Grundlagen der Öko-Verarbeitung - Oekolandbau.de
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Seit <strong>de</strong>m 1.1.2009 ist die Verwendung von ökologisch hergestellter Hefe für das Brauen öko-<br />
logischer Biere EU-weit vorgeschrieben. In einer Übergangsfrist bis En<strong>de</strong> 2013 darf noch<br />
konventionelle Hefe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, ab 2014 ist dann nur noch <strong>Öko</strong>-Hefe zulässig.<br />
Die ökologischen Anbauverbän<strong>de</strong> schreiben zum Brauen ökologischer Biere frische Rein-<br />
zuchthefen aus ökologischer Herkunft vor. Als Nahrung sollte die betriebseigene bzw. selbst<br />
hergestellte ökologische Bierwürze dienen. Der Einsatz von Trockenhefe o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>weitig<br />
behan<strong>de</strong>lter Kulturen ist nicht zulässig. Nur in begrün<strong>de</strong>ten Ausnahmenfällen dürfen auf An-<br />
trag konventionelle Hefen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, unter Beachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> gesetzlichen Frist bis<br />
En<strong>de</strong> 2013.<br />
Eine lange, kalte Gärung und Reifung ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Garant qualitativ hochwertiger Biere. Schnell-<br />
verfahren zur Bierherstellung (Warmgärung, Druckgärung, Rührgärung, Nathanverfahren,<br />
Reifung mit immobilisierten Hefezellen), künstliche Haltbarmacher o<strong><strong>de</strong>r</strong> qualitätsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong><br />
Metho<strong>de</strong>n zur Erhöhung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bierausbeute (die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>verwendung von Glattwasser o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Hopfentreber sowie die Zugabe von Rück- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Restbier) sind unzulässig.<br />
Filtrieren ist zwar gestattet, die meisten Bio-Biere wer<strong>de</strong>n jedoch nur wenig o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar nicht<br />
filtriert. Dadurch ist die Haltbarkeit zwar etwas geringer als bei konventionellen Bieren, dafür<br />
bleiben aber viele <strong><strong>de</strong>r</strong> wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Wird doch filtriert, dann nur mit as-<br />
bestfreien Filtern und auf Schwermetallgehalt untersuchten Kieselgurfiltern o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit auf Her-<br />
bizid- und Pestizidgehalt untersuchten Zellulose- bzw. Baumwollfiltern.<br />
Die Korrektur geschmacklicher o<strong><strong>de</strong>r</strong> optischer Mängel, wie die Entfernung negativer Ge-<br />
schmacksstoffe durch Kohlensäurewäsche, durch Zugabe von Aktivkohle und die Einstellung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Bierfarbe durch Farbe ist bei <strong>Öko</strong>-Bier unzulässig.<br />
Die Zugabe von Eiweißstabilisierungsmitteln (zum Beispiel Kieselgelen) ist nicht gestattet.<br />
Auch die Stabilisierung <strong>de</strong>s Bieres mit Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) ist bei <strong>Öko</strong>-Bieren<br />
verboten.<br />
Weiterhin verboten ist das Messen <strong><strong>de</strong>r</strong> Füllhöhe (bei Flaschenabfüllung) mit radioaktiven<br />
Strahlen.<br />
Entkeimungsfiltration und Pasteurisation <strong>de</strong>s Bieres zur Abtötung <strong><strong>de</strong>r</strong> durch unsauberes<br />
Arbeiten auftreten<strong>de</strong>n Mikroorganismen sind bei <strong>Öko</strong>-Bieren teilweise nicht zulässig, da sie<br />
wertvolle Geschmacksstoffe verschlechtern o<strong><strong>de</strong>r</strong> verringern.<br />
11 © BLE 2010<br />
C. Menn