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n_3_11.qxp 01.06.2011 10:00 Seite 1<br />

3 | 2011 Juni/Juli<br />

ISSN 0 178 476507193 F P.b.b. GZ 06Z036931 M<br />

www.biokreis.de | www.bionachrichten.de<br />

Geflügel<br />

Haltung, Fütterung, Markt<br />

Ährlich bio! Es geht los!<br />

Wie moderne Biobauern heute arbeiten<br />

Bio im Internet – aber sicher!<br />

<strong>Biokreis</strong> kritisiert bioC GmbH<br />

Die Natur hat immer Recht<br />

Stark mit Humuswirtschaft und Agroforst


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n_3_11.qxp 01.06.2011 10:03 Seite 3<br />

Inhalt<br />

AKTUELLES<br />

4 Termine<br />

6 Notizen<br />

8 Jetzt die Energiewende vorantreiben<br />

Greenpeace Energy baut Kraftwerke für Ökostrom<br />

BIOKREIS<br />

10 Bio im Internet: Aber sicher!<br />

<strong>Biokreis</strong> kritisiert: bioC GmbH<br />

12 Das eigene Honig-Etikett – Tipps von Hubert Dietrich<br />

14 <strong>Biokreis</strong>-Betriebe dominieren Fleischrindernacht<br />

16 Aktuelles aus NRW<br />

16 Aktuelles aus Bayern<br />

17 Aktuelles aus Hessen<br />

18 So werden Sie anerkannt: Von der Ökokontrolle zum Zertifikat<br />

20 Ährlich bio! Der Berghof Kinker<br />

22 Ährlich bio! Familie Weber<br />

TITEL<br />

24 Biologische Legehennenhaltung<br />

Lukrativer Nebenerwerb oder einkommenssicherer Vollerwerb<br />

26 Der Markt für Biogeflügel zieht an<br />

27 Hühner, die keine Eier legen…<br />

Was machen mit den Hahnenküken? Zwei Alternativen<br />

28 Die Ohrndorfs machen mobil – Direktvermarktung floriert<br />

29 Wie das Futter die Gene beeinflusst<br />

30 Bauer, bist Du das im Kühlschrank?<br />

Interview mit <strong>Biokreis</strong>-Landwirt Rasso Babel<br />

BIOWELT<br />

32 Die Natur hat immer Recht – Stark mit Humus und Agroforst<br />

3. Teil der Serie zum Klimawandel<br />

34 Marmelade selber machen<br />

So wird Ihr Frühstück zum Genuss<br />

36 Arabischer Frühling in Syrien<br />

Von Gastfreundschaft und revolutionären Jugendlichen<br />

38 Marktplatz<br />

44 Personen, Verlosung<br />

46 Bücher, Vorschau, Impressum<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Atomkatastrophe in Fukushima hat<br />

bei Ökostromanbietern in Deutschland<br />

einen Ansturm von Neukunden verursacht.<br />

Der <strong>Biokreis</strong> unterstützt diese<br />

Bewegung und kooperiert deshalb mit<br />

der Energiegenossenschaft Greenpeace<br />

Energy, die Endkunden und Weiterverteiler<br />

mit sauberer Energie versorgt.<br />

Wir finden das gut – und geben Greenpeace<br />

Energy in dieser Ausgabe ein<br />

Forum, sich vorzustellen. Leser, die als<br />

Stromkunden zu der Energiegenossenschaft<br />

wechseln möchten, bekommen<br />

über den <strong>Biokreis</strong> ein Startguthaben<br />

(S. 8, 9).<br />

Besonders freut uns der Start unseres<br />

Projektes „Ährlich bio!“. Wir wollen<br />

damit zeigen, wie moderne <strong>Biokreis</strong>-<br />

Bauern heute arbeiten und welche<br />

Werte ihnen wichtig sind. Gleichzeitig<br />

möchten wir im Rahmen eines Wettbewerbs<br />

die repräsentativsten Betriebe<br />

für ihr Engagement im Ökolandbau<br />

belohnen. Die ersten zwei Kandidaten<br />

stellen wir Ihnen auf den Seiten 20 bis<br />

24 vor.<br />

Das Titelthema lautet Geflügel. Lesen<br />

Sie ab Seite 24, was beim Einstieg in<br />

die biologische Legehennenhaltung zu<br />

beachten ist, wie es auf dem Bioputenmarkt<br />

aussieht und wie die Fütterung<br />

die Gene beeinflusst.<br />

Ein echtes <strong>Biokreis</strong>-Original kommt<br />

auf den Seiten 30, 31 zu Wort: Landwirt<br />

Rasso Babel erzählt, wie es ihm<br />

als Hauptdarsteller im Andechser-<br />

Werbespot ergangen ist.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Ihre<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 3


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:03 Seite 4<br />

Aktuelles<br />

Termine<br />

<strong>Biokreis</strong> Feldtag<br />

Ökologische Getreidezucht und Vermehrungen<br />

Mittwoch, 6. Juli, 9. 30 – 16 Uhr<br />

Vermehrungsflächen von Getreide, Körnerleguminosen und<br />

Feinsämereien für ökologisches Saatgut gesucht. Infos zum<br />

Anbau, zu Anerkennungsverfahren, zur Aufbereitung, zur<br />

Wirtschaftlichkeit. Referent: Marc Dietrich, Becker-Schoell.<br />

Ökologische Getreidezucht. Warum brauchen wir eine ökologische<br />

Getreidezüchtung? Praxiserfahrung im Anbau ökologischer<br />

Getreidesorten.<br />

Referenten: Markus Johann, Sativa Rheinau AG, Peter Kunz,<br />

Getreidezüchter, Verein für Kulturpflanzenentwicklung.<br />

Besichtigung des <strong>Biokreis</strong>betriebes der Fürstlich Fuggerschen<br />

Domänenverwaltung in Oberndorf, Rainer Str. 4, mit<br />

200 ha Ackerbau, pflugloser Anbau seit 1997, Biobetrieb seit<br />

2008. Dreijährige Erfahrung Dammkultur, Anbau von<br />

Getreide, Soja, Mais, Kleegras.<br />

Ort: Gasthaus zur Krone, Kirchstraße 4, 86698 Oberndorf<br />

Kontakt und weitere Informationen: Roland Weber,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. Tel. 0851/75650-0<br />

Stammtische<br />

<strong>Biokreis</strong> Bayern<br />

Niederbayern Ost<br />

Dienstag, 28. Juni, 20 Uhr<br />

Besichtigung eines Laufstalls für kleine<br />

Milchviehherde und Felderbegehung<br />

( Biomais - Kleegras) bei Familie<br />

Rautmann, Gstöttsmühle 2,<br />

94121 Salzweg<br />

Referent: Roland Weber, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberbayern Süd<br />

Mittwoch, 8. Juni , 19.30 Uhr<br />

Betriebsbesichtigung und Felderbegehung<br />

mit Vortrag von Dr. Fred Fürstenfeld<br />

(Bodengesundheitsdienst) zur<br />

Qualität organischer Dünger und ihrer<br />

Wirkung im Boden.<br />

Familie Gröbmair, Geilertshausen 1<br />

82544 Egling, Tel.08176/477<br />

Referentin: C. Zeitlmann, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberbayern Mitte<br />

Donnerstag, 9. Juni, 19 Uhr<br />

Felderbegehung mit anschließendem<br />

Vortrag von Dr. Fred Fürstenfeld<br />

(Bodengesundheitsdienst) zur Nähr-<br />

4 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

stofflieferung des Bodens.<br />

Familie Daberger, Hintereggelburg 2,<br />

85560 Ebersberg<br />

Referentin: C. Zeitlmann, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberbayern Ost<br />

Freitag, 10. Juni, 19 Uhr<br />

Felderbegehung und Besichtigung der<br />

Sojabohnen- Anbaufläche mit anschließendem<br />

Vortrag von Dr. Fred Fürstenfeld<br />

(Bodengesundheitsdienst)<br />

zur Bodenfruchtbarkeit, Humusgehalt<br />

und Düngung bei Familie Fürmann,<br />

Waldering 3, 84529 Tittmoning<br />

Referentin: C. Zeitlmann, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberpfalz/Nord<br />

Donnerstag, 9. Juni, 19 Uhr<br />

Betriebsbesichtigung des Pinzgauer-<br />

Mutterkuhbetriebes von Norbert<br />

Übler, Riglashof 6, 92275 Hirschbach<br />

Referent: Manfred Schmid,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. (Mobil: 0160/96424594)<br />

Oberpfalz Mitte<br />

Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr<br />

Felderbegehung des pfluglos wirtschaftenden<br />

Betriebes von Josef Weismann,<br />

Ringweg 8, 93351 Painten<br />

LfL Feldtag<br />

der Bayerischen Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft<br />

Freitag, 1. Juli, 10.30 - 18 Uhr (Vorexkursionen ab 9 Uhr)<br />

Themen: Der Feldtag gibt einen Überblick über aktuelle<br />

Feldversuche zum ökologischen Landbau.Vorgestellt werden<br />

u.a.: Bodenprofil und bodenkundliche Charakteristik des<br />

Standortes. Versuch zu Energiepflanzen-Fruchtfolgen bei<br />

Einsatz von Bio-Gasgülle. Fruchtfolge-Langzeitversuch -<br />

Erträge und Qualitäten, Humus und Bodenmikrobiologie 1998<br />

- 2010. Vergleich bunt und weiß blühende Sommer- und<br />

Wintererbsen. Schauparzellen Linsen, Linsen-Gemenge.<br />

Landessortenversuche ökologischer Landbau zu Winterweizen,<br />

Winterroggen, Dinkel, Winter-Triticale, Sommergerste<br />

und Ackerbohne.<br />

In zwei parallel angebotenen Vorexkursionen werden<br />

Versuchsanlagen von LWF und LfL gezeigt.<br />

Ort: Versuchsstation Viehhausen der TU München-Weihen-<br />

Stephan bei Freising.<br />

Veranstalter: LfL in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Instituten, dem <strong>Biokreis</strong>- u. anderen Erzeugerringen u.der<br />

LWF.<br />

Kontakt und weitere Informationen: LfL, Lange Point 12<br />

85354 Freising Tel. 08161/713640 Fax: 08161/715848 oder<br />

oekolandbau@lfl.bayern.de www.lfl.bayern.de<br />

Referent: Manfred Schmid,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. (Mobil: 0160/96424594)<br />

Oberfranken<br />

Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr<br />

Felderbegehung bei Alfons Brütting,<br />

Seelig 8, 91344 Waischenfeld<br />

Referent: Manfred Schmid,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. (Mobil: 0160/96424594)<br />

Mittelfranken<br />

Dienstag, 12. Juli, 19 Uhr<br />

Betriebsbesichtigung des Angus-<br />

Mutterkuhbetriebes<br />

der Familie Bauereiß<br />

Treffpunkt: Rainer Bauereiß,<br />

Auerbach 20, 91598 Colmberg<br />

Referent: Manfred Schmid,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. (Mobil: 0160/96424594)<br />

Unterfranken/Rhön<br />

Donnerstag, 14. Juli, 19 Uhr<br />

Besichtigung des neuen Mutterkuh-<br />

Tretmiststalles von Jürgen Johannes<br />

Treffpunkt: Jürgen Johannes,<br />

Am Bahndamm 1<br />

97653 Unterweissenbrunn<br />

Referent: Manfred Schmid,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. (Mobil: 0160/96424594)


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:03 Seite 5<br />

Allgäu<br />

Dienstag, 5. Juli, 19.30 Uhr<br />

Grünlandbegehung, Bestandsbewertung,<br />

Milchviehstall mit AMS und<br />

Weidegang.<br />

Familie Wachter, Zur Osterwies 18,<br />

87637 Seeg-Hitzlerried<br />

Referent: Roland Weber, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

<strong>Biokreis</strong> NRW<br />

Die nächste Stammtischrunde in NRW<br />

wird zwischen Mitte und Ende Juni<br />

stattfinden. Mitgliedsbetriebe erhalten<br />

schriftliche Einladungen.<br />

<strong>Biokreis</strong> Mitte<br />

Achtung: das Klauenseminar mit<br />

Grillfest am 7. Juli wird verlegt !!!<br />

Auf mehrfachen Wunsch wurde der<br />

Termin für Freitag, 30. September<br />

festgesetzt. Wir werden das Seminar<br />

auf dem Betrieb unseres neuen <strong>Biokreis</strong>-Vorstands<br />

Andreas Gunia in<br />

Lichtenfels abhalten und im Anschluss<br />

auch für Nicht-Teilnehmer des Seminars<br />

zu einer Betriebsbesichtigung und<br />

einem Grillfest einladen. Wer Interesse<br />

an dem Klauenseminar hat, meldet sich<br />

bitte bei Andrea Helmer, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Mobil: 0151/52420863 oder Fax:<br />

0661/4801983 oder per Email:<br />

helmer@biokreis.de<br />

Veranstaltungen<br />

Ökologischer Landbau 2011<br />

BodenFruchtBarkeit im Visier<br />

Freitag, 17. Juni, 10 - 16 Uhr<br />

Themen: Im Mittelpunkt stehen<br />

Versuche aus dem interdisziplinären<br />

Forschungsprojekt zur Bodenfruchtbarkeit<br />

sowie die Öko-Landessortenversuche<br />

des LLH. Vorgestellt werden<br />

Versuche und Ergebnisse zur Applikation<br />

von Grünschnitthäcksel, erste<br />

Ergebnisse aus bundesweiten Praxiserhebungen<br />

zum Ackerbohnenanbau<br />

sowie eine Methode zur Ursachenanalyse<br />

von Bodenmüdigkeit bei Körnerleguminosen.<br />

Daneben werden Versuche<br />

zur lichtbedingten Unkrautunterdrückung<br />

in Winterweizen und zum<br />

Striegeln von Ackerbohnen gezeigt.<br />

Ort: Landesbetrieb Landwirtschaft<br />

Hessen (LLH) und das vom FiBL koordinierte<br />

Bodenfruchtbarkeitsprojekt.<br />

Merschroder Straße, 36304 Alsfeld-<br />

Liederbach<br />

Kontakt und weitere Informationen:<br />

Dr. Ute Williges<br />

Tel. 06421/4056 903, Mobil 0151/1262<br />

1292 oder ute.williges@llh.hessen.de<br />

www.bodenfruchtbarkeit.org<br />

17. - 18. Juni<br />

Highland Games<br />

auf dem Hof der Familie Gottfried<br />

Erves. Lochtrop 5, 59889 Eslohe<br />

Tel. 02971/86269 oder 0162/9891108<br />

www.highland-games-lochtrop.de<br />

30. Juni<br />

Abgabefrist Öko- und Strohhaltungsanträge.<br />

Letzte Frist für die Einreichung<br />

von Erstanträgen für den Ökologischen<br />

Landbau sowie für den neuen<br />

Programmbaustein „Tiergerechte Haltungsverfahren<br />

auf Stroh" in NRW, der<br />

für alle Ökobetriebe mit Rindviehhaltung<br />

in eingestreuten Laufställen sowie<br />

auch Boxenlaufställen mit Tiefboxen<br />

interessant sein dürfte. (30 € je GV<br />

und Jahr)<br />

30. Juni<br />

Fristablauf bei Weihnachtsbäumen.<br />

Bis zu diesem Datum können Ökobetriebe<br />

mit konventionellem Weihnachtsbaumanbau<br />

bei der Kreisstelle<br />

der LWK beantragen, im laufenden 5-<br />

Jahresvertrag aus dem geförderten<br />

Ökolandbau auszusteigen, falls Bäume,<br />

die auf landwirtschaftlichen Flächen<br />

stehen, weiterhin konventionell behandelt<br />

werden sollen.<br />

14. – 17. Juli<br />

10. NaturVision Filmfestival 2011<br />

94556 Neuschönau<br />

www.natur-vision.de<br />

1. September - 2. Oktober<br />

Die Ökoaktionstage in NRW finden in<br />

2011 über einen längeren Zeitraum als<br />

bisher üblich statt. Von Anfang September<br />

bis Anfang Oktober öffnen<br />

viele Akteure des Ökologischen Landbaus<br />

Ihre Betriebstüren für interessierte<br />

Verbraucher - machen Sie mit!<br />

10. September - 3. Oktober<br />

11. Bayerische Öko-Erlebnistage<br />

Informationen zur Anmeldung und<br />

Bewerbung siehe S. 16/17.<br />

www.lvoe.de<br />

Anzeige<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 5<br />

Termine Aktuelles


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:03 Seite 6<br />

Aktuelles<br />

Notizen<br />

Nur Mut – jetzt um<br />

Förderpreis bewerben<br />

Engagierte Betriebsleiter können sich<br />

ab sofort mit innovativen Konzepten<br />

um den „Förderpreis Ökologischer<br />

Landbau 2012“ bewerben, den das<br />

Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) eröffnet hat. Gesucht werden<br />

sowohl Ideen, die den gesamten Betrieb<br />

umfassen, als auch Ideen, die bestimmte<br />

Teilbereiche abdecken, wie zum<br />

Beispiel Produktverarbeitung, Naturschutz<br />

oder Energiemanagement.<br />

Wichtigste Voraussetzung: Der gesamte<br />

Betrieb muss seit mindestens zwei<br />

Jahren nach den Regeln des ökologischen<br />

Landbaus arbeiten. Den Siegern<br />

winkt ein Preisgeld von insgesamt<br />

22.500 Euro, das an maximal drei<br />

Betriebe verteilt wird. Die Bewertung<br />

erfolgt durch eine unabhängige Jury.<br />

Die Gewinner werden von Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner<br />

auf der Internationalen Grünen Woche<br />

2012 in Berlin ausgezeichnet, sie dürfen<br />

sich auf der Messe präsentieren und<br />

werden in das Netzwerk Demonstrationsbetriebe<br />

aufgenommen. Interessierte<br />

können ihre Bewerbung bis 30. Juni<br />

2011 einsenden. Informationen und<br />

Bewerbungsunterlagen gibt es im<br />

Internet unter www.foerderpreisoekologischerlandbau.de<br />

sowie telefonisch<br />

unter 0228/996845-3280, Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 und von 13 bis<br />

16 Uhr, sowie freitags von 9 bis 14 Uhr.<br />

Der <strong>Biokreis</strong> wünscht viel Erfolg!<br />

Jan Plagge in<br />

BÖLW-Vorstand gewählt<br />

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft<br />

(BÖLW) hat auf seiner<br />

Mitgliederversammlung Jan Plagge,<br />

neuer Präsident des Anbauverbandes<br />

Bioland, als neues Vorstandsmitglied<br />

gewählt. Thomas Dosch war nach achtjähriger<br />

Amtszeit ausgeschieden. „Wir<br />

erleben eine Zeit des politischen<br />

Wandels, der auch vor der Landwirtschaft<br />

nicht halt machen wird. Ich will<br />

dazu beitragen, dass sich der BÖLW<br />

wirkungsvoll daran beteiligt“, sagte Jan<br />

Plagge. Vorstandsvorsitzender ist Felix<br />

Prinz zu Löwenstein.<br />

6 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Importierte Sojabohnen weisen oft schädliche Rückstände auf.<br />

Das Unternehmen Testbiotech warnt in<br />

einer aktuellen Untersuchung vor einer<br />

Belastung der Nahrungsmittelproduktion<br />

mit Giftstoffen, die in gentechnisch<br />

veränderten Pflanzen enthalten<br />

sind. Besondere Sorge gilt dabei<br />

den Rückständen von Unkrautvernichtungsmitteln<br />

und Insektengiften.<br />

Obwohl die Rückstandsbelastung steigt<br />

und möglicherweise die Gesundheit der<br />

Menschen gefährdet ist, gibt es kaum<br />

Kontrollen und keine ausreichende<br />

Risikoprüfung. Der Bericht wurde von<br />

Testbiotech im Auftrag der Grünen<br />

Bundestagsabgeordneten Ulrike Höfken<br />

erstellt.<br />

Bei Spritzmittelmischungen wie<br />

Roundup, die Glyphosat enthalten und<br />

die auch bei gentechnisch veränderter<br />

Soja zum Einsatz kommen, sind die<br />

deutschen Behörden aus Sorge vor<br />

möglichen gesundheitlichen Schäden<br />

bereits aktiv geworden. Den Spritzmitteln<br />

werden sogenannte POE-Tallowamine<br />

beigemischt, die die Wirkung<br />

des Unkrautvernichtungsmittels verstärken.<br />

Diese haben sich als äußerst<br />

giftig erwiesen. Nach Auffassung des<br />

Bundesamtes für Verbraucherschutz<br />

Turnusgemäß hat die Assoziation ökologischer<br />

Lebensmittelhersteller AoeL<br />

auf ihrer Mitgliederversammlung in<br />

Fulda einen neuen Vorstand gewählt.<br />

Fünf der sechs Vorstandsmitglieder<br />

wurden wiedergewählt, nur der geschäftsführende<br />

Vorstand wechselte:<br />

<strong>Biokreis</strong>-Mitglied Peter Geldner, Vorstand<br />

der Landshuter Kunstmühle, war<br />

aus Altersgründen zu Jahresbeginn aus<br />

dem Berufsleben ausgeschieden und<br />

hatte seinen AoeL-Vorstandssitz zur<br />

Bild: Kuhnt<br />

Genpflanzen belasten Nahrungskette mit Gift<br />

und Lebensmittelsicherheit könnte dieses<br />

Gift über die Futtermittel und tierische<br />

Produkte bis zum Verbraucher<br />

gelangen. Deshalb dürfen deutsche<br />

Landwirte seit 2010 bestimmte Spritzmittel<br />

bei Futtermittelpflanzen nicht<br />

mehr verwenden. Maßnahmen wie verschärfte<br />

Kontrollen gegenüber Importen<br />

von gentechnisch veränderter<br />

Roundup-Ready-Soja, die regelmäßig<br />

mit Rückständen belastet ist, wurden<br />

allerdings nicht ergriffen, so Christoph<br />

Then von Testbiotech<br />

Derzeit gibt es mehrere Anträge für<br />

gentechnisch veränderte Pflanzen, die<br />

in den nächsten Monaten in der EU als<br />

Futter- und Lebensmittel zugelassen<br />

werden sollen. Auf der Zulassungsliste<br />

steht auch ein von den Firmen<br />

Monsanto und Dow AgroSciences produzierter<br />

Mais, der sechs verschiedene<br />

Insektengifte produziert. Im März<br />

2011 hatte der EU-Ministerrat über<br />

einen gentechnisch veränderten Mais<br />

abgestimmt, der drei Insektengifte produziert<br />

und gegenüber Roundup resistent<br />

ist. Es wird erwartet, dass die EU-<br />

Kommissioin die Marktzulassung<br />

bewilligt.<br />

Personalwechsel im AoeL-Vorstand<br />

Verfügung gestellt. Sein Nachfolger ist<br />

Dr. Gernot Peppler, Inhaber und Geschäftsführer<br />

der Rack & Rüther GmbH<br />

in Kassel. Die weiteren Vorstandsmitglieder<br />

sind Alice Fridum, Allos GmbH,<br />

Karl Houber, Huober-Brezel GmbH,<br />

Wolfgang Gutberlet, tegut Stiftung,<br />

Stefan Rother, Forster AG, Joachim<br />

Weckmann, Märkisches Landbrot<br />

GmbH und Dr. Alexander Beck als<br />

geschäftsführender Vorstand der AoeL.


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:05 Seite 7<br />

So ein deutliches Ergebnis hatten die<br />

Bündnispartner von Vielfalt erleben<br />

dann doch nicht erwartet: Mehr als<br />

100.000 Menschen unterstützten mit<br />

ihrer Stimme eine öffentliche Petition<br />

gegen Agro-Gentechnik. So wird sich<br />

Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender<br />

des Bundes Ökologische<br />

Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und<br />

Petent, voraussichtlich im Herbst im<br />

Petitionsausschuss des Deutschen<br />

Bundestages bei einer öffentlichen<br />

Anhörung für einen Anbaustopp für<br />

Die Andechser Molkerei Scheitz,<br />

Mitglied beim <strong>Biokreis</strong>, hat den – vom<br />

Fernsehsender n-tv 2011 erstmals verliehenen<br />

– Mittelstandspreis „Hidden<br />

Champion“ erhalten. Gesucht wurde<br />

ein Unternehmen, das sich mit seiner<br />

Arbeit um den Erfolg der deutschen<br />

Wirtschaft in besonders herausragender<br />

Weise verdient gemacht hat. In der<br />

Kategorie Nachhaltigkeit wurde die<br />

Andechser Molkerei Scheitz mit dem<br />

ersten Platz ausgezeichnet. Unter dem<br />

Motto „Natürliches natürlich belassen“<br />

werden Partnerschaften mit Bio-Bauern<br />

geschlossen und die lokalen Unternehmen<br />

mit Aufträgen gestützt. Seit 2008<br />

wird der Strom nur noch aus regenerativer<br />

Energieerzeugung von Greenpeace<br />

Energy geliefert. Zudem hat die<br />

Molkerei als erste die TÜV-Zertifizierung<br />

„Product Carbon-Footprint“ erhalten.<br />

Belegt wird hierdurch die CO2-<br />

Dokumentation für die Produktsegmente<br />

von Bio-Milch, Bio-Butter und<br />

Es lebe die Vielfalt – Petition gegen Gentechnik im Herbst<br />

gentechnisch veränderte Pflanzen einsetzen.<br />

Außerdem wird er Impulse für<br />

entsprechende europaweite Gesetzesänderungen<br />

geben. „Die außergewöhnlich<br />

große Resonanz auf unsere Petition<br />

zeigt: Die Menschen wollen keine<br />

Gentechnik auf ihre Teller“, erklärt<br />

Götz E. Rehn, Gründer und Geschäftsführer<br />

des Unternehmens Alnatura,<br />

Initiator von Vielfalterleben. Erst ab 50<br />

000 Zeichnern binnen drei Wochen<br />

beschäftige sich der Petitionsausschuss<br />

mit Forderungen, pro Jahr würden bis<br />

Bäckermesse vergibt Trend Award für Innovationen<br />

Im Rahmen der südback – Fachmesse<br />

für das Bäcker- und Konditorenhandwerk<br />

– wird zum siebten Mal der südback<br />

Trend Award mit Vergabe eines<br />

Prädikats ausgeschrieben. Ziel ist es,<br />

technische Innovationen, gute Designs<br />

und Konzepte auszuzeichnen. Zugelassen<br />

sind nur Produkte, Konzepte<br />

und Strategien, die nicht länger als ein<br />

Jahr auf dem Markt sind und nachge-<br />

Andechser Natur gewinnt Nachhaltigkeitspreis<br />

Bio-Fruchtjoghurt innerhalb der<br />

Wertschöpfungskette.“ Geschäftsführerin<br />

Barbara Scheitz nahm den Preis<br />

bei der Verleihung am 18. Mai in<br />

Frankfurt entgegen: „Wir freuen uns<br />

sehr über diesen Preis, denn er bezeugt,<br />

zu 19.000 Petitionen eingereicht. Seit<br />

Einführung der öffentlichen Petitionen<br />

im Jahr 2005 haben nur zwölf<br />

Petitionen 50.000 Unterstützer in den<br />

ersten drei Wochen erreichen können.<br />

fragt werden. Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit,<br />

Umweltfreundlichkeit<br />

und Einsparpotenziale – das sind nur<br />

einige Kritierien, die in die Bewertung<br />

eingehen können. Das Anmeldeformular<br />

und weitere Hintergründe finden<br />

sie im Internet unter www.messe-stuttgart.de.<br />

Einsendeschluss ist der 30.<br />

Juni, die Messe findet statt vom 22. bis<br />

25. Oktober.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 7<br />

Notizen Aktuelles<br />

dass wir mit unserem Handeln im Sinne<br />

der Nachhaltigkeit auf dem richtigen<br />

Weg sind und besondere Verantwortung<br />

für die Umwelt, die Heimat, die<br />

Landwirtschaft, alle Wirtschaftspartner<br />

bis hin zu den Kunden übernehmen.“<br />

Bild: Andechser Molkerei<br />

Freuten sich über den Erfolg: Hans Demmel (Geschäftsführer n-tv), Barbara Scheitz und Irmgard Strobl<br />

(Andechser Molkerei Scheitz GmbH), Corinna Wohlfeil (n-tv Moderatorin). Bild: (c) n-tv / Jose Poblete


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:05 Seite 8<br />

Aktuelles<br />

Agrarpolitik & Markt<br />

Jetzt die Energiewende vorantreiben<br />

Greenpeace Energy baut Kraftwerke für Ökostrom<br />

Von Martin Schaefer, Greenpeace Energy<br />

PR-Artikel<br />

Bild: Sabine Vielmo/Greenpeace Energy eG<br />

Ein futuristisches Bild vom Bau des Windparks Ketzin in Brandenburg. Hier wird gerade der 36 Tonnen schwere Rotor für das Anbringen am Maschinenhaus<br />

geprüft. Sein Durchmesser beträgt 90 Meter. Der Windpark mit vier Anlagen versorgt seit 2009 rund 5800 Haushalte mit sauberem Strom.<br />

Was ist guter Ökostrom?<br />

Eine Frage, die gar nicht<br />

einfach zu beantworten<br />

ist. Die Energiegenossenschaft<br />

Greenpeace Energy – der Kooperationspartner<br />

des <strong>Biokreis</strong>-Projekts<br />

„Ährlich bio!“ – ist seit der Liberalisierung<br />

des deutschen Strommarktes<br />

aktiv und tritt seitdem für die<br />

Energiewende, eine Energieversorgung<br />

ohne Kohle und Atom, ein. Im<br />

Beitrag wird erläutert, wie man seinen<br />

Strombezug ökologisch sinnvoll<br />

gestalten – und dabei noch aktiv<br />

Politik machen kann.<br />

Der Super-GAU im Atomkraftwerk<br />

Fukushima macht fassungslos. Und<br />

einmal mehr macht er deutlich, dass<br />

Atomenergie eine Energie ohne Zukunft<br />

ist. In der politischen Diskussion<br />

hat die Katastrophe zu einem unwürdigen<br />

Schauspiel geführt: Es ist gerade<br />

mal ein halbes Jahr her, da feierte die<br />

Bundesregierung die Laufzeitverlängerung<br />

für Atomkraftwerke als „energiepolitische<br />

Revolution“. Und heute?<br />

Die Beschlüsse werden von ihren<br />

damaligen Befürwortern in Frage<br />

gestellt. Plötzlich heißt es, die deutschen<br />

Atomkraftwerke seien nicht<br />

sicher. Damit wird eines klar: die<br />

Laufzeitverlängerung entsprang keiner<br />

volkswirtschaftlichen oder versorgungstechnischen<br />

Notwendigkeit, sondern<br />

reinem Profitinteresse.<br />

8 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Kundenzahl steigend<br />

Vertrauenserweckende Politik sieht<br />

anders aus und deswegen ist es nun<br />

dringlicher denn je, dass sich jeder einzelne<br />

für die Energiewende stark<br />

macht. Viele deutsche Haushalte und<br />

Unternehmen vollziehen bereits den<br />

persönlichen Atomausstieg und wechseln<br />

zu Ökostromanbietern. Allein bei<br />

Greenpeace Energy sind die Neukundenzahlen<br />

nach Fukushima um ein<br />

Vielfaches angestiegen. Bei den anderen<br />

Ökostromanbietern, die von unabhängigen<br />

Verbänden wie „Atomausstieg<br />

selber machen“ oder den<br />

Verbraucherzentralen empfohlen werden,<br />

sieht es ähnlich aus. Für den<br />

Verbraucher ist die Wahl des richtigen<br />

Stromversorgers schwierig. Es gibt viele<br />

Anbieter mit hunderten unterschiedlichen<br />

Tarifen und Ökostromangeboten,<br />

darunter auch die Betreiber von<br />

Atom- und Kohlekraftwerken. Ökostrom<br />

ist kein geschützter Begriff und<br />

so verbergen sich hinter den Angeboten<br />

auch zahlreiche Mogelpackungen.<br />

Klare Kriterien für Ökostrom sind also<br />

wichtig. Bei Greenpeace Energy entstanden<br />

diese bereits in der Frühphase<br />

des liberalisierten Strommarkts. 1998<br />

bot die Liberalisierung die Möglichkeit,<br />

Kunden mit Ökostrom zu versorgen.<br />

Die Umweltorganisation Greenpeace<br />

e.V. entwickelte Kriterien für<br />

echten Ökostrom und sammelte in der<br />

„Aktion Stromwechsel“ interessierte<br />

Bürger, die am Bezug des sauberen<br />

Stroms interessiert waren. Eine<br />

Ausschreibung zeigte jedoch, dass kein<br />

Energieversorger Ökostrom liefern<br />

konnte bzw. wollte, der den strengen<br />

Kriterien entspricht. Darauf beschloss<br />

Greenpeace, die Sache selbst in die<br />

Hand zu nehmen und gründete die<br />

Energiegenossenschaft Greenpeace<br />

Energy, ein rechtlich und finanziell von<br />

der Umweltorganisation eigenständiges<br />

Unternehmen. Die Kriterien, die<br />

Greenpeace e.V. damals entwickelte<br />

sind auch heute noch der Maßstab bei<br />

Greenpeace Energy.<br />

Kein Zukauf von Kohle-<br />

und Atomstrom<br />

Wie muss nun ein Ökostromangebot<br />

gestaltet sein, das ökologisch sinnvoll<br />

ist? Der Strom muss aus erneuerbaren<br />

Energiequellen stammen. Als Brückentechnologie<br />

sind maximal 50 Prozent<br />

Anteil aus hocheffizienten Kraft-<br />

Wärme Kopplungsanlagen (KWK) mit<br />

Erdgas erlaubt. Nach dem Prinzip der<br />

zeitgleichen Einspeisung muss zu<br />

jedem Zeitpunkt so viel Ökostrom ins<br />

Stromnetz eingespeist werden, wie die<br />

Kunden voraussichtlich verbrauchen<br />

werden. Dadurch ist sichergestellt, dass<br />

auch bei Verbrauchsspitzen kein<br />

„Graustrom“ an der Strombörse hinzugekauft<br />

werden muss, bei dem es sich<br />

fast immer um Kohle- oder Atomstrom<br />

handelt. Der Ökostromversorger muss<br />

unabhängig sein von der Atomindus-


e Energy eG<br />

bn_3_11.qxp 01.06.2011 10:06 Seite 9<br />

trie, was auch für die Lieferanten gilt.<br />

Zentral ist außerdem die Neubauregelung:<br />

Ein Qualitätsmerkmal für Ökostrom<br />

ist, dass sein Bezug Anreize zum<br />

Bau neuer umweltfreundlicher<br />

Kraftwerke bietet. Dies wird im Fall<br />

von Greenpeace Energy über zwei<br />

Wege erreicht: Alle Neukunden werden<br />

nach spätestens fünf Jahren mit Strom<br />

aus Anlagen versorgt, die nicht älter<br />

sind als fünf Jahre. So schaffen wir<br />

einen Markt für den etwas teureren<br />

Strom aus neu gebauten<br />

Anlagen. Zum anderen werden<br />

über die Tochter Planet energy<br />

eigene saubere Kraftwerke<br />

gebaut und betrieben. Bis heute<br />

hat Planet energy Wind- und<br />

Solarkraftwerke mit einer<br />

Gesamtleistung von rund 34<br />

Megawatt realisiert. Bis Ende<br />

2011 wird das Portfolio auf<br />

rund 54 MW ansteigen – damit<br />

können dann rechnerisch<br />

35.000 Haushalte CO2-frei versorgt<br />

werden. Die Einhaltung<br />

dieser Kriterien muss regelmäßig<br />

durch unabhängige Gutachter<br />

geprüft werden.<br />

Wahre Kosten von<br />

Ökostrom niedrig<br />

Mit diesen Kriterien hat<br />

Greenpeace Energy mittlerweile<br />

über 100.000 Kunden überzeugt,<br />

darunter fast 8.000<br />

Geschäftskunden. Organisiert<br />

ist Greenpeace Energy als<br />

Genossenschaft mit rund 20.000<br />

Mitgliedern. Deren Einlagen sorgen für<br />

eine solide Eigenkapitalbasis und<br />

machen unabhängig von Banken und<br />

Großanteilseignern. Die Genossenschaftsmitglieder<br />

sind nicht nur<br />

Inhaber, sondern gleichzeitig auch<br />

Kunden, was für gleichgerichtete<br />

Interessen sorgt. Damit einher geht<br />

auch das politische Engagement von<br />

Greepeace Energy: Wir setzen uns für<br />

politische Rahmenbedingungen ein,<br />

mit denen die Energiewende Realität<br />

werden kann. Dafür stehen wir im<br />

Dialog mit den Parteien und<br />

Verbänden, aber auch direkt mit den<br />

Bundestagsfraktionen und Ministerien.<br />

Diese Arbeit wird unterstützt von wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen, die<br />

wir in Auftrag geben. So haben wir<br />

aktuell, um Transparenz in die<br />

Diskussion um die Strompreise zu brin-<br />

gen, durch das Forum Ökologisch-<br />

Soziale Marktwirtschaft die wahren<br />

Kosten der verschiedenen Energieträger<br />

untersuchen lassen. Rechnet man<br />

Förderungen und Subventionen sowie<br />

Kosten, die der Gesellschaft durch<br />

Umweltschäden oder Abfallbeseitigung<br />

entstehen ein, sind Atom und Kohle<br />

nicht nur gefährlich und schmutzig –<br />

sondern auch viel teurer als Wasser und<br />

Wind.<br />

Bild: Sabine Vielmo/Greenpeace Energy eG<br />

Auf gute Nachbarschaft: Der Windpark Roydorf in Niedersachsen.<br />

Bald wird auch erneuerbarer<br />

Wasserstoff produziert<br />

Neben Ökostrom wird Greenpeace<br />

Energy ab Oktober auch ein Gasprodukt<br />

mit einem neuartigen, bisher einmaligen<br />

ökologischen Zusatznutzen anbieten.<br />

proWindgas fördert die Produktion<br />

und Einspeisung von erneuerbarem<br />

Wasserstoff, welcher mit Strom<br />

aus Windanlagen hergestellt wird –<br />

daher der Begriff Windgas. Mit der<br />

Umstellung der Energieversorgung auf<br />

erneuerbare Energien endet auch das<br />

Zeitalter unflexibler Grundlastkraftwerke.<br />

Speichertechnologien werden<br />

an Bedeutung gewinnen, denn die<br />

Energieproduktion mit Wind und<br />

Sonne schwankt und richtet sich nicht<br />

danach, wann die Verbraucher Strom<br />

benötigen. Ideen für Speichertechnologien<br />

gibt es viele. Doch eine ist beson-<br />

Agrarpolitik & Markt Aktuelles<br />

ders naheliegend: Das Gasnetz. Dieses<br />

ist bereits vorhanden und verfügt über<br />

die ausreichende Kapazität. Überschüssiger<br />

Strom aus erneuerbaren Energien<br />

wird durch Elektrolyse zur Erzeugung<br />

von Wasserstoff eingesetzt. Der Wasserstoff<br />

kann wiederum ins Erdgasnetz<br />

eingespeist und zur Wärmeversorgung<br />

oder zur Rückverstromung genutzt<br />

werden. Die Nutzung von Biogas kam<br />

dagegen nicht in Frage, da nach unserer<br />

Auffassung die Gefahr besteht,<br />

dass sich, zumindest unter den<br />

heutigen Marktgegebenheiten,<br />

eine Ausweitung der Biogasproduktion<br />

mit einer Umstellung<br />

auf eine ökologische<br />

Landwirtschaft und einer hohen<br />

Qualität im Naturschutz nur<br />

schwer vereinbaren lässt.<br />

Innovative Produkte, politische<br />

Einflussnahme, Mitmachmöglichkeiten<br />

für Energieinteressierte<br />

– das sind die Säulen von<br />

Greenpeace Energy, die allesamt<br />

einem Ziel dienen: der<br />

Energiewende. Und dass diese<br />

dringend notwendig ist, ist nicht<br />

erst seit Fukushima klar.<br />

Jetzt wechseln<br />

mit Startguthaben<br />

Greenpeace Energy unterstützt<br />

den Wettbewerb „Ährlich bio!“<br />

mit einem Geldpreis von insgesamt<br />

2.500 Euro für die drei<br />

schönsten Höfe. Darüber hinaus<br />

möchten wir auch die Leser der<br />

Bionachrichten zu einem Wechsel des<br />

Stromanbieters bewegen und unterstützen<br />

diesen mit einem Startguthaben<br />

von 25 Euro bei Greenpeace Energy.<br />

Der Wechsel ist ganz einfach: Für<br />

Geschäftskunden liegt dieser Ausgabe<br />

eine Broschüre mit Auftragsformular<br />

bei, die Sie uns ausgefüllt per Post<br />

schicken oder faxen können. Ansonsten<br />

ist ein Wechsel auch online möglich.<br />

Unter www.greenpeace-energy.de können<br />

Sie direkt das Vertragsformular<br />

ausfüllen. Bitte vergessen Sie dabei<br />

nicht, am Ende des Formulars das<br />

Aktionskennwort AKBNBK11 einzutragen,<br />

damit Sie das Startguthaben<br />

erhalten. Für weitere Fragen steht<br />

Ihnen unser Team montags bis freitags<br />

von 8 bis 19 Uhr zur Verfügung. Sie<br />

erreichen uns telefonisch unter 040 /<br />

808 110-600 oder per Email unter<br />

info@greenpeace-energy.de.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 9


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:06 Seite 10<br />

Aktuelles Agrarpolitik & Markt<br />

Bio im Internet: Aber sicher!<br />

<strong>Biokreis</strong> kritisiert: bioC falsches Werkzeug für Schaffung von Transparenz<br />

Wo Bio draufsteht, muss Bio<br />

drin sein: Sicherheit und<br />

Transparenz sind für die<br />

ökologische Lebensmittelwirtschaft<br />

von existentieller Bedeutung. Hersteller<br />

von Biolebensmitteln müssen<br />

vor dem Einkauf ihrer Zutaten stets<br />

überprüfen: Ist der Anbieter mit<br />

genau dieser Ware auch tatsächlich<br />

biozertifiziert? Gleiches gilt für<br />

Händler und Anbieter, die sichergehen<br />

wollen, dass sie ihre Bioware<br />

auch an einen Bioabnehmer verkaufen.<br />

Nun gibt es in Deutschland über 20<br />

Kontrollstellen, die den Betrieben<br />

bescheinigen, dass sie nach – mindestens<br />

– EU-Öko-Standard wirtschaften.<br />

Um allen Beteiligten die Überprüfung<br />

von Lieferanten bzw. Abnehmern zu<br />

erleichtern, wünschen sich Branche<br />

und Gesetzgeber eine zentrale, kontrollstellenübergreifendeAbfragemöglichkeit<br />

via Internet. Jeder soll dort<br />

über Name und Sitz des gesuchten<br />

Betriebes überprüfen können, ob die<br />

angegebene Biozertifizierung tatsächlich<br />

aktuell gültig vorliegt.<br />

<strong>Biokreis</strong> fordert wesentliche<br />

Änderung<br />

Die Datenbank „bioC“ (www.bioC.<br />

info) hat sich seit 2002 der<br />

Realisierung dieser Abfragemöglichkeit<br />

verschrieben. Die Plattform sammelt<br />

die Daten der Kontrollstellen –<br />

gegen Gebühr – ein und fügt sie zu<br />

einer eigenen Datenbank zusammen.<br />

Seit die Plattform zu Jahresbeginn<br />

durch die Gründung einer GmbH auf<br />

breite Füße gestellt wurde, kommen<br />

allerdings bei vielen Branchenteilnehmern<br />

Zweifel auf. Der <strong>Biokreis</strong> stellt<br />

stark in Frage, ob die bioC GmbH das<br />

richtige Werkzeug ist, um in der Ökobranche<br />

für Transparenz und Sicherheit<br />

zu sorgen. In einer öffentlichen<br />

Stellungnahme fordert er den Bund<br />

Ökologische Lebensmittelwirtschaft<br />

(BÖLW) als Branchenverband dazu<br />

auf, dafür zu sorgen, dass die jetzt<br />

bestehende Form der Datensammlung<br />

10 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

entweder grundlegend geändert wird,<br />

oder ein grundsätzlich anderes System<br />

zu wählen.<br />

Der Datenschutz ist gefährdet<br />

Nach Meinung des <strong>Biokreis</strong> und der<br />

Unterzeichner der Stellungnahme ist<br />

die gewinnorientierte Unternehmensform<br />

GmbH, die keiner staatlichen<br />

Überwachung unterliegt, wenig dazu<br />

geeignet, für Sicherheit und Transparenz<br />

zu sorgen. Für ein gewinnorientiertes<br />

Unternehmen, das auf einer<br />

Datenbank aufbaut, ist die Geschäftsgrundlage<br />

naturgemäß der Verkauf dieser<br />

Daten. Für die bioC GmbH ist aber<br />

bisher nicht geregelt, wofür genau die<br />

gesammelten Daten verwendet werden<br />

dürfen und wofür nicht. Auch ist<br />

unklar, ob und wie vor der Weitergabe<br />

der Daten die Zustimmung der betroffenen<br />

Eigentümer einzuholen ist.<br />

Generell ist unsicher, wie die Rechte<br />

der Unternehmen und Personen an<br />

ihren Daten gewährleistet werden.<br />

Einer Verletzung des Datenschutzes ist<br />

somit Tür und Tor geöffnet.<br />

Eine GmbH entscheidet,<br />

wer als „bio“ wahrgenommen wird<br />

Die bioC GmbH will zunächst deutschland-,<br />

dann auch europaweit die Datensätze<br />

sämtlicher Kontrollstellen einsammeln.<br />

Dabei kann sie eine ungeheure<br />

Macht entwickeln: Es besteht die<br />

Gefahr, dass ein Betrieb, der bei bioC<br />

nicht zu finden ist, in der Branche auch<br />

nicht mehr als Biobetrieb wahrgenommen<br />

wird. Einem Unternehmen, das<br />

sich aus guten Gründen weigert, der<br />

bioC GmbH seine Daten zur Verfügung<br />

zu stellen, entsteht damit ein hoher<br />

Erklärungsaufwand gegenüber seinen<br />

Kunden.<br />

Wettbewerbsverzerrung<br />

durch staatliche Gelder<br />

Die bioC-Plattform existiert bereits seit<br />

2002 und wurde finanziell erheblich<br />

durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung (BLE) gefördert.<br />

Es wurde hier also mit öffentlichern<br />

Geldern ein privatwirtschaftliches Unternehmen<br />

auf den Weg gebracht. Der<br />

<strong>Biokreis</strong> und seine Unterstützer sehen<br />

in der Monopolisierung der bioC-<br />

Plattform eine starke Wettbewerbsverzerrung<br />

gegenüber alternativen Dienstleistungsanbietern.<br />

<strong>Biokreis</strong> fordert gemeinnützige<br />

Institution als Träger<br />

Der <strong>Biokreis</strong> und seine Unterstützer<br />

erachten eine zentrale Abfragemöglichkeit<br />

der zertifizierten Unternehmen<br />

für sinnvoll und notwendig, werden<br />

aber aufgrund der oben genannten<br />

Kritikpunkte die Plattform bioC in der<br />

bestehenden Form weder unterstützen<br />

noch empfehlen. Sie favorisieren als<br />

Träger für eine zentrale Abfrage-Plattform<br />

eine gemeinnützige Institution,<br />

die die Daten nicht sammelt sondern<br />

die Abfrage per Schnittstelle zeitgleich<br />

und damit stets aktuell über alle<br />

Kontrollstellen hinweg ermöglicht.<br />

Eine solche Webservice-Lösung ist für<br />

die Nutzer genauso komfortabel wie<br />

die Abfrage eingesammelter Daten.<br />

Und sie ist deutlich sicherer, professioneller<br />

und datenschutzrechtlich einwandfrei.<br />

Unterzeichnen auch Sie!<br />

Über 25 Verbände, Kontrollstellen sowie namhafte Verarbeiterbetriebe der Bio-Branche<br />

haben die öffentliche Stellungnahme bereits unterzeichnet. Unterstützen auch Sie uns!<br />

Informationen unter www.biokreis.de oder bei Heidi Kelbetz, 0851/75650-22.<br />

Die Unterzeichner: <strong>Biokreis</strong> e.V., BIOPARK e.V., Verbund Ökohöfe e.V., ECOLAND e.V.,<br />

BioInnung e.V., AbL e.V., LACON GmbH, BCS Öko-Garantie GmbH, Fachverein Öko-<br />

Kontrolle e.V., Grünstempel® - Ökoprüfstelle e.V., QC&I GmbH, AGRECO R. F. GÖDERZ<br />

GmbH, Öko-Kontrollstelle des TVL e.V., Freiland Puten Fahrenzhausen, Die Biohennen,<br />

Chiemgauer Naturfleisch, Hofbäckerei Gottschaller, Antersdorfer Mühle, Biobäckerei<br />

Wagner, Landbäckerei Kerscher, Gutsbräu Strasskirchen, DHN Naturprodukte, Bio-<br />

Metzgerei Kammermeier, Kaisermühle Gänheim Otmar Kaiser, Innstolz Käsewerk Roiner<br />

KG, Meika Tierernährung, Bio-Bauern Frischdienst, KULT GmbH, Biofarmers AG.


enz<br />

bn_3_11.qxp 01.06.2011 10:07 Seite 11<br />

Anzeigen<br />

<strong>Biokreis</strong>-Werbemittel für<br />

Direktvermarkter,<br />

Landwirte & Verarbeiter<br />

Bestellen Sie Papier- oder Folientaschen,<br />

Westen und Schürzen,<br />

Bäckertüten, Einschlagpapiere, Eierschachteln,<br />

Getreidesäcke und<br />

Werbematerial beim <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

Tel. 0851/756 50-15<br />

Fax: 0851/756 50-25<br />

Email: scheitza@biokreis.de<br />

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Info unter: 08726/1686<br />

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n_3_11.qxp 01.06.2011 10:07 Seite 12<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Fachberatung<br />

Das eigene Honig-Etikett<br />

Was Imker und Grafiker beachten sollten<br />

Von Hubert Dietrich<br />

Um ihre Honiggläser besonders<br />

herauszustellen und<br />

einzigartig zu gestalten,<br />

benutzen viele Bio-Imker ein eigenes<br />

Honig-Etikett. Dessen Herstellung<br />

ist eine ungemein spannende<br />

Sache. Zunächst werden<br />

Überlegungen zur optischen Aufmachung<br />

angestellt. Oftmals hat<br />

man einen Grafiker unter den<br />

Honigkunden, der dann gegen<br />

einige Pfund Honig einen ersten<br />

Entwurf entwickelt. Das Etikett<br />

kann einteilig, zweiteilig oder auch<br />

dreiteilig gestaltet werden. Wer<br />

seinen Honig über den Lebensmitteleinzelhandel<br />

vermarktet,<br />

muss eine Verschluss-Sicherung<br />

(Gewährverschluss) anbringen,<br />

damit bei Bedarf eine Produkthaftungsversicherung<br />

einspringt.<br />

Diese hat jeder Imker automatisch,<br />

wenn er dem Deutschen<br />

Imkerbund oder dem Verband<br />

Bayerischer Bienenzüchter angehört.<br />

Welche Informationen<br />

auf`s Etikett gehören<br />

Das Verbandslogo soll gut sichtbar<br />

sein. Dazu kommt jetzt noch verpflichtend<br />

das EU-Bio-Logo, und<br />

die Honigverordnung muss beachtet<br />

werden. Doch spätestens dann beginnen<br />

die ersten Zweifel, ob ja auch<br />

alles richtig gemacht wurde.<br />

So schreibt z.B. die Honigverordnung<br />

vor, dass das Ursprungsland<br />

genannt werden muss. Dieses ist<br />

nicht Bayern, sondern der EU-<br />

Mitgliedsstaat Deutschland. Diese<br />

Angabe ist nicht fest definiert.<br />

Beispiele sind dazu: Deutscher<br />

Honig, Honig aus Deutschland,<br />

Ernteland Deutschland, usw. Bei der<br />

EU-Verordnung zum Bio-Logo wird<br />

ausgeführt, dass beim Logo auch die<br />

Öko-Kontrollstelle und der Zusatz<br />

Deutsche Landwirtschaft angegeben<br />

werden muss. Wir gehen davon aus,<br />

dass ein Hinweis auf die deutsche<br />

12 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Herkunft ausreicht. Es dürfen natürlich<br />

auch beide Zusätze angeben werden.<br />

Eine weitere Entscheidung muss getroffen<br />

werden, wenn es um die Verwendung<br />

des EU-Bio-Logos geht.<br />

Grundsätzlich ist die 4-farbige Version<br />

mit 9 x 12 Millimetern zu verwenden.<br />

Wenn das Etikett allerdings einfarbig<br />

gehalten ist, ist auch die schwarz/<br />

weiße Version des Logos möglich.<br />

Imkerberater Hubert Dietrich<br />

Welche Angaben außerdem auf das Etikett müssen:


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:08 Seite 13<br />

Die Vielfalt erhalten<br />

Das alte Rotbunte Niederungsrind: gut geeignet für Weidehaltung<br />

Von Christina Bär<br />

Die Welternährungsorganisation<br />

FAO bewertet sie als<br />

„die vorzüglichste Kombination<br />

von Fleisch- und Milchnutzung“,<br />

die Rotbunten Niederungsrinder.<br />

Dem bleibt wenig hinzuzufügen,<br />

können sich die alten Rotbunten<br />

(Doppelnutzung) mit Tageszunahmen<br />

von bis zu 1250 Gramm, sowie<br />

einer Milchleistung von ca. 6800<br />

Kilogramm mit 4,3 Prozent Fett und<br />

3,5 Prozent Eiweiß doch durchaus<br />

sehen lassen. Dies haben auch viele<br />

Viehhändler erkannt. Sie zahlen zwischen<br />

200 und 300 Euro für ein 14<br />

Tage altes Bullenkalb.<br />

Bullen wiegen rund 1100 Kilo<br />

Typische Rassemerkmale sind ein mittlerer<br />

Rahmen und ein rotweißes Haarkleid.<br />

Während Kopf und Hals meistens<br />

rot sind, präsentieren sich die<br />

Gliedmaßen, der Bauch, das Euter und<br />

die Schwanzspitze in der Regel weiß.<br />

Die Tiere sind behornt und gut bemuskelt.<br />

Bullen wiegen rund 1100<br />

Kilogramm bei einer Widerristhöhe<br />

von 137 bis 145 Zentimeter. Die Kühe<br />

sind zwischen 600 und 700 Kilogramm<br />

schwer und 135 bis 145 Zentimeter<br />

groß. Ursprünglich war die Rasse in<br />

Einfach schön anzuschauen: Rotbuntes Niederungsrind mit Kalb.<br />

Schleswig-Holstein, Westfalen und<br />

Niedersachsen beheimatet. Bis 1934<br />

erfolgte die Zucht regional, dann wurde<br />

ein Dachverband gegründet, um die<br />

züchterische Arbeit zu koordinieren.<br />

Zur Leistungssteigerung wurde Holstein<br />

Frisian-Blut eingekreuzt. Heute<br />

dürfen alle Kühe als Doppelnutzung<br />

bezeichnet werden, die weniger als 25<br />

Prozent HF-Blut aufweisen. Reinerbige<br />

Tiere gibt es nur noch wenige. In<br />

Schleswig-Holstein hat der Zuchtverband<br />

seit 1992 eine Unterteilung in<br />

Red Holstein (RH) und Rotbunt DN<br />

vorgenommen, weil die Nachfrage<br />

nach dem alten Schlag von Seiten der<br />

Landwirte so groß war.<br />

Verein fördert den Erhalt<br />

Aktiv für den Erhalt und die Förderung<br />

des alten Rotbunten Niederungsrind<br />

setzt sich auch der gleichnamige Verein<br />

mit zurzeit ca. 50 Mitgliedern ein. Der<br />

Verein hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, die Popularität des alten<br />

Rotbunten Niederungsrind zu steigern.<br />

Die Interessen der Nutzungsrichtungen<br />

Milch und Fleisch werden gleichberechtigt<br />

vertreten. Die Mitglieder profitieren<br />

von der bundesweiten Vernetzung.<br />

Sie werden unterstützt beim<br />

Nutz- und Zuchtviehkauf sowie beim<br />

Bild: Ludger Specker<br />

Fachberatung <strong>Biokreis</strong><br />

Spermabezug. Glücklicherweise verfügen<br />

verschiedene Zuchtorganisationen<br />

über Genreserven. Des Weiteren besteht<br />

ein Austausch mit den Niederlanden.<br />

Die dortige Population der Rasse<br />

Maas-Rijn-Ijssel ist vergleichbar mit<br />

dem rotbunten Niederungsrind.<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirt überzeugt von<br />

den Rotbunten<br />

Der erste Beisitzer des Vereins ist<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirt Heinz-Josef Simon<br />

aus Schmallenberg. Er hält auf seinem<br />

Betrieb die alten Rotbunten als Mutterkühe.<br />

„Die Tiere eignen sich hervorragend<br />

für die Weidehaltung und fallen<br />

durch ihr ruhiges Temperament auf. Sie<br />

sind in der Lage, auch aus extensiven<br />

Weiden viel Milch zu geben. Das sieht<br />

man auch den Kälbern an“, schwärmt<br />

Simon. Seine Intension ist es, die Rasse<br />

in Reinzucht zu erhalten und schöne<br />

Absetzer aufzuziehen. Er sieht die alten<br />

Rotbunten besonders für extensivere<br />

Standorte in der Mutterkuhhaltung als<br />

geeignet an.<br />

Sind auch Sie interessiert an der<br />

Haltung oder an Informationen zur<br />

Rasse? Der erste Vorsitzende Bertold<br />

Haarbeck gibt gerne Auskunft unter<br />

Tel. 02502/9973.<br />

Bild: Ludger Specker<br />

Die Keulenbemuskelung spricht für diese Rasse.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 13


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:09 Seite 14<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Intern<br />

Stolze (Jung-)Züchter: Dietmar Winter mit Sohn Louis und Vorführrind Tea.<br />

Hätte man einen Preis für das<br />

beste Öko-Zuchttier ausgelobt<br />

– die Vergabe wäre an<br />

diesem Abend wegen zu großen<br />

Andrangs wohl schwierig geworden.<br />

In kaum dagewesener Weise räumten<br />

die Mitglieder des <strong>Biokreis</strong> NRW<br />

Siegertitel bei der 6. Fleischrindernacht<br />

des Fleischrinder Herdbuch<br />

Bonn e.V. (FHB) am 25. März 2011<br />

ab.<br />

Johannes Imöhl aus Medebach beeindruckte<br />

gleich dreimal: Sowohl der von<br />

ihm vorgestellte Bulle „Capitole“ als<br />

auch die Färse „Valeria“ standen an der<br />

Spitze der Konkurrenz. Dass solche<br />

Schauerfolge auch ökonomisch wertvoll<br />

sind, zeigte die anschließende<br />

Auktion zu später Stunde: der ebenfalls<br />

von Imöhl angebotene Capitole-Sohn<br />

„Comet“ erreichte mit 3.600 Euro<br />

Zuschlagspreis den höchsten Wert der<br />

Charolais und beinahe den Spitzenpreis<br />

aller Tiere.<br />

Kaum weniger erfolgreich war die<br />

<strong>Biokreis</strong>-Zuchtstätte Bernhard Hengst<br />

aus Borgentreich. Auch hier belegten<br />

Bulle „Gitan“ und Färse „Vinda“ die<br />

ersten Plätze des Rassekontingentes.<br />

Wie zuvor auch der Bulle aus dem<br />

Hause Imöhl wurde „Gitan“ zudem<br />

Gesamtsieger seiner Rasse. Als dritter<br />

Vertreter der besonders erfolgreichen<br />

Zuchtbetriebe mit Ökozertifikat darf<br />

der <strong>Biokreis</strong>-Betrieb Dietmar Winter<br />

aus Bad Berleburg erwähnt werden.<br />

Neben „Ecluse“, die als Beste bei den<br />

Limousin-Färsen herausstach, konnte<br />

der Wittgensteiner Betrieb sich über<br />

die sehr hochwertige Auszeichnung als<br />

Sieger der Betriebssammlungen freuen.<br />

Dieses Prädikat steht für eine grund-<br />

14 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

sätzlich hochwertige Zuchtarbeit im<br />

Betrieb jenseits des Erfolges einzelner<br />

Tiere. Ebenfalls beachtenswert ist die<br />

Platzierung der noch jungen Highland-<br />

Cattle-Kuh mit klangvollem Namen<br />

„Slainte Ruadh“ vom <strong>Biokreis</strong>-Betrieb<br />

Gisela Klosner als Reservesiegerin des<br />

gesamten Rasseblockes.<br />

Im Westfälischen-Wochenblatt zu Unrecht<br />

abgestuft wurde die Rasse Fleckvieh-Fleisch.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

waren hier stets ordnungsgemäße<br />

Richtringe und nicht, wie vom FHB<br />

dargestellt, nur ein Demonstrationsblock<br />

zustande gekommen. Durch<br />

kurzfristige Absage eines Betriebes<br />

konnte der mit viel Engagement aus<br />

Erndtebrück angereiste <strong>Biokreis</strong>-Züchter<br />

Hartmut Scholl allerdings seine<br />

Fleckviehkühe dieses Jahr leider nicht<br />

mit der Konkurrenz messen. Mal wieder<br />

mit viel Einsatz und einem umfangreichen<br />

Tierkontingent an der Schau<br />

beteiligt war auch Galloway-Züchter<br />

<strong>Biokreis</strong>-Betriebe<br />

dominieren<br />

Fleischrindernacht<br />

Zum 50-jährigen Bestehen der<br />

Fleischrinderzucht in NRW<br />

gab es viel Grund zum Feiern<br />

Auktionsbulle „Comet“ – eines der drei Spitzentiere aus dem Hause Imöhl.<br />

Bild: Jörn Bender<br />

und <strong>Biokreis</strong>-Mitglied Peter Noseleit,<br />

für den es dieses Jahr nicht ganz zu<br />

einer Spitzenplatzierung reichte – aber<br />

auch die Konkurrenz muss einmal den<br />

Vortritt haben dürfen.<br />

Der <strong>Biokreis</strong> dankt allen Züchtern<br />

sowie dem Personal des FHB, die vor<br />

und hinter den Kulissen am Erfolg der<br />

Fleischrindernacht beteiligt waren.<br />

Nicht nur NRW-Landwirtschaftsminister<br />

Johannes Remmel dürfte diese<br />

Jubiläums-Schau als besonders gelungene<br />

Veranstaltung in Erinnerung<br />

behalten.<br />

Gekrönt wurde der Abend aus emotionaler<br />

Sicht durch die Hand der<br />

Glücksfee bei der Verlosung eines<br />

hornlosen Limousin-Jungrindes. Mit<br />

dem <strong>Biokreis</strong>-Vorstand und langjährigen,<br />

noch immer aktiven FHB-<br />

Urgestein Josef Heer traf es mit Blick<br />

auf 50 Jahre Fleischrinderzucht in<br />

Nordrhein-Westfalen ganz sicher nicht<br />

den Verkehrten… jb<br />

Bild: Jörn Bender


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:10 Seite 15<br />

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BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 15


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:10 Seite 16<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

Aktuelles aus NRW<br />

Im Mai hat der <strong>Biokreis</strong> NRW gemeinsam<br />

mit der Landwirtschaftskammer<br />

NRW Betriebsleiter aus der Region zu<br />

insgesamt sechs Abendveranstaltungen<br />

mit Blick auf eine Umstellung zum<br />

Ökolandbau eingeladen. Die über das<br />

Neues Qualitätszeichen geplant –<br />

Umsetzung schwierig<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen plant<br />

ein Zeichen im Lebensmittelbereich,<br />

das neben dem regionalen Bezug vor<br />

allem eine nachhaltige Produktionsweise<br />

kennzeichnet. Die Entwicklung<br />

dieses Labels gestaltet sich aber sehr<br />

schwierig: So muss ein NRW-Zeichen,<br />

getragen durch das Bundesland, nach<br />

EU-Recht für alle offen sein, nicht nur<br />

für Produkte bzw. Betriebe aus NRW.<br />

Ein glaubhafter regionaler Bezug dürfte<br />

daher schwer zu vermitteln sein.<br />

Auch über die Höhe der Qualitätsstandards<br />

herrscht noch Uneinigkeit. Die<br />

weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.<br />

el<br />

Mitmachen bei den Aktionstagen!<br />

Vom 1. September bis zum 2. Oktober<br />

finden die diesjährigen „Aktionstage<br />

Ökolandbau NRW“ statt. Sie bieten<br />

16 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

<strong>Biokreis</strong> informierte erfolgreich über Ökolandbau<br />

ganze Bundesland verteilten Veranstaltungen<br />

stießen auf regional unterschiedliche<br />

Resonanz. Gut besucht<br />

waren die Termine in Ostwestfalen, der<br />

Eifel, dem Bergischen Land und im<br />

Sauerland. Verhalten war die Beteili-<br />

Gelegenheit, für den eigenen Betrieb<br />

zu werben, Menschen die Landwirtschaft<br />

(wieder) näher zubringen und –<br />

nicht zuletzt – die Verbraucher vom<br />

Ökolandbau und von Bio-Produkten zu<br />

überzeugen. Es wäre schön, wenn sich<br />

wieder einige <strong>Biokreis</strong>-Betriebe beteiligen<br />

würden. Gern stehen wir Ihnen mit<br />

Ideen, Rat und Tat zur Seite, melden<br />

Sie sich einfach bei uns in der NRW-<br />

Geschäftsstelle. el<br />

Vereinigung für<br />

Direktvermarkter gegründet<br />

Angestoßen durch den Erfolg der hessischen<br />

Direktvermarkter mit dem<br />

„Landmarkt-Konzept“ und unterstützt<br />

durch die Landwirtschaftskammer<br />

NRW haben im April etwa 50 Landwirte<br />

die „Vereinigung der Direktvermarkter<br />

NRW (VDNRW)“ gegründet.<br />

Ziele der Vereinigung sind unter anderen<br />

die Interessensvertretung der Di-<br />

Aktuelles aus Bayern<br />

Biobauern und -verarbeiter aus ganz<br />

Bayern sind aufgerufen, sich an den<br />

Bayerischen Öko-Erlebnistagen von<br />

10. September bis 3. Oktober 2011 zu<br />

beteiligen und ökologische Lebensmittelproduktion<br />

für die Verbraucher mit<br />

allen Sinnen erlebbar zu machen. Egal<br />

ob Erntedank- oder Hoffest, Ökomarkt,<br />

Kräuterführung, Kochkurs, Vortrag,<br />

Tierschau, Weinlese oder Kürbisschnitzkurs,<br />

den Ideen der Biobauern<br />

sind keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es,<br />

das Interesse für den ökologischen<br />

Landbau in Bayern zu wecken und das<br />

Wissen darüber in der breiten Öffentlichkeit<br />

zu vertiefen Und natürlich: die<br />

Betriebe zu stärken. Die Landesvereinigung<br />

für den ökologischen Landbau<br />

in Bayern (LVÖ) veranstaltet die Öko-<br />

Erlebnistage heuer bereits zum 11. Mal<br />

in Folge. Allein im vergangen Jahr<br />

haben über 300.000 Besucher teilgenommen<br />

und bei mehr als 200<br />

Veranstaltungen ökologische Landwirtschaft<br />

und vielfältigste Bio-<br />

Produkte kennen gelernt.<br />

Die LVÖ bietet Interessierten gute<br />

Unterstützung: Sie hilft bei der Planung<br />

gung an den Intensivstandorten Soester<br />

Börde und Westliches Münsterland.<br />

Insgesamt hat der <strong>Biokreis</strong> aber dennoch<br />

eine beachtenswerte Zahl von<br />

rund 60 Betrieben mit vielfältigen<br />

Informationen zum Ökologischen<br />

Landbau versorgt. jb<br />

rektvermarkter gegenüber der Politik<br />

und dem Markt sowie die Beratung und<br />

Unterstützung der Mitglieder bei Verarbeitung<br />

und Vermarktung. el<br />

Ministergespräch<br />

zur Landwirtschaft<br />

Am 19. Mai haben sich Landwirte aus<br />

Südwestfalen und <strong>Biokreis</strong>-NRW-Geschäftsführer<br />

Jörn Bender im Düsseldorfer<br />

Landtag mit Landwirtschaftsminister<br />

Johannes Remmel zu einem<br />

Gespräch getroffen. Im Zentrum standen<br />

wesentliche Themen der regionalen<br />

Landwirtschaftspolitik in den Mittelgebirgslagen<br />

des Sauer- und Siegerlandes.<br />

Unter anderem wurde über die<br />

Wettbewerbssituation des Ökolandbaus<br />

sowie des Vertragsnaturschutzes, auch<br />

vor dem Hintergrund ökonomisch<br />

attraktiver Konkurrenzmodelle wie<br />

etwa des konventionellen Weihnachtsbaum-<br />

oder Energiepflanzenanbaus gesprochen.<br />

el<br />

Den Betrieb stärken – bei den Bayerischen Öko-Erlebnistagen!<br />

der Veranstaltung und berät unter der<br />

Telefonnummer 08161/14828 immer<br />

dienstags und mittwochs von 13 bis 16<br />

Uhr, donnerstags von 9 bis 12 Uhr, so<br />

wie per Mail unter info@oekoerlebnistage.de.<br />

Sie bietet außerdem zur Bekanntmachung<br />

der Veranstaltung auf<br />

dem Betrieb kostenfreies Werbematerial.<br />

Die Veranstaltung wird zudem im<br />

Internet unter www.oekoerlebnistage<br />

angekündigt. Sinnvoll ist es auch, die<br />

örtliche Presse einzuladen. Muster-<br />

Pressemitteilungen sind ebenfalls im<br />

Internet zu finden, weitere Tipps gibt es


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:10 Seite 17<br />

telefonisch unter 08161/148214. Wer<br />

seine Veranstaltung ausführlich dokumentiert<br />

und Bilder, Zeitungsartikel,<br />

Filme etc. bei der LVÖ einsendet,<br />

nimmt an einem Wettbewerb teil. Die<br />

Aktuelles aus Hessen<br />

Der erwartete Trend hat sich bestätigt:<br />

Hessen befindet sich beim Anteil der<br />

biologisch bewirtschafteten Flächen<br />

weiter in der Spitzengruppe der Bundesstatistik.<br />

Am 31. Dezember 2010<br />

waren in Hessen 2411 Betriebe nach<br />

der EU-Ökoverordnung zertifiziert.<br />

Von den darin enthaltenen 1.708<br />

Erzeugerbetrieben wurden 76.924<br />

Hektar ökologisch bewirtschaftet. Dies<br />

entspricht einer Quote an der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche von zehn<br />

Prozent.<br />

In Hessen wurden die Chancen des<br />

ökologischen Landbaus schon früh<br />

genutzt. Gerade weil die Erträge in vielen<br />

Regionen naturbedingt niedriger<br />

ausfallen als in anderen Bundesländern,<br />

war der Schritt zur extensiven<br />

Landbewirtschaftung nicht so groß wie<br />

Betriebe mit den schönsten Veranstaltungen<br />

werden auch heuer wieder mit<br />

Preisen belohnt. 2010 war <strong>Biokreis</strong>-<br />

Metzger Prosiegel unter den Preisträgern.<br />

Anmeldeschluss ist der 4. Juli. Die<br />

Ehrenmitgliedschaft für Karl Ludwig Schweisfurth<br />

Der <strong>Biokreis</strong> hat ein neues Ehrenmitglied:<br />

Bio-Pionier Karl Ludwig<br />

Schweisfurth erhielt diese Auszeichnung<br />

am 27. Mai auf der Feier zum<br />

25-jährigen Bestehen der Herrmannsdorfer<br />

Landwerkstätten in Glonn. Mit<br />

diesem Mitte der 80er Jahre in der<br />

Nähe von München gegründeten<br />

Projekt – seit 1989 Mitglied im<br />

<strong>Biokreis</strong> – habe Schweisfurth es auf<br />

ganz besondere Art geschafft, die<br />

Menschen für Ökologie und Nachhaltigkeit<br />

zu begeistern, sagte <strong>Biokreis</strong>-<br />

Geschäftsführer Sepp Brunnbauer in<br />

seiner Laudatio.<br />

Karl Ludwig Schweisfurth sei<br />

Visionär und Pionier, weil er zu einer<br />

Zeit, in der noch fast alle über den<br />

Ökolandbau lächelten, gerade in diesen<br />

Bereich sein Geld investierte. Mit seinem<br />

Motto „Qualität statt Quantität“<br />

habe er ein Signal der Entschleunigung<br />

gesetzt, das für viele zum Vorbild wurde,<br />

so Brunnbauer.<br />

Wurde Ehrenmitglied: Karl Ludwig Schweisfurth<br />

(r.) mit Sepp Brunnbauer (Mitte), und <strong>Biokreis</strong>-<br />

Vorstand Franz Strobl (l.)<br />

Mehr Biobetriebe als je zuvor<br />

Aktuelles <strong>Biokreis</strong><br />

Jetzt Förderanträge stellen<br />

Seit Anfang Mai können beim<br />

Bayerischen Staatsministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten<br />

wieder Anträge zur Einzelbetrieblichen<br />

Investitionsförderung gestellt werden.<br />

Nähere Informationen finden sich im<br />

Internet unter: www.stmelf.bayern.de/<br />

agrarpolitik/programme/foerderwegweiser/24021/.<br />

Für Betriebe, die im<br />

Berggebiet oder in Regionen mit vergleichbaren<br />

Erschwernissen liegen und<br />

bei denen geringere Investitionen<br />

anstehen, kann auch das bayerische<br />

Bergbauernprogramm interessant sein.<br />

Nähere Informationen dazu unter:<br />

www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/<br />

programme/foerderwegweiser/40771/<br />

Detaillierte Auskünfte geben auch die<br />

zuständigen Landwirtschaftsämter.<br />

Betriebe in Hessen, die nach EG-Öko-Verordnung wirtschaften, Anzahl und Flächen<br />

in begünstigten Regionen. Außerdem<br />

war es schon immer nötig, dies durch<br />

Diversifizierungsstrategien zu kompensieren,<br />

was wiederum zu einer relativ<br />

großen Vielfalt an Produktionsrichtungen<br />

und Verarbeitungsstrukturen führte.<br />

Da gleichzeitig das Rhein-Main-<br />

Gebiet zu einer der kaufkräftigsten<br />

Regionen Europas zählt, war auf der<br />

anderen Seite schon länger eine starke<br />

Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln<br />

Anmelde- und Bewerbungsunterlagen<br />

sind bei der LVÖ anzufordern oder im<br />

Internet abzurufen. Ansprechpartnerin<br />

beim <strong>Biokreis</strong> ist Michaela Mendl:<br />

0851/75650-0, mendl@biokreis.de.<br />

vorhanden. Schwerpunkte der ökologischen<br />

Erzeugung befinden sich in<br />

Hessen in den Mittelgebirgslagen der<br />

Rhön, des Vogelsberges, des Waldecker<br />

Uplandes, des Gladenbacher<br />

Landes und im Dillbergland. Dort sind<br />

die Betriebe überwiegend auf Milchviehhaltung<br />

und Rindfleischerzeugung<br />

ausgerichtet. Gerade diese Betriebe<br />

machen weiterhin einen großen Teil<br />

des Zuwachses aus. ah<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 17


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:12 Seite 18<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Intern<br />

So werden Sie anerkannt<br />

Von der Ökokontrolle zum Zertifikat: Die Anerkennung beim <strong>Biokreis</strong><br />

Von Eva Schuster<br />

Die Ökokontrollen für das<br />

Jahr 2011 laufen derzeit auf<br />

Hochtouren. Hunderte Betriebe<br />

werden heuer wieder den<br />

Prozess der <strong>Biokreis</strong>-Anerkennung<br />

durchlaufen. Im Jahr 2010 waren es<br />

rund 850 landwirtschaftliche Betriebe,<br />

rund 80 Verarbeiter und rund 20<br />

regional & fair-Unternehmen, deren<br />

Daten verarbeitet und geprüft werden<br />

mussten. Der Fokus in den<br />

Anerkennungskommissionssitzungen<br />

liegt auf den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, Verarbeitungsunternehmen<br />

und regional & fair-Partnern,<br />

die die <strong>Biokreis</strong>-Richtlinien noch<br />

nicht vollständig erfüllen. Berücksichtigt<br />

wurden Jahres- wie auch<br />

Stichprobenkontrollen. Doch von der<br />

Jahreskontrolle auf dem Betrieb bis<br />

zum Erhalt des <strong>Biokreis</strong>-Anerkennungsbescheids<br />

dauerte es in manchen<br />

Fällen einige Zeit. Warum<br />

mussten Sie oft ein paar Monate<br />

warten, was passierte in der<br />

Zwischenzeit? Hier ein kleiner Blick<br />

hinter die Kulissen der <strong>Biokreis</strong>-<br />

Anerkennung:<br />

Kontrollstelle gibt<br />

Bögen an <strong>Biokreis</strong> weiter<br />

Nach der Kontrolle werden Ihre Bögen<br />

durch die Kontrollstelle ausgewertet.<br />

Sollten noch Unterlagen fehlen, werden<br />

Sie aufgefordert, diese nachzureichen.<br />

Tun Sie das erst zeitverzögert,<br />

können Ihre Unterlagen derweil nicht<br />

weiter bearbeitet werden, und der<br />

Anerkennungsprozess verzögert sich.<br />

Solange erhält der <strong>Biokreis</strong> weder<br />

Kontrollunterlagen noch das Ergebnis<br />

der Jahreskontrolle. Ist von Seiten der<br />

Kontrollstelle alles abgeschlossen (d.h.<br />

die EU-Bescheinigung (früher: EU-<br />

Zertifikat) wurde ausgestellt), werden<br />

die Kontrollunterlagen an den <strong>Biokreis</strong><br />

gesandt. Von Januar bis Juli/August<br />

werden die eingehenden Inspektions-<br />

18 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

bögen von der Abteilung Qualitätsmanagement<br />

gesichtet. Liegen gravierende<br />

Mängel vor, werden die zuständigen<br />

Berater sofort informiert. Danach<br />

treten die Berater umgehend in telefonischen<br />

oder persönlichen Kontakt mit<br />

diesen Betrieben. Die Qualitätssicherung<br />

des <strong>Biokreis</strong> steht in ständiger<br />

Verbindung mit den <strong>Biokreis</strong>-Beratern,<br />

den Kontrollstellen und Betrieben.<br />

Im Herbst trifft sich die Kommission<br />

Im Sommer beginnt die Eingabe der<br />

Kontrollergebnise in die Datenbank.<br />

Sobald etwa 200 Bögen von zu besprechenden<br />

Mängelbetrieben erfasst worden<br />

sind, wird eine Sitzung der<br />

Anerkennungskommission ab September/Oktober<br />

einberufen. Um möglichst<br />

effizient und kostensparend zu arbeiten,<br />

bespricht die Anerkennungskommission<br />

an einem Nachmittag bis zu 80<br />

auffällige Betriebe. Die Betriebe ohne<br />

Abweichungen werden stichprobenartig<br />

gesichtet. Nach der Sitzung werden<br />

die Anerkennungsbescheide und Anschreiben<br />

gedruckt und an die Betriebe<br />

versandt. Die Ergebnisse werden in die<br />

Datenbank eingetragen, und die<br />

Korrespondenz mit den auffälligen<br />

Betrieben beginnt. Sobald der Betrieb<br />

den Anerkennungsbescheid des Bio-<br />

kreis erhalten hat, endet die Anerkennung<br />

für das jeweilige Kontrolljahr.<br />

Wir brauchen Ihre Unterstützung!<br />

Das Ziel dieses Jahres ist, die<br />

Anerkennung, zumindest für die<br />

Landwirtschaft, zum Ende des Jahres<br />

2011 abgeschlossen zu haben. Wir bitten<br />

Sie deshalb, nachzureichende<br />

Unterlagen möglichst schnell Ihrer<br />

Kontrollstelle zu übermitteln. So können<br />

Ihre Unterlagen schneller an den<br />

<strong>Biokreis</strong> zur zügigen Auswertung<br />

geschickt werden. Vielen Dank für Ihre<br />

Mithilfe und auf ein gutes Anerkennungsjahr<br />

2011!<br />

Stichwort Anerkennungskommission:<br />

In den Richtlinien des <strong>Biokreis</strong> ist aus<br />

Gründen der Gleichbehandlung und<br />

Unabhängigkeit festgelegt, dass die<br />

Anerkennung und damit das Aushändigen<br />

der Bescheide durch eine<br />

Anerkennungskommission geschieht.<br />

Diese besteht aus zwei berufenen,<br />

unabhängigen und ehrenamtlichen<br />

<strong>Biokreis</strong>-Mitgliedern. Aus der Gruppe<br />

der Verbraucher ist das Josef Huber,<br />

aus der Gruppe der Landwirte Karl<br />

Preißler. Beide sind längjährige<br />

Mitglieder des <strong>Biokreis</strong>. Als Beisitzer<br />

fungieren die <strong>Biokreis</strong>-Berater aus<br />

Landwirtschaft und Verar-beitung, ein<br />

Vertreter der Kontrollstel-len sowie die<br />

Qualitätssicherung des <strong>Biokreis</strong>.<br />

Meistens finden pro Anerkennungsjahr<br />

drei Sitzungen der Anerkennungskommission<br />

statt. In der ersten werden<br />

hauptsächlich landwirtschaftliche Betriebe<br />

besprochen. In der zweiten geht<br />

es zusätzlich auch um Verarbeiter, und<br />

in der dritten werden die Unterlagen<br />

von Landwirten, Verarbeitern und regional<br />

& fair-Partnern besprochen.<br />

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bn_3_11.qxp 01.06.2011 10:12 Seite 19<br />

Was macht Ihr<br />

Geld in erneuerbaren<br />

Energien?<br />

Sinn.<br />

Die GLS Bank wurde 1974 als erste sozial-ökologische Universalbank<br />

der Welt mit einer klaren Aufgabe gegründet: Geld soll für die Menschen<br />

da sein. Deshalb fließt es bei uns ausschließlich in sozial, ökologisch<br />

und ökonomisch sinnvolle Vorhaben. Als erste Bank haben wir dazu<br />

transparent gemacht, wo und was wir finanzieren.<br />

Vom Girokonto bis zur Vermögensanlage – informieren Sie sich noch<br />

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<strong>Biokreis</strong> Ährlich bio!<br />

Ährlich bio! Es geht los<br />

Wie sieht es auf einem modernen Biobauernhof aus, und wie leben und<br />

arbeiten die Menschen dort? Um Verbrauchern einen Einblick zu<br />

geben und Landwirte für ihr Engagement zu belohnen, haben wir das<br />

Projekt Ährlich bio! gestartet. Aus allen Bewerbungen wählten wir<br />

zwölf aus, die wir innerhalb eines Jahres besuchen, bewerten und<br />

Wo sich Kuh und Feriengast gute Nacht sagen: Der Berghof Kinker<br />

Text und Bilder: Simone Kuhnt<br />

Strahlen Zufriedenheit aus: Franz und Irmgard Kinder vor der Kuhweide ihres Allgäuer Berghofes.<br />

Auf was es den Kinkers ankommt –<br />

sicher mit dem zweiten Standbein<br />

Vor ein paar Jahren noch hatten am<br />

Berghof Kinker bei Roßhaupten im<br />

Allgäu die Kühe die beste Aussicht.<br />

Der Stall befand sich direkt neben dem<br />

Wohnhaus, die Fenster gaben den Blick<br />

frei auf blühende Wiesen, hinunter auf<br />

den Forggensee und auf die Königsschlösser<br />

Hohenschwangau und Neuschwanstein.<br />

Doch 2004 beschlossen<br />

Irmgard und Franz Kinker (beide 46<br />

Jahre), dass Urlaubsgäste die privilegierte<br />

Lage auf knapp 1000 Meter<br />

Höhe und das Panorama wohl mehr zu<br />

schätzen wissen als Tiere – und bauten<br />

den alten Anbindestall zu vier komfortablen<br />

Ferienwohnungen um. Zuvor<br />

war eine landwirtschaftliche GbR mit<br />

einem Bio-Kollegen in die Brüche<br />

gegangen, die Kinkers suchten nach<br />

neuen Wegen. Ihr Ziel: die Landwirtschaft<br />

zu erhalten – und gleichzeitig<br />

mit dem zweiten Standbein Ferienwohnungen<br />

unabhängig davon zu sein.<br />

20 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

„Ich habe überlegt, was passiert, wenn<br />

einer von uns ausfällt oder unsere<br />

Kinder den Betrieb später nicht übernehmen<br />

wollen. Ich wollte auf der<br />

sicheren Seite sein“, erklärt Franz<br />

Kinker, der als Kind selbst mit den<br />

Urlaubsgästen seiner Eltern aufwuchs.<br />

Wie der Ökolandbau gestaltet ist:<br />

Günstiger Stall und Weidegang<br />

Nach der Auflösung der Betriebsgemeinschaft<br />

fingen er und seine Frau<br />

mit acht Milchkühen neu an – und bauten<br />

aus größtenteils gebrauchten<br />

Materialien einen günstigen Stall mit<br />

guter Belüftung. Tagsüber ist das<br />

Braunvieh auf der Kurzrasenweide, im<br />

Sommer während der Mittagshitze,<br />

zum Melken und nachts kommen die<br />

Kühe herein. Diese sind alle enthornt –<br />

aus Gründen der Sicherheit. Auch auf<br />

einen Stier verzichtet Franz Kinker, die<br />

Kühe werden besamt. In der Zucht legt<br />

er Wert darauf, dass die Tiere mit<br />

wenig Kraftfutter zurecht kommen und<br />

unabhängig davon in den Bionachrichten und auf der Homepage vorstellen.<br />

Die drei Betriebe mit den meisten Punkten werden prämiert.<br />

Als Kooperationspartner des Projektes Ährlich bio! stiftet Greenpeace<br />

Energy Geldpreise: Der Sieger gewinnt 1500 Euro, der Zweitplatzierte<br />

750 Euro, der Dritte 250 Euro.<br />

lange leben. Einen Großteil der Milch<br />

liefern die Kinkers an die Molkerei<br />

Scheitz. Aus dem Rest machen sie mit<br />

einem anderen Betrieb zusammen<br />

Käse.<br />

Was den Betrieb besonders macht:<br />

Gäste dürfen mit anpacken<br />

Urlaubsgästen werden in dem kleinen<br />

Selbstbedienungs-Hofladen nicht nur<br />

Käse, sondern auf dem Hof auch<br />

Gelegenheit zum Mitmachen geboten.<br />

Wenn sie nicht gerade auf der<br />

Liegewiese oder dem Spielplatz vor<br />

dem Haus die Aussicht genießen, fotografieren<br />

sie die Kühe auf den arondierten<br />

Flächen, helfen beim Füttern<br />

und packen mit an, wenn Bauer Franz<br />

ein neugeborenes Kalb abends von der<br />

Weide holt und in die Kälberbox bringt.<br />

„Neulich hab ich ein Mädchen gebeten,<br />

die Kälber zu tränken. Dabei musste es<br />

sich ganz schön überwinden, in die<br />

Box hineinzugehen. Aber danach war<br />

es ganz stolz“, erzählt Irmgard Kinker.<br />

Erlebnisse wie diese seien es, die den<br />

Urlaub auf dem Bauernhof so wertvoll<br />

machten. Das wird auch auf der<br />

Homepage des Berghofs deutlich, wo<br />

Franz Kinker regelmäßig aktuelle Fotos<br />

und kleine Artikel veröffentlicht.<br />

Was zählt, sei ehrliche Freundlichkeit.<br />

„Wenn ich mal meine Ruhe brauche,<br />

sage ich das einfach“, erklärt Irmgard<br />

Kinker, „die Gäste haben dafür Verständnis“.<br />

Ihr Umgang mit den Gästen<br />

ist ungekünstelt und natürlich – auch<br />

mit Menschen, die ein Handicap haben:<br />

Eine der Ferienwohnungen ist barrierefrei,<br />

und so machen auch Behinderte<br />

und Gruppen von der Lebenshilfe hier<br />

Urlaub. „Ein Mann, der im Rollstuhl<br />

sitzt, war total glücklich darüber, dass<br />

er es schaffte, selbständig die Kühe zu<br />

füttern“, erzählt Franz Kinker, der sich<br />

darin übt, herauszuspüren, was den<br />

Gästen gefallen und gut tun könnte.


er<br />

bn_3_11.qxp 01.06.2011 10:16 Seite 21<br />

Was die Kinkers sonst noch so treiben:<br />

Fernseheltern spielen<br />

Für die Fernsehsendung „Die strengsten<br />

Eltern der Welt“ haben sich die<br />

Kinkers im Februar 2010 bereit erklärt,<br />

zwei pubertierenden und schwierigen<br />

Mädchen aus der Großstadt eine<br />

Woche lang ein stabiles Familienleben<br />

zu bieten – vor laufender Kamera. „Wir<br />

wollten Marie und Beverly helfen“,<br />

erzählt Franz Kinker. Doch das war gar<br />

nicht so einfach. Mit allen Mitteln<br />

wehrten sich die Mädchen, sich einzugliedern,<br />

erst zum Schluss wurden sie<br />

weich. „Zum Film gekommen“ sind die<br />

Kinkers schon 2001, als auf ihrem Hof<br />

der schönen Lage wegen ein Werbespot<br />

für Hipp gedreht wurde. Im vergangenen<br />

Jahr war der Berghof auch in<br />

einem Almette-Spot zu sehen. Warum<br />

die Kinkers mitmachten? „Weil es eine<br />

persönliche Herausforderung ist und<br />

gut für unser Image. Und weil es interessant<br />

ist, die Filmwelt kennen zu lernen“,<br />

erklärt Franz Kinker.<br />

Wie alles anfing –<br />

zu Bio wurden sie überredet<br />

Auf ökologischen Landbau stellte das<br />

Paar im Jahr 1999 zwar eigentlich nur<br />

um, weil die Molkerei Scheitz Milchlieferanten<br />

suchte und der Nachbar, ein<br />

Biobauer, gute Überredungskünste<br />

besaß. Doch mittlerweile sind sie überzeugte<br />

Biobauern, und auch die eigene<br />

biologische Ernährung ist ihnen wichtig<br />

geworden. Bis 2006 waren sie bei<br />

einem anderen Bioverband, nach dem<br />

Auseinanderbrechen der GbR wurden<br />

Impressionen<br />

sie Mitglied beim <strong>Biokreis</strong>.<br />

Wie es mit der Energieversorgung<br />

aussieht – So gut wie autark<br />

Der ökologische Gedanke schlägt sich<br />

auch der Energieversorgung nieder:<br />

Für Waschmaschinen und Toiletten<br />

wird Regenwasser verwendet, ein<br />

Sonnenkollektor sorgt für Warmwasser.<br />

Strom wird seit 2009 von einer<br />

Photovoltaik-Anlage erzeugt und ins<br />

Netz eingespeist. Den Zukauf von<br />

Elektrizität möchte der Betriebsleiter<br />

auf zertifizierte regenerative Energien<br />

umstellen, sobald die Verträge auslaufen.<br />

Das Wohnhaus und das<br />

Austragshaus werden seit zwölf Jahren<br />

mit einer Hackschnitzelheizung<br />

erwärmt, damals eine der ersten dieser<br />

Anlagen in der Region. Das<br />

Brennmaterial stammt aus dem eigenen<br />

Wald. „Nur Diesel und Kraftfutter<br />

müssen wir kaufen“, sagt Franz Kinker.<br />

Welche Ziele sie noch haben –<br />

Coachings für Manager<br />

Er kann sich auch vorstellen, mit<br />

Experten zusammen Coachings für<br />

Geschäftsleute anzubieten – und diese<br />

zurück zur Ursprünglichkeit der<br />

Lebensmittelproduktion zu führen.<br />

„Manche Urlaubsgäste kommen hier<br />

total fertig an. Sie erzählen, dass sie<br />

zwar tolle Jobs haben, sich aber überfordert<br />

und ausgenutzt fühlen. Nach<br />

ein paar Tagen auf dem Hof geht es<br />

ihnen besser“, berichtet Irmgard<br />

Kinker. Dazu soll bald auch ein neuer<br />

Wellness-Bereich beitragen, den ihr<br />

Ährlich bio! <strong>Biokreis</strong><br />

Mann bauen will. Um jederzeit gut auf<br />

die Feriengäste eingehen zu können,<br />

dürfe die Landwirtschaft eine bestimmte<br />

Größe nicht überschreiten, erklärt er.<br />

Welche Werte wichtig sind –<br />

Glaube und Bodenständigkeit<br />

Neben einer ökologischen Lebensweise<br />

spielt vor allem für Irmgard Kinker der<br />

Glaube an Gott eine große Rolle. „Das<br />

Gebet gibt mir Ruhe und Kraft, um das<br />

zu schaffen, was mir wichtig ist“,<br />

erklärt sie. Die christlichen Werte<br />

geben sie und ihr Mann auch an ihre<br />

Kinder weiter.<br />

Tochter Katrin (15) tendiert beruflich in<br />

Richtung Hotelfach, Sohn Thomas (17)<br />

lässt sich zum Mechatroniker ausbilden.<br />

„Vielleicht setzt er ja noch eine<br />

landwirtschaftliche Lehre drauf“, hofft<br />

Franz Kinker, betont aber: „Wir hinterlassen<br />

den Kindern keine Schulden und<br />

erlegen ihnen keine Zwänge auf.“<br />

Lieber halten sie die Landwirtschaft<br />

überschaubar. „Das Wichtigste ist, dass<br />

es meiner Familie, den Feriengästen<br />

und den Tieren gut geht“, findet<br />

Kinker. Und eines will er sicher nicht:<br />

Seine Flächen an einen Golfclub verkaufen.<br />

Vor ein paar Jahren hatte er diese<br />

Gelegenheit – und angesichts der<br />

großen Summe, die ihm geboten wurde,<br />

durchaus gehadert, was er nun tun<br />

sollte. Doch er entschied sich für die<br />

Landwirtschaft – und für die<br />

Feriengäste. „Ein gutes Maß an<br />

Bescheidenheit ist viel Wert“, sagt<br />

Franz Kinker.<br />

Am Berghof Kinker dürfen die Feriengäste und Kinder fleißig mit anpacken, ob es um das Füttern der Milchkühe geht, oder um das Hereinholen eines<br />

Kälbchens von der Weide. Damit es im Hof weniger staubt, möchte Franz Kinker die Einfahrt noch teeren lassen. Ährlich bio!-Beauftragte Eva Schuster<br />

vergab die Punkte für den Wettbewerb.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 21


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:16 Seite 22<br />

<strong>Biokreis</strong> Ährlich bio!<br />

Großfamilie mit Roboter<br />

Die Webers vereinen Milchkühe, Direktvermarktung und Bäckerei<br />

Text und Bilder: Simone Kuhnt<br />

Ganz schön viele sind das bei den Webers (v.l.): Lehrling Johannes Plattner, Felix, Patrizia, Karin,<br />

Wolfgang, Franziska, Hannah, Gerlinde, Sebastian und Cousin Simon, sowie Wolfgang Weber Senior..<br />

Auf was es bei den Webers ankommt<br />

– Drei Generationen helfen mit<br />

Wenn man an einem Freitag in den<br />

Ferien zu Karin und Wolfgang Weber<br />

und ihren sechs Kindern auf den Hof in<br />

Leipheim (Schwaben) kommt, weiß<br />

man gar nicht, wo man zuerst hinsehen<br />

soll: Am Kuhstall mäht Altbauer<br />

Wolfgang Weber senior (68) den<br />

Rasen, im Keller des Wohnhauses<br />

schiebt Karin Weber (42) mit ihrer<br />

Helferin und ihrer Tochter Hannah (10)<br />

einen Laib Brot nach dem anderen in<br />

den Backofen. Betriebsleiter Wolfgang<br />

Weber (44) und sein ältester Sohn<br />

Sebastian (20) sehen nach den<br />

Milchkühen. Patrizia (14) hilft im<br />

Hofladen, und der Jüngste, Felix,<br />

gerade einmal neun Jahre alt, holt ganz<br />

selbstverständlich mit dem Gabelstapler<br />

Futter herbei. Die zwei älteren<br />

Töchter kommen am Samstagmorgen<br />

zum Einsatz: Ann-Kathrin (18) und<br />

Franziska (16) fahren mit ihrer Mutter<br />

und ihrer Großmutter auf dem Markt,<br />

wo sie den hofeigenen Käse und ihr<br />

Vollkornbrot verkaufen. Den Lehrling<br />

und die Bäckereihelferin mitgerechnet,<br />

sind es also elf Menschen aus drei<br />

Generationen, die den 100-Hektar-Be-<br />

22 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

trieb bewirtschaften. „Wenn nicht alle<br />

zusammen helfen würden, ginge es<br />

nicht. Aber so läuft es wie am Schnürchen“,<br />

freut sich Wolfgang Weber.<br />

Wie der Ökolandbau gestaltet ist:<br />

Flexibel mit dem Melkroboter<br />

Er hat in seinem 2008 gebautem<br />

Laufstall 80 Milchkühe der Rasse<br />

Schwarz-Bunt stehen, tolerantes Weidevieh<br />

und für die Milchproduktion<br />

besonders geeignet. Im Sommer bleiben<br />

die trächtigen Rinder und trockenstehende<br />

Kühe auf der Weide und kalben<br />

dort ab. Das Jungvieh befindet sich<br />

in einem eigenen Stall. Zu Fressen gibt<br />

erst Heu und Silage, und ab dem<br />

Frühling Gras von 35 Hektar Grünland.<br />

Gemolken wird seit drei Jahren mit<br />

einem Melkroboter. „Damit lassen sich<br />

Arbeit und Familie einfach besser vereinbaren“,<br />

erklärt Wolfgang Weber, „so<br />

können wir abends auch mal beide zum<br />

Elternsprechtag an der Schule gehen,<br />

ohne dass einer vorzeitig zurück zum<br />

Melken muss. Oder ich kann zur<br />

Erntezeit länger auf dem Kartoffelacker<br />

bleiben.“ Zwar hatte Wolfgang<br />

Weber befürchtet, die Kunden könnten<br />

es negativ bewerten, wenn auf einem<br />

Ährlich bio!<br />

Biobauernhof soviel Technik eingesetzt<br />

wird. Aber wenn er Gruppen über den<br />

Betrieb führt, hat er gute Argumente:<br />

Die Kühe sind nicht mehr an das<br />

Melken morgens und abends am<br />

Melkstand gebunden, sondern können,<br />

ihrem natürlichem Rhythmus entsprechend,<br />

zum Roboter gehen, so oft sie<br />

wollen. „Der Computer speichert bei<br />

jedem Melken die Daten jeder Kuh,<br />

erfasst über die elektrische Leitfähigkeit<br />

die Qualität ihrer Milch und<br />

berechnet leistungsgerechte Futtermengen.<br />

Er meldet, wenn die Werte<br />

einer Kuh abweichen. Blindmelken<br />

wird durch den Roboter vermieden.<br />

Das heißt, jedes Viertel wird abgehängt,<br />

wenn keine Milch mehr kommt.<br />

Damit wird das Euter weniger belastet,<br />

ist seltener gereizt und entzündet. „Man<br />

kann sich gar nicht vorstellen, wie gut<br />

Tiere und Technik zusammenpassen“,<br />

sagt Weber.<br />

Die Milch liefert er zur Landkäserei<br />

Herzog. Die Gülle wird dort ausgebracht,<br />

wo sie gerade am meisten<br />

bringt, etwa auf den Acker. Seit über 30<br />

Jahren haben die Webers Erfahrung mit<br />

dem Ackerbau. Wolfgang Weber baut<br />

Ackerbohnen und Kartoffeln an,<br />

Weizen, Gerste, Triticale und Kleegras.<br />

Zur Unkrautbekämpfung wird das<br />

Getreide wird zum richtigen Zeitpunkt<br />

gehackt und gestriegelt. Die insgesamt<br />

100 Hektar sind verteilt auf 60<br />

Parzellen und befinden sich im<br />

Umkreis von sieben Kilometern. Auf<br />

dem Hof gibt es neben Kühen auch<br />

noch einen Schäferhund, Pferde,<br />

Hasen, und manchmal ein paar<br />

Lämmer.<br />

Was den Betrieb besonders macht:<br />

Bäckerei und Direktvermarktung<br />

Aus dem Weizen und aus zugekauftem<br />

Dinkel- und Roggenmehl bäckt Karin<br />

Weber jeden Freitag rund 100 Laib<br />

Brot – und am frühen Samstagmorgen<br />

etwa 600 frische Semmeln. Zusammen<br />

mit ihren Töchtern und den<br />

Schwiegereltern Gerlinde und Wolf-


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:19 Seite 23<br />

gang Weber senior, die 1993 mit dem<br />

Backen angefangen hatten, fährt sie<br />

dann zum Markt Günzburg, wo sie<br />

neben Brot und Semmeln selbstgemachte<br />

Wurst und hofeigene Kartoffeln<br />

verkaufen. Auch Käse, Salat und<br />

Gemüse haben sie im Angebot, zugekauft<br />

von regionalen Herstellen. Die<br />

gleichen Produkte und weitere Spezialitäten<br />

gibt es im Hofladen, der<br />

Freitagnachmittag geöffnet ist. „Es<br />

bleibt immer so gut wie nichts mehr<br />

übrig“, erzählt Karin Weber. Werbung<br />

zu machen braucht sie nicht, 80<br />

Prozent Stammkunden sorgen für genügend<br />

Zulauf.<br />

Was die Webers sonst noch so treiben:<br />

Die Freizeit genießen<br />

Wolfgang Weber ist neben der<br />

Landwirtschaft aktiv in der Kirchengemeinde,<br />

ansonsten fährt er im Winter<br />

gerne Ski. Der Sonntag ist ihm sehr<br />

wichtig, da genießt er es, länger im<br />

Bett zu bleiben, ein bisschen Rad zu<br />

fahren oder mit Frau und Kindern<br />

einen Ausflug zu machen.<br />

Wie alles anfing – schon „immer“ bio<br />

Vor 1977 befand sich die Hofstelle der<br />

Familie Weber mitten im Ort Leipheim,<br />

dann wurde es ihnen dort zu eng, und<br />

sie siedelten aus. Der Hof befindet sich<br />

nun zwei Kilometer vom Dorf entfernt.<br />

Seit 2008 sind die Webers Mitglied im<br />

<strong>Biokreis</strong>. Wolfgang Weber Senior wirt-<br />

Impressionen<br />

schaftete schon seit 1972 biologisch,<br />

ab 1978 bei Bioland. 1997 zogen er<br />

und eine Frau sich aus der<br />

Landwirtschaft zurück und behielten<br />

zunächst noch die Direktvermarktung.<br />

Die Seniors wohnen jetzt wieder im<br />

Ort, die Jungen leben im eigenen<br />

Wohnhaus auf dem ausgesiedelten<br />

Betrieb.<br />

Wie es mit der Energieversorgung<br />

aussieht: Die Kraft der Sonne nutzen<br />

Auf dem Dach des Wohnhauses befinden<br />

sich Sonnenkollektoren, um das<br />

Wasser für den Haushalt zu erwärmen,<br />

auf dem Dach des Stalles ist eine<br />

Photovoltaik-Anlage angebracht. Ansonsten<br />

wird mit Holz geheizt.<br />

Welche Ziele sie noch haben:<br />

Mehr Freiräume schaffen<br />

Während Karin Weber davon träumt, in<br />

den Sommermonaten ein Hofcafé zu<br />

eröffnen, möchte ihr Mann den<br />

Sonntag als einzigen freien Tag behalten.<br />

„Ich habe viele meiner Visionen<br />

umgesetzt, es läuft jetzt so, wie ich es<br />

wollte. Die nächste Generation braucht<br />

auch noch Platz für Visionen. Ich sehne<br />

mich eher nach mehr Freiräumen“, sagt<br />

er, und freut sich auf die Zeit, wenn die<br />

Kinder größer sind und er einen Teil<br />

der Verantwortung abgeben kann. Wer<br />

wirklich in den Betrieb einsteigt, ist<br />

noch nicht sicher, aber Wolfgang<br />

Weber würde sich sehr freuen, wenn<br />

Ährlich bio! <strong>Biokreis</strong><br />

sein Sohn Sebastian Interesse hat und<br />

sich eine Zusammenarbeit ergibt:<br />

„Dann würde ich gerne mehr Zeit finden,<br />

um mir mit meiner Frau ein<br />

gemeinsames Hobby zu erschließen.“<br />

Welche Werte ihnen wichtig sind –<br />

Leben im Einklang mit der Natur<br />

„Wir leben im Einklang mit der Natur<br />

und sind zufrieden, mit dem, was wir<br />

machen“, erklärt Wolfgang Weber. Er<br />

findet es gut, dass seine Kinder tagtäglich<br />

sehen, wie etwas entsteht, wie<br />

etwas wächst und gedeiht. „Vielleicht<br />

isst man ein Brot anders, genießt man<br />

ein Stück Fleisch mehr, wenn man<br />

weiß, wo es herkommt, und wie viel<br />

Arbeit damit verbunden war?“, so<br />

Weber. Leben und Sterben gehöre<br />

zusammen, das würden seine Kinder<br />

erleben, ohne dass man es erklären<br />

müsste. Den Webers ist es wichtig,<br />

ihren Kindern Landwirtschaft als etwas<br />

Positives zu vermitteln, so dass sie sich<br />

selbstbewusst in der Gesellschaft bewegen<br />

können. Sebastian hat eine landwirtschaftliche<br />

Lehre abgeschlossen<br />

und besucht gerade die Technikerschule,<br />

Ann-Kathrin hat ländliche Hauswirtschaft<br />

gelernt und möchte<br />

Betriebshelferin werden. Zusammen<br />

mit Felix hätten mindestens drei der<br />

Kinder eine starke Bindung zur<br />

Landwirtschaft, sagt Wolfgang Weber.<br />

Das freut ihn. Und gleichzeitig will er<br />

seinen Kindern alle Wege offen lassen.<br />

Beim Melkroboter gibt es kein „Blindmelken“, erklärt Betriebsleiter Wolfgang Weber. Seine Frau Karin und die jüngste Tochter, Hannah, bereiten ihr<br />

Brot für den Backofen vor. Die Schwarz-Bunten bekommen frisches Gras zum Fressen, auf dem Dach ihres Stalles ist eine Photovoltaikanlage angebracht.<br />

Wenn Sohn Sebastian später in den Betrieb einsteigen würde, würde sich Wolfgang Weber freuen. Ährlich bio!-Beauftragte Eva Schuster ließ sich<br />

von Wolfgang Weber erklären, welches Getreide er anbaut.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 23


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:20 Seite 24<br />

Titel<br />

Geflügel<br />

Biologische Legehennenhaltung<br />

Lukrativer Nebenerwerb oder einkommenssicherer Vollerwerb<br />

Von Elisabeth Schütze<br />

Bioeier sind beim Verbraucher<br />

angekommen. Das Interesse<br />

daran steigt stetig, nicht nur<br />

in Zeiten, in denen Lebensmittelskandale<br />

zu einer erhöhten Nachfrage<br />

führen. Die biologische Legehennenhaltung<br />

ist deshalb einer der<br />

Zukunftsbereiche in der bäuerlichen<br />

Landwirtschaft..<br />

Bevor jedoch ein tausendstimmiges<br />

Gegacker den Bauernhof erfüllen kann,<br />

sind wichtige Fragen zu beantworten.<br />

Wir haben bei der <strong>Biokreis</strong>-Erzeugergemeinschaft<br />

Biohennen AG in Vohburg<br />

(Landkreis Pfaffenhofen, Oberbayern)<br />

nachgefragt, auf was es ankommt<br />

beim Einstieg in die biologische<br />

Eiererzeugung. Großen Wert legt<br />

man bei der Biohennen AG darauf,<br />

dass Neubewerber bereits im Vorfeld<br />

einige Punkte positiv beantworten können,<br />

vor allem, wenn es um die<br />

Einstellung zu Geflügel und Geflügelhaltung<br />

geht. Das liegt in der Philo-<br />

24 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

sophie der Erzeugergemeinschaft begründet:<br />

„Die Biohennen, das sind wir<br />

alle“ – so das Motto, und alle leben<br />

und arbeiten dafür, dass es den Tieren<br />

und den Menschen gut geht.<br />

Die nächste Frage zielt auf die Praxis:<br />

Ist ein geeignetes Altgebäude mit entsprechendem<br />

am Stall liegenden<br />

Grünauslauf von vier Quadratmeter pro<br />

Tier vorhanden und damit nur ein<br />

Umbau im überschaubaren Rahmen<br />

nötig, oder muss ein Neubau erwogen<br />

werden? An diesem Punkt sollte sich<br />

der Neubewerber auch schon im<br />

Klaren darüber sein, welche finanzielle<br />

Erwartungen er an die Legehennenhaltung<br />

stellt: Reicht ein Nebenerwerb,<br />

oder wird ein Vollerwerb angestrebt?<br />

Im Nebenerwerb führen durchaus<br />

bereits 2000 bis 3000 Legehennen zu<br />

einem deutlichen Einkommen, wenn<br />

ein Altgebäude mit passendem Auslauf<br />

vorhanden ist. Im Vollerwerb müssen<br />

jedoch zwei Herden à 3000 Legehennen<br />

mit eigener Aufzucht angestrebt<br />

Bild: Die Biohennen/E. Schütze<br />

Ob die Bio-Legehennenhaltung im Voll- oder Nebenerwerb betrieben werden soll, entscheidet die Frage nach einem Neubau oder einem kostengünstigen<br />

Umbau eines Altgebäudes.<br />

werden. Für diese Größenordnung ist<br />

in den meisten Fällen ein Neubau<br />

unumgänglich.<br />

Ob Umbau oder Neubau, um den<br />

„Amtsschimmel“ kommt leider keiner<br />

herum. Baugenehmigung und Förderantrag<br />

bedeuten zwar Papierkrieg und<br />

erfordern manchmal etwas Geduld,<br />

aber das Team der Biohennen AG hilft<br />

wie bei der Detailplanung auch hier im<br />

Rahmen der Möglichkeiten weiter.<br />

Der Bioeiermarkt und seine Chancen<br />

Wie eingangs erwähnt, kann sich der<br />

Bioeiermarkt über stetig wachsende<br />

Absatzzahlen freuen. Lag der Bio-<br />

Anteil im Jahr 2000 noch bei knapp<br />

zwei Prozent, meldete der Bund Ökologische<br />

Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)<br />

für 2009 bereits einen Anteil von sieben<br />

Prozent. Die Masse der Bioeier<br />

wird allerdings durch konventionelle<br />

Eierkonzerne gehandelt. Trotz niedrigerer<br />

Preise birgt diese Bioeier-<br />

Industrie für bäuerliche Erzeuger eine


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:20 Seite 25<br />

Chance: Den Vorsprung durch hohe<br />

Qualität und bäuerliche Haltung. Mit<br />

diesem Konzept, das über Werbung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit konstant vermittelt<br />

wird, kann die Biohennen AG<br />

nicht nur wachsende Umsatzzahlen<br />

vermelden, sondern einen hohen<br />

Sympathiewert bei den Verbrauchern,<br />

die für ein Ei aus landwirtschaftlichen<br />

Strukturen mehr auszugeben bereit<br />

sind. Und das nicht nur, wenn wieder<br />

ein Lebensmittelskandal publik wird.<br />

Ausschlaggebend für den Bauern sind<br />

jedoch keine kurzfristigen Erlösspitzen,<br />

sondern langfristig stabile und insbesondere<br />

bäuerlich orientierte Vermarkter.<br />

Die Biohennen AG, da in der Hand<br />

von Landwirten, weiß um diese Voraussetzungen.<br />

Gleich bleibend hohe<br />

Auszahlungspreise, regelmäßige Abholung<br />

sowie die Vermarktung in weitgehend<br />

regionalen Strukturen sind nur<br />

einige Standards der Erzeugergemeinschaft.<br />

Konstant ist auch die Nachfrage.<br />

Laut Walter Höhne ist eine Marktsättigung<br />

langfristig nicht zu erkennen.<br />

Den Status der Marke „Die Biohennen“<br />

als Vorreiter am Markt zu bewahren<br />

und das hohe Preisniveau zu schützen,<br />

sieht er dennoch als vordergründig an.<br />

Dabei werden, wie in den vergangenen<br />

Jahren, die größeren Zuwächse bei<br />

Bioeiern im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel<br />

zu erreichen sein.<br />

Die Richtlinien der Biohennen AG<br />

Im Gründungsjahr der Erzeugergemeinschaft<br />

gab es nur Verbandsrichtlinien<br />

zur Bio-Legehennenhaltung. Eine<br />

Beschränkung der Herdengröße war<br />

dabei nicht vorgesehen. Daraufhin erarbeiteten<br />

sich die Landwirte eigene<br />

Richtlinien, die ihrer Auffassung von<br />

biologischer Hennehaltung entsprachen.<br />

Heute noch stehen die Vorgaben<br />

von damals über der EU-Bio-<br />

Verordnung und auch über dem<br />

Standard der Öko-Verbände.<br />

So ist zwar die Obergrenze der<br />

Besatzdichte ebenfalls 3000 Hennen<br />

pro Herde, aber es dürfen nur zwei getrennte<br />

Herden mit separaten Versorgungseinheiten<br />

und eigenem Grünauslauf<br />

in einem Stallgebäude gehalten<br />

werden. Darüber hinaus muss die<br />

Stallfläche so ausgelegt sein, dass auf<br />

einen Quadratmeter höchstens 4,5 Tiere<br />

kommen. Zahlreiche breite, für alle<br />

Hennen erreichbare Auslauföffnungen<br />

in die ebenfalls vorgeschriebenen<br />

Wintergärten und ins Grünland sind<br />

ebenso Teil der Richtlinien wie ausrei-<br />

.<br />

Bild: Willy Baumann<br />

Geflügel Titel<br />

Helle Tageslichtställe und ein Wintergarten mit vielen Auslauföffnungen ins Grünland garantieren ein<br />

gesundes, stressfreien Hühnerleben.<br />

chend Tränke- und Futterplätze, Nestflächen,<br />

Sitzstangen und Sandbadeplätze.<br />

Unter www.diebiohennen.de sind diese<br />

Richtlinien einzusehen.<br />

Bio-Legehennenhaltung –<br />

für uns eine gute Entscheidung!<br />

Bild: Zehetbauer Bild: Zehetbauer<br />

Für den Bäckermeister Johann Zehetbauer<br />

aus Dietelskirchen (Landkreis<br />

Landshut, Niederbayern) stand im Jahr<br />

2009 vor der Entscheidung, entweder<br />

die Landwirtschaft – konventionelle<br />

Milchwirtschaft im Nebenerwerb – aufzugeben,<br />

oder nach einer Alternative zu<br />

suchen. Letztere fand nach einem<br />

Besuch bei der Biohennen AG in<br />

Vohburg in der Bio-Legehennenhaltung.<br />

Überzeugt vom Konzept baute er<br />

einen neuen Stall für 3000 Hennen mit<br />

der Option einer Erweiterung des<br />

Gebäudes auf eine zweite Herde. Der<br />

alte Milchviehstall wird dann in Zukunft<br />

die Junghennenaufzucht beherbergen.<br />

Johann Zehetbauer (Bild) geht nun nur<br />

noch halbtags in die Arbeit, für die<br />

andere Hälfte seines Einkommens sorgen<br />

die Biohennen, die im vom<br />

<strong>Biokreis</strong> zertifizierten neuen Stall fleißig<br />

Eier legen. „Ich bin froh, diese<br />

Entscheidung getroffen zu haben, und<br />

sehr zufrieden“, so das neue Mitglied<br />

der Erzeuger-gemeinschaft.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 25


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:20 Seite 26<br />

Titel<br />

Geflügel<br />

Der Markt für Biogeflügel zieht an<br />

Neben Puten gewinnen Hähnchen an Bedeutung<br />

Von Stefan Mutter, Freiland Puten Fahrenzhausen<br />

Bild: Freilandputen<br />

Die Erzeugung von Biogeflügel<br />

hat eine mittlerweile fast 20jährige<br />

Tradition – abgesehen<br />

von Kleinbeständen im<br />

Legehennen- und Hobbybereich, die<br />

es immer schon gegeben hat. Ein<br />

Pionier der professionellen Biogeflügel-Erzeugung<br />

ist der <strong>Biokreis</strong>-<br />

Betrieb Freiland Puten Fahrenzhausen<br />

(Lkrs. Freising, Oberbayern):<br />

Unter Dr. Martin Bohn wurde<br />

bereits 1997 mit der Erzeugung von<br />

KellyBronze®-Puten in Bio-Qualität<br />

begonnen.<br />

Von Beginn an wurde Biogeflügel bei<br />

Freiland Puten stark nachgefragt, und<br />

es gab über die Jahre ein konstantes<br />

Wachstum. Diese Entwicklung ist nach<br />

wie vor ungebrochen. Zusätzlichen<br />

Schwung bekam der Markt durch den<br />

zum Jahreswechsel bekannt gewordenen<br />

Futtermittelskandal, bei dem<br />

erhöhte Dioxin-Werte in Eiern und<br />

Fleisch gefunden wurden.<br />

Nur wenige Marktteilnehmer<br />

Doch vergleicht man den Biogeflügel-<br />

Bereich mit dem konventionellen, stellt<br />

man fest, dass leider immer noch nur<br />

ein Bruchteil des gesamten Geflügels<br />

nach Bio-Richtlinien erzeugt wird.<br />

Das ist nicht nur bundesweit der Fall,<br />

sondern trifft genauso auf ganz Europa<br />

26 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

zu. Deshalb gibt es auch nur eine überschaubare<br />

Zahl an Marktteilnehmern,<br />

die sich auf Biogeflügel spezialisiert<br />

haben und die wirklich von Bedeutung<br />

sind.<br />

Seit 2004 erzeugt Freiland Puten auch<br />

Hähnchen nach den Biorichtlinien.<br />

Dieser Schritt war eine Reaktion auf<br />

den Wunsch unserer Kunden, als<br />

Geflügelvollsortimenter aufzutreten<br />

und deswegen neben Biopute wöchentlich<br />

auch Biohähnchen anzubieten.Hier<br />

stellen wir fest, dass der Verbrauchertrend<br />

ganz eindeutig in<br />

Richtung Hähnchen geht. Die Zuwächse<br />

fallen deutlich höher aus als bei<br />

Puten. Damit setzt sich im Biobereich<br />

eine Entwicklung fort, wie wir sie insgesamt<br />

am deutschen und europäischen<br />

Lebensmittelmarkt beobachten können:<br />

Während die Nachfrage nach Putenfleisch<br />

zwar auch wächst, wird<br />

Hähnchenfleisch verstärkt verlangt.<br />

Diesem Trend trägt Freiland Puten<br />

Rechnung – mit der Suche nach neuen<br />

Mastbetrieben und dem Bau von eigenen<br />

Farmen. Eine schnelle Expansion<br />

ist jedoch ausgeschlossen: Es gibt im<br />

System Freiland Puten klare Vorgaben<br />

an die Erzeuger, alle Betrieben müssen<br />

über die EU-Bio- sowie die Verbandsrichtlinien<br />

hinaus auch den Anforderungen<br />

von Freiland Puten genügen,<br />

deren Einhaltung durch eigenes Personal<br />

regelmäßig überprüft wird.<br />

Die „KellyBronze®-Pute“<br />

Der „genetische Oldtimer“<br />

KellyBronze®<br />

wurde in den 70er<br />

Jahren von Derek<br />

und Paul Kelly aus<br />

alten schottischen<br />

und englischen Land<br />

schlägen sowie aus<br />

bronzefarbenen Landrassen<br />

aus Oregon<br />

(USA) gezüchtet. Um<br />

ein Gegen-gewicht zu den herkömmlichen<br />

Rassen zu bilden, wurde das Zuchtziel ganz<br />

klar umrissen:<br />

- hohe Robustheit und Widerstandsfähigkeit<br />

- gute Eignung für die Freilandhaltung<br />

- gesundes, langsames Wachstum<br />

- besonders hohe Fleischqualität mit<br />

bestem Geschmack<br />

Somit stehen die Zuchtziele der Kelly<br />

Bronze®-Pute im klaren Gegensatz zu den<br />

Zuchtzielen der konventionellen Putenrassen,<br />

Heimische Eiweißquellen forcieren<br />

Bei allem Wachstum ist der Biogeflügelmarkt<br />

seit Jahren durch hohe Erzeugungskosten<br />

gekennzeichnet. Diese<br />

werden besonders durch die Futtermittel<br />

verursacht. Dabei verteuern sich<br />

nicht nur die Eiweißkomponenten<br />

stark, sondern auch die Grundrohstoffe<br />

wie Weizen und Triticale. Gerade hier<br />

zeigt sich die Abhängigkeit der<br />

Biogeflügelerzeugung von den Rohstoffmärkten.<br />

Der Aufbau heimischer<br />

Eiweißquellen muss dringend forciert<br />

werden und sollte vor dem Hintergrund<br />

der Importe aus aller Herren Länder<br />

auf allen Ebenen thematisiert werden.<br />

Um eine Grundversorgung an Biogetreide<br />

zu gewährleisten, wird die systemeigene<br />

Futtermühle von einem großen<br />

<strong>Biokreis</strong>-Betrieb nahe Leipzig auf<br />

kurzem Weg direkt beliefert.<br />

Auch die in der Biogeflügelmast eingesetzten<br />

Rassen stehen im Fokus. Die<br />

im konventionellen Bereich eingesetzten<br />

Rassen eignen sich nur bedingt für<br />

die Mast im Biobereich. Der hohe<br />

Anspruch an Eiweiß und das schnelle<br />

Wachstum dieser Tiere decken sich<br />

nicht mit den Wünschen und<br />

Ansprüchen an eine Bioerzeugung. Aus<br />

diesem Grund setzt Freiland Puten auf<br />

die KellyBronze®-Pute, die von Haus<br />

aus langsam wächst und durch<br />

Robustheit und Genügsamkeit gut für<br />

die Biomast geeignet ist.<br />

bei denen nach wie vor die Leistungsparameter<br />

im Vordergrund stehen. Durch<br />

diese speziellen Zuchtziele ist die<br />

KellyBronze®-Pute sehr gut für den ökologischen<br />

Landbau geeignet. Vor dem Hintergrund<br />

der zunehmenden Diskussionen<br />

im Bereich des Tierschutzes ist die Kelly<br />

Bronze®-Pute zwar ein „genetischer<br />

Oldtimer“, aber sie entspricht damit den<br />

aktuellen Anforderungen der modernen<br />

Gesellschaft.


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:21 Seite 27<br />

Hühner, die keine Eier legen…<br />

Was machen mit den Hahnenküken? Zwei Alternativen zum Töten<br />

Von Jörn Bender<br />

Dass Hähne keine Eier legen,<br />

dürfte weithin bekannt sein.<br />

Dass aber der schmalbrüstige<br />

Bruder der Legehenne mangels<br />

Fleischansatz nicht zum Brathähnchen<br />

wird, sondern sofort nach dem<br />

Schlüpfen im Schredder landet,<br />

ahnen nur die wenigsten Konsumenten.<br />

Selbst im bescheiden kleinen<br />

Ökosegment der deutschen Hühnerhaltung<br />

betrifft dies mehr als zwei<br />

Millionen Tiere pro Jahr.<br />

Doch diese Problematik könnte zumindest<br />

im Ökologischen Landbau entschärft<br />

werden, sagen Geflügelexperte<br />

Prof. Dr. Robby Andersson von der<br />

Hochschule Osnabrück und Dr.<br />

Friedhelm Deerberg vom Team der<br />

Ökoberater. Im Gespräch mit den<br />

Bionachrichten wurden zwei mögliche<br />

Ansätze deutlich: Die Mast von männlichen<br />

Küken sowie die Verlängerung<br />

der Nutzungsdauer von Legehennen –<br />

nach dem Motto: weniger Bedarf an<br />

Hennen bedeutet derzeit auch weniger<br />

unnötig erzeugte Hähne.<br />

Längere Nutzungsdauer der Hennen<br />

Derzeit dominiert in der Legehennenhaltung<br />

ein klassischer Jahresrhythmus:<br />

Nach 50 Wochen Legezeit werden<br />

die Hennen geschlachtet - zu<br />

einem Zeitpunkt, an dem deren maximale<br />

Legeleistung bei Weitem noch<br />

nicht ausgeschöpft ist. Die folgenden<br />

zwei Wochen werden zum Reinigen<br />

und Umrüsten des Stalles genutzt, dann<br />

kommen neue Hennen in den Betrieb.<br />

Die verlängerte Nutzungsdauer, ins<br />

Gespräch gebracht von Dr. Friedhelm<br />

Deerberg, wurde in Versuchen bereits<br />

getestet.<br />

Dabei leitet man, statt die Legehennen<br />

zu schlachten, nach der ersten Legeperiode<br />

durch eine Umstellung von<br />

Fütterung und Lichtmanagement ein<br />

sechswöchige Legepause ein. Das bedeutet<br />

rein physiologisch nichts anderes,<br />

als eine quasi natürliche Mauser<br />

der Hennen. Diese Zeit, in der die<br />

Hühner ohnehin nicht legen, kann hervorragend<br />

für Entwurmungen und<br />

Impfungen genutzt werden. Danach<br />

starten die Tiere in eine zweite produktive<br />

Legeperiode von sechs bis acht<br />

Monaten. Das hat zwei positive<br />

Effekte: Erstens werden die Anschaffungskosten<br />

je Junghenne auf die insgesamt<br />

gelegten Eier je Tier ökonomisch<br />

gleichmäßiger verteilt. Zweitens<br />

spart man, weil die Hennen länger<br />

leben, mindestens ein Drittel an aufgezogenen<br />

bzw. überhaupt ausgebrüteten<br />

Hennen – und damit auch problematisch<br />

abzusetzende oder zu vernichtende<br />

Hahnenküken. Zu beachten sind<br />

dabei allerdings zwei Dinge: Zu<br />

Beginn der Legepause können mitunter<br />

viele Federn das Stallsystem belasten.<br />

Und auch das Fließverhalten der benötigten<br />

Weizenkleie im Futtersilo ist<br />

nicht immer optimal.<br />

Mast der Hahnenküken<br />

Eine andere Möglichkeit, um das<br />

Problem der Tötung männlicher Küken<br />

zu vermindern, könnte laut Prof. Dr.<br />

Robby Andersson deren Mast sein. Auf<br />

dem Grünland des ökologisch geführten<br />

Versuchsbetriebes „Waldhof“ der<br />

Hochschule Osnabrück wurde deshalb<br />

ein Mobilstall mit integriertem Grünauslauf<br />

errichtet. In dieser Aufstallungsform,<br />

so Prof. Andersson, werde<br />

Bild: Andersson<br />

Prof. Dr. Robby Andersson<br />

Geflügel Titel<br />

in den nächsten Monaten überprüft, ob<br />

eine gemeinsame, sprich ungesexte<br />

Aufstallung und Aufzucht beider<br />

Geschlechter der etwas schwereren<br />

Legehybriden LB bzw. LB-plus möglich<br />

ist.<br />

Während die weiblichen Tiere als<br />

Legehennen in dem entsprechend ausgerüsteten<br />

und öko-konformen Stall<br />

verbleiben, sollen die männliche Tiere<br />

nach einer Mastzeit von mindestens 70<br />

Tagen (Umstellungszeit lt. Öko-VO) zu<br />

mehreren Schlachtterminen verkauft<br />

werden. Aufgrund ihres im Vergleich<br />

zum klassischen Masthähnchen untypischen<br />

Schlachtkörpers können sie nicht<br />

in einer herkömmlichen Geflügelschlachtstätte<br />

geschlachtet werden.<br />

Deshalb kommt die Mast hier nur in<br />

Frage, wenn für die Hähnchen eine<br />

Direktvermarktung ab Erzeugerbetrieb<br />

möglich ist.<br />

Bild: Jörn Bender<br />

Mobilstall mit angebautem Grünauslauf (rechts) auf den Flächen des Waldhofs der Hochschule Osnabrück.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 27


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:21 Seite 28<br />

Titel<br />

Geflügel<br />

Langeweile kommt bei Elke<br />

und Frank Ohrndorf aus<br />

Bühl bei Siegen selten auf.<br />

Die Familie hat einen für die Region<br />

ungewöhnlichen Betriebszweig für<br />

sich entdeckt: die Biolegehennenhaltung<br />

im Mobilstall mit intensiver<br />

Direktvermarktung. Allen skeptischen<br />

Nachbarn zum Trotz entwickelt<br />

sich ihr Betrieb stetig weiter.<br />

Tummelten sich 1999 noch 40 Hühner<br />

auf dem ehemaligen Betriebsstandort,<br />

so waren es 2007 schon 600<br />

Hennen. Damals wurden die Ohrndorfs<br />

Mitglied im <strong>Biokreis</strong>, und auf<br />

Elke Ohrndorfs elterlichem Betrieb,<br />

dem jetzigen Betriebsstandort, entstand<br />

ein 120 Quadratmeter großer,<br />

mobiler Hühnerstall der Firma Wördekemper<br />

für eine artgerechte Unterkunft<br />

(die Bionachrichten im Dezember<br />

2008 berichteten).<br />

Da die Nachfrage nach regionalen<br />

Bioeiern riesig ist, wurde weiter investiert.<br />

Im Moment entsteht ein gut acht<br />

Meter langer Anbau an das ursprünglich<br />

15 Meter lange Gebäude, in dem<br />

ab September weitere 400 Hennen<br />

Platz finden. „Es ist gar nicht so einfach<br />

in unserer bergigen Region, eine<br />

28 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Die Ohrndorfs machen mobil<br />

1000 Legehennen im Nebenerwerb und Direktvermarktung<br />

Von Christina Bär<br />

Um zu entmisten, wird der Stall auf der ebenen<br />

Fläche per Schlepper in zwei Positionen vor und<br />

zurück gezogen. Hier befindet sich der Stall in der<br />

linken Position, rechts ist die neu angefüllte Fläche,<br />

auf die der Stall dann zurückgezogen werden kann.<br />

gerade Fläche zu schaffen, auf der man<br />

den Stall weiterziehen kann“, berichtet<br />

Frank Ohrndorf. Für den Anbau musste<br />

einiges an Erde bewegt werden. Die<br />

Hühner, die auf Grund der Stallmobilität<br />

immer Zugang zu frischem Grün<br />

haben, werden es ihm danken.<br />

Die leuchtend gelbe Dotterfarbe im Ei<br />

einer Henne, die mit Gras ernährt wird,<br />

spricht für sich. „Die Kunden fragen in<br />

den Läden gezielt nach unseren Eiern“,<br />

berichtet Elke Ohrndorf nicht ohne<br />

Stolz. Bis zu 3500 Eier verkaufen Elke<br />

und Frank Ohrndorf im Monat an der<br />

eigenen Haustür. Im Moment beliefern<br />

sie zusätzlich acht verschiedene Läden<br />

Der Mobilstall heute<br />

Der Mobilstall im<br />

Jahre 2008<br />

Bild: Christina Bär<br />

Bild: Jörn Bender<br />

in der Umgebung. Metzgereien, Bäckereien<br />

und Biomärkte gehören zum<br />

festen Kundenstamm. Und das alles<br />

nebenher. Frank Ohnrdorf ist hauptberuflich<br />

als Betriebshelfer tätig und liefert<br />

die Eier oft noch vor seiner Arbeit<br />

aus. Auf dem Hof lebt auch noch eine<br />

sechzig-köpfige Mutterkuhherde (Kühe<br />

inkl. Nachzucht), doch in den Hühnerbereich<br />

wird weiter investiert. Zukünftig<br />

wird man bei den Ohrndorfs ergänzend<br />

zu den Suppenhühnern auch<br />

Masthähnchen kaufen können. Sie planen<br />

den Ausbau eines eigenen<br />

Schlachtraumes, da die Eierkunden<br />

auch ganz bewusst nach Hähnchenfleisch<br />

fragen.


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:22 Seite 29<br />

Wie das Futter die Gene beeinflusst<br />

Die Haltungsbedingungen wirken sich auf das Erbgut aus<br />

Von Willy Baumann<br />

Seit zehn Jahren beweist die<br />

Legegemeinschaft Biohennen<br />

AG, dass ihre Tiere mit 100<br />

Prozent ökologischen Komponenten<br />

leistungsgerecht gefüttert werden<br />

können. Der Bio-Geflügelhof<br />

Schubert in der fränkischen Schweiz<br />

geht noch einen Schritt weiter: Seit<br />

mehr als drei Jahren werden die<br />

Junghennen ab dem ersten Tag mit<br />

reinem Ökofutter aufgezogen, und<br />

im Juni 2009 wurden die ersten Öko-<br />

Elterntiere als Küken eingestallt –<br />

selbstverständlich ab dem ersten Tag<br />

mit purem Biofutter gefüttert.<br />

Im Januar 2010 schlüpften in den optimierten<br />

Brutmaschinen die ersten<br />

Küken. Die Aufzuchtresultate und die<br />

Leistungen der speziell für Schubert<br />

gezüchteten Lohmann-Braun-Zuchthennen<br />

bestätigen, dass eine hundertprozentige<br />

Ökofütterung für Junghennen<br />

und deren Elterntiere ohne Tricks<br />

möglich ist. Neueste Versuche beim<br />

Mastgeflügel zeigen auch, dass eine<br />

rein biologische Putenfütterung sogar<br />

ab dem ersten Tag möglich ist.<br />

Das Huhn prägen mit Epigenetik<br />

Erfahrungsgemäß sind immer die Tiere<br />

besonders gesund, fruchtbar und leistungsfähig,<br />

die auf dem Hof geboren<br />

sind und aufwachsen, die artgemäß<br />

gehalten und gefüttert und vom<br />

Menschen fürsorglich behandelt werden.<br />

Das bedeutet: Haltungsbedingungen,<br />

Fütterung und Umwelt, gute<br />

Betreuung der Eltern, Großeltern und<br />

der Linienzuchttiere prägen die Küken<br />

und somit unsere Legehennen viel stärker,<br />

als bisher angenommen. Biochemische<br />

Untersuchungen weisen darauf<br />

hin, dass die Umwelt großen Einfluss<br />

darauf hat, welche Gene bei Mensch,<br />

Tier und Pflanze letztendlich aktiviert<br />

werden. Man nennt diese relativ junge<br />

wissenschaftliche Disziplin Epigenetik.<br />

Aus ihr lässt sich folgern, dass auch die<br />

Zuchttiere unserer Hühner über mehrere<br />

Generationen unter biologischen<br />

Haltungs- und Fütterungsbedingungen<br />

gehalten werden müssen, damit gute<br />

Gene voll zum Tragen kommen.<br />

Praxisbeobachtungen und die bisher<br />

wenigen wissenschaftlichen Arbeiten<br />

lassen auch vermuten, dass während<br />

der natürlichen Brut viele Informationen<br />

und Interaktionen zwischen Henne<br />

und Embryonen im Ei ablaufen und die<br />

Synchronisation des natürlichen Tagesablaufs<br />

schon in der ersten Lebenswoche<br />

geschieht – die Erfahrungen in<br />

der Biobrüterei Hockenberger bestätigen<br />

diese Hypothesen. Diese Prägungsphasen<br />

sind für die weitere<br />

Entwicklung des Kükens zur Zuchtoder<br />

Legehenne sehr wichtig und richtungweisend.<br />

Deshalb muss das heutige<br />

Brutgeschehen neu beurteilt werden<br />

und die Brüterei ins ökologische<br />

Verfahren eingebunden werden.<br />

Gleiche Futterkomponenten<br />

für Jung- und Legehennen<br />

Den ersten Schritt zu einer wirklich<br />

nachhaltigen Eierproduktion können<br />

die Hühnerhalter selbst bestimmen,<br />

indem sie nur Junghennen zukaufen,<br />

die von ökologisch gehaltenen Elterntieren<br />

stammen. Die Futtermischungen<br />

des Zuchtbetriebes sollten sämtliche<br />

Komponenten enthalten, die später<br />

auch an die Legehennen verfüttert werden.<br />

So können die entsprechenden<br />

Gene die notwendigen Enzyme zur<br />

Verdauung und Verstoffwechselung<br />

aktivieren.<br />

Der Fokus muss auf eine wesensgerechte<br />

Fütterung mit regional anbaubaren<br />

Pflanzen mit möglichst geringer<br />

Lebensmittelkonkurrenzierung und<br />

dennoch hoher Effizienz der Futterverwertung<br />

gerichtet werden. Beispielsweise<br />

hat sehr jung geschnittene<br />

Luzerne einen viel höheren Gehalt an<br />

Methionin als der rohfaserreiche<br />

Schnitt vor dem Blühen. Aber eine<br />

optimierte Fütterung braucht beide<br />

Erntestadien. Es ist auch seit längerem<br />

bekannt, dass Fermentierung und<br />

Keimung von Futterkomponenten neue<br />

Aspekte in einer nachhaltigen Nutztierfütterung<br />

ergeben, insbesondere wer-<br />

Geflügel Titel<br />

den diverse Vitamingehalte erhöht und<br />

verdauungsfördernde Enzyme produziert.<br />

Parallel dazu muss die Züchtung von<br />

hühnergemäßen Futterpflanzen intensiviert<br />

werden. Bei Körnerleguminosen<br />

und Futtergetreide sollten primär die<br />

Gehalte an essentiellen Aminosäuren<br />

optimiert werden. Ebenso können die<br />

hühnerrelevanten Nährstofferträge<br />

durch Mischkulturen substanziell<br />

erhöht werden. Als letztes müssen wir<br />

endlich das BSE-Dogma knacken und<br />

tierische Eiweiße für eine wesensgerechte<br />

Geflügelfütterung wieder zulassen.<br />

Nach über anderthalb Jahrzehnten<br />

hat die Hunderte von Millionen kostende<br />

Forschung noch keinen schlüssigen<br />

Beweis erbracht, dass die Fütterung<br />

von infiziertem Fleischmehl zu BSE<br />

führt.<br />

Daniela Schubert bei den Elterntieren.<br />

Bild: Daniela Schubert<br />

Autor Willy Baumann aus der Schweiz ist<br />

Geflügel-Fachberater für wesensgemässe<br />

Tierhaltung und Fütterung in Deutschland,<br />

Schweiz, Österreich, Luxemburg, Schweden,<br />

Dänemark, Holland.<br />

Mail: w.baumann@oeko-marketing.ch<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 29


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:22 Seite 30<br />

Titel<br />

Leute<br />

Bauer, bist Du das im<br />

Kühlschrank?<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirt Rasso Babel spielte die<br />

Hauptrolle in Fernsehspot von Andechser Natur<br />

Eine moderne Küche. Ein kleiner<br />

Bub geht zum Kühlschrank<br />

aus Edelstahl und<br />

öffnet ihn. Drin sitzt ein Mann mit<br />

Hut und Vollbart: <strong>Biokreis</strong>-Landwirt<br />

Rasso Babel. So beginnt der Werbespot<br />

der Andechser Molkerei Scheitz,<br />

der Ende März und Anfang April<br />

drei Wochen lang im Fernsehen gesendet<br />

wurde.<br />

Er war auf ZDF zu sehen, auf Sat1,<br />

VOX, Kabel Eins, RTL II, Tele5 und<br />

Super RTL. Die Molkerei Scheitz,<br />

ebenfalls Mitglied beim <strong>Biokreis</strong>, geht<br />

von 125 Millionen Werbekontakten für<br />

ihre Marke Andechser Natur aus. Ihr<br />

Ziel war es, in den 15 Sekunden, die<br />

der TV-Spot dauert, darauf aufmerksam<br />

zu machen, wie bedeutend die<br />

Kaufentscheidung am Kühlregal für<br />

die gesamte Wertschöpfungskette eines<br />

Bioproduktes vom Bauern zum<br />

Verbraucher ist. Der Appell lautet: Sagt<br />

„Ja zu Bio" – Ja zu Gesundheit,<br />

Qualität, persönlichem Einsatz für<br />

Umwelt, Klima, Heimat. Wir haben<br />

mit Laiendarsteller Rasso Babel aus<br />

Sachsenkam (Landkreis Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen) über die Dreharbeiten<br />

30 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

gesprochen, über seinen typischen<br />

braunen Hut, über ökologische Landwirtschaft,<br />

seine „bärigen“ Kinder –<br />

und über seinen seltenen Vornamen.<br />

Rasso, Du sagst in dem Spot nicht<br />

besonders viel…<br />

Ja. Wenn Paul den Kühlschrank öffnet<br />

und ich einen Becher Joghurt gebe,<br />

sage ich einfach nur „Griaß Di“.<br />

Trotzdem mussten wir diese Szene<br />

bestimmt 30 Mal drehen, bis meine<br />

Tonlage stimmte, Paul den Kühlschrank<br />

richtig aufmachte und die<br />

Kameraeinstellung passte. Mir machte<br />

das aber nichts aus. Dass man beim<br />

Film ein bisschen Geduld braucht, war<br />

ich schon gewöhnt, weil ich auch mit<br />

meinen Rössern schon aufgezeichnet<br />

wurde.<br />

Wie haben die Menschen in Deinem<br />

Umfeld auf den Werbespot reagiert?<br />

Einmal läutete abends das Telefon, und<br />

ein Urlaubsgast aus dem Sauerland war<br />

dran. „Bauer, bist Du das im Kühlschrank?“,<br />

wollte er wissen. Das hat<br />

mich überrascht. Man sieht mich ja nur<br />

ganz kurz in dem Spot. Viele fragten<br />

mich, ob das wirklich ich bin, der da<br />

aus dem Kühlschrank rausschaut, und<br />

Bild: Andechser<br />

„Griaß Di“ , sagt Rasso Babel, der dem Buben<br />

einen Joghurt reicht.<br />

zum Spaß fragten sie auch, ob es dort<br />

nicht recht kalt war. Insgesamt bekam<br />

ich nur positive Rückmeldungen. Ich<br />

glaube schon, dass der Film ansprechend<br />

ist.<br />

Wie war es für Dich, als Du Dich<br />

dann selbst im Fernsehen gesehen<br />

hast?<br />

Saugut. Ich hab mich sehr gefreut.<br />

Wie kamst Du eigentlich zu der<br />

Rolle?<br />

Nachdem ich schon im Imagefilm von<br />

Andechser Natur „Auf in die Biomilchstraße“<br />

vorgestellt wurde, wollte<br />

mich Molkereichefin Barbara Scheitz<br />

unbedingt auch für den TV-Spot haben.<br />

Sie wollte einen, der mit Leib und<br />

Seele Bauer ist, der ehrlich und natürlich<br />

rüber kommt. Ich stand bisher eher<br />

nicht in der Öffentlichkeit, aber ich<br />

habe zugesagt, weil ich mir dachte:<br />

Wenn das ein vernünftiger Werbefilm<br />

wird, ist das gut für die Molkerei. Und<br />

das tut damit auch dem Milchpreis und<br />

uns Bauern gut. Ich hoffe, durch mein<br />

Mitwirken in dem Spot speziell den<br />

Biobauern zu helfen und die ökologische<br />

Landwirtschaft stärker ins<br />

Bewusstsein der Menschen zu rücken.


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:23 Seite 31<br />

Außerdem war es interessant, zu sehen,<br />

wie ein Werbespot gedreht wird. Und<br />

eine Gage hab ich auch bekommen.<br />

Hat es ein Casting gegeben?<br />

Ja, vor dem Dreh Mitte Februar fand in<br />

München ein Casting statt. Da ich als<br />

Darsteller schon feststand, brauchte ich<br />

mich aber nur kurz dem Filmteam vorstellen.<br />

Es waren auch ungefähr 20<br />

Kinder da, die für die Rolle des Jungen<br />

in dem Spot gecastet wurden.<br />

Außerdem stellten die Film-leute meine<br />

Kleidergröße für die Garderobe fest,<br />

und auch die Dame von der Maske hat<br />

mich begutachtet.<br />

Du wurdest also eingekleidet und<br />

geschminkt wie ein Schauspieler?<br />

Nein. Am zweiten Tag fand die<br />

Anprobe der Kleidung statt, und ich<br />

sollte geschminkt werden. Aber die<br />

Frau von der Maske merkte gleich,<br />

dass sie sich das sparen kann. Mein<br />

Gesicht ist so original, hat sie gesagt,<br />

da brauchte sie nichts zu machen.<br />

Außerdem konnte ich das Filmteam<br />

davon überzeugen, dass ich kein rotweiß-kariertes<br />

Hemd, sondern mein<br />

eigenes Gewand anziehen muss. Getreu<br />

dem Andechser Slogan habe ich argumentiert,<br />

Natürliches natürlich zu<br />

belassen.<br />

Und was trägst Du schließlich in dem<br />

Werbespot?<br />

Mein schönes Trachtenhemd, meinen<br />

Strickjanker und meinen braunen Hut.<br />

Ursprünglich sollte ich ein Andechser<br />

Kappi aufsetzten. Aber ich sagte, ich<br />

mache es mit Hut, oder gar nicht. Ich<br />

habe bestimmt acht oder neun Hüte, für<br />

jeden Anlass den richtigen. Der braune<br />

Hut ist ein normaler Gebrauchshut, den<br />

ich zum Beispiel aufsetze, wenn ich zur<br />

Bank gehe. Das Filmteam musste sich<br />

beim Dreh in einem privaten<br />

Bauernhaus in Eschenlohe aber erst bei<br />

Scheitz telefonisch rückversichern, ob<br />

es in Ordnung sei, dass ich mit Hut im<br />

Kühlschrank sitze.<br />

Trotz ein klein bisschen Berühmtheit<br />

wirst Du Bauer bleiben. Was für<br />

einen Betrieb hast Du?<br />

Meine Frau Annelies und ich führen<br />

einen Grünlandbetrieb mit 53 Hektar,<br />

50 Milchkühen und 40 Stück<br />

Nachzucht. Außerdem haben wir<br />

Rösser der Rasse Süddeutsches<br />

Kaltblut, mit denen wir züchten und<br />

Kutsch- und Schlittenfahrten für Urlauber<br />

und auch größere Gesellschaften<br />

organisieren. Ich nehme mit Ihnen<br />

natürlich auch an Brauchtumsfahrten<br />

teil, und am Leonhardi-Ritt. Wir haben<br />

20 Hektar Wald, der uns im Winter mit<br />

Arbeit versorgt. Zum Teil holen wir das<br />

Holz mit den Rössern heraus. In einer<br />

Ferienwohnung bieten wir Urlaub auf<br />

dem Bauernhof an, und immer wieder<br />

haben wir ein paar Hühner und eine<br />

Sau auf dem Hof, die wir für den<br />

Eigengebrauch füttern.<br />

Wann hast Du auf Bio umgestellt<br />

und warum?<br />

Vor vier Jahren haben wir uns beim<br />

<strong>Biokreis</strong> zertifizieren lassen, aber wir<br />

wirtschaften schon seit 15 Jahren ohne<br />

Spritzmittel und Kunstdünger. Meine<br />

Frau wollte schon lange, dass wir ganz<br />

auf Bio umstellen. Ich war erst ein bisschen<br />

extremer mit der Zucht und<br />

bremste. Annelies besucht seit einiger<br />

Zeit in München eine Schule für<br />

Homöopathie für Mensch und Tier.<br />

Seitdem brauchen wir keinen Tierarzt<br />

mehr für unser Vieh. Sie sind widerstandsfähiger<br />

geworden. Wir treiben<br />

jetzt nicht nur mehr die Nachzucht auf<br />

die Weide, sondern alle Tiere. Ihr<br />

Wohlbefinden hat sich stark gesteigert.<br />

Und wenn ich sehe, dass es meinen<br />

Tieren gut geht, tut mir das auch selbst<br />

unwahrscheinlich gut.<br />

Welche Philosophie verbindest Du<br />

mit ökologischer Landwirtschaft?<br />

Mir ist wichtig, dass die Tiere so<br />

behandelt werden, dass sie beste Milch<br />

und bestes Fleisch geben – und das im<br />

Einklang mit der Natur. Man braucht<br />

weder Gentechnik noch Spritzmittel in<br />

der Landwirtschaft. Es geht ohne sie oft<br />

genauso gut oder sogar besser, auch<br />

wenn die Arbeit aufwändiger ist.<br />

Typisch oberbayerisch: Annelies und Rasso Babel mit Rasso Junior (l.), Michaela und Anderl.<br />

Leute Titel<br />

Und wie bewältigt Ihr den höheren<br />

Aufwand?<br />

Wir helfen auf dem Hof einfach alle<br />

zusammen. Wir haben drei Kinder, die<br />

sich stark einbringen. Unsere Tochter<br />

Michaela ist 23 Jahre alt und Arzthelferin<br />

bei einem Kinderarzt, unser Bub<br />

Rasso ist 21, gelernter Kunstschmied<br />

und macht seinen Meister als Hufschmied.<br />

Er hat vor, danach die Landwirtschaftsschule<br />

zu besuchen und später<br />

den Betrieb zu übernehmen. Und<br />

unser jüngster, Andreas, ist 13 und geht<br />

noch zur Schule.<br />

Welches Bild von Landwirtschaft<br />

gebt Ihr an Eure Kinder weiter?<br />

Die Kinder erleben täglich, dass<br />

Landwirtschaft viel Arbeit und Verantwortung<br />

bedeutet. Aber wir zeigen<br />

ihnen auch, dass es trotzdem möglich<br />

ist, Freizeit zu haben und ab und zu in<br />

den Urlaub zu fahren. Auch wenn es<br />

nicht so einfach ist, wie bei anderen<br />

Leuten. Ich halte das für sehr wichtig.<br />

Annelies und ich feierten heuer<br />

Silberhochzeit und gönnten und uns<br />

zwölf Tage auf Mauritius. Derweil<br />

bewirtschafteten unsere Kinder den<br />

Hof allein, die sind einfach bärig.<br />

Letzte Frage: Warum heißt Du Rasso?<br />

Rasso ist ein alter bayerischer Name.<br />

Ich wurde nach meinem Vater benannt<br />

und habe den Namen auch an meinen<br />

ältesten Sohn weitergegeben. Der Heilige<br />

Rasso war im neunten oder zehnten<br />

Jahrhundert Graf im Gebiet zwischen<br />

Ammersee und Starnbergersee.<br />

Er war Kirchenstifter und Klostergründer<br />

in Grafrath. Er ist begraben in der<br />

Wallfahrtskirche St. Rasso in Grafrath.<br />

Das Gespräch führte Simone Kuhnt<br />

Info: Der TV-Spot mit Rasso Babel kann im<br />

Internet auf Youtube abgerufen werden.<br />

Bild: Babel<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 31


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:23 Seite 32<br />

Biowelt<br />

Serie<br />

3<br />

„Die Natur hat immer Recht“<br />

Stark mit Humus und Agroforst<br />

Von Bakk. Birgit Birnstingl, AKREMI und Sekem Energy<br />

Der Klimawandel ist Fakt.<br />

Land- und Forstwirte sollten,<br />

wenn sie erfolgreich sein wollen,<br />

ihre Arbeit daran anpassen und<br />

Strategien entwickeln, wie sie am<br />

besten damit umgehen. Neben den<br />

Weltmeeren und Wäldern ist der<br />

Humus der größte CO2-Puffer, den<br />

man gerne vergisst und dem man<br />

nicht den Stellenwert zuschreibt, den<br />

er eigentlich verdient.<br />

Über Jahrzehnte hinweg wurde dieser<br />

von der modernen Landwirtschaft mit<br />

ihren Bewirtschaftungsmethoden abgebaut.<br />

Damit einhergehend vergrößerte<br />

sich die Abhängigkeit von der Fossilund<br />

Agrarindustrie Schritt für Schritt.<br />

Die Land(Wirt)schaft braucht heute<br />

neue Wege, vor allem neues Denken.<br />

Es gilt, die Versorgungspflicht neu zu<br />

definieren, in Kreisläufen zu denken<br />

und zu handeln und Wege aufzuzeigen,<br />

die uns hin zu einer unabhängigen, biologischen,<br />

selbständigen und energieeigenständigen<br />

Landwirtschaft führen.<br />

Für die Land- und Forstwirtschaft<br />

eröffnen sich eine Vielzahl neuer Chancen,<br />

um in Zukunft eine wesentliche<br />

Grundlage der nachhaltigen Versorgung<br />

der Gesellschaft, mit Lebensmitteln,<br />

Energie und sonstigen Materialstoffen<br />

(NAWAROS für die stoffliche<br />

Nutzung) darzustellen.<br />

Der gesellschaftliche Wert des Humus<br />

und jener des ökologischen Landbaus<br />

werden völlig unterschätzt, sowie die<br />

globalen Zusammenhänge von Wasserkreislauf,<br />

C-Kreislauf, Humus und der<br />

Klimaveränderung nicht in Zusammen-<br />

32 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

hang gestellt werden. Demzufolge wurde<br />

die C-Senke „Humus“ und der<br />

Wasserkreislauf (bzw. Wasserdampf) in<br />

Klimamodellrechnungen nicht integriert.<br />

- Humus als CO2 Puffer: Mit neuen<br />

Landnutzungssystemen (z.B. Mischkulturen),<br />

die eine optimale Durchwurzelung<br />

des Bodens erreichen (Tief-,<br />

Mittel- und Flachwurzler), erreicht<br />

man enorme TS-Erträge (bzw. CO2<br />

Pufferung) über Wurzelsysteme im<br />

Boden. Mit einem Kleegrasgemenge<br />

erreicht man beispielsweise ca. 8 t TS.<br />

Zudem binden Regenwürmer große<br />

Mengen C in Form von Regenwurmkot<br />

(bis zu 80 t Kot/a).<br />

- Humus als Wärmeregulator: Der<br />

Boden speichert und gleicht aus. Höhere<br />

Humusgehalte im Boden lassen<br />

die Bodentemperatur ansteigen, dies<br />

verbessert gleichzeitig das Pflanzenwachstum,<br />

in weiterer Folge wird über<br />

die Photosynthese mehr CO2 in Form<br />

von Wurzelmasse gebunden.<br />

- Humus als Wasserspeicher bzw.<br />

Hochwasserschutz: Natürliche fruchtbare<br />

Böden beherbergen bis zu 600<br />

Regenwürmer pro Quadratmeter und<br />

besitzen somit hervorragende Wasserspeicherkapazität.<br />

Solche Böden sind<br />

in der Lage, 150 Liter Niederschlag in<br />

h/m² zu fassen, da hier ein Röhrensystem<br />

von 440 Metern Länge vorhanden<br />

ist.<br />

Humuswirtschaft in der Wüste<br />

Am Beispiel der ägyptischen Landbau-<br />

Initiative Sekem kann man heute ein<br />

sehr erfolgreiches Wirtschaftsmodell<br />

des 21. Jahrhunderts sehen, dessen tragende<br />

Säulen die biologisch dynamische<br />

Landwirtschaft und die Humuswirtschaft<br />

sind. Gegründet wurde<br />

Sekem („Sonnenhafte Lebensenergie“)<br />

von dem Ägypter Prof. Dr.<br />

Ibrahim Abouleish. Nach seinem Studium<br />

in Österreich kehrte er 1977 in<br />

sein Heimatland zurück und machte 70<br />

Hektar Wüste im Nordosten von Kairo<br />

für landwirtschaftliche Erzeugung in<br />

Mischkultur fruchtbar.<br />

Um in der Wüste Landwirtschaft betreiben<br />

zu können, bedarf es vor allem<br />

viel Einfühlungsvermögen in die Natur,<br />

in das lebensnotwendige Wasser und<br />

den wasserspeichernden und nährstoffliefernden<br />

Kompost. Wenn Kompost in<br />

den Wüstenboden eingearbeitet wird,<br />

hat das mehrere grundlegende Effekte:<br />

Es wird Wasser im Boden gespeichert,<br />

das langsamerer wieder an die Umgebung<br />

abgegeben wird. Dabei entsteht<br />

zusätzlich Verdunstungskälte. Die mit<br />

dem Kompost eingebrachten Mikroorganismen<br />

leben auf der organischen<br />

Substanz des Kompost und machen<br />

von dort aus die Nährstoffe über einen<br />

langen Zeitraum für die Pflanzen verfügbar<br />

Agroforst:<br />

Bäume schützen die Felder<br />

Die Art und Weise, in der Sekem die<br />

Landwirtschaft betreibt, wird Agroforst<br />

genannt. Dabei handelt es sich um eine<br />

Kombination von Land- und Forstwirtschaft.<br />

Um den Boden vor abbauenden<br />

Umwelteinflüssen wie Wind und


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:24 Seite 33<br />

Sonne zu schützen, werden um die<br />

Felder herum Hecken mit verschiedensten<br />

Bäumen und Sträuchern angelegt.<br />

Mehrjährige Baumkulturen (Nutzhölzer)<br />

und landwirtschaftliche Nutzpflanzen<br />

(einjährig) werden auf derselben<br />

Fläche integriert. Die Bäume werden<br />

in Reihen gepflanzt, in den<br />

Zwischenräumen werden Nutzpflanzen<br />

angebaut. Die Abstände dazwischen<br />

sind zwischen drei und zehn Meter<br />

lang. Agroforst stabilisiert den Wasserhaushalt;<br />

die Bäume erzeugen Schatten,<br />

beugen Erosion vor und helfen,<br />

Überschwemmungen zu vermeiden. Sie<br />

ermöglichen eine große Artenvielfalt<br />

für ein stabiles Ökosytem und höhere<br />

Erträge.<br />

Allerdings erfordert Agroforst eine<br />

intensive Beschäftigung mit dem<br />

Thema, unter anderem mit Aufzucht,<br />

Baumschnitt, Fälltechnik. Verhältnismäßig<br />

kleine Mengen bedeuten auch<br />

einen erhöhten Arbeitsaufwand. Zielsetzung<br />

ist es auch, durch sorgfältige<br />

Wahl der Fruchtfolge den Boden immer<br />

von Pflanzen bedeckt zu halten und<br />

eine Bodenbearbeitung so schonend<br />

wie möglich durchzuführen. Damit sollen<br />

eine Störung des Bodenlebens und<br />

Nährstoffabbau vermieden werden. Bei<br />

der Fruchtfolge wechseln sich im Anbau<br />

Starkzehrer mit Leguminosen wie<br />

Klee, Bohnen, Erbsen, Erdnüsse ab.<br />

Ein sorgfältiges Wassermanagement<br />

bringt die optimale Menge Wasser<br />

dahin, wo es am sinnvollsten für die<br />

Pflanze und das Bodenleben ist. So<br />

kann man die Pflanzen dazu „erziehen“,<br />

mit ihren Wurzeln tiefer zu<br />

gehen, das heißt mehr Wurzelmasse<br />

auszubilden, indem man mehr Wasser,<br />

aber dafür weniger oft zugibt. So muss<br />

die Pflanze mit ihren Wurzeln dem<br />

Wasser nachgehen, erschließt damit<br />

den Boden tiefer und baut ihn auf.<br />

In Sekem schützen Bäume die Felder vor Sonne und Wind: Auf dieser<br />

Agroforstfarm, die seit 33 Jahren besteht, wird bodennah bewässert.<br />

Einnahmen durch<br />

Handel mit Zertifikaten<br />

Für Sekem hat der Kompost jedoch<br />

nicht nur eine lebensgebende Kraft. Er<br />

dient auch dem Klimaschutz und<br />

dadurch auch als zusätzliche Einnahmequelle<br />

durch den CO2-Zertifikatehandel.<br />

Organische Abfallprodukte<br />

werden in Ägypten normalerweise zum<br />

allgemeinen Müll geworfen. Zusammen<br />

mit anderen Abfällen entstehen<br />

Methangase, welche bis zu 24 Mal klimaschädlicher<br />

sind als CO2. Weil der<br />

Kompostierungsprozess einer anerkannten<br />

Methodologie der Klimawandelrahmenkonvention<br />

der Vereinten<br />

Nationen entspricht, kann Sekem sich<br />

die Emissionsersparnisse durch den<br />

TÜV zertifizieren lassen. Am Ende dieses<br />

Zertifizierungsprozesses steht ein<br />

Bericht, der über die gesparte CO2-<br />

Menge der Sekem-Kompostierung<br />

informiert. Im Jahr 2009/2010 hat<br />

Sekem dadurch rund 90.000 Tonnen<br />

CO2 eingespart. Diese CO2-Ersparnisse<br />

in Tonnen sind so genannte<br />

Verifizierte Emissionsreduktionen, welche<br />

zu verschiedenen Preisen auf dem<br />

Emissionsmarkt verkauft werden. Einer<br />

von verschiedenen Zertifikattypen über<br />

die geprüfte Vermeidung einer bestimmten<br />

Menge CO2-Ausstoß ist VER<br />

(Verified Emission Reductions). Der<br />

Preis dafür liegt je nach Projekt zwischen<br />

12 und 24 Euro je Tonne.<br />

„Die Natur hat immer Recht“<br />

Die Humuswirtschaft erfordert, über<br />

bisherige Ökolandbaumethoden hinaus<br />

zu denken und bekannte Landnutzungssysteme<br />

und Bewirtschaftungsmethoden<br />

zu verändern, bzw. diese an<br />

der Natur zu orientieren. Daraus werden<br />

sich neue Landnutzungssysteme<br />

(Agroforst- und Mischkultursysteme)<br />

entwickeln, die die Trennung zwischen<br />

Mischkultur zum Humusaufbau in der Steiermark:<br />

Sonnenblume, Leguminose u. Wicke.<br />

Landwirtschaft, Forstwirtschaft und<br />

Gemüsebau überwinden, da sie ökonomisch<br />

und ökologisch effizienter sind.<br />

Eine multifunktionale, unabhängige,<br />

bedarfsgerechte und nachhaltige Landund<br />

Forstwirtschaft stellt das Rückgrat<br />

der Gesellschaft dar, und sie gilt es<br />

weiter zu entwickeln. Wir brauchen<br />

ein neues Verständnis von Natur und<br />

müssen bewusster wahrnehmen. So<br />

werden wir schneller verstehen, wie<br />

Natur funktioniert. Die Natur ist immer<br />

einfach, so wie die wichtigen Dinge<br />

immer einfach sind; nur die einfachen<br />

Dinge im Leben sind oft so schwer.<br />

Abschließend sei das Zitat von Goethe<br />

erwähnt, der da sagt.<br />

„Verfälscht ist alles, was sich von der<br />

Natur entfernt. Die Natur hat immer<br />

Recht. Die Fehler und Irrtümer sind<br />

immer des Menschen.<br />

Bakk. Birgit Birnstingl-Gottinger ist<br />

Biobäuerin aus der Steiermark und<br />

Inhaberin der Agentur AKREMI,<br />

Consulting für Erneuerbare Energie,<br />

Beratung, Forschung und Konzeptplanung.<br />

Sie ist außerdem Gründerin<br />

der ARGE Kreislaufwirtschaften mit<br />

Mischkulturen, Geschäftsführerin der<br />

Sekem Energy GmbH (Consultingbüro<br />

für nachhaltige Energiesystemlösungen),<br />

stellvertretende Obfrau des Öko-<br />

Clusters (eines gemeinnützigen Vereins<br />

im Bereich Erneuerbare Energien in<br />

Österreich) sowie Leiterin der ARGE<br />

Energieschaustraße (Exkursionsmanagement<br />

und Bewusstseinsbildung im<br />

Bereich erneuerbare Energietechnologien).<br />

Gehören hier ebenfalls zusammen:<br />

Bioraps und Mohn.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 33<br />

Serie Biowelt


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:24 Seite 34<br />

Biowelt<br />

Haus & Garten<br />

Marmelade selber machen<br />

So wird Ihr Frühstück zum Genuss<br />

Von Karl Haberzettl<br />

So beginnt der Tag gut: Mit einer Semmel mit Butter und selbtgekochter Marmelade.<br />

Wer kennt das nicht: Selbst<br />

in den besten Hotels<br />

schmecken alle Marmeladen<br />

gleich. Und die Marmelade<br />

aus dem Discounter schmeckt<br />

genauso wie das teure Gegenstück.<br />

Oft einfach nur süß. Doch es geht<br />

auch anders. Denn ab Ende Mai<br />

locken die reifen Früchte im eigenen<br />

Garten. Spätestens ab diesem<br />

Zeitpunkt ist Marmeladekochen<br />

angesagt, sonst kommen einem<br />

Amseln und Schnecken zuvor.<br />

Wer Marmelade selber macht, hat<br />

nicht nur eine leckere Bereicherung für<br />

den Frühstückstisch – auch ein Kaffee<br />

am Nachmittag lässt sich mit einem<br />

Marmeladenbrot oder Marmeladenbrötchen<br />

aus eigener Herstellung noch<br />

besser genießen. Eine berufliche<br />

Tätigkeit sollte kein Hindernis sein, da<br />

man Marmelade auch gut nebenher<br />

kochen kann.<br />

Zukaufen erlaubt – aber bitte Bio!<br />

Dabei müssen nicht alle Früchte aus<br />

dem eigenen Garten sein. Man sollte<br />

aber darauf achten, dass es sich um<br />

Bio-Qualität handelt. So weiß man<br />

immer, was der süße Brotaufstrich<br />

beinhaltet und schützt sich vor künstlichen<br />

Zusätzen und zum Beispiel<br />

Spritzmitteln.<br />

Marmelade und Konfitüre bereitet man<br />

aus ganzen Früchten oder Fruchtstücken<br />

zu. Das Endprodukt enthält dann<br />

34 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

auch Fruchtstücke, die der Marmelade<br />

eine besonders fruchtige Note verleihen.<br />

Im Unterschied dazu bereitet man<br />

Gelee aus reinem Obstsaft zu.<br />

Je nach Jahreszeit gibt es unterschiedliche<br />

Möglichkeiten, Marmelade oder<br />

Gelee herzustellen. Zum Beispiel kann<br />

man im Spätsommer und Herbst Apfel-<br />

Weintrauben- oder Quittengelee herstellen.<br />

Jetzt im Frühsommer bietet<br />

sich hingegen an, Erdbeermarmelade<br />

zu kochen. Im Früh- und Hochsommer<br />

bieten sich Drei-Frucht-Marmeladen.<br />

beispielsweise aus Erdbeeren, Felsenbirne<br />

und Johannisbeere an. Der<br />

Fantasie und dem Experimentierwillen<br />

sollte man hier freien Lauf lassen.<br />

Auch die traditionellen Marmeladen<br />

wie Johannisbeermarmelade (rot oder<br />

schwarz oder rot und schwarz),<br />

Himbeer- und Brombeermarmelade<br />

schmecken hervorragend. Bei den<br />

zuletzt genannten Früchten handelt es<br />

sich zumeist um Ernten aus der freien<br />

Natur.<br />

Kochen schützt vor Fuchsbandwurm<br />

Dazu zählen auch Heidelbeeren, die<br />

man selbst im Wald pflückt. Das ist<br />

zwar oft mühselig, aber der Genuss<br />

danach ist die Arbeit wert. Im<br />

Landkreis Passau wachsen die schönsten<br />

und größten Blaubeeren in den<br />

Wäldern bei Eging am See, am so<br />

genannten Forchenhügel zwischen<br />

Außernzell und Jederschwing. Die<br />

schönsten Himbeeren und Brombeeren<br />

finden sie am Fuße der Donauhänge<br />

Bild: pixelio.de<br />

von Passau bis Jochenstein „Dass man<br />

sich von Beeren den Fuchsbandwurm<br />

holen kann, gehört ins Reich der<br />

Legenden“, sagen Experten, diese<br />

Behauptung werde immer wieder von<br />

bestimmten Personengruppen aufgestellt,<br />

um die Menschen aus dem Wald<br />

herauszuhalten. Zur eigenen Sicherheit<br />

empfehle ich, bodennah gesammelte<br />

Früchte und Beeren nur gewaschen<br />

zu essen. Hundertprozentige<br />

Sicherheit erhalten sie durch Kochen<br />

der Früchte, wie es bei der Herstellung<br />

von Marmelade und Gelee ohnehin der<br />

Fall ist. Tiefgefrieren der Früchte<br />

alleine reicht allerdings nicht aus, da<br />

die Eier des Fuchsbandwurmes, falls<br />

die Früchte damit belastet sind, erst<br />

bei minus 80 Grad Celsius absterben.<br />

Marmelade aus der Frucht der Rose<br />

Eine schmackhafte und gesunde Marmelade<br />

erhalten Sie auch aus Hagebutten.<br />

Viele Menschen meinen noch<br />

immer, dass man diese nicht essen<br />

kann, da sie die wilde Hagebutte<br />

immer in Verbindung bringen mit<br />

ihren Härchen an den Kernen, die im<br />

rohen Zustand Juckreiz verursachen.<br />

Diese werden aber durch kochen und<br />

passieren zerstört. Die Hagebutte entsteht<br />

aus den zarten weißen Blüten der<br />

Wildrose, auch Heckenrose oder<br />

Hundsrose (Rosa canina) genannt. Sie<br />

ist die mit Abstand häufigste wild<br />

wachsende Rosenart in Mitteleuropa.<br />

Die gesunde Wirkung beruht auf ihrem<br />

hohen Gehalt an Vitamin C.


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:25 Seite 35<br />

Den Topf lieber eine<br />

Nummer größer wählen<br />

Um Marmelade selbst herzustellen,<br />

benötigt man diverse Gerätschaften<br />

und Zutaten. Am wichtigsten ist ein<br />

großer Topf. Als Faustregel gilt: Er<br />

sollte immer Platz bieten für zweifache<br />

Volumen der herzustellenden Marmelademenge.<br />

So wird ein Überlaufen<br />

beim Kochen verhindert. Der Topf sollte<br />

immer nur zu etwa 1/3 mit Früchten<br />

angefüllt sein. Des weiteren benötigt<br />

man saubere Gläser mit Schraubverschluss,<br />

einen Trichter zum Abfüllen,<br />

einen Holzkochlöffel, einen Schneebesen,<br />

eine Schöpfkelle, Hitzeschutzhandschuhe,<br />

einen Stampfer – und<br />

Geliermittel.<br />

Hier allerdings scheiden sich die<br />

Geister: Manche Hausfrauen und -männer<br />

verwenden den Einmachzucker 1:1<br />

oder 1:2, was am einfachsten ist.<br />

Andere bevorzugen ein Geliermittel, zu<br />

dem man die Zuckermenge variabel<br />

selber zugeben kann. So kann man die<br />

Süße des Endprodukts besser beeinflussen<br />

und sie besser auf die jeweilige<br />

Frucht abstimmen. Bei süßen Früchten<br />

wie Erdbeeren sollte man weniger<br />

Zucker zugeben, bei eher säuerlichen<br />

wie Quitte oder Zitrone allerdings<br />

muss mehr Zucker zugegeben werden.<br />

Die Gläser und Verschlüsse, die verwendet<br />

werden, sollen immer sauber<br />

gespült werden und anschließend zur<br />

Abtötung aller Keime für zwei bis drei<br />

Minuten in einen großen Topf mit<br />

kochendem Wasser gelegt werden.<br />

Verwenden sie keine Gläser, in denen<br />

vorher stark aromatische Einlagen wie<br />

Gurken oder Silberzwiebel waren.<br />

Vergessen sie nicht, einige Gläser<br />

Marmelade in dekorative Behältnisse<br />

abzufüllen mit schönem Deckel. Sie<br />

dienen als Geschenke oder Mitbringsel<br />

beim Besuch von Freunden – mit<br />

Liebe zubereitet.<br />

Geliermittel aus<br />

Stärke und Zitruspektin<br />

Bio-Geliermittel gibt es in der Regel<br />

im Bioladen und im gut sortierten<br />

Lebensmittelmarkt. Sie beinhalten<br />

weder Konservierungsstoffe noch Säu-<br />

Haus & Garten Biowelt<br />

erungsmittel oder Säureregulatoren,<br />

weder Zucker noch Süßstoff und keine<br />

Schaumverhütungsmittel. Sie beinhalten<br />

lediglich etwas Kartoffelstärke und<br />

Zitruspektin. Wenn man Geliermittel<br />

und Zucker selbst beimischt, ist es sehr<br />

wichtig, diese zu wiegen. Gerade für<br />

das Geliermittel benötigt man eine<br />

Feinwaage, da sich die Zutaten nur im<br />

Gramm-Bereich bewegen und man<br />

schnell über- oder unterdosiert, was das<br />

Endprodukt beinahe unbrauchbar<br />

macht und das gesamte geruhsame<br />

Frühstück verdirbt. Das Gelee ist entweder<br />

zu hart oder zu weich, und es<br />

tropft dann meist zum Ärger des<br />

Betroffenen vom Brot oder der Semmel<br />

AUF DIE KLEIDUNG – UND DAS<br />

AM FRÜHEN MORGEN.<br />

Trotzdem: Ein Frühstück mit der Familie<br />

und einer Konfitüre, Marmelade<br />

oder einem Gelee aus der eigenen<br />

Herstellung ist ein Erlebnis und eine<br />

Bereicherung für den ganzen Tag.<br />

Überwinden Sie sich also, und kochen<br />

Sie Marmelade selbst!<br />

Mein Rezeptvorschlag: Hagebuttenmarmelade<br />

Zutaten: 1,5 kg Hagebutten, 400 Gramm Zucker (kein Gelierzucker), ein paar Spritzer Zitronensaft oder Fruchtsäure.<br />

Herstellung: Bei den Hagebutten die Stiele und den schwarzen Enden abscheiden. Waschen und abtropfen lassen. In einen<br />

Topf geben und mit wenig Wasser bedeckt weich kochen. Wenn die Früchte weich sind, durch ein feines Passiersieb<br />

geben, den Fruchtbrei mit dem Zucker und einigen Spritzer Zitrone vermengen. Das Ganze unter ständigem Rühren solange<br />

kochen, bis Sie beim Rühren auf den Boden sehen. Anschließend in saubere, verschließbare Gläser abfüllen. Diese<br />

Marmelade schmeckt nicht nur auf dem Frühstücksbrot, sondern passt auch sehr gut zu Wildgerichten und gegrilltem<br />

Fleisch.<br />

Ihr Karl Haberzettl<br />

Bild: Kuhnt<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 35


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:25 Seite 36<br />

Biowelt<br />

Reise<br />

Arabischer Frühling in Syrien<br />

Von Gastfreundschaft, Sicherheitskräften und revolutionären Jugendlichen<br />

Text und Bilder: Jana Werner<br />

Warum Syrien? Es fing damit an, dass ich meinen Freund im Herbst<br />

2010 aufgrund eines faszinierenden Radioberichts zu diesem<br />

Urlaub überredete. Beide waren wir nie in einem arabischen Land,<br />

und uns gefiel Syrien als Insidertipp für Kulturtouristen. Im März fuhren wir<br />

also zweieinhalb Wochen durchs Land. Wie übernachteten in städtischen<br />

Hotels, aber diverse Tagesausflüge führten auch in ländliche Gegenden und<br />

überallhin begleiteten uns die Fernsehbilder vom Arabischen Frühling.<br />

Hier schmeckt, riecht<br />

und klingt es nach Orient<br />

In Syrien leben gut 22 Millionen<br />

Einwohner, die scheinbar entweder<br />

rauchen, ihre Gebetskette herumwirbeln,<br />

unerhört süßen schwarzen Tee<br />

oder türkischen Kaffee mit Kardamomnote<br />

schlürfen. Mit einem nachdrücklich<br />

gegrölten „Hospitality!“ wird<br />

auch Gästen immer gern ein Gläschen<br />

offeriert. Das bereits mit Zucker<br />

gekochte, hier roter Tee genannte,<br />

Gebräu wird bisweilen um weitere<br />

zwei, drei Teelöffel ergänzt, was das<br />

weitverbreitete Übergewicht und die<br />

gelblich-braunen Zahnreihen, vor allem<br />

bei Männern über 30, erklärt.<br />

In den Gassen mischen sich der Duft<br />

von Kreuzkümmel, Nana-Minze,<br />

Wasserpfeifen und frisch gebackenem<br />

Chubz, dem dünnen arabischen Fladenbrot.<br />

Es ist sehr laut. Beharrlich<br />

preisen Kleinhändler Seidenschals,<br />

Goldschmuck oder Lederwaren an. Die<br />

witzig gemeinte Reaktion meines<br />

Freundes, dass er lieber ein Kamelbaby<br />

möchte, wurde verstanden und mit<br />

schallendem Gelächter beantwortet. In<br />

den Moscheen rennen Kinder lärmend<br />

zwischen den Frauen- und Männerbereichen<br />

herum. Die von Laute und<br />

Trommel geprägte arabische Musik,<br />

deren Stars man von Marokko bis<br />

Saudi-Arabien verehrt, dröhnt durch<br />

die überdachten Altstadtmärkte. Das<br />

Ganze übertönt meist sogar den blechernen<br />

Ruf der Muezzine aus den<br />

Lautsprechern der Minarette.<br />

Fleisch ist Luxus und wird selten<br />

zuhause gegessen. In Restaurants steht<br />

es deshalb umso öfter ganz oben auf<br />

der Speisekarte. Viele Gerichte, wie<br />

Falafel, Hummus, Taboulé, Kebab und<br />

36 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Schawarma haben es bereits auf europäische<br />

Speisepläne geschafft. Unsere<br />

kulinarischen Highlights waren jedoch<br />

die regionalen Erdbeeren und Orangen<br />

sowie der herrlich süße Dattelhonig. Im<br />

Gegensatz zu den Aprilmandeln, einer<br />

sehr gewöhnungsbedürftigen saisonalen<br />

Spezialität, sind die beiden Nationalgerichte<br />

Ful (gekochte Saubohnen)<br />

und Fatteh (Kichererbseneintopf<br />

mit frittiertem Fladenbrot) unbedingt<br />

empfehlenswert.<br />

Kulturelle Eigenheiten und die<br />

Geschlechterrollen im Islam<br />

Das öffentliche Leben wird von Männern<br />

bestimmt. Sie sind es, die in den<br />

Nähstuben, Wäschereien und im Hoteloder<br />

Restaurantservice arbeiten. Selbst<br />

Damenunterwäsche und Kopftücher<br />

verkaufen sie. Frauen werden hoch<br />

geachtet, sehr zuvorkommend behandelt<br />

und tragen nur in den konservativen<br />

Städten mehrheitlich Kopftücher.<br />

Gleichwohl herrscht eine strikte<br />

Rollentrennung, wobei mir als Ausländerin<br />

Zugang zu beiden Welten<br />

gewährt war. Ein Kopftuch, das, wie<br />

ich feststellte, nicht nur religiöses Symbol,<br />

sondern auch Accessoire, Windschutz<br />

oder Gewohnheit sein kann, trug<br />

ich nicht. Lange Hosen und langärmelige<br />

Oberteile hingegen empfand ich als<br />

angebracht, um manchen nicht gerade<br />

schmeichelhaften Meinungen über<br />

westliche Frauen zu begegnen. Positiv<br />

aufgefallen ist uns die Sicherheit auf<br />

den Straßen - selbst kleine Gassen<br />

konnten wir des Nachts mit gutem<br />

Gefühl passieren. Bleibenden Eindruck<br />

hat auch unser Besuch bei einer<br />

Beduinenfamilie in der syrischen<br />

Wüste hinterlassen. Die selbstbewuss-<br />

text<br />

Hirtenjunge mit Schafherde in der syrischen Wüste


ichen<br />

bn_3_11.qxp 01.06.2011 10:28 Seite 37<br />

ten, neugierigen und fröhlichen Frauen,<br />

nahmen wir als den Männern nahezu<br />

gleichberechtigt wahr.<br />

Übrigens, dass jeder Muslim freitags in<br />

die Moschee geht, ist ein Märchen.<br />

Manch einer betet kaum, trinkt gern<br />

Rotwein oder Arak (Anisschnaps) und<br />

bezeichnet sich dennoch kulturell als<br />

Moslem.<br />

Eine ökologisch prekäre Lage<br />

Syrien ist geprägt von bäuerlicher<br />

Landwirtschaft, die etwa ein Drittel der<br />

Bewohner beschäftigt und meinem<br />

Geschmack nach zu urteilen, eher ökologisch<br />

als industriell ausgerichtet ist.<br />

Immer spärlichere Niederschläge, die<br />

völkerrechtswidrig von Israel besetzten,<br />

wasserreichen Golanhöhen, ein<br />

durch türkische Staudämme geschmälerter<br />

Euphrat und eine wachsende<br />

Bevölkerung bedingen die zunehmende<br />

Wasserknappheit. Folglich darf Toilettenpapier<br />

selbst in gehobenen Hotels<br />

keinesfalls ins Klo wandern, sondern<br />

nur in den Papierkorb. Ökologisches<br />

Bewusstsein ist ansonsten nicht besonders<br />

ausgeprägt. Schwungvoll entledigen<br />

sich Autofahrer ihres Abfalls aus<br />

dem Fenster. Inoffizielle Müllabladeplätze,<br />

verunreinigte Gewässer, der<br />

verdreckte Mittelmeerstrand von<br />

Latakia, sowie die hohe Luftverschmutzung<br />

sind nur einige Beispiele.<br />

Abenteuer Beförderungsmittel<br />

Der öffentliche Nahverkehr basiert auf<br />

alten, klapprigen aber unschlagbar<br />

günstigen Mikrobussen. Sie funktionieren<br />

wie Sammeltaxis und bringen es<br />

auf bis zu 20 Plätze, wobei uns fürsorglich<br />

oft die zwei begehrten Plätze<br />

neben dem Fahrer angeboten wurden.<br />

Auch bei der Suche nach dem richtigen<br />

Bus an der „Karasch“, half man uns<br />

stets freundlich und während der Fahrt<br />

kamen wir mühelos mit den arabischen<br />

Mitreisenden in Kontakt und waren<br />

beliebte Gesprächspartner. Die seit kurzem<br />

in den vier Universitätsstädten eingeführten<br />

modernen Linienbusse werden<br />

trotz des besseren Platzangebots<br />

und der verlässlichen Abfahrtszeit (ein<br />

Mikrobus startet erst, wenn er voll ist,<br />

was auch mal eineinhalb Stunden dauern<br />

kann) nur zögerlich angenommen,<br />

da sie vergleichsweise teuer sind und<br />

eben nur festgelegte Haltestellen anfahren.<br />

Einmal zerriss uns der Fahrer die<br />

eben bei ihm gekauften Tickets. Geräte<br />

zum Entwerten waren in diesem Bus<br />

noch nicht installiert.<br />

Fahrkarten für die klimatisierten großen<br />

Reisebusse, die ausgewählte Langstrecken<br />

bedienen, sowie für die syrische<br />

Eisenbahn, deren Züge aus altem<br />

DDR-Bestand auf der Route des<br />

Orientexpress verkehren, waren nur bei<br />

Vorlage unserer Reisepässe zu haben.<br />

Nach mehrfacher akribischer Kontrolle<br />

auf israelische Stempel durften wir<br />

aber einsteigen.<br />

Schließlich gibt es noch die gelben<br />

Taxis mit ihren ungeduldigen Fahrern,<br />

die mit einem höflichen „Schorell alladad“<br />

(Machen Sie das Taxometer an)<br />

unsererseits auch recht preisgünstig<br />

waren, solange wir kleine Scheine<br />

dabei hatten, denn Wechselgeld gibt es<br />

nicht.<br />

Stütze des totalitären Regimes<br />

Die Sicherheitsdienste sind in Syrien<br />

allgegenwärtig, vor allem in Touristenhotels,<br />

weil dort in der Regel englische<br />

Nachrichtensender laufen, sowie in<br />

Internetcafés. Auf Basis des fast 50<br />

Jahre andauernden Ausnahmezustands<br />

werden Bürger von ihnen ausspioniert<br />

und willkürlich festgenommen oder<br />

verschleppt. Massaker, wie das von<br />

Hama im Jahr 1982, bei dem mehrere<br />

zehntausend Einwohner nach ihrem<br />

Aufbegehren gegen die Regierung<br />

ungeachtet der Weltöffentlichkeit starben,<br />

haben eine tiefe Angst vor gesellschaftspolitischem<br />

Engagement hinterlassen.<br />

Einige Syrer, die mit uns über die<br />

Situation im Land sprachen, erklärten<br />

damals, dass es wegen der Angst vor<br />

Innige Mutterliebe: In einem Dorf in der<br />

Gegend um Hama umarmen vier Kinder<br />

ihre Mama.<br />

Neugierige Kinder am Assad-Stausee, dem größten See<br />

Syriens, benannt nach dem Vater des jetzigen Präsidenten.<br />

Gefängnis und Folter und Angst um<br />

die Familie, in Syrien nicht zu<br />

Revolutionen und einem Arabischen<br />

Frühling kommen kann. Die Ereignisse<br />

der letzten Wochen sprechen eine<br />

andere Sprache. Die Impulse aus<br />

Nordafrika erreichten eine Jugend, die<br />

vom sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />

aufgrund der Wirtschaftskrise<br />

besonders betroffen war, weil sie<br />

knapp 60 Prozent der Bevölkerung<br />

ausmacht. Die Teenager waren es, die<br />

die ersten Revolten in Deraa einleiteten,<br />

und das nicht nur, weil sie sich<br />

durch Handyvideos und Mitteilungen<br />

im Internet eine Öffentlichkeit schaffen<br />

können, sondern auch, weil sie die<br />

menschenverachtende Brutalität des<br />

Regimes noch nicht kennen.<br />

Am Ende unserer Reise hatte sich die<br />

Hauptstadt Damaskus bereits verwandelt.<br />

Mit dem Auftreten erster kleiner<br />

Gruppen stiller Demonstranten fuhren<br />

hunderte demonstrativ hupende Autos<br />

mit Bildern des Präsidenten Bashar al-<br />

Assad bis in die Morgenstunden die<br />

Straßen auf und ab. Mittlerweile lese<br />

ich von Sicherheitsposten in jeder<br />

Gasse und vermute, dass alle Akteure<br />

der damaligen Pro-Assad-Demos nun<br />

anderweitig eingebunden sind.<br />

Meine Gedanken sind bei den Menschen<br />

in Syrien. Ich wünsche dieser<br />

ethnisch und religiös so vielfältig<br />

zusammengesetzten Bevölkerung den<br />

Mut, weiter gemeinsam und friedlich<br />

für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte<br />

auf die Straße zu gehen.<br />

Per Hand gebrochen und in reichlich<br />

Pistazien gewälzt: Arabisches Eis, gereicht<br />

von einem fröhlichen Verkäufer.<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 37<br />

Reise Biowelt<br />

Ein Straßenhändler in<br />

Damaskus mit den haarigen,<br />

säuerlichen Aprilmandeln.<br />

In den Morgenstunden: Die zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

gehörende Säulenstraße der Ruinenstadt Palmyra.


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:28 Seite 38<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Warenbörse-Angebote<br />

Futter<br />

Bayern<br />

Biete Futterkartoffeln; 10-20dt Futterkartoffeln<br />

lose oder abgesackt; Hubert Birkmeir, 86554<br />

Pöttmes OT Schorn; 08253/7535;<br />

Luzernecobse; Friedrich u. Gertraud Ott, 86720<br />

Nördlingen; 09081/801049<br />

Ackerbohnen; 4-5 to Ackerbohnen; Johann<br />

Meier jun., 92543 Guteneck; 09675/1636;<br />

3 to Futterweizen; Johann Herrneder, 84427 St.<br />

Wolfgang; 08085 187 562<br />

Futterkartoffeln; ca. 13 t; Erhard Knötzinger,<br />

89434 Blindheim; 09074-49 74;<br />

Erbsen-/Bohnengemenge; ca. 30 t, Erbsensorte<br />

Arvika; Erhard Knötzinger, 89434 Blindheim;<br />

09074-49 74;<br />

Bohnen / Erbsen; 50/50 Bohnen und Futtererbse<br />

Arwicka; Erhard Knötzinger, 89434 Blindheim;<br />

09074-4974;<br />

30t Wiesengrascobs; 30t Wiesengrascobs 20%<br />

RP und weitere Schnitte auch als Cobsballen;<br />

Martin Meitinger, 87745 Eppishausen; 82622035<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Luzernekleegras; 12 ha Luzernekleegras ab<br />

Feld abzugeben; Kleinöder Ruth, 80939<br />

München; 0171-9753320 oder 0171/9731945<br />

Grassilage; Grassilage 1. Schnitt von 3,6 ha<br />

abzugeben; Bernhard Erl, 84066 Mallersdorf;<br />

08772/467 (Hof)<br />

Kleegras; 1,5 ha Kleegras stehend ab Feld zu<br />

verkaufen; Alexander Böller, 86476 Höselhurst;<br />

08283/998055<br />

- 8 to Hafer U-Ware - 6 to Kleegras-Cops 20 %<br />

Eiweiß - 28 to Winterweizen U-Ware - 17 to<br />

Tritikale U-Ware; Resele, 86510 Baindlkirch;<br />

08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Hafer; Verkaufe ca. 50dt schönen Futterhafer;<br />

Franz Josef Mayer, 85131 Preith; 8421906257;<br />

Futterweizen; Hermann Grau, 91315 Höchstadt;<br />

09135/1469;<br />

Triticale-Erbsen Gemenge; Hermann Grau,<br />

91315 Höchstadt; 09135/1469;<br />

Baden-Württemberg<br />

Biologische Futtermittel; für Legehennen,<br />

Mastgeflügel, Milchvieh, Schweine, Schafe;<br />

Ruth Seidl, 73728 Esslingen; 0711-55093916<br />

Rundballen; Biete 16 Silage-Rundballen, 2.<br />

Schnitt 2010, 07903 2782, Doris Braun,<br />

edmund@biolaedle.de; 74535 Mainhardt; 07903<br />

2782;<br />

38 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Andere Regionen<br />

Heu; 200 Rundballen Heu aus 2010 zu verkaufen;<br />

Hinrich Poppe, 21698 Ruschwedel;<br />

04164/1269;<br />

Lupinen-Tritikale-Gemenge; ca. 600 dt U-<br />

Ware, ca. 75% Lupinen und 25% Tritikale, 39,80<br />

€/dt ab Hof; Henning Niemann, 31311 Uetze;<br />

05147 / 912450<br />

Triticale und Weizen; je 6 t; Christa Becker-<br />

Schmidt, 33100 Paderborn; 05293-1419;<br />

Bioland-Legemehl der Fa. Reudink; Sackware<br />

á 25 kg, 300 kg zum Einkaufspreis abzugeben;<br />

Elke Pauwen, 47661 Issum; 02835/2290;<br />

Rotklee Wickelballen; 40 Rotklee Wickelballen<br />

zu verkaufen; Peter Angenendt, 48317<br />

Drensteinfurt; 02387/763;<br />

50 RB Heu, 1.Schnitt; Ulrich Maier, 76768<br />

Berg/Pfalz; 07273-949397<br />

Hafer; Ca. 5 Tonnen; Reimer Mohr, 24327<br />

Rathlau; 0171/3822255<br />

Heurundballen; Heurundballen vom Biobetrieb<br />

(zertifiziert)Ernte 2011.Bitte um Vorbestellung.<br />

Anlieferung möglich.; Iwona Ahlgrimm, 23560<br />

Lübeck; 1734255329<br />

Konsumware<br />

Bayern<br />

Speisekartoffeln; Restmengen zu je 1 to<br />

Sieglinde, Agria und Donella; Detlef Kreuzer,<br />

93170 Hauzendorf; 09408/257996<br />

Speisekartoffel; ca. 400 kg Agria; Josef Mack,<br />

89278 Nersingen; 07308/42653;<br />

Speisegetreide; Bioland Durum (Hartweizen)<br />

und Bioland Einkorn; Simon Gerlach, 86152<br />

Augburg; 0821-34680-147<br />

25 to A-Weizen Ataro - 8 to A-Ware Roggen<br />

Danko; Resele, 86510 Baindlkirch; 08202/<br />

904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Emmer; 750 kg Emmer gereinigt und abgesackt<br />

in 25kg Säcke; Werner Beck, 86732 Oettingen;<br />

09082/90726;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Speisekartoffeln; 2 t Agria, 500 kg Ditta; Peter<br />

und Andrea Rieger, 77836 Rheinmünster;<br />

07227/991126<br />

Dinkel; 1 t, sehr gute Qualität, unverregnet; Willi<br />

Litzenberger, 76187 Karlsruhe; 0721-561591;<br />

Seifen; (z.B. Milch-Honig, Lavendel, Fongère,<br />

Kräuter, Lanolin, Englische Veilchen u.a.) mit<br />

versch. Gewichten (60 g - 90 g), sehr günstig<br />

abzugeben.; Herbert und Barbara Witt, 73342<br />

Bad Ditzenbach; 07334-3017;<br />

Kartoffeln; Granola Krone, vorw. festkochend.<br />

Mobil: 0175-2231138.; Lorenz Truffner, 72108<br />

Rottenburg; 07472/41104 priv.<br />

Speisegetreide; Nackthafer 300 kg, Nacktgerste<br />

400 kg, alles speisefertig gereinigt in 25 kg-<br />

Säcken; Willi Litzenberger, 76187 Karlsruhe;<br />

0721-561591;<br />

Nackthafer, Nacktgerste; Biete Nackthafer und<br />

Nacktgerste, gereinigt, in 25 kg Bioland-Säcken<br />

abgepackt.; Willi Litzenberger, 76187 Karlsruhe;<br />

0721 561591;<br />

Andere Regionen<br />

weißen Sommeremmer; 40 dt; Heike Böthig,<br />

16278 Angermünde; 033334 70114<br />

je 5t Nicola + Belana -kühlhausgelagert-; jeweils<br />

5t Nicola (fk) + Belana (fk) lose oder gesackt -<br />

kühlhausgelagert- Telefon:0163-6858448;<br />

Sebastian Mager, 61184 Karben; 0163-6858448<br />

Nicola; Nicola Speisekartoffeln aus dem<br />

Kühllager, Abpackung und Sortierung nach<br />

Wunsch; Kurt Scheibner, 37181 Hardegsen-<br />

Espol; 05555/368;<br />

2 t Granola-Speisekartoffeln, lose o. gesackt;<br />

Arne, Eberhard Schulz, 31855 Aerzen;<br />

05154/2307;<br />

Roggen, Weizen; ca. 10 to. Roggen und ca. 6 to.<br />

Weizen abzugeben; Kurt Scheibner, 37181<br />

Hardegsen-Espol; 05555/368;<br />

Sommer-Weizen (800 kg), Lichtkornroggen<br />

(2.100 kg), Sommer-Emmer (350 kg); Ralf<br />

Kauer, 55481 Kirchberg; 06763/3145;<br />

2800 l 2009er Ahr Portugieser Rotwein trocken,<br />

; Alk.: 86 g/l, Umstellungsware; Reinhold Kurth,<br />

53474 Bad Neuenahr; 02641 36679;<br />

Mensch /& Land<br />

Bayern<br />

ehemalige Hofstelle ca. 9000 m², viel<br />

Wohnfläche, großzügige Gebäude, ruhige Lage,<br />

unverbaubare Südseite; Resele, 86510<br />

Baindlkirch; 08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Andere Regionen<br />

Gefügelstall zu verpachten, komplett eingerichteter<br />

Mastgeflügelstall im Raum Parchim<br />

(Mecklenburg-Vorpommern), 400m² Stallfläche<br />

mit Auslaufmöglichkeit ab sofort zu verpachten.;<br />

Petra Mannfeld, 19372 Drefahl; 03872/120654;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Ausbildungsplatz für Gartenwerker; Wir haben<br />

noch einen Ausbildungsplatz für eine/n<br />

Gartenwerkermit Schwerpunkt Gemüsebau frei.;<br />

Weiß, 29614 Soltau-Harber; 05191/2569;<br />

suchen ab sofort Lehrling; Ulfert Bewig Hof<br />

Vorberg, 42553 Velbert-Neviges; 02052-2912;<br />

Bobbert, 33649 Bielefeld; 0175/1611062


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:28 Seite 39<br />

Markthallenstand für regionale Ökolandwirte;<br />

Welche regionalen ( Umkreis 50-80km um<br />

Düsseldorf) Öko-Verbands-Landwirte hätten<br />

Interesse in einer öko-regionalen Markthalle im<br />

Süden Düsseldorfs ihre Produkte anzubieten.<br />

Start Mai 2011 alle weiteren Details unter<br />

www.hv-jonas.de/uedesheimerstrasse einsehbar.<br />

Bei Interesse bitte Email-formular benutzen oder<br />

0211-2399161 Hausverwaltung Jonas.; Hans-<br />

Rainer Jonas, 40233 Düsseldorf; 0211-2399161<br />

Ausbildungsplatz; im Obstbau ab August 2011<br />

schriftliche Bewerbung an:; Aloysius Knein,<br />

52385 Nideggen; 02427/1251;<br />

Lehrstelle im Milchviehbetrieb; 70 Kühe mit<br />

Marktfruchtanbau, ab August `11, Wohnung vorhanden;<br />

Werner Wack, 66399 Ommersheim;<br />

1796746257;<br />

Gehilfenstelle mit Schwerpunkt Feldgemüsebau;<br />

Wir sind ein vielseitiger Demeter-Betrieb und<br />

suchen einen festen Mitarbeiter für den Bereich<br />

Feldgemüse-Anbau und Vermarktung; Frank<br />

Scholz, 25358 Horst; 04126-2085;<br />

Gehilfenstelle mit Schwerpunkt Feldgemüsebau;<br />

Wir sind ein vielseitiger Demeter-Betrieb und<br />

suchen einen festen Mitarbeiter für den Bereich<br />

Feldgemüse-Anbau und Vermarktung; Frank<br />

Scholz, 25358 Horst; 04126/2085;<br />

Verkaufswaage; Wiegt bis 60 kg. Ist eichfähig<br />

(war bis 2010 geeicht). Nicht digital. VB 180 €;<br />

Susanne Eibl, 93161 Sinzing; 09404/2019;<br />

Zahlungsansprüche Acker; Verkaufe 4 Acker<br />

Zahlungsansprüche. Preis: VHS; Eckhard<br />

Kersten, 27283 Verden; 04232/7190;<br />

Hoflader; mit Elektro-, Benzin und Dieselantrieb.<br />

Versch. Ausführungen in Breite und<br />

Lenkungsart. Info und Gebrauchtmaschinen im<br />

Internet unter www.andi-fant.de; Thomas Dieing,<br />

88260 Argenbühl; 07566/2258;<br />

Technik/Maschinen<br />

Bayern<br />

Melkanlage für Schafe oder Ziegen; 2x12er<br />

Melkstand, Milchtank mit Kühlung 900 l auch<br />

für Anhänger geeignet, Tränkeautomat Förster<br />

Kombi, Preis VB, kann auch einzeln verkauft<br />

werden.; Jakob Kainz, 85625 Baiern; 80932139;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Fütterungsanlage Mastschweine; 9 Breiautomaten<br />

Fabrikat IBO für je 40 Schwein, 8<br />

Breiautomaten für je 10 Schweine, 3 Rollex<br />

Futterspiralen je 24 m lang; Ferdinand Kistler,<br />

85402 Kranzberg; 0160 90 11 32 02, 08166 8359<br />

Hackstriegel; Hackstriegel system Einböck, 7,5<br />

m Arbeitsbreite, guter Zustand; Josef Lenz,<br />

84435 Lengdorf; 08083/1676 morgens u.abends-<br />

Kartoffelvollernter SL 750, Seitenaufnahme,<br />

Rollenbunker, Lenkdeichsel, Steintrennung,<br />

Doppeligelband, gegenlaufende Bürsten; Resele,<br />

86510 Baindlkirch; 08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Stern-Rollhacke (Fa. Hatzenbichler) zu verkaufen.<br />

4-reihig, Arbeitsbreite 3 m; Hans-Jürgen<br />

Pfülb, 97727 Fuchsstadt; 09732-72 60;<br />

Technik; Tischausleser, Fabrikat Schuler mit 24<br />

Kammern, 1 Getreidebürste, beide Maschinen<br />

komplett; Franz und Agnes Aunkofer, 93309<br />

Kelheim; 09441/7706;<br />

Melktechnik für Ziegenhaltung; Markus<br />

Zieglmeir, 92540 Altendorf; 9675914220;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Maishächsler Kemper Exakter, 1-reihig; Resele,<br />

86510 Baindlkirch; 08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

200 l Milchtank - Edelstahl, Westfalia Absauganlage;<br />

Resele, 86510 Baindlkirch;<br />

08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Ladewagen; Pöttinger Boss 2, ausschwenkbar<br />

mit 12 Messer (ausklappbar), sehr guter Zustand;<br />

Josef Hell, 86694 Niederschönenfeld;<br />

09090/1493;<br />

Miststreuer:5,4 to,2-achsig,3 stehende Walzen<br />

Futtermischwagen: 7m³, Auslauf links und rechts<br />

Siloschneidezange Viliz 1,4 m³; Resele, 86510<br />

Baindl; 08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Technik; BISO-Trommelwaschmaschine 2,80 m<br />

Trommellänge, 3000 Euro, Pöttinger 4-<br />

Scharpflug, Baujahr 2007 mit Tiefenlockerer<br />

12.000 Euro; Siegfried und Sabine Geiger, 97359<br />

Schwarzach; 09324/864 oder 0178-2092525<br />

Kaffeemaschine: Bravilor Bonamat B20,<br />

Starkstrom, 2x20l - Dezimalwaagen - Kippbräter:<br />

Edelstahl, Juno - Obstpresse 20 l orginalverpackt;<br />

Resele, 86510 Baindlkirch; 08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Liegeboxen, Pendelschieber; Max Strangmüller,<br />

94072 Bad Füssing; 08537 392;<br />

Rapsölpresse; Rapsölpresse Strähle SK602,<br />

Umrüstsatz 2Tanksystem für 3er oder 7er Fendt<br />

oder andere schlepper; Pfrang, 97513 Michelau;<br />

Selbstfahrer-Silokamm; Obermaier Silokamm<br />

1800 Profi L+R angebaut an einen Gabelstapler<br />

VB 3000€; Peter Gasteiger, 83734 Hausham;<br />

0178 169 57 64<br />

Baden-Württemberg<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Neuro Heugebläse; 12,5 PS mit aufgebautem<br />

Motor, 380 mm Rohrstärke; Norbert und Melanie<br />

Steidle, 88693 Deggenhausertal; 07555/92030;<br />

Garegge; AB 2,6 m mit Doppelwalzennachläufer<br />

gezahnt, Redler für Getreide, ca. 5 m lang, ca. 30<br />

- 40 t Leistung. Mobil: 0175-2231138; Lorenz<br />

Truffner, 72108 Rottenburg; 07472/41104<br />

Schwader; Fella TS 285 DH, 650 €. Heuraupe,<br />

Pöttinger Typ 160 incl. 1 Satz Eisenräder, läuft<br />

gut, 700 €. Heckmähwerk, Mörgel HT 210,<br />

Arbeitsbreite 2,10 m, Bj. 2001. Wenig gebraucht.<br />

2600 €.; Norbert Schneider, 79244 Münstertal;<br />

Kreiselegge; HRB 301 mit Packerwalze, AB 3<br />

m. Hassia DKA Drillmaschine 3 m. (mit<br />

Scheibenschar und 12 Druckrollen. Howard<br />

Vorgrubber mit Flügelschar, 2,5 m AB; Christian<br />

Mack, 89547 Gerstetten; 07324/5243;<br />

Ladewagen; Pöttinger Trend 1 Ladewagen mit<br />

Messer guter zustand; Thomas Beckers, 88299<br />

Leutkirch im Allgäu; 0170-491148<br />

Andere Regionen<br />

Wasserwagen für die Weide mit ca. 150l<br />

Fassungsvolumen; Amelie & Franziska Wetzlar,<br />

15320 Neuhardenberg; 033476-606824<br />

Gassner Dreischar-Zweischichten-Pflug mit<br />

hydraulischem Packerarm und Krumenpacker;<br />

Bernd Zielke, 18276 Prüzen; 038450-229810<br />

biete Saatgutaufbereitung; Verkaufe Röber-<br />

Petkus Saatgutaufbereitungsanlage K218, doppelter<br />

Trieur, 2,5 t pro Stunde,; Bernd Zielke,<br />

18276 Prüzen; 038450-229810<br />

Schwadleger; Grimme RL, 2 Reiher, Baujahr 88,<br />

3000 €; Hinrich Poppe, 21698 Ruschwedel;<br />

41641269;<br />

Keenan Futtermischwagen Klassik 115 Baujahr<br />

2005, 7000€; Hinrich Poppe, 21698 Ruschwedel;<br />

41641269;<br />

Weidezaunzubehör; Weidezaunzubehör, Fanggitter,<br />

verstellbare Tore (2 - 6m), Netzgeräte,<br />

Pfähle, Isolatoren, Torgriffe, Litze und Tröge;<br />

Jürgen Meyer, 21389 Neetze; 05850/339;<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 39


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:28 Seite 40<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

12m Striegel; Hatzenbichler Striegel 12m AB,<br />

Bj.Nov 2003, wenig gelaufen, sehr guter<br />

Zustand, Aufnahmebock für pneumat.<br />

Säheinrichtung, gr. Räder in der Fahrspur. Preis<br />

5700 € netto; Michael Dreyer, 29473 Göhrde;<br />

0171/7275017<br />

Hackgerät; Kongskilde Vibro- Culticleaner, 3 -<br />

Punkt Hackrahmen mit 6 Vibro - Hackkörpern, 3<br />

m , geeignet für Gemüse, Rüben, Mais, Bohnen;<br />

Arnold Kröger, 29581 Gerdau OT Barnsen;<br />

05808 220;<br />

Rollhacke Rotary Hoe; Rotary Hoe, John Deere<br />

und Yetter, 3m bis 9m Arbeitsbreite,<br />

Einsatzbereich: Getreide, Mais, Erbsen, Bohnen<br />

usw.; Heiko Effe, 27628 Uthlede; 04296/748284<br />

Tiefkühlschrank ISA Tornado; 100 RV TB/TB,<br />

ventiliert mit Doppelglastür und Tiefkühlschrank<br />

larp Eis 34M, ventiliert, Glastür, Preis VB;<br />

Biohof Bursch, Thomas Szulwach, 53332<br />

Bornheim-Waldorf; 01577/1305358<br />

Mais-Rollhacke; Köckerling Mais-Hackrahmen<br />

mit Teller; Aloys Peters, 33428 Marienfeld;<br />

05241/337420<br />

Grubber Doppelherzschar; 4 Balken, 11<br />

Zinken, 2 Stützräder (Gebr. Müller Köln) Preis:<br />

400,00 €; Raimund Eder, 59964 Medebach;<br />

02982-920513<br />

Schlepperreifen Continental 14.9 - 28 AS;<br />

Biolandhof Gerden, 52351 Düren; 02421/71281<br />

oder 0173/2911173<br />

neuwertige König-Universalmaschine; neuwertige<br />

König-Kürbiswaschmaschine. Beide Maschinen<br />

sind nur eine Saison gelaufen. Preis VB;<br />

Biolandhof Bollmann, 46499 Hamminkeln;<br />

02852/5727, 0170/3211462<br />

Plantagenschlepper Wein/Obstbau MF 3435S;<br />

MF 3435S,80PS,2006,1411h,Klima,Grammer<br />

Luftsitz,8Steuergeräte(Joystick),45 Gänge,3 Last<br />

schaltstufen, momentane Aussenbreite 1,34m,<br />

neuwertiger Zustand, wegen betrieblicher<br />

Umstrukturierung; Merk, 67158 Ellerstadt;<br />

0160/97876765<br />

Mit Bio-Vielfalt direkt<br />

zum Endverbraucher<br />

Gemeinsam zu etwas stehen,<br />

gemeinsam etwas bewegen,<br />

gemeinsam an etwas arbeiten...<br />

das ist Bio-Vielfalt.<br />

www.bio-vielfalt.com<br />

40 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Tiere<br />

Bayern<br />

Highländer-Zuchtbulle, 4jährig, gekört mit<br />

8/8/8 und einige Mutterkühe zu verkaufen -<br />

0173/3534200; Franz Kinateder, 94065<br />

Waldkirchen; 08581/3256;<br />

Zuchtkälber; BV Zuchtkälber; Franz Schaule,<br />

87671 Ronsberg; 08392 934520<br />

2 hochtragende FV-Rinder, 1 hochtragendes<br />

SB-Rind; Resele, 86510 Baindlkirch; 08202/<br />

904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Jungstier, FV zur Zucht; ca. 1 Jahr alt, Mutter<br />

15 Jahre, LL ca. 80000 kg Milch, sehr gute<br />

Gesundheit und Persistenz; Josef und Veronika<br />

Bichlmayr, 82544 Egling-Neufahrn; 08171-<br />

489018<br />

Kuhkälber .Kreuzungen; Horst Küchle, 87740<br />

Buxheim; 08331/74358;<br />

Wollschweine, schwalbenbäuchige; 10-11 Mon.<br />

alt, Freilandhaltung; Horst Küchle, 87740<br />

Buxheim; 08331/74358;<br />

8 Ziegenkitze; Männlich & weiblich, weiße dt.<br />

Edelziege, ca. 2 Monate alt; Leonhard<br />

Schlickenrieder, 82064 Straßlach; 08170/7408;<br />

Braunvieh-Stierkalb Mutter gen.hornlos mit<br />

Leistungsn.zu verkaufen; Franz Schedele, 87477<br />

Sulzberg; 08376 / 285;<br />

Kühe, Jungkühe; Schwarzbunte,Braunvieh und<br />

Fleckvieh; Andreas und Rita Hofmann, 87778<br />

Stetten; 08261 /6266;<br />

Deckstier; Weißgurt; Siegel Herbert, 87547<br />

Missen; 08320/512;<br />

Fleckviehkuhkalb zu verkaufen; Schönes<br />

Fleckviehkuhkalb (Mutter 30l Tagesleistung)<br />

geboren 05.04.2011 zu verkaufen.; Christian<br />

Heberle, 87452 Altusried; 08373/1582;<br />

Braunvieh-Zuchtstier zu verkaufen; Braunviehzuchtstier,<br />

gekört, Vater Hucos, sehr schöner,<br />

braver Stier, hornlos, 3 Jahre alt, weidegewohnt,<br />

zu verkaufen.; Heinrich Pfister, 87787<br />

Wolfertschwenden; 08334/986801<br />

Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30<br />

E-Mail: zentrale@oekoring.com<br />

www.oekoring.com<br />

www.bioregional.de<br />

3 tragende Kalbinnen; Resele, 86510<br />

Baindlkirch; 08202/904927;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

160 Milchziegen; hauptsächlich Deutsche<br />

Edelziege; Markus Zieglmeir, 92540 Altendorf;<br />

9675914220;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Demeter Ferkel; DL x Bentheimer und DL x<br />

Duroc, geboren Mitte April, ab Mitte Juni abzugeben;<br />

Norbert und Christine Grenzebach, 82234<br />

Weßling; 08153-4413;<br />

BV Kühe; mit Blonde besamt, mehrere zur Wahl<br />

zur Mutterkuhhaltung zu verwenden; Theodor<br />

Allgeier, 87549 Rettenberg; 08327/7435;<br />

Jungsauen/Ferkel; 5-6 weibliche deckfähige JS<br />

mit 50% Duroc und Kreuzungsanteil aus DL,Pi,<br />

6 Ferkel zur Mast Du*Pi; Josef Schmidt, 92681<br />

Erbendorf; 09683/929744<br />

3 BV Zuchtkälber mit LN; Johann Wölfle,<br />

87463 Dietmannsried; 08374 7380;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

3 BV Zuchtkälber mit Leistungsnachweis zu<br />

verkaufen; Johann Wölfle, 87463 Dietmannsried;<br />

08374 7380;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Fresser/Rind; 3 weibliche Fleckviehfresser<br />

(7monate)hornlos; Georg Ziegler, 83253 R<br />

Rimsting; 80515350;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Mutterkuh; Mutterkuh mit Kalb w (2Wochen<br />

alt); Martin Pallauf, 83623 Dietramszell;<br />

1736875154;<br />

Färsen trächtig im August kalbend mit<br />

Leistungsnachweis; Johann Wölfle, 87463<br />

Dietmannsried; 08374 7380;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Fleckvieh - Charilais Absetzter 16 Stück; 16<br />

Stück Fleckvieh - Charilais Absetzter; Johann<br />

Auburger, 93170 Bernhardswald; 1777909092;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Flexi-Stier; genetisch hornlos, 27 Monate alt,<br />

weidegewohnt, sehr brav, zu verkaufen;<br />

Sebastian Kendlinger, 83104 Tuntenhausen; Tel.<br />

08067 426<br />

*<strong>Biokreis</strong>


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:28 Seite 41<br />

5 weibliche Fresser; ca 300 kg alle gen. hornlos,<br />

Angus-Kreuzungen; Matthias Stuhlmiller, 82343<br />

Pöcking; 08157/997189<br />

3 weibliche Fleckviehabsetzer (7 Monate) hornlos,<br />

zu verkaufen.; Georg Ziegler, 83253<br />

Rimsting;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Fleckvieh-Bullenkälber; aus eigener Zucht;<br />

Thomas Konzelmann, 72461 Albstadt; 07432<br />

170850<br />

Mutterkühe; Kälber, Absetzer, Bullen, Rinder<br />

und Kalbinnen FV / Limousin; Christoph<br />

Krumm, 79689 Maulburg; 07622/9490;<br />

Angus Mutterkühe; und Kalbinnen, mit und<br />

ohne Kalb; Uwe Gorjup, 75378 Bad Liebenzell-<br />

Beinberg; 07052-747990<br />

Bullenkälber; sb, FV, gelegentlich auch Kälber;<br />

Martin Werner, 79777 Ühlingen; 07743/929321<br />

Ferkel und Jungsauen; dauerhaft in Baden-<br />

Württemberg; Bio-Landgut-Fleisch EZG, 72108<br />

Rottenburg; 07472-984422<br />

Ferkel und Jungsauen; dauerhaft in Baden-<br />

Württemberg; Bio-Landgut-Fleisch EZG, 72108<br />

Rottenburg; 07472-984422<br />

Graugans Ganter; Biete 2 Graugansganter, ca 2<br />

Jahre alt, evt. Tausch gegen Gans. je 30 €; Lothar<br />

Maute, 78628 Rottweil; 0741 334 34;<br />

5 Jungbullen; 5 sehr schöne schwere Jungbullen<br />

Fleckvieh/Blonde d´Aquitaine ca.1Jahr alt zu<br />

verkaufen auch als Zuchtbullen bestens geeignet.Preis<br />

VHB.; Sven Maier, 72401 Haigerloch;<br />

07474- 1312;<br />

Lämmer; Demeter Heidschnucken-Lämmer zu<br />

verkaufen; Hans Roll, 73312 Geislingen/Steige;<br />

07331-61243 oder 0171-2293010<br />

Braunvieh, Bullen-Sperma; Sperma, je 10<br />

Portionen, von Hucos, Hovic, sowie anderer<br />

Brown Suisse KB Stiere, wegen Rasse-<br />

Umstellung, Mobil 0174-956 9122; Daniela<br />

Holfeld, 88633 Hailigenberg; 07552- 4149;<br />

BV, Rinder, Kalbinnen; BV, 3 angedeckte<br />

Kalbinnen, Vater Hunize, BV, 2 deckreife Rinder<br />

und 3 einjährige Rinder, sehr schönes Format,<br />

Vater Husti, hohe Lebensleistung, wegen Rasse-<br />

Umstellung, Mobil 0174-956 9122; Daniela<br />

Holfeld, 88633 Heiligenberg; 07552- 4149;<br />

Meißner Widder Kaninchen; havanna, 11 und 3<br />

Monate alt.; Herbert und Barbara Witt, 73342<br />

Bad Ditzenbach; 07334-3017;<br />

Angusabsetzer männlich; 4 Deutsch<br />

Angusabsetzer männlich abzugeben; Uwe Walter,<br />

72820 Sonnenbühl; 07128/2729;<br />

3 Färsen; Hinterwälder, weidegewohnt, ca. 1-, 1<br />

1/2-, 2-jährig in Weiterzucht bzw.<br />

Mutterkuzhherde abzugeben.; Florian Müller,<br />

78253 Eigeltingen-Heudorf; 07465-9296595<br />

FV-Jungkühe; Fleckvieh-Jungkühe, behornt;<br />

Dietmar und Steffen Hofmann, 97944 Boxberg-<br />

Schwabhausen; 07930-517;<br />

FV-Kalbinnen; Fleckvieh-Kalbinnen, behornt;<br />

Dietmar und Steffen Hofmann, 97944 Boxberg-<br />

Schwabhausen; 07930-517;<br />

Guter junger Jurabock; (schwarzbraunes<br />

Bergschaf) HB, geb. 3/2010, gekört: B 8, W 7,<br />

äE 8.; Ulrike u. Wolfgang Reimer, 74405<br />

Gaildorf; 07971/8584;<br />

Schwarzbunte Kalbinnen + Jungkühe, sowie<br />

weibl. Zuchtkälber; Markus Hehle, 88281<br />

Schlier; 07529/ 911 200<br />

Rotbunte und Schwarzbunte Kälber; RB und SB<br />

Kuh- und Bullenkälber und evtl. enthornte RB<br />

und SB Kalbinnen aus Umstellung auf Demeter<br />

zu verkaufen.; E & A Thumm, 89542<br />

Herbrechtingen-Hausen; 07324-6523;<br />

Andere Regionen<br />

Limousin-Färse; tragende Limousin-Färse,<br />

Raum Brilon; Falko Habermann, 34519<br />

Diemelsee-Deisfeld; 56327441;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

200 Ferkel; 150-200 Bioland-Ferkel alle 6<br />

Wochen zu verkaufen.; Jochen Kulow, 29487<br />

Luckau; 05844-1694, 0172-4298893<br />

Heidschnuckenbock zur Zucht abzugeben. Fünf<br />

Jahre alt. Hat sich in unserer Herde spitzenmäßig<br />

bewährt. Kann mindestens noch zwei Jahre eingesetzt<br />

werden.; Stephan Hamann, 31609 Balge;<br />

05022 891226<br />

Rote Deutsch-Angus Mutterkühe; Rote<br />

Deutsch-Angus Mutterkühe mit Kalb bei Fuß<br />

wegen Herdenverkleinerung abzugeben; Kurt<br />

Scheibner, 37181 Hardegsen-Espol; 05555/368;<br />

Mutterkuh mit Kalb; Mutterkuh mit Kalb - 4<br />

Mon. Deutsch Angus abzugeben; Dirk Preuß,<br />

49716 Meppen; 05931/29029;<br />

8 Limousin-Rinder, ca. 250 kg bis 350 kg; zum<br />

Teil genetisch hornlos, mit sehr guten Zucht- und<br />

Masteigenschaften, BHV1- und BVDV negativ,<br />

für 2,40 zzgl. MWSt. je kg zu verkaufen;<br />

Limousinzuchtbetrieb Grüner, 48488 Emsbüren;<br />

05903/7306;<br />

Mutterschafe und Lämmer; Einzeln oder in<br />

Gruppen,verschiedene Rassen laufend zu verkaufen,bei<br />

größeren Gruppen günstiger; Hans-<br />

Hinrich Heuer, 38536 Böckelse; 05082 788;<br />

Betriebsaufgabe in 2012 - ab sofort: Kälber zu<br />

Tagespreisen zu verkaufen; Beate Dr. Rasper,<br />

34434 Borgentreich; 05643/368;<br />

Betriebsaufgabe 2012 - ab sofort: mehrere<br />

Mutterkühe gedeckt, mit Kalb bei Fuß,<br />

Fleischrassenkreuzungen Mutterkühe zu<br />

Schlachtpreisen + 5%; Dr. Rasper, 34434<br />

Borgentreich; 05643/368;<br />

Ferkel; 40 DE/PI und 30 DExDL/PI; Miriam<br />

Etzold, 47626 Kevelaer; 0172 873 72 54<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Glanrind-Färse geb. 01.02.2010; Herdbuch, förderungsfähig,<br />

Obelix Tochter aus Galan-Mutter;<br />

Marcus Witte, Amtmeiers Hof, 33154 Salzkotten;<br />

02955/748359, 0171/7796184<br />

6 tragende Rinder HF x NRF; kalbend vom 2.11.<br />

bis 20.12.11; Franz-Josef Heimes, 57392<br />

Schmallenberg; 0171/7453899<br />

tragende Glanvieh-Färse; prämienberechtigt;<br />

Gerhard Stalljohann, Heidehof in Exterheide,<br />

49525 Exterheide; 0160-93830666<br />

weibl. Glanvieh-Absetzer; prämienberechtigt;<br />

Gerhard Stalljohann, Heidehof in Exterheide,<br />

49525 Lengerich; 0160-93830666<br />

Schwarzbuntes Niederungsrind, reinrassig, tragend,<br />

Kalbung Nov. 2011; Matthias Kühn, 57250<br />

Netphen Herzhausen; 02733286010,<br />

01751943264;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

schwarzbuntes Niederungsrind, reinrassig, tragend,<br />

Kalbung Nov.2011; Matthias Kühn, 57250<br />

Netphen Herzhausen; 02733286010, 0175-<br />

1943264;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Fleckvieh-Rinder; 4 Fleckvieh-Rinder, ca. 1<br />

Jahr alt, gen. hornlos, BHV1 u.BVD-frei, Weide<br />

gewohnt, sehr schöne Tiere; Alfred Diehl, 57299<br />

Burbach; 0170-2430093;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

weibl. Limousin-Absetzer; 8-12 Monate; Irene<br />

Schmidt, 66851 Oberarnbach; 06371-13543;<br />

Altdeutscher Schäferhund-Welpen; aus<br />

Hobbyzucht haben wir 5 weibliche und 4 männliche<br />

Altdeutsche Schäferhundwelpen zum<br />

Verkauf. Die Welpen wurden am 16.04.2011<br />

geboren und werden auf unserem Hof mit<br />

Mensch und Tier - auch Katzen - aufwachsen.<br />

Der Preis pro Welpe beträgt EURO 550,00.;<br />

Wolfgang + Bettina Grasser, 54472 Monzelfeld;<br />

06531 9736320<br />

IHR STARKER PARTNER<br />

WENN ES UM BIOFUTTER GEHT.<br />

MÜHLE UND MISCHFUTTERWERK GMBH<br />

A-4982 Obernberg am Inn, Mühlberg 3<br />

Tel. 0043-7758 / 2210, Fax-DW 4<br />

www.wiesbauer-muehle.at<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 41<br />

WIESB0000_Inserat_56x84.indd 1 23.10.2008 16:03:44 Uhr


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:28 Seite 42<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Suche<br />

Futter<br />

Bayern<br />

Stroh zu kaufen gesucht; Hans - Jörg Dorn,<br />

87452 Altusried; 08373 8854;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Luzerne-Anbauer-Raum Windsbach; Zur<br />

Trocknung im Trocknungswerk; Klaus und Karl<br />

Röttinger GbR, 86736 Auhausen; 908290060;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Futter zum Mähen gesucht; Wir suchen<br />

Bioflächen im Umkreis von Kempten zum<br />

Mähen.; Alfons Weinhart, 87488 Betzigau;<br />

0831/75471;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Lieferanten für Bio-Äpfel, Birnen, Quitten; Wir<br />

suchen ab Herbst 2011 Lieferanten für Bio-<br />

Äpfel, Birnen, Quitten aus dem niederbayrischen<br />

Raum zur Saftherstellung. Wir sind an einer langfristigen<br />

Zusammenarbeit interessiert und können<br />

Abnehmegarantien sowie faire Preise bieten.;<br />

Matthias Wimmer, 84347 Pfarrkirchen;<br />

08561/1879;<br />

Baden-Württemberg<br />

Bioland-Hanfsaat und Bioland-Rapssaat; Wir<br />

sind auf der Suche nach Bioland-Hanfsamen und<br />

Bioland-Rapssaat für die Ölherstellung.Bitte<br />

kontaktieren Sie uns einfach für weitere Infos.;<br />

Stefanie Prinz, 89542 Herbrechtingen; 07324-<br />

919415<br />

suche Heu neue Ernte 2011; suche Demeter-Heu<br />

neue Ernte 2011, 30 km Umkreis um Münsingen,<br />

Mobil: 0172-892 4826; Kloker Schlecker, 72525<br />

Münsingen; 07383-1528;<br />

Futtergetreide; sofort und Ernte 2011 ( auch ab<br />

Feld9; Matthias Bosch, esbo GbR, 89547<br />

Gerstetten; 07323-953343<br />

suche dringend Stroh!!!; ca. 20-25 Großballen<br />

Stroh dringend gesucht!; Steffen Rübeling, 88515<br />

Langenenslingen; 07376-1756;<br />

Demeter-Heu; Suche dringend Demeter-Heu<br />

(Ernte 2010 und 2011), bitte alles anbieten.;<br />

Heinrich Till, 79859 Schluchsee; 07656-1792;<br />

42 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Andere Regionen<br />

Gerstenstroh in Quaderballen; Neue Ernte ab<br />

Feld, Raum Sauerland oder Bergisches Land;<br />

Heinz-Josef Hilgers, 57489 Drolshagen;<br />

02761/73002;<br />

Futtergerste; Thomas GbR, 52156 Monschau<br />

Eifel; 02472 909388<br />

Gersten/Weizenstroh; ab Feld; Thomas Gbr,<br />

52156 Monschau Eifel; 02472 909388<br />

Maissilage; ca 150 T ,sofort oder Ernte 2011;<br />

Martin Born, 57319 Bad Berleburg;<br />

5 ha Futter Gras-Klee; Kornelius Burgdörfer-<br />

Bensel, 66871 Albessen; 0151/14960830<br />

Konsumware<br />

Andere Regionen<br />

Grünland und Ackerfutterbestände zum abmähen,<br />

ca. 50 km um Bayreuth; Opel, 95511<br />

Mistelbach; 09201 953 54 oder 0177 844 44 47<br />

Bio Stroh; fein gehäckselt u. gepresst, oder verarbeitet<br />

zu Strohpellets. Nur unberegnet und hallengelagert<br />

ohne Schimmel!; Willi & Regina<br />

Lehr, 36318 Schwalmtal 1; 06638-9610-0<br />

Stroh in Quader- oder Rundballen; Weizen,<br />

Roggen, Triticale oder Dinkel.; Benno Moser,<br />

40764 Langenfeld; 02171/45681;<br />

Mensch & Land<br />

Bayern<br />

Lehrling ab Herbst 2011; Milchviehbetrieb mit<br />

50 Kühen Laufstall, Ackerbau überdurchschnittliche<br />

Leistung; Peter Wimmer, 83547<br />

Babensham; 08074/ 93 90;<br />

MitarbeiterIn für vielseitigen Gemüse- und<br />

Kartoffelbaubetrieb gesucht; Wir suchen für<br />

unsere Großhandelsbetrieb eine/n GärtnerIn oder<br />

LandwirtIn mit Sinn für Gemüse und Technik.<br />

Mittelfristiges Ziel ist eigenständiges Arbeiten<br />

und die Übernahme von Teilbereichen.;<br />

Alexander Fuchs, 86529 Schrobenhausen;<br />

08252/882620<br />

Aufzuchtbetrieb; Betrieb für Jungviehaufzucht;<br />

Hubert Riedl, 83109 Großkarolinenfeld; 08061<br />

5180;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Andere Regionen<br />

Landwirt/in mit Interesse am Backen; Ab sofort<br />

suchen wir einen Landwirt/Landwirtin, der/die in<br />

unserer Hofgemeinschaft in unserem vielfältigen<br />

Ackerbau mitarbeiten und in unserer expandierenden<br />

Hofbäckerei mitbacken möchte. Wir bieten<br />

das Zusammenleben auf unserer schönen<br />

Hofstelle und - nach Probezeit - eine unbefristete<br />

feste Anstellung bzw. den Einstieg in unseren<br />

Betrieb. Einzelheiten zu unserem Hof unter<br />

www.eilum.de . Bewerbungen formlos per E-<br />

Mail oder Brief.; Markus Euskirchen, 38170<br />

Kneitlingen-Eilum<br />

Lehrling für Milchviehbetrieb; 70 Kühe mit<br />

Marktfruchtanbau, ab August `11, Wohnung vorhanden;<br />

Werner Wack, 66399 Ommersheim;<br />

1796746257;<br />

Technik/Maschinen<br />

Bayern<br />

Rollhacke/Maishacke; Birgit Frank, 95698<br />

Neualbenreuth; 09638-473;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Rollenverlesetisch und Zubringband; kleinen<br />

Rollenverlesetisch ca 1,50m f. Kartoffeln<br />

Zubringband ca 2,50m Siebband o.ä.; Klaus<br />

Vidal, 89284 Pfaffenhofen; 7302758;<br />

Kühlzelle; Suche (gebrauchte) Kühlzelle,<br />

Grundmaß ca. 1,10/1,20m; Oliver Thuringer,<br />

85055 Ingolstadt - Mailing; 0841-79 40 31 41<br />

oder 0160-59 79 700<br />

Baden-Württemberg<br />

suche Striegel, ca. 10 m AB; suche Striegel ca.<br />

10 m Arbeitsbreite, zur Umstellung auf ökologischen<br />

Landbau; Norbert Wuchenauer, 89610<br />

Oberdischingen; 0176-5628 0676<br />

Tischausleser; Su. gebr. Tischausleser / Bürste ,<br />

für Getreide Tel 07939-540; Kleider, 97993<br />

Creglingen;


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:28 Seite 43<br />

Andere Regionen<br />

gebrauchte Gemüsewaschmaschine; Johannes<br />

Hartkemeyer, 49565 Bramsche; 05407/858523<br />

gebrauchtes Abflammgerät; für Beetbreite 1,5<br />

m; Johannes Hartkemeyer, 49565 Bramsche;<br />

05407/858523<br />

Sembdner Handsämaschine; oder Säaggregat;<br />

Johannes Hartkemeyer, 49565 Bramsche;<br />

05407/858523<br />

Suchen gebrauchte Rundballenraufe ohne<br />

Dach; Durchmesser 1,60m. Schön wäre es, wenn<br />

es Angebote aus dem Raum Hannover geben<br />

würde.; Nils Hoting, 31609 Balge; 04257/400;<br />

Schwingsiebroder oder Beetunterschneider; zur<br />

Pastinakenernte; Hilde Volles, 52511<br />

Geilenkirchen; 02451/910511<br />

Schlepper mit Servolenkung und Allradantrieb;<br />

gerne mit Pflegebereifung, Leistung ab 50 KW,<br />

einfache Pflanzmaschine, 4- reihig; Hilde Volles,<br />

52511 Geilenkirchen; 02451/910511<br />

Rollhacke; Kartoffelrollhacke gesucht; Dienst,<br />

57319 Bad Berleburg; 0160 250 60 12;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Ferkeltransporter bis 3,5 t für ca. 50 Ferkel;<br />

Frank Dreisbach, 57339 Erndtebrück; 0151 241<br />

041 28<br />

Tiere<br />

Bayern<br />

Pinzgauer Kalbinnen; Weibliche Pinzgauer alter<br />

Zuchtrichtung langfristig gesucht.; Peter<br />

Hobmayer, 83329 Waging am See; 86819296;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Angebote<br />

· Rotes Höhenvieh, Mutterkühe, Färsen u.<br />

Absetzer, Tel. 02723-3132<br />

· Fleckvieh-Fleisch-Herdbuchbulle, 14<br />

Monate, gen. hornlos, Tel. 06656/9110999<br />

· Limousin-Jungbullen, 12-14 Monate,<br />

Herdbuch, z.T. genetisch hornlos, Vater<br />

Lukas Pp mit Bewertung 7/8/7 g, Zuchtwert<br />

tägl. Zunahme 106, sehr ruhig, Tel. 0177-<br />

8617410<br />

· Limousin-Herdbuchtiere: mehrere männliche<br />

u. weibliche Absetzer,6-7 Mon., französische<br />

Abstammung , ab August , Tel. 0170-9<br />

224052<br />

FV-Zuchtstier; zur Blutauffrischung suche ich<br />

jungen Zuchtstier oder Stierkalb aus langlebiger,<br />

gesunder Linie; Josef und Veronika Bichlmayr,<br />

82544 Egling-Neufahrn; 08171-489018<br />

FV- Stierkalb zur Zucht; zur Blutauffrischung<br />

suche ich jungen Zuchtstier oder Stierkalb aus<br />

langlebiger, gesunder Linie; Josef und Veronika<br />

Bichlmayr, 82544 Egling-Neufahrn; 08171-<br />

489018<br />

Sommerweideplatz; Suche Sommerweide/Alpe<br />

für 5 Jungtiere; Rainer Rauh, 87439 Kempten;<br />

08370 453;<br />

JV oder Rinder; Jungvieh oder trächtige Rinder<br />

(hornlos) aller Rassen zur Bestandsaufstockung<br />

gesucht.; Daniel Joerg, 87567 Goerisried; 08302<br />

922 620<br />

2 Ferkel; Peter und Andrea Buhl, 87527<br />

Sonthofen; 08321 83300;<br />

FV Kuhkälber; Suche FV Kuhkälber zur zucht;<br />

Markus Mooser, 87654 Friesenried; 8347602;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

FV Kühe; Suche FV Kühe Laufstallgewönt und<br />

keine Hörner; Markus Mooser, 87654<br />

Friesenried; 8347602;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Suche FV (evtl. Pinzgauer)Kuh oder Kalbinn<br />

nicht Blauzungen geimpft auch mit Horn; Jürgen<br />

Mühlenbeck, 87730 Bad Grönenbach; 8334307;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Fleischrinder bevorzugt Angus; Suche 4<br />

Angusfärsen oder Ochsen; Uwe Michaelis,<br />

84144 Geisenhausen; 08743/1648;<br />

Lämmer von Schaf u Ziege; Suche in 96364<br />

einige Lämmer zum Aufbau einer Herde zur<br />

Landschaftspflege - Wichtig wäre Lieferung!;<br />

Peter Heller, 96364 Marktrodach; 1705620931;<br />

Warenbörse <strong>Biokreis</strong> NRW / Mitte<br />

· Limousin-Zuchtfärse, geb. 07/10, ruhig und<br />

sehr gute Bemuskelung, Vater mit Bewertung<br />

8/8/8, Tel. 02621-189817<br />

· Limousin-Herdbuchbetrieb, unser Jahrgang<br />

2010 ist ausverkauft – besichtigen Sie schon<br />

jetzt die ab Sommer 2011zum Verkauf stehen<br />

den hornlosen und gehörnte Bullen aus deutschen<br />

und französischen Spitzenlinien.<br />

Tel. 02762-3000<br />

· Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne<br />

Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643-488<br />

· Biokartoffeln „Granola“ o. „Anuschka“ Tel.<br />

02750-978066 o. 0160-2506012<br />

· 4 Kühe, Blonde d’Aquitaine, tragend,<br />

Netphen, Tel. 0171-7982112<br />

· Deutz-Fahr Schwader, Arbeitsbreite 2,30m<br />

sowie ein Fäller-Schwader mit Tandemachse,<br />

Arbeitsbreite 3,60m, 0170-9224052<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Dunkle Biene; Ableger der Apis Mellifera<br />

Mellifera Linie Kampinos oder Nigra; Michal<br />

Anton, 97842 Karbach; 09391 81295;<br />

gute Milchkuh gesucht; Suche gute Milchkuh ,<br />

möglichst hornlos und weidegewohnt Fleckvieh<br />

oder Braunvieh; Engelbert und Veronika Speer,<br />

82401 Rottenbuch; 88678391;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Aufzuchtbetrieb gesucht; Wir suchen einen<br />

Betrieb der unser Jungvieh ganzjährig aufnimmt.;<br />

Vogt, 87719 Mindelheim; 08261/20630;<br />

Baden-Württemberg<br />

Ferkel; dauerhaft in Baden-Württemberg; Bio-<br />

Landgut Fleisch-EZG, 72108 Rottenburg; 07472-<br />

984422<br />

Bullenfresser; 2 Fresser für die Weidemast<br />

gesucht; Meinrad Rödel, 74722 Buchen; 06281-<br />

1665;<br />

Vorderwälder oder Fleckvieh; Suche 10 tragende,<br />

behornte, weidegewohnte VW- oder FV-<br />

Kalbinnen aus Bio-Verbandsbetrieb, bevorzugt<br />

Demeter; Klaus Schönauer, 79739 ; 07762-1697;<br />

BioNachrichten<br />

Anzeigen/Heidi Scheitza<br />

Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

Tel. 0851/7 56 50-15<br />

Fax 0851/7 56 50-25<br />

scheitza@biokreis.de<br />

Die nächste Ausgabe der BioNachrichten<br />

erscheint am 8. August 2011<br />

Anzeigenschluss: 18. Juli 2011<br />

· Schwarzbuntes Niederungsrind, reinrassig,<br />

tragend, Kalbung Nov. ,0175-1943264<br />

· 2-3 hochtragende Fleckvieh-Kühe, hornlos,<br />

0170-2430093<br />

· Limousindeckbulle, sehr gute Abstammung<br />

und Mutterkühe ( FlV-Ch-Kreuzungen) mit<br />

Kälbern sowie RB Heu 1,25 m, scheunen<br />

gelagert , Tel. 06054-6113 o. 0170-<br />

3102636<br />

Gesuche<br />

· Tragende Charolaisrinder, Wenden, Tel.<br />

0175/3528579<br />

Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe<br />

von Angeboten für die nächste Ausgabe können<br />

sie sich auch unter 02733-124455 an die<br />

<strong>Biokreis</strong> Geschäftsstelle NRW wenden!<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 43


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:29 Seite 44<br />

Biowelt<br />

Personen<br />

Personen im <strong>Biokreis</strong><br />

In seiner ersten konstituierenden<br />

Sitzung am 19. April in Eslohe-Reiste<br />

(NRW) hat der im März von der<br />

Mitgliederversammlung neugewählte<br />

Vorstand des <strong>Biokreis</strong> e.V. Hans Meier<br />

zu seinem Vorstandsvorsitzenden bestimmt.<br />

Zum stellvertretenden. Vorstandsvorsitzenden<br />

wurde Heiner Küthe<br />

gewählt. Die Wahl der beiden<br />

Landwirte – Meier führt einen Gemischtbetrieb<br />

in der Oberpfalz, Küthe<br />

44 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Neuer Berater Marc Boehnke<br />

Mein Name ist Marc<br />

Boehnke, ich bin 42<br />

Jahre alt und seit Mai<br />

als Berater beim<br />

<strong>Biokreis</strong> angestellt.<br />

Ich wurde 1969 in<br />

Kabul, Afghanistan<br />

geboren. Weil meine Eltern als<br />

Entwicklungshelfer arbeiteten, verbrachte<br />

ich einen großen Teil meiner<br />

Jugend in Tansania und Ägypten. Nach<br />

dem Abitur 1989 wollte ich gerne mit<br />

den Händen arbeiten und machte ein<br />

Praktikum auf einem Biobauernhof.<br />

Nach kurzer Zeit wusste ich:<br />

Hans Meier übernimmt Vorsitz im <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

ist Mutterkuhhalter in Hessen – unterstreicht<br />

die bäuerliche Ausrichtung des<br />

<strong>Biokreis</strong>, in dem die Mitbestimmung der<br />

Erzeuger eine tragende Rolle spielt.<br />

Zudem steht mit Heiner Küthe als<br />

Vorstand des <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring Mitte<br />

erstmals ein Nicht-Bayer an der Spitze<br />

des Verbandes. Das weitere Wachstum<br />

des Verbandes ist den beiden neuen<br />

Vorsitzenden naturgemäß ein Anliegen,<br />

jedoch immer unter dem Vorbehalt einer<br />

nachhaltigen Entwicklung: „Der <strong>Biokreis</strong><br />

soll wachsen – aber nicht um seiner<br />

selbst Willen, sondern um die bäuerliche,<br />

ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft<br />

in Deutschland zu stärken und voranzubringen.<br />

Wir wollen nachhaltiges<br />

Wachstum vorleben, in die öffentliche<br />

Diskussion einbringen, und wir wollen<br />

Landwirtschaft ist mein Traumberuf. So<br />

entschloss ich mich zunächst für eine<br />

Lehre. Das erste Lehrjahr absolvierte ich<br />

auf einem Demeter-Hof, das zweite auf<br />

Gut Kamp (Bioland) in Schleswig-<br />

Holstein, wo vor allem Pferdezucht und<br />

Rinderwirtschaft betrieben wird. Danach<br />

studierte ich an der FH Rendsburg<br />

(Schleswig-Holstein) konventionelle<br />

Agrarwirtschaft. Daneben war ich zwei<br />

Jahre mit einem Obstbaubetrieb selbständig.<br />

Nach meinem Studium arbeitete ich<br />

von 2000 bis 2011 als landwirtschaftlicher<br />

Betriebsleiter auf einem mittelfränkischen<br />

Hof mit Schweinezucht und –<br />

Kontakt zu allen gesellschaftlichen<br />

Gruppierungen wie Parteien, Kirchen,<br />

Naturschutzverbände usw. suchen und<br />

halten, die ähnliche Ziele verfolgen“, so<br />

Hans Meier. Heiner Küthe ergänzt:<br />

„Der <strong>Biokreis</strong> steht für Regionalität.<br />

Der Lebensmittelherstellung in regionalen<br />

Wirtschaftskreisläufen gehört die<br />

Zukunft und wir werden weiterhin alles<br />

tun, um diese zu fördern.“ Die weiteren<br />

Mitglieder des sechsköpfigen Vorstandes<br />

sind: Niko Gottschaller (Hofbäckerei<br />

Gottschaller) als Vertreter der<br />

Verarbeiter, Elisabeth Schütze (PR-<br />

Beraterin und Journalistin) als Vertreterin<br />

der Verbraucher sowie die<br />

Landwirte Gottfried Erves (Mutterkuhhaltung<br />

in NRW) und Franz Strobl<br />

(Milchviehbetrieb in Oberbayern).<br />

Mast, Freilandgemüse, Ackerbau, Forstwirtschaft<br />

sowie Teichwirtschaft mit<br />

Zucht uns Mast tätig. Doch mit Anfang<br />

vierzig wollte ich unbedingt noch mal<br />

etwas Neues beginnen. Der <strong>Biokreis</strong><br />

steht für mich, anders als die anderen<br />

Verbände, für Bodenständigkeit, Natürlichkeit<br />

und Interesse an den Bauern.<br />

Für meine neue Arbeit zog ich mit meiner<br />

Frau und meinen Söhnen (8 und 10<br />

Jahre alt) nach Wolnzach in der Nähe<br />

von Ingolstadt. Von dort aus arbeite ich<br />

als Berater im süddeutschen Raum,<br />

sowie überregional als Ansprechpartner<br />

für Gemüse, Schweine und Teiche sein.<br />

Wir verlosen<br />

drei Mal zwei Bücher:<br />

„Vegetarisch grillen – Vollwertige Rezepte“ und<br />

„Zucchini – Ein Erste-Hilfe-Handbuch für die<br />

Ernteschwemme“.<br />

Schicken Sie uns einfach eine Postkarte mit dem Stichwort<br />

„Verlosung“, mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse an<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau,<br />

oder senden Sie uns eine E-Mail mit Stichwort,<br />

Namen und Adresse an kuhnt@biokreis.de!<br />

Das Buch aus der April-Verlosung hat<br />

Waltraud Oberberger aus Blaibach gewonnen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:30 Seite 45<br />

Anzeigen<br />

Bio-Wirtshaus "Zum Fliegerbauer"<br />

Freitag, 10. Juni, 20 Uhr<br />

Lena, Zenzl, Liesl drei bayerische Amazonen<br />

Eine theatralisch-musikalische Collage in drei Portraits:<br />

Lena Christ, Zenzl Mühsam, Liesl Karlstadt.<br />

Mit Michaela Karl, Bettina Mittendorfer und<br />

Gerlinde Feicht.<br />

Freuen Sie sich auf die Lebensläufe dreier außergewöhnlich<br />

starken Frauen.<br />

Geöffnet Mo.-Do. 16 - 1 Uhr<br />

Fr.-So. & Feiertage 10 - 1 Uhr<br />

und auf Anfrage<br />

Bitte reservieren Sie unter:<br />

Tel. 0851 - 988 34 39<br />

www.biowirtshaus.de<br />

Ökologisches Zentrum Passau Stelzlhof<br />

Samstag, 25. Juni<br />

Johanniskraut und andere Sonnwendkräuter<br />

Auf einer unterhaltsamen Sommer-Kräuterwanderung<br />

rund um den Stelzlhof erhalten Sie<br />

Informatio-nen zu traditionellen Sommerkräutern<br />

und zu deren Verwendung in früheren Zeiten sowie<br />

heute.<br />

Treffpunkt: Stelzlhof, 13 Uhr<br />

Referentin: Barbara Alt<br />

Teilnahmegebühr: 5,- Euro<br />

Samstag, 23. Juli<br />

Der Weinschwärmer: Ein Geschöpf, das in der<br />

Dämmerung aktiv wird. Nachtfalterexkursion mit<br />

Rotweinverkostung.<br />

Lernen sie beim Schmetterlingsleuchten am Stelzlhof<br />

die heimischen Nachtfalter kennen.<br />

Treffpunkt: Stelzlhof 21 Uhr, Ende: 24 Uhr<br />

Leitung: Dr. Rudolf Ritt, Schmetterlingsexperte<br />

Teilnahmegebühr: 5,- Euro<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung bis 18. Juli<br />

Sonntag, den 21. August<br />

Die Wunderwelt der Pilze entdecken<br />

Lernen Sie mit den Schwammerlexperten des BN<br />

die heimische Pilzvielfalt näher kennen.<br />

Nicht nur der Steinpilz ist essbar!<br />

Treffpunkt: Stelzlhof 13 Uhr, Ende: 17.30 Uhr<br />

Leitung: Gore Grimbs, Christian Stark,<br />

Wolfgang Bachmeier, Hubert Geißler<br />

Teilnahmegebühr: 5.- Euro<br />

Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V.<br />

Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern<br />

Stelzlhof 1 · 94034 Passau<br />

Telefon 08 51 / 9 66 93 66<br />

Stadtbus-Linie 6/Stelzlhof<br />

www.stelzlhof.de


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:30 Seite 46<br />

Biowelt<br />

Bücher / Vorschau / Impressum<br />

Bücher<br />

Handbuch Welternährung<br />

Wer das „Handbuch Welternährung“ liest,<br />

kann sich leicht empören über die Ursachen<br />

des Hungers und der Unterernährung. Sie<br />

sind nicht immer monokausal, auf jeden Fall<br />

aber vermeidbar. Die Autorinnen fordern<br />

einen radikalen Paradigmenwechsel unseres<br />

Konsumdenkens. Das Buch ist ein Spiegel<br />

vieler wirklich gut gemeinter politischer<br />

(national wie global) Maßnahmen. Es mangelt<br />

nicht an Proklamationen und Gesetzen.<br />

Auch ist die Agenda an die Akteure klar und<br />

eindeutig. Aber – die Autorinnen bleiben die<br />

Antwort schuldig, warum vieles „politisch<br />

scheitert“? Wichtig ist, dass es unzählige gute<br />

Projekte gibt, die das Dilemma mit dem<br />

Hunger strukturell lösen. Die aktuelle<br />

Analyse der Welternährungslage ist exzellent<br />

recherchiert. Ein Kritikpunkt: Der Dialog mit<br />

der Agrochemie ist etwas knapp. Ökonomisch,<br />

sozial und kulturell wird der Hunger<br />

ins Desaster führen. So die Prognose. Will<br />

das jemand wissen? Nachhaltige Wirklichkeit<br />

hat selten den Charakter einfacher Wahrheiten.<br />

Volker Born<br />

Lioba Weingärtner / Claudia Trentmann,<br />

Handbuch Welternährung (Hrsg.: Deutsche<br />

Welternährungshilfe e.V.) Campus Verlag<br />

Frankfurt / New York 2011, 241 Seiten, € 16,90<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Bild: Kelbetz<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Stelzlhof 1<br />

D-94034 Passau<br />

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0<br />

Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25<br />

eMail: info@biokreis.de<br />

www.biokreis.de<br />

46 BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011<br />

Im Titelthema der nächsten Ausgabe der Bionachrichten wird sich alles um das Pferd drehen: Wir gehen ein auf<br />

Pensionspferdehaltung und stellen vor, was im ökologischen Landbau mit Pferden alles möglich ist. In der Rubrik<br />

<strong>Biokreis</strong> bringen wir wieder aktuelle Fachberatung, und natürlich präsentieren wir zwei weitere Betriebe unseres<br />

Projektes Ährlich bio!<br />

Auflage:<br />

4000<br />

Gründer:<br />

Heinz Jacob<br />

Redaktion:<br />

Simone Kuhnt<br />

Josef Brunnbauer<br />

Mein Himmel auf Erden<br />

Die Qualität des Produktes ist entscheidend<br />

für das Gericht. Diese Aussage wird häufig<br />

von Köchen betont. Doch was bedeutet das<br />

eigentlich? Was heißt artgerechte Tierhaltung<br />

oder biologischer Anbau? Antworten dazu<br />

bietet das Buch Mein Himmel auf Erden. 12<br />

Produkte werden von Landwirten, Gärtnern,<br />

Fischern und Jägern persönlich vorgestellt<br />

und die Besonderheit ihres Anbaus, der<br />

Aufzucht oder Lebensführung erklärt. So<br />

werden Spargel, Kräuter, Lamm, Forelle,<br />

Huhn, Kartoffeln, Schwein, Apfel, Wild,<br />

Wurzelgemüse, Rind und Kohlgemüse informativ<br />

und liebevoll präsentiert. Dann stellt<br />

Sterne-Koch Thomas Thielemann die Stars<br />

der Küche, also das jeweilige Produkt, in<br />

den Mittelpunkt: Seine Rezepte sind raffiniert<br />

und dennoch einfach zuzubereiten,<br />

mischen Bekanntes mit Neuem, ohne je die<br />

Bodenhaftung zu verlieren.<br />

Thomas Thielemann, Karl Schweisfurth: Mein<br />

Himmel auf Erden – Genießen wie auf dem<br />

Lande (Themenkochbuch), 2010, Gräfe und<br />

Unzer Verlag, 224 Seiten, rund 20 Euro.<br />

Vorschau Bionachrichten August/September 2011<br />

Autoren:<br />

Simone Kuhnt<br />

Sepp Brunnbauer<br />

Jörn Bender<br />

Willy Baumann<br />

Birgit Birnstingl<br />

Andrea Helmer<br />

Elisabeth Schütze<br />

Jana Werner<br />

Karl Haberzettl<br />

Heidi Kelbetz<br />

Eva Schuster<br />

Christina Bär<br />

Eva Lisges<br />

Martin Schaefer<br />

Hubert Dietrich<br />

Stefan Mutter<br />

Anzeigen:<br />

Heidi Scheitza<br />

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15<br />

Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25<br />

eMail: scheitza@biokreis.de<br />

Satz und Layout:<br />

Inocentiu Fron<br />

Artgerechte Hühnerhaltung<br />

Erprobte Möglichkeiten der artgemäßen<br />

Hühnerhaltung werden in diesem<br />

Buch anhand von zahlreichen Praxisbeispielen<br />

mit Plänen, Fotos und Tierbesatzberechnungen<br />

vorgestellt. Unter<br />

Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

der EG-Verordnung<br />

zur ökologischen Tierhaltung gibt es<br />

fundierte Hinweise und Tipps zu<br />

Haltungssystemen, Neu- und Umbau,<br />

Einrichtungselementen und zum<br />

Außenklimabereich. Fütterung ist ein<br />

weiteres wichtiges Thema. Für die verschiedenen<br />

Konzepte wurden Wirtschaftlichkeitsberechnungenanschaulich<br />

aufgelistet. Aufbau und die Darstellung<br />

sind übersichtlich und verständlich.<br />

Willy Baumann: Artgerechte Hühnerhaltung,<br />

2004, Bioland, 181 Seiten, rund 22<br />

Euro.<br />

Titelbild: Simone Kuhnt.<br />

Motiv: Johannes Klement (10) vom <strong>Biokreis</strong>betrieb<br />

Klement im Landkreis Passau.<br />

Druck:<br />

Druckerei Tutte, Salzweg<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem,<br />

FSC-zertifiziertem Papier<br />

Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht verbindlich ist für die Meinung der Redaktion. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung der Redaktion möglich. Für unverlangt eingesandte Texte oder Fotos usw. wird keine Haftung übernommen. Bei Leserbriefen behält sich die Redaktion vor, die Texte zu kürzen. Die Redaktion ist nicht für den Inhalt der veröffentlichten<br />

Internet-Adressen verantwortlich. Der Bezug von sechs Ausgaben Bionachrichten pro Jahr ist im Mitgliedsbeitrag für den <strong>Biokreis</strong>/Erzeugerring e.V. enthalten.


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:34 Seite 47<br />

Anzeigen<br />

BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 47


n_3_11.qxp 01.06.2011 10:35 Seite 48<br />

11. BAYERISCHE ÖKO-ERLEBNISTAGE<br />

10. SEPTEMBER - 3. OKTOBER 2011<br />

JETZT ANMELDEN<br />

UND TEILNEHMEN!<br />

Wem die ökologische Landwirtschaft<br />

in Bayern am Herzen liegt, darf bei den<br />

Öko-Erlebnistagen nicht fehlen. Nutzen<br />

Sie diese Veranstaltung dazu, neue Kunden<br />

zu gewinnen und Ihr Öko-Wissen mit<br />

anderen zu teilen. Ganz nach unserem<br />

Motto „Seien Sie unser Gast!“.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie hier:<br />

www.oekoerlebnistage.de<br />

Landesvereinigung<br />

für den ökologischen<br />

Landbau in Bayern<br />

WBM_99_A10002_Anz_bionachrichten_210x280.indd 1 09.05.11 12:14

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