01.03.2014 Aufrufe

PDF Öffnen - Biokreis

PDF Öffnen - Biokreis

PDF Öffnen - Biokreis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

n_2_13.qxp 25.03.2013 11:26 Seite 1<br />

ISSN 0 178 476507193 F P.b.b. GZ 06Z036931 M<br />

2 | April/Mai 2013<br />

Investieren Sie in ein Huhn<br />

Das Herrmannsdorfer Landhuhn-Darlehen<br />

Regional & Fair-Preisverleihung 2013<br />

<strong>Biokreis</strong> zeichnet Imker und Metzger aus<br />

Akupunktur beim Rind<br />

Wie man Nutztiere mit der Nadel behandelt<br />

Der Ökologisierer<br />

Niko Gottschaller - der Bio-Tüftler<br />

Neue Serie: Nachhaltig leben<br />

Das Hausprojekt LaVidaVerde<br />

www.biokreis.de | www.bionachrichten.de<br />

Finanzierung im Ökolandbau<br />

Wie man Projekte alternativ realisieren kann


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:27 Seite 2


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:28 Seite 3<br />

Inhalt<br />

AKTUELLES<br />

4 Termine<br />

5 Notizen<br />

8 IBG fordert: Zurück zur bäuerlich-ökologischen Tierhaltung<br />

Geflügelskandale stellen „bio“ in Frage – Transparenz gefordert<br />

10 Systemwechsel jetzt!<br />

Kommentar von Sepp Brunnbauer<br />

BIOKREIS<br />

12 Die BioFach 2013<br />

BÖLW präsentiert Zahlen zur Biobranche 2012<br />

15 regional & fair – Preisverleihung 2013<br />

16 Mitgliederversammlungen Bayern<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring Bayern e.V. und <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

19 Akupunktur beim Rind<br />

Wie man Nutztiere mit der Nadel behandelt<br />

20 Weingut Hirth holte den Sieg<br />

<strong>Biokreis</strong>-Wein als bester Burgunder geehrt<br />

21 Mitgliederversammlung NRW<br />

Alle drei Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt<br />

26 Mitgliederversammlung Mitte<br />

Referat über Hornloszucht<br />

TITEL<br />

28 Die Ernte teilen<br />

Alternativ finanzieren mit solidarischer Landwirtschaft<br />

30 Investieren Sie in ein Huhn!<br />

Das Herrmannsdorfer Landhuhn-Darlehen<br />

32 „Das Schöne ist die Individualtität“<br />

Wie die Genussscheingemeinschaft Hofhuhn funktioniert<br />

34 Finanzieren mit der Rentenbank<br />

Förderdarlehen speziell für den Ökolandbaut<br />

BIOWELT<br />

36 Der Ökologisierer<br />

Bäckermeister Niko Gottschaller tüftelt gerne was aus<br />

38 Neue Serie: Nachhaltig leben<br />

Teil 1: Nachhaltig bauen – das Hausprojekt LaVidaVerde<br />

40 Flip Flop-Trekking à la Slow Food<br />

Simone Kuhnt wanderte und schlemmte in Thailand<br />

42 Marktplatz<br />

49 Verlosung<br />

50 Bücher, Vorschau, Impressum<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Die Dimensionen in der ökologischen Landwirtschaft<br />

werden immer größer, die<br />

Lebensmittelskandale reißen nicht ab.<br />

Zuletzt traf es die Eier und die Legehennenhaltung.<br />

Verbraucher, die nur auf die<br />

fetten Schlagzeilen schauen, können den<br />

Glauben an die Biobranche in diesen Zeiten<br />

leicht verlieren. Doch diese Sichtweise ist<br />

verkürzt, das zeigen die Betriebe, die sich<br />

für eine artgerechte und bäuerliche Tierhaltung<br />

einsetzen. Lesen Sie dazu mehr auf<br />

Seite 8.<br />

Eine Veränderung hat es an der Spitze des<br />

<strong>Biokreis</strong> gegeben. Vorstandsvorsitzender<br />

Hans Meier trat zurück, als sein Nachfolger<br />

wurde Franz Strobl gewählt, siehe Seite 6.<br />

Außerdem berichten wir von der BioFach<br />

2013 und von der diesjährigen Verleihung<br />

des regional & fair-Preises. In der Fachberatung<br />

geben wir unter anderem einen Einblick<br />

in die Akupunktur beim Rind.<br />

Den Betrieb vorantreiben – aber mit welchem<br />

Geld? Dieser Frage gehen wir im<br />

Titelthema „Finanzierung im Ökolandbau“<br />

nach. Ab Seite 28 stellen wir Solidarische<br />

Landwirtschaft und erfolgreiche Projekte<br />

vor. Zudem gibt es einen Überblick über die<br />

Finanzierungsmöglichkeiten bei der Rentenbank.<br />

Einer, der seinen Betrieb stetig weiterentwickelt,<br />

ist <strong>Biokreis</strong>-Bäcker Niko Gottschaller.<br />

Lesen Sie mehr über ihn im Porträt auf Seite<br />

36, 37. „Nachhaltig leben“ – so heißt unsere<br />

neue Serie in den Bionachrichten auf S. 38,<br />

39. Im ersten Teil berichtet Jana Werner<br />

über nachhaltiges und sozialverträgliches<br />

Bauen.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 3


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:28 Seite 4<br />

Aktuelles Termine<br />

Veranstaltungen und Termine<br />

<strong>Biokreis</strong> Bayern<br />

Niederbayern<br />

Mittwoch, 22. Mai, 19.30 Uhr<br />

Betriebsbesichtigung zum Thema<br />

Milchvieh bei Johann Schauer,<br />

Renfting 32, 94051 Hauzenberg.<br />

Referentin: Birte Hauschild, <strong>Biokreis</strong><br />

e.V.<br />

Mittwoch, 05. Juni, 19.30 Uhr<br />

Besichtigung des Legehennenbetriebs<br />

Josef Höflsauer mit Felderbegehung.<br />

Heidersberg 1, 94106 Volkenschwand<br />

Referentin: Birte Hauschild, <strong>Biokreis</strong><br />

Oberbayern Süd<br />

Donnerstag, 11. April, 13 – 16.30 Uhr<br />

Workshop Tiergesundheit und Naturheilverfahren,<br />

Schwerpunkt Kälbererkrankungen.<br />

Gasthaus Fäßle, 87452<br />

Kimratshofen. Referent: Peter Paulus,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Freitag, 19. April, 20 Uhr<br />

Infoabend gemeinsam mit der AbL zum<br />

Thema Tiergesundheit und Naturheilverfahren,<br />

Schwerpunkt Kälber und<br />

Aufzuchterkrankungen. Gasthaus<br />

Strobl, Dorfstr. 6, 82386 Oberhausen<br />

Referent: Peter Paulus, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Montag, 27. Mai, 19 Uhr<br />

Felderbegehung zum Thema Maisanbau<br />

bei Johann Kraller, Wies 4, 84529<br />

Tittmoning. Referent: Andreas Huber,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Oberbayern Mitte<br />

Montag, 10. Juni, 19 Uhr<br />

Betriebsbesichtung mit dem Thema<br />

Schwefeleinsatz in Leguminosen auf<br />

dem Betrieb Alois Daberger, Haarerstr.<br />

26, 85640 Putzbrunn. Referent:<br />

Andreas Huber, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Montag, 17. Juni, 19 Uhr<br />

Betriebsbesichtigung mit dem Thema<br />

Sojaanbau bei den Herrmannsdorfer<br />

Landwerkstätten in 85625 Glonn.<br />

Referenten: Rudolf Senckenberg, Gut<br />

Herrmannsdorf und Andreas Huber,<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Allgäu<br />

In den Landkreisen OA und OAL sind<br />

für Mai/Juni Grünlandbegehungen<br />

sowie Betriebsbesichtigungen mit<br />

dem Schwerpunkt Laufhöfe und<br />

Laufhofgestaltung geplant. Diese Veranstaltungen<br />

finden nur statt, wenn sich<br />

die Situation im Hinblick auf das Auftreten<br />

von neuen positiven TBC-Fällen<br />

wieder beruhigt hat. Termine und Orte<br />

werden frühzeitig bekannt gegeben.<br />

Donauries / Nordschwaben<br />

Mittwoch, 29. Mai, 19 Uhr<br />

Felderbegehung bei Hans-Jörg Beck,<br />

Römerstraße 3, 86655 Harburg.<br />

Referentin: Birte Hauschild, <strong>Biokreis</strong><br />

Mittelfranken<br />

Dienstag, 18. Juni, 20 Uhr<br />

Stallbesichtigung mit Melkroboter und<br />

automatischer Fütterung (Fa.Pellon)<br />

und Vortrag des Betriebsleiters über<br />

System, Funktion und Wirtschaftlichkeit.<br />

Ort: Betrieb Scheuerlein,<br />

Stockheimer Straße 4, 91174 Spalt.<br />

Anmeldung bis zum 17. Juni bei<br />

Kristina Peus-Michal, Tel. 09407/<br />

8131001 od. beim <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Passau, Tel. 0851/756500<br />

Email: peus-michal@biokreis.de oder<br />

info@biokreis.de<br />

Oberpfalz<br />

Im Raum Neumarkt ist eine Felderbegehung<br />

mit Bodenbearbeitungsteil geplant.<br />

Ort und Termin werden noch<br />

bekanntgegeben. Informationen bei<br />

Kristina Peus-Michal, <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Tel. 09407/8131001 oder<br />

peus-michal@biokreis.de.<br />

<strong>Biokreis</strong> NRW<br />

Mai<br />

Im Bergischen Land, sowie in in den<br />

Kreisen Olpe und Hochsauerland finden<br />

im Mai Umstellungsabende für neu<br />

interessierte Landwirte am Ökolandbau<br />

statt. Termine und Orte werden frühzeitig<br />

bekannt gegeben. Info unter<br />

Tel.02733/124455<br />

8. Juni<br />

Traditionelle Tierschau Bad Berleburg-<br />

Stünzel mit <strong>Biokreis</strong>-Infostand und<br />

Volksfest.<br />

Veranstaltungen<br />

8. – 9. April<br />

Gast + Küche 2013<br />

Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie<br />

und Gemeinschaftsverpflegung mit<br />

Bio-Marktplatz, tägl. 10 – 18 Uhr<br />

Dreiländerhalle, 94034 Passau<br />

www.gast-kueche.de<br />

9. April<br />

"Netzwerk ökologische Pflanzenzüchtung“<br />

Abschlussworkshop. Frankfurt/<br />

Main. Kontakt: FiBL Deutschland<br />

e.V., Dr. Klaus-Peter Wilbois. Tel. 069<br />

7137699-76. E-Mail: Klaus Peter.<br />

Wilbois@fibl.org, www.fibl.org<br />

14. April<br />

BioWest, Messegelände Düsseldorf<br />

mit <strong>Biokreis</strong>-Stand und –Verarbeitern<br />

17. April<br />

Vorbereitungs-Seminar für die<br />

Teilnehmer der Bayerischen Öko-<br />

Erlebnistage in Roßtal/Nürnberg.<br />

Anmeldung bis 8. April. Tel. 089/<br />

21020998 oder Email: info@lvoe.de<br />

www.lvoe.de<br />

23. April<br />

Vorbereitungs-Seminar für die Teilnehmer<br />

der Bayerischen Öko-Erlebnistage<br />

in Dachau/München. Anmeldung bis 8.<br />

April. Tel. 089/21020998 oder Email:<br />

info@lvoe.de, www.lvoe.de<br />

24. April<br />

BioRegio Bayern 2020<br />

Regionalkonferenz Nord. Gasthaus<br />

Kraus, 96114 Hirschaid. Info: Amt für<br />

Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten<br />

Schillerplatz 15, 96047 Bamberg Tel.<br />

0951 8687-0, www.stmelf.bayern.de<br />

26. April<br />

Tagung "Aktuelle Entwicklungen im<br />

Ökologischen Obstbau" im Rahmen<br />

des 61.Deutschen Weinbaukongresses<br />

auf der Messe INTERVITIS INTER-<br />

FRUCTA, Stuttgart Deutscher Weinbauverband<br />

e.V.; Bonn. Tel. 0228/<br />

94932516 cfuchss@dwv-online.de<br />

28. April<br />

BioOst – Messe, Berlin<br />

1. - 5. Mai<br />

<strong>Biokreis</strong> - Jahresexkursion nach Nordfriesland<br />

5. Mai<br />

„Tag der offenen Tür“ im Knoblauchsland.<br />

Großes Regionalfest u.a. mit den<br />

<strong>Biokreis</strong>betrieben Gemüsebau Jörg<br />

Hofmann, Imkerei Schüller und<br />

Käserei Wohlfahrt.<br />

www.unser-knoblauchsland.de<br />

4 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:28 Seite 5<br />

Notizen Aktuelles<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. wählt neuen Vorstandsvorsitzenden<br />

Hans Meier übergibt Vorsitz an Franz Strobl<br />

In der Vorstandssitzung des <strong>Biokreis</strong><br />

e.V. am 6. März in Fahrenzhausen<br />

wurde Vorstandsmitglied Franz Strobl<br />

zum neuen Vorstandsvorsitzenden des<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V. gewählt. Der bisherige<br />

erste Vorsitzende, Hans Meier, legte<br />

den Vorsitz aus persönlichen Gründen<br />

nieder, bleibt dem <strong>Biokreis</strong> aber als<br />

Vorstandsmitglied erhalten.<br />

Franz Strobl bedankte sich für das<br />

ihm durch Vorstand und Mitglieder<br />

entgegengebrachte Vertrauen und<br />

sagte, er freue sich, dieses Amt zu<br />

übernehmen, auch und gerade im<br />

Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen:<br />

„In Bezug auf die Mitgestaltung<br />

der Agrarpolitik, der verbandlichen<br />

und branchenweiten Weichenstellungen<br />

insbesondere im Bereich<br />

Geflügelhaltung sowie der Mithilfe<br />

bei der Verwirklichung der Ziele<br />

des Programms BioRegio Bayern<br />

2020 stehen wir als ökologischer<br />

Anbauverband vor großen Aufga-<br />

ben“, so Franz Strobl, und weiter:<br />

„Kontinuität spielt in der Verbandsarbeit<br />

eine wichtige Rolle – daher<br />

begrüßen wir es sehr, dass Hans Meier<br />

sein Engagement für den <strong>Biokreis</strong> als<br />

Mitglied im Vorstand fortsetzen wird.<br />

So können wir auch weiterhin die<br />

Kräfte von ehrenamtlichem Vorstand<br />

sowie Geschäftsführung und Mitarbeitern<br />

des <strong>Biokreis</strong> optimal bündeln und<br />

gemeinsam die anstehenden Aufgaben<br />

bewältigen.“ Franz Strobl bewirtschaftet<br />

mit seiner Familie einen 80 Hektar<br />

großen Hof bei Schäftlarn. Das Futter<br />

für die 70 Milchkühe plus Nachzucht<br />

kommt zu 100 Prozent vom eigenen<br />

Betrieb, der seit 2005 ökologisch<br />

bewirtschaftet wird. Franz Strobl ist<br />

Landwirtschaftsmeister, 2. Ortsvorsitzender<br />

bei der CSU, 1. Vorsitzender<br />

des Maschinenrings Wolfratshausen,<br />

Beirat in der Erzeugergemeinschaft<br />

Oberbayern für Fleisch sowie Gemeinderat<br />

in Schäftlarn. Er ist 58 Jahre<br />

Bild: Heidi Kelbetz<br />

Neuer Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V.: Franz Strobl.<br />

alt, verheiratet und hat drei Kinder, der<br />

älteste Sohn arbeitet auf dem Hof mit.<br />

Franz Strobl engagiert sich insbesondere<br />

für den <strong>Biokreis</strong> so stark, weil der<br />

Verband die bäuerlichen Strukturen<br />

besonders fördert und sich so für deren<br />

Erhalt einsetzt.<br />

Der Vorstand des <strong>Biokreis</strong> e.V. besteht<br />

aus sechs ehrenamtlichen Mitgliedern,<br />

die von der Mitgliederversammlung für<br />

eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt<br />

werden - die nächste Vorstandswahl<br />

steht für 2015 an. Der Vorstandsvorsitzende<br />

wird von den Vorstandsmitgliedern<br />

gewählt.<br />

hk<br />

Biologische, nachhaltige und faire Produkte & Dienstleistungen – alles auf einer Plattform<br />

COSS-MOSS ist die erste umfassende<br />

Online-Plattform rund um die Themen<br />

„bio, nachhaltig und fair“. Unter dem<br />

Motto „Unsere neue Welt“ werden hier<br />

erstmals die verschiedenen Bereiche,<br />

die heute zu einem bewussten und ökologischen<br />

Lebensstil gehören, gemeinsam<br />

zu einem großen Ganzen zusammengefasst.<br />

Angefangen bei Bio-<br />

Lebensmitteln über ökologische<br />

Dienstleistungen bis hin zu nachhaltigen<br />

und fairen Produkten und deren<br />

Herstellern. Vom Hersteller bis zum<br />

Einzelhandel. Ziel von COSS-MOSS<br />

ist es, der Bio-Branche eine Plattform<br />

zu bieten, auf der sich eine interessierte<br />

Zielgruppe bewegt – in einem Umfeld,<br />

das über den reinen Lebensmittelbereich<br />

hinausgeht. Das Team von<br />

COSS-MOSS, das diese Idee aus<br />

Begeisterung seit über zwei Jahren verfolgt,<br />

verfügt über jahrelange Erfahrung<br />

in den Bereichen Marketing und<br />

Kommunikation. www.coss-moss.de<br />

Anzeige<br />

Lernen Sie uns kennen - am 13. Mai beim großen Praxistag auf den<br />

Betrieben Graus/Preising in Zellingen bei Würzburg.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 5


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:28 Seite 6<br />

Aktuelles<br />

Notizen<br />

Leserbrief<br />

„In der Bionachrichten-Ausgabe vom<br />

August 2012 las ich den Beitrag von<br />

Herrn Schmidt „Bio im Discounter“, zu<br />

dem ich hiermit meine Unterstützung<br />

ausdrücken möchte. Selbst bin ich bei<br />

Demeter und bewirtschafte einen<br />

Gemischtbetrieb mit Milchvieh. Auch<br />

ich habe große Sorgen, was die<br />

Entwicklung von Bio in den letzten<br />

Jahren betrifft. In vielen Bereichen<br />

habe ich den Eindruck, als habe es eine<br />

„feindliche Übernahme“ durch Funktionäre<br />

gegeben, die nach Abschluss<br />

Sorge um die Entwicklung der Biobranche<br />

ihres Studiums sich ein „wachsendes<br />

Segment der Lebensmittelbranche“<br />

suchen wollten, um hier ihre persönliche<br />

Erfolgsgeschichte zu stricken.<br />

Dabei werden sehr konventionelle<br />

Denkansätze umgesetzt.<br />

Daher bin ich froh, dass zur Zeit auch<br />

kritisch über die Biobranche berichtet<br />

wird. Ich hoffe, auch Sie vom <strong>Biokreis</strong><br />

igeln sich nicht ein und gehen in kompromisslose<br />

Abwehrstellung. Ich denke,<br />

wir Bios müssen uns vielmehr einbringen<br />

in die Diskussion darüber, welchen<br />

Weg Bio gehen soll. Nachtrag aus aktuellem<br />

Anlass: Wenn ich zurzeit<br />

Biorinder verkaufe, bekomme ich weniger<br />

als zehn Prozent über konventionellem<br />

Preis, egal ob es im Fachhandel<br />

oder bei Discountern verkauft wird.<br />

Der Aufschlag an der Fleischtheke im<br />

Bioladen ist für den Verbraucher prozentual<br />

wesentlich größer. Auch darüber<br />

sollten wir reden.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Herbert Kraus, Mähring (Oberpfalz)“<br />

Häusling über GAP: „Deutsche Unionspolitiker blockieren den Fortschritt“<br />

Zur Abstimmung im März im EU-Parlament<br />

in Straßburg über die Agrarreform<br />

erklärt der Europaabgeordnete<br />

und agrarpolitische Sprecher der<br />

Grünen, Martin Häusling, mit den<br />

Ergebnissen der Abstimmung im Europaparlament<br />

könne ein Politiker der<br />

Grünen nicht zufrieden sein. Leider<br />

seien die im Kern sehr vernünftigen<br />

Pläne von Agrarkommissar Dacian<br />

Ciolos von den Konservativen so verwässert,<br />

dass von der Idee einer Ökologisierung<br />

der europäischen Landwirtschaft<br />

(Greening) nicht viel übrig geblieben<br />

ist. Vor allem deutsche<br />

Unionspolitiker im Verbund mit dem<br />

Deutschen Bauernverband haben verhindert,<br />

dass mutige Schritte unternommen<br />

werden, die zu mehr Umwelt-,<br />

Tier- und Klimaschutz sowie zu mehr<br />

Verteilungsgerechtigkeit geführt hätten.<br />

Diese Chance wurde vertan.<br />

Die Tür für eine Reform, die öffentlichen<br />

Gelder konsequent an die von der<br />

Gesellschaft gewünschten Leistungen<br />

zu binden, ist zwar mit der Einführung<br />

von ökologischen Vorrangflächen einen<br />

minimalen Spalt aufgestoßen worden.<br />

Dennoch können sich so viele Betriebe<br />

von diesen Vorgaben befreien lassen,<br />

dass es fraglich bleibt, wie groß die<br />

positiven Effekte wirklich sind. „Ich<br />

bin aber sicher, dass die Erfahrungen<br />

früherer Agrarreformen auch dieses<br />

Mal gelten und dass in einem späteren<br />

Schritt die Ursprungsidee doch noch<br />

realisiert werden kann. Ich fordere deshalb,<br />

dass wir trotz des Sieben-Jahres-<br />

Turnus in zwei Jahren diese Reform<br />

überprüfen, damit wir dann wesentlich<br />

mehr Ökologisierung durchsetzen können“,<br />

sagte Martin Häusling.<br />

Neue Welle von Patenten auf Pflanzen<br />

Präsident des Europäischen Patentamtes zum Rücktritt aufgefordert<br />

Das Europäische Patentamt (EPA) hat<br />

wieder damit begonnen, reihenweise<br />

Patente auf Pflanzen aus konventioneller<br />

Zucht zu erteilen, obwohl ein entsprechendes<br />

Grundsatzurteil der<br />

Großen Beschwerdekammer über ein<br />

Patent auf Tomaten (G2/12) noch aussteht.<br />

Diese neue Entwicklung geht aus<br />

einem Bericht der Koalition „Keine<br />

Patente auf Saatgut!“ hervor, der am<br />

13. März veröffentlicht wurde. Innerhalb<br />

weniger Wochen soll etwa ein<br />

Dutzend Patente erteilt werden, die<br />

Pflanzen wie Brokkoli, Zwiebeln, Salat,<br />

Gurken und Melonen betreffen. Am<br />

13. März wurden zwei Patente auf<br />

Gurken und Salat erteilt. Diese neue<br />

Praxis der Patenterteilungen wird<br />

offensichtlich durch die persönliche<br />

Meinung des Präsidenten des Europäischen<br />

Patentamtes, Benoît<br />

Battistelli, beeinflusst, der jüngst eindeutig<br />

Stellung für derartige Patente<br />

bezogen hat.<br />

Die Organisationen hinter der internationalen<br />

Koalition „Keine Patente auf<br />

Saatgut!“ werfen Battistelli vor, die<br />

Position von Konzernen wie Monsanto<br />

zu übernehmen. Sie warnen davor, dass<br />

nach dieser Auslegung der Gesetze die<br />

bestehenden Verbote der Patentierung<br />

von Pflanzensorten und Tierrassen sowie<br />

von Verfahren zur konventionellen<br />

Zucht keine Bedeutung mehr hätten<br />

.„Herr Battistelli sollte als Präsident<br />

des Europäischen Patentamtes zurücktreten.<br />

Wie unser Bericht zeigt, ist<br />

Battistelli verantwortlich dafür, dass<br />

neue Patente auf Pflanzen erteilt werden,<br />

obwohl der Präzedenzfall noch<br />

nicht entschieden ist. Mit dieser neuen<br />

Welle von Patenten auf Pflanzen wer-<br />

den die Interessen der Mehrheit der europäischen<br />

Pflanzenzüchter, der europäischen<br />

Bauernverbände und der Verbraucher<br />

missachtet“, sagt Christoph<br />

Then, einer der Koordinatoren der Koalition<br />

„Keine Patente auf Saatgut!“<br />

Die Koalition wird von Bionext (Niederlande),<br />

der Erklärung von Bern, Gene<br />

Watch UK, Greenpeace Deutschland,<br />

Kein Patent auf Leben!, Misereor, Résau<br />

Semences Paysannes, demnorwegischen<br />

Development Fund und Swissaid getragen.<br />

Unterstützt von mehreren hundert<br />

Organisationen, setzt sie sich gegen die<br />

Patentierung von Pflanzen und Tieren<br />

ein.<br />

Kontakt: Christoph Then,<br />

Tel. 0049-151/54638040,<br />

info@no-patents-on-seeds.org<br />

6 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:28 Seite 7<br />

Agrarpolitik & Markt Aktuelles<br />

Alles gleich gesund?<br />

Bei der Regionalkonferenz BioRegio 2020<br />

gingen die Meinungen auseinander<br />

Von Andreas Martin Huber<br />

Der Saal im Gasthaus Stroblwirt<br />

in Oberhausen (Lkr.<br />

Weilheim) war brechend<br />

voll, rund 180 Landwirte und Regierungsvertreter<br />

sind am 5. März zur<br />

Regionalkonferenz „BioRegio Bayern<br />

2020“ gekommen.<br />

Martin Neumeyer, Amtschef des<br />

Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,<br />

stellte den Nachholbedarf für<br />

ökologisch erzeugte Nahrungsmittel<br />

heraus und vermerkte, dass wir von<br />

einer Selbstversorgung noch weit entfernt<br />

sind. Neumeyer betonte, dass die<br />

Bayerische Staatsregierung eine ganzheitliche<br />

Entwicklung unterstütze. Sie<br />

fördere die Forschung, Bildung und<br />

Qualifikation sowie verbindliche Öko-<br />

Seminare an anderen landwirtschaftlichen<br />

Schulen. In Planung sei außerdem<br />

ein Kompetenzzentrum für Ökolandbau<br />

in Freising. 70 ökologische<br />

Vorzeigebetriebe sollen der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht werden<br />

und für Seminare dienen. Um potenzielle<br />

Verbraucher von ökologisch<br />

erzeugten Lebensmitteln zu überzeugen,<br />

sollen eine verstärkte Kommunikation<br />

und Infokampagnen in<br />

Angriff genommen werden. Werbeaktionen<br />

werden bis zu 30 Prozent<br />

bezuschusst. Der Höchstfördersatz<br />

liegt bei 35 Prozent. Sobald Brüssel im<br />

Sommer 2013 über die Gemeinsame<br />

Agrarpolitik entschieden habe, werde<br />

Bayern eine Erhöhung der Umstellungsprämie<br />

anstreben, erklärte<br />

Neumeyer.<br />

Konventionell genauso<br />

gesund wie Bio?<br />

Neumeyer machte deutlich, dass mit<br />

der Förderung des Ökolandbaus die<br />

konventionellen Landwirte auf keinen<br />

Fall belastet werden. Mehrmals betonte<br />

er, dass die konventionelle gleichermaßen<br />

wie die ökologische<br />

Landwirtschaft gesunde Nahrungsmittel<br />

erzeuge. Genau diesen Hinweis<br />

unterstrich auch der Vertreter des<br />

Bayerischen Bauernverbands (BBV),<br />

Alfred Enderle. Beide Redner waren<br />

sich auch einig darüber, dass bei der<br />

Gemeinsamen Agrarpolitik keine<br />

Unterstützung von der 1. Säule in die<br />

2. Säule fließen soll.<br />

Josef Wetzstein, Vorsitzender der Landesvereinigung<br />

Ökologischer Landbau<br />

in Bayern (LVÖ), stellte daraufhin<br />

eine sehr spannende Frage in den<br />

Raum: Warum sollten Landwirte auf<br />

ökologischen Landbau umstellen, wenn<br />

laut Regierung und Bauernverband<br />

konventionelle Betriebe gleichermaßen<br />

gesunde Lebensmittel erzeugen wie<br />

Ökobetriebe? Eine andere Ansicht vertritt<br />

Wetzstein auch bei der Finanzierung.<br />

Eine Umschichtung von der 1.<br />

Säule in die 2. Säule wäre für die<br />

Entwicklung einer ökologischen bäuerlichen<br />

Landwirtschaft sehr wichtig,<br />

sagte er.<br />

Mit Regionalqualität<br />

bei den Verbrauchern punkten<br />

Positiv sieht Wetzstein, dass Regierung<br />

und ökologische Landwirte sich gemeinsam<br />

zum Ziel gemacht haben, die<br />

Anzahl der Betriebe im ökologischen<br />

Landbau bis 2020 zu verdoppeln. Diese<br />

Entwicklung müsse unbedingt mit<br />

einer engen Zusammenarbeit von<br />

Zwischen- und Großhändlern einhergehen,<br />

sagte Wetzstein, der auch den<br />

Aufbau einer Vermarktungskette für<br />

Schweine und Hühnerprodukte begrüßen<br />

würde. Die Devise solle dabei lauten:<br />

Nicht mehr zuschauen, wie der<br />

Markt von außen bedient wird, sondern<br />

mit einer neuen Regionalqualität bei<br />

den Verbrauchern punkten. Auf die<br />

Besonderheit der Ökoprodukte müsse<br />

hingewiesen werden, um den Ökobauern<br />

noch mehr Respekt in der<br />

Bild: K. Gilbert<br />

Stellte die Aussagen von Martin Neumeyer<br />

und dem BBV in Frage: Josef Wetzstein von<br />

der LVÖ.<br />

Gesellschaft zu verschaffen. Ökobauern<br />

würden nicht nur gesunde<br />

Lebensmittel erzeugen sondern auch<br />

zum Erhalt eines gesunden Ökosystems<br />

beitragen.<br />

BioRegio2020 nicht untergraben!<br />

Alles in allem war die Regionalkonferenz<br />

BioRegio 2020 eine motivierende<br />

Veranstaltung für den ökologischen<br />

Landbau. Jetzt gilt es für die<br />

Ökolandwirte, jeden finanziellen Strohhalm<br />

von staatlicher Seite zu nutzen<br />

und möglichst positiv in die Praxis<br />

umzusetzen.<br />

Spannend sind die Bemühungen von<br />

Staatsregierung und BBV, die Qualität<br />

von Bioprodukten und konventionell<br />

erzeugten Produkten gleich zu setzen.<br />

Entsteht dadurch nicht eine Differenzierung<br />

der konventionellen Betriebe?<br />

Auf der einen Seite stehen die konventionellen<br />

Landwirte, die sehr extensiv<br />

nahe am ökologischen Standard<br />

arbeiten. Auf der anderen Seite stehen<br />

die konventionellen Landwirte, die<br />

sehr intensiv wirtschaften (was sie bei<br />

dieser Wirtschaftsform oft auch müssen)<br />

und die den Großteil ausmachen.<br />

Oder wollen die Regierungsvertreter<br />

sagen, dass gesunde Nahrungsmittel<br />

unabhängig von der Intensität der Bewirtschaftung<br />

erzeugt werden? Das<br />

steht in krassem Gegensatz um Ursprung<br />

des ökologischen Landbaus:<br />

Der Biomarkt ist doch nur entstanden,<br />

weil sich die ökologische Wirtschaftsweise<br />

in Produktqualität und<br />

Umweltschonung von der konventio-<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 7


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:29 Seite 8<br />

Aktuelles<br />

Agrarpolitik & Markt<br />

nellen Arbeitsweise abhebt. Warum<br />

sollte sonst der Verbraucher mehr Geld<br />

für Bio-Lebensmittel ausgeben?<br />

Dem Verbraucher ist heutzutage bewusst,<br />

dass Lebensmittel ohne Chemie<br />

gesünder sind und dass eine chemiefreie<br />

Wirtschaftsweise viel umweltverträglicher<br />

ist. Wir müssen dem Verbraucher<br />

Klarheit und Zuverlässigkeit<br />

gewährleisten, denn für seine Mehrausgaben<br />

für ökologisch produzierte<br />

Lebensmittel muss er auch einen<br />

Mehrwert erhalten. Eine Gleichsetzung<br />

von ökologisch erzeugten Produkten<br />

mit konventionell erzeugter Ware würde<br />

den Verbraucher verwirren – und den<br />

Erfolg für das Projekt BioRegio 2020<br />

von Anfang an untergraben. Wäre die<br />

BioRegio 2020 als bloße Fassade nicht<br />

viel zu schade?<br />

(Thema Regionalkonferenz siehe auch S. 27)<br />

IBG fordert: Zurück zur<br />

bäuerlich-ökologischen Tierhaltung<br />

Geflügelskandale stellen „bio“ in Frage – Transparenz gefordert<br />

Von Elisabeth Schütze<br />

Die Skandale der letzten Jahre<br />

im Bereich biologische Geflügelhaltung<br />

zeigen, dass<br />

sich in der gesamten Biobranche ein<br />

Wandel vollzieht. Große Strukturen<br />

mit meist konventionellem Hintergrund<br />

verändern stetig das Bild von<br />

ökologischer Landwirtschaft und<br />

Erzeugung – und sie ziehen fast<br />

zwangsläufig Lebensmittelskandale<br />

nach sich.<br />

Die Geflügelskandale der letzten Jahre<br />

haben nicht nur die Verursacher getroffen,<br />

sondern die gesamte Biobranche.<br />

Darunter leiden besonders die ehrlich<br />

und ökologisch korrekt arbeitenden<br />

Biobauern. Der Verbraucher ist zu<br />

Recht verunsichert. Was oder wem soll<br />

er denn noch glauben? Jahrelang hörte<br />

er, dass Verbandsbio die bessere Wahl<br />

wäre und dann werden gerade Bio-<br />

Strukturen mit Verbandslogo aufgedeckt,<br />

die weder tiergerecht noch ehrlich<br />

arbeiten. Damit hat der Verbraucher<br />

alles Recht „bio“ in Frage zu<br />

stellen. Und er tut es auch. Im aktuellen<br />

Betrugsfall mit falsch deklarierten<br />

Bioeiern meldet eine bäuerliche<br />

Erzeugergemeinschaft einen Umsatzeinbruch<br />

von über 30 Prozent. Das ist<br />

Existenz gefährdend. Und zwar nicht<br />

nur für den Verarbeiter, sondern für<br />

jeden einzelnen Bauern.<br />

Bild: Schütze<br />

Dafür, dass Bio-Geflügel künftig in einer bäuerlich-ökologischen Haltung leben kann,<br />

kämpft die IBG.<br />

Interessengemeinschaft fordert<br />

ehrliche Richtlinienarbeit<br />

Seit Jahren gab es Stimmen, die strenge<br />

Richtlinien im Bereich Geflügelhaltung<br />

anmahnten. Stimmen, die forderten, die<br />

ökologische Tierhaltung in bäuerlichen<br />

Händen zu belassen bzw. in diese zu<br />

legen. Diese Menschen haben sich nun<br />

zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen,<br />

um ihre Stimmen<br />

zu bündeln und ihren Forderungen<br />

Nachdruck zu verleihen. Zwischenzeitlich<br />

hat die Interessengemeinschaft<br />

bäuerliche Geflügelhaltung, kurz IBG,<br />

50 Mitglieder. In erster Linie Biobauern<br />

aller großen Verbände, aber<br />

auch Vermarkter und engagierte Akteure<br />

aus der Bioszene Deutschlands,<br />

Österreichs und Luxemburgs. Sie fordern<br />

von den Verbänden eine ehrliche<br />

Richtlinienarbeit mit entsprechenden<br />

Obergrenzen für Ställe und Herden, die<br />

an die bewirtschaftete Fläche gekoppelt<br />

sein muss, und eine schnelle Trennung<br />

von agrarindustriellen Strukturen<br />

unter Verbandslabel. Darüber hinaus<br />

wird eine mittelfristige Lösung durch<br />

eine stärkere Differenzierung im Handel<br />

angestrebt. Dort müssen bäuerlichökologische<br />

Bioeier durch eine entsprechende<br />

Auslobung und einen reellen<br />

Verkaufspreis in den Fokus gerückt<br />

werden.<br />

Transparenz vom Stall bis ins Regal,<br />

das ist es, was der Verbraucher<br />

wünscht. Und es wird höchste Zeit,<br />

den Bioboom wieder auf eine ehrliche<br />

Plattform mit bäuerlichem Hintergrund<br />

zu stellen. Zum Wohl der Tiere und<br />

zum Wohl der Menschen.<br />

8 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:29 Seite 9<br />

Agrarpolitik & Markt Aktuelles<br />

Molkerei gegen Kloster<br />

Der Markenrechtsstreit in Andechs<br />

dauert an – Urteil frühestens im Mai<br />

Von Simone Kuhnt<br />

Jahrelang hatten das Kloster<br />

Andechs und Europas größte<br />

Bio-Molkerei Scheitz (Andechser<br />

Natur) im oberbayerischen Andechs<br />

gute geschäftliche Beziehungen<br />

gepflegt, doch seit dem Wechsel<br />

der Klosterleitung ist es damit vorbei.<br />

Seit bald acht Jahren liegen die<br />

Benediktinermönche und die Molkerei<br />

im Streit.<br />

Toni Daxenbichler aus Tuntenhausen,<br />

Sprecher der Milchlieferanten und <strong>Biokreis</strong>-Mitglied,<br />

erinnert sich, wie es<br />

anfing: „Die Andechser Molkerei hat<br />

vor langer Zeit als Markennamen<br />

‚Andechser Natur’ gewählt, da die<br />

Gemeinde Andechs heißt. Dieser Name<br />

ist durch ein eingekreistes R als Marke<br />

geschützt. 2005 hat das Kloster Klage<br />

dagegen erhoben. Das R stehe zu nah<br />

am Wort „Andechser“, argumentierte<br />

das Kloster, das erwecke den Anschein,<br />

die Molkerei haben sich das Wort<br />

„Andechs“ schützen lassen. Die erste<br />

Klage ging bis zum Bundesgerichtshof.<br />

Aber der wies sie zurück, weil es zwischen<br />

Molkerei und Kloster damals<br />

keine Begegnung auf dem Markt gab.“<br />

Das R musste woanders hin<br />

Doch dabei blieb es nicht. Mittlerweile<br />

kauft das Kloster, das vor allem durch<br />

sein Bier bekannt ist, Quark zu, mischt<br />

Kräuter hinein und hat somit auch ein<br />

Milchprodukt zu verkaufen. „Damit<br />

begegnet man sich jetzt am Markt –<br />

und man kann weiter streiten“, sagt<br />

Daxenbichler. 2012 wurde dann ein<br />

Urteil gesprochen: Die Molkerei darf<br />

das R nicht mehr direkt neben dem<br />

Schriftzug „Andechser Natur“ verwenden,<br />

sondern muss es auf der<br />

Verpackung an anderer Stelle platzieren.<br />

Die Werbung „seit 1908“, mit der<br />

das Kloster ebenfalls nicht einverstanden<br />

ist, bleibt erlaubt. Daraufhin legten<br />

beide Parteien Berufung ein – und die<br />

Auseinandersetzung geht weiter.<br />

Bauern organisierten<br />

Friedenswallfahrt<br />

Daxenbichler, seine Mitstreiter und<br />

wohl der Großteil der 600 weiteren<br />

Milchlieferanten machen sich Sorgen –<br />

um die Molkerei und um ihre Betriebe.<br />

In den Milchpreisgesprächen mit der<br />

Molkerei sei auch immer wieder der<br />

Rechtstreit ein Thema, erklärt der<br />

Milchsprecher. Die juristische Auseinandersetzung<br />

eskaliere immer mehr, sie<br />

verursache hohe Kosten – Geld, das<br />

dann beim Milchgeld fehle, und somit<br />

den Milchlieferanten. Weil sie dem<br />

nicht länger zusehen wollten, organisierten<br />

die Milchsprecher Ende 2012 in<br />

Andechs eine Friedenswallfahrt in<br />

Andechs. „Unser Ziel war es, die Kontrahenten<br />

Scheitz und Kloster an den<br />

Verhandlungstisch zu bringen. Mehr<br />

als 300 Bäuerinnen und Bauern folgten<br />

dem Aufruf, auch viele Kinder und<br />

Austragler waren dabei“, berichtet<br />

Daxenbichler, „die regionalen Zeitungen<br />

haben berichtet, die Kommentare<br />

stellten das Vorgehen des Klosters stark<br />

in Frage, und so mancher Leserbrief<br />

wurde gedruckt.“<br />

Mediation: Fehlanzeige<br />

Und das Kloster? „Eine Abordnung der<br />

Bauern wurde zu einem Gespräch eingeladen.<br />

Mehr als zwei Stunden haben<br />

wir mit den Mönchen diskutiert, aber<br />

es war kein Einlenken oder die<br />

Bereitschaft zu einer friedlichen Einigung<br />

mit der Molkerei zu erkennen“,<br />

erklärt Toni Daxenbichler. Seine Mitstreiter<br />

und er hätten die streitenden<br />

Parteien aufgefordert, den Weg der Mediation<br />

zu gehen, aber Fehlanzeige:<br />

„Die Molkerei zeigte sofort ihre Bereitschaft,<br />

vom Kloster kommt keine<br />

Antwort.“<br />

Kloster will groß<br />

ins Käsegeschäft einsteigen<br />

Im Januar 2013 trafen sich die Parteien<br />

wieder vor dem Zivilgericht zur Berufungsverhandlung,<br />

Streitwert 50.000<br />

Euro. Auf die Frage des Richters nach<br />

den Wettbewerbsverhältnissen sagte<br />

Scheitz-Anwalt Siegfried Jackermeier,<br />

allein die Speisekarte mache deutlich,<br />

dass man sich am Heiligen Berg als<br />

Gaststätte sehe. Nur weil man in einer<br />

Bar Zigaretten verkaufe, konkurriere<br />

man nicht mit Marlboro. Von irreführender<br />

Werbung könne keine Rede<br />

sein. Wenn es nach Gert Würtenberger,<br />

Anwalt der Andechser Klostergaststätten<br />

GmbH, geht, ist das Thema<br />

Mitbewerberschaft durchaus gegeben.<br />

Klöster seien darauf angewiesen, ihren<br />

Namen bundesweit mit Produkten zu<br />

publizieren, im Falle von Andechs<br />

eben mit Frischkäse. Das Kloster wolle<br />

im großen Stil ins Käsegeschäft einsteigen,<br />

und das gehe nicht, solange<br />

der Streit um die Marke nicht entschieden<br />

sei, zitiert ihn die Süddeutsche<br />

Zeitung. Die Mönche hätten beim<br />

europäischen Markenamt den Slogan<br />

„Kloster Andechs - Genuß für Leib &<br />

Leben“ als Marke beantragt, doch das<br />

wolle wiederum die Molkerei verhindern.“<br />

Wir müssen unser Unternehmen schützen“,<br />

sagte Molkerei-Chefin Barbara<br />

Scheitz gegen über der SZ, man maße<br />

sich auch nicht an, Bier zu brauen. Aus<br />

Sicht des Klosters ist der Einspruch<br />

der Molkerei ein weiteres Ärgernis in<br />

der Fehde, die bis in persönliche Bereiche<br />

gehe. „Wiederholt muss das<br />

Kloster feststellen, dass die Molkerei<br />

Scheitz einerseits vorgibt, Verständigung<br />

und Ausgleich zu suchen, andererseits<br />

aber seit Jahren wie auch jetzt -<br />

permanent gegen das Kloster agiert“,<br />

teilte Pressesprecher Martin Glaab<br />

mit.<br />

„Wenn das Thema nicht so ernst wäre,<br />

könnte man den Fall für eine Posse<br />

halten“, sagt Toni Daxenbichler. Das<br />

Kloster isoliere sich immer mehr vom<br />

Dorf. Ein Urteil in dem Markenrechtsstreit<br />

will das Zivilgericht frühestens<br />

im Mai fällen.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 9


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:29 Seite 10<br />

Aktuelles<br />

Kommentar<br />

Systemwechsel jetzt!<br />

Kommentar von Sepp Brunnbauer<br />

Millionen von Eiern wurden<br />

als „Bio-Eier“ verkauft,<br />

obwohl sie aus Ställen<br />

stammten, in denen systematisch<br />

mehr Hühner gehalten wurden, als<br />

gesetzlich zulässig ist. Diese Firmen<br />

erzeugen im großen Stil konventionelle<br />

Eier, außerdem eine halbe Million<br />

Bio-Eier pro Tag. Was wir hier erleben,<br />

ist Massentierhaltung und<br />

Massenproduktion in der Biobranche<br />

mit unangenehmen Begleiterscheinungen.<br />

Bereits im November 2012 schockierten<br />

Bilder von toten bzw. sterbenden,<br />

federlosen Hühnern, aufgenommen in<br />

Ställen, von denen man nun weiß, dass<br />

sie völlig überbelegt waren. Verständlich,<br />

dass von der Politik die Forderung<br />

kommt, die Kontrollen zu verschärfen,<br />

schließlich habe ja das Kontrollsystem<br />

versagt. Dieses Verhalten ist üblich und<br />

einfach, löst aber das Problem an dieser<br />

Stelle nicht. Ein Konglomerat aus<br />

unüberschaubaren Wirtschaftsbeteiligungen,<br />

weit verstreuten Kooperationsbetrieben,<br />

Futtermühlen mit internationalem<br />

Rohwarenbezug, bio und konventionell<br />

parallel nebeneinander, ist<br />

mit den zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln schlichtweg nicht zu kontrollieren.<br />

Daraus abzuleiten, das Kontrollniveau<br />

müsse insgesamt verbessert<br />

werden, wälzt das Problem lediglich<br />

auf die Biobauern ab, die vorbildlich<br />

produzieren und für die das bestehende<br />

Kontrollsystem mehr als ausreichend<br />

ist.<br />

Auf fast 7 Milliarden Euro wuchs in<br />

2012 der Umsatz mit Biolebensmitteln<br />

deutschlandweit. Um die enorme<br />

Nachfrage zu decken, setzen immer<br />

mehr Unternehmen auf die Produktion<br />

von Masse. Supermärkte und Discounter<br />

verkaufen heute die meisten<br />

Eier mit Biolabel und zwingen damit<br />

die Erzeuger, ihre Eier vor allem billig<br />

zu produzieren. Auch wenn davon auszugehen<br />

ist, dass der gesetzliche Biostandard<br />

meistens erfüllt wird - eine<br />

Garantie für eine artgerechte und ökologische<br />

Tierhaltung kann hier<br />

schlichtweg niemand erwarten. Indes<br />

ist der Wunsch des Verbrauchers nach<br />

Transparenz und Vertrauen - gerade<br />

beim Kauf von Biolebensmitteln - stärker<br />

denn je. Niemand will Bioprodukte<br />

von gequälten Tieren mit ungewisser<br />

Herkunft. Aber der Wunsch nach<br />

Bauernhofidyll bleibt unerfüllt, wenn<br />

man das Bio-Ei für 15 Cent beim<br />

Discounter kauft. In diesem Fall leiden<br />

nicht nur die Hühner, auch den<br />

Landwirten wird das Leben schwer<br />

gemacht, denn eine bäuerliche und<br />

nachhaltige Produktion ist zu Discounterpreisen<br />

schlichtweg nicht zu<br />

schaffen. Für den Verbraucher ist eine<br />

Unterscheidung der Qualitäten schwierig,<br />

wenn die bekannten Biozeichen<br />

nicht halten, was sie vollmundig versprechen.<br />

Zu lange haben die Verantwortlichen<br />

weggeschaut und Entwicklungen zugelassen,<br />

die nun nicht mehr steuerbar<br />

sind. Was es braucht, ist ein Systemwechsel<br />

- weg von einer unkontrollierbaren<br />

Massenproduktion hin zu einem<br />

klaren Bekenntnis für eine bäuerliche<br />

und nachhaltige Landwirtschaft.<br />

Kreislaufwirtschaft, Flächenbindung<br />

und Umstellung des gesamten Betriebes<br />

waren ursprünglich die Eckpfeiler<br />

ökologischen Wirtschaftens der<br />

Betriebe, die den Ökoverbänden angeschlossen<br />

waren. Auf diesen Grundlagen,<br />

die anscheinend in Vergessenheit<br />

geraten sind, muss die künftige<br />

Entwicklung des Biomarktes aufbauen.<br />

Eine Ernährungswende hin zu 100 Prozent<br />

Bio ist dann wertlos, wenn sie auf<br />

Kosten der Tiere, der Umwelt und<br />

letztendlich zu Lasten der bäuerlichen<br />

Landwirtschaft geht.<br />

Anzeigen<br />

der Bioladen auf Achse<br />

www.frisches-biogemuese.de<br />

Tel.: 08726/1686<br />

Fax: 08726/1014<br />

10 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:30 Seite 11<br />

Anzeigen<br />

Bio-Wirtshaus "Zum Fliegerbauer"<br />

Bitte reservieren Sie rechtzeitig<br />

für Ihre Familienfeier.<br />

Wir bieten Platz für bis zu 90 Gäste an.<br />

Menüs – Buffets – Catering in<br />

BioQualität. Auch außer Haus<br />

oder zur Abholung.<br />

Geöffnet Mo., Mi. u. Do. 16 - 1 Uhr<br />

Fr.-So. & Feiertage 10 - 1 Uhr<br />

und auf Anfrage<br />

Bitte reservieren Sie unter:<br />

Tel. 0851 - 988 34 39<br />

www.biowirtshaus.de<br />

Ökologisches Zentrum<br />

Passau-Stelzlhof e.V.<br />

Sonntag, 14. April, 6 Uhr morgens – 10 Uhr<br />

Vogelstimmenwanderung am Stelzlhof<br />

gemeinsam mit dem Landesbund für<br />

Vogelschutz<br />

Leitung: Andreas Pontz<br />

Teilnahmegebühr: 5 Euro<br />

Samstag, 25. Mai, 9.30 – 17 Uhr<br />

„Bauleid“ - Planung oder<br />

Verliert Niederbayern sein Gesicht?<br />

Ein Seminar das aufzeigen soll, wo BN-Ziele, Forderungen<br />

und Vorschläge zur baulichen Entwicklung<br />

„sträflich“ missachtet werden.<br />

Wir diskutieren anhand von zwei Praxisbeispielen<br />

- Zerstörung der Dorfstruktur (Gem.Salzweg)<br />

- Neuausweisung Gewerbegebiet (Gem.Thyrnau)<br />

und wollen Denkanstöße für die Zukunft Niederbayerns<br />

geben und möchten aufzeigen, wie man<br />

durch gezielte Aktionen, Fehlplanungen aus der<br />

Sicht des Naturschutzes verhindern kann. Die<br />

Veranstaltung richtet sich an Naturschützer, die<br />

Stellungnahmen im Rahmen der Verbandsbeteiligung<br />

erarbeiten und denen die Bauleitplanung und<br />

die Entwicklung Bayerns in Sachen Gewerbegebiete<br />

am Herzen liegt.<br />

Leitung: Karl Haberzettl, Vorsitzender BN Kreisgruppe<br />

Passau und seit 22 Jahren Gemeinderat<br />

Anmeldung: bis 17.05.13 Tagungsbeitrag: 10 Euro<br />

Email: info@stelzlhof.de<br />

Ökostation des Bund Naturschutz<br />

für Niederbayern<br />

Stelzlhof 1 · 94034 Passau<br />

Telefon 08 51 / 9 66 93 66<br />

Stadtbus-Linie 6/Stelzlhof<br />

www.stelzlhof.de


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:30 Seite 12<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

„Gemeinsame Werte. Handeln für die<br />

Zukunft“: Die BioFach 2013<br />

BÖLW präsentiert aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Biobranche 2012<br />

Text und Bilder: Heidi Kelbetz<br />

2396 Aussteller aus 86 Ländern,<br />

ca. 1.000 000 Bio-Produkte, rund<br />

40.000 Fachbesucher: Trotz zum<br />

wiederholten Mal leicht rückläufiger<br />

Ausstellerzahlen bleibt die BioFach in<br />

Nürnberg die wohl weltgrößte Gesamtschau<br />

für Bioprodukte. Aber<br />

auch regional gedacht ist sie der<br />

Branchentreff schlechthin und wird<br />

also solcher auch vom <strong>Biokreis</strong> intensiv<br />

genützt.<br />

Während im Kongresszentrum der<br />

Nürnberger Messe das Schwerpunktthema<br />

der diesjährigen BioFach<br />

„Gemeinsame Werte. Handeln für die<br />

Zukunft“ diskutiert wurde, fanden im<br />

<strong>Biokreis</strong>-Biergarten unzählige Gespräche<br />

mit Vertretern der landwirtschaftlichen<br />

Ministerien und Ämter, den verschiedensten<br />

Akteuren und Experten<br />

aus der Biobranche und natürlich auch<br />

<strong>Biokreis</strong>-Mitgliedern statt (siehe Fotos).<br />

Bereits am Tag vor der offiziellen<br />

Messeeröffnung hatte der Bund Ökologische<br />

Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)<br />

seine Broschüre mit den aktuellen<br />

Zahlen zur deutschen Biobranche vorgestellt.<br />

Demnach ist der Umsatz mit<br />

Bioprodukten in Deutschland im Jahr<br />

2012 um fünf bis sechs Prozent auf<br />

über 7 Mrd. Euro gestiegen, ein im<br />

Vergleich zum Jahr 2011 deutlich langsameres<br />

Wachstum. Die dynamischsten<br />

Segmente am Biomarkt sind Fleisch<br />

und Wurst: Der Absatz von Rotfleisch<br />

(v.a. Rind) stieg 2012 um 18 Prozent,<br />

von Geflügel um 11% und von Wurst<br />

um 8%. Die Zahl der Bio-Bauern ist<br />

um lediglich 2,6% auf 23.096 gestiegen<br />

(eine kürzlich erschienene Studie des<br />

Thünen-Institutes zufolge kehren jedes<br />

Jahr ca. 5% der Bio-Betriebe – in der<br />

Hauptsache EU-Biobetriebe, Nebenerwerbslandwirte<br />

und erst seit wenigen<br />

Jahren biologisch wirtschaftende Landwirte<br />

– zur konventionellen Bewirtschaftung<br />

zurück). Ähnlich schwach<br />

fällt das Flächenwachstum 2012 aus:<br />

Nach den aktuellen Schätzungen ist die<br />

Öko-Anbaufläche um gerade einmal<br />

2,7 % auf knapp über 1 Mio. ha gestiegen,<br />

ein ähnlicher Wert wie auch schon<br />

2011. Hohe und steigende Pachtpreise<br />

stehen einer positiven Entwicklung des<br />

Ökolandbaus ganz klar im Weg. Die<br />

Einkommen der ökologisch wirtschaftenden<br />

Betriebe haben sich im Wirtschaftsjahr<br />

2011/2012 im Durchschnitt<br />

nur geringfügig gegenüber dem<br />

Vorjahr verändert. Sie erzielen durchschnittlich<br />

immer noch ein höheres<br />

Einkommen als konventionelle Vergleichsbetriebe.<br />

Im kommenden Jahr feiert die BioFach<br />

25-jähriges Jubiläum – mit neuem<br />

Auftritt, neuem Logo und dem neuen<br />

Titel „BioFach into organic“. Was auch<br />

immer das heißen soll – der <strong>Biokreis</strong><br />

ist natürlich dabei.<br />

Die Broschüre „Zahlen, Daten, Fakten –<br />

Die Biobranche 2013“ kann unter<br />

www.boelw.de heruntergeladen oder auch<br />

in der gedruckten Version bestellt werden.<br />

Die von der Biohennen AG zusammen<br />

mit der Domäne Mechtildshausen neu<br />

gegründete Interessengemeinschaft bäuerliche<br />

Geflügelhaltung (IBG) präsentierte<br />

sich auf der BioFach mit einer gut<br />

besuchten Pressekonferenz zum Thema<br />

„Bio-Legehennenhaltung im Wandel.<br />

Müssen wir mit Skandalen leben?“ Prof.<br />

Dr. Gerald Rahmann (Thünen-Institut für<br />

ökologischen Landbau) legte den Status<br />

Quo und den aktuellen Handlungsbedarf<br />

aus Sicht der Wissenschaft dar und meinte<br />

in seinem Fazit: „Wir müssen wohl noch<br />

länger mit Skandalen leben“. Walter Höhne<br />

(Biohennen AG) zeigte, wie sich der<br />

Preisdruck auf das Tierwohl auswirkt: Bei<br />

einem Endpreis von teilweise nur 26 Cent<br />

pro Bio-Ei (Discounter) lässt sich artgerechte<br />

Tierhaltung in der Erzeugung<br />

schlicht nicht verwirklichen. Die Legehennenhalter<br />

Josef Grabmeier (Stadlhof,<br />

Bioland) und Carsten Bauck (Bauckhof,<br />

demeter) berichteten aus der Praxis, was<br />

ökologische, bäuerliche Geflügelhaltung<br />

bedeutet: persönliche Betreuung und Beobachtung<br />

durch den Landwirt, am besten<br />

schon der Küken und Junghennen; die<br />

Möglichkeit zur Gruppenbildung mit einem<br />

Hahn; sinnvoll gestaltete Bewegungsflächen<br />

(Auslauf, Wintergarten), Sand zum<br />

Scharren, Picken, Baden, etc.<br />

Sepp Brunnbauer (<strong>Biokreis</strong>) und Thomas<br />

Dosch (Domäne Mechtildshausen) legten<br />

die aus ihrer Sicht nötigen Konsequenzen<br />

der Bio-Verbände aus den Skandalen der<br />

letzten Jahre im Bereich der Öko-<br />

Geflügelhaltung dar: Damit künftige<br />

Marktzuwächse nicht zu Lasten der Tiere<br />

gehen und um das Vertrauen in die<br />

Branche nicht aufs Spiel zu setzen, ist das<br />

Erarbeiten eines klaren Leitbildes für die<br />

Legehennenhaltung notwendig.<br />

Die IBG versteht sich als überverbandlicher<br />

und unpersonalisierter Zusammenschluss.<br />

Sie fordert von den Bio-Verbänden<br />

ein Bekenntnis zur bäuerlich-ökologischen<br />

Landwirtschaft; vom Gesetzgeber<br />

Richtlinien, die tiergerechte Haltungssysteme<br />

tatsächlich gewährleisten;<br />

von den Ländern wirkungsvolle Kontrollen<br />

und vom Handel die Förderung der<br />

tiergerechten Erzeugung durch stärkere<br />

Differenzierung in der Präsentation der<br />

Lebensmittel. (Siehe auch Artikel S. 8)<br />

Kontakt zur IBG über: Elisabeth Schütze,<br />

Tel.: 08151 / 89507, info@es-press.de<br />

12 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:31 Seite 13<br />

Aktuelles <strong>Biokreis</strong><br />

Ein Prosit mit dem köstlichen Sekt des Weingut Hirth auf den <strong>Biokreis</strong>-Gemeinschaftsstand: Die Mitaussteller 2013 (Antersdorfer<br />

Mühle, Innstolz/ Roiner/Molkerei Lembach, Edeldestillerie Farthofer, Die Biohennen, Biohofbäckerei Gottschaller, Chiemgauer<br />

Naturfleisch, LACON, Metzgerei Kammermeier, Freiland Puten Fahrenzhausen) zeigten sich mit ihrem Messeauftritt sehr zufrieden.<br />

„3 x 30 Jahre Bio-Rebellen“: Unter diesem Motto feierte<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirt Hans Glück im Rahmen der Ökoerlebnistage<br />

ein großes Hoffest. Auf der BioFach erhielt er<br />

dafür von Staatsminister Helmut Brunner den<br />

Sonderpreis der ÖET, den Gewinner-Gutschein überreichte<br />

Josef Wetzstein von der LVÖ. Mit im Bild: Sepp<br />

Brunnbauer (l.,) und Harald Ulmer (hinten, LVÖ).<br />

Gepräch am <strong>Biokreis</strong>-<br />

Stand: Der Vorsitzende<br />

des <strong>Biokreis</strong>-Vorstands<br />

Hans Meier mit ORR<br />

Leonhard Treffler vom<br />

Bayerischen Staatsministerium.<br />

Andrea Helmer (l.) und Heiner Küthe (3.v.l.) vom <strong>Biokreis</strong> Mitte hielten<br />

einen langen und konstruktiven Biergarten-Plausch mit den<br />

Vertretern des hessischen Landwirtschaftsministeriums Dr. Anna<br />

Runzheimer (2.v.l.), Thomas Zebunke und Beate Reichhold-Appel.<br />

Die LVÖ lud Martin Neumeyer, Amtschef im BStMELF, und<br />

Ministerialrat Dr. Stefan Gabler zum Rundgang auf die BioFach ein – hier<br />

zusammen mit Richard Müller und Tom Reiter (CNF), Josef Wetzstein<br />

und Harald Ulmer (LVÖ) sowie Sepp Brunnbauer (<strong>Biokreis</strong>) am Stand<br />

von Chiemgauer Naturfleisch.<br />

Hinter jedem <strong>Biokreis</strong>-Messeauftritt steckt die perfekte<br />

Organisationsarbeit von Michaela Mendl – Sepp<br />

Brunnbauer bedankte sich bei ihr mit Blumen und einer<br />

Flasche Farthofer-Edelbrand.<br />

Gottfried Erves (l.) und Jörn Bender (r.) vom <strong>Biokreis</strong> NRW mit dem<br />

Direktor der Landwirtschaftskammer NRW, Dr. Martin Berges.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 13


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:31 Seite 14<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

Anzeigen<br />

14 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:32 Seite 15<br />

regional & fair – Preisverleihung 2013<br />

<strong>Biokreis</strong> zeichnete die Honig Erzeugergemeinschaft Regensburg und die<br />

Metzgerei Kammermeier aus<br />

Text und Bilder: Heidi Kelbetz<br />

Aktuelles <strong>Biokreis</strong><br />

Wie in den vergangenen Jahren<br />

zeichnete der <strong>Biokreis</strong> auch auf der<br />

diesjährigen Messe BioFach in<br />

Nürnberg am 14. Februar zwei im<br />

vergangenen Jahr neu dazugekommene,<br />

besonders herausragende<br />

Zeichennehmer mit dem regional &<br />

fair-Preis aus: Die Metzgerei Kammermeier<br />

aus Hauzenberg (Lkr.<br />

Passau) und die Honig Erzeugergemeinschaft<br />

Regensburg mit Sitz in<br />

Regenstauf.<br />

Die Honig Erzeugergemeinschaft Regensburg<br />

mit ihrem Vorsitzenden<br />

Helmut Prenzyna nimmt pro Jahr den<br />

Honig von rund 100 Imkern auf, die<br />

maximal 200 km entfernt vom Lager in<br />

Regenstauf arbeiten. So kommen jährlich,<br />

je nach Erntejahr, zwischen 200<br />

und 600 t Honig zusammen, etwas<br />

mehr als die Hälfte davon in Bio-<br />

Qualität. Helmut Prenzyna bezeichnet<br />

die Erzeugergemeinschaft als „imkerliche<br />

Selbsthilfeeinrichtung“: Er sorgt in<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>Biokreis</strong><br />

dafür, den Bio-Honig bestmöglich zu<br />

vermarkten, sodass die Imker einen fairen<br />

Preis erhalten. Durch die<br />

Bündelung der Vermarktung werden<br />

die Möglichkeiten geschaffen, dass heimischer<br />

Bio-Honig nicht nur in den<br />

kleinen Nischen der Direktvermarktung<br />

oder ausgewählten Naturkostläden zu<br />

finden ist, sondern auch an Masse<br />

gewinnt. Denn heimischer Bio-Honig<br />

ist von den Verbrauchern sehr gefragt,<br />

die Nachfrage übersteigt das Angebot.<br />

Die Honig-EG trägt dazu bei, dass der<br />

Markt an Dynamik gewinnt, indem sie<br />

auch für größere Honigerzeuger attraktive<br />

Absatzmöglichkeiten bietet. Auf<br />

längere Sicht stellen so hoffentlich<br />

mehr Imker auf ökologische Imkerei<br />

um.<br />

Der Honig wird auch im Bezug auf den<br />

Zucker möglichst regional erzeugt: Die<br />

Honig-EG versorgt ihre Mitglieder mit<br />

(erschwinglichem) Rübenzucker aus<br />

Europa, sodass keine Importe aus<br />

Übersee verwendet werden müssen. In<br />

der Lagerhaltung in Regenstauf wird<br />

viel Wert auf Ökologie gelegt: Auf dem<br />

Dach erzeugt eine Photovoltaikanlage<br />

ca. 25 kW Sonnenstrom, das Gerät zur<br />

notwendigen Feuchtigkeitsreduzierung<br />

arbeitet besonders energiesparsam.<br />

regional & fair: Hubert Kammermeier und Thomas Stärfl (beide Metzgermeister, Metzgerei<br />

Kammermeier), Hans Meier (Vorstand <strong>Biokreis</strong>), Helmut Prenzyna (Vorsitzender Honig<br />

Erzeugergemeinschaft Regensburg) und Sepp Brunnbauer (Geschäftsführer <strong>Biokreis</strong>).<br />

Auf der BioFach nutzte Helmut Prenzyna (l.) die Gelegenheit, Staatsminister Helmut<br />

Brunner die wichtigsten Fakten rund um die ökologische Honig-Erzeugung zu erklären –<br />

und so zu verdeutlichen, dass auch Bio-Imker eine Förderung benötigen.<br />

Die Metzgerei Kammermeier<br />

Je drei bis vier Lämmer und Schweine,<br />

sowie mindestens ein Großvieh werden<br />

pro Woche in einem separaten Anbau<br />

für die „Bioline“ der Metzgerei Kammermeier<br />

in Kropfmühl bei Hauzenberg<br />

geschlachtet und verarbeitet. Sie<br />

stammen alle von <strong>Biokreis</strong>-Betrieben<br />

aus der Umgebung – Tierhalter und<br />

Metzger kennen sich. Die hochwertigen<br />

Wurst- und Fleischwaren werden<br />

wiederum in der Region vermarktet.<br />

Gerade auch junge Leute kommen<br />

zunehmend extra wegen der Bio-<br />

Produkte ins Hauptgeschäft nach<br />

Kropfmühl – die Biosparte macht inzwischen<br />

einen Anteil von 25% an der<br />

gesamten Metzgerei aus. Zusätzlich hat<br />

Metzgermeister Hubert Kammermeier<br />

für den gesamten Betrieb ein ausgeklügeltes<br />

Energie- und Wassermanagement<br />

entwickelt, das mit Wärme-<br />

Rückgewinnung, Strom aus erneuerbaren<br />

Energien, Wasserstoppern, modernen<br />

Wurstduschen und vielen weiteren<br />

Maßnahmen für eine beeindruckend<br />

niedrige und nachhaltige Verbrauchsbilanz<br />

sorgt. <strong>Biokreis</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

Hans Meier überreichte<br />

zusammen mit <strong>Biokreis</strong>-Geschäftsführer<br />

Sepp Brunnbauer den Preisträgern<br />

die regional & fair-Tontafeln.<br />

(Lesen Sie zur Metzgerei Kammermeier<br />

auch das Porträt in der Ausgabe<br />

Februar/März 2013).<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 15


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:32 Seite 16<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

Mitgliederversammlungen: <strong>Biokreis</strong><br />

Erzeugerring Bayern e.V. und <strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Text und Bild: Heidi Kelbetz<br />

Durch die Mitgliederversammlung<br />

des <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring<br />

Bayern e.V. am<br />

16. März in Hohenbercha bei Freising<br />

führte der 1. Vorsitzende Hans<br />

Meier. Die Fläche nahm 2102 um<br />

10% auf 32.200 ha zu, die Entwicklung<br />

der Mitgliederzahl ist mit<br />

ihrem geringen Wachstum von 3%<br />

(Gesamtzahl Betriebe Ende 2012:<br />

717) aus Vereinssicht durchaus positiv<br />

zu sehen: im Gesamtdurchschnitt<br />

lag die Zunahme an Öko-Betrieben<br />

in Bayern bei gerade einmal 1,5%.<br />

In dieser bedenklichen Situation, in der<br />

sich die Schere zwischen der Nachfrage<br />

nach Öko-Lebensmitteln aus<br />

Bayern und dem Angebot beständig<br />

weiter öffnet, wird die Initiative<br />

BioRegio 2020 der bayerischen Staatsregierung<br />

dringend benötigt. Nach der<br />

Präsentation des Geschäftsberichtes<br />

durch Geschäftsführer Sepp Brunnbauer<br />

wurde der Vorstand nach dem<br />

Bericht der Kassenprüfer für 2012 entlastet<br />

und der Haushaltsvoranschlag für<br />

2013 angenommen. Für 2013 setzt sich<br />

die Beratung im Erzeugerring das Ziel,<br />

die Betriebe gerade auch hinsichtlich<br />

einer möglichen Intensivierung ihrer<br />

Produktion zu beraten, da diese neben<br />

der Erhöhung der Umstellungszahlen<br />

vonnöten ist, um die Nachfrage nach<br />

bayerischen Bioprodukten decken zu<br />

können. Die von Vorstandsmitglied<br />

Hansjörg Beck geleitete AG Ackerbau<br />

startet mit der diesjährigen Aussaat.<br />

BioRegio 2020: 5,4 Millionen<br />

Im Anschluss an die Versammlung<br />

informierte Oberregierungsrat Leonhard<br />

Treffler vom BStELF darüber, wie<br />

die 5,4 Millionen Euro verwendet werden,<br />

die der Freistaat an zusätzlichen<br />

Mitteln für die Initiative BioRegio<br />

2020 bereit stellt (zweite Fachschule<br />

für Ökolandbau in Weilheim; zwei<br />

Akademien (Bamberg und Kringell)<br />

sowie ein neues Kompetenzzentrum<br />

Große Hoffnungen setzt der <strong>Biokreis</strong> in die Initiative BioRegio 2020: Hans Meier, Sepp<br />

Brunnbauer, Franz Strobl und Hansjörg Beck vom <strong>Biokreis</strong> Erzeugerring Bayern e.V. mit<br />

Leonhard Treffler (2.v.l.) vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium.<br />

(an der LfL Freising) für Ökolandbau;<br />

landesweites Netz von Vorzeigebetrieben;<br />

Marketing-Offensive und Info-<br />

Kampagne zum bayerischen Ökozeichen<br />

„Öko-Qualität, garantiert“; höhere<br />

Zuschüsse für Investitionen in besonders<br />

artgerechte Haltungssysteme<br />

sowie für Verarbeitung und Vermarktung<br />

von Öko-Produkten. Siehe:<br />

www.stmelf.bayern.de/landwirtschaft/o<br />

ekolandbau/). In die Umsetzung sind<br />

die bayerischen Ökoerzeugerringe<br />

genauso wie die LVÖ eingebunden.<br />

Das Ziel des Ministers, die bayerische<br />

Ökoproduktion zu verdoppeln ist<br />

machbar, verlangt aber großen Einsatz<br />

auf allen Gebieten. Leonhard Treffler<br />

betonte, dass es vor allem auf die<br />

Arbeit des <strong>Biokreis</strong> zurückzuführen ist,<br />

dass die bayerischen Bio-Imker künftig<br />

einen Kontrollkostenzuschuss erhalten.<br />

Aus Sicht des <strong>Biokreis</strong> geht es jetzt<br />

weiter um eine Umstellungsförderung<br />

für Imker und um eine Marktentwicklung<br />

für bayerischen Bio-Honig,<br />

um den Anteil an Bio-Imkern, der<br />

aktuell bei gerade einmal 0,7 % liegt,<br />

deutlich anzuheben.<br />

Gedenken an Roland Weber<br />

Durch die Versammlung des <strong>Biokreis</strong><br />

e.V. im Anschluss an das Mittagessen<br />

führte Franz Strobl, der nach dem<br />

Rücktritt von Hans Meier Anfang März<br />

als Vorstandsvorsitzender fungiert. Er<br />

bedankte sich bei Hans Meier für sein<br />

großes Engagement und die Weiterführung<br />

seiner Arbeit im Vorstand mit<br />

einem Geschenkkorb. Für den im letzten<br />

Jahr verstorbenen <strong>Biokreis</strong>-Berater<br />

Roland Weber bat er die Versammlung<br />

um eine Schweigeminute.<br />

Der Geschäftsbericht über das Jahr<br />

2012 zeigte einen Zuwachs der<br />

Betriebe auf 980, was einem Wachstum<br />

von 3% entspricht. Bei der Fläche<br />

konnte eine Steigerung von 4% verzeichnet<br />

werden, so dass gegen Ende<br />

des Jahres insgesamt 38955 Hektar<br />

nach den Richtlinien des <strong>Biokreis</strong><br />

bewirtschaftet wurden. Damit zeigt<br />

sich, dass die Betriebe insgesamt<br />

wachsen. Zwölf neue Verarbeiterbetriebe<br />

traten dem <strong>Biokreis</strong> bei,<br />

wodurch sich deren Anzahl auf 84<br />

erhöhte. Die Beratung und Neuwerbung<br />

von Verarbeiterbetrieben wurde<br />

durch die Einstellung eines eigenen<br />

Beraters für 2013 intensiviert. Die Zahl<br />

der Betriebe, die das regional & fair-<br />

Siegel nutzen stieg um 25 auf insgesamt<br />

49 an. Die Zahl der<br />

Verbrauchermitglieder blieb nahezu<br />

konstant (2011: 175, 2012: 171).<br />

NRW-Mitglied Peter Schmidt regte an,<br />

die Verbraucherarbeit zu strukturieren<br />

und zu intensivieren und dafür vor<br />

allem das Projekt Ährlich bio! weiterlaufen<br />

zu lassen, um die Erzeugung<br />

von <strong>Biokreis</strong>-Lebensmitteln in den<br />

Medien gut darstellen zu können. Nach<br />

16 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:32 Seite 17<br />

Anzeige<br />

dem Bericht über den Haushalt 2012, dem Bericht<br />

der Kassenprüfer, der Entlastung des Vorstandes für<br />

2012 und der Annahme des Haushaltsvoranschlages<br />

für 2013 wurden Joseph Dimler und Toni Daxenbichler<br />

als Kassenprüfer gewählt.<br />

Klares Votum für artgerechte Geflügelhaltung<br />

Im Anschluss präsentierte Sepp Brunnbauer das<br />

Positionspapier der Arbeitsgruppe Geflügel, die sich<br />

vor dem Hintergrund der jüngsten Skandale (auch)<br />

in der ökologischen Eiererzeugung gebildet hatte.<br />

Nach einer regen Diskussion um die Details sprach<br />

sich die Mitgliederversammlung mit einer klaren<br />

Mehrheit dafür aus, dass sich der <strong>Biokreis</strong> über seine<br />

Richtlinien noch deutlicher als bisher für eine bäuerliche,<br />

artgerechte Geflügelhaltung positioniert.<br />

Damit erging an Richtlinienkommission und<br />

Vorstand der Auftrag, die Ergebnisse der AG<br />

Geflügel in die Richtlinien einzuarbeiten. Entscheidend<br />

hierbei sind Obergrenzen für die Anzahl der<br />

Tiere, sowohl in einem Stall als auch pro Betrieb;<br />

Anforderungen an Zucht und Haltung (z.B. an die<br />

Gestaltung des Auslaufs); Flächenbindung durch<br />

eigenes Futter; bessere Versorgung mit heimischen<br />

Eiweißfuttermitteln; strikte Trennung von konventionell<br />

und bio in den Packstellen. Der so gesteckte<br />

Rahmen ist ab sofort für die Neuaufnahme von<br />

Betrieben maßgeblich.<br />

Kontrovers: Thema Biogas<br />

Da der bestehende „Leitfaden Biogas“ in verbindliche<br />

Richtlinien umgesetzt werden soll, hatte sich<br />

auch zu diesem Thema eine Arbeitsgruppe gebildet.<br />

Diese kam zu dem Ergebnis, dass Biogas insgesamt<br />

eine sinnvolle Ergänzung für einen Marktfruchtbetrieb<br />

darstellt, zumal die Ausbringung der<br />

Gärreste auch einen wesentlichen Beitrag zu<br />

Humusaufbau, Bodenleben und Klimaschutz leistet.<br />

Die AG sprach sich dafür aus, in den Richtlinien<br />

einen überwiegenden Eintrag von Ökosubstrat (75%<br />

bis 2020) sowie eine Ökologisierung des konventionellen<br />

Eintrags (z.B. über die Beschränkung des<br />

Maisanteils in der Fruchtfolge oder über das Verbot<br />

von Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel für<br />

Kleegras) festzulegen. Wie in der anschließenden<br />

Diskussion deutlich wurde, geht die Wahrnehmung<br />

des Themas Biogas unter den Mitgliedern des<br />

<strong>Biokreis</strong> aber noch so weit auseinander, dass von der<br />

Versammlung zunächst der Auftrag ausging, noch<br />

einmal einen Biogastag mit Einladung an alle<br />

Mitglieder zu organisieren.<br />

Einstimmigkeit herrschte in Bezug auf die angekündigte<br />

Satzungsänderung: Mit mehr als der dafür notwendigen<br />

Zweidrittelmehrheit wurde dort ein Passus<br />

eingefügt, über den sich der <strong>Biokreis</strong> von rechtsradikalem<br />

Gedankengut abgrenzt. Zum Abschluss der<br />

Versammlung erging über den Antrag von<br />

Imkerberater Hubert Dietrich an den Vorstand noch<br />

der Auftrag zur Neufassung der Richtlinien regional<br />

& fair für den Bereich Imkerei.


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:33 Seite 18<br />

<strong>Biokreis</strong> Fachberatung<br />

LfL forscht an alten Maissorten<br />

Genetische Ressourcen sind wichtig für die Züchtung<br />

Von Kristina Peus-Michal<br />

Auch im ökologischen Landbau<br />

werden beim Mais fast<br />

ausschließlich Hybridsorten<br />

verwendet, obwohl diese nicht unumstritten<br />

sind. Doch es fehlt<br />

schlichtweg an Alternativen. Seit in<br />

den 1950er Jahren die Hybridsorten<br />

Einzug gehalten haben, sind die<br />

alten, früher weit verbreiteten,<br />

Landsorten völlig verdrängt worden.<br />

200 alte Sorten aus dem<br />

Dornröschenschlaf geweckt<br />

Wer kennt heute noch Sorten wie<br />

Pautzfelder, Pfarrkirchner Körnermais<br />

oder Rottaler Silomais? Bis Ende der<br />

1950er Jahre wurden diese Sorten an<br />

der Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

(LfL) in Bayern geprüft, danach verschwanden<br />

sie sowohl von den Feldern<br />

der Bauern als auch von denen der<br />

Forschungsanstalten. Hybridsorten<br />

überzeugten einfach durch höheren<br />

Ertrag und Homogenität. Die alten<br />

Sorten überlebten lediglich in Form<br />

von Saatgutmustern in den Genbanken.<br />

Leider und zugleich glücklicherweise -<br />

denn nun konnten ca. 200 Sorten aus<br />

Deutschland und dem benachbarten<br />

Ausland aus ihrem Dornröschenschlaf<br />

erweckt erweckt werden.<br />

Am Institut für für Pflanzenbau und<br />

Pflanzenzüchtung an der LfL in<br />

Freising hat das Team um Dr. Barbara<br />

Eder, Dr. Joachim Eder und Dr.<br />

Günther Schweizer aus verschiedensten<br />

Quellen (Genbanken, Universitäten,<br />

Züchter und Privatleute) ebendieses<br />

alte Saatgut gesammelt und auf<br />

Versuchsfeldern angebaut. Bereits<br />

2009 wurde mit dem Anbau begonnen.<br />

Es wurde weiteres Saatgut vermehrt,<br />

phänotypische Beschreibungen und<br />

genetische Untersuchungen vorgenommen.<br />

Auch in Leistungsprüfungen und<br />

züchterischer Bearbeitung hat das verwendete<br />

Material wieder Eingang<br />

gefunden.<br />

Ernährungsphysiologisch interessant<br />

Erste Ergebnisse liegen bereits vor. In<br />

den Leistungsprüfungen schnitten die<br />

Land- und Populationssorten mit etwa<br />

40-50 Prozent des Ertrages der modernen<br />

Hybridsorten erwartungsgemäß<br />

schlechter ab, im Trockensubstanzgehalt<br />

sind sie jedoch gleichwertig.<br />

Ernährungsphysiologisch könnten sie<br />

interessant werden durch z.B. hohe<br />

Kalium- und Magnesiumgehalte.<br />

Doch das für die Forschung und<br />

Züchtung bedeutendste Ergebnis liegt<br />

auf genotypischer Ebene. In den<br />

Genomen der Landsorten wurden verschiedene<br />

Allele (mögliche Ausprägung<br />

eines Genabschnittes) gefunden,<br />

die eben nur dort vorkommen. Für die<br />

Züchtung sind solche genetischen Ressourcen<br />

wichtig, um auch in Zukunft<br />

gesunde, den Anforderungen entsprechende<br />

Sorten züchten zu können.<br />

Daher sollen im weiteren Vorgehen die<br />

Versuchsergebnisse in einer Datenbank<br />

zusammengetragen werden. Natürlcih<br />

werden auch die untersuchten Sorten,<br />

besonders die für bayerische Verhältnisse<br />

adaptierten, weiter vermehrt und<br />

eingelagert, sodass sie für Forschungszwecke<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Zum Anbau nicht zugelassen<br />

Aktuell können die alten Landsorten<br />

nicht großflächig angebaut werden, da<br />

kein Saatgut zugelassen ist. Dieses<br />

müsste erst über den Weg der<br />

Erhaltungssortenregelung zugelassen<br />

werden. Die LfL plant, die interessantesten<br />

Landsorten beim Bundesamt als<br />

Erhaltungssorten anzumelden und dementsprechend<br />

Saatgut bereitzustellen.<br />

Auch die ertragreicheren, neuen Populationssorten<br />

können noch nicht in den<br />

Handel, das übliche Zulassungsverfahren<br />

des Bundessortenamts eignet sich<br />

nicht für sie. So müssen zur Beurteilung<br />

einer neuen Sorte immer vergleichbare,<br />

zugelassene Sorten herangezogen<br />

werden. Doch wie soll man<br />

alte Landsorten oder Populationssorten<br />

zulassen, wenn es keine vergleichbaren<br />

Sorten mehr gibt? Ebenso können<br />

Populationssorten die hohen Homogenitätsanforderungen<br />

naturgemäß nicht<br />

erfüllen. Auch an der Lösung dieses<br />

Problems arbeiten die Forscher gemeinsam<br />

mit der BSA.<br />

Die Vielfalt der verschiedenen<br />

Maissorten wird<br />

im Kolben sichtbar:<br />

Bilder: Dr. Barbara Eder, LfL<br />

Pfarrkirchner-K aus Bayern<br />

Rheintaler Monsheim-K. aus Rheinland-Pfalz<br />

Kemater-Rot-K aus Tirol Blaumais-K aus Salzburg Buntmais-K aus Kärnten<br />

18 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:33 Seite 19<br />

Fachberatung <strong>Biokreis</strong><br />

Akupunktur beim Rind<br />

Schon 3000 vor Christus wurden auch Tiere mit der Nadel behandelt<br />

Von Peter Paulus<br />

Ähnlich wie beim Menschen<br />

werden allerlei Heilverfahren<br />

inzwischen auch beim<br />

Nutztier angewandt. Wenn man den<br />

Begriff „Akupunktur bei Tieren“<br />

hört, denkt man sich im ersten Moment,<br />

dass das wohl was ganz Neues<br />

sein muss, was da zur Anwendung<br />

kommt. Aber weit gefehlt: Schon seit<br />

es Akupunktur gibt – und sie wurde<br />

in China und Korea schon ca. 3000<br />

vor Christ Geburt als Heilmethode<br />

angewandt – kommt sie auch bei<br />

Nutztieren zum Einsatz.<br />

Es gibt überlieferte Literatur, die beschreibt,<br />

wie man beim Pferd, Esel,<br />

Kamel, Rind und Wasserbüffel bestimmte<br />

Krankheitszustände lösen kann.<br />

Um 900 nach Christi Geburt existierte<br />

die erste chinesische Veterinärschule,<br />

die Akupunktur beim Nutztier lehrte.<br />

Um 1640 wurden in China erste<br />

Bücher zum Thema verfasst. Diese<br />

Literatur ist heute Grundlage der<br />

Veterinärakupunktur. In Europa und<br />

Deutschland wurde die Akupunktur<br />

von Dr. Kampfer um 1683 eingeführt.<br />

Die Energie muss fließen<br />

Grundlage für diese Heilmethode ist,<br />

dass die körpereigene Energie (Qi) auf<br />

Leitbahnen, den so genannten Meridianen,<br />

frei durch den Körper fließt.<br />

Wenn dieser freie Energiefluss gestört<br />

ist, kommt es zu Blockaden, die wiederum<br />

zu Erkrankungen führen. Diese<br />

Energieblockaden behandelt man mit<br />

Akupunktur, abgeleitet von den lateinischen<br />

Worten acus (Nadel) und pungere<br />

(stechen).<br />

Akupunktur beim Menschen<br />

Beim Menschen ist Akupunktur geeignet<br />

bei funktionellen Störungen des<br />

Bewegungsapparates wie Lahmheiten,<br />

Erkrankungen des Magen-Darmtraktes,<br />

der Atmungs-, Harn- und Geschlechtsorgane.<br />

Kontraindikationen sind schwere<br />

Erkrankungen mit zerstörtem Gewebe,<br />

(Brüche, Tumore), schwere Infektionserkrankungen<br />

und psychische<br />

Bei seinen Seminaren zeigt Peter Paulus den wichtigen Notfallpunkt auf dem Flotzmaul des<br />

Rindes. An diesem Punkt kann man bei lebenschwachen Kälbern nach Schwergeburten<br />

Atmung, Herz und Kreislauf in Schwung bringen.<br />

Erkrankungen. Bei lebensbedrohlichen<br />

Zuständen werden bestimmte Notfallpunkte<br />

mit behandelt.<br />

Akupunktur beim Tier<br />

Die beim Rind behandelten Akupunkturpunkte<br />

liegen wie beim Menschen<br />

auf den Meridianen, insgesamt gibt es<br />

zwölf paarig angelegte Meridiane. Die<br />

Akupunkturpunkte haben beim Rind<br />

einen Durchmesser von ca. fünf Millimetern<br />

und weisen einen messbar verminderten<br />

elektrischen Hautwiderstand<br />

auf. Bei krankhaften Umständen ist<br />

eine Stimulation häufig spontan sehr<br />

schmerzhaft.<br />

Erst beobachten, dann behandeln<br />

Einer jeden Behandlung geht eine intensive<br />

Betrachtung und Untersuchung<br />

Akupunktur bei Rindern in der Praxis<br />

Bild: Peter Paulus<br />

des Tieres voraus, ähnlich wie wenn<br />

man Tiere betrachtet und untersucht,<br />

die man homöopathisch behandeln<br />

will. Hinzu kommt ein Abtasten des<br />

Tieres, wobei verschiedene Pulse und<br />

die sogenannten Shu-Punkte gefühlt<br />

werden. Dies sind Punkte auf dem<br />

inneren Blasenmeridian, die Störungen<br />

an den zugeordneten inneren Organen<br />

deutlich anzeigen. Wird an diesen<br />

Punkten Druck ausgeübt, reagieren die<br />

Tiere oft äußerst heftig: Sie zucken<br />

dann stark, schlagen mit dem Schwanz<br />

oder schlagen heftig nach dem<br />

Behandelnden.<br />

Bei Interesse können Workshops zum<br />

Thema Akupunktur beim Rind organisiert<br />

werden. hierzu wenden sie sich bitte an<br />

Peter Paulus, <strong>Biokreis</strong>-Beratung Allgäu<br />

und westliches Oberbayern.<br />

- Notfallpunkte behandeln nach Schwergeburten, bei lebensschwachen Kälbern<br />

- Fehlender Saugreflex bei Kälbern, Kehlkopflähmungen<br />

- Geburtsprobleme, verhärtete Geburtswege, Wehenschwäche, Schmerzen<br />

- Milchausschüttung anregen bei Milchkühen, die die Milch „aufziehen“<br />

- Lösen von Vernarbungen im Gewebe, die zu Blockaden und Flüssigkeits<br />

ansammlungen (Ödeme) führen können<br />

- Fruchtbarkeitsprobleme bei gestörter Hormonausschüttung<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 19


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:33 Seite 20<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

Weingut Hirth holte den Sieg<br />

<strong>Biokreis</strong>-Wein als bester Weißwein aus weißen Burgundersorten geehrt<br />

Beim Wettbewerb „Bester<br />

Württemberger werden jährlich<br />

in elf Kategorien die besten<br />

Weine des Anbaugebietes gekürt.<br />

staltung wurden die Preise durch<br />

Innenminister Reinhold Gall vergeben.<br />

Weinbaupräsident Hermann Hohl und<br />

Weinkönigin Nina Hirsch führten<br />

durch den Abend, der von politischer<br />

Prominenz ebenso besucht wurde wie<br />

von Weinhändlern aus Berlin und<br />

Vertretern aus der Gastronomie.<br />

Dabei treten alle Weine gegeneinander<br />

an, die in der Landesweinprämierung<br />

die Höchstpunktzahl von fünf Punkten<br />

bekommen haben – und damit auch die<br />

Goldmedaille besitzen. Es ist praktisch<br />

die „Champions-League“ der Weinprämierung,<br />

in der nur unter den Siegern<br />

nochmals der beste Wein gesucht wird.<br />

Und eben in diesem Wettbewerb wurde<br />

der 2011er Auxerrois QbA trocken des<br />

<strong>Biokreis</strong>-Weinguts Hirth zum besten<br />

Weißwein aus weißen Burgunder-<br />

Sorten gewählt. Er hat sich damit auch<br />

gegen Weißburgunder, Grauburgunder<br />

und Chardonnays durchgesetzt. Die<br />

Preisverleihung an die elf Gewinner<br />

fand im November 2012 in der<br />

Landesvertretung Baden-Württembergs<br />

in Berlin statt. Bei einer Gala-Veran-<br />

Bild: Hirth<br />

Stoßen auf die Prämierung an: Frank Kayser, Kellermeister des Weinguts Hirth, die ehemalige<br />

Weinkönigin Petra Hammer und die aktuelle Weinkönigin Nina Hirsch.<br />

Der Allgäuer Grünlandputzer<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirt hat praktisches Gerät entwickelt<br />

Von Katharina Obermeier<br />

Bild: Scholz<br />

Multifunktionsgerät vom Frühling bist zum<br />

Herbst: Der Allgäuer Grünlandputzer.<br />

<strong>Biokreis</strong>-Landwirt Rudolf Scholz<br />

aus Salgen im Unterallgäu hat<br />

ein neues Gerät zur Grünlandbearbeitung<br />

entwickelt: Den Allgäuer<br />

Grünlandputzer, eine Zusatzausrüstung<br />

für jeden gängigen Kreiselheuer.<br />

Die Besonderheit des Grünlandputzers<br />

sind die hochelastischen, dünndrahtigen<br />

Federzinken, die auf einer Teilbreite<br />

des Kreiselheuers mittels eines<br />

Zinkenträgers mit einem Überstand<br />

von ca. 5 cm an den vorhandenen<br />

Zinkenpaaren montiert werden. Eine<br />

Verlustsicherung für die Zinken ist verfügbar.<br />

Aufgrund des Zwangsantriebes mit<br />

hoher Umfangsgeschwindigkeit der<br />

Kreisel durch die Trägermaschine wird<br />

die oberste Bodenschicht sehr intensiv<br />

bearbeitet, so dass Flachwurzler wie<br />

die gemeine Rispe und Moos, aber<br />

auch Pflanzenrückstände zuverlässig<br />

ausgekämmt werden. Durch diese<br />

Entfilzung der Grasnarbe wird die<br />

Bestockung der Restpflanzen angeregt<br />

und Platz für eine etwaige Nachsaat<br />

geschaffen.<br />

Der Erfinder selbst schätzt neben der<br />

Leichtzügigkeit des Geräts und den<br />

verhältnismäßig geringen Kosten unter<br />

anderem die Tatsache, dass der Grünlandputzer<br />

von Frühjahr bis Herbst<br />

genutzt werden kann.<br />

Denn zusätzlich zu den bereits erwähnten<br />

Einsatzmöglichkeiten eignet sich<br />

die Maschine auch zur Heuwerbung,<br />

zum Einebnen von Maus- und Maulwurfshügeln<br />

und zum Mistbreiten. Die<br />

Flächenleistung der Maschine beträgt<br />

bei einer Arbeitsbreite von 8 Metern ca.<br />

2 Hektar pro Stunde.<br />

Weitere Infos zu dem Gerät, dessen heutige<br />

Ausführung durch einen Metallbetrieb<br />

gefertigt wird, finden Sie auf der Homepage<br />

www.allgaeuer-gruenlandputzer.de.vu<br />

20 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:34 Seite 21<br />

Stark im Mittelgebirge<br />

Mitgliederversammlung NRW: Alle drei Vorstandsmitgliederbestätigt<br />

Text und Bilder: Eva Lisges<br />

Aktuelles <strong>Biokreis</strong><br />

Engagierter Einsatz für die<br />

Mitgliedsbetriebe und Harmonie<br />

im Vereinsleben. So<br />

einfach und doch präzise könnte<br />

man das Erfolgsrezept des Landesverbandes<br />

NRW im Ökoverband<br />

<strong>Biokreis</strong> beschreiben, der am 1.<br />

März in Lennestadt-Kirchveischede<br />

nach einem Grußwort des Bundesvorsitzenden<br />

Hans Meier zur Mitgliederversammlung<br />

zusammenkam.<br />

Einstimmige Bestätigung für einen unveränderten NRW-Vorstand seit 2009 (v.l.): Josef Heer,<br />

Matthias Büdenbender und Vorsitzender Gottfried Erves sowie Geschäftsführer Jörn Bender.<br />

Die Mitgliedsbetriebe stehen eher<br />

außerhalb des Fokus der „Großen<br />

Agrarpolitik“, sind geprägt von reinen<br />

Grünlandstandorten und der zumeist<br />

extensiv betriebenen Haltung von großen<br />

und kleinen Wiederkäuern. Mit<br />

rund 35 ha ist der Durchschnittsbetrieb<br />

aufgrund vieler Nebenerwerbler auch<br />

kleiner als der durchschnittliche Ökohof<br />

in NRW. Gerade dieser Strukturen<br />

hat sich der <strong>Biokreis</strong> aber vor beinahe<br />

15 Jahren angenommen und vertritt<br />

heute die 150 Mitgliedsbetriebe mit<br />

über 5.200 ha Ökofläche aktiv und<br />

anerkannt in Beratung, Vermarktung<br />

und gegenüber der Landespolitik in<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Beständige Zusammenarbeit seit der<br />

Gründung<br />

Dass dies in so beständigem Maße<br />

möglich ist, mag auch auf die kontinuierliche<br />

Arbeit und Zusammensetzung<br />

von Vorstand, Mitarbeiterstab und Mitgliedern<br />

zurückzuführen sein. Seit<br />

Der Bundesvorsitzende Hans Meier hielt ein<br />

engagiertes Grußwort und nahm sich Zeit<br />

für Wünsche und Anregungen aus NRW.<br />

2004 und somit im zehnten Jahr als<br />

erster Vorsitzender des Verbandes tätig,<br />

ist Mutterkuhhalter Gottfried Erves aus<br />

Eslohe-Lochtrop nicht nur das politische<br />

Gesicht des <strong>Biokreis</strong> in NRW,<br />

sondern mit seiner humorvollen Art<br />

eine unverwechselbare Galionsfigur<br />

der Sauerländer Ökobauern. Seine<br />

Vorstandskollegen Josef Heer und<br />

Matthias Büdenbender sind ebenfalls<br />

seit Gründungszeiten Mitglieder im<br />

<strong>Biokreis</strong> und langjährig ehrenamtlich<br />

aktiv. Alle drei Vorstandsmitglieder<br />

wurden in getrennter, geheimer Wahl<br />

einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.<br />

Aus Berufung zu seinem Job gefunden<br />

hat auch Geschäftsführer Jörn Bender,<br />

den die Kombination aus landwirtschaftlicher<br />

Beratung, Veranstaltungsorganisation<br />

und agrarpolitischer<br />

Lobbyarbeit seit dem Jahr 2005 fasziniert.<br />

Aber auch viele der aktiven<br />

Mitglieder sowie die Mitarbeiterinnen<br />

Eva Lisges und Steffi Bender sind lange<br />

im Landesverband dabei und komplettieren<br />

ein vielseitiges Vereinsleben.<br />

Schnell ausgebucht sind aus diesem<br />

Grunde etwa die abwechslungsreichen<br />

Jahresexkursionen des <strong>Biokreis</strong> NRW,<br />

die in der jüngsten Vergangenheit<br />

Frankreich und Schottland zum Ziel<br />

hatten.<br />

100 Beratungen und Stammtische im<br />

Jahr 2012<br />

Zusammengenommen etwa 100 individuelle<br />

Betriebsberatungen und Beratungsstammtische<br />

auf den Höfen der<br />

Mitglieder hat der Erzeugerring im<br />

Jahr 2012 absolviert und bei diesen<br />

Veranstaltungen, Exkursionen und Beratungsterminen<br />

insgesamt etwa 350<br />

Teilnehmer begrüßen dürfen. Im Jahr<br />

2013 wird ein Betriebsmonitoring zum<br />

Tierwohl, das im ökologischen Landbau<br />

höchsten Stellenwert besitzt, im<br />

Zuge eines gemeinsamen Projektes der<br />

Ökoverbände in NRW ein Schwerpunkt<br />

der Aktivitäten des Verbandes<br />

sein. Ein weiteres Augenmerk wird<br />

auf die Wirtschaftlichkeit der Tierhaltung<br />

an den Mittelgebirgsstandorten<br />

gerichtet sein. Steigende Pachtpreise<br />

und die oftmals schwierige Konkurrenz<br />

mit Betrieben in begünstigten Lagen<br />

erfordern trotz entsprechender Fördermittel<br />

eine klare Honorierung der ökologischen<br />

Leistungen durch den Verbraucher.<br />

Von den Verarbeitern fordern<br />

die Mitgliedbetriebe dringend höhere<br />

Ökoaufschläge, gerade mit Blick auf<br />

die Fleischerzeugnisse der Wiederkäuer.<br />

Landwirte beklagen Bürokratie<br />

Auch andere Entwicklungen machen<br />

den Landwirten in Südwestfalen Sorgen<br />

wie Diskussionen in der Versammlung<br />

zeigten. Die immer geringere und<br />

kostspieligere Verfügbarkeit von Stroh<br />

etwa, welches andererseits das Rückgrat<br />

einer tiergerechten Aufstallung im<br />

Ökobereich darstellt. Weiterhin macht<br />

gerade den kleineren Betrieben in<br />

Landwirtschaft und Verarbeitung (z.B.<br />

Schlachtereien) jede Erweiterung von<br />

Auflagen und Bürokratie systembedingt<br />

meist mehr zu schaffen als größeren<br />

Einheiten, deren mitunter kritische<br />

Wirtschaftsweise hingegen nach Ansicht<br />

der anwesenden Betriebsleiter oft<br />

Auslöser entsprechender Veränderungen<br />

bei Kontroll-, Verwaltungs- und<br />

Dokumentationsvorschriften ist.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 21


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:34 Seite 22<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Fachberatung<br />

Tierschutz in der<br />

landwirtschaftlichen Nutztierhaltung<br />

— Fachseminar der Ökoverbände in NRW —<br />

Text und Bilder: Eva Lisges<br />

Die Referenten der Veranstaltung (v.l.): NRW-Geschäftsführer Jörn Bender, Dr. Jörg Styrie (Bundesverband Tierschutz), Magdalena Dunker<br />

(Lacon NRW), Julian Eickhoff (Raiffeisen Olpe) und Dr. Martin Pries (LWK NRW)<br />

Mit dem Wohlergehen landwirtschaftlicher<br />

Nutztiere<br />

beschäftigten sich die Vorträge<br />

am Vormittag der Fachtagung<br />

Ökolandbau am 23. Februar in Lennestadt-Kirchveischede.<br />

Die vier Ökoanbau-Verbände<br />

<strong>Biokreis</strong>, Bioland,<br />

Demeter und Naturland sowie die<br />

Landwirtschaftskammer NRW hatten<br />

gemeinsam zu der Veranstaltung eingeladen,<br />

die der <strong>Biokreis</strong> NRW organisiert<br />

hatte. Prof. Dr. Friedhelm<br />

Jaeger vom Landwirtschaftsministerium<br />

(MKULNV) NRW und Dr.<br />

Jörg Styrie vom Bundesverband Tierschutz<br />

waren als Referenten zugegen.<br />

Berichte zum Umgang mit unseren<br />

Nutztieren sind in den Medien derzeit<br />

allgegenwärtig, der Tierschutz gewinnt<br />

auch als gesamtgesellschaftliches<br />

Thema immer mehr an Bedeutung.<br />

„Wir haben im Bereich des Ökoland-<br />

22 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013<br />

baus keine Baustelle beim Tierschutz“,<br />

betont Bender, Geschäftsführer des<br />

<strong>Biokreis</strong> NRW, „wir möchten uns aber<br />

in diese Diskussion einbringen. Wir<br />

sind aufgeschlossen, wenn es darum<br />

geht, die Haltungsbedingungen auch<br />

auf den Ökobetrieben weiter zu verbessern.“<br />

Problematische Bedingungen in konventioneller<br />

Landwirtschaft<br />

Dr. Jörg Styrie gab in seinem Vortrag<br />

einen Überblick über die aus Sicht des<br />

Tierschutzes problematischen Bereiche<br />

in der landwirtschaftlichen Tierhaltung<br />

sowie über Forderungen, diese zu verbessern.<br />

Auch hier zeigte sich, dass<br />

viele der Probleme bei einem Teil der<br />

konventionellen, nicht bei den ökologischen<br />

Haltungen liegen. In seiner<br />

Kritik stand etwa die Haltung von<br />

Schweinen und Mastbullen auf Vollspaltenböden<br />

mit hohen Besatzdichten<br />

und ohne Einstreu oder weiche Liegeflächen.<br />

Problematisch sei auch die<br />

intensive Bodenhaltung von Mastgeflügel.<br />

Diese führe zu Verhaltenseinschränkungen<br />

und gesundheitlichen<br />

Problemen wie Fußballenentzündungen<br />

und mache einen hohen Medikamenteneinsatz<br />

erforderlich. Jörg Styrie und<br />

Jörn Bender sprechen sich für die<br />

Einführung gesetzlicher Mindeststandards<br />

für die Haltung aller landwirtschaftlicher<br />

Nutztiere aus, die es derzeit<br />

in Deutschland nicht gibt. Prof. Dr.<br />

Jaeger erläuterte, dass solche Regelungen<br />

von der EU erwartet, jedoch nicht<br />

eingeführt wurden, weswegen dies nun<br />

zu einer nationalen Aufgabe geworden<br />

sei.<br />

Wege zur Reduzierung von<br />

Eingriffen am Tier<br />

Einen weiteren Problembereich stellen<br />

Eingriffe am Tier dar, hierzu zählen das<br />

Kupieren von Schwänzen bei Ferkeln,<br />

die Kastration männlicher Ferkel, das<br />

Enthornen von Rindern bzw. Kälbern<br />

und das Kürzen von Schnäbeln bei


Auf EU-Ebene wurde im November<br />

2012 die Haltung von Legehennen in<br />

traditionellen Käfigen verboten, diese<br />

Vorgabe ist jedoch noch nicht vollstänbn_2_13.qxp<br />

25.03.2013 11:35 Seite 23<br />

Fachberatung <strong>Biokreis</strong><br />

Geflügel. Sowohl Styrie als Jaeger kritisierten,<br />

dass diese schmerzhaften<br />

Eingriffe zur Anpassung des Tieres an<br />

das Haltungssystem durchgeführt werden,<br />

anstatt das Haltungssystem an den<br />

Bedürfnissen des Tieres auszurichten.<br />

Die genannten Eingriffe sind nach dem<br />

Tierschutzgesetz verboten und nur mit<br />

Genehmigung in Ausnahmefällen erlaubt,<br />

die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung<br />

und somit die Durchführung<br />

der Eingriffe seien jedoch zur<br />

Regel geworden. Beide Referenten lobten<br />

die „Düsseldorfer Erklärung“, eine<br />

gemeinsame Erklärung von allen Tierschutzverbänden,<br />

Ökoverbänden, Landwirtschaftsverbänden,<br />

Kammern und<br />

dem Ministerium, welche eine verstärkte<br />

Förderung der Zucht auf genetische<br />

Hornlosigkeit zum Ziel hat. Eine<br />

Enthornung sollte damit mittel- bis<br />

langfristig überflüssig werden. Gleichzeitig<br />

regelt sie die möglichst tierschonende<br />

Verfahrensweise bei der<br />

Enthornung von Kälbern, die zumindest<br />

in einer Übergangszeit noch notwendig<br />

sein wird.<br />

lendergen bei Fleischrindern kann zu<br />

Schwergeburten und Kaiserschnitten<br />

führen, hohe Leistungen bei Milchkühen<br />

und Sauen zu geringen Lebenszeiten<br />

und vielen krankheitsbedingten<br />

Abgängen, im Geflügelbereich zu<br />

Krankheiten und Verhaltensstörungen.<br />

Hier plädiert Styrie für eine Ausrichtung<br />

der Zucht auf Widerstandsfähigkeit<br />

und Langlebigkeit statt zu<br />

immer höheren Leistungen.<br />

Informierte Verbraucher können<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Neben Änderungen bei der Haltung<br />

und im Umgang mit Tieren fordert Jörg<br />

Styrie auch eine verstärkte Verbraucheraufklärung<br />

und stellt beispielhaft das<br />

neue Tierschutzlabel des Deutschen<br />

Tierschutzbundes vor. Unterteilt in die<br />

Einstiegsstufe mit einem Stern und die<br />

Premiumstufe mit zwei Sternen soll es<br />

dem Verbraucher erleichtern, durch seine<br />

Kaufentscheidung das Wohlergehen<br />

der Tiere zu verbessern.<br />

Eine Wortmeldung aus dem Teilnehmerkreis<br />

brachte das Unverständnis<br />

darüber zum Ausdruck, dass der Deutsche<br />

Tierschutzbund in Zusammenarbeit<br />

mit einem großen Schlachtunternehmen<br />

ein Label mit – vor allem in<br />

der Einstiegsstufe – sehr geringen Anforderungen<br />

an Verbesserungen der<br />

Haltungsbedingungen auf den Markt<br />

gebracht hat, statt gleich eine<br />

Orientierung hin zum ökologischen<br />

Landbau zu fordern. Styrie widersprach<br />

dem nicht, betonte jedoch, dass<br />

es wichtig sei, die Landwirte dort<br />

abzuholen, wo sie stehen und hoffte,<br />

dass sich die Premiumstufe auf Dauer<br />

durchsetzen werde. Ein weiteres eigenes<br />

Label durch den Bundesverband<br />

Tierschutz, den er selbst vertritt, sei<br />

nicht geplant.<br />

Aktuelles zum Tierschutz in Gesetz<br />

und Politik<br />

Prof. Dr. Jaeger stellte in seinem<br />

Vortrag ähnliche Problembereiche in<br />

der Haltung von Nutztieren dar wie Dr.<br />

Styrie, darüber hinaus beinhaltete sein<br />

Beitrag verschiedene rechtliche und<br />

politische Aspekte.<br />

Robustheit statt Hochleistung<br />

Auch Hochleistungszuchten („Qualzuchten“)<br />

laufen den Gedanken des<br />

Tierschutzes zuwider: Das Doppeldig<br />

umgesetzt. Der Strukturwandel in<br />

der Legehennenhaltung hin zu besseren<br />

Haltungsbedingungen setzt sich jedoch<br />

weiterhin fort. Seit dem 1. Februar<br />

2013 ist die Gruppenhaltung von Sauen<br />

zwingend vorgeschrieben – jedoch<br />

ebenfalls noch nicht vollständig umgesetzt<br />

– und die maximale Spaltenbreite<br />

in der Schweinehaltung wurde verringert.<br />

Zur Verbesserung der Haltungsbedingungen<br />

setzt das MKULNV auf eine<br />

„Doppelstrategie“, bei der kurzfristig<br />

der Zustand und die Rechtssicherheit<br />

(Bsp.: Einsatz von Schmerzmitteln bei<br />

zootechnischen Eingriffen), langfristig<br />

die Haltungsbedingungen verbessert<br />

werden sollen. Weiterhin biete das<br />

Ministerium finanzielle Anreize für die<br />

tiergerechte Haltung durch Förderbausteine<br />

für Weidehaltung und Haltungsverfahren<br />

auf Stroh.<br />

Enttäuscht zeigte sich Prof. Dr. Jaeger<br />

vom neuen Tierschutzgesetz, das<br />

voraussichtlich bald in Kraft treten<br />

wird: das Verbot des Brandzeichens sei<br />

gestrichen, das Verbot der betäubungslosen<br />

Ferkelkastration verschoben, ein<br />

konsequentes Verbot von Qualzuchten<br />

fehle weiterhin.<br />

Das neue Verbandsklagerecht für Tierschutzvereine<br />

in NRW, das voraussichtlich<br />

im Sommer 2013 in Kraft treten<br />

wird, begrüßte Jaeger hingegen.<br />

Das Gesetz beinhalte nicht allein das<br />

Klagerecht, sondern - und dies sei<br />

besonders wichtig - auch Mitwirkungsund<br />

Informationsrechte. Die Einbindung<br />

von Tierschutzverbänden bei<br />

Maßnahmen und Vorhaben, die den<br />

Tierschutz betreffen, werde zur Vermeidung<br />

von Konflikten führen. Die<br />

Sorge eines Teilnehmers, es werde zu<br />

einer Flut von Klagen kommen, konnte<br />

Jörg Styrie nehmen oder zumindest<br />

mindern: Das Verbandsklagerecht werde<br />

nur wenigen anerkannten Tierschutzverbänden<br />

– und keinen Splittergruppen<br />

– eingeräumt, die mit diesem<br />

Recht, auch aus wirtschaftlichen Überlegungen,<br />

sehr sorgsam umgehen werden.<br />

Die Mineralfutterversorgung bei Rindern<br />

in Weidehaltung stand im Zentrum<br />

der Vorträge des Nachmittages. Hierzu<br />

lesen Sie mehr in der kommenden<br />

Ausgabe der Bionachrichten.<br />

Prof. Dr. Jaeger, Leitender Veterinär im<br />

Landwirtschaftsministerium NRW.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 23


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:35 Seite 24<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Fachberatung<br />

Prohylaxe statt Behandeln<br />

„Pro Gesund“: Rindermonitoring in Bayern<br />

Von Dr. Sandra Uebelhack und Dr. Dieter Krogmeier, Institut für Tierzucht der LfL<br />

Mit dem bayerischen<br />

Rindermonitoring-Projekt<br />

„Pro Gesund“ wird derzeit<br />

eine Datengrundlage geschaffen, die<br />

Milchviehhaltern einen genauen<br />

Überblick über den Gesundheitsstatus<br />

ihrer Herden und etwaige<br />

Schwachstellen im Betrieb ermöglicht.<br />

So können Problemtiere frühzeitig<br />

erkannt werden.<br />

Durch die Auswertung von am eigenen<br />

Betrieb durch den Hoftierarzt erfassten<br />

Diagnosedaten können Strategien zur<br />

Vermeidung von z.B. Eutergesundheits-<br />

oder Fruchtbarkeitsproblemen<br />

entwickelt und dadurch Kosten vermieden<br />

werden. Daneben sollen mit<br />

den Daten Gesundheitszuchtwerte für<br />

die bayerischen Besamungsbullen geschätzt<br />

werden, damit das Krankheitsrisiko<br />

durch die Besamung mit genetisch<br />

überdurchschnittlichen Bullen<br />

gesenkt werden kann.<br />

Wie läuft`s?<br />

In „Pro Gesund“ werden die Diagnosen<br />

von einzelnen Kühen vom<br />

Tierarzt erfasst, nach einem Diagnoseschlüssel<br />

codiert und zusammen<br />

mit der Lebensohrmarkennummer des<br />

Tieres und dem Datum der Diagnosestellung<br />

in eine Tiergesundheitsdatenbank<br />

– unter Einhaltung aller<br />

datenschutzrechtlichen Bestimmungen<br />

– gespeichert. Die Übermittlung der<br />

codierten Diagnosen in diese Datenbank<br />

erfolgt entweder direkt über den<br />

teilnehmenden Tierarzt – sofern er über<br />

die entsprechende Praxissoftware verfügt<br />

– oder über den zuständigen<br />

Leistungsoberprüfer. Falls der Tierarzt<br />

nicht über eine geeignete Praxissoftware<br />

verfügt, muss der Landwirt<br />

seinem Leistungsoberprüfer mitteilen,<br />

dass er bei „Pro Gesund“ teilnimmt<br />

und dass der LOP die codierten<br />

Diagnosen erfassen soll. Der LOP wird<br />

in diesem Fall bei seinem nächsten<br />

Routinebesuch eine Tierliste ausdrucken,<br />

auf der der Tierarzt die<br />

Diagnosen notiert. Die codierten<br />

Diagnosen werden dann von dieser<br />

Liste vom LOP per PC in die<br />

Tiergesundheitsdatenbank übertragen.<br />

Um die Vorteile von „Pro Gesund“ zu<br />

nutzen, sollten Landwirte gemeinsam<br />

mit ihrem Hoftierarzt teilnehmen.<br />

Beide müssen jeweils eine Teilnahmeerklärung<br />

unterzeichnen, die unter<br />

www.progesundrind.de abrufbar ist.<br />

Die codierten Diagnosen werden mit<br />

den gesundheitsrelevanten Milchleistungsprüfdaten<br />

aufbereitet und ausgewertet.<br />

Neben betriebsspezifischen<br />

Analysen, die Problembereiche im Betrieb<br />

mit einem übersichtlichen Ampelsystem<br />

zeigen, werden auch Aktionslisten<br />

zur Arbeitserleichterung in der<br />

täglichen Routine zur Verfügung gestellt.<br />

Momentan stehen als Internetanwendung<br />

die Module „Eutergesundheit“<br />

und „Fruchtbarkeit“ zur Verfügung.<br />

Diese Module wurden in Zusammenarbeit<br />

von Vertretern aus Zucht und<br />

Veterinärmedizin sowie der LKVs aus<br />

Bayern, Baden-Württemberg und<br />

Österreich erstellt. Weitere Module mit<br />

den Themengebieten „Klauengesundheit“,<br />

„Stoffwechselkrankheiten“ und<br />

„Kälberkrankheiten“ sind in Vorbereitung.<br />

Neben der Übersicht der Tiere im<br />

Bestand kann auch jedes Einzeltier mit<br />

seiner Diagnosegeschichte in Verbindung<br />

mit den Milchleistungsdaten angesehen<br />

werden, so dass alle Informationen<br />

für jedes Tier zur Verfügung<br />

stehen. Den Landwirten werden die<br />

betriebsspezifischen Analysen über die<br />

Webseite www.progesundrind.de oder<br />

über ihren RDV4M-Zugang zur<br />

Verfügung gestellt. Der Tierarzt kann<br />

die Informationen seiner Betriebe<br />

ebenfalls über www.progesundrind.de<br />

einsehen. Betriebe ohne Internetzugang<br />

erhalten einmal pro Jahr Gesundheitsberichte<br />

in gedruckter Form. „Pro<br />

Gesund“ verbessert die Gesundheit<br />

Ihrer Milchkühe, senkt die Kosten für<br />

die Tierbehandlung und verbessert den<br />

Betriebserfolg. Hierzu sollen in Zukunft<br />

auch Gesundheitszuchtwerte für<br />

alle bayerischen Besamungsbullen beitragen.<br />

„Pro Gesund“ ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

(LfL), des Landeskuratoriums<br />

der Erzeugerringe für tierische<br />

Veredelung in Bayern e. V. (LKV), der<br />

Bayerischen Landestierärztekammer<br />

(BLTK), des Bundes praktizierender<br />

Tierärzte (BpT) und des Tiergesundheitsdienstes<br />

Bayern e. V. (TGD). Träger<br />

ist das Bayerische Staatsministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten. Die Teilnahme ist kostenlos<br />

und freiwillig. Voraussetzung ist<br />

nur die Mitgliedschaft beim LKV<br />

Bayern.<br />

Weitere Informationen finden Sie im<br />

Internet unter www.progesundrind.de oder<br />

bei der Bayerischen Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft (LfL), Institut für Tierzucht,<br />

Pro Gesund. Prof.-Dürrwaechter-Platz 1.<br />

85586 Poing-Grub,<br />

E-Mail: progesund@LfL.bayern.de.<br />

Milchkühe können mit Hilfe des Projekts Progesund gut beobachtet werden.<br />

Bild: Kuhnt<br />

24 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:35 Seite 25<br />

Aktuelles <strong>Biokreis</strong><br />

Bild: Jörn Bender<br />

Aktuelles<br />

aus NRW<br />

Peter Knitsch neuer Landwirtschafts-Staatssekretär<br />

Wie eng mitunter eine Landtagswahl in<br />

Niedersachsen mit dem <strong>Biokreis</strong> in<br />

NRW verbunden sein kann, zeigten die<br />

Ereignisse der letzten Wochen. Weil der<br />

neue niedersächsische Landwirtschaftsminister<br />

Chrisian Meyer (Grüne) den<br />

bisherigen NRW Staatssekretär Udo<br />

Paschedag in gleicher Tätigkeit nach<br />

Hannover bat, wurde der Verwaltungsjurist<br />

Peter Knitsch als Paschedags<br />

Nachfolger zum neuen Staatssekretär<br />

im MKULNV NRW in Düsseldorf<br />

bestellt. Knitsch war dort zuvor<br />

Abteilungsleiter für Verbraucherschutz<br />

gewesen und hätte in dieser Eigenschaft<br />

nur wenige Tage nach seiner<br />

unvorhergesehenen Bestellung als Referent<br />

bei einer Seminarveranstaltung<br />

des <strong>Biokreis</strong> zu Gast sein sollen. Dort<br />

wurde er nun vom obersten Veterinär<br />

des Landes, Prof. Dr. Jaeger, würdig<br />

vertreten. Das Amt des Staatssekretärs<br />

ist für Knitsch im Übrigen keine gänzlich<br />

neue Erfahrung, bereits von 2003<br />

bis 2005 war er in Schleswig-Holstein<br />

Vertreter des dortigen Landwirtschaftsministers.<br />

<strong>Biokreis</strong>-Exkursion erneut<br />

ausgebucht – Anmeldung für<br />

Nordengland läuft<br />

Beinahe schon wie gewohnt ausgebucht<br />

ist auch die diesjährige Jahresexkursion<br />

des <strong>Biokreis</strong> an die nordfriesische<br />

Nordseeküste. Vom 1. bis 5. Mai<br />

werden 45 Teilnehmer hier Land und<br />

Leute mit dem rauen Charme des Nordens<br />

kennen lernen dürfen. Begonnen<br />

hat derweil schon die Anmeldung interessierter<br />

Mitglieder für ein weiteres<br />

Highlight, nach Frankreich (2009) und<br />

Schottland (2011 und 2012): die<br />

Jahresexkursion 2014 (August) wird<br />

die Teilnehmer in die Welt des James<br />

Herriot, bekannt aus der TV-Serie „Der<br />

Doktor und das liebe Vieh“, führen.<br />

Mit gewohnt erstklassiger Begleitung<br />

durch Sheila Eggleston stehen Yorkshire<br />

und Northumberland in Nordengland<br />

auf dem Programm der durch<br />

den <strong>Biokreis</strong> NRW organisierten Tour.<br />

Vorläufige Anmeldungen unter Tel.<br />

02733-124455 in der NRW-Geschäftsstelle.<br />

Bei Zukäufen nur ein<br />

Zertifikat notwendig<br />

Kauft ein Biobetrieb beispielsweise<br />

Futtermittel bei einem ökozertifizierten<br />

Landhändler ein, so benötigt er für die<br />

eigenen Kontrollunterlagen nur das<br />

zum Zukaufszeitpunkt gültige Zertifikat<br />

des Landhändlers. Das entsprechende<br />

Zertifikat/Bescheinigung des<br />

ursprünglichen Futtermittelherstellers<br />

benötigt der Landwirt nicht! Dieses<br />

muss lediglich dem Landhändler vorliegen.<br />

Auch hier gilt der immer wieder<br />

aufgeführte Grundsatz: Der Landwirt<br />

benötigt ein gültiges (!) Zertifikat des<br />

Unternehmers, der Aussteller der entsprechenden<br />

Rechnung/Lieferscheines<br />

des Kaufgegenstandes ist.<br />

Erster Mineralfuttersammeleinkauf<br />

abgewickelt<br />

Nach über fünf Jahren erfolgreichem<br />

Sammeleinkauf von Öko-Saatgut im<br />

<strong>Biokreis</strong> NRW ist nun auch die erste<br />

Gemeinschaftsbestellung von Mineralfutter<br />

erfolgt. Gut 2.500 kg kamen bei<br />

der Auftaktbestellung von zwei angebotenen<br />

Mineralleckmassen zusammen.<br />

Dieser Wert ist sicherlich noch<br />

steigerungsfähig, womit sich auch<br />

nochmals bessere Preise erzielen ließen.<br />

Zum Vergleich: bei der ersten<br />

Saatgutbestellung 2005 kamen 1.000<br />

kg zusammen, zwischenzeitlich gab es<br />

Jahre mit über 10 t Bestellmenge.<br />

<strong>Biokreis</strong>betrieb siegt bei<br />

„Starke Westfalen“<br />

Im Wettbewerb „Starke Westfalen“ des<br />

Landwirtschaftlichen Wochenblattes<br />

Westfalen-Lippe konnte der Milchschaf-<br />

und <strong>Biokreis</strong>-Mitgliedsbetrieb<br />

Pascal Küthe aus Siegen-Meiswinkel<br />

im Landkreis Siegen-Wittgenstein einen<br />

hervorragenden zweiten Platz belegen.<br />

Küthe, der sich durch ein überzeugendes<br />

Betriebskonzept und überdurchschnittliches<br />

Engagement als Vertreter<br />

des Regierungsbezirkes Arnsberg<br />

qualifiziert hatte, wird nun als Botschafter<br />

für eine moderne und in diesem<br />

Fall ökologische Landwirtschaft in<br />

Westfalen unterwegs sein dürfen. Neben<br />

einem guten Schub für den<br />

Bekanntheitsgrad des jungen Direktvermarkters<br />

spricht auch das errungene<br />

Preisgeld von 3.000 € für einen außergewöhnlichen<br />

Erfolg im Wettbewerb.<br />

<strong>Biokreis</strong>-Betrieb in den<br />

Vorstand des FHB gewählt<br />

Als Nachfolger für den ausscheidenden<br />

Klaus Bird wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />

des Fleischrinder-<br />

Herdbuches Bonn (FHB) am 8. März<br />

der rheinland-pfälzische <strong>Biokreis</strong>-<br />

Mutterkuhhalter und Limousinzüchter<br />

Michael Buhl in den dreiköpfigen<br />

Vorstand des Zuchtverbandes gewählt.<br />

Der <strong>Biokreis</strong> in NRW und Mitte gratuliert<br />

herzlich!<br />

jb<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 25


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:36 Seite 26<br />

<strong>Biokreis</strong><br />

Aktuelles<br />

Aktuelles aus der Mitte<br />

Die Bemuskelung nicht aus den Augen verlieren<br />

Referat über Hornloszucht bei der Mitgliederversammlung des <strong>Biokreis</strong> Mitte<br />

Die diesjährige Mitgliederversammlung<br />

des Erzeugerrings Mitte fand am<br />

8. März in Hofbieber statt. Nach Verabschiedung<br />

des Haushalts 2012 und des<br />

Haushaltsvorschlags 2013 galt die Aufmerksamkeit<br />

gänzlich der Thematik<br />

Zucht auf Hornlosigkeit.<br />

Hierzu sprach Christian Sölzer,<br />

Fleischrinderexperte bei der Zucht und<br />

Besamungsstation Hessen. Das Hornlos-Gen,<br />

gekennzeichnet als P, wird in<br />

der dominant-rezessiven Erbfolge als<br />

dominantes Gen vererbt und setzt sich<br />

auch im Fall von heterozygoten, also<br />

mischerbigen Tieren, immer durch.<br />

Doch die Praktiker wissen: Nicht<br />

immer ist ein heterozygotes Tier (Pp)<br />

auch hornlos. Hier spielt das<br />

Wackelhorn-Gen S eine Rolle. Das<br />

Gen wirkt dabei epistatisch, man könnte<br />

auch sagen überlagernd, über dem<br />

Hornlos-Gen P. Zum Ausdruck kommt<br />

das Wackelhorn-Gen nur im Fall von<br />

Hornlosigkeit – so bekommt ein heterozygotes<br />

(Pp) oder auch homozygotes<br />

(PP) hornloses Tier Wackelhörner,<br />

wenn es zusätzlich homozygot (SS) das<br />

Wackelhorn-Gen trägt. Komplizierter<br />

wird es bei heterozygotem (Ss)<br />

Wackelhorngenstatus. Hier bekommen<br />

die männlichen Tiere Wackelhörner,<br />

während die weiblichen hornlos geboren<br />

werden. Zum besseren Verständnis<br />

siehe Kasten.<br />

Bei der Rasse Fleckvieh ist die Hornloszucht<br />

schon sehr weit und homozygot<br />

hornlose Tiere stehen den behornten<br />

Tieren in Fragen der Fleischbildung,<br />

Schlachtausbeute und im Rahmen<br />

in nichts nach. „Bei anderen<br />

Fleischrinderrassen sieht das noch ganz<br />

anders aus“, ist der Experte überzeugt,<br />

„sicher sollten vor allem Ökobetriebe<br />

auf Hornlosigkeit züchten, aber die<br />

Fleischbildung und der Rahmen der<br />

Tiere sollten dabei nicht aus den Augen<br />

verloren werden“. In einer einjährigen<br />

Untersuchung der ZBH im Rahmen<br />

einer Masterarbeit wurden alle Tiere<br />

der Absetzerauktionen bonitiert. Klares<br />

Ergebnis war: die Käufer bezahlen die<br />

Bemuskelung und das Fleischleistungsvermögen,<br />

egal ob behörnt, enthornt<br />

oder hornlos.<br />

Weiter berichtete Christian Sölzer über<br />

die vergangenen beiden Absetzerauktionen<br />

bei der ZBH. Insgesamt gehen<br />

Genotyp<br />

Hornlos-Gen P<br />

PP/Pp<br />

PP/Pp<br />

PP/Pp<br />

pp<br />

Genotyp<br />

Wackelhorn-Gen S<br />

SS<br />

Ss<br />

ss<br />

SS/Ss/ss<br />

sehr viele der weiblichen Tiere zu<br />

einem guten Preis nach Italien, dort<br />

werden die weiblichen Schlachttiere<br />

besser honoriert als in Deutschland.<br />

Starke Nachfrage nach männlichen<br />

Tieren kommt aus Bayern. Dort erschweren<br />

allerdings die Veterinärbestimmungen<br />

den Verkauf. Tiere dürfen<br />

dort ohne Quarantäne ausschließlich<br />

auf reine Mastbetriebe verkauft<br />

werden, hier genügt eine Blutprobe.<br />

Für alle anderen ist die Quarantäne<br />

Pflicht und diese drückt sehr stark auf<br />

den Gewinn der Mäster. Insgesamt<br />

steigt die Nachfrage nach Biotieren stetig,<br />

konnte bisher aber immer befriedigt<br />

werden.<br />

Sölzer endete mit dem Appell: Züchtung<br />

auf Hornlosigkeit ja, aber nicht<br />

die Bemuskelung aus den Augen verlieren,<br />

denn die Käufer bezahlen nicht<br />

den Hornstatus!<br />

ah<br />

Phänotyp<br />

weiblich<br />

Wackelhorn<br />

Hornlos<br />

Hornlos<br />

Behörnt<br />

Phänotyp<br />

männlich<br />

Wackelhorn<br />

Wackelhorn<br />

Hornlos<br />

Behörnt<br />

Aktuelles aus Bayern<br />

Saatgut aus alten Zeiten gesucht<br />

Am 9. Und 10. März hat der Bund<br />

Naturschutz in Karlstadt bei Würzburg<br />

eine Saatgutmesse veranstaltet. Es wurden<br />

vielfältige alte Gemüsesorten,<br />

Kartoffeln und Obstgehölze angeboten.<br />

Zusätzlich boten regionale Verarbeiter<br />

Spezialitäten wie Rosenbowle, Chutneys<br />

oder Pestos an. Für Landwirte war<br />

der Stand von Wolfgang Väth besonders<br />

interessant. Er arbeitet im Verein<br />

Freie-Saaten.org, der sich mit dem<br />

Erhalt alter Sorten beschäftigt. Ausgestellt<br />

wurden ca. 100 zum Teil sehr<br />

alte, regionale Getreidearten und -sorten.<br />

Sie werden in Genbanken und<br />

Sammlungen aufbewahrt und in regelmäßigen<br />

Abständen zur Erhaltung<br />

angebaut. Wer Interesse hat, sich an<br />

diesem Erhaltungsanbau alter Sorten zu<br />

beteiligen, kann sich bei Wolfgang<br />

Väth melden. Außerdem ist er ständig<br />

auf der Suche nach Hofsorten, also sol-<br />

Bild: oekolandbau.de<br />

chen, die seit mehreren Jahren auf<br />

einem Hof angebaut werden. Dort interessieren<br />

ihn neben Getreide auch alle<br />

anderen Kulturpflanzen, wie Klee<br />

Rüben, Obstgehölze u.v.m. Wer solche<br />

hat, möchte sich bitte melden! Tel.:<br />

09306-1394 oder mail w.vaeth@oekolink-mainfranken.de.<br />

kpm<br />

26 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:36 Seite 27<br />

Bayerische Staatliche Ökoberatung<br />

Einzelbetriebliche Investitionsförderung für Baumaßnahmen – Neue Richtlinie 2013<br />

Seit Mitte Februar ist die Antragstellung<br />

zu deutlich verbesserten Konditionen<br />

möglich.<br />

Dies gilt es auszunutzen, vor allem<br />

weil viele Biobetriebe derzeit die in der<br />

EG-Öko-Verordnung vorgeschriebenen<br />

Haltungsbedingungen noch nicht vollständig<br />

erfüllen.<br />

A) Einjähriges Sonderprogramm 2013<br />

„Tierschutz und Anpassung an den<br />

Klimawandel“<br />

Umstellungsbetriebe oder tierhaltende<br />

Biobetriebe, deren Ausnahmegenehmigung<br />

nach Art. 95 VO (EG) NR.<br />

889/2008 heuer ausläuft, erhalten hier<br />

35 % Zuschuss. Das zuwendungsfähige<br />

Investitionsvolumen wurde mit einem<br />

Betrag zwischen 10.000 € und 50.000 €<br />

festgelegt.<br />

B) Agrarinvestitionsförderprogramm<br />

(AFP)<br />

Künftig gilt für Maßnahmen im Rahmen<br />

des AFP-Programms ein Fördersatz von<br />

25 % auf die zuwendungsfähigen<br />

Nettokosten (bisher 20 %). Es sind<br />

zusätzlich 10 % Zuschuss möglich,<br />

wenn die sogenannten Leitlinien für eine<br />

besonders tiergerechte Haltung eingehalten<br />

werden. Zuschüsse sind für ein<br />

zuwendungsfähiges Investitionsvolumen<br />

ab 30.000 € (im Berggebiet 20.000 €)<br />

bis 750.000 € bei Einzelunternehmen<br />

möglich. Je nach Förderhöhe sind unterschiedliche<br />

Antragsvoraussetzungen<br />

nachzuweisen.<br />

Bayerisches Bergbauernprogramm<br />

(BBP)<br />

Die Zuschüsse im Rahmen des Bayerischen<br />

Bergbauernprogramms liegen<br />

wie bisher bei 25 % auf die zuwendungsfähigen<br />

Nettokosten. Die Zuschussobergrenze<br />

ist auf 5.000 € je Zuwendungsempfänger<br />

begrenzt.<br />

Aktuelles <strong>Biokreis</strong><br />

Nicht förderfähig bei allen Programmen<br />

sind:<br />

• Lagerräume für Grundfutter und<br />

Wirtschaftsdünger sowie Ernte- und<br />

Lagerhallen einschließlich<br />

deren technische Einrichtungen,<br />

• Maschinen- und Mehrzweckhallen,<br />

• Technische Einrichtungen (Neuanschaffungen)<br />

werden nur in Verbindung<br />

mit Stallbaumaßnahmen gefördert und<br />

zwar unter der Voraussetzung, dass die<br />

Kosten für die technische Einrichtungen<br />

gegenüber den förderfähigen Baukosten<br />

überwiegen.<br />

Detaillierte Informationen sowie<br />

allgemeine Hinweise zu allen bayerischen<br />

Förderprogrammen bekommen<br />

Sie an Ihrem Amt für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten und unter:<br />

www.stmelf.bayern.de/foerderwegweiser<br />

Ursula König, Fachzentrum Ökologischer<br />

Landbau Ebersberg<br />

Informationen<br />

Unter http://stmelf.bayern.de/agrarpolitik/00131/index.php<br />

sind auch dieses Jahr<br />

wieder wichtige und interessante allgemeine<br />

Informationen zu finden. Darunter die<br />

Broschüre Cross Compliance 2013. Sie ist<br />

wieder an den Ämtern für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten zu erhalten.<br />

Ebenso veröffentlich werden Beratungsangebote<br />

der Bayerischen Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft zu Cross Compliance und<br />

die Broschüre sowie GQS - Bayern – mit<br />

Webanwendung zur Erstellung betriebsindividueller<br />

Checklisten.<br />

Fristen und Termine<br />

24. April: BioRegio Bayern 2020 – Die Regionalkonferenz Nord findet ab 10:00 Uhr im<br />

GH Kraus, Luitpoldstr. 1, 96114 Hirschaid statt (Bericht Konferenz Süd siehe unten u. S. 7)<br />

15. Mai: Betriebsprämie – Alle im Mehrfachantrag mit „B“ gekennzeichneten Flächen müssen<br />

dem Antragsteller am 15. Mai zur Verfügung stehen und im gesamten Jahr 2013 beihilfefähig<br />

sein.<br />

21. Mai: Mehrfachantrag – Nachmeldung oder Änderung einzelner Flächen bzw. zur<br />

Nachmeldung fehlende Unterlagen.<br />

9. Juni: Betriebsprämie – Meldung der Übertragung von Zahlungsansprüchen der zentralen<br />

InVeKoS-Datenbank, die im Jahr 2013 aktiviert werden sollen.<br />

Regionalkonferenz BioRegio 2020 - Ökoschule startet<br />

Auf der Regionalkonferenz BioRegio<br />

2020 in Oberhausen haben die<br />

Molkereien Scheitz und<br />

Berchtesgadener Land über die langfristige<br />

Milchpreisentwicklung referiert.<br />

Der Biomilchpreis erhöht sich<br />

langsam aber kontinuierlich gegenüber<br />

dem konventionellen Preis. Das bestätigte<br />

auch Dr. Susann Rosenberger<br />

vom Fachzentrum ökologischer Landbau<br />

in Ebersberg bei der Vorstellung<br />

der Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Milchviehhaltung.<br />

Dass Rrindfleisch in Bioqualität sehr<br />

gesucht sein wird, prognostizierte Ernst<br />

Wirtensohn, Regionalberater der<br />

Feneberg Lebensmittel GmbH. Die<br />

Unterstützung der Regierung bewertet<br />

er zwar positiv, doch seiner Meinung<br />

nach habe man den ökologischen bayerischen<br />

Weg zuvor 20 Jahre lang unterbrochen.<br />

Beim Biorindfleisch legt er<br />

besondes Wert auf perfekte Vermarktung<br />

sowie frische Verarbeitung und<br />

Verpackung. Voraussetzungen, die<br />

Feneberg-Lieferanten erfüllen müssen,<br />

sind Regionalität, biologische Erzeugung,<br />

Vertragsabschluss, fixer Verkaufspreis<br />

und zusätzliche Kontrollen<br />

durch Feneberg. Wirtensohn warnte vor<br />

einem Boom und propagierte eine kontinuierliche<br />

Entwicklung des Biomarktes.<br />

Der Höhepunkt der Veranstaltung<br />

war unter anderem die Vorstellung der<br />

neuen Fachschule für den ökologischen<br />

Landbau in Weilheim. Für die Leitung<br />

der Schule stellte sich sehr kompetent<br />

Birgit Graßl vor, die bisher im Fach-<br />

Bild: K. Gilbert/Bioland<br />

Ein feierlicher Augenblick: Martin Neumeyer<br />

(l.) übergab das Schulschild an<br />

Markus Schmorell, Behördenleiter des<br />

AELF Weilheim, und Schulleiterin Birgit<br />

Graßl.<br />

zentrum für ökologischen Landbau in<br />

Ebersberg tätig war. Der Schwerpunkt<br />

der Schule wird Milchviehhaltung und<br />

Grünland sein. (weiterer Bericht S.7)<br />

amh<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 27


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:36 Seite 28<br />

Titel<br />

Finanzierung im Ökolandbau<br />

Bürgergeld für Bauernhand - mit diesem Prinzip wirtschaften<br />

immer mehr Höfe. Dabei bringen sich die Verbraucher<br />

und Kunden finanziell und teilweise auch ganz aktiv in die<br />

Landwirtschaft ein. Im Titelthema „Finanzierung im Ökolandbau“<br />

sprechen wir über die Vorteile, lassen aber auch die<br />

Hürden nicht außer Acht.<br />

Die Ernte teilen<br />

Solidarische Landwirtschaft hervorragend geeignet als<br />

alternative Finanzierungsmöglichkeit<br />

Von Kristina Peus-Michal<br />

Bild: Kraiß<br />

Gemeinsam ist man stärker, nicht nur bei der Finanzierung: Karottenernte in der solidarischen Landwirtschaft.<br />

Solidarische Landwirtschaft<br />

(SoLaWi), Community supported<br />

agriculture (CSA), landwirtschaftliche<br />

Wirtschaftsgemeinschaft<br />

– hinter all dem verbirgt sich<br />

ein Konzept, das einen neuen Umgang<br />

mit der Erzeugung und Vermarktung<br />

von Lebensmitteln praktiziert.<br />

Es funktioniert folgendermaßen: Erzeuger<br />

und Verbraucher schließen sich<br />

zusammen, indem die Verbraucher<br />

einen festen monatlichen Beitrag an<br />

den Betrieb zahlen, mit dem dort<br />

gewirtschaftet werden kann. Als Gegenleistung<br />

erhalten sie im Lauf des<br />

Jahres regelmäßig Teile der Ernte – frische,<br />

regionale Lebensmittel, deren<br />

Entstehung sie jederzeit verfolgen können.<br />

Vorteile für Landwirte<br />

Die Vorteile der solidarischen Landwirtschaft<br />

für beide Seiten liegen auf<br />

der Hand: Der Hof profitiert, indem die<br />

Betriebskosten vorfinanziert werden<br />

und der Absatz der Ernte gesichert ist.<br />

Eine Vorfinanzierung durch Dritte<br />

bedeutet eine enorme Entlastung, besonders<br />

in weiterverarbeitenden Betrieben.<br />

Denn dort sind neben den<br />

Kosten für Saat- oder Pflanzgut auch<br />

die Kosten für Maschinen und Arbeitserledigung<br />

etc. sehr hoch. Dieses<br />

System ist gerade für neu gegründete<br />

Betriebe sehr interessant, da so die<br />

Finanzierung des Unternehmens leichter<br />

fällt. Ein sicherer Absatz der Ernte<br />

ist ebenfalls ein betriebswirtschaftliches<br />

Plus. Hinzu kommt, dass auch<br />

28 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013<br />

Erzeugnisse zweiter Sortierung abgesetzt<br />

werden, die an den Einzel- und<br />

besonders den Großhandel nicht verkauft<br />

werden können.<br />

Vorteile für Verbraucher<br />

Verbraucher entscheiden sich für eine<br />

Teilnahme an der solidarischen Landwirtschaft,<br />

da ihnen die Bedeutung der<br />

umweltverträglichen Produktion und<br />

der regionalen Märkte klarer wird.<br />

Immer mehr Menschen möchten wissen,<br />

woher ihre Nahrungsmittel stammen.<br />

Mehr noch, sie fragen vermehrt<br />

nach möglichst regionaler Herkunft<br />

und hoher Qualität. Diese Anforderungen<br />

werden mit Lebensmitteln<br />

aus ökologischer Produktion „vor der<br />

Haustür“ voll erfüllt. Und im Unterschied<br />

zum normalen Einkauf im<br />

Hofladen sind die Verbraucher mit dem<br />

Betrieb verbunden, tragen mit ihrer<br />

Entscheidung für das Modell zum<br />

Gelingen bei. Auf einigen Höfen ist es<br />

sogar möglich, einen Teil des monatlichen<br />

Beitrages in Arbeit abzuleisten.<br />

Dadurch wächst die Verbundenheit<br />

zwischen Hof, Erzeugnis und Kunde<br />

noch mehr.<br />

Im Norden mehr Projekte<br />

als im Süden<br />

Die Entstehung der solidarischen<br />

Landwirtschaft reicht in die 1980er<br />

Jahre zurück. In den USA wird das<br />

Modell auf ca. 6500 Höfen angewandt,<br />

in Frankreich sind es etwa 1000. In<br />

Deutschland hinkt die Zahl mit etwa 30<br />

noch stark hinterher. Auffällig bei der<br />

Verteilung der Betriebe in Deutschland<br />

ist ein starkes Nord-Süd–Gefälle,<br />

knapp drei Viertel der Höfe liegen in<br />

der nördlichen Hälfte Deutschlands.<br />

Doch zeigen die Entwicklungszahlen<br />

einen deutlichen Wachstumstrend. Von<br />

2007 bis 2009 stellten lediglich zwei<br />

neue Betriebe auf dieses System um,<br />

von 2009 bis 2012 waren es immerhin<br />

schon 15. Und auch ein Netzwerk dieser<br />

Betriebe ist entstanden. Unter der<br />

Internetadresse www.solidarische-landwirtschaft.org<br />

können Interessenten<br />

Kontakte mit erfahrenen Betreibern<br />

knüpfen, bestehende Betriebe können<br />

sich untereinander austauschen.<br />

Konzept wird individuell umgesetzt<br />

Manche Höfe können ihre Mitglieder<br />

zu annähernd 100 Prozent mit eigenen<br />

Produkten versorgen, d.h. Gemüse,<br />

Obst, Getreideprodukte, Milch, Eier,<br />

Fleisch. Andere wieder bieten (zunächst)<br />

nur Gemüse an. Dementsprechend<br />

unterschiedlich sind die Beiträge.<br />

Im Schnitt liegen sie bei 150 bis<br />

200 Euro pro Mitglied und Monat,<br />

Kinder zahlen weniger. Insgesamt wird<br />

die finanzielle Lage einzelner Mitglieder<br />

berücksichtigt, sodass die Beiträge<br />

fair gestaltet werden können.<br />

Reger Kontakt sorgt für<br />

Zusammengehörigkeit<br />

Nicht auf allen Betrieben wird die<br />

gesamte Ernte ausschließlich über die<br />

Mitglieder abgesetzt, angestammte Vertriebswege<br />

wie Hoflanden oder Verkauf<br />

an den Lebensmitteleinzelhandel können<br />

erhalten bleiben. Die Ernte wird<br />

meist einmal wöchentlich ausgeliefert<br />

oder an einer zentralen Abholstelle<br />

gelagert, wo sich jeder nach seinem


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:36 Seite 29<br />

Finanzierung im Ökolandbau Titel<br />

Bedarf bedienen kann. Es wird dabei<br />

nicht kontrolliert, wer wie viel nimmt.<br />

Was allen solidarisch wirtschaftenden<br />

Betrieben gemein ist, ist der rege Kontakt<br />

zwischen allen Beteiligten: Die<br />

Abnehmer werden über Anbauplanung<br />

und aktuelles Sortiment informiert,<br />

umgekehrt können sie auch Einfluss<br />

darauf nehmen. Bevorstehende Arbeiten<br />

werden angekündigt und einige<br />

Mitglieder konsumieren nicht nur, sondern<br />

packen auch mit an. Zudem gibt<br />

es auch Hoffeste oder Mitgliederversammlungen,<br />

auf denen nicht nur<br />

Probleme besprochen sondern auch das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl und die<br />

Freude an der gemeinsamen Arbeit<br />

gestärkt werden.<br />

auch dort weiterhelfen. Grundvoraussetzung<br />

ist die Bereitschaft zu guter<br />

Kommunikation und die Freude am<br />

Umgang mit anderen Menschen. Eine<br />

große Produktpalette ist optimal, doch<br />

auch für reine Ackerbau- oder Milchviehbetriebe<br />

besteht die Möglichkeit,<br />

über Kooperationen an einer solidarischen<br />

Landwirtschaft teilzunehmen.<br />

Eine stadt- oder siedlungsnahe Lage ist<br />

ebenfalls von großem Vorteil. Und ein<br />

wenig Geduld und Pioniergeist für die<br />

Anfangsphase sollten alle Beteiligten<br />

mitbringen.<br />

Kommunikation ist<br />

Grundvoraussetzung<br />

Wer Interesse an einer solidarischen<br />

Wirtschaftsweise auf seinem Hof hat,<br />

sollte sich beraten lassen. Das Netzwerk<br />

Solidarische Landwirtschaft kann<br />

Bild: Kraiß<br />

Hier werden Kinder in die Karottenernte eingewiesen. Sie erfahren so, wo die Lebensmittel<br />

herkommen.<br />

„Die Landwirte bleiben dabei“<br />

Katharina Kraiß, Mitarbeiterin im Netzwerk Solidarische Landwirtschaft, hat sowohl ihre Bachelor- als auch ihre Master<br />

Arbeit zum Thema Solidarische Landwirtschaft geschrieben. Im Interview berichtet sie von ihren Erkenntnissen.<br />

Frau Kraiß, warum gibt es im<br />

Norden mehr SoLaWi-Betriebe?<br />

Die Bewegung startete in Norddeutschland,<br />

daher ist sie dort schon<br />

bekannter. Aber auch in Süddeutschland<br />

wächst das Interesse, wie wir auf<br />

unserem letzten Mitglieder- und<br />

Interessententreffen in Crailsheim feststellen<br />

konnten. Z.B. In München und<br />

Regensburg gibt es bereits Initiativen.<br />

Wie kann man die Teilnehmer beider<br />

Seiten beschreiben?<br />

Es sind sehr viele junge Menschen,<br />

Familien, die sich intensiv mit dem<br />

Thema Ernährung und Umweltschutz<br />

Bild: Maschkowski<br />

Diskussionsrunde beim Netzwerktreffen 2012<br />

auseinander gesetzt haben. Aber auch<br />

sehr erfahrene Landwirte, die eine<br />

Perspektive für ihren Betrieb suchen,<br />

da sie mit der derzeitigen Situation<br />

unzufrieden sind: die Löhne in der<br />

Landwirtschaft sind oft schlecht, die<br />

finanzielle Lage mancher Höfe ist nicht<br />

besonders gut. Es soll für die Zukunft<br />

der Betriebe ein nachhaltiges Modell<br />

entstehen.<br />

Auch mit dem Einkauf im Hofladen<br />

können Kunden den Hof „ihrer<br />

Wahl“ unterstützen. Was macht den<br />

Reiz der SoLaWi aus?<br />

Unsere Mitglieder möchten sich gerne<br />

aktiv in den Hof einbringen. Und viele<br />

möchten „ihren“ Hof verlässlich finanziell<br />

unterstützen, die wirtschaftliche<br />

Lage der Bauern langfristig verbessern.<br />

Aus welchen Gründen entscheiden<br />

sich Landwirte/Gärtner für das<br />

Modell?<br />

Neben den finanziellen Vorteilen geht<br />

es ihnen auch um Unabhängigkeit vom<br />

Markt. Sie möchten mit ihren Mitgliedern<br />

Erfolg und Risiko teilen. Es<br />

motiviert sie, zu wissen, für wen sie<br />

produzieren. Und sie müssen deutlich<br />

weniger ihrer Ernte wegwerfen.<br />

Wie zufrieden sind Erzeuger und<br />

Verbraucher mit dem System?<br />

Unter den Verbraucher-Mitgliedern<br />

gibt es eine Fluktuation von jährlich ca.<br />

10 Prozent, d.h. 90 Prozent bleiben<br />

dabei. Von den Betrieben hat bis jetzt<br />

noch keiner wieder auf das herkömmliche<br />

System zurück umgestellt.<br />

Was kann ein Betrieb tun, der sich<br />

für das Modell der solidarischen<br />

Landwirtschaft interessiert?<br />

Er kann Kontakt zu uns aufnehmen,<br />

wir können bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />

helfen mit einem Eintrag auf unserer<br />

Website, dem Rundbrief und einem<br />

individuellen Flyer. Erfahrene Betriebsleiter<br />

kommen auch gerne auf den<br />

Betrieb, prüfen und beraten vor Ort.<br />

Der Betrieb muss Kontakt zu möglichen<br />

Mitgliedern aufnehmen, Infoveranstaltungen<br />

organisieren. Meist bildet<br />

sich dabei eine Kerngruppe heraus, aus<br />

der sich alles Weitere entwickelt. Es ist<br />

wichtig, dass dies aus der Gemeinschaft<br />

heraus passiert, denn die<br />

Gemeinschaft ist die Grundlage.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 29


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:37 Seite 30<br />

Titel<br />

Finanzierung im Ökolandbau<br />

Investieren Sie in ein Huhn!<br />

Das Herrmannsdorfer Landhuhn-Darlehen<br />

Von Angelika Gsellmann<br />

Glückliche Gesichter: Angelika Gsellmann führte die Darlehensgeberinnen und -geber regelmäßig zu „ihren“ Hühnern.<br />

Wie finanziert man einerseits<br />

den Aufbau eines<br />

„ neuen landwirtschaftlichen<br />

Produktionszweigs - in unserem<br />

Fall die Haltung, Vermehrung und<br />

Mast von Zweinutzungshühnern –<br />

und bringt den potentiellen Eierund<br />

Brathuhnkäufern gleichzeitig<br />

das komplexe Thema „Zweinutzung“<br />

so nahe, dass sie bereit sind, 0,62<br />

Euro für ein Ei oder 17,50 Euro pro<br />

Kilogramm Brathuhnfleisch zu bezahlen?“<br />

Das fragten wir uns im<br />

Herbst 2009 in der Planungsphase<br />

des Projekts Herrmannsdorfer<br />

Landhuhn. Unsere Lösung: Das<br />

Herrmannsdorfer Landhuhn-Darlehen.<br />

Wie funktioniert`s?<br />

Kundinnen und Kunden geben uns ein<br />

Darlehen in der Höhe von je 300 Euro<br />

und bekommen dafür zehn Jahre lang<br />

jährlich einen Warengutschein im Wert<br />

von je 40 Euro. Sprich, für 300 Euro in<br />

bar bekommen sie im Laufe der Zeit<br />

400 Euro in Form von Waren zurück.<br />

Die Rückzahlung in Form von<br />

Gutscheinen ist ein „Muss“. Wollte<br />

man in Euro zurückzahlen, bräuchte<br />

man dafür eine Banklizenz! Beworben<br />

wurde das Landhuhn-Darlehen zu<br />

Beginn mittels eines Artikels im firmeneigenen<br />

Monatsmagazin, einem<br />

Plakat als Blickfang in den Filialen und<br />

vor allem mittels persönlicher<br />

Kundenansprache durch die Mitarbeiter<br />

in den Läden. Schließlich ist auch die<br />

30 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013<br />

Presse auf diese außergewöhnliche Art<br />

der Finanzierung aufmerksam geworden<br />

und bescherte uns zahlreiche<br />

Artikel darüber. Menschen, die uns<br />

heute noch ein Darlehen geben, haben<br />

meist über Mundpropaganda oder über<br />

unsere Webseite (www.herrmannsdorfer.de)<br />

davon erfahren. Beschrieben<br />

wird das Projekt in einer Broschüre,<br />

die in den Filialen aufliegt. Dem<br />

Folder liegt der Darlehensvertrag bei.<br />

Jeder, der sich dafür interessiert, kann<br />

das Formular auch von unserer<br />

Webseite herunterladen.<br />

Möchte uns jemand ein Darlehen geben,<br />

so füllt er den Vertrag aus und<br />

schickt ihn unterschrieben an das Gut<br />

Herrmannsdorf. Dort wird jeder einzelne<br />

Darlehensgeber und jede Darlehensgeberin<br />

in der Buchhaltung<br />

registriert. Der Vertrag wird gegengezeichnet<br />

und eine Kopie an den<br />

Darlehensgeber bzw. an die Darlehensgeberin<br />

zurückgeschickt. Zusätzlich<br />

erhalten die Darlehensgeberinnen und<br />

-geber neben einem Dankesbrief auch<br />

eine hübsch gestaltete Urkunde. Das<br />

macht das Landhuhn-Darlehen besonders<br />

als Geschenk attraktiv. Im Laufe<br />

des Jahres bringt der Postbote den<br />

Darlehensgebern weitere drei bis vier<br />

mal Post aus Herrmannsdorf. Im<br />

Landhuhn-Newsletter wird werden sie<br />

über die Projektfortschritte und aktuelle<br />

Landhuhn-Veranstaltungen informiert.<br />

Mittels vieler Fotos können sie<br />

sich im wahrsten Sinn des Wortes ein<br />

gutes Bild von „ihren“ Hühnern<br />

machen. Diejenigen Geldgebernnen<br />

und Geldgeber, die im Vertrag eine E-<br />

Mailadresse angegeben haben, erhalten<br />

den Newsletter per E-Mail. Jeweils im<br />

Dezember liegen den Newslettern die<br />

Warengutscheine und eine Zinsbescheinigung<br />

bei. Wir stückeln den Betrag<br />

und verschicken pro Darlehen vier<br />

Gutscheine à zehn Euro.<br />

Auf diese Art und Weise hat das Gut<br />

Herrmannsdorf in den letzten drei<br />

Jahren 320.000 Euro Fremdkapital für<br />

den Bau von Hühnerställen, den Kauf<br />

eines Brutapparats und die Einrichtung<br />

einer Eierpackstelle bzw. eines Geflügelschlachthauses<br />

kommen. Gleichzeitig<br />

haben wir mindestens 540 Menschen<br />

in den Bann des Zweinutzungshuhns<br />

gezogen, die jede Woche auf’s<br />

Neue mit Begeisterung und gutem<br />

Gewissen die Eier „ihrer“ Hühner in<br />

den Einkaufswagen legen. Diese Kombination<br />

von Finanzierung und Kundenbindung<br />

hat dem Gut Herrmannsdorf<br />

schließlich vergangenes Jahr den<br />

Förderpreis ökologischer Landbau eingebracht.<br />

Die „Landhuhn-Gemeinde“<br />

Wer das Landhuhn-Darlehen für seine<br />

Bedürfnisse adaptieren und kopieren<br />

möchte, sei jedoch gewarnt: So einfach<br />

die Idee auch klingt – das (finanzielle)<br />

Engagement der Kundinnen und Kunden<br />

hängt wesentlich von jenem des<br />

Betriebs ab! Wir sind überzeugt davon,<br />

dass erst die umfassende Betreuung der<br />

Darlehensgeber und -geberinnen und


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:38 Seite 31<br />

n!<br />

deren Miteinbeziehung in das Projekt<br />

den Erfolg gebracht haben.<br />

Aus zahlreichen Rückmeldungen wissen<br />

wir, dass die Geldgeber sehr genau<br />

die Newsletter lesen. Die Mitglieder<br />

unserer „Landhuhn-Gemeinde“ kommen<br />

auch zu den „Spezialführungen“,<br />

zu denen wir zweimal pro Jahr laden.<br />

Gestärkt mit einem Willkommens-<br />

Häppchen aus Eiern vom Zweinutzungshuhn<br />

und einem Glas Sekt folgen<br />

sie der Hühnerbäuerin zwei Stunden<br />

lang zu den Ställen auf die Weide,<br />

versichern sich, dass ihr Geld ihren<br />

Vorstellungen entsprechend verwendet<br />

wird und stellen, durchaus auch kritische,<br />

Fragen. Die Rückmeldungen von<br />

Darlehensgeberinnen und -gebern auf<br />

die Führungen spiegeln deren Wichtigkeit<br />

wieder (siehe Sprechblasen). Wer<br />

davor zurückschreckt, seinen Kunden<br />

auf seinem Hof regelmäßig Einblick in<br />

sein Tun zu gewähren und geduldig<br />

telefonische Fragen zu beantworten,<br />

sollte sich unserer Meinung nach besser<br />

kein Geld von ihnen leihen. Zusätzlich<br />

zu den Newslettern und den Führungen<br />

bietet das Gut Herrmannsdorf auch ein<br />

persönlich gehaltenes Hühnertagebuch<br />

im Internet an. Unter http://blog.herrmannsdorfer.de<br />

gibt es quasi eine<br />

Liveschaltung in den Hühnerstall.<br />

Finanzierung im Ökolandbau Titel<br />

Aber nicht nur passive Information ist<br />

gefragt. Es kommt auch gut an, den<br />

Darlehensgeberinnen und -gebern zu<br />

ermöglichen, sich in das Projekt einzubringen.<br />

So haben wir sie bei einer<br />

Blindverkostung testen lassen, ob sich<br />

die Fütterung von gekochten Kartoffeln<br />

geschmacklich auf die Qualität des<br />

Brathuhns auswirkt und daher beibehalten<br />

werden soll oder nicht. Beim<br />

Kreieren des Landhuhn-Logos haben<br />

wir sie zwischen verschiedenen Entwürfen<br />

abstimmen lassen. Die zahlreichen<br />

Rückmeldungen aus der Landhuhn-Gemeinde<br />

geben uns die Gewissheit,<br />

mit dieser Art der Kunden-EINbindung<br />

richtig zu liegen.<br />

Fazit<br />

Unserer Erfahrung nach sind Kunden-<br />

Darlehen eine interessante Art der Finanzierung<br />

im landwirtschaftlichen<br />

Bereich, wenn das Geld für die Lösung<br />

eines gesellschaftlich relevanten und<br />

für die Kunden nachvollziehbaren Problems<br />

benötigt wird. Sprich: Kunden-<br />

Darlehen für den Bau einer Maschinenhalle<br />

werden schwieriger zu lukrieren<br />

sein als etwa solche für Maßnahmen<br />

zur Verbesserung des Tierwohls.<br />

„... Unser Interesse hängt auch<br />

damit zusammen, zu sehen und nachzufühlen,<br />

wie die Hühner aufgezogen werden, die einmal auf<br />

unserem Speiseteller „landen“ werden. Wir wollen<br />

uns einfach davon überzeugen, wie gut es die Tiere<br />

bis dahin haben. Wir freuen uns auf die<br />

Führung .“<br />

„Herzlichen Dank für die Landhuhn-<br />

Führung! Es hat Spaß gemacht, so viel Neues zu<br />

hören und zu sehen, was da insgesamt für ein Aufwand<br />

dahinter steckt. Auch beeindruckend fanden wir Ihre Überzeugung,<br />

Ihr Engagement, Ihre Liebe und Fürsorge für Ihr<br />

Projekt. Wir glauben an Ihren Erfolg und wissen<br />

unser Darlehen bei Ihnen in guten<br />

Händen.“<br />

Die Vorteilefür den Betrieb sind:<br />

• einfache Abwicklung, wenig Beratungsaufwand<br />

• Die Rückzahlung inkl. Verzinsung in Form von Gutscheinen<br />

ist auch für Kunden, die wenig Erfahrung mit Geld<br />

anlagen haben, einfach zu verstehen. Für den Betrieb ist sie<br />

sowohl finanziell als auch marketingtechnisch<br />

interessanter als die Rückzahlung in Form von Geld.<br />

• Durch die umfassende Einbindung der Kunden in das Projekt<br />

ist es möglich, ihnen auch komplexe Sachverhalte und daraus<br />

resultierende Produktvorteile zu vermitteln und schließlich<br />

einen dem Wert entsprechenden Preis dafür zu realisieren.<br />

Die Vorteile für die Kunden sehen wir darin, dass:<br />

• sie in vollkommen transparenter Art und Weise in ein Projekt<br />

investieren, dessen Entwicklung sie hautnah mitverfolgen<br />

können.<br />

• die Rückzahlung und Verzinsung in Form von Warengutscheinen<br />

lukrativ ist.<br />

• sie schon mit kleinen Beträgen aktiv „Gutes tun“ können.<br />

sie die Möglichkeit haben, vorrangig an die Lebensmittel zu<br />

gelangen, deren Produktion sie mit ihrem Darlehen erst<br />

ermöglichten. (z.B.: Vorabinfo bezüglich Schlachtungen)<br />

Wollen Sie ein Projekt so finanzieren, brauchen Sie:<br />

• einen entsprechend großen Kundenstamm bzw. guten Zugang<br />

zu potentiell Interessierten sowie großes Vertrauen seitens<br />

Ihrer Kunden<br />

• personelle Kapazität für die administrative Abwicklung der<br />

Kunden-Darlehen sowie Zeit für und Freude an der Betreuung<br />

der Darlehensgeber. Unterschätzen Sie nicht, wie viele<br />

Stunden Arbeit es ist, Texte für die Newsletter zu schreiben,<br />

anschauliche Fotos zu schießen, Gutscheine zu verschicken,<br />

die Darlehen in der Buchhaltung entsprechend zu führen,<br />

Führungen abzuhalten, telefonische Anfragen zu beantworten,<br />

Veranstaltungen zu organisieren, etc.<br />

Wenn Sie diese Punkte beachten, ihren eigenen Ideen freien Lauf<br />

lassen und mit entsprechendem Enthusiasmus an die Sache herangehen,<br />

sehen wir in einem Kunden-Darlehen ein wunderbares<br />

Instrument der Finanzierung innovativer Projekte.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 31


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:38 Seite 32<br />

Titel<br />

Finanzierung im Ökolandbau<br />

„Das Schöne ist die Individualtität“<br />

Wie die Genussscheingemeinschaft Hofhuhn in Farrach funktioniert<br />

Gelungenes Projekt: Der neue Stall für 600 Legehennen auf dem Löfflerhof in Farrach. Finanziert wurde er von den Bürgern und Kunden.<br />

Bilder: Gottwald<br />

Prof. Dr. Theo Gottwald, Honorarprofessor<br />

für Agrar- und<br />

Ernährungsethik an der Landwirtschaftlich<br />

Gärtnerischen Fakultät<br />

der Humboldt Universität Berlin<br />

und Vorstand der Schweisfurth<br />

Stiftung, hat Erfahrung mit alternativen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten:<br />

Er begleitete unter anderem die<br />

Gründung der Perger Genossenschaft<br />

und den Aufbau der Genussgemeinschaft<br />

Hofhuhn für den Löfflerhof<br />

in Farchach (Landkreis Rosenheim).<br />

Im Interview erzählt er,<br />

wie es zu der Genussscheingemeinschaft<br />

kam.<br />

Herr Prof. Dr. Gottwald, was war die<br />

Ausgangslage des Betriebs?<br />

Der Löfflerhof in Farrach (Landkreis<br />

Rosenheim) ist ein Demeter-Betrieb.<br />

Die Milchwirtschaft ist ein festes<br />

Standbein. Die Milch von 24 Kühen<br />

wird an die Molkerei Scheitz geliefert<br />

und dort weiterverarbeitet. Der Familie<br />

Friedinger, die diesen Hof bewirtschaftet,<br />

ist aber angesichts der zu erwartenden<br />

Veränderungen im Milchmarkt<br />

(keine Quoten mehr z.B.) zunehmend<br />

deutlich geworden, dass es ein weiteres<br />

Standbein gewerblicher Art braucht. Da<br />

Elke Friedinger immer schon eine kleine<br />

Hühnerschar betreut hat und ihre<br />

Demeter-Eier von einigen Hofkunden<br />

wegen ihrer hohen Geschmacks- und<br />

Genussqualität gelobt wurden, kamen<br />

wir auf die Idee, einen Stall für 600<br />

Legehennen zu bauen. Dazu brauchte<br />

es aber natürlich nicht nur das<br />

Wohlwollen von Nachbarn und Gemeinde,<br />

sondern auch das Geld.<br />

Wie haben Sie das Geld<br />

zusammenbekommen?<br />

Inspiriert von dem Projekt „Städter und<br />

Bauern“, das das Slow Food Convivium<br />

München in die Wege geleitet hat,<br />

haben meine Frau Andrea Klepsch und<br />

ich, die gemeinsam die Stiftung für<br />

Kooperation und kollektive Entwicklung<br />

führen, dieses Projekt als Entwicklungsprojekt<br />

identifiziert und mit<br />

den Kollegen des Conviviums Slow<br />

Food München ein Genussschein-<br />

Modell entwickelt, das sehr schnell<br />

„Bürgergeld für Bauernhand“ mobilisieren<br />

konnte. Die maximale Summe<br />

pro Jahr von 100.000 Euro kam zügig<br />

zusammen. Meine Frau hat die kommunikative<br />

Arbeit der Familie Friedinger<br />

unterstützt (Flyer, Hofevents, direkte<br />

Kommunikation mit Genussschein-<br />

Zeichnern), und ich habe mehr bei den<br />

baulichen Fragen begleitet. Es stand<br />

beispielsweise zur Frage, ob wir mit<br />

einem Mobilstall arbeiten oder mit<br />

einem Feststall. Durch die Beratung<br />

von Willi Baumann, den wir hinzugezogen<br />

haben, entstand dann das Modell<br />

für die Planung des jetzt bestehenden<br />

festen Stalls für zwei mal 300 Hennen.<br />

Welche Hürden<br />

mussten Sie nehmen?<br />

Derzeit gibt es eine große Bereitschaft<br />

bei Verbrauchern, ganz im Sinne des<br />

Slow Food-Leitbild zu Koproduzenten<br />

derjenigen landwirtschaftlichen Wirklichkeit<br />

zu werden, die sie als Kunden<br />

gerne möchten. Deshalb ging die Überzeugungsarbeit<br />

leicht. Dennoch<br />

braucht es formal rechtlich stimmige<br />

Verträge und eine genaue Kenntnis der<br />

Rahmenbedingungen, die das Bundesamt<br />

für Finanzen (BAFIN) für alternative<br />

Finanzierungsmöglichkeiten setzt.<br />

Diese mussten in einen Vertrag gegossen<br />

werden, der auch die betriebliche<br />

Realität wirtschaftlich und steuerlich<br />

berücksichtigt. Ferner brauchte es Klärung<br />

mit den Genusscheinzeichnern, in<br />

welcher Form sie ihren „Zins“ bekommen<br />

wollten: ob in Naturalien, also<br />

Eiern, Fleisch des Hofes oder auch<br />

Wurstwaren oder ob in Geld. Eine<br />

gewisse Bürokratie gibt es immer, die<br />

gemeistert werden muss. Dabei haben<br />

uns Rechtsanwalt Ernst Friedrich<br />

Lauppe und Unternehmensberater<br />

Gernot Meyer wunderbar – aber natürlich<br />

kostenpflichtig – begleitet.<br />

Bild: privat<br />

Prof. Dr. Theo Gottwald hat ein Buch über alternative<br />

Finanzierungsmöglichkeien geschrieben.<br />

32 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:38 Seite 33<br />

Finanzierung im Ökolandbau Titel<br />

Was waren die Erfolgsmomente,<br />

die Ihnen am besten in Erinnerung<br />

blieben?<br />

Besonders gut sind mir die medialen<br />

Reaktionen in Erinnerung geblieben.<br />

Schon allein auf die Ankündigung des<br />

Löfflerhofhuhn-Projekts haben die<br />

regionalen Medien mit einer Hofgeschichte<br />

reagiert. So war der Betrieb in<br />

der Süddeutschen Zeitung präsent, in<br />

der Abendzeitung und dann auch bei<br />

verschiedenen Fernsehsendern, unter<br />

anderem beim Bayerischen Rundfunk<br />

und in der Deutschen Welle. Diese<br />

mediale Aufmerksamkeit hat auch<br />

Menschen zu uns geführt, die größere<br />

Beträge gezeichnet haben und uns<br />

damit schnell gezeigt haben, dass die<br />

Finanzierung kein Problem darstellen<br />

wird.<br />

Wie entwickelte sich das Projekt<br />

im Laufe der Zeit?<br />

Ende 2011 wurden die ersten Hühner<br />

eingestallt. Mittlerweile läuft alles<br />

rund, und der Veterinär ist auch glücklich,<br />

da er nur gesunde Hühner erlebt.<br />

Die Nachfrage nach Löfflerhofhuhn-<br />

Eiern übersteigt die Leistung unserer<br />

Legehennen, so dass das Projekt marktlich<br />

und finanziell sehr gut dasteht.<br />

Unsicherheiten gibt es natürlich immer,<br />

beispielsweise bezüglich der Futtermittel-Preisentwicklung<br />

in diesem Jahr<br />

oder ob es bald so viele Nachahmer<br />

gibt, dass die Preise für das einzelne Ei<br />

möglicherweise gesenkt werden müssen.<br />

Kann man das System kopieren?<br />

Ich weiß gar nicht, ob man von einem<br />

System schon reden kann. Das wichtigste<br />

Erfolgsprinzip ist das Schaffen<br />

von Nähe, Verbindung und Verbindlichkeit<br />

auf allen Seiten. Dabei braucht<br />

es selbstverständlich auch einen an sich<br />

verhältnismäßig gesunden Betrieb,<br />

wenn man mit Genussscheinen arbeitet<br />

und wenn man die Eigentumsverhältnisse<br />

so lassen will, wie sie sind –<br />

nämlich als Besitz in bäuerlicher Hand.<br />

Etwas anderes ist es, wenn andere<br />

alternative Finanzierungsmöglichkeiten<br />

genutzt werden, wenn beispielsweise<br />

Betriebe aus privater Hand in eine<br />

Genossenschaft umgewandelt werden,<br />

so wie das bei der Firma Perger-Säfte<br />

der Fall war. Das Schöne an alternativen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten ist<br />

ihre hohe Individualität. Mit<br />

Alternativen in der Finanzierung lassen<br />

sich neue betriebliche Wirklichkeiten<br />

erschaffen, die idealerweise auch zu<br />

mehr Gemeinwohl führen und das bei<br />

einer höheren Wirtschaftlichkeit.<br />

Erinnern Sie sich an<br />

besondere Momente?<br />

Besonders schön ist es, wenn beispielsweise<br />

in der Bauphase auch der eine<br />

oder andere Genussscheinzeichner<br />

selbst mit anpackt, bei der<br />

Holzverschalung mithilft oder bei der<br />

Gestaltung des großen Auslaufs<br />

Sträucher mitpflanzt. Aber gelegentlich<br />

gibt es auch schwierigere Situationen,<br />

wenn eine Zeichnerin ständig besonders<br />

gute Stücke Kalbsfleisch als<br />

„Zins“ für sich reklamiert, da sie ja<br />

doch eine größere Summe gezeichnet<br />

hat. Das braucht dann auch Geschick<br />

bei der Bäuerin, die es nicht zuletzt<br />

ertragen muss, wenn Samstagnachmittag<br />

oder Sonntag einmal ein<br />

Kunde auf den Hof kommt und dringend<br />

noch Eier braucht oder etwas<br />

Milch....<br />

Was sind die Ziele des Betriebs?<br />

In weiterhin enger Zusammenarbeit<br />

mit alten und neuen Kunden nun ein<br />

neues Projekt anzugehen. Ein neuer<br />

Rinderstall soll gebaut werden, in dem<br />

das Milchvieh sich nach allen Kriterien<br />

des Tierwohls noch besser fühlt als<br />

unter den derzeitigen Bedingungen.<br />

Auch hierfür soll mittels Genussscheinen<br />

Kundengeld mobilisiert werden.<br />

Der neue Stall bietet dann auch<br />

Möglichkeiten, beispielsweise in der<br />

Kälbermast oder in der Bullenmast,<br />

noch weitere Einkommensquellen zu<br />

erschließen und damit den Betrieb insgesamt<br />

auch unter sich ändernden<br />

Marktbedingungen wirtschaftlich anpassungsfähig<br />

zu halten.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie persönlich<br />

in beruflicher Hinsicht?<br />

Mein Beitrag für eine nachhaltige<br />

Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

besteht darin, die vielfältigen Werte,<br />

die in bäuerlichen Betrieben verwirklicht<br />

werden könnten zu entdecken und<br />

zu nutzen, damit möglichst viele bäuerliche<br />

Betriebe auch in Zukunft gut<br />

dastehen. Dazu gehören neben Bio und<br />

Fair auch Werte wie Regionalität,<br />

Nähe, kurze Wege, gute, saubere, hofnahe<br />

und handwerkliche Verarbeitung,<br />

eine Vernetzung mit<br />

Naherholungsanliegen, sozialer Landwirtschaft,<br />

Urban Farming und Ähnliches<br />

mehr.<br />

Welche Aufgaben übernehmen Sie<br />

genau bei der Schweisfurth-Stiftung?<br />

Mit der Schweisfurth-Stiftung darf ich<br />

diese Beratungs- und Entwicklungsarbeit<br />

im Sinne unserer Satzung<br />

machen und kümmere mich außerdem<br />

um das Projektmanagement und die<br />

Verwaltung. Die Stiftung ist operativ<br />

und arbeitet mit den Verbänden des<br />

Ökolandbaus eng zusammen. Wir werden<br />

uns in den nächsten Jahren verstärkt<br />

um Lösungen für soziale Fragen<br />

im ländlichen Raum kümmern und beispielsweise<br />

mit jungen Sozialunternehmern,<br />

die sich in dörflichen Zusammenhängen<br />

einbringen wollen, Modellprojekte<br />

starten. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten<br />

im Ökolandbau<br />

werden dabei eine ganz wichtige Rolle<br />

spielen. In dem mit K.P. Sprinkart<br />

geschriebenen Buch „Fair Finance –<br />

Die Zukunft des Kapitals“, Herbig<br />

Verlag München, das gerade erschienen<br />

ist, haben wir alles nötige Wissen<br />

in diesem Zusammenhang zusammengetragen.<br />

Das Gespräch führte Simone Kuhnt<br />

Wir verlosen<br />

drei Bücher „Fair Finance“ von Franz-Theo Gottwald und Karl Peter<br />

Sprinkart. Die Autoren stellen Alternativen für all diejenigen vor, die<br />

ihr Geld nachhaltig anlegen und zugleich Gutes bewirken wollen.<br />

Das Spektrum reicht von Mikrokrediten und Regionalwährungen über<br />

Banken, die nach ethischen Kriterien in gesellschaftliche Zukunftsprojekte<br />

investieren, bis hin zu innovativen Fonds, die neben wirtschaftlichen<br />

auch soziale Renditen erzielen. So wird Geld wieder das,<br />

was es sein soll: ein Mittel, um die Zukunft sinnvoll zu gestalten<br />

(304 Seiten, Herbig Verlag 2013).<br />

Schicken Sie uns einfach eine Postkarte mit dem Stichwort „Fair Finance “ an: Redaktion<br />

Bionachrichten, <strong>Biokreis</strong> e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau, oder senden Sie uns eine E-<br />

Mail an kuhnt@biokreis.de.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 33


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:38 Seite 34<br />

Titel<br />

Finanzierung im Ökolandbau<br />

Finanzieren mit der Rentenbank<br />

Förderdarlehen speziell für den Ökolandbau<br />

Von Annika Diel (Fördergeschäft Rentenbank)<br />

Die Nachfrage nach Bioprodukten ist<br />

ungebrochen. Deshalb sind die Anzahl<br />

der Biobetriebe und der Anteil<br />

ökologisch bewirtschafteter Flächen<br />

in den letzten Jahren stark angestiegen.<br />

Im Jahr 2011 bewirtschafteten<br />

ca. 22.500 Betriebe etwa eine Million<br />

Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.<br />

Noch stammen allerdings viele<br />

Bioprodukte auf dem deutschen<br />

Markt aus Importen. Damit dieses<br />

große Potenzial künftig auch von den<br />

deutschen Betrieben besser erschlossen<br />

werden kann, fördert die<br />

Landwirtschaftliche Rentenbank den<br />

Ökolandbau mit Darlehen zu günstigen<br />

Konditionen.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis<br />

Landwirt Peter Ewald wirtschaftet<br />

schon seit einigen Jahren ökologisch.<br />

Der Betrieb mit Mutterkühen umfasst<br />

ca. 80 ha Grünland und 10 ha Ackerbau.<br />

„Die Entscheidung zur Umstellung<br />

fiel mir sehr leicht und ich<br />

würde das immer wieder so machen“,<br />

sagt er überzeugt. Der Landwirt weiß<br />

aber auch: Die teilweise hohen Anfangsinvestitionen<br />

und die Mehrarbeit<br />

bei der Umstellung schrecken manchen<br />

Berufskollegen, trotz der meist höheren<br />

Auszahlungspreise, ab. Ewald investierte<br />

im Zuge der Umstellung in einen<br />

neuen Offenfrontstall und erweiterte<br />

anschließend seinen Grünlandanteil.<br />

Den Fremdmittelanteil der Investitionen<br />

finanzierte er über die Landwirtschaftliche<br />

Rentenbank.<br />

Günstige Konditionen<br />

für Ökobetriebe<br />

Biobetrieben stehen dort unterschiedliche<br />

Programme zur Verfügung. Gemäß<br />

ihres gesetzlichen Auftrags fördert die<br />

Rentenbank Unternehmen der Landund<br />

Forstwirtschaft sowie des Gartenund<br />

Weinbaus. Ob Stallbau, Maschinenkauf<br />

oder vieles andere mehr: Für<br />

sämtliche Investitionsvorhaben ökologisch<br />

wirtschaftender Betriebe bietet<br />

die Rentenbank günstige Darlehen an.<br />

Im Programm „Nachhaltigkeit“ können<br />

neben ökologisch wirtschaftenden<br />

Landwirten auch Unternehmer des<br />

ökologischen Wein- oder Gartenbaus<br />

bis zur ersten Verarbeitungsstufe Förderdarlehen<br />

beantragen. Sie erhalten in<br />

diesem Programm Kredite zu den besonders<br />

niedrigen „LR-Top“-Konditionen.<br />

Als Biobetrieb nach EG-Öko-<br />

Verordnung war auch Landwirt Ewald<br />

antragsberechtigt. So konnte er für seinen<br />

Bio-Betrieb die Weichen in Richtung<br />

Zukunft stellen.<br />

Darlehensantrag über die Hausbank<br />

Bei allen Förderdarlehen der Rentenbank<br />

ist der Weg der Beantragung der<br />

gleiche. Die Unternehmer beantragen<br />

die Darlehen über ihre Hausbank vor<br />

Ort. Diese zahlt auch das Darlehen aus,<br />

das sie ihrerseits über die Rentenbank<br />

refinanziert. Die Rentenbank bietet<br />

Bild: pixelio.de<br />

Laufzeiten zwischen 4 und 30 Jahren<br />

an. Ihre Zinsbindungsfrist beträgt<br />

maximal 10 Jahre mit bis zu 3 tilgungsfreien<br />

Anlaufjahren. Dabei können sich<br />

die Darlehensnehmer zwischen Annuitäten-<br />

und Ratendarlehen entscheiden.<br />

Die maximale Kreditsumme umfasst<br />

bis zu 100% der förderfähigen Investitionskosten<br />

und liegt je Kreditnehmer<br />

und Jahr bei 10 Mio. €. Landwirt<br />

Ewald wählte für die Investition in seinen<br />

Stall ein 20-jähriges Darlehen über<br />

200.000 € mit 10-jähriger Zinsbindung<br />

und einem tilgungsfreien Jahr. Die<br />

Hausbank stufte die Bonität (Ratingnote)<br />

und die Sicherheiten Ewalds ein<br />

und errechnete die Höhe des von ihm<br />

zu zahlenden Zinssatzes. Die Basis für<br />

diese Einstufung ist das sogenannte<br />

Risikogerechte Zinssystem (RGZS).<br />

34 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:39 Seite 35<br />

Finanzierung im Ökolandbau Titel<br />

Risikogerechtes Zinssystem (RGZS)<br />

Dabei kann die Hausbank je nach Bonität<br />

und der zu stellenden Kreditsicherheiten<br />

vom Kreditnehmer einen<br />

Risikoaufschlag auf den Zinssatz verlangen.<br />

Das RGZS definiert und begrenzt<br />

den zulässigen Zinsaufschlag je<br />

Preisklasse. Es gibt insgesamt 11 Preisklassen,<br />

von denen A die beste ist. Die<br />

Hausbank bewertet die Entwicklung<br />

des Betriebes von Landwirt Ewald<br />

positiv. Als Sicherheiten stehen neben<br />

den Gebäuden auch die Flächen zur<br />

Verfügung. Aufgrund der Bonität und<br />

der vorhandenen Kreditsicherheiten<br />

stuft die Hausbank den Landwirt in die<br />

Preisklasse B ein.<br />

Kurzfristiger Finanzierungsbedarf<br />

abgedeckt<br />

Nicht immer sind es jedoch langfristige<br />

Darlehen, die von den Betrieben benötigt<br />

werden. Oftmals kann sich auch in<br />

Biobetrieben ein kurzfristiger Finanzierungsbedarf<br />

ergeben, beispielsweise<br />

beim Kauf von Futtermitteln oder<br />

durch die Aufstockung des Viehbestands.<br />

Diesen kurzfristigen Finanzierungsbedarf<br />

deckt die Rentenbank mit<br />

ihrem Programm „Produktionssicherung“<br />

ab. Ökologisch zertifizierte Betriebe<br />

erhalten diese Kredite ebenfalls<br />

zu den „LR-Top“-Konditionen. So können<br />

Betriebe wesentlich flexibler auf<br />

dem Markt agieren. Die Laufzeit der<br />

Darlehen ist in diesem Programm auf<br />

maximal 10 Jahre begrenzt.<br />

Vielfältige Einsatzbereiche<br />

Falls Landwirt Ewald künftig in seinem<br />

idyllisch gelegenen Betrieb „Urlaub<br />

auf dem Bauernhof“ anbieten möchte,<br />

würde er auch hierfür ein günstiges<br />

Darlehen der Rentenbank erhalten.<br />

Denn diese oder ähnliche Investitionen<br />

zählen als förderwürdige Maßnahmen,<br />

die das Verbrauchervertrauen stärken.<br />

Hierzu gehört beispielsweise auch die<br />

Weiterverarbeitung und Direktvermarktung<br />

ökologisch erzeugter Produkte.<br />

Auch für Investitionen im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien erhalten Ökolandwirte<br />

sowie Verarbeiter und Vermarkter<br />

die „LR-Top“-Konditionen.<br />

Sei es für die Installation einer Photovoltaikanlage,<br />

den Bau einer Biogasanlage<br />

oder die Errichtung von Windkraftanlagen.<br />

Mit dem Programm<br />

„Energie vom Land“ fördert die<br />

Rentenbank sämtliche Investitionen in<br />

die Gewinnung und Nutzung erneuerbarer<br />

Energien.<br />

Besondere Förderung für<br />

Innovationen<br />

Was viele nicht wissen: Neben der<br />

Vergabe von Förderkrediten für betriebliche<br />

Investitionen unterstützt die<br />

Rentenbank in besonderem Maße auch<br />

die Entwicklung von landwirtschaftlichen<br />

Innovationen. Ökolandwirte, aber<br />

auch Verarbeiter und Vermarkter ökologischer<br />

Produkte, mit kreativen Ideen<br />

für ein Modellprojekt, profitieren von<br />

Darlehen aus dem Programm „Innovation“<br />

mit einer Verzinsung von nur<br />

1,5 % pro Jahr sowie einer Laufzeit<br />

und Zinsbindung von bis zu 20 Jahren.<br />

Voraussetzung ist, dass sich die Projekte<br />

durch ihren Innovationsgrad und<br />

ihre Beispielhaftigkeit vom Stand der<br />

Technik bzw. von bestehenden Standards<br />

abheben. Die Beantragung der<br />

Innovationsförderung erfolgt ebenfalls<br />

bei der Hausbank.<br />

Insgesamt bleibt spannend, wie sich die<br />

aufstrebende Biobranche in Deutschland<br />

weiter entwickeln wird. Denn für<br />

die heimischen Landwirte gibt es hier<br />

noch einige Marktnischen zu erschließen.<br />

Dabei kommt ihnen zugute, dass<br />

die Verbraucher bei Bioprodukten auch<br />

auf deren Herkunft achten und sich<br />

wünschen, dass die Produkte aus regionalem<br />

Anbau stammen. Förderangebote<br />

spielen für die Betriebe vor diesem<br />

Hintergrund eine wichtige Rolle.<br />

Landwirt Ewald jedenfalls plant schon<br />

den nächsten Investitionsschritt.<br />

Weitere Informationen zu den Programmen<br />

der Rentenbank sowie zu den aktuellen<br />

Konditionen sind im Internet unter<br />

www.rentenbank.de zu finden. Auch telefonische<br />

Beratung ist möglich über die<br />

Service-Nummer 069/2107-700.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 35


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:39 Seite 36<br />

Titel<br />

Porträt<br />

Der Ökologisierer<br />

Niko Gottschaller - der Bio-Tüftler<br />

Von Simone Kuhnt<br />

Bild. Jörg Schlegl<br />

Niko Gottschaller ist zufrieden: Aus „altem“ Weißbrot wird der Bread Spirit White, aus Schwarzbrot der Bread Spirit Black.<br />

Niko Gottschaller (48) hat eine<br />

Bild: privat<br />

„Mission“: Er will die Welt<br />

ökologischer machen. Aber<br />

nicht nur sein Brot, wie man es von<br />

einem Biobäcker erwarten würde.<br />

Gottschaller, <strong>Biokreis</strong>-Vorstandsmitglied<br />

aus Malching bei Rotthalmünster<br />

(Niederbayern), ist gerade<br />

dabei, in bisher von der Ökobranche<br />

kaum erschlossene Bereiche vorzudringen.<br />

„Schnaps-Ideen“ hat er zur<br />

Genüge.<br />

Vom Bauer zum Bäcker<br />

Aber von vorne: Niko Gottschaller,<br />

geboren 1965 als zweites von vier<br />

Kindern und als einziger Sohn unter<br />

lauter Mädels, macht als Jugendlicher<br />

eine Landwirtschaftslehre. Mit 21<br />

Jahren übernimmt er den Hof seiner<br />

Eltern in Gottschall 1 und stellt auf<br />

ökologischen Landbau um. „Das<br />

Spritzen hat mich tödlichst genervt, es<br />

hat mich aufgearbeitet. Pflanzenschutz<br />

ist Pflanzenvernichtung, ich habe mein<br />

körperliches Wohl gefährdet gesehen“,<br />

erinnert sich Gottschaller. 1993 beginnt<br />

er mit dem Aufbau einer kleinen<br />

Backstube im Seitengebäude des<br />

Hofes, um die Tradition des Hofes fortzuführen,<br />

eigenes Bauernbrot zu<br />

backen und den Naturkostladen Bio<br />

Top in Passau zu beliefern. Das gefällt<br />

ihm so, dass er auf seine landwirt-<br />

schaftliche Ausbildung einfach noch<br />

den Bäckermeister draufsetzt. „Den<br />

Bäcker-Gesellen hab` ich übersprungen,<br />

das ging damals irgendwie. Aber<br />

natürlich hab ich schon ganz normal<br />

die Prüfungen bestehen müssen“,<br />

erklärt Niko Gottschaller.<br />

1995 eröffnet er auf seinem Hof eine<br />

gewerbliche Backstube und gründet die<br />

Gottschaller Biohofbäckerei. Bald<br />

darauf erregt die hohe Qualität der Bio-<br />

Backwaren die Aufmerksamkeit der<br />

ersten Bioläden in der näheren<br />

Umgebung. Und im Laufe der nächsten<br />

Jahre entwickelt sich die Gottschaller<br />

Biohofbäckerei zum wichtigen Lieferanten<br />

von hochwertigen Bio-Backwaren<br />

für den Naturkost-Einzelhandel<br />

im südostbayerischen Raum. Mittlerweile<br />

backen Niko Gottschaller und<br />

seine insgesamt 40 Mitarbeiter 100<br />

verschiedene Sorten Gebäck – und beliefern<br />

ebenso viele Naturkost-Läden in<br />

Bayern und Österreich sowie zwei<br />

Großhändler in München. Zudem besteht<br />

eine enge Zusammenarbeit mit<br />

der Fritz Mühlenbäckerei in München.<br />

Aus altem Brot mach neuen Schnaps<br />

Das Geschäft brummt, der Betrieb<br />

braucht mehr Platz. Für 2015 ist der<br />

Bau einer Versandhalle mit Personalraum<br />

gedacht. Doch mit dem wachsen-<br />

den Erfolg nimmt Bäckermeister Gottschaller<br />

eine Tatsache als immer störender<br />

wahr: Mit steigender Produktion<br />

steigt die Menge des Brotes, die nicht<br />

verkauft wird und wieder „retour“<br />

kommt. „Seit Jahren spekuliere ich,<br />

was mach ich bloß mit dem Altbrot?“,<br />

berichtet Gottschaller, ca. 3,5 Tonnen<br />

hat er pro Monat. Das sind zwar nur<br />

fünf Prozent der hergestellten Ware –<br />

branchenüblich seien 20 Prozent, so<br />

der Biobäcker. Doch das „alte“ Brot,<br />

das auch nach vier Tagen noch weich<br />

sei, ist ihm einfach zu schade, um es<br />

wegzuschmeißen.<br />

Drei Jahre lang trifft er auf der<br />

BioFach in Nürnberg immer wieder auf<br />

Josef Farthofer von der Edeldestillerie<br />

Farthofer in Linz (Oberösterreich).<br />

Drei Jahre überlegen die beiden<br />

<strong>Biokreis</strong>-Verarbeiter, aus Gottschallers<br />

Biobrot einen Schnaps zu brennen. Auf<br />

der BioFach im Februar diesen Jahres<br />

haben die zwei endlich ihr neues<br />

Produkt präsentiert: Den Bread Spirit<br />

White, der aus bis zu fünf Tage altem<br />

Weizenbrot gebrannt wird, und den<br />

Bread Spirit Black aus Schwarzbrot.<br />

Doch bis dahin war es ein weiter Weg:<br />

„Wir mussten viele gesetzliche<br />

Bestimmungen erfüllen, und auch das<br />

Einmaischen des Brotes ist schwierig,<br />

36 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:39 Seite 37<br />

Porträt Titel<br />

also die Umwandlung von Stärke in<br />

vergärbaren Zucker. Das ist ein spezieller<br />

Vorgang, für den normalerweise<br />

Enzympräparate verwendet werden,<br />

auf die wir aber verzichten. Wir verwenden<br />

dafür Gerstenmalz“, erklärt der<br />

Biobäcker, der zur Zeit pro Woche 200<br />

bis 300 Kilo lebensmitteltaugliches,<br />

noch weiches Brot zu Farthofers<br />

Betrieb fährt. Dort probiert er auch<br />

gleich die neuesten Erzeugnisse seines<br />

Partners. „Ich bin eigentlich kein<br />

Schnapstrinker, aber mittlerweile habe<br />

ich schon ein Gespür dafür entwickelt,<br />

was spitz ist oder scharf oder weich.<br />

Unser Bread Spirit ist sehr besonders,<br />

diesen Geschmack gibt es bisher nicht.<br />

Vor allem der dunkle schmeckt definitiv<br />

nach Brot“, beschreibt er den wohl<br />

ersten Biobrotschnaps weltweit. Verkauft<br />

wird er bisher noch nicht, die ersten<br />

richtig gelungenen Flaschen müssen<br />

noch reifen. Für den Absatz will<br />

Gottschaller die gleichen Kanäle nutzen<br />

wie für sein Brot: Die Naturkostläden.<br />

Die logistische<br />

Herausforderung Bioleder<br />

Derweil kann der umtriebige Geschäftsmann,<br />

der aus erster Ehe eine<br />

24-jährige Tochter hat und mit seiner<br />

zweiten Frau Sonja (40) den zweijährigen<br />

Julian, ja beim Leder weitertüfteln.<br />

„Das war auch so eine Schnaps-Idee.<br />

Ich hab mich immer gefragt, warum die<br />

Häute von Biorindern bisher hauptsächlich<br />

konventionell und nicht als<br />

Ökoleder vermarktet werden“, erzählt<br />

Gottschaller. Er kam schnell dahinter:<br />

„Es ist – wie so vieles – ein logistisches<br />

Problem: Auf dem Schlachthof,<br />

wo seltsamerweise konventionell und<br />

biologisch gehaltene Tiere nebeneinander<br />

geschlachtet werden, muss man<br />

erstmal anhand der Ohrmarken die<br />

Biohäute aussortieren.<br />

erster Bioverband Richtlinien für<br />

Bioleder zu erarbeiten. Auch<br />

Verarbeiter für sein Bioleder hat er<br />

schon gefunden: Die Firma ecopell von<br />

Natalie Metz und Johann Peter<br />

Schomisch vertreibt an ihrem Sitz in<br />

Weitnau / Seltmans (Oberallgäu) das<br />

Leder und läst es gerben. Die<br />

Schreinerei Hafner in Perlesreuth<br />

(Bayerischer Wald) wird demnächst für<br />

Möbel ebenfalls damit arbeiten.<br />

„Durch die rein pflanzliche Gerbung<br />

und die ausschließliche Verwendung<br />

von umwelt- und gesundheitlich<br />

unschädlichen Zutaten vereint ecopell<br />

maximalen Ledergenuss mit höchster<br />

ökologischer und gesundheitlicher<br />

Verträglichkeit“, erklärt Ecopell-Chef<br />

Schomisch.<br />

Auch für die Tiere bleibt was übrig<br />

Und was fällt dem Biobäcker Gottschaller<br />

noch alles so ein? „Aus der<br />

Spaltung von Rinderhäuten in verschiedene<br />

Schichten wird Gelatine<br />

gewonnen. Aus Biohäuten könnte man<br />

Biogelatine gewinnen“, spekuliert er,<br />

„zum Beispiel für Bio-Gummibärchen“.<br />

Das ist noch Zukunftsmusik, für<br />

Pferde hat er aber schon etwas zu<br />

Naschen: Während aus einem Teil des<br />

Altbrots Schnaps entsteht, wird ein<br />

anderer zu Pferdeleckerli verarbeitet.<br />

„Und die ausgebrannte Brot-Maische,<br />

die Schlempe, die keine Stärke mehr<br />

enthält, ist ein hochwertiges Bio-<br />

Eiweißfutter für Rinder“, erklärt<br />

Gottschaller, der bereits einen Bio-<br />

Rinderhalter als Abnehmer gefunden<br />

hat: „Man darf halt den Rindern nicht<br />

zuviel von der Schlempe geben. Da ist<br />

noch ein kleiner Teil Restalkohol drin.“<br />

Am wichtigsten ist die Familie<br />

Ganz schön viele verschiedene<br />

Gebiete, in denen er sich mittlerweile<br />

auskennt. „Es ist schon stressig. Wenn<br />

ich in der Bäckerei stehe und ein Anruf<br />

von Herrn Schomisch kommt, muss ich<br />

von einer Sekunde auf die andere<br />

umschalten können und Leder-<br />

Fachwissen parat haben. Zurzeit bin ich<br />

mental so drin, dass ich bald mal wieder<br />

Abstand brauche“, bekennt<br />

Gottschaller. Das Wichtigste in seiner<br />

Freizeit sei ihm das Zusammensein mit<br />

seiner Frau und seinem zweijährigen<br />

Sohn. Sport und Reisen – momentan<br />

zeitmäßig einfach nicht drin. „Ich tanze<br />

gern Salsa. Früher bin ich mehr gelaufen<br />

und früher hab ich Judo gemacht.<br />

Ich bin viel gereist. Zwei Wochen mit<br />

dem Rucksack in Südamerika durch<br />

den Urwald – das ist genau mein<br />

Ding“, erzählt der Unternehmer. Was<br />

aber trotz des hohen Arbeitspensums<br />

immer drin ist, sind die Auftritte mit<br />

seiner Band „Eichbergmusi“:<br />

Gottschaller hat im Alter von 28 Jahren<br />

angefangen, Saxophon zu spielen.<br />

Nerven wie Stahlseile<br />

Was braucht es, um in so vielen<br />

Gebieten erfolgreich zu sein? „Du<br />

musst Nerven haben wie Stahlseile“,<br />

sagt Niko Gottschaller, „Du musst cool<br />

bleiben, wenn ein Brot-Ausfahrer mit<br />

dem nagelneuen Sprinter gegen die<br />

Rampe fährt. Du musst fähig sein,<br />

abzuschalten, nachts und im Urlaub.<br />

Du brauchst ein gutes Team – gute<br />

Mitarbeiter, eine klare Aufgabenverteilung<br />

und eine offene Kommunikation.<br />

Und du musst Verantwortung<br />

abgeben können. Du musst es schaffen,<br />

Aufgaben loszulassen.“<br />

Danach sortiert der Häutehändler aus<br />

allen Biohäuten die brauchbaren<br />

heraus, und die werden dann gegerbt.<br />

Allerdings müssen für eine Charge 250<br />

Stück zusammenkommen, damit ein<br />

Gerbfass voll wird. Und die müssen<br />

auch noch gewichtsmäßig zueinander<br />

passen, also von ähnlich großen Tieren<br />

stammen. Das ist eine Rechenübung“,<br />

erklärt Gottschaller. Eine, die ihm Spaß<br />

macht. Er hat für die Vermarktung die<br />

Biohof Vertriebs GmbH gegründet und<br />

im <strong>Biokreis</strong> den Anstoß gegeben, als<br />

Bild. Kuhnt<br />

Beherrscht das Brezenbacken: Niko Gottschaller (l.). 2010 wurde sein Betrieb mit der regional<br />

& fair-Plakette des <strong>Biokreis</strong> augezeichnet.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 37


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:39 Seite 38<br />

Biowelt<br />

Nachhaltig leben<br />

Hausprojekt<br />

„Nachhaltig leben“ - so heißt unsere neue Serie an dieser<br />

Stelle. In den nächsten Ausgaben stellen wir Projekte<br />

und Unternehmen vor, die besonders darauf achten, ökologisch,<br />

sozialverträglich und fair zu arbeiten. Im 1. Teil<br />

geht es um nachhaltiges Bauen.<br />

Zukunft für alle<br />

Von Jana Werner<br />

Die Gruppe<br />

LaVidaVerde, das sind derzeit 16 Erwachsene<br />

zwischen 32 und 56 Jahren<br />

und sieben Kinder (1 bis 6 Jahre).<br />

Anfang 2014 werden gut 30 Menschen<br />

in verschiedensten Wohnformen – einzeln,<br />

als Paar, Familie oder WG – im<br />

Haus leben. Die Gruppe ist divers nach<br />

Alter, ethnischer/kultureller Herkunft,<br />

Geschlecht, Beeinträchtigung und<br />

sexueller Orientierung zusammengesetzt.<br />

Auch die beruflichen Hintergründe<br />

der Gruppenmitglieder und die<br />

Motive, Teil dieses Projekts zu sein,<br />

sind vielfältig: weder einen Vermieter<br />

haben noch Eigentum schaffen, Kindern<br />

verschiedene Lebensentwürfe aufzeigen<br />

und vorleben, ein ökologisches<br />

Modellprojekt mitgestalten oder gemeinsam<br />

politisch/sozial aktiv sein.<br />

Jede wichtige Entscheidung trifft das<br />

wöchentliche Plenum im Konsens,<br />

damit alle die Beschlüsse mittragen<br />

können. Dabei wird Wert gelegt auf<br />

eine gleichberechtigte, konstruktive<br />

Gesprächskultur. Tauchen Konflikte<br />

auf, wird auch mal eine externe<br />

Moderation dazu geholt. Da manche<br />

Entscheidungen viel Detailwissen<br />

erfordern und weil jede Bauverzögerung<br />

Geld kostet, setzt die Gruppe<br />

auf Arbeitsteilung. Um die freien<br />

Zimmer und Wohnungen zu besetzen,<br />

finden regelmäßig Interessiertentreffen<br />

statt. Wenn sich alle kennen gelernt<br />

haben und schließlich neben der<br />

Chemie auch noch das gemeinsame<br />

Arbeiten stimmt, fällt die Entscheidung<br />

zur Aufnahme ins Projekt.<br />

Das Haus<br />

Angesichts des boomenden Berliner<br />

Immobilienmarkts wurde die ursprüngliche<br />

Idee, ein Haus zu kaufen und<br />

energieeffizient zu sanieren, zugunsten<br />

eines Grundstückskaufs im Mai 2012<br />

verworfen. Zusammen mit der Architektin<br />

Irmina Körholz und dem Planer<br />

Dr. Ferdinand Beetstra nimmt der Neubau<br />

im Berliner Stadtteil Lichtenberg<br />

Gestalt an. Auf vier Etagen sind<br />

jeweils vier bis fünf Wohneinheiten<br />

von 38 bis 91 qm vorgesehen. Der<br />

Startschuss für den Bau fiel Ende<br />

März. Das Haus schließt eine Baulücke<br />

von 34 m Länge. Ein 800 qm<br />

großer Garten bietet Spielfläche, eine<br />

Werkstatt sowie Raum für Gemüseanbau<br />

und Abstellmöglichkeiten. Einige<br />

Wohnungen und die Gemeinschaftsflächen<br />

sind rollstuhlgerecht gestaltet.<br />

Eine große Hausküche mit Veranstaltungsraum,<br />

ein Büro und eine Gästewohnung<br />

stehen zur gemeinsamen<br />

Nutzung zur Verfügung.<br />

Das EnergiePlus-Konzept<br />

Umein Haus im EnergiePlus-Standard<br />

zu bauen, das im Jahresdurchschnitt<br />

mehr Energie zu erzeugt, als es verbraucht,<br />

bedarf es einer ausgefeilten<br />

technischen Ausstattung, deren sicht-<br />

Ein Neubau, der mehr Energie produziert als er verbraucht<br />

und zudem sozial verträglichen Mietwohnraum<br />

bietet. Ein Wunschtraum? Nein! Eine generationenübergreifende<br />

Gruppe von Menschen zeigt, dass<br />

das geht, basisdemokratisch. Jana Werner, Mitglied<br />

bei LaVidaVerde, berichtet von diesem Berliner<br />

Projekt, das Schule machen dürfte angesichts der<br />

Verknappung bezahlbaren städtischen Wohnraums<br />

und steigender Energiekosten.<br />

bares Zeichen das Schrägdach mit<br />

Photovoltaikpaneelen sein wird. Aber<br />

LaVidaVerde geht es nicht nur um<br />

Stromerzeugung, sondern vor allem<br />

darum, ressourcenschonend zu leben.<br />

Dazu gehört ein um 80% geringerer<br />

Wärme-, Wasser- und Strombedarf als<br />

im Bundesdurchschnitt. Über Wärmepumpen,<br />

die aus Abluft und Abwasser<br />

Wärme zurückgewinnen, innovative<br />

Speichertechnologien und eine optimale<br />

Dämmung geht kaum Wärme verloren<br />

und im Sommer ist es angenehm<br />

kühl. Wasser wird gespart durch die<br />

Nutzung von Regenwasser und die<br />

Wiederaufbereitung von „Grauwasser“<br />

(Abwasser aus Handwaschbecken,<br />

Dusche, Wasch- und Spülmaschine)<br />

mittels Pflanzenklärung, Mikrofiltern<br />

und UV-Desinfektion.<br />

Dieses innovative Baukastenprinzip<br />

macht LaVidaVerde zum bundesweit<br />

ersten innerstädtischen EnergiePlus-<br />

Mehrfamilienhaus. Dafür wird es neben<br />

weiteren 31 Modellprojekten über die<br />

Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des<br />

Bundesbauministeriums mit knapp<br />

270.000 € gefördert.<br />

Ökologisch und sozial verträglich<br />

bauen und wohnen<br />

LaVidaVerde setzt der Immobilienspekulation<br />

in Berlin mit dauerhaftem,<br />

preiswertem Mietwohnraum eine Alternative<br />

entgegen. Im Gegensatz zu<br />

herkömmlichen Baugruppen wird hier<br />

38 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:39 Seite 39<br />

Nachhaltig leben Biowelt<br />

kein Einzeleigentum, sondern ein<br />

selbstverwalteter Neubau geschaffen,<br />

der denen gehört, die darin wohnen.<br />

Das Finanzierungskonzept verlangt<br />

keine hohen Einlagen der Mitglieder<br />

und ermöglicht so das Zusammenleben<br />

von Menschen mit unterschiedlichen<br />

sozialen Hintergründen.<br />

In Berlin lag die durchschnittliche<br />

Kaltmiete 2012 bei 7,50/9,00 €/qm<br />

(Altbau/Neubau) mit zusätzlich etwa<br />

2,50 €/qm für Betriebskosten. Somit ist<br />

LaVidaVerde mit einer angestrebten<br />

Kaltmiete von 8 €/qm und langfristig<br />

stabilen Betriebskosten bei 1 €/qm sehr<br />

günstig. Die Baukosten von 2.000<br />

€/qm erreicht die Gruppe durch effizient<br />

gestaltete Grundrisse aber vor<br />

allem durch die unzähligen ehrenamtlichen<br />

Stunden, die in das Projekt fließen<br />

- für AG-Treffen, Bauplanung, Organisation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Zugleich wird darauf geachtet, dass für<br />

den Bau vorrangig regionale Unternehmen<br />

beauftragt werden und die Tariflöhne<br />

eingehalten werden.<br />

Einbindung in Stadtteilstrukturen<br />

und „Gläserne Umwelttechnik“<br />

Bereits jetzt ist die Gruppe im neuen<br />

„Kiez“ gut vernetzt, gestaltet Stadtteilfeste<br />

mit und steht mit der zukünftigen<br />

Nachbarschaft in Kontakt. Machte<br />

Lichtenberg in den 1990er Jahren noch<br />

Schlagzeilen als Nazihochburg, so ist<br />

die Sensibilität der AnwohnerInnen in<br />

den letzten Jahren spürbar gestiegen<br />

und das will LaVidaVerde unterstützen.<br />

Das Hausprojekt soll keine „Insel<br />

der Glückseligen“ sein, sondern aktiv<br />

in den Bezirk wirken. Die Gemeinschaftsräume<br />

im Erdgeschoss werden<br />

zur Mitnutzung durch Vereine und<br />

Gruppen zur Verfügung gestellt. Geplant<br />

ist unter anderem eine regelmäßige<br />

„Volxküche“, also ein Gruppenkochen,<br />

bei dem Bio-Essen zum<br />

Selbstkostenpreis ausgegeben wird.<br />

Durch regelmäßige Führungen soll das<br />

Wohn- und Umweltkonzept einer breiten<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />

werden. Über Entwicklungszusammenarbeit<br />

soll das System zur Trinkwasseraufbereitung<br />

perspektivisch in<br />

wasserarmen Regionen erprobt werden.<br />

Darüber hinaus überlegt die<br />

Gruppe, wie der überschüssige Strom<br />

durch die unmittelbaren Nachbarhäuser<br />

genutzt und mittelfristig Teil<br />

einer dezentralen Energieversorgung<br />

werden kann.<br />

Das Modell „Mietshäuser Syndikat“<br />

LaVidaVerde ist seit 2012 Mitglied des<br />

Mietshäuser Syndikats, einem Solidarverbund<br />

von bundesweit 70 selbstorganisierten<br />

Häusern, die rechtlich als eine<br />

Kombination von Verein und GmbH<br />

aufgestellt sind, mit dem Syndikat als<br />

Minderheitengesellschafterin mit Vetorecht.<br />

Das sichert die Autonomie der<br />

BewohnerInnen und unterbindet den<br />

Verkauf oder die Privatisierung des<br />

Hauses. Um die Entstehung neuer<br />

Projekte finanziell zu unterstützen,<br />

zahlen alle Häuser in einen gemeinsamen<br />

Solidarfonds ein.<br />

Das Syndikatsmodell verlangt hohe<br />

Eigenverantwortung, bietet aber neben<br />

Beratungen und Workshops die Einbindung<br />

in ein solidarisches Netzwerk.<br />

Mit den ersten zwei Neubauten im Verbund<br />

setzt Berlin ein Zeichen für die<br />

Weiterentwicklung des Modells.<br />

Die Finanzierung<br />

LaVidaVerde wird durch die Umweltbank,<br />

ein zinsgünstiges KfW-Darlehen,<br />

Fördergelder und sogenannte „Direktkredite“<br />

von Privatpersonen finanziert.<br />

Über die Miete werden alle Fremdmittel<br />

innerhalb von 30 Jahren zurückgezahlt.<br />

Ein Kredit an das Projekt mit<br />

Zinsen von bis zu 3% macht Sinn,<br />

wenn man keine Bank sondern ein<br />

soziales Projekt direkt unterstützen<br />

will. Die Anleger profitieren von individuellen<br />

Konditionen und den Verzicht<br />

auf Verwaltungsgebühren, den<br />

BewohnerInnen wiederum verhelfen<br />

die Direktkredite zu geringeren Mieten,<br />

was die Vollauslastung des Hauses<br />

gewährleistet. Die für den Bau benötigten<br />

Eigenmittel in Höhe von gut<br />

650.000 € wurden so innerhalb eines<br />

Jahres eingeworben. Bis zur endgültigen<br />

Rückzahlung der Bankdarlehen<br />

werden diese privaten Gelder durch<br />

neue Direktkredite schrittweise umgeschichtet.<br />

LaVidaVerde freut sich über jede Unterstützung<br />

und ab Frühjahr 2014 auch über<br />

Besuch. Kontakt: info@lavidaver.de.<br />

Weitere Informationen unter: www.lavidaver.de<br />

und www.syndikat.org.<br />

Eckdaten des Hausprojekts LaVidaVerde<br />

Grundstück: 1.146 qm<br />

Nettowohnfläche: 1.230 qm<br />

Bausumme: ca. 2,6 Mio. € (ca. 2.000 €/qm)<br />

Geschosse: 4 Wohngeschosse + Technikgeschoss<br />

Wohneinheiten: 18 (1- bis 4-Zimmer-Wohnungen)<br />

Anteil Gemeinschaftsfläche: 12,6 %<br />

Bewohner/innen: ca. 24 Erwachsene und 8 Kinder<br />

Baubeginn: 18. 3. 2013, geplanter Einzug: Anf. 2014<br />

Freuen sich schon, einzuziehen: Die Mitglieder des Hausprojektes LaVidaVerde.<br />

Oben links Autorin Jana Werner.<br />

Anzeige<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 39


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:40 Seite 40<br />

Biowelt Reise<br />

Meine Reise nach Thailand<br />

Text und Bilder: Simone Kuhnt<br />

Im Dezember letzten Jahres<br />

zeichnete sich ab, dass ich im<br />

Januar 2013 gut für drei Wochen<br />

verreisen könnte. Ich entschloss<br />

mich für Thailand: Dort ist es um<br />

die Zeit angenehm warm, dort kann<br />

man auch als Frau alleine relativ<br />

bedenkenlos herumreisen.<br />

Allein unter Thais:<br />

Busfahrt in den Süden<br />

Nach der Landung in Bangkok lasse<br />

ich mich von einem Taxi unmittelbar<br />

zum Busbahnhof für die Linien<br />

Richtung Süden bringen. Eine Minute<br />

später stehe ich zwischen zig<br />

Haltestellen, deren Beschriftung auf<br />

Thai ich nicht lesen kann. Um mich<br />

rum Thais, keine Hinweise auf<br />

Englisch. Ich frage mich durch, kaufe<br />

eine Buskarte nach Chumphon (umgerechnet<br />

6 Euro für 460 Kilometer) und<br />

ordere im Buffet-Restaurant des<br />

Busbahnhofs recht unbeholfen ein<br />

Reis-Gericht (umgerechnet 1 Euro).<br />

Der Mann an der Kasse bedeutet mir,<br />

noch mehr von der scharfen Soße zu<br />

nehmen, mein freundlicher Tischgenosse<br />

organisiert mir einen Löffel und<br />

schenkt mir Wasser ein.<br />

Als ich eine Stunde später in den Bus<br />

steige, sehe ich aus dem Fahrzeugboden<br />

eine Flüssigkeit tropfen…. Und<br />

nach zwei Stunden Fahrt ist der Bus<br />

dann wirklich kaputt. Wir steigen an<br />

einer Raststätte mit Werkstatt aus. Die<br />

Sonne knallt erbarmungslos vom<br />

Himmel. Ich mache einfach, was die<br />

Thais machen: In den Schatten setzen<br />

und warten. Unterhalten kann ich mich<br />

mit niemandem. Der einzige Mann, der<br />

Englisch spricht, erklärt mir irgendwann,<br />

man müsse ein Ersatzteil besorgen.<br />

Später meint er, es komme ein<br />

anderer Bus. Sehr gut!<br />

Dieser kommt dann auch – aber bereits<br />

vollbesetzt. Wir stehen also im Mittelgang,<br />

doch dann darf ich mich als einzige<br />

Weiße ganz vorne auf eine Matte<br />

setzen. Einen halben Meter hinter der<br />

Windschutzscheibe, von der gelbe<br />

Blumenkränze und ein Porträt des<br />

40 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013<br />

An einer einsamen Felsenbucht im Süden von Koh Tao hat das Meer unzählige Gummilatschen angeschwemmt.<br />

Mich haben sie während einer meiner Wanderungen zu einem Yin und Yang inspiriert.<br />

Königs herunter hängen, direkt neben<br />

dem Fahrer, der etwas tiefer sitzt und<br />

mir einen Becher mit farblosen Glibberzeug<br />

und weißen Streifen reicht.<br />

Kokos-Desert, wie ich herausfinde.<br />

Mittlerweile ist es dunkel. Die Straße<br />

verläuft schnurgerade und flach Richtung<br />

Süden, rechts und links Steppe<br />

oder Palmen. Die meisten Leute im<br />

Bus schlafen und auch die Augenlider<br />

des Fahrers hängen schon auf<br />

Halbmast. Aber immerhin drückt der<br />

gute Mann ordentlich aufs Gaspedal.<br />

Wenn er in den Ortschaften hupt, statt<br />

abzubremsen, merke ich, dass er wach<br />

ist.<br />

Im Insel-Paradies:<br />

Genießen auf Koh Tao<br />

Mit dem Nachtschiff komme ich am<br />

nächsten Morgen auf der kleinen Insel<br />

Koh Tao an. Sie ist nur acht Kilometer<br />

lang, etwa zwei Kilometer breit und<br />

von massenweise Backpackern und<br />

Tauschschülern Anfang/ Mitte 20 aus<br />

USA, Europa, Australien und<br />

Neuseeland bevölkert. Ich suche mir<br />

ein Quartier in einem Bungalow, und<br />

weil ich weder einen der obligatorischen<br />

Roller mieten noch einen obligatorischen<br />

Tauchkurs buchen mag, erfinde<br />

ich sogleich meine persönliche<br />

Inselsportart: Flipflop-Trekking.


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:41 Seite 41<br />

Reise Biowelt<br />

hen ange-<br />

(Meine Qualitäts-Sandalen aus dem<br />

orthopädischen Schuhgeschäft in<br />

Passau hatten sich unmittelbar nach<br />

Betreten der Insel im Abstand von 30<br />

Minuten aufgelöst). Mit knapp 30 Grad<br />

ist es auf Koh Tao angenehm warm,<br />

ohne dass die Hitze zu stark drückt. Es<br />

gibt nur ein paar Hotels mit richtig<br />

hohen Häusern, die meisten Quartiere<br />

sind Resorts am Meer, die aus Hütten<br />

auf Stelzen bestehen.<br />

Von nun an „flipfloppe“ ich von dem<br />

Örtchen Chalok Baan Kao jeden Tag<br />

allein aber fröhlich die südliche<br />

Inselhälfte ab: An der Küste entlang<br />

von einem idyllischen Sandstrand mit<br />

Palmen zum anderen. Und über den<br />

Inselrücken auf lehmigen, kaum frequentierten<br />

Urwaldpisten hinüber zur<br />

Ostseite. Das Gehen tut gut, mit den<br />

Badelatschen habe ich erstaunlich<br />

guten Halt. Supermärkte, Restaurants<br />

und Internetshops betritt man hier<br />

ohnehin barfuß, um nicht zuviel Sand<br />

hineinzutragen. Und entlang der Küste<br />

ist es bei Flut praktisch, einfach im<br />

Wasser weiterzuwaten. Im Rucksack<br />

habe ich nur Landkarte, Bikini,<br />

Handtuch, Sonnencreme und eine<br />

Flasche Wasser. Den Rest kaufe ich an<br />

der Straße oder in Lokalen, wie es<br />

gerade daherkommt. Tom Yam, eine<br />

scharf-saure Suppe mit Zitronengras<br />

und Shrimps, Zitronenshake, Chickencurry,<br />

scharfer Salat aus unreifer Papaya,,<br />

Ananasshake, frittiertes Huhn,<br />

eine Kokosnuss mit Kokoswasser (isotonisch,<br />

gut fürs Trekking), gegrillten<br />

Fisch mit Kartoffeln und als<br />

Nachspeise Pfannkuchen mit Honig.<br />

Das „Fast Food“ selbst der staubigsten<br />

Garküchen fühlt sich „Slow Food“ an:<br />

Es ist frisch, einfach und scharf<br />

gewürzt. Teilweise „heule“ ich Rotz<br />

und Wasser ob des Chilis, aber ich vertrage<br />

alles wunderbar.<br />

tourismusschiene: Am Pier bekomme<br />

ich einen neongrünen Aufkleber fürs T-<br />

Shirt, werde zusammen mit Hunderten<br />

weiteren Rucksacktouristen auf das<br />

Schiff geleitet und anschließend in<br />

einen von sechs bereitstehenden<br />

Bussen verfrachtet. Bangkog schließlich<br />

stresst mich, es macht mich<br />

unglücklich. Es soll Leute geben,<br />

denen es hier gefällt. Ich schaffe es<br />

nicht mal, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten<br />

zu besuchen, fahre mit<br />

dem Nachtbus bald weiter Richtung<br />

Norden, nach Sukhothai.<br />

Eine Radtour zu den Bauern<br />

Dort nehme ich an einer Radtour von<br />

„Cycling Sukhothai“ teil. Auf Mountainbikes<br />

fahren wir in einer kleinen<br />

Gruppe gemütlich übers Land, auf<br />

holprigen Wegen vorbei an Reis- und<br />

Tabak- und Chilifeldern dem Sonnenuntergang<br />

entgegen. Die Landschaft ist<br />

grün, die Atmosphäre entspannt. Wir<br />

überqueren hellbraune Flüsse, in denen<br />

Müll schwimmt, und kommen durch<br />

Bauerndörfer, wo Kinder uns mit einem<br />

lauten „Hello“ grüßen. Mam, unsere<br />

thailändische Tourführerin, zeigt uns<br />

die Pfahlbauten der einfachen Reisbauern.<br />

Wir sehen, wie vor einer Hütte<br />

in einer Pfanne über dem Feuer<br />

Schweineschwarten zu Chips geröstet<br />

werden, besichtigen die kommunale<br />

Anlage zur Reissortierung, wo es neben<br />

einem Hühnerstall auch eine provisorische<br />

Biogasanlage gibt. „Die Bauern<br />

hier besitzen zwar Land, aber ihre<br />

Arbeit ist hart, und sie bekommen nicht<br />

viel für ihren Reis“, erklärt uns Mam,<br />

„immer wieder werden welche von den<br />

Pflanzenschutzmitteln krank.“ Biologischer<br />

Anbau spiele in dem Landstrich<br />

keine Rolle, weil teurer Bioreis auf den<br />

lokalen Märkten keinen Absatz finde.“<br />

Tagsdrauf besuche ich den Geschichtspark<br />

Sukhothai. Das Gelände umfasst<br />

die Ruinen der Hauptstadt des<br />

Sukhothai-Reiches im 13. und 14.<br />

Jahrhundert (1988 restauriert, 1991<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt).<br />

Innerhalb der Wälle sind die<br />

Überreste des königlichen Palastes<br />

und die von mehr als 20 Tempeln zu<br />

sehen. Die nachgebauten, steinernen<br />

Buddhas in den Ruinen verströmen<br />

eine friedliche Stimmung.<br />

Trekking in Chiang Mai<br />

Bevor es zurück zum Flughafen<br />

geht, fahre ich noch in die<br />

Millionen-Stadt Chiang Mai im<br />

Norden. Ich nehme an einer dreitägigen<br />

Urwald-Trekking Tour mit<br />

sieben anderen Rucksacktouristen<br />

aus Deutschland, Österreich, Schottland<br />

und Belgien teil. Die Anstrengung<br />

hält sich bei täglich drei<br />

Stunden Fußmarsch durch den nicht<br />

allzuwilden Dschungel in Grenzen.<br />

Die Gruppe ist nett, und es ist<br />

schön, die Erlebnisse teilen zu können.<br />

Die Nachtlager in Bambushütten<br />

sowie Klo und Dusche sind<br />

extrem spartanisch, aber wieder einmal<br />

überzeugt mich das scharfe, frische<br />

Essen in den Dörfern und die<br />

entspannte Atmosphäre im Wald.<br />

Zum Schluss unternehmen wir noch<br />

eine Flusstour auf Bambusflößern.<br />

Und wir reiten auf Elefanten, so wie<br />

sich das für anständige Thailand-<br />

Touristen gehört.<br />

Fazit:<br />

Am Ende meines Urlaubs habe ich<br />

viel gelernt: Am besten ist es, wenn<br />

ich ein paar Stunden wandern, dazwischen<br />

baden, schnorcheln und<br />

gut essen kann. Allein reisen geht,<br />

aber zu zweit oder in der Gruppe<br />

wäre es wohl schöner.<br />

Am dritten Tag entdecke ich meinen<br />

Lieblingsstrand: An der abgelegenen<br />

Ostseite, mit wenig Leuten und einer<br />

Klippe im Meer zum Raufkraxeln und<br />

Runterspringen. Mit vielen bunten<br />

Fischen, die man beim Schnorcheln<br />

schon im seichten Wasser sieht, und<br />

einem kleinen Riffhai in nur zwei<br />

Meter Entfernung! Ich bin im Paradies.<br />

Der ganz normale Touri-Wahnsinn<br />

Als ich am sechsten Tag per Speedboat<br />

die Insel Richtung Chumphon/ Bangkok<br />

verlasse, lande ich in der Massen-<br />

Auf der Radtour in Sukhothai kommen wir auch an Chili-Feldern vorbei. Die Buddhas im Sukhothai-<br />

Geschichtspark strahlen viel Ruhe aus. Mit Flipflops erkunde ich die Insel Koh Tao.<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 41


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:41 Seite 42<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Warenbörse-Angebote<br />

Futter<br />

Bayern<br />

Silo-Quaderballen, ca. 20 Stck. zu verk. 90 x 90<br />

x 1,60 Stöttner Hans, 83134; Prutting,<br />

Tel. 08036/30 57 70 *<strong>Biokreis</strong><br />

Getreide; 15 t Triticale u. 15 t Futtergerste;<br />

Göbel Gerhard, 97532 Ebertshausen;<br />

Tel. 09724/1403<br />

Heu zu verkaufen; Keller, 86860 Jengen; Tel.;<br />

08241/1893; *<strong>Biokreis</strong><br />

Hafergemenge; ca. 5 Tonnen, zu verkaufen;<br />

Gottfried Prähofer, 84371 Triftern; Tel.;<br />

0857/4483; *<strong>Biokreis</strong><br />

22 to Hafer-Gerste-Gemenge; Peter Gramm,<br />

86750 Megesheim; Tel.; 09082/8655<br />

Hafer, Hermann Grau, 91315 Höchstadt; Tel.;<br />

09135/1469<br />

35 Rundballen Weizenstroh; 35 RB Weizenstroh,<br />

1,5 m, geschnitten.; Rudold Korber, 85669<br />

Zeilern; Tel.; 08124 73 83 oder 0171 168 19 67<br />

Biete ca. 20 - 25 Rundballen Heu, Schnittzeitpunkt<br />

Mitte Juni 2012. Auch kleinere Menge<br />

möglich. Standort der Ballen: 86989 Steingaden!;<br />

Andreas Teichert, 86944 Unterdießen; Tel.; 0160-<br />

99563437;<br />

größere Mengen Grundfutter; je 50 Silorundballen<br />

und Quaderballen Heu; Ernst Harrecker,<br />

83278 Traunstein; Tel.; 0171/ 467 70 01;<br />

Heu u. Grummet in RB, amperfrei; Sylvester<br />

Barensteiner, 87477 Sulzberg; Tel.; 08376/785<br />

200 RB Heu, 1,80er Ballen und 160 RB<br />

Grummet, 1,60er Ballen.; Heinz Wolf, 90562<br />

Heroldsberg; Tel. 0171/8702063; *<strong>Biokreis</strong><br />

Weizen, Handy 0160-3589380; Maria, Hans,<br />

Johannes u. Florian Pfänder, 86830<br />

Schwabmünchen; Tel.; 08232/8501<br />

Futtergetreide; So.-Gerste ca. 6 to. W.-Weizen<br />

ca.3.5 to.; Jürgen Löhnert, 95183 Zedtwitz; Tel.;<br />

09281/1406631;<br />

Stroh; 100 Quaderballen Stroh; Peter Hofmann,<br />

91346 Wiesenttal; Tel. 09194/8721<br />

Heu; 100 Quaderballen Heu, gute Qualität,<br />

Abholung, 14,- dt.; Peter Hofmann, 91346<br />

Wiesenttal; Tel.; 09194/8721<br />

Wintererbsen-Rog.-W.Gerstegemenge; Ca. 15<br />

to Gemenge mit ca. 40 % WE 30 % Roggen u. 30<br />

% WG,; Hermann Neuberger, 84453 Mühldorf a.<br />

Inn; Tel.; 0171-1765590;<br />

12 Heu-Quaderballen; a` 3,7 dt. Sehr gute<br />

Qualität. 18 Euro pro dt.; Josef Gebhardt, 83620<br />

Feldkirchen; Tel.; 08063/7113;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Klee-Heu; 50-60 Quaderballen (je ca. 590kg);<br />

Hahn, 86720 Nördlingen; Tel. *<strong>Biokreis</strong><br />

Jungvieh-Heu; biete Jungvieh-Heu in<br />

Quaderballen, günstig abzugeben; Alfred und<br />

Angelika Dengel, 87471 Bodelsberg; Tel.;<br />

08376/627<br />

Körnermais; ca. 5 to Körnermais, Handy<br />

01715762720; Georg Benkert, 97849 Roden;<br />

Tel.; 09396/2334<br />

20 t Triticale; Eisele, 86739 Ederheim; Tel.;<br />

0160/7864925; *<strong>Biokreis</strong><br />

Körnermais; 10-15t Körnermais; Röttinger,<br />

86736 Auhausen; Tel.; 0171/5535660; *<strong>Biokreis</strong><br />

Siloballen, 1., 2. u. 3. Schnitt, zu verkaufen;<br />

Hans Glück, 84529 Tittmoning; Tel.; 0868/<br />

3932; *<strong>Biokreis</strong><br />

Grassillageballen, beste Bioqualität, nur junge<br />

Schnitte, zu verkaufen. Josef Huber, 85643<br />

Steinhöring; Tel. 08094/1490; *<strong>Biokreis</strong><br />

18 Quaderballen; Heu, 1. Schnitt 2012, zu verkaufen;<br />

Eduard Gruber, 94436 Simbach b.<br />

Landau; Tel. 09954/1830; *<strong>Biokreis</strong><br />

Grassilage; ab Fahrsilo; Mathias Heitauer,<br />

83355 Grabenstätt; Tel.; 0160 268 38 52;<br />

Grassilage; Ab Fahrsilo; Mathias Heitauer,<br />

83355 Grabenstätt; Tel.; 0160 268 38 52;<br />

Siloballen; 5 Siloballen, 4. Schnitt, gute Qualität,<br />

ab Hof; Elmar Abröll, 87724 Ottobeuren;<br />

Tel.; 08332/237<br />

Grummetballen; 14 Großpacken Grummet, 2.<br />

Schnitt 2012, ab Hof; Elmar Abröll, 87724<br />

Ottobeuren; Tel.; 08332/237<br />

Soja-, Lein- und Rapskuchen zu verkaufen;<br />

Herbert u. Maria Kraus, 95695 Mähring; Tel.;<br />

09639-344<br />

Futtergetreide: Gerste ca. 3,5 to bereits geschrotet<br />

in Big-Bag. Roggen/Dinkel-Gemenge<br />

70/30 3,5 dt. Roggen (Kleinkörner) ca. 4 dt.<br />

Hafer ca. 40 dt.; Josef Lenz, 84435 Lengdorf;<br />

Tel.; 08083/1676<br />

Heu 1. Schnitt sehr gute Qualität; Sehr schöne<br />

Heu Quaderballen abzugeben. Jahrgang 2012;<br />

Georg Scheitz, 82346 Andechs; Tel. 08152/5280<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Heu in RB und kl. Bündeln; Stefan Scholz,<br />

83544 Albaching; Tel.; 08076 83 68<br />

12 trockene, ampferfrei Silagerundballen;<br />

Stefan Scholz, 83544 Albaching;<br />

Tel.; 08076 83 68<br />

Hafer/Gerste; ca. 20 to Hafer/Gerste, A-Ware;<br />

Peter Gramm, 86750 Megesheim; Tel.;<br />

09082/8655<br />

Stroh; größere Mengen sehr gutes Stroh,<br />

Großpacken, Handy 0174-9083648; Bernhard<br />

Ruile, 85244 Röhrmoos; Tel.; 08139/6218<br />

andere Regionen<br />

60 Bio-Bergwiesen-Heu-Quaderballen (1,2 m x<br />

0,8 m x 2,5 m) aus der Rhön 1.Schnitt, unberegnet,<br />

zu verkaufen. Tel. 06681-7389 *<strong>Biokreis</strong><br />

Heu in Rundballen; 1,3m Durchmesser super<br />

trocken, Hallen gelagert Anlieferung evtl. möglich;<br />

Gerd Gartelmann, 28357 Bremen; Tel.;<br />

0173/2090697;<br />

80 Siloballen Stephan Entzeroth, 34286<br />

Spangenberg; Tel.; 05663/1414<br />

Triticale; ca. 10t Bioland-A-Triticale; Detlev<br />

Kayßer, 36179 Bebra; Tel.; 06627-8702<br />

Heu in RB; 1,60m Durchmesser netzgebunden,300<br />

kg,Ernte 09.07.12, Futterbau unberegnet,unter<br />

Dach-Lagerung,35,-/Stck.75 verfügbar.;<br />

Michael Kusch, 65232 Taunusstein; Tel.;<br />

(06128)86788;<br />

Kleegras, erster Schnitt; Größere Menge aus<br />

dem Silohaufen zu verkaufen, www.Bio-<br />

Nagel.de; Reinhard Nagel, 34477 Nieder-<br />

Waroldern; Tel.; 05695/990099, 0171/8604799<br />

350 Rundballen 1.Schnitt; 350Rundballen,<br />

135cm Druchmesser, unberegnet, scheunengelagert,<br />

Transport kann organisiert werden.; Katrin<br />

Lingelbach, 35260 Stadtallendorf; Tel.; 06425<br />

921 962;<br />

Konsumware<br />

Bayern<br />

5 – 6 to Dinkel, Franckenkorn, im Spelz, 44,-<br />

E/dt. zu verk. Hußenether, 91074;<br />

Herzogenaurach, Tel. 0178/459 5 222 *<strong>Biokreis</strong><br />

Bio-Eier für Wiederverkäufer. Mobil-0160-<br />

99758693; Martin Funk, 86735 Forheim; Tel.;<br />

09089/969158;<br />

Buchweizen; Buchweizen ca. 18 dt abgesackt<br />

oder in Big-bag; Josef Lenz, 84435 Lengdorf;<br />

Tel.; 08083/1676<br />

U-Hafer; ca. 3 to und ca. 1,5 to U-Hafer zu verkaufen;<br />

Josef Hollweck, 92334 Berching; Tel.;<br />

08460505 *<strong>Biokreis</strong><br />

hervorragender Apfel- u. Birnen Cidre aus<br />

Streuobstwiesen-Bestand, Glutenfrei, in 0,275<br />

und 0,750 Flaschen zu verkaufen; Hermann<br />

Thanner, 84307 Eggenfelden; Tel.; 08721/10795;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Maibowle wieder lieferbar - 0,75 l Flasche;<br />

Hermann Thanner, 84307 Eggenfelden; Tel.;<br />

08721/10795; *<strong>Biokreis</strong><br />

Speisekartoffel Agria; Speisekartoffel Agria,<br />

abgepackt in 12,5 kg Säcken; Sebastian<br />

Feichtmair, 82064 Straßlach; Tel.; 08170/301<br />

gelbe Zwiebel; gelbe Zwiebel, 500 kg lose 50 Ct<br />

pro kg; Günter Sippel, 90425 Nürnberg; Tel.<br />

0911/332206<br />

42 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:41 Seite 43<br />

Sellerieknollen 500 kg 70 Ct pro kg ungewaschen<br />

90 Ct pro kg gewaschen; Günter Sippel, 90<br />

425 Nürnberg; Tel.; 0911 33 22 06;<br />

Blaue Schweden; ca. 200 kg; Max Apfelbeck,<br />

94563 Otzing; Tel.; 09931/8658<br />

Verkaufe Speisekartoffel an Wiederverkäufer<br />

gesackt in 25 kg oder 12,5 kg Säcken, Agria, Red<br />

Fantasy, Selma; Wolfgang Schwab, 91096<br />

Möhrendorf; Tel.; 09133/4410<br />

Öko-Blütenhonig; 120 kg, Preis VB; Karl Brinninger,<br />

84339 Unterdietfurth; Tel.; 08721 86 40<br />

Speisekartoffel; 1,5 to Speisekartoffel, Sorte<br />

Bellinda, festkochend; Peter Farion, 89335<br />

Ichenhausen; Tel.; 08223/4480<br />

Speisekartoffel; je 1 - 2 to Ditta, Agria, abgesackt<br />

od. lose, Lagerung bis Mai im Kühlhaus;<br />

Peter Gramm, 86750 Megesheim; Tel.;<br />

09082/8655<br />

Säfte; Naturtrübe Apfel- u. Apfel-Mischsäfte<br />

(mit Birne, Holunder, Johannisbeere, Quitte) in<br />

bag-in-box (3 l u. 5 l); Georg und Marianne<br />

Stöckl, 93352 Rohr; Tel.; 08783/679<br />

Buchweizen gereinigt, 200-300kg; Maier,<br />

94140 Ering/Inn; Tel. 08573/331 *<strong>Biokreis</strong><br />

Ab April 2013 größere Menge Ziegenmilch<br />

abzugeben (ca. 50 l/Tag), regelmäßige Abnahme<br />

erwünscht! Rainer Hämmerle, 87775 Salgen;<br />

Tel.; 08265/733606;<br />

Baden-Württemberg<br />

Biete bis zu 300 kg Petersilienwurzeln und bis<br />

zu 250 kg große, schöne Pastinaken zum Verkauf<br />

an.; Konrad Schlecker, 72525 Münsingen; Tel.;<br />

07383-1528<br />

Kartoffeln; Sorte Ditta, fk; Peter und Andrea<br />

Rieger, 77836 Rheinmünster; Tel.; 07227/<br />

991126;<br />

1 t Nackthafer, 500 kg Braunhirse; Willi Litzenberger,<br />

76187 Karlsruhe; Tel.; 0721-561591<br />

Möhren gewaschen oder ungewaschen, insgesamt<br />

ca 600kg; Albath, 73469 Riesbürg; Tel.;<br />

09081/276303;<br />

andere Regionen<br />

Speisekartoffeln (Gunda, Blaue Anneliese, Rote<br />

Emmalie, Nikola); Je Sorte sind zwischen 500<br />

und 1000 kg verfügbar.; Wiebke Brinkmann-<br />

Roitsch, 32791 Lage; Tel.; 05232 5749<br />

Nacktgerste Georg Tewes, 34439 Altenheerse;<br />

Tel.; 05646 83 04<br />

Raps- Akazienhonig; Biete Raps- Akazienhonig<br />

in 40 kg Hobbocks. 5,40€ + 7% Mwst. Ca. 25%<br />

Raps Anteil. Ideal zum süßen. Eventuell auch<br />

reinen Akazienhonig auf Nachfrage.; Oswald<br />

Hensel, 33034 Brakel; Tel.; 05276/8792<br />

3 t Kartoffeln Belana; Biohof Meyer zu<br />

Theenhausen, 33824 Werther; Tel.; 05203-5094<br />

Anzeige<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 43


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:42 Seite 44<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Mensch & Land<br />

Bayern<br />

Betreiber für original Rottaler Vierkanthof von<br />

1880 gesucht.; Sanierungsfall, 2000qm Gebäudegrundfläche,<br />

6Ha arrondiert. Konzept vorhanden<br />

(optional), seltene historische Substanz soll<br />

erhalten bleiben, kein Denkmalschutz. Keine<br />

finanziellen Interessen, Betreiber muss 'nur'<br />

selbst Sanieren. Als Seminarhof, sechs<br />

Wohnungen, Werkstätten, Praxis etc. möglich.<br />

Idyllische Alleinlage im Bäderdreieck und<br />

Golfresort Bad Birnbach, Bad Griesbach& Bad<br />

Füssing weitere Infos unter www.rottalernaturhof.de;Tel.08536-594<br />

Wir bieten zum 1.08.2013 Ausbildungsplatz in<br />

der Landwirtschaft Biobetreib seit 1978 Milchvieh<br />

mit MMS, Kartoffeln,Direktvermarktung;<br />

Wolfgang Weber, 89340 Leipheim; Tel.<br />

0170/2881671 *<strong>Biokreis</strong><br />

Ausbildungsplatz Gemüsebau; Wir bieten für<br />

jetzt oder 1.9 einen Ausbildungsplatz im<br />

Gemüsebau. Wir produzieren mit geistig<br />

Behinderten auf 2,5 ha Freiland und 2200m²<br />

Unterglas eine breite Palette für die Direktvermarktung.<br />

Geregelte Arbeitszeiten und übertarifliche<br />

Entlohnung.; Helmut Reschenhofer,<br />

85716 Unterschleißheim; Tel.; 089 317 742 20;<br />

Biete Lehrstelle für das Jahr 2013/2014<br />

Milchviehhaltung und Gründland-wirtschaft;<br />

Markus Uebel, 82409 Wildsteig; Tel.; 08867-<br />

912497; *<strong>Biokreis</strong><br />

Pädagogisches Praktikum; Ihr Arbeitsfeld ist<br />

sehr vielfältig. Sie haben die Möglichkeit sich<br />

„auszuprobieren“. Wir bieten: Praktikumsvergütung,<br />

ein eigenes Zimmer/Büro mit Bett,<br />

Bad, PC und Telefon, eine idyllische Lage mitten<br />

in der Fränkischen Schweiz. Wir erwarten/wünschen:<br />

Spaß an Teamarbeit und Kommunikation,<br />

Flexibilität in den Arbeitszeiten, ein weltoffenes,<br />

freies Denken und Handeln sowie Freude an<br />

selbständiger Arbeit. Praktikumsbeginn ist mit<br />

Semesterbeginn möglich. Die Praktikumsdauer<br />

sollte mindestens 20 Wochen sein, bevorzugt ab<br />

September bzw. Oktober. Interessiert? Dann bitte<br />

melden!; Heiner Neuner, 91320 Ebermannstadt;<br />

Tel.; 09194 73630<br />

Ausbildungsplatz; Für September 2013 suchen<br />

wir wieder einen Lehrling. Auf Gut Hauzenstein<br />

bewirtschaften wir 250 ha Ackerland, 150 ha<br />

Grünland und halten etwa 100 Mutterkühe mit<br />

Ochsenmast in einem Tiefstreustall mit<br />

Sommerweidehaltung. Der Hof bietet neben<br />

abwechslungsreichen Arbeiten in Ackerbau,<br />

Grünlandbewirtschaftung und Mutterkuhhaltung<br />

auch eine landschaftlich reizvolle Lage sowie<br />

kulturelles Leben in der nahe gelegenen Stadt<br />

Regensburg. Über eine Bewerbung freut sich das<br />

Mitarbeiterteam vom Gut Hauzenstein!; Matthias<br />

Seifert, 93173 Wenzenbach-Hauzenstein; Tel.;<br />

09407/2273<br />

Bieten Stelle für Gärtner in Vollzeit;<br />

Verantwortliche Stelle für Gemüseanbau und<br />

Grünanlagenpflege. Nach ökologischen<br />

Richtlinien im Sinne der Slow-Food Bewegung<br />

auf neuem Hofgut. Innovatives Handeln,<br />

Eigeninitiative und liebe zu alten Sorten.;<br />

Markus Tittel, 83123 Amerang; Tel.; 0175-<br />

2292390;<br />

Baden-Württemberg<br />

Ausbildungsplatz oder Lehrstelle ab Mai/Juni<br />

2013; Wir bieten einen Ausbildungsplatz oder<br />

eine Praktikumsstelle ab Mai/Juni 2013 auf unserem<br />

103 ha großen Betrieb mit Legehennenhaltung,Rindermast,<br />

Saatgutvermehrung und<br />

Bäckerdirektbelieferung; Josef Schaut, 88515<br />

Langenenslingen; Tel.; 07376 817<br />

Stellenangebot; Suche Mitarbeiter auf Milchviehbetrieb;<br />

Angelika Rißmann, 88368<br />

Bergatreute; Tel.; 07527-1309<br />

Grünlandbetrieb mit Milchkühen zu verpachten;<br />

ca. 30 ha GL und 2 ha Wald in aroundierter<br />

Alleinlage im Münstertal zu verpachten, 12 - 15<br />

Milchkühe (Hinterwälder), Vermitlung durch<br />

Biolandberatung; Sina Schmidt, 79244 Münstertal;<br />

Tel.; 07723-9298861;<br />

andere Regionen<br />

Mitarbeiter gesucht; Mitarbeiter auf Bioland<br />

Betrieb (Ackerbau, Legehennen, Direktvermarktung),<br />

www.meyerhof-belm.de; Anton Schreiber,<br />

49191 Belm; Tel.; 05406/3128<br />

Produktmanager Öko-Saatgut; Axel Altenweger,<br />

37154 Northeim; Tel.; 05551 995 549;<br />

Stellenangebot; Suchen ausgebildeten Landwirt/<br />

Landwirtin für unseren Schwerpunkt Geflügelhaltung<br />

zu Unterstützung unseres Teams; Familie<br />

Bremer, 29525 Uelzen; Tel.; 0160-97979362;<br />

Lehrstelle im Bereich Milchviehhaltung<br />

/Milchverarbeitung; Wir bieten 1 Lehrstelle für<br />

die Freie Ausbildung ab März 2013 - möglichst<br />

aus dem 3. oder 4. Lehrjahr: Schwerpunkt Milch-<br />

Viehhaltung/Milchverarbeitung. Auf Deine<br />

Bewerbung freut sich die Betriebsgemeinschaft<br />

Hof Sackern, Matthias Fischer-Knorpp Tel<br />

02335-801232 Matthias Knorpp@gmx.de oder<br />

Frank Noetzel, Tel. 02335-73272 oder 801233<br />

laden@]hof-sackern.de; Matthias Fischer-<br />

Knorpp, 58300 Wetter; Tel.; 02335-801232;<br />

Arbeitszeit wöchentlich: 39 Std. Tarif: AVR<br />

Befristung: erstmal 2 Jahre Bewerbung bis:<br />

30.02.2013 möglichst per Mail; Werner Burhoff,<br />

46325 Bottrop; Tel.; 02045 960 411;<br />

Ausbildungsplatz; Biete Ausbildungsplatz Freie<br />

Ausbildung, Milchvieh, Ackerbau; Mathias v.<br />

Mirbach, 24568 Kattendorf; Tel.; 0174/1738336;<br />

sonstige Betriebsmittel<br />

Stroh zu verkaufen; Keller, 86860 Jengen; Tel.;<br />

82411893<br />

Sommererbsen Arvica; 20 dt gut gereinigte<br />

Sommererbse, Sorte Arvica; Josef Lenz, 84435<br />

Lengdorf; Tel.; 08083/1676<br />

ca.40 dt Sommerwicken, abgesackt, in Big-Bag<br />

oder lose. Auch in Kleinmengen abzugeben.;<br />

Josef Lenz, 84435 Lengdorf; Tel.; 08083/1676<br />

Haarmehl; Hubert Lautenschlager, 92289<br />

Ursensollen; Tel.; 09628/9021000;<br />

Vermiete Wirtschaftsküche/ Hofladen mit Inventar;<br />

2 Elektro Brotbacköfen, Teigknetmaschine<br />

+ Sonstiges Zubehör, Küchenzeile mit<br />

Spüle und Oberschränke, Spülmaschine, Elektroherd,<br />

2 Fahrbare Tresen; Josef Huber, 85464<br />

Finsing; Tel.; 08121 787 19;<br />

Komplettausrüstung für Freiland-Schweinehaltung;<br />

Paul Knoblach, 97493 Garstadt; Tel.;<br />

09722 16 91<br />

andere Regionen<br />

größere Mengen an Biokompost, günstig abzugeben,<br />

Ausbringung möglich; Ludwig Wagner,<br />

92256 Höhengau; Tel.; 0172 812 51 65;<br />

Mist für viehlose Betriebe; Rinder-Mist für<br />

viehlose Betriebe abzugeben. Anlieferung<br />

Möglich Menge etwa 50m3; Anton Lex, 85461<br />

Bockhorn; Tel.; 08122 202 23; *<strong>Biokreis</strong><br />

Felsenbirnen (Amelanchier ssp.); ca 300 St.<br />

Felsenbirnensträucher aus eigener Anzucht, neue<br />

reichtragende und wohlschmeckende Sorten, ideal<br />

für Mischhecken, Vogelnährgehölze oder<br />

Naschgarten. Im Container oder Wurzelware.<br />

Auch Einzelpflanzen erhältlich.; Robert<br />

Schimkat, 80639 München; Tel.; 089-15979377;<br />

Legehennenmist, jährlich ca. 15 m³, zu verkaufen.<br />

2 500 Euro. Johann Fuchs, 84367 Tann; Tel.<br />

08561/8716 ab 20 Uhr *<strong>Biokreis</strong><br />

Pflanzkartoffeln, Kleinsämereien und<br />

Saatgetreide; 70 alte Kartoffel Sorten, auch<br />

44 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:42 Seite 45<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Kleinstmengen, größere Mengen auf Anfrage,<br />

dazu Kleinsämereien und Saatgerteide . Verkauf<br />

ab Hof oder Versand. Bitte Liste anfordern unter<br />

oekolandbauebel@aol.com oder Tel.<br />

01717423429.; Thomas Ebel, 17268<br />

Boitzenburger Land; Tel.; 039889/4534<br />

Gülle und Mist aus Laufstall; Beste Gülle mit<br />

EM behandelt.Tieflaufstall-Mist, Transport möglich<br />

zu verkaufen.; Reinhard Nagel, 34477<br />

Nieder-Waroldern; Tel.; 05695/990099;<br />

Technik/Maschinen<br />

Schlepper Deutz 6206; Bj. 1975 Bstd. 9.400 58<br />

PS Fronthydraulik Frontzapfwelle, Frontlader<br />

mit hydr. Gerätebetätigung Ballengabel Schaufel<br />

Steuergeräte 1x dw 2x ew UL-Schnellkuppler<br />

Bereif. vo. 7.50-16 50% hi. 13.6-36 10%; Martin<br />

Baur, 89349 Burtenbach-Oberwaldbach; Tel.<br />

08225 301 960;<br />

6 Schar Raabe Schälpflug; zu verkaufen. Top<br />

Zustand; Max Wörner, 97461 Hofheim; Tel.<br />

09523/501452 *<strong>Biokreis</strong><br />

Kartoffelvollernter Grimme; SL 750, Bj ´92,<br />

Achs-u. Deichsellenkung, 2 el Bedienteile, Siebund<br />

Krautkette neu, 7100 €; Ludwig Siebler,<br />

94522 Altenbuch; Tel.; 0151 18826327;<br />

Federzahnegge Knoche 3,90 m neuwertig;<br />

Bernhard Storath, 96250 Ebensfeld; Tel.;<br />

0170/7977261;<br />

Zweischichtenpflug; Zweischichtenpflug 3-<br />

Schar-Vario erweiterbar auf 4-Schar Top<br />

Zustand; Bernhard Storath, 96250 Ebensfeld;<br />

Tel.; 0170/7977261;<br />

Fahr Ladewagen KH327 mit Hydraulischer<br />

PICK UP; gepflegter Ladewagen 550 Euro;<br />

Georg Ziegler, 83253 Rimsting; Tel.; 08051/5350<br />

Silogreifschaufel; Silogreifschaufel Bressel&<br />

Lade Typ AS, massive Ausführung, 1,6m breit,<br />

Euro-Aufnahme, guter Zustand, VB 1100€,<br />

Bilder auf Anfrage per Email möglich; Peter<br />

Gasteiger, 83734 Hausham; Tel.; 0178 169 57<br />

64;<br />

Siloschneidzange für Hoftrak VB 900€; Peter<br />

Gasteiger, 83734 Hausham; Tel.; 0178 169 57<br />

64; *<strong>Biokreis</strong><br />

Getreidequetsche; Skiold Getreidequetsche 4,0<br />

kw, mit Vorbrecherwalze (für Erbsen), Fußgestell,<br />

Stern-Dreieck-Schaltung, wenig benutzt,<br />

nur 5o Betriebsstunden, Baujahr 2001, anschauen<br />

lohnt sich, Bilder auch per Email, Preis 1.950<br />

Euro, BergbauerAlfons@web.de; Alfons<br />

Bergbauer, 93468 Miltach; Tel.; 09944/1462<br />

Baden-Württemberg<br />

Kartoffel Vollernter; Hassia GKRB 473, einreihig<br />

mit Bunker, guter Zustand. VB: 800 Euro;<br />

Josef Gebhardt, 83620 Feldkirchen; Tel.<br />

080637113; *<strong>Biokreis</strong><br />

Schwader; Stoll Schwader 1405 SB (Wurm) Bj.<br />

2008 Top Zustand, AB 6,20 m; Siegfried Gerle,<br />

87463 Dietmannsried; Tel.; 08338/1044<br />

Hochdruck-Radiallüfter; 11,0 KW, einflutig,<br />

Rechtsansaugend, Bj. 88 Top Zustand; Siegfried<br />

Gerle, 87463 Dietmannsried; Tel.; 08338/1044:<br />

1999<br />

andere Regionen<br />

Kartoffelsortiermachine Triumpf 3s günstig<br />

abzugeben; Norbert, Marianne und Andreas<br />

Knaus, 87733 Markt Rettenbach; Tel.;<br />

08269/1379<br />

Erntewagen Deutz-Fahr E550, Baujahr 1985,<br />

27 m³, Einachs, hydr. Knickdeichsel, Reifen<br />

15.0/55-17, WW-Gelenkwelle, 4.100€ inkl. 19%<br />

MwSt (MwSt. ausweisbar), sehr gepflegter<br />

Zustand; Michaela Schwaighofer, 83666 Piesenkam;<br />

Tel.; 0178/7321966 oder 08021/505348<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Tränkebecken; 10x Tränkebecken "Suevia<br />

115", Anschluss 1/2" von oben und unten möglich,<br />

bis zum Ausbau im Sommer 2012 voll<br />

funktionsfähig; Anton Schmidberger, 88339 Bad<br />

Waldsee; Tel.; 07524/6042; *<strong>Biokreis</strong><br />

Rabe Pirol 4-Schar Beetpflug; mit Streifenkörper,<br />

Schnabelschar mit Meiselspitzen, 1 x<br />

Scheibensech 1.200 €; Frank Löffelhardt, 71579<br />

Spiegelberg-Jux; Tel.; 07194 954 700;<br />

Eiswasser-Milchkühltank; kühlt ab 1 Liter bis<br />

800 Liter.; Andreas Müller, 71229 Leonberg;<br />

Tel.; 07152/28556<br />

Reindl Lüfter SR 800 - 18,5 Kw; Reindl Lüfter<br />

Typ SR800/CH4/RLB800/18,5Kw, Luftleistung<br />

40.000m³/h Baujahr und Ersteinsatz 2010,<br />

wegen Vergrößerung zu verkaufen, auf Wunsch<br />

mit Frequenzumformer. Preis für Lüfter<br />

5.355,00€ inkl. 19% MwSt., Frequenzumformer<br />

3.332,00€ inkl. 19% MwSt.; Michaela<br />

Schwaighofer, 83666 Piesenkam; Tel.;<br />

0178/7321966 oder 08021/505348; *<strong>Biokreis</strong><br />

Anzeige<br />

Suche und verkaufe laufend biolog.<br />

Kleegras, Luzerne, Silo- und Körnermais.<br />

Sebastian Patzelt<br />

S.P. Agrar Altstettenstr. 3<br />

85247 Schwabhausen<br />

Tel.: 0176/286 42386<br />

Email: s.p.agrar@gmx.de<br />

Motor-Druckluftanlage; für 3-Punkt-Aufhängung,<br />

Pneum, Schere, Fabr. Ideal, 200 m Schlau,<br />

Motor franz. Fabrikat (muss geprüft) werden),<br />

guter Zustand, Preis VB; Dieter Merz, 63683<br />

Ortenberg; Tel.; 06046/7444<br />

CLAAS Ares 557ATZ; Claas Ares 557 ATZ,<br />

BJ2006, 3800BStd., 105PS, Industriefrontlader<br />

mit 3.Kreis, 3DW Steuergeräte, Automatik-<br />

Getriebe, 540/540E/1000/1000E Zapfwelle, gefederte<br />

Kabine, Luftgefederter Grammer Sitz,<br />

Dachluke, Klima, Reifen vorne neu, hinten 85%,<br />

Preis VB; Katrin Lingelbach, 35260<br />

Stadtallendorf; Tel.; 06425 921 962;<br />

70 Gefluegeltransportkisten; Friederike<br />

Schultz, 29352 Adelheidsdorf; Tel.; 05085/471<br />

6 Schar Volldrehpflug, Arbeitsbreite 1,70 m;<br />

Rudi Herbord, 49328 Melle; Tel.; 05427 476<br />

Hühnermobil für 165 Hühner; umgebauter<br />

Bauwagen, 2011 umgebaut, nach Bioland-<br />

Richtlinien für 165 Hühner zugelassen,<br />

Futterautomaten, Nippeltränken, Wasservorrat<br />

200 l, Sitzstangen, Wagen ist raubwildsicher,<br />

Preis VS; Markus Blomberg, 31191 Algermissen;<br />

Tel.; 0175/6079891;<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 45


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:42 Seite 46<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

Milchkühlwanne; mit Reinigungssystem, Deutz<br />

D30, Schwader, Heuer sowie weitere Geräte<br />

wegen Bestandsverkleinerung zu verkaufen;<br />

Biolandhof Würger, 27612 Loxstedt; Tel.;<br />

04744/5608<br />

Milchtank 1600 Liter; Firma: Manus; Christoph<br />

Meier, 31700 Heuerßen; Tel.; 05725/1555;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Rührgerät und Spritze für Ausbringung<br />

Präparate, Demeter; Lemme, 39524 Wulkau;<br />

Tel.; 039383-231<br />

Miststreuer; SIP, 8 t, steh. Walzen, hydr.<br />

Kratzboden, 3.200 ,-€; Dieter Cordes, 22494<br />

Ammersbek; Tel.; 0171 8041557;<br />

Mähwerk, Kreiselheuer; Mähwerk: Kuhn 2,80<br />

m, 2.600,-€, Kreiselheuer Kuhn: 5,60 m, 2.600,-<br />

€; Dieter Cordes, 22949 Ammersbek; Tel.; 0171<br />

80 41557;<br />

Anhänger 2,5t; Zweiachstandem mit Plane und<br />

Spriegelgestell, Hersteller Humbauer, mit<br />

Papieren, Preis VB; Heiko Müller, 07922 Tanna;<br />

Tel.; 0162-7037679;<br />

Tiere<br />

Bayern<br />

Bienenvölker; zertifizierte Bienenvölker,<br />

Königin aus 2012, Zandermaß, zu verkaufen.<br />

Toni Eibl, 93155 Hemau Tel.; 0949/1884;<br />

Email: anton_eibl@t-online.de *<strong>Biokreis</strong><br />

2 Bio-Kühe geb. 05/08 bzw. 09/04 tragend (FV)<br />

m.H. & Absetzer (BV) wbl. 5M zu verk. Markus<br />

Rüdlin, 87600 Kaufbeuren, Tel.: 08341 7743<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Fleckvieh, 12.3. kalbend,; zu verkaufen. Tel.<br />

0170/9978548; Alois Bernhard, 87452 Altusried;<br />

Tel.; 8373432 *<strong>Biokreis</strong><br />

Biete Pensionsweide; für Biokühe od.<br />

Kalbinnen; Sailer-Schneckenpointner Maria und<br />

Schneckenpointner Paul, 83373 Taching; Tel.;<br />

0868145730<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

BV-Kuhkalb; BV-Kuhkalb mit LN Vater Preset,<br />

geb. 27.12.12; Wolfgang Birk, 87480 Weitnau;<br />

Tel.; 08378/932669;<br />

3 gesund, verschmust und süße Kätzchen. 5<br />

Monate (2 mehrfarbige, 1 Schwarzes mit etwas<br />

Weiß); Claus Würtenberger, 88167 Maierhöfen;<br />

Tel.; 07562/913509; *<strong>Biokreis</strong><br />

1 Jungkuh und 1 Kuh zu verkaufen. Lorenz<br />

Stockinger, 83209 Prien/Chiemsee Tel.; 08051<br />

965 79 11; *<strong>Biokreis</strong><br />

2 Rinder mit Horn, BV, eine davon ist trächtig<br />

(8 Monate), die andere ist16-17 Monate alt;<br />

Anton Dempfle, 86825 Bad Wörishofen; Tel.;<br />

08247 31 876;<br />

Flexi-Zuchtrinder; 3 - 5 Mon., weidegewohnt,<br />

zu verkaufen; Martin und Eleonore Stöckl,<br />

83623 Dietramszell; Tel.; 817132582<br />

Fresser; 2 Absetzer(Ochsen)zu verkaufen;<br />

Georg Ziegler, 83253 Rimsting; Tel.; 80515350;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

mehrere hochtragende Kalbinnen oder<br />

Jungkühe, weidegewohnt; Johann Frech, 83670<br />

Bad Heilbrunn; Tel.; 08046 264; *<strong>Biokreis</strong><br />

BV-Kuhkälber; BV-Kuhkälber mit LN, Handy<br />

0171/4989621; Otmar Mayr, 87509 Immenstadt;<br />

Tel.; 08379/7078; *<strong>Biokreis</strong><br />

Jungrinder; FV Jungrinder gen. hornlos, weidegewohnt;<br />

Gerhard Binder, 91555 Feuchtwangen;<br />

Tel.; 07950/2339<br />

Merino-Lämmer,; weiblich, zu verkaufen; Alois<br />

Daberger, 85640 Putzbrunn; Tel.08946/6846<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Jungbullen; 2 schöne, hornlose Limousin<br />

Jungbullen zur Zucht; Franz und Monika<br />

Donderer, 86479 Aichen; Tel.; 08284/1292<br />

Jungviehaufzucht; Suche Betrieb der mein<br />

Jungvieh von 40 Stück aufzieht; Roland Diem,<br />

87452 Altusried; Tel.; 1,7631E+10; *<strong>Biokreis</strong><br />

Stier; Genetisch hornloser Fleckviehbulle, Vater<br />

Wolkentanz, 3 Jahre, brav, Laufstall und Weide<br />

gewohnt.; Susanne Dankesreiter, 94575<br />

Otterskirchen; Tel.; 08546-2617<br />

Coburger Fuchsschafe; Röttinger, 86736<br />

Auhausen; Tel.; 1715535660; *<strong>Biokreis</strong><br />

Mutterkühe wg. Todesfall abzugeben; 92358<br />

Seubersdorf; Tel.; 09497 902 699;<br />

Angus Jungbullen; schwarz, zur Herdbuchzucht;<br />

Josef Hell, 86694 Niederschönenfeld;<br />

Tel.; 09090/1493; *<strong>Biokreis</strong><br />

3 Fleckvieh-Bullenabsetzer; zu verkaufen. Tel.<br />

0171 7585635; Alfons Groß, 36157 Ebersburg;<br />

Tel.; 66566308<br />

Deckbulle mit Deckerfahrung,; genetisch hornlos,<br />

zu verk.; Willi Gutberlet, 36088 Hünfeld-<br />

Kirchhasel Tel. 06652 1242 *<strong>Biokreis</strong><br />

altdeutsche Hütehundwelpen (Rüden); Wigbert<br />

Wagner, 34431 Marsberg; Tel.; 0170/4400313;<br />

7 Rinder (HF), kalben im Mai; Bernd Schmitz,<br />

53773 Hennef; Tel.; 02248/4761<br />

2 männl. Limousin-Absetzer; ca. 8 Monate alt;<br />

Georg Höller, 53804 Much; Tel.; 02245/4321<br />

Biete ab April einen sehr ruhigen, handzahmen<br />

und halfterführigen Deckbullen Dt. Angus<br />

(Rot). Der Bulle ist ca. 1,5 Jahre alt und zur Zeit<br />

im Deckeinsatz.; Hubertus Stahl, 57462 Olpe;<br />

Tel.; 0175/99920174;<br />

andere Regionen<br />

1 BV-Jungkuh, 24 l, Laufstall; 1 BV Jungkuh<br />

24 l, Melkb. 2,3l/min , hornlos, BHV und BVD<br />

frei, weidegew., gek. 30.01.13; Alfred Hosp,<br />

87616 Marktoberdorf; Tel.; 08342/918208;<br />

BV Jungkuh; BV Junkuh 26 l, Vater Huray mit<br />

LN, Braunvieh Heumilchbetrieb; Stefan Göhl,<br />

87549 Rettenberg; Tel.; 08327/656<br />

Wegen Todesfall 6 tragende Mutterkühe zu<br />

verkaufen 3 Jahre alt; Christa Ströb, 85055<br />

u.92363 Ingolstadt u.Breitenbrunn; Tel.;<br />

0841/36183 u.09495/342;<br />

Zuchtkälber; Verkaufe laufend Zuchtkälber von<br />

guten Kühen,Väter (Prossli, Vigor, Voice,<br />

Promo, Payssli); Konrad Stöger, 87669 Rieden;<br />

Tel.; 0163-6461170; *<strong>Biokreis</strong><br />

Anzeigen<br />

Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30<br />

E-Mail: zentrale@oekoring.com<br />

www.oekoring.com<br />

www.bioregional.de<br />

46 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:42 Seite 47<br />

Dauerhafte Abnahme von<br />

Bio-Sojabohnen<br />

Wir sind ein inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen<br />

in Beckum NRW und verarbeiten ausschließlich<br />

Bio-Sojabohnen zu Sojadrinks, Tofu uvm.<br />

Unser großes Ziel ist, den Bedarf an Bio-Sojabohnen<br />

aus der EU und bevorzugt aus Deutschland, zu decken.<br />

Wir sind bestrebt langfristige Geschäftsbeziehungen mit<br />

deutschen Bio-Landwirten zu gründen und zu pflegen.<br />

Dazu gehören garantierte Abnahmemengen, faire Preise<br />

und die Unterstützung und Beratung beim Anbau von<br />

Sojabohnen.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme<br />

Berief Feinkost GmbH, Kontakt: Helga Dreesen<br />

Tel. 02242 9336989, Fax 02242 917659,<br />

E-mail helga.dreesen@berief-feinkost.de<br />

mehrere Limousin Absetzer; Trottler, 91722<br />

Arberg; Tel.; 98261207; *<strong>Biokreis</strong><br />

Waldschafe; Waldschafe, Lämmer u. weibl.<br />

Jungtiere; Maria Peters, 91171 Greding; Tel.;<br />

08467/667<br />

2 trächtige Jungkühe zu verkaufen; Tobias<br />

Blanc, 83064 Raubling; Tel.; 08035-6446<br />

Blonde d`Aquitäine Deckbullen; Mehrere Tiere<br />

im Angebot! Gezogen wurden die Tiere aus<br />

einem Tonär Sohn und Bac Müttern.; Erhard<br />

Geil, 35713 Eschenburg- Sim; Tel.; 02774-2349;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Gesuche<br />

Tiere<br />

Bayern<br />

1. und 2. Schnitt; suche wegen Grundfutterausfall<br />

dringend Heu und Silage; Horst<br />

Pollach, 91463 Dietersheim; Tel.; 1756221020<br />

Maiscobs gute Qualität; Tobias Grath, 88171<br />

Ellhofen; Tel.; 08384/481<br />

Heu mit Lieferung Tel.0160-4426630; Max<br />

Gabler, 87463 Dietmannsried<br />

Baden-Württemberg<br />

Heu; Heu in RB oder Quaderballen; Norbert<br />

Röhrle, 88167 Röthenbach; Tel.; 08387/993509;<br />

Ackerbohnen; Röttinger, 86736 Auhausen; Tel.;<br />

01715535660<br />

Silage; Silage, Handy 0160/99583651; Christoph<br />

Lerchenmüller, 87509 Immenstadt; Tel.;<br />

08323/52114; *<strong>Biokreis</strong><br />

Hühnerweizen; Wolfgang Mayer, 87634<br />

Obergünzburg-Willofs; Tel.; 08306/7054;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Suche Cobs, Kleegrascobs,Kleegrasheu auch<br />

gerne mit Luzerne, feines Grumet. Nur beste<br />

Qualität zu besten Preisen! Handy 0171-<br />

6779140; Anton Graf, 82541 Münsing; Tel.;<br />

08177/8877<br />

Suche GPS oder Maissilage in Rundballen ca.<br />

30 to, auch an längerfristigem Kontakt interessiert<br />

Handy 0175-4070339; Michael Nußmann,<br />

87490 Haldenwang; Tel. 08304/1488<br />

3 - 5 to Gras-Luzerne-Kleegras Cobs; Tobias<br />

Grath, 88171 Ellhofen; Tel. 08384/481<br />

andere Regionen<br />

Anzeigen<br />

MÜHLE UND MISCHFUTTERWERK GMBH<br />

Marktplatz Biowelt<br />

IHR STARKER PARTNER<br />

WENN ES UM BIOFUTTER GEHT.<br />

A-4982 Obernberg am Inn, Mühlberg 3<br />

Tel. 0043-7758 / 2210, Fax-DW 4<br />

Milchviehbetriebe gesucht, die an Ausmast interessiert<br />

sind: Im Rahmen des Bayerwald Bio-<br />

Rind Projektes der Firma Feneberg werden weitere<br />

Milchviehbetriebe im Raum Bayerischer<br />

Wald/Oberpfalz gesucht, die Kapazitäten zur<br />

Ausmast von Absetztern haben. Zur Zeit befindet<br />

sich eine Fresser/Absetzer-Börse im Aufbau.<br />

Weitere Informationen bei Kristina Peus-Michal,<br />

Tel. 09407-8131001 oder peus-michal@biokreis.de.<br />

Futter<br />

Bayern<br />

Leguminosen; 10 - 15 to Ackerbohnen od.<br />

Erbsen gesucht; Göbel Gerhard, 97532<br />

Ebertshausen, ; Tel. 09724/1403; *<strong>Biokreis</strong><br />

Futtergetreide oder -Gemenge; 10 t gesucht;<br />

Bruno Briegel, 88353 Kißlegg; Tel.; 07563/3125<br />

Hafer; ca. 30-40 dt Hafer gesucht; Pichler,<br />

94545 Hohenau; Tel.; 1753636682;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Silage und Heu; Silage und Heu; Xaver Hage,<br />

87509 Immenstadt; Tel.; 08320-641;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

Konsumware<br />

100 kg mehlig kochende Speisekartoffeln;<br />

möglichst Sorte "Afra"; Hartmut Hollemann, WIESB0000_Inserat_56x84.indd 1<br />

31135 Hildesheim; Tel.; 05121/510694;<br />

8 t runde festkochende Lagerkartoffeln (Belana<br />

oder Salomé); Joachim Lüpschen, 50171<br />

Kerpen; Tel.; 0172-1793253;<br />

Suche festkochende Kartoffeln für Direktvermarktung;<br />

Wolfgang Behmenburg, 58730<br />

Fröndenberg; Tel.; 02303-4729<br />

Rinder-Frischfleisch oder Schlachttiere; von 3<br />

Jahre alten Rindern; Paul Allwicher, 66271<br />

Kleinblittersdorf; Tel.; 0171/5744577;<br />

Suche alte u. ausgefallene Getreidearten:<br />

Buchweizen, Braunhirse, Gelbhirse, Emmer,<br />

Einkorn uns ähnliches. Gerne in 25kg Gebinden,<br />

gerne regelmäßiger Bezug.; Ingo F. Rittmeyer,<br />

34513 Waldeck, OT Dehringhausen;<br />

Tel.; 05695-9910263;<br />

Backhonig; Ich suche 300 kg Backhonig zum<br />

Süßen für meine süßen Backwaren in meiner<br />

Bio-Bäckerei; Thomas Bachmann, 04509<br />

Delitzsch OT Brodau; Tel.; 034202-340640;<br />

www.wiesbauer-muehle.at<br />

23.10.2008 16:03:44 Uhr<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 47


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:42 Seite 48<br />

Biowelt<br />

Marktplatz<br />

andere Regionen<br />

Weiße Süßlupinen; Fritz Klein, 97877<br />

Wertheim; Tel.; 09342 6386; *<strong>Biokreis</strong><br />

Wir sind ganzjährig auf der Suche nach<br />

Hokkaido-Kürbissen in den handelsüblichen<br />

Gewichtsklassen.; Georg Thalhammer, 97854<br />

Steinfeld; Tel.; 09359/9090376;<br />

Obst und Gemüse; Suche nach regionalen<br />

Lieferanten im Bereich Obst und Gemüse:<br />

Salate, Kräuter, Tomaten, Kartoffeln und vieles<br />

mehr!; Dawid Duda, 10249 Berlin; Tel.; 030 /<br />

390815 33;<br />

HG Frischgemüse, ein intern. tätiges Möhren-<br />

Handelsunternehmen aus NRW, sucht Partner<br />

zum Bio-Möhrenanbau mit Anbaubegleitung zu<br />

TOP-Konditionen; HG Frischgemüse GmbH,<br />

Herr Bär, 52445 Titz; Tel. 0160 15 15 108<br />

Mensch & Land<br />

Bayern<br />

Installateur- und Heizungsbauermeister mit<br />

bäuerlichen Wurzeln sucht Wohnung mit 2<br />

Zimmer, Küche mit Einbauküche und Bad im<br />

Großraum München (bevorzugt SW bis SO), gerne<br />

auch auf Bauernhof, zum mitarbeiten (wohnen<br />

für Arbeit?) Tel: 0171 1427908<br />

Ich bin ein junger, engagierter Landwirt, der<br />

bald die Fachschule für ökolog. Landbau in<br />

Landshut-Schönbrunn besuchen wird und suche<br />

einen vielseitigen Biobetrieb für mein<br />

Praxissemester von März 2014 bis Mitte Oktober<br />

2014. Über diesen Betrieb möchte ich auch meine<br />

Meisterarbeit schreiben, da ich selbst keinen<br />

Hof zu Hause habe. Ich würde mich über interessierte<br />

Rückmeldungen sehr freuen. Tel. 0151<br />

/51743323 od. Email: weisser-adler@web.de<br />

Sommerweide 2013; für bis zu 20 St. Jungvieh;<br />

Franz Willburger, 88299 Leutkirch; Tel.; 07561-<br />

4881<br />

Baden-Württemberg<br />

Jungviehaufzucht; Suche Betrieb der mein<br />

Jungvieh aufzieht 10 - 15 Stück pro Jahr; Mang,<br />

86850 Tronetshofen; Tel. *<strong>Biokreis</strong><br />

andere Regionen<br />

Kooperationsbetrieb mit Fleischrindern; möglichst<br />

Deutsch Angus, biete Futter; Dieter<br />

Cordes, 22949 Ammersbek; Tel.; 0171 8041557;<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

sonstige Betriebsmittel<br />

Maisspindeln oder ähnliches welche mit<br />

Sandstrahlgerät zur Unkrautbekämpfung in<br />

Praxisversuch eingesetzt werden können; Markus<br />

Stengel, 74336 Brackenheim; Tel.; 07135 160<br />

65; *<strong>Biokreis</strong><br />

Weide/ Alpe gesucht für 10-12 Rinder; Anton<br />

Dempfle, 86825 Bad Wörishofen; Tel.; 08247 31<br />

876;<br />

Technik/Maschinen<br />

Bayern<br />

Ernte- od. Ladewagen gesucht, ca. 35 m3;<br />

ohne Rotor, 25 - 30 Messer; Bauer Franz, 83362<br />

Surberg; Tel. 086190/981395 *<strong>Biokreis</strong><br />

Rundballen-Futterraufe; mit 12 Fressplätzen<br />

für Kühe; Michael Rees, 79254 Oberried; Tel.;<br />

07602-920038;<br />

Mulchgerät,; ca. 1,80 m Arbeitsbreite.;<br />

Maximilian u.Tanja Reutlinger, 88299 Leutkirch;<br />

Tel.; 07561-987161;<br />

Bodenfräse; ca. 1,50 m Arbeitsbreite und motorisierte<br />

Bodenfräse fürs Gewächshaus, ca. 50 - 60<br />

cm Arbeitsbreite; Maximilian u.Tanja Reutlinger,<br />

88299 Leutkirch; Tel.; 07561-987161;<br />

Pflanzmaschine für Jungpflanzen; 1 oder 2-reihig<br />

sowie Hack- und Anhäufelgerät für 1 oder 2-<br />

reihige Raukombination.; Maximilian u.Tanja<br />

Reutlinger, 88299 Leutkirch; Tel.; 07561-<br />

987161;<br />

Wir suchen einen PkW-Anhänger der als<br />

Verkaufswagen für Fleisch, Wurst und Eier<br />

geeignet ist.; S. G. Ratter, 82444 Schlehdorf; Tel.;<br />

08851 929 19 80;<br />

Muser und Presse für Obst, sowie Elektro-<br />

Steinbackofen und kleine Knetmaschine,<br />

gesucht; Max Wörner, 97461 Hofheim; Tel.;<br />

9523501452 *<strong>Biokreis</strong><br />

Suche große, gezackte Schutzscheiben für<br />

Schmotzer Hackgerät; Hermann Faul, Deiningen;<br />

Tel.; 09081 233 28;<br />

andere Regionen<br />

Maishacke; 8-reihig, Rollhacke mit<br />

Gändefußscharen; Winkelmann, 48249 Dülmen;<br />

Tel.; 0176 210 255 59;<br />

Tiere<br />

andere Regionen<br />

Jersey Tiere; Demeter-, oder Biomilchkühe ca.<br />

8 Jerseykühe, ca. 8 Jerseyjungrinder und ca. 8<br />

Jerseykälber; Robert Jenewein, 6116 Weer; Tel.;<br />

0043-676-9265527; *<strong>Biokreis</strong><br />

Ferkel; dauerhaft in Baden-Württemberg; Bio-<br />

Landgut Fleisch-EZG, 72108 Rottenburg; Tel.;<br />

07472-984422; *<strong>Biokreis</strong><br />

suche ca. 15 Stck. Bio-Kühe od. Fleckvieh, od.<br />

tragende Färsen; Gerhard Steinmeyer, 86739<br />

Ederheim; Tel.09081/22679 *<strong>Biokreis</strong><br />

Pinzgauer Kuhkalb für Milchviehbetrieb;<br />

Abstammungsnachweis erwünscht; Neubauer<br />

Alois, 85298 Scheyern; Tel.; 08441 499 595;<br />

1 wbl. Absetzer Fleckvieh, gen. Hornlos; suchen<br />

einen gen. hornlosen wbl. Fleckvieh-Absetzer<br />

aus Weidehaltung, Alter 7 - 9 Monate, Abholung<br />

im Umkreis von ca. 100 km möglich; Margit u.<br />

Erwin Leimberger, 91247 Vorra; Tel.;<br />

09152/921529;<br />

Pensionsbetrieb; Suche Betrieb der Jungvieh<br />

über den Winter (oder ganz) aufnimmt. (könnte<br />

im Sommer ihr Vieh nehmen); Daniel Jörg,<br />

87657 Görisried; Tel.; 08302 922 620;<br />

Suche Schwarzbuntjungkuh, enthornt; Roland<br />

Diem, Gaggen 5 Altusried; Tel.; 08373/987366<br />

*<strong>Biokreis</strong><br />

2 Mutterkühe; Grauvieh Mutterkühe oder<br />

Rinder Kalbung bis Sommer 2013; Wendelin<br />

Drexel, 87742 Apfeltrach; Tel.; 08269 356<br />

Blonde Deckstier; Gerhard Buchenberg, 87549<br />

Rettenberg; Tel.; 08327/1357<br />

Jungbullen zum Decken; Jungbullen zum<br />

Decken, Rasse Deutsch Angus oder Pinzgauer,<br />

Handy 0176-13004949; Gerhard Schlarb, 83059<br />

Kolbermoor; Tel.; 08061/2366; *<strong>Biokreis</strong><br />

Ferkel; 2 - 3 Ferkel Rasse Schwäbisch-<br />

Hällische, Angler Sattelschwein, Duroc,<br />

Kreuzungen für Freilandhaltung (wichtig). Ab<br />

April/Mai, Handy 0176-13004949; Schlarb<br />

Gerhard, 83059 Kolbermoor; Tel.; 0176-<br />

13004949;<br />

BV Kuhkälber; Suche 4-5 BV Kuhkälber mit<br />

guter Abstammung aus Vollweidebetrieb.;<br />

Andreas und Andrea Felsl, 87782 Unteregg; Tel.;<br />

08269/969733;<br />

Jungviehaufzucht; Aufzuchtplätze für ca. 20<br />

Stück, 6-18 Monate; Sebastian Winhart, 85625<br />

glonn; Tel.; 08093 33 30<br />

weibliches Jungvieh; Su. weibliches Jungvieh<br />

ab 1 Jahr oder niederträchtige Kalbinnen enthort;<br />

Hubert Reisacher, 87452 Altusried; Tel.;<br />

08374/8441; *<strong>Biokreis</strong><br />

BioNachrichten<br />

Anzeigen/Heidi Scheitza<br />

Stelzlhof 1, 94034 Passau<br />

Tel. 0851/7 56 50-15<br />

Fax 0851/7 56 50-25<br />

scheitza@biokreis.de<br />

Die nächste Ausgabe der BioNachrichten<br />

erscheint am 03. Juni 2013<br />

Anzeigenschluss: 13. Mai 2013<br />

48 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:43 Seite 49<br />

Marktplatz Biowelt<br />

Angebote<br />

· Rotes Höhenvieh, Mutterkühe, Färsen u.<br />

Absetzer, Tel. 02723-3132<br />

· Limousin-Herdbuchbetrieb bietet ständig<br />

sehr ruhige, genetisch hornlose Deckbullen<br />

der aktuellen französischen, luxemburgischen<br />

und deutschen Spitzenvererber, teilweise<br />

neutral über FHB geprüft, Tel. 02762-3000<br />

· Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne<br />

Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643-488<br />

· Heu RB 1,25mØ sowie Stroh RB 1,60m Ø<br />

beides scheunengelagert, Futtergetreide<br />

sowie weibl Absetzer (FlVx Ch) Raum<br />

Vogelsberg/ Rhön, Tel. 06054-6113 o. 0170-<br />

3102636<br />

· Sehr ruhiger, gut bemuskelter Limousin-<br />

Herdbuch- Bulle, 2 Jahre, und zwei ruhige,<br />

gute Limousin- Herdbuch- Jungbullen zu<br />

verkaufen. Bio-Limousinzucht Josef<br />

Hubbeling, Vreden, Tel. 02564-97472 oder<br />

0177-8617410.<br />

· Vermietung Grünlandstriegel mit<br />

Nachsaatgerät, AB 6m, gefederte Frontstreif-<br />

Warenbörse <strong>Biokreis</strong> NRW / Mitte<br />

bleche für Maulwurfshügel, gelenkwellengetriebenes<br />

Luftgebläse zur Einbringung/<br />

Verteilung des Saatgutes, ab 65 PS, Gewicht<br />

ca. 600kg, 13€/ha zzgl.19% Mwst. Tel. 0173-<br />

1557048<br />

· Deckbullen, vorwiegend Charolais, z.T.auch<br />

Limousin auf Anfrage abzugeben, Tel. 0172-<br />

2790613<br />

· Dt. Angus Deckbulle, 1,5 Jahre (rot) sowie 2<br />

männl. Fleckviehabsetzer und Heu und<br />

Silage, je ca. 30 Rundballen, 1,25 m, Raum<br />

Olpe, abzugeben, Tel. 0175-9992014<br />

· Bl. Aquitaine Jungbullen laufend zu verkaufen<br />

sowie weibl. Absetzer aus Herdbuchzucht,<br />

Tel. 06455-8950, 0172-8061909<br />

· 20 RB Silage, 1. Schnitt, Nähe Hallenberg,<br />

0160-96976075<br />

· Rinder-Schermaschine (Lister) zu verkaufen,<br />

VB 180,-€, Tel. 02723-3132<br />

· 3 genetisch hornlose Deckbullen (2 x<br />

Limousin, 1 x Blonde d’Aquitaine x<br />

Charolais) sowie 2 Weiderinder (Limousinkreuzung)<br />

ca. 12 Monate, zu verk.<br />

Tel. 02721/23 12, ab 20 Uhr od. 0175/<br />

9985658<br />

· 15 – 20 RB Silage ca. 1,25 m, 3. Schnitt<br />

2012 zu verk. Tel. 0171/8236394<br />

Gesuche<br />

· Ständig gute weibl. Absetzer, gängige<br />

Fleischrassen von <strong>Biokreis</strong>-Betrieb<br />

gesucht, Tel. 0170-4579972<br />

· Der <strong>Biokreis</strong> NRW sucht für mehrere<br />

Mastbetriebe ständig männliche Absetzer<br />

der gängigen Fleischrassen zu aktuellen<br />

Preisnotierungen, Tel. 02733-124455<br />

· 3-4 weibl. Absetzer der gängigen<br />

Fleischrinderrassen, auch Kreuzungstiere<br />

gesucht, Tel. 0170-3119977<br />

· Tragende Fleckvieh-Färsen (-Fleisch)<br />

gesucht, Tel. 0171-1274056<br />

Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe<br />

von Angeboten für die nächste Ausgabe können<br />

sie sich auch unter 02733-124455 an die<br />

<strong>Biokreis</strong> Geschäftsstelle NRW wenden!<br />

Wir verlosen<br />

eine Vogelscheuche<br />

Die Vogelscheuch-Falkendrachen-Anlage 1 /<br />

VFA1 verschreckt Tiere, die einen angeborenen<br />

Fluchtinstinkt vor Raubvögeln haben. Der<br />

Falkendrachen fliegt in ca. 13,5 Meter Höhe<br />

und simuliert einen Raubvogel auf Beutesuche.<br />

Er vertreibt auf einer Fläche von ca. 1,5 bis 2<br />

Hektar Tauben, Krähen, Stare und Gänse. Die<br />

Anlage ist schnell auf- und umstellbar.<br />

Weiterführende Informationen unter Telefon<br />

0201 59 783 786 oder www.saat-und-ernteschutz.de.<br />

Schicken Sie uns einfach eine Postkarte mit<br />

dem Stichwort „Verlosung Vogelscheuche“ an:<br />

Redaktion Bionachrichten, <strong>Biokreis</strong> e.V.,<br />

Stelzlhof 1, 94034 Passau, oder senden Sie uns<br />

eine E-Mail an kuhnt@biokreis.de.<br />

Viel Glück!<br />

Die Bücher aus der Februar-Verlosung haben gewonnen:<br />

Alexandra Königseder, 84489 Burghausen; und Waltraud Oberberger, 93476 Blaibach.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 49


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:43 Seite 50<br />

Biowelt<br />

Bücher / Vorschau / Impressum<br />

Bücher<br />

Terra Preta<br />

Terra Preta do Indio lautet der portugiesische<br />

Name für einen Stoff, dem man wundersame<br />

Eigenschaften zuschreibt. Die<br />

Rezeptur mutet dabei erstaunlich einfach an,<br />

denn mehr als Küchen- oder Gartenabfälle,<br />

Holzkohle und Regenwürmer sind nicht<br />

nötig Terra Preta ist somit auf jedem Balkon<br />

und in jedem Kleingarten herstellbar. Die<br />

drei Autoren Scheub, Pieplow und Schmidt<br />

haben das Wissen um die fruchtbarste Erde<br />

der Welt in einem Führer zusammengetragen.<br />

Neben einer fundierten Gebrauchsanweisung<br />

zur Herstellung von Terra Preta<br />

und Biokohle informiert das Handbuch über<br />

die Grundprinzipien von Klimafarming und<br />

Kreislaufwirtschaft. Es ist ein Plädoyer gegen<br />

Kunstdünger und Gentechnik und ein<br />

Ratgeber für alle, denen gesunde Lebensmittel<br />

am Herzen liegen.<br />

Ute Scheub, Haiko Pieplow, Hans-Peter Schmidt:<br />

„Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem<br />

Regenwald: Mit Klimagärtnern die Welt retten<br />

und gesunde Lebensmittel produzieren. Oekom<br />

Verlag München 2013, 208 Seiten, ca. 20 Euro.<br />

Biogärtnern<br />

Wer schon immer einen natürlichen<br />

und lebendigen Garten mit gesundem<br />

Obst und Gemüse wollte, findet jetzt in<br />

Peter Bergs Grundkurs Biogärtnern<br />

eine Anleitung zum Thema. Der<br />

Gärtnermeister mit eigenem Betrieb hat<br />

seine jahrzehntelange Erfahrung im<br />

Biogärtnern für Gartenanfänger leicht<br />

verständlich aufbereitet: Angefangen<br />

bei der Bodenprobe über die Auswahl<br />

des Saatguts, bis hin zur Aussaat,<br />

Pflege und Kompostherstellung erklärt,<br />

er die wichtigsten Elemente nachhaltigen<br />

Gärtnerns und zeigt, welche<br />

Arbeiten in welcher Jahreszeit anstehen.<br />

Ein Extra-Kapitel widmet sich<br />

dem Aspekt des Mondgärtnerns und<br />

dem Einfluss der Gestirne. Peter Berg<br />

wurde bekannt als Gartenberater des<br />

SWR 3 Fernsehens und durch seine<br />

zahlreichen Reportagen in Gartenzeitschriften.<br />

Peter Berg: „biogärtnern“, Kosmos Verlag<br />

Stuttgart 2013, 192 Seiten, ca. 20 Euro<br />

Sich die Ernte teilen<br />

Dieses Buch bietet Interessierten einen<br />

Einstieg in die relevanten Aspekte für den<br />

Aufbau von solidarischen Landwirtschaften,<br />

gibt Erfahrungswissen weiter und<br />

enthält Hinweise für weiterführende Informationen.<br />

Darüber hinaus vermittelt es<br />

Einblicke in die Bedingungen und Zusammenhänge<br />

landwirtschaftlicher Tätigkeiten<br />

und sozialer Prozesse, um das gegenseitige<br />

Verständnis von Bauern und<br />

Mit-Bauern zu fördern. Das der Solidarischen<br />

Landwirtschaft zugrunde liegende<br />

Konzept der Community supported agriculture-<br />

CSA (engl. gemeinschaftlich getragenen<br />

Landwirtschaft) wird seit über 30<br />

Jahren in vielen Ländern erfolgreich<br />

umgesetzt. Das große Potential der Solidarischen<br />

Landwirtschaft liegt darin, dass<br />

wir uns wieder verbinden mit dem Land,<br />

das uns ernährt.<br />

Stephanie Wild (Hrsg.): „Sich die Ernte teilen –<br />

Einführung in die Solidarische Landwirtschaft“,<br />

Printsystem Medienverlag 2012, 92<br />

Seiten, ca. 14 Euro.<br />

Vorschau Bionachrichten Juni/Juli 2013<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Biokreis</strong> e.V.<br />

Stelzlhof 1<br />

D-94034 Passau<br />

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0<br />

Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25<br />

eMail: info@biokreis.de<br />

www.biokreis.de<br />

Auflage:<br />

4000<br />

Bild: <strong>Biokreis</strong><br />

Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt, immer mehr Ware wird über weite Strecken zum<br />

Verkaufsort transportiert. Doch der Gegentrend ist in der Branche spürbar: Regionalität. Ihr widmen<br />

wir unser nächstes Titelthema. Weitere Themen werden unter anderem mineralisches Tierfutter und<br />

Pflanzenschutz-/stärkung sein. In der Reise-Rubrik wird Jörn Bender von der <strong>Biokreis</strong>-Exkursion<br />

nach Dänemark berichten.<br />

Gründer:<br />

Heinz Jacob<br />

Redaktion:<br />

Simone Kuhnt<br />

Josef Brunnbauer<br />

Autoren dieser<br />

Ausgabe:<br />

Simone Kuhnt<br />

Sepp Brunnbauer<br />

Heidi Kelbetz<br />

Jörn Bender<br />

Eva Lisges<br />

Andrea Helmer<br />

Kristina Peus-Michal<br />

Peter Paulus<br />

Andreas Martin Huber<br />

Jana Werner<br />

Elisabeth Schütze<br />

Katharina Obermeier<br />

Ursula König<br />

Werner Wolfrum<br />

Annika Diel<br />

Angelika Gsellmann<br />

Dr. Sandra Uebelhack<br />

Dr. Dieter Krogmeier<br />

Anzeigen:<br />

Heidi Scheitza<br />

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15<br />

Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25<br />

eMail: scheitza@biokreis.de<br />

Satz und Layout: Inocentiu Fron<br />

Titelbild: Herrmannsdorfer Landwerkstätten<br />

Motiv: Angelika Gsellmann, Koordinatorin<br />

des Herrmannsdorfer Landhuhn-Darlehens,<br />

mit einem ihrer Hühner. Sie ist derzeit in<br />

Mutterschutz.<br />

Druck:<br />

Druckerei Ostler, Passau<br />

Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht verbindlich ist für die Meinung der Redaktion. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung der Redaktion möglich. Für unverlangt eingesandte Texte oder Fotos usw. wird keine Haftung übernommen. Bei Leserbriefen behält sich die Redaktion vor, die Texte zu kürzen. Die Redaktion ist nicht für den Inhalt der veröffentlichten<br />

Internet-Adressen verantwortlich. Der Bezug von sechs Ausgaben Bionachrichten pro Jahr ist im Mitgliedsbeitrag für den <strong>Biokreis</strong>/Erzeugerring e.V. enthalten.<br />

50 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem,<br />

FSC-zertifiziertem<br />

Papier


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:44 Seite 51<br />

Anzeigen<br />

Bionachrichten 2 | April/Mai 2013 51


n_2_13.qxp 25.03.2013 11:46 Seite 52<br />

Anzeige<br />

Ihre <strong>Biokreis</strong> Ansprechpartner auf einen Blick<br />

Bundesverband / Bayern<br />

Erzeugerring Bayern e.V.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Sepp Brunnbauer<br />

Geschäftsführung<br />

Tel.: 0851 / 75650-0<br />

brunnbauer@biokreis.de<br />

Julia Hilmer<br />

Koordination Beratung<br />

Tel.: 0851 / 75650-20<br />

hilmer@biokreis.de<br />

Jörn Bender<br />

Geschäftsführung, Beratung<br />

Tel.: 02733 / 1244-55<br />

nrw@biokreis.de<br />

Bionachrichten<br />

Michaela Mendl<br />

Leitung Geschäftsstelle<br />

Messe- und<br />

Veranstaltungsorganisation<br />

Tel.: 0851 / 75650-12<br />

mendl@biokreis.de<br />

Roswitha Simon<br />

Sekretariat, Buchhaltung<br />

Tel.: 0851 / 75650-11<br />

Fax: 0851 / 75650-25<br />

simon@biokreis.de<br />

Brigitte Brust<br />

Sekretariat, Zertifizierung<br />

Tel.: 0851 / 75650-18<br />

Fax: 0851 / 75650-21<br />

info@biokreis.de<br />

Heidi Kelbetz<br />

Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel.: 0851 / 75650-23<br />

kelbetz@biokreis.de<br />

Simone Kuhnt<br />

Redaktion BioNachrichten<br />

Tel.: 0851 / 75650-16<br />

kuhnt@biokreis.de<br />

Heidi Scheitza<br />

Anzeigen, Mediaberatung<br />

<strong>Biokreis</strong>- Verpackungsu.<br />

Werbematerial<br />

Tel.: 0851 / 75650-15<br />

scheitza@biokreis.de<br />

Inocentiu Fron<br />

Grafik<br />

fron@biokreis.de<br />

Tel.: 0851 / 75650-19<br />

Verarbeiter<br />

Hubert Dietrich<br />

Beratung Imker<br />

Tel.: 08151 / 3463<br />

dietrich@biokreis.de<br />

Birte Hauschild<br />

Beratung Niederbayern,<br />

Nordschwaben, Richtlinien<br />

Tel.: 0851 / 756 50-13<br />

Fax.: 0851 / 756 50-25<br />

hauschild@biokreis.de<br />

Peter Paulus<br />

Beratung Allgäu<br />

Tel. / Fax: 08867 / 9197 590<br />

Mobil: 0172 / 8237 175<br />

paulus@biokreis.de<br />

Kristina Peus-Michal<br />

Beratung Oberpfalz, Mittel- u.<br />

Oberfranken<br />

Tel.: 09407 / 81 31 00 1<br />

Fax.: 09407 / 81 31 23 1<br />

peus-michal@biokreis.de<br />

Andreas Huber<br />

Beratung Oberbayern<br />

Tel.: 0861 / 90 99 864<br />

Fax: 0861 / 90 99 211<br />

Mobil: 0171 / 48 97 597<br />

huber@biokreis.de<br />

Gerald Kamphaus<br />

Berater Verarbeitung,<br />

Ansprechpartner für Landwirte<br />

in Unterfranken<br />

Tel.: 09354 / 909 150<br />

Mobil: 0170 / 8064 322<br />

kamphaus@biokreis.de<br />

Eva Lisges<br />

Stellvertretende Geschäftsführung,<br />

Beratung, Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel.: 02733 / 1244-55<br />

nrw@biokreis.de<br />

Stefanie Bender<br />

Sekretariat, Buchhaltung<br />

Tel.: 02733 / 1244-55<br />

Fax: 02733 / 1244-57<br />

nrw@biokreis.de<br />

Mitte (Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz, Thüringen)<br />

Andrea Helmer<br />

Geschäftsführung, Beratung<br />

Mobil: 0151 / 524208-63<br />

Fax: 0661 / 4 801983<br />

mitte@biokreis.de<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring Bayern e.V.<br />

Stelzlhof 1<br />

D-94034 Passau<br />

Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 20<br />

Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 21<br />

eMail: info@biokreis.de<br />

www.biokreis.de<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring Mitte e.V.<br />

Reinhardser Str. 8<br />

D-36041 Fulda<br />

Tel.: +49 (0) 151 / 52 42 08 63<br />

Fax: +49 (0) 661 / 48 01 983<br />

eMail: mitte@biokreis.de<br />

www.biokreis.de<br />

<strong>Biokreis</strong> Erzeugerring NRW e.V.<br />

Dammstraße 19<br />

D-57271 Hilchenbach<br />

Tel.: +49 (0) 2733 / 12 44 55<br />

Fax: +49 (0) 2733 / 12 44 57<br />

eMail: nrw@biokreis.de<br />

www.biokreis.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!