PDF Öffnen - Biokreis
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n_2_13.qxp 25.03.2013 11:34 Seite 22<br />
<strong>Biokreis</strong><br />
Fachberatung<br />
Tierschutz in der<br />
landwirtschaftlichen Nutztierhaltung<br />
— Fachseminar der Ökoverbände in NRW —<br />
Text und Bilder: Eva Lisges<br />
Die Referenten der Veranstaltung (v.l.): NRW-Geschäftsführer Jörn Bender, Dr. Jörg Styrie (Bundesverband Tierschutz), Magdalena Dunker<br />
(Lacon NRW), Julian Eickhoff (Raiffeisen Olpe) und Dr. Martin Pries (LWK NRW)<br />
Mit dem Wohlergehen landwirtschaftlicher<br />
Nutztiere<br />
beschäftigten sich die Vorträge<br />
am Vormittag der Fachtagung<br />
Ökolandbau am 23. Februar in Lennestadt-Kirchveischede.<br />
Die vier Ökoanbau-Verbände<br />
<strong>Biokreis</strong>, Bioland,<br />
Demeter und Naturland sowie die<br />
Landwirtschaftskammer NRW hatten<br />
gemeinsam zu der Veranstaltung eingeladen,<br />
die der <strong>Biokreis</strong> NRW organisiert<br />
hatte. Prof. Dr. Friedhelm<br />
Jaeger vom Landwirtschaftsministerium<br />
(MKULNV) NRW und Dr.<br />
Jörg Styrie vom Bundesverband Tierschutz<br />
waren als Referenten zugegen.<br />
Berichte zum Umgang mit unseren<br />
Nutztieren sind in den Medien derzeit<br />
allgegenwärtig, der Tierschutz gewinnt<br />
auch als gesamtgesellschaftliches<br />
Thema immer mehr an Bedeutung.<br />
„Wir haben im Bereich des Ökoland-<br />
22 Bionachrichten 2 | April/Mai 2013<br />
baus keine Baustelle beim Tierschutz“,<br />
betont Bender, Geschäftsführer des<br />
<strong>Biokreis</strong> NRW, „wir möchten uns aber<br />
in diese Diskussion einbringen. Wir<br />
sind aufgeschlossen, wenn es darum<br />
geht, die Haltungsbedingungen auch<br />
auf den Ökobetrieben weiter zu verbessern.“<br />
Problematische Bedingungen in konventioneller<br />
Landwirtschaft<br />
Dr. Jörg Styrie gab in seinem Vortrag<br />
einen Überblick über die aus Sicht des<br />
Tierschutzes problematischen Bereiche<br />
in der landwirtschaftlichen Tierhaltung<br />
sowie über Forderungen, diese zu verbessern.<br />
Auch hier zeigte sich, dass<br />
viele der Probleme bei einem Teil der<br />
konventionellen, nicht bei den ökologischen<br />
Haltungen liegen. In seiner<br />
Kritik stand etwa die Haltung von<br />
Schweinen und Mastbullen auf Vollspaltenböden<br />
mit hohen Besatzdichten<br />
und ohne Einstreu oder weiche Liegeflächen.<br />
Problematisch sei auch die<br />
intensive Bodenhaltung von Mastgeflügel.<br />
Diese führe zu Verhaltenseinschränkungen<br />
und gesundheitlichen<br />
Problemen wie Fußballenentzündungen<br />
und mache einen hohen Medikamenteneinsatz<br />
erforderlich. Jörg Styrie und<br />
Jörn Bender sprechen sich für die<br />
Einführung gesetzlicher Mindeststandards<br />
für die Haltung aller landwirtschaftlicher<br />
Nutztiere aus, die es derzeit<br />
in Deutschland nicht gibt. Prof. Dr.<br />
Jaeger erläuterte, dass solche Regelungen<br />
von der EU erwartet, jedoch nicht<br />
eingeführt wurden, weswegen dies nun<br />
zu einer nationalen Aufgabe geworden<br />
sei.<br />
Wege zur Reduzierung von<br />
Eingriffen am Tier<br />
Einen weiteren Problembereich stellen<br />
Eingriffe am Tier dar, hierzu zählen das<br />
Kupieren von Schwänzen bei Ferkeln,<br />
die Kastration männlicher Ferkel, das<br />
Enthornen von Rindern bzw. Kälbern<br />
und das Kürzen von Schnäbeln bei