Psychosoziales Krisenmanagement in CBRN-Lagen / Psychosocial ...
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Typische Belastungsfaktoren bei chemischen <strong>Lagen</strong><br />
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Viele chemische Schadstoffe s<strong>in</strong>d wahrnehmbar<br />
(z.B. sichtbare Gaswolke, stechender Geruch,<br />
Hautreizungen, Atembeschwerden),<br />
weswegen E<strong>in</strong>satzkräfte chemische <strong>Lagen</strong> <strong>in</strong><br />
der Regel weniger bedrohlich als radiologische<br />
oder biologische <strong>Lagen</strong> erleben.<br />
Trotzdem kann die Identifizierung e<strong>in</strong>es Schadstoffes<br />
oder Schadstoffgemischs aufgrund der<br />
Vielzahl möglicher chemischer Stoffe schwierig<br />
und zeitaufwendig se<strong>in</strong>.<br />
Beispiel: Chemieunfall Bhopal 1984<br />
Am 3. Dezember 1984 treten aufgrund technischer<br />
Pannen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Chemiewerk im <strong>in</strong>dischen Bhopal<br />
mehrere Tonnen des hochgiftigen Stoffes Methylisocyanat<br />
(MIC) <strong>in</strong> die Atmosphäre. Bis zu 20.000<br />
Menschen sterben, bei den 500.000 Überlebenden<br />
werden gravierende Folgen wie Augenschäden bis<br />
zur Erbl<strong>in</strong>dung, Verätzungen von Haut und Lunge,<br />
Schädigungen an <strong>in</strong>neren Organen sowie Unfruchtbarkeit<br />
oder Fehlbildungen festgestellt.<br />
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Jedoch wird oftmals erst bei genauer Identifizierung<br />
und quantitativer Bestimmung klar, ob<br />
der Kontakt mit dem Schadstoff schädigende<br />
Auswirkungen hat. Dies kann bei den direkt<br />
Betroffenen und auch bei E<strong>in</strong>satzkräften - vor<br />
allem <strong>in</strong> der Zeit des Wartens auf das Analyseergebnis<br />
- zu Verunsicherung und Besorgnis<br />
um die eigene Gesundheit führen.<br />
Bei erbgutverändernden Substanzen können<br />
nachfolgende Generationen betroffen se<strong>in</strong>.<br />
Bei krebserzeugenden Substanzen ist das <strong>in</strong>dividuelle<br />
Risiko e<strong>in</strong>er Krebserkrankung schwierig<br />
e<strong>in</strong>zuschätzen.