Lenkzeitvorteile im Verteilerverkehr
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A-1110 WIEN, LEBERSTRASSE 122 · TEL. 740 95-0 · ERSCHEINUNGSORT WIEN · VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN · ISSN 0254-5314 · P.b.b. · 02Z031025W<br />
LOGISTIKLOUNGE<br />
22. September 2011, Wien<br />
67. Jahrgang<br />
EU-MARKTBAROMETER<br />
EU EU<br />
61<br />
Verkehr<br />
INT. WOCHENZEITUNG FÜR TRANSPORT, LOGISTIK, WIRTSCHAFT<br />
Die Margen sind<br />
stark unter Druck<br />
Schenker war 2010 in Österreich<br />
und der Region CEE erfolgreich<br />
39<br />
Fracht in % Laderaum in %<br />
Werte: von 22.06. bis 28.06.2011<br />
In Europa scheint sich die Konjunktur<br />
abzukühlen – in Österreich<br />
brummt die Nachfrage.<br />
Vielleicht ist das nur eine Zeitverschiebung<br />
und das EU-Land<br />
holt wieder auf, oder die Feststellung<br />
von Herzmanovsky-Orlando<br />
wird Realität, wonach sich nicht<br />
nur Scheibbs, sondern ganz<br />
Österreich wie eine Karotte von<br />
der Erdoberfläche löst …<br />
Exakte Zahlen gibt es auf Seite 8.<br />
AKTUELL<br />
ELVIS ist umfassend<br />
zertifiziert<br />
Die Ladungskooperation hat einen<br />
umfassenden Zertifizierungsprozess<br />
abgeschlossen. Bei einer<br />
Feierstunde erhielten die Systemzentrale<br />
und 30 teilnehmende<br />
Verbundpartner von der Zertifizierungsgesellschaft<br />
AJA Registrars<br />
Germany am Montag ihre<br />
Urkunden. Zertifiziert wurde ein<br />
Gesamtpaket aus den Modulen<br />
ISO 9001:2008 (Qualitäts-Management),<br />
ISO 14001:2004<br />
(Umwelt-Management) samt<br />
Green-Logistics-Zertifikat und<br />
SQAS (Safety and Quality Assessment<br />
System der chemischen Industrie).<br />
Nicht nur das Netz, sondern<br />
auch die Logistikprozesse aller<br />
Partner erhielten somit einen<br />
Qualitätsnachweis.<br />
SEITE 3<br />
KOMBIVERKEHR<br />
Der Kombinierte Verkehr zwischen<br />
Deutschland und Österreich<br />
v. v. läuft seit Anfang dieses<br />
Jahres wie geschmiert. Um<br />
38 Prozent habe das Volumen<br />
von Jänner bis Ende Mai zugenommen,<br />
zeigte sich Robert<br />
Breuhahn, Geschäftsführer der<br />
Kombiverkehr, bei der vorwöchigen<br />
Gesellschafterversammlung<br />
in Frankfurt/Main erfreut. Im<br />
Vorjahr war das Bild noch ein<br />
anderes: 2010 fiel der bilaterale<br />
Verkehr um beinahe vier Prozent<br />
zurück (59.000 Sendungen). Der<br />
Grund dafür waren die zahlreichen<br />
Baustellen auf dem deutschen<br />
Bahnnetz, so Breuhahn gegenüber<br />
dem Verkehr.<br />
Breuhahn und Co-Geschäftsführer<br />
Armin Riedl präsentierten<br />
den Kommanditisten die Leistungsbilanz<br />
2010, die positiv<br />
ausfiel. Der Operator hat nach<br />
eigenen Angaben eines der besten<br />
Ergebnisse in der 40-jährigen<br />
Geschichte eingefahren: Mehr<br />
als 900.000 Sendungen wurden<br />
zwischen Schiene und Straße<br />
kombiniert, das waren rund<br />
1,8 Mio. TEU und ein Plus von<br />
neun Prozent gegenüber dem<br />
www.verkehr.co.at 1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
Umsatzplus <strong>im</strong><br />
Wiener Hafen<br />
Auch 2011 gibt es Zuwächse in<br />
fast allen Geschäftsbereichen<br />
noch kriselnden Jahr 2009.<br />
Breuhahn: „Die Krise ist für uns<br />
Vergangenheit.“ Stark gepunktet<br />
haben die Verkehre nach Tschechien<br />
und in die Türkei, ein<br />
Land, das als großer Hoffnungsmarkt<br />
für den Kombi-Verkehr<br />
gilt. Um 119 Prozent hat die<br />
Nachfrage von der/in die Türkei<br />
zugelegt; das Tschechien-Geschäft<br />
stieg um 27 Prozent. Im<br />
Vorjahr schon spürbar wurden<br />
die Kapazitätsprobleme. Die Kapazitäten<br />
wurden 2009 drastisch<br />
SEITE 4<br />
Die Krise ist Vergangenheit<br />
Der deutsche Kombi-Operator Kombiverkehr freut sich über steigendes Volumen, besonders<br />
<strong>im</strong> Österreich-Deutschland-Verkehr. Die Krise ist längst kein Thema mehr.<br />
BRENNER-ROUTE<br />
Man merkt es Armin Riedl deutlich<br />
an: Der Geschäftsführer des<br />
deutschen Kombi-Operators<br />
Kombiverkehr ist sauer auf die<br />
Vorgangsweise der ÖBB-Infrastruktur<br />
AG in Sachen Brennersperre<br />
<strong>im</strong> Jahr 2012. 11 Wochen<br />
wird die Brennerroute nur eingleisig<br />
befahrbar sein, fünf Wochen<br />
lang geht überhaupt nichts.<br />
„So etwas kann es nicht geben“,<br />
kritisiert Riedl gegenüber dem<br />
Verkehr. Es sei verbrieftes EU-<br />
Recht, dass transeuropäische<br />
Korridore, wie der Brenner nun<br />
einmal einer ist, nicht so ohne<br />
Weiteres gesperrt werden dürfen.<br />
Bei Kombiverkehr rechnet man<br />
ersten Schätzungen zufolge mit<br />
Mehrkosten von rund drei Mio.<br />
Euro durch die Umleitung der<br />
Nach der Krise kam der Mangel an Kapazitäten bei Wagen und auf den<br />
Kombi-Terminals<br />
Züge von Deutschland via Tauern<br />
nach Italien. Die Züge über<br />
die Tauern zu routen, bedeutet<br />
einen Umweg von 300 Kilometern<br />
und bringt zeitliche und<br />
qualitative Nachteile.<br />
Seinen Worten zufolge sei man in<br />
Brüssel aus allen Wolken gefallen,<br />
als bekannt wurde, dass die<br />
Einschränkung bzw. Sperre der<br />
Strecke nicht – wie das von den<br />
ÖBB vollmundig in Brüssel <strong>im</strong>mer<br />
wieder dargestellt worden<br />
sei – mit den anderen europäischen<br />
Bahnen akkordiert worden<br />
ist. Riedl empfiehlt den ÖBB<br />
dringend, die Sperre von fünf<br />
Wochen unbedingt noch einmal<br />
zu überdenken und eine Alternativ-Variante<br />
zu überlegen, damit<br />
der Verkehr wenigstens reduziert<br />
heruntergefahren, das Hochfahren<br />
ging nicht so schnell vonstatten,<br />
als man erwartete. Kombiverkehr<br />
hielt während der Krise<br />
2009 ihr Netz hoch und konnte<br />
daher die steigende Nachfrage<br />
schneller auffangen als der Straßengüterverkehr.<br />
Im internationalen<br />
Geschäft machte sich 2010<br />
der Wagenmangel bemerkbar.<br />
Lesen Sie mehr Details zur Gesellschafterversammlung<br />
<strong>im</strong><br />
Kombi-Spezial, das am 15. Juli<br />
erscheint.<br />
Brenner zusperren geht nicht<br />
Die bevorstehenden Streckenbeeinträchtigungen und die fünfwöchige Sperre der Brenner-<br />
Strecke 2012 lässt bei der deutschen Kombiverkehr die Alarmglocken schrillen.<br />
KOMBIVERKEHR<br />
den ganzen Sommer über rollen<br />
kann. Kombiverkehr bringt 720<br />
Züge monatlich über den Brenner<br />
und hat 78 Trassen für den<br />
KLV und Wagenladungsverkehr.<br />
Über die Tauern werden dafür<br />
2012 nur 50 Trassen zur Verfügung<br />
stehen. Kombiverkehr hat<br />
bei den ÖBB für das kommende<br />
Jahr 30 Trassen für die Tauernroute<br />
bestellt und wartet täglich<br />
auf die Zusage, wie viele Trassen<br />
sie tatsächlich bekommen wird.<br />
Die Sperre werde nicht nur<br />
Kombiverkehr, sondern alle Bahnen,<br />
die über den Brenner fahren,<br />
teuer zu stehen kommen.<br />
Riedl will rechtliche Schritte<br />
nicht ausschließen und hält finanzielleKompensationszahlungen<br />
für angebracht.<br />
<strong>Lenkzeitvorteile</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Verteilerverkehr</strong><br />
Die neue 1-Minuten-Regelung ab<br />
Oktober bringt große Zeitgewinne<br />
AKTUELL<br />
Kritik an geplantem<br />
Kl<strong>im</strong>aschutzgesetz<br />
SEITE 7<br />
Unzufriedenheit herrscht in der<br />
he<strong>im</strong>ischen Wirtschaft über den<br />
Beschluss der Regierung, erstmalig<br />
ein Kl<strong>im</strong>aschutzgesetz zu<br />
erlassen. Die in der Gesetzesvorlage<br />
den produzierenden<br />
und dienstleistenden Wirtschaftssektoren<br />
– einschließlich<br />
des Verkehrssektors – zugestandenen<br />
Emissionsmengen für die<br />
Jahre 2008 bis 2012 verlangen<br />
eine unverhältnismäßige Senkung<br />
des CO 2-Ausstoßes. Realistischerweise<br />
können die Kyoto-Ziele<br />
für fünf Jahre nicht innerhalb<br />
eines Jahres (bis 2012)<br />
erreicht werden. Im öffentlichen<br />
Schreiben an Entscheidungsträger<br />
drücken Branchenvertreter<br />
ihr Befremden über die mangelnde<br />
Einbindung der Sozialpartner<br />
aus.<br />
Mobilitätsunternehmen<br />
sind opt<strong>im</strong>istisch<br />
Die Unternehmen aus der Mobilitätsbranche(Güterbeförderer,<br />
Personenbeförderer) bewerten<br />
ihre derzeitige Lage recht<br />
gut, wie die aktuelle Konjunkturerhebung<br />
über das 2. Quartal<br />
2011 zeigt. Für die kommenden<br />
Monate ist der Opt<strong>im</strong>ismus<br />
jedoch etwas gedämpft.<br />
So wurden zuletzt Fragen nach<br />
der Erwartung zu Nachfrage<br />
und Geschäftslage in den kommenden<br />
Monaten etwas weniger<br />
opt<strong>im</strong>istisch eingeschätzt als<br />
noch zu Jahresbeginn. Auch die<br />
Erwartung zur Einstellung von<br />
neuen Mitarbeitern ist neutral,<br />
während zu Jahresanfang erstmals<br />
ein deutlich positiver Wert<br />
seit dem Beginn der Wirtschaftskrise<br />
erreicht wurde.<br />
Lkw-Nachfrage boomt<br />
Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen<br />
in Europa hat <strong>im</strong> Mai weiter<br />
zugenommen. Im vorvergangenen<br />
Monat kamen 185.000 und damit<br />
gut ein Viertel mehr Transporter,<br />
Lastwagen und Sattelschlepper<br />
in den 27-EU-Ländern<br />
sowie den drei EFTA-Staaten Island,<br />
Norwegen und Schweiz neu<br />
auf die Straßen, wie der europäische<br />
Herstellerverband ACEA am<br />
Dienstag mitteilte. Dabei legte der<br />
Absatz bis auf Spanien in den<br />
großen EU-Ländern zweistellig<br />
zu. Bei Neuzulassungen gibt es<br />
ein Plus von 63 Prozent.
2<br />
MENSCHEN, MÄRKTE, MEINUNGEN<br />
GASTKOMMENTAR<br />
Schnellere UVP für Infrastruktur<br />
VON INFRASTRUKTURMINISTERIN<br />
DORIS BURES<br />
Wie auch Einkaufszentren, Müllverbrennungsanlagen,<br />
Kraftwerke<br />
oder Stromleitungen braucht jedes<br />
größere Schienenprojekt eine<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVP) – und das ist gut so. Bei<br />
Hochleistungseisenbahnen ist das<br />
Verkehrsministerium für diese<br />
Umweltprüfung zuständig. Hier<br />
geht es z.B. um den viergleisigen<br />
Ausbau der Westbahn, den Ausbau<br />
der Südbahn und den Brenner-Basistunnel.<br />
So wird sichergestellt,<br />
dass Großprojekte keine<br />
negativen Auswirkungen auf die<br />
Bevölkerung, die Umwelt und die<br />
Tierwelt haben. Deswegen werden<br />
bereits bei der Planung der<br />
Projekte sehr weit reichende<br />
Schutzmaßnahmen gegen Lärm,<br />
gegen Erschütterungen und für<br />
den Grundwasserschutz eingeplant.<br />
Andernfalls würde kein<br />
Projekt die UVP bestehen. Regelmäßig<br />
kommen bei diesen Prüfungen<br />
neue Auflagen dazu, wie<br />
z.B. Verbesserungen be<strong>im</strong> Anrainerschutz<br />
während der Bauzeit,<br />
umweltschonende Baustellenlogistik<br />
und strenge Kontrollen.<br />
Wenn nun ein Bahnprojekt die<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
besteht, können derzeit mögliche<br />
weitere Bedenken gegen das Projekt<br />
nur direkt be<strong>im</strong> Verwaltungsoder<br />
Verfassungsgerichtshof vorgebracht<br />
werden. Neu ist: Mit<br />
SGKV<br />
MENSCHEN & WEGE<br />
Thore Arendt<br />
Peter-Michael Tropper<br />
WKO<br />
RIGAUD/BMVIT<br />
dem Infrastruktursenat soll eine<br />
unabhängige und weisungsfreie<br />
Überprüfung zusätzlich eingeführt<br />
werden. Die Kontrolle und Rechte<br />
der Bürgerinitiativen werden in<br />
keiner Weise eingeschränkt. Im<br />
Gegenteil: Es gibt mehr Kontrolle,<br />
mehr Rechtssicherheit für alle Beteiligten,<br />
rasche Verfahren mit<br />
Entscheidungen innerhalb von<br />
sechs Monaten. Die unabhängigen<br />
Mitglieder des Infrastruktursenats<br />
werden vom Umweltministerium,<br />
dem Bundeskanzleramt<br />
und vom Infrastrukturministerium<br />
vorgeschlagen und vom Bundespräsidenten<br />
ernannt.<br />
Meine Überzeugung ist: Alle Beteiligten<br />
haben ein Recht auf ein<br />
sorgfältiges und faires Verfahren.<br />
Und Entscheidungen müssen innerhalb<br />
einer vernünftigen Frist<br />
getroffen werden. Gerade Bahnprojekte<br />
bringen Beschäftigung<br />
und Wirtschaftswachstum in die<br />
Regionen und sind Investitionen<br />
in eine lebenswerte Umwelt, die<br />
mir besonders am Herzen liegt.<br />
Thore Arendt: Neuer<br />
SGKV-Geschäftsführer<br />
Thore Arendt (38) wurde zum<br />
neuen Geschäftsführer der deutschen<br />
Studiengesellschaft für den<br />
kombinierten Verkehr e. V.<br />
(SGKV) in Berlin ernannt. Er<br />
studierte Raumplanung mit Fokus<br />
Verkehrs- und Gewerbeplanung<br />
und war seit 2008 wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter und<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
der SGKV tätig.<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
be<strong>im</strong> Frächter-Fachverband<br />
Mag. Peter-Michael Tropper<br />
übernahm mit 16. Juni die Geschäftsführung<br />
des Fachverbandes<br />
Güterbeförderungsgewerbe.<br />
Tropper ist <strong>im</strong> September 2006<br />
als Referent in die WKO eingetreten.<br />
Der Fachverband Güterbeförderung<br />
vertritt die Interessen<br />
von etwa 11.000 gewerblichen<br />
Frächtern.<br />
FÖRDERUNGEN<br />
Förderungswürdig<br />
In einem sind sich die Europäische<br />
Union und die österreichische<br />
Bundesregierung einig:<br />
Das Binnenschiff ist der umweltfreundlichste<br />
und sicherste Verkehrsträger:<br />
Es verlangt einen<br />
niedrigen spezifischen Energieeinsatz,<br />
hat geringe Emissionswerte<br />
und <strong>im</strong> Vergleich mit anderen<br />
Verkehrsträgern ein deutlich<br />
niedrigeres Unfallrisiko.<br />
Hinzu<br />
kommt: Die Kapazitätsreserven<br />
sind<br />
groß – die Auslastung<br />
der Donau etwa<br />
wird auf nur<br />
zehn bis 15 Prozent<br />
der potenziellen Gesamtkapazitätgeschätzt.<br />
Dem entsprechend<br />
gibt es sowohl auf<br />
europäischer Ebene<br />
als auch in den Mitgliedsstaaten<br />
der EU<br />
eine Reihe von<br />
Fördermaßnahmen, die die Binnenschifffahrt<br />
direkt oder zumindest<br />
teilweise betreffen.<br />
NAIADES: Heben des<br />
Marktpotenzials<br />
Eines der größten Programme<br />
der Europäischen Union in diesem<br />
Zusammenhang ist NAIA-<br />
DES, das Integrierte Europäische<br />
Aktionsprogramm für die Binnenschifffahrt.<br />
Konzipiert für den Zeitraum von<br />
2006 bis 2013, soll NAIADES<br />
helfen, das Marktpotenzial der<br />
Binnenschifffahrt voll auszuschöpfen.<br />
„Integriert“ bedeutet<br />
in diesem Fall das Zusammenspiel<br />
von Legislativ-, Koordinierungs-<br />
und Unterstützungsmaßnahmen.<br />
Die fünf Schwerpunkte von<br />
NAIADES sind:<br />
l die Schaffung günstiger Bedingungen<br />
für Dienstleistungen<br />
und Erschließung neuer Märkte;<br />
l Anreize für Modernisierung<br />
der Flotte und Innovationen;<br />
l die Schaffung attraktiver Bedingungen<br />
für neue Arbeitskräfte<br />
und höhere Investitionen in das<br />
Humankapital;<br />
l die Förderung der Binnenschifffahrt<br />
als verlässlichen Geschäftspartner<br />
durch ein Netz<br />
von Förderzentren;<br />
l die Bereitstellung angemessener<br />
Infrastrukturen für die Binnenschifffahrt.<br />
Marco Polo II:<br />
Verlagerung des Verkehrs<br />
Marco Polo II, ebenfalls ein Programm<br />
der EU, verfolgt die Ver-<br />
lagerung des Verkehrs von der<br />
Straße auf nachhaltigere Verkehrsträger<br />
wie Schiene, Binnenund<br />
Küstenschifffahrt.<br />
Das ehrgeizige Ziel von Marco<br />
Polo II ist, jährlich 20 Mrd. Tonnen-Kilometer<br />
Fracht von<br />
Europas Straßen zu holen. Das<br />
Budget für die Jahre 2007 bis<br />
2013 beträgt 450 Mio. Euro.<br />
Gefördert werden insbesondere:<br />
l Aktionen zur Verkehrsverlagerung:<br />
neue Verkehrsdienstleistungen;<br />
l katalytische Aktionen: Überwindung<br />
von strukturellen<br />
Markthemmnissen;<br />
l gemeinsame Lernaktionen:<br />
Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
und Weitergabe von Knowhow;<br />
l Meeresautobahnen;<br />
l Aktionen zur Straßenverkehrsvermeidung.<br />
RP7 bündelt Initiativen<br />
RP7 – das „Siebte Rahmenprogramm<br />
der Europäischen Gemeinschaft<br />
für Forschung, technologische<br />
Entwicklung und Demonstration“<br />
– bündelt alle forschungsbezogenenEU-Initiativen,<br />
um die Ziele Wachstum,<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung<br />
zu erreichen.<br />
Im Programm „Zusammenarbeit“<br />
des RP7 werden Forschungsvorhaben<br />
in den folgenden,<br />
für die Binnenschifffahrt relevanten<br />
Bereichen gefördert:<br />
l Verkehr: Entwicklung von sichereren,<br />
„grüneren“ und „intelligenteren“gesamteuropäischen<br />
Verkehrssystemen;<br />
l Informations- und Kommunikationstechnologien:Steigerung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen Wirtschaft;<br />
l Umwelt und Kl<strong>im</strong>awandel:<br />
Unterstützung von nachhaltiger<br />
Entwicklung;<br />
l Sicherheit: Entwicklung von<br />
Technologien für die Sicherheit<br />
der Bürger.<br />
Gesamtbudget für das Pro-<br />
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
Sowohl auf europäischer Ebene als auch national gibt es eine Reihe von Förder-Programmen<br />
für den umweltfreundlichen Verkehrsträger Binnenschiff. Eine Übersicht.<br />
gramm „Zusammenarbeit“:<br />
32,413 Mrd. Euro.<br />
Förderung des Kombinierten<br />
Güterverkehrs<br />
Das österreichische Innovationsförderprogramm<br />
Kombinierter<br />
Güterverkehr fördert:<br />
l Transportgeräte für den Kombinierten<br />
und intermodalen Verkehr<br />
(z. B. Binnen-Container,<br />
Adaptierungen von Schiffsleichtern<br />
für Container und Wechselaufbautentransport);<br />
l innovative Technologien und<br />
Systeme zur Angebotsverbesserung<br />
des Kombinierten und intermodalen<br />
Verkehrs;<br />
l Machbarkeitsstudien;<br />
l externe Schulungen für den<br />
Kombinierten Verkehr. Die Kofinanzierungsrate<br />
liegt bei den beiden<br />
ersten Punkten bei max<strong>im</strong>al<br />
30 Prozent der förderfähigen Investitionen<br />
oder Kosten.<br />
Machbarkeitsstudien und externe<br />
Schulungen werden mit max<strong>im</strong>al<br />
50 Prozent der förderfähigen<br />
Kosten kofinanziert. Die<br />
förderfähigen Kosten betragen<br />
mindestens 8.000 Euro, die max<strong>im</strong>ale<br />
Förderung pro Projekt<br />
liegt bei 800.000 Euro.<br />
Umweltförderung<br />
Das Programm „Umweltförderung<br />
<strong>im</strong> Inland – Betriebliche<br />
Verkehrsmaßnahmen / kl<strong>im</strong>a:aktiv<br />
mobil – Mobilitätsmanagement<br />
für Betriebe“ verfolgt das<br />
Ziel einer Reduktion der Luftverunreinigung<br />
sowie von kl<strong>im</strong>arelevanten<br />
Schadstoffen, Lärm<br />
und Abfällen.<br />
Die förderfähigen Maßnahmen<br />
sind hierbei nicht genau definiert.<br />
Entscheidendes Kriterium<br />
ist das Resultat der Investition,<br />
also die D<strong>im</strong>ension der reduzierten<br />
Umweltbelastung. Die Förderung<br />
beträgt max<strong>im</strong>al 30 Prozent<br />
der umweltrelevanten Investitionskosten.<br />
Die förderfähigen<br />
Kosten liegen bei mindestens<br />
10.000 Euro.<br />
ERP: Ausbau des<br />
Kombi-Verkehrs<br />
Das ERP-Verkehrsprogramm<br />
dient dem Ausbau des Kombi-<br />
Verkehrs. Gefördert werden:<br />
l der Erwerb von Binnen-Containern;<br />
l die Errichtung, Erweiterung<br />
und Ausstattung von Terminals;<br />
l neue Technologien (z. B. Umschlag,<br />
Telematik).<br />
Die Kofinanzierungsrate liegt<br />
zwischen 350.000 und max<strong>im</strong>al<br />
vier Mio. Euro über sechs Jahre.<br />
HERAUSGEBER Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, KR Dr. Rudolf Bohmann GESCHÄFTSFÜHRUNG Drin . Gabriele Ambros, Gerhard Milletich VERLEGER Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 Wien, Leberstraße 122 VERLAGSLEITUNG Mag. Patrick Lenhart<br />
IMPRESSUM<br />
CHEFREDAKTION Dr. Peter Tajmar (peter.tajmar@bohmann.at; Tel. 740 95-438) REDAKTION Josef Müller (josef.mueller@bohmann.at; Tel. 740 95-432), Bernhard Fragner (bernhard.fragner@bohmann.at; Tel. 740 95-181) STÄNDIGE REDAKTIONELLE MITARBEITER Jan Bergrath (Köln),<br />
Manfred Radloff (Berlin), Wilf Seifert (Schweiz), Ing. Peter Smirz ANZEIGENVERKAUF Matthias Hannel (matthias.hannel@bohmann.at; Tel. 740 95-217), Silvia Stein (silvia.stein@bohmann.at; Tel. 740 95-541), Birgit Edlinger (birgit.edlinger@bohmann.at; Tel. 740 95-552 REDAKTIONSASSIS TENZ Monika Supan<br />
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Spedition & Logistik, Öst. Möbeltransportverband (ÖMTV), Verband österreichischer Fernfrächter, Int.Verband der Tarifeure. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs.<br />
1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.<br />
VIA DONAU<br />
European<br />
Transport Press<br />
ETP<br />
Gilt für alle<br />
Fotos, Grafiken<br />
und Artikel<br />
dieser Ausgabe.
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26 3<br />
AKTUELL<br />
GLS setzt verstärkt auf<br />
Erdgas-Transporter<br />
GLS Austria hat <strong>im</strong> Tiroler Unterland<br />
sieben neue Erdgasfahrzeuge<br />
in Dienst gestellt. Die Fiat<br />
Ducato sind seit Mitte Juni für<br />
das Depot Zirl <strong>im</strong> Einsatz. General<br />
Manager Axel Spörl betont<br />
neben den geringen CO 2-Emissionen,<br />
den leiseren Motoren<br />
und der höheren Lebensdauer als<br />
Grund für die Investition vor allem<br />
den Preisvorteil von Erdgas<br />
gegenüber Diesel.<br />
Logwin gewinnt Still Österreich<br />
als Kunden<br />
Der Logistikdienstleister Logwin<br />
hat <strong>im</strong> März die Overnight-<br />
Transporte für Still Österreich<br />
übernommen. Transportiert werden<br />
Ersatzteile für die Reparatur<br />
der Flurförderzeuge von Hamburg<br />
nach Wiener Neudorf. Die<br />
Overnight-Lieferungen langen<br />
dort spätestens um sieben Uhr<br />
morgens ein. Bisher hatte Still<br />
mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet.<br />
M-Oil versorgt Frächter<br />
nun auch in Russland<br />
Mit dem Anschluss von 20 Stationen<br />
an das Tankstellennetz<br />
hat M-Oil Trading den russischen<br />
Markt betreten. „Ein logischer<br />
Schritt“, sagt Prokurist<br />
Georg Nigl. „Da wir in Polen,<br />
Litauen oder am Balkan präsent<br />
sind, war es geradezu eine Notwendigkeit,<br />
unseren Kunden nun<br />
auch an den wichtigen Fernverkehrsrouten<br />
Russlands Tankmöglichkeiten<br />
anzubieten.“<br />
Rhenus kauft Tiefseeterminal<br />
<strong>im</strong> Hafen Rotterdam<br />
Rhenus Port Logistic hat <strong>im</strong> Hafen<br />
Rotterdam mit dem Kauf der<br />
DFDS Seaways Maasvlakte B.V.<br />
einen 200.000 m 2 großen Tiefseeterminal<br />
übernommen. Das<br />
erworbene Areal umfasst insgesamt<br />
20 Hektar. Die Kailänge<br />
beträgt 500 Meter, und für den<br />
RoRo-Umschlag stehen am Wasser<br />
auf 300 Metern zwei Rampen<br />
zur Verfügung. Der Tiefgang<br />
beträgt 16,5 Meter.<br />
Quehenberger setzt LBASE<br />
bald in 16 Ländern ein<br />
Quehenberger Logistics wird ab<br />
2012 be<strong>im</strong> Transport-Management<br />
die Logistik-Lösung LBASE<br />
von Imtech in 16 Zielländern<br />
einsetzen. Derzeit ist das System<br />
in vier Ländern <strong>im</strong> Einsatz. GF<br />
Christian Braunstein: „Wir entschieden<br />
uns für LBASE, da wir<br />
damit unser komplettes Firmennetzwerk<br />
abbilden konnten – wir<br />
nennen das intern die Vogelperspektive.“<br />
SCHENKER<br />
1,4 Mrd. Euro Umsatz entsprechen<br />
einer Steigerung von rund<br />
zwölf Prozent gegenüber dem<br />
Jahr 2009. Das abgefertigte Sendungsvolumen<br />
stieg 2010 um<br />
zehn Prozent auf 7,4 Mio. Sendungen,<br />
die transportierte Tonnage<br />
um drei Prozent auf<br />
13 Mio. Tonnen.<br />
Dennoch: „2010 war trotz der<br />
erkennbaren Genesung der Wirtschaft<br />
ein schwieriges Jahr“, sagt<br />
Elmar Wieland, der Vorstandsvorsitzende<br />
der Schenker & Co<br />
AG Österreich und Südosteuropa.<br />
„Und <strong>im</strong> laufenden Jahr<br />
2011 haben wir uns zwar deutlich<br />
verbessert – doch tendenziell<br />
stehen wir vor den gleichen Problemen<br />
wie 2010.“<br />
Mehr Landverkehr,<br />
aber sinkende Margen<br />
Der Landverkehr, sagt Wieland,<br />
sei <strong>im</strong> Vorjahr von wachsenden<br />
Transportmengen und zunehmender<br />
Lademittel-Knappheit geprägt<br />
gewesen. Die Frächter haben außerdem<br />
die steigenden Dieselpreise<br />
an die Speditionen weitergegeben,<br />
wodurch auch Schenker gezwungen<br />
war, die Preise anzuheben.<br />
„Wir laufen den Kostensteigerungen<br />
<strong>im</strong> Carrier-Markt hinterher“,<br />
kommentiert Finanz-Vorstand<br />
Michael Meyer.<br />
„Sehr zu kämpfen“ hatte Schenker<br />
vor allem in den Märkten<br />
Rumänien, Bulgarien, Griechenland<br />
und am westlichen Balkan.<br />
„Dort sitzt die Krise nachhaltiger,<br />
als wir erwartet hatten“, gesteht<br />
Elmar Wieland ein. „Die<br />
Margen sind insgesamt stark unter<br />
Druck und deutlich rückläu-<br />
fig. Sorgen bereitet uns außerdem<br />
die deutliche Tendenz zu<br />
kleineren Sendungen.“<br />
In der Region Südosteuropa disponierte<br />
Schenker 2010 <strong>im</strong> internationalen<br />
Landverkehr rund<br />
2,6 Mio. Sendungen, ein Plus<br />
von 12,9 Prozent. Im nationalen<br />
österreichischen Landverkehr<br />
waren es 3,7 Mio. Sendungen<br />
oder +3,2 Prozent.<br />
Bahnverkehr rückläufig<br />
Weniger gut lief es für Schenker<br />
2010 <strong>im</strong> Bahnverkehr: Das beförderte<br />
Volumen sank um 11,8 Prozent<br />
auf 4,7 Mio. Tonnen.<br />
Auch hier der Grund: die hartnäckige<br />
Wirtschaftskrise in einigen<br />
der SEE-Länder, die bahnaffine<br />
Massengüter negativ betraf.<br />
„Der Bahnverkehr“, sagt Michael<br />
Meyer, „erholt sich offenbar<br />
am langsamsten. Ich glaube, dass<br />
auch durch NINA hier einiges<br />
Porzellan zerschlagen wurde.“<br />
Rückläufig war auch „Power-<br />
Railer“, das Ganzzugs-Netzwerk,<br />
das Schenker gemeinsam<br />
mit Partnern betreibt. Die Zahl<br />
der gefahrenen Züge sank hier<br />
um 5,7 Prozent auf 2.260, und<br />
Elmar Wieland hofft, „dass das<br />
Tal nun erreicht ist“. Die gute<br />
Meldung aus dem Bahn-Bereich:<br />
2010 startete Noksel, ein Projekt<br />
der Schenker-Sparte Rail Logistics<br />
and Forwarding in Wien und<br />
der türkischen Landesgesellschaft<br />
von DB Schenker. Dabei<br />
transportieren 130 Ganzzüge<br />
8.000 Rohre für die „Gazelle“-<br />
Pipeline von der Türkei nach<br />
Tschechien.<br />
Luft- und Seefracht<br />
erleben Zuwächse<br />
In der Luft- und Seefracht gab es<br />
laut Elmar Wieland 2010 ein<br />
Comeback der Schenker-Region<br />
Südosteuropa. In der Seefracht<br />
wurden 232.600 TEU Vollcontainer<br />
befördert (+18 Prozent)<br />
sowie 72.500 m 3 <strong>im</strong> Sammelcontainer-Verkehr.<br />
Treiber waren hier der Import<br />
von China nach Südosteuropa<br />
sowie Exporte von Österreich in<br />
den Nahen und Mittleren Osten,<br />
in die USA und nach Asien.<br />
Die Luftfracht brachte Schenker<br />
ein Plus von zehn Prozent auf<br />
mehr als 73.400 Tonnen. Auch<br />
in diesem Bereich waren die Importe<br />
aus China die Treiber,<br />
doch Elmar Wieland bleibt vorsichtig:<br />
„Die Zuwachsraten haben<br />
sich hier verflacht. Das<br />
könnte in meinen Augen darauf<br />
TRANSPORT & LOGISTIK<br />
„Die Margen sind stark unter Druck“<br />
Mehr Sendungen, mehr Umsatz: Schenker war 2010 in der Region Österreich und Südosteuropa durchaus erfolgreich.<br />
Rundum zufrieden ist CEO Elmar Wieland dennoch nicht.<br />
» Trotz Genesung ein schwieriges Jahr «<br />
GRÜN-LOGISTIK<br />
Logistiktool für bessere Planbarkeit<br />
Mit LogoMate hat bellaflora eine für seine Bedürfnisse bestens geeignete Software<br />
gefunden. Sie ermöglicht nämlich, in die Zukunft zu schauen.<br />
ARBOR und bellaflora verbindet<br />
eine langjährige Zusammenarbeit.<br />
Consultants unterstützen<br />
das Unternehmen in der Strategieentwicklung,<br />
Konzeption und<br />
Umsetzung von Logistik- und<br />
Organisationsprojekten. bellaflora,<br />
mit Hauptsitz und Logistikhub<br />
in Leonding bei Linz, ist mit<br />
24 Gartencentern in sieben Bundesländern<br />
vertreten. Das Sort<strong>im</strong>ent<br />
umfasst insgesamt 25.000<br />
Artikel: Blumen und Pflanzen sowie<br />
Gartenzubehör und Dekorwaren.<br />
LogoMate unterstützt<br />
den Einkauf <strong>im</strong> Beschaffungsprozess<br />
von „Nicht-Lebendware“.<br />
Hohe Warenverfügbarkeit<br />
bei opt<strong>im</strong>alen Beständen<br />
Die wirtschaftliche Bestandsführung<br />
des umfangreichen Warensort<strong>im</strong>entes<br />
bei höchstmöglicher<br />
Warenverfügbarkeit und opt<strong>im</strong>aler<br />
Versorgung der Filialen sind<br />
die Anforderungen an das Soft-<br />
waretool. LogoMate generiert<br />
aus einer Fülle von Daten, Informationen<br />
und Erfahrungswerten<br />
die opt<strong>im</strong>alen Bestellmengen. Extreme<br />
Saisonalität verbunden mit<br />
häufigem Sort<strong>im</strong>entswechsel von<br />
Trendartikeln und Aktionsgeschäften<br />
finden in der automatischen<br />
Berechnung genauso Berücksichtigung<br />
wie nationale und<br />
internationale Lieferantenstrukturen<br />
und -konditionen.<br />
Alle wesentlichen Bestellinformationen<br />
werden über das Dispositions-Cockpit<br />
übersichtlich und<br />
leicht nachvollziehbar für den<br />
Mitarbeiter <strong>im</strong> Einkauf dargestellt.<br />
Neue Logistikstrategie<br />
BELLAFLORA<br />
Im Zuge der Einführung von LogoMate<br />
erarbeitete bellaflora gemeinsam<br />
mit Partner ARBOR ei-<br />
TAJMAR<br />
Schenker-CEO Elmar Wieland<br />
hindeuten, dass der große Boom<br />
in Asien schön langsam abzuebben<br />
beginnt.“<br />
Weitere Investitionen<br />
Zuwächse erzielte Schenker <strong>im</strong><br />
Bereich der Kontraktlogistik. Zu<br />
nennen wären hier ein Logistiklager<br />
in Orhanli/Istanbul sowie<br />
Projekte in Ungarn, der Slowakei<br />
und Tschechien. Elmar Wieland<br />
betont, dass Schenker trotz des<br />
schwierigen Umfelds 2010 Investments<br />
in der Höhe von<br />
knapp 46 Mio. Euro getätigt hat.<br />
In den kommenden Jahren sollen<br />
jährlich weitere 30 Mio. Euro<br />
folgen. Für 2011 erwartet er eine<br />
leichte Aufwärtsbewegung bei<br />
den Margen – vorausgesetzt, die<br />
Märkte Südosteuropas erholen<br />
sich. Von einer stabilen Wirtschaftslage<br />
zu sprechen, dafür sei<br />
es noch zu früh.<br />
ne neue Strategie. Hatten früher<br />
Lieferanten auch kleine Mengen<br />
direkt an die Filialen geliefert, erfolgen<br />
nun die Lieferungen gebündelt<br />
an den Zentralhub in<br />
Linz.<br />
Die Vorteile: Kosteneinsparungen<br />
und bessere Planbarkeit der<br />
Artikelsort<strong>im</strong>ente in den Gartencentern.<br />
Die Verweildauer der<br />
Ware <strong>im</strong> Logistikhub ist mit max<strong>im</strong>al<br />
einer Woche begrenzt. Warensort<strong>im</strong>ente<br />
werden in Standard-Containern,<br />
Kollis mit flexiblen<br />
Fachböden, an die Filialen<br />
geliefert. Durch die integrierte<br />
Transportplanung können die<br />
Ladekapazitäten von Lkw opt<strong>im</strong>al<br />
genutzt und in weiterer Folge<br />
durch opt<strong>im</strong>ierte Transportwege<br />
Emissionen reduziert werden.<br />
„Kosten für Beschaffung,<br />
Abwicklung, Lagerhaltung und<br />
Transport durch Absatzprognosen<br />
und daraus resultierende genaue<br />
Bestellmengen zu min<strong>im</strong>ieren,<br />
dabei den Servicegrad gegenüber<br />
den Kunden durch hohe<br />
Warenverfügbarkeit zu erhöhen,<br />
gelingt durch den Einsatz von<br />
LogoMate“, erklärt ARBOR-GF<br />
Wolfgang Minarik die Vorteile<br />
des automatischen Dispositionstools.
4<br />
TRANSPORT & LOGISTIK<br />
AKTUELL<br />
Mehr Container via<br />
St. Petersburg<br />
Im russischen Hafen St. Petersburg<br />
stieg das Containervolumen<br />
in den ersten fünf Monaten dieses<br />
Jahres um 38 Prozent auf<br />
231.000 TEU. Der Gesamtumschlag<br />
stieg Jänner bis Mai um<br />
neun Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr. 2010 wurden 59 Mio.<br />
Tonnen umgeschlagen. St. Petersburg<br />
profiliert sich zunehmend<br />
als Universalhafen mit<br />
Schwerpunkt Massengut.<br />
Containerboom <strong>im</strong> Hafen<br />
Singapur<br />
Im weltgrößten Hub für den<br />
Containerumschlag, Singapur,<br />
wurden in den ersten fünf Monaten<br />
dieses Jahres 12 Millionen<br />
TEU umgeschlagen. Das sei ein<br />
Zuwachs um 3,4 Prozent gegenüber<br />
dem Vergleichszeitraum des<br />
Vorjahres, teilt die Hafenverwaltung<br />
mit. Allein <strong>im</strong> Monat Mai<br />
wurden <strong>im</strong> Hafen 2,58 Millionen<br />
Boxen über die Kais verladen<br />
und gelöscht.<br />
Russland: Neuer Hafenteil<br />
in Novorossilisk<br />
Ein Gruppe russischer Investoren<br />
plant den Bau einer neuen Hafenanlage<br />
<strong>im</strong> russischen<br />
Schwarzmeerhafen Novorossilisk.<br />
Das Projekt ist mit<br />
100 Mio. Rubel (3,6 Mio. US-<br />
Dollar) budgetiert und <strong>im</strong> neuen<br />
Hafenteil sollen jährlich 66 Mio.<br />
t umgeschlagen werden können.<br />
Der Bau soll 2013 beginnen, die<br />
Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />
ist für 2018 geplant.<br />
Mehr Cargo auf dem<br />
St.-Lawrence-Strom<br />
Auf dem St.-Lawrence-Strom<br />
sind <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
acht Mio. Tonnen Cargo transportiert<br />
worden und seit Anfang<br />
dieses Jahres verzeichnet man einen<br />
signifikanten Zuwachs be<strong>im</strong><br />
Massengut. Der Strom ist der<br />
Einfüllstutzen für den seeseitigen<br />
Transport nach Kanada und in<br />
die USA, entlang der Route sind<br />
die 15 wichtigsten Häfen der<br />
beiden Staaten angesiedelt.<br />
USA gehen vom Full-<br />
Container-Screening ab<br />
Amerika rückt von seiner Forderung<br />
ab, dass weltweit alle Container<br />
mit Best<strong>im</strong>mung USA in<br />
den Abgangshäfen sicherheitstechnisch<br />
zu 100 Prozent überprüft<br />
werden müssen. Die amerikanische<br />
He<strong>im</strong>atschutzministerin<br />
Janet Napolitano kam nach Rotterdam<br />
und sprach sich dort für<br />
eine Kombination aus Kontrolle,<br />
Risikoanalyse und verstärkter<br />
Kooperation mit den Häfen aus.<br />
WIENER HAFEN<br />
„Ein Ort der Vernetzung“<br />
„Vor einem Jahr waren wir bescheiden<br />
zuversichtlich, aber wie<br />
sich zeigt, war unser Opt<strong>im</strong>ismus<br />
sehr berechtigt.“ Herbert<br />
Szirota, der kaufmännische Geschäftsführer<br />
des Hafens Wien,<br />
konnte vor wenigen Tagen eine<br />
beachtliche Bilanz für das Jahr<br />
2010 vorstellen.<br />
Erfolg in allen Sparten<br />
Mit einem Umsatz von beinahe<br />
48 Mio. Euro erreichte der Hafen<br />
Wien eine Steigerung um<br />
rund 4,6 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr. Das Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit<br />
lag bei mehr als acht Mio. Euro,<br />
und die Gesamtmenge der auf<br />
dem Wasser- und Landweg umgeschlagenen<br />
Güter stieg um<br />
rund eine halbe Mio. Tonnen auf<br />
knapp fünf Mio. Tonnen.<br />
Die Investitionen in die Infrastruktur<br />
betrugen 2010 rund<br />
15,9 Mio. Euro, ein Anstieg um<br />
18 Prozent gegenüber 2009.<br />
Laut Peter Hanke, Geschäftsführer<br />
der Hafen-Mutter Wien Holding,<br />
sind diese Werte nicht nur<br />
ein Zeichen für die Widerstandskraft<br />
des Hafens gegen die Wirtschaftskrise,<br />
sondern auch „eines<br />
der besten in der Geschichte der<br />
Hafen-Wien-Gruppe“.<br />
Besonders erfreulich für den Hafen:<br />
Die Steigerungen gelangen<br />
in beinahe allen Sparten. So stieg<br />
das Volumen des wasserseitigen<br />
Warenumschlags um 16 Prozent<br />
auf 1,25 Mio. Tonnen. Die<br />
durchschnittliche Lagerauslastung<br />
erreichte 80 Prozent (plus<br />
zehn Prozent). Am Containerterminal<br />
wurden 320.000 TEU umgeschlagen,<br />
ein Plus von zehn<br />
Prozent bei Vollcontainern und<br />
von 17 Prozent bei Leercontainern.<br />
Leicht rückläufig war nur<br />
der Neuwagen-Umschlag.<br />
Massive Investitionen<br />
Das Investitionsvolumen von<br />
knapp 16 Mio. Euro des Jahres<br />
2010 steckte der Hafen Wien in<br />
eine Reihe von Infrastruktur-<br />
Projekten. Im Sommer wurde<br />
das neue Hafentor in der Freudenau<br />
in Betrieb genommen. Das<br />
große Zentrallager wurde teilsaniert,<br />
<strong>im</strong> Verwaltungsgebäude<br />
wurde mit der Flächenopt<strong>im</strong>ierung<br />
begonnen.<br />
Vor allem aber startete das Projekt<br />
Landgewinnung: In Bauphase<br />
1, die bereits läuft, werden<br />
rund 25.000 m 2 Betriebsfläche<br />
gewonnen, wobei Bauschutt von<br />
Wiener Großbaustellen zum Einsatz<br />
kommt. Phasen 2 und 3 sind<br />
prinzipiell für zehn Jahre genehmigt,<br />
„doch die wollen wir best<strong>im</strong>mt<br />
nicht ausnützen“, erklärt<br />
Rudolf Mutz, Technik-GF des<br />
Hafens. Das T<strong>im</strong>ing der weiteren<br />
Landgewinnungsphasen hängt<br />
von den Großbaustellen in Wien<br />
ab, „wir sind derzeit zum Beispiel<br />
in Gesprächen mit den ÖBB<br />
bezüglich der Baustelle Nordbahnhof“.<br />
Allein durch die Verwendung<br />
des Bauschutts der WU<br />
hat sich der Hafen <strong>im</strong> Vorjahr<br />
um die 700.000 Euro erspart,<br />
rechnet Mutz vor.<br />
„Beruhigende Zahlen“<br />
Bis 2015 wollen der Hafen gemeinsam<br />
mit Wien Holding und<br />
Stadt Wien rund 95 Mio. Euro<br />
in den weiteren Hafenausbau<br />
stecken, wobei die Landgewinnung<br />
und der Hochwasserschutz<br />
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
Der Hafen Wien hat die Krise gut überstanden und befindet sich wieder auf Wachstumskurs. Den Aufwind will das<br />
Unternehmen in den kommenden Jahren vor allem für Investitionen in die Infrastruktur nutzen.<br />
KONSTANZA<br />
Konstanza und Jebel Ali setzen auf<br />
hafenseitige Kooperation<br />
Der Schwarzmeerhafen Konstanza und der UAE-Hafen<br />
Jebel Ali haben ein Kooperationsabkommen beschlossen.<br />
Die Hafenverwaltung von Konstanza<br />
hat mit DP World UAE<br />
(Vereinigte Arabische Emirate)<br />
dieser Tage ein Kooperationsabkommen<br />
unterzeichnet, das zum<br />
Ziel hat, die hafenseitige Vernetzung<br />
der beiden Hubs in Zukunft<br />
zu forcieren. Das vom rumänischen<br />
Verkehrsminister Anca<br />
Boagiu und von Sultan Ahmed,<br />
Chairman von DP Ports World,<br />
unterschriebene Dokument bezieht<br />
sich <strong>im</strong> konkreten Fall auf<br />
den Hafen Jebel Ali in den UAE.<br />
Viertes Abkommen<br />
In Konstanza zeigt man sich erfreut<br />
über das Abkommen, das<br />
bereits das vierte ist, das Rumänien<br />
mit anderen Häfen geschlossen<br />
hat. Mit Rotterdam,<br />
dem türkischen Hafen Pendik<br />
und den Häfen in Turkmenistan<br />
würden derartige Kooperationsabkommen<br />
bereits mit Leben erfüllt,<br />
heißt es dazu aus dem Bukarester<br />
Verkehrsministerin.<br />
„Mit den Abkommen kapitalisieren<br />
wir das Potenzial des Hafens<br />
in Europa und jetzt auch in<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten“,<br />
sagte Boagiu nach der<br />
Unterzeichnung in Bukarest.<br />
In Konstanza setzt man auf potente,<br />
private Investoren, um den<br />
Standort zu stärken. DP World<br />
betreibt bereits einen Terminal in<br />
Konstanza und ist zudem in 31<br />
Ländern rund um den Globus<br />
mit Terminals an den wichtigen<br />
Logistik-Drehscheiben präsent.<br />
Neues Geschäft <strong>im</strong> Visier<br />
Im Kooperationsabkommen ist<br />
u. a. vorgesehen, dass beide Häfen<br />
Initiativen zur Entwicklung<br />
von Liner Services zwischen den<br />
beiden Hubs ergreifen, aber auch<br />
neue Geschäfte aufzäumen, <strong>im</strong><br />
Bereich Sicherheit und Operating<br />
Erfahrungen austauschen und<br />
letztlich mehr Cargo auf die Beine<br />
stellen. Via Konstanza wurden<br />
<strong>im</strong> Vorjahr mehr als<br />
520.000 Gütertonnen für und<br />
von Österreich umgeschlagen,<br />
um 137 Prozent mehr als <strong>im</strong><br />
Jahr 2009. Vor allem die Importe<br />
haben <strong>im</strong> Vorjahr massiv angezogen.<br />
Herbert Szirota (GF Hafen Wien), Wien-Holding-GF Peter Hanke, Rudolf Mutz<br />
(GF Hafen Wien) und Monika Unterholzner (Prokuristin Hafen Wien) (v. li.)<br />
GÜTERVERKEHRSZENTREN<br />
Rund 80 Investoren von 100<br />
wissen den Begriff GVZ zuzuordnen,<br />
20 Prozent können allerdings<br />
nichts damit anfangen. Ein<br />
Fünftel der 100 überregional<br />
agierenden Investoren, die allesamt<br />
Logistik- und Industrieobjekte<br />
in ihrem Anlageportfolio<br />
gelistet haben, musste be<strong>im</strong> Thema<br />
passen. Dies ergab eine Befragung<br />
durch den Münchner<br />
Logistik<strong>im</strong>mobilien-Spezialisten<br />
Logivest.<br />
Unter den 80 Prozent der sowohl<br />
opportunistischen, als auch Core-Investoren,<br />
die GVZ kennen,<br />
war man sich in einem zentralen<br />
Punkt einig: Ein GVZ an einem<br />
Standort stellt für logistische Investitionen<br />
durchaus einen Anziehungspunkt<br />
dar.<br />
GVZ kaum bekannt<br />
Als Begründung gaben die Investoren<br />
an, dass man dann den<br />
Standort als einen „in der Logistikbranche<br />
besonders nachhaltig<br />
tätigen Standort“ wahrnehme,<br />
was eine Investition dort und <strong>im</strong><br />
Umfeld begünstige. Kuno Neu-<br />
prioritär sind. Massiv erweitert<br />
sollen auch die Lagerflächen für<br />
Umschlagsgeschäft und Lagerhaltung<br />
werden. Prokuristin Monika<br />
Unterholzner: „Wir können<br />
zusehen, wie sich die Lager füllen<br />
und die Containerberge <strong>im</strong>mer<br />
höher werden. Das Aufleben<br />
der Konjunktur kann man wohl<br />
nirgendwo so deutlich ablesen<br />
wie an einem Logistikknoten.<br />
Der Hafen Wien ist ein solcher<br />
Ort der Vernetzung für die Logistikbranche.“<br />
Und wird es wohl bleiben. Das<br />
erste Halbjahr 2011, sagt Peter<br />
Hanke, zeige bereits ein weiteres<br />
Plus von 15 Prozent <strong>im</strong> Containerbereich.<br />
„Die Zahlen sind<br />
wirklich sehr beruhigend.“<br />
Ein GVZ ist manchen Investoren<br />
kein Begriff<br />
In Österreich ein Fremdwort, in Deutschland gang und<br />
gäbe: Güterverteilzentren (GVZ).<br />
HAFENWIEN.COM<br />
meier, Geschäftsführer der Logivest,<br />
nahm seine Gespräche mit<br />
Investoren zum Anlass, näher<br />
nachzufragen. „Interessant für<br />
mich war, dass die meisten Namen<br />
der GVZ in Deutschland<br />
kaum bekannt sind. Zu Unrecht,<br />
denn dass sie einen wichtigen<br />
Part in der Entscheidung für einen<br />
Standort spielen könnten,<br />
zeigt die obige Aussage der Investoren.“<br />
Auf konkrete Namen von Güterverkehrszentren<br />
angesprochen,<br />
nannten die 80 Investoren in erster<br />
Linie das GVZ Nürnberg, die<br />
drei Berliner GVZ sowie das<br />
GVZ Bremen. Sehr oft fielen<br />
auch die Namen der Logistikzentren<br />
Cargo City Süd in Frankfurt,<br />
Hamburger Hafen und<br />
Duisport.<br />
Diese präsentieren sich jedoch<br />
nicht unter dem Begriff GVZ.<br />
(Alle deutschen GVZ auf einen<br />
Blick sind auf der Website<br />
www.logivest.de zu finden.) Logivest<br />
legt in seiner Arbeit neben<br />
der Vermarktung von Logistikflächen<br />
auch viel Wert auf das<br />
Thema Standortmarketing.
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26 5<br />
IPH (2)<br />
FORSCHUNG<br />
Identifikation über Licht<br />
Techniker forschen an einem wiederbeschreibbaren Label,<br />
das von Mensch und Maschine gelesen werden kann.<br />
„IdentOverLight“ heißt das Projekt,<br />
an dem das Institut für Integrierte<br />
Produktion Hannover<br />
(IPH) seit Mai dieses Jahres arbeitet.<br />
Binnen zwei Jahren soll<br />
ein wiederbeschreibbares Super-<br />
Label entwickelt werden, das sowohl<br />
von Maschinen als auch<br />
von Menschen gelesen werden<br />
kann.<br />
Sven Heißmeyer will bestehende<br />
ID-Systeme zusammenführen<br />
Geplant ist ein automatisches<br />
Identifikationsverfahren, das die<br />
Vorzüge bestehender Auto-ID-<br />
Systeme vereint.<br />
IdentOverLight soll automatisch<br />
auslesbar sein wie der weit verbreitete<br />
Barcode, ohne Technik<br />
lesbar wie ein Etikett und wiederbeschreibbar<br />
wie ein RFID-<br />
Tag. Und es soll mit allen bislang<br />
HAMBURG SÜD<br />
Oetker auf Kurs<br />
existierenden Verfahren kompatibel<br />
sein. Auto-ID-Systeme haben<br />
gemeinsam, dass sie automatisch<br />
ausgelesen werden können<br />
und der Identifikation von Gegenständen<br />
oder auch der Zugangskontrolle<br />
zu best<strong>im</strong>mten<br />
Bereichen dienen.<br />
Miteinander kompatibel sind die<br />
Systeme bislang nicht. Zwar gibt<br />
es schon kombinierte Systeme,<br />
wie etwa Etiketten, die mit<br />
RFID-Labeln versehen sind. Wiederbeschrieben<br />
werden können<br />
allerdings nur die von Maschinen<br />
auslesbaren RFID-Tags.<br />
Einsatz in der<br />
Fördertechnik<br />
Sven Heißmeyer, der am IPH für<br />
das Forschungsprojekt verantwortliche<br />
Ingenieur, will keine<br />
grundlegend neue Technologie<br />
erfinden, sondern die bestehenden<br />
ID-Systeme erweitern und<br />
zusammenführen.<br />
„Wichtig ist, dass die Datenübertragung<br />
möglichst energieeffizient<br />
abläuft.“<br />
Das fertige Super-Label soll bei<br />
den am Projekt beteiligten Partnern<br />
testweise zum Einsatz kommen,<br />
um die idealen Anwendungsgebiete<br />
zu erforschen. Im<br />
Auge hat das IPH dabei zum Beispiel<br />
die Fördertechnik, wo das<br />
Label etwa bei der Erkennung<br />
von Behältern oder bei Ein- und<br />
Auslagerungsprozessen <strong>im</strong> Lager<br />
eingesetzt werden könnte.<br />
Die Hochseeschifffahrt macht dem deutschen Nahrungsmittelkonzern<br />
Dr. Oetker Freude.<br />
Der deutsche Reederei- und Nahrungsmittelkonzern<br />
Oetker hat<br />
dank florierender Geschäfte seiner<br />
Schifffahrtssparte wieder<br />
deutlich mehr Wasser unter dem<br />
Kiel.<br />
Die Oetker-Gruppe habe nach<br />
dem beispiellosen Umsatzeinbruch<br />
2009 <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
die Erlöse um knapp 20 Prozent<br />
auf 9,5 Mrd. Euro gesteigert,<br />
gab Oetker-Chef Richard Oetker<br />
vergangene Woche in Bielefeld<br />
bekannt.<br />
Dabei profitierte Oetker vom<br />
Anziehen des Welthandels: Die<br />
Schifffahrt, der größte Geschäftsbereich,<br />
verzeichnete 2010 ein<br />
rasantes Umsatzwachstum von<br />
39 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro in<br />
der Reederei Hamburg Süd. Un-<br />
ter anderem konnte Oetker die<br />
Frachtraten für die transportierten<br />
Güter in die Höhe schrauben.<br />
Die zweitgrößte Sparte, der<br />
durch Tiefkühlpizzen bekannte<br />
Nahrungsmittelbereich, steigerte<br />
den Umsatz leicht auf 2,3 (2,1)<br />
Mrd. Euro.<br />
Wie es dem Konzern wirtschaftlich<br />
als Ganzes geht, darüber<br />
wird diskret geschwiegen. Zum<br />
Gewinn äußert sich das Familienunternehmen<br />
Oetker traditionell<br />
nicht.<br />
Der Konzern habe ein Ergebnis<br />
erzielt, mit dem man „zufrieden“<br />
sei, sagte Oetker lediglich, dessen<br />
Imperium auf das Jahr 1890<br />
zurückgeht, als mit der Produktion<br />
von Backpulver begonnen<br />
worden ist.<br />
SUPPLY CHAIN<br />
Sicherheit ist das Thema<br />
Bis 2030 werden Attacken auf<br />
die globale Supply Chain zunehmen.<br />
Die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
machen<br />
Transporte teuer und zeitaufwendig.<br />
Zudem ist in der Logistikbranche<br />
die Sorge vor Hacker-<br />
Angriffen groß. Terroristen und<br />
Cyber-Kr<strong>im</strong>inelle könnten die<br />
Supply Chain gewaltig in Unordnung<br />
bringen. Das sind die Kernaussagen<br />
einer aktuellen Studie<br />
(„Transportation & Logistics –<br />
Securing the supply chain“) der<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />
PwC und des<br />
Supply-Chain-Management-Instituts<br />
(SMI) an der EBS Business<br />
School in Wiesbaden.<br />
Weltweit wurden dazu 80 Branchen-Experten<br />
nach einer Echtzeit-Delphi-Methode<br />
zu diesem<br />
Thema befragt und die Antworten<br />
lassen Angstgefühle aufkommen.<br />
Die Befragten aus Industrie,<br />
Forschung und Politik erwarten<br />
eine Zunahme gezielter<br />
Angriffe auf die Supply Chains<br />
(Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
56 Prozent). Der Schaden durch<br />
Hacker-Angriffe dürfte dabei<br />
künftig noch deutlich größer sein<br />
als der physischer Attacken (Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
50 Prozent).<br />
Als Folge der wachsenden Bedrohung<br />
könnten die Sicherheitsausgaben<br />
der Transport- und Logistikunternehmen<br />
deutlich steigen.<br />
Investitionen in die Sicherheit<br />
auch der IT-Systeme werden<br />
damit zu den bedeutendsten<br />
Kostentreibern in der Logistik-<br />
Branche. Außerdem erwarten die<br />
Experten längere Transportzeiten<br />
auf Grund schärferer Sicherheitsvorkehrungen<br />
und befürchten,<br />
dass die besondere Gefährdung<br />
best<strong>im</strong>mter Regionen zu einer<br />
Verlagerung von Handelsrouten<br />
führen wird.<br />
„Die Lieferbeziehungen zwischen<br />
Produzenten, Zulieferern<br />
und Konsumenten sind in den<br />
vergangenen Jahren <strong>im</strong>mer komplexer<br />
und damit auch störanfälliger<br />
geworden. Heute konzentrieren<br />
sich 90 Prozent des weltweiten<br />
Handelsvolumens auf<br />
knapp 40 Transportknotenpunkte.<br />
Fällt auch nur eines dieser<br />
Hubs aus, sind die wirtschaftlichen<br />
Folgen bereits nach kurzer<br />
Zeit erheblich und rund um den<br />
Globus zu spüren“, so Klaus-<br />
Dieter Ruske, Partner bei PwC<br />
und Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Transport und Logistik.<br />
Suez-Kanal spürt es<br />
Anschläge auf best<strong>im</strong>mte, stark<br />
frequentierte Knotenpunkte<br />
könnten die Volkswirtschaften<br />
der angrenzenden Regionen destabilisieren.<br />
Damit rechnen<br />
49 Prozent der Befragten. So verliert<br />
beispielsweise Ägypten<br />
schon heute über 640 Millionen<br />
US-Dollar pro Jahr, weil Reeder<br />
die Frachtpassage über den von<br />
Piraterie bedrohten Golf von<br />
Aden und den Suez-Kanal mei-<br />
TRANSPORT & LOGISTIK<br />
Die Logistikbranche fürchtet in Zukunft mehr Attacken durch Terroristen, Piraten und<br />
Cyber-Kr<strong>im</strong>inelle. Besonders die Spediteure sollten sich in Acht nehmen.<br />
AUSBILDUNG<br />
Preiswürdig kooperiert<br />
Dachser und die PTS H<strong>im</strong>berg erhalten<br />
den Education Award des Landes NÖ.<br />
Dachser und die Polytechnische<br />
Schule (PTS) in H<strong>im</strong>berg bekommen<br />
für ihre Kooperation den<br />
diesjährigen Education Award<br />
des Landes Niederösterreich.<br />
Das Projekt <strong>im</strong> Fachbereich Büro/Logistik<br />
belegt den zweiten<br />
Platz.<br />
Dachser unterstützt das Polytechnikum<br />
bereits seit mehreren<br />
Jahren: Im Fachbereich Büro/Logistik<br />
werden die Schüler auf<br />
Lehrberufe in der Logistik vorbereitet.<br />
Durch die günstige infrastrukturelle<br />
Lage H<strong>im</strong>bergs ergeben sich<br />
in dieser Branche viele Berufsund<br />
Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Schüler der Polytechnischen<br />
Schule besuchen regelmäßig die<br />
Dachser-Niederlassung H<strong>im</strong>-<br />
Die Vorstellung, dass Hacker das IT-System von Logistikkonzernen sabotieren,<br />
lässt die Verantwortlichen zusammenzucken<br />
berg/Wien und<br />
lernen <strong>im</strong> Stationenbetrieb<br />
mehrere Abteilungen<br />
und typischeTätigkeiten<br />
in dem<br />
Unternehmen<br />
kennen.<br />
„Die Koopera-<br />
DACHSER<br />
tion funktioniert sehr gut“, sagt<br />
Niederlassungsleiter Günter<br />
Hirschbeck. „Wir haben die<br />
Möglichkeit, die Schüler vorab<br />
kennenzulernen und sie über die<br />
interessanten Berufe in der<br />
Wachstumsbranche Logistik zu<br />
informieren.“<br />
Juliane Maurer, Fachbereichsleiterin<br />
Büro/Logistik an der PTS<br />
H<strong>im</strong>berg, sagt: „Diese Koopera-<br />
den. Trotz der zunehmenden Risiken<br />
wird es jedoch keine Abkehr<br />
von weltumspannenden<br />
Lieferketten geben. Lediglich mit<br />
einer Wahrscheinlichkeit von<br />
30 Prozent bewerten die Branchenexperten<br />
ein Szenario, in<br />
dem die globalen Lieferketten <strong>im</strong><br />
Jahr 2030 weniger komplex<br />
strukturiert sind als heute.<br />
Logistiker verantwortlich<br />
BILDERBOX<br />
Die Verantwortung liege bei den<br />
Logistikunternehmen. Um den<br />
künftigen Gefahren wirksam begegnen<br />
zu können, werden sie<br />
ihre gesamte Lieferkette einem<br />
verpflichtenden Sicherheitscheck<br />
unterziehen müssen (Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
70 Prozent).<br />
Den wirksamsten Schutz vor Angriffen<br />
jeglicher Art sehen die<br />
Befragten <strong>im</strong> Einsatz fortschrittlicher<br />
Technologien (Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
60 Prozent).<br />
Von staatlichen und zwischenstaatlichen<br />
Institutionen erwarten<br />
sie demgegenüber nicht die<br />
entscheidenden Impulse für mehr<br />
Sicherheit (Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
44 Prozent).<br />
Die Schüler der PTS H<strong>im</strong>berg werden mit Unterstützung<br />
von Dachser auf Lehrberufe in der Logistik vorbereitet<br />
tionen bieten auf der einen Seite<br />
den Schülern die Chance, eine<br />
innovative Branche und moderne<br />
Unternehmen kennenzulernen.<br />
Andererseits haben auch die Firmen<br />
die Möglichkeit, zukünftige<br />
Mitarbeiter zu akquirieren. So<br />
haben beide etwas davon und<br />
meine Schüler erhalten die Chance<br />
auf einen herausfordernden<br />
und spannenden Lehrberuf.“
6<br />
PROMOTION BMVIT<br />
IVS<br />
Österreich hat schon vor Jahren mit dem<br />
Telematik-Rahmenplan wesentliche Vorarbeiten<br />
dafür geleistet, dass mittels „intelligenter<br />
Verkehrssysteme“ der Datenund<br />
Warentransport in Richtung „green<br />
logistics“ gepusht wird. Aus dem Rahmenplan<br />
wurde jetzt der ITS-Aktionsplan,<br />
um die Umsetzung von der Theorie in die<br />
Praxis zu beschleunigen. Um gezielt Maßnahmen<br />
setzen zu können, sind derzeit 13<br />
prioritäre Bereiche in Ausarbeitung.<br />
Natürlich hat auch die Europäische Kommission<br />
entscheidende Vorarbeiten dazu<br />
geleistet, die wichtigsten sind das erst<br />
kürzlich vorgestellte Weißbuch, der Aktionsplan<br />
COM(2008) 886 sowie die<br />
Richtlinie 2010/40/EU.<br />
Das Weißbuch „Fahrplan zu einem einheitlichen<br />
europäischen Verkehrsraum – Hin<br />
zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden<br />
Verkehrssystem“ wurde<br />
Ende März dieses Jahres veröffentlich.<br />
40 unterschiedliche Initiativen sollen zur<br />
Erreichung von zehn Zielen dienen. Unter<br />
anderem wird eine Senkung der verkehrsbedingten<br />
Emissionen um 60 Prozent bis<br />
Mitte des Jahrhunderts angestrebt, durch<br />
neue Kraftstoffe und Antriebstechnologien<br />
soll eine Halbierung der Anzahl der „mit<br />
konventionellem Kraftstoff betriebenen<br />
Pkw“ <strong>im</strong> Stadtverkehr bis 2030 erreicht<br />
werden. Ein vollständiger Verzicht konventioneller<br />
Kraftstoffe wird für 2050 angepeilt.<br />
Ziel Mult<strong>im</strong>odalität<br />
Eine entscheidende Zielsetzung des Weißbuches<br />
ist die Opt<strong>im</strong>ierung mult<strong>im</strong>odaler<br />
Logistikketten. 30 Prozent des Straßengüterverkehrs<br />
über 300 km sollen dadurch<br />
auf Schiene oder Schiff verlagert werden.<br />
Entscheidend dafür ist nach EU-Meinung<br />
die Steigerung der Effizienz des Verkehrs<br />
und der Infrastrukturnutzung durch Informationssysteme.<br />
Bis 2020 soll ein Rahmen<br />
für ein europäisches mult<strong>im</strong>odales<br />
Verkehrsinformations-, Management- und<br />
Zahlsystem geschaffen werden.<br />
Die Ziele des Weißbuches sind zum Teil<br />
Weiterentwicklungen des Aktionsplans<br />
zur Einführung intelligenter Verkehrssysteme<br />
(IVS) in Europa aus dem Jahr 2008.<br />
Damals stand vor allem der Straßenverkehr<br />
<strong>im</strong> Fokus, nun sind alle Verkehrsträger<br />
gefordert, ihre Effizienz und ihre<br />
Schnittstellen (Terminals, Umlademöglichkeiten,<br />
...) zu verbessern. Die IVS-Richtlinie<br />
ist seit August 2010 in Kraft und<br />
schafft den rechtlichen Rahmen zur koordinierten<br />
Einführung und Nutzung von<br />
Verkehrstelematik. Die vier vorrangigen<br />
Intelligente Verkehrssysteme<br />
ALS HERAUSFORDERUNG UND CHANCE FÜR DIE LOGISTIK<br />
Bereichen betreffen die Nutzung von Straßen-,<br />
Verkehrs- und Reisedaten, IVS-<br />
Dienste für das Frachtmanagement, Telematik-Anwendungen<br />
für die Straßenverkehrssicherheit<br />
sowie das Zukunftsfeld<br />
„Kommunikation zwischen Fahrzeugen<br />
und Verkehrsinfrastruktur“.<br />
Österreichs IVS-Gesetz<br />
Intelligente Verkehrssysteme müssen<br />
durch eine entsprechende Strategie gefördert<br />
und durch staatliche Maßnahmen<br />
unterstützt werden, dieser nationale IVS-<br />
Aktionsplan entsteht derzeit. Zusätzlich<br />
ist ein gesetzlicher Rahmen wichtig, um<br />
der EU-Richtlinie zu entsprechen. Das<br />
IVS-Gesetz ist ebenfalls in Ausarbeitung<br />
und soll demnächst zur Begutachtung freigegeben<br />
werden. Wichtige Eckpunkte des<br />
neuen Gesetzes sind<br />
* Begriffsbest<strong>im</strong>mungen sowie die Pflichten<br />
der IVS-Anbieter,<br />
* die Einbindung der Graphenintegrationsplattform<br />
(GIP),<br />
* Monitoring sowie<br />
* ein jährlicher verpflichtender Verkehrstelematikbericht.<br />
Die Vision des IVS-Aktionsplans – und<br />
damit auch des künftigen IVS-Gesetzes:<br />
„Ein intelligentes Verkehrssystem unterstützt<br />
durch die Bereitstellung organisatorischer<br />
und technischer Rahmenbedingungen<br />
die Vernetzung der Verkehrsträger mit<br />
dem Ziel, den IVS-Nutzer mit hochwertigen<br />
Informationen und Entscheidungsgrundlagen<br />
in Echtzeit zu versorgen.<br />
Hierdurch wird sowohl die Nutzung der<br />
Infrastrukturkapazität opt<strong>im</strong>iert als auch<br />
durch die Bereitstellung qualitativ hochwertiger<br />
Dienste an alle IVS-Nutzer ein<br />
➊ Die wesentlichen<br />
Fördermöglichkeiten<br />
➋ die Welt der<br />
Logistik<br />
➌ IVS-Dienste<br />
erhöhen die<br />
Qualität<br />
➍ IVS-Strategie<br />
➎ Anwender-Beispiel<br />
➋<br />
wesentlicher Beitrag zu den Handlungsfeldern<br />
Effizienz, Sicherheit und Umwelt geleistet.“<br />
Technologie made in Austria<br />
Bereits in den vergangenen Jahren konnten<br />
über die Technologie-Förderschiene<br />
des BMVIT wichtige Impulse gesetzt werden,<br />
um „intelligenten“ Verkehrssystemen<br />
nicht nur eine wissenschaftliche Basis,<br />
sondern auch eine marktrelevante Bedeutung<br />
zu verschaffen.<br />
Beispiel Parkplatzmanagement für Lkw:<br />
Die Asfinag arbeitet an entsprechenden<br />
digitalen Reservierungssystemen.<br />
Beispiel Opt<strong>im</strong>ierung des urbanen Lieferund<br />
Zustellverkehrs: Für ein verbessertes<br />
Ladezonenmanagement wird ab Herbst<br />
eine von ABD-Consulting angeregte Studie<br />
erarbeitet mit dem Ziel, pro Tag eine<br />
Einsparung von 1,7 t CO 2 zu erreichen.<br />
Beispiel Tracking&Tracing: Das Start-up-<br />
Unternehmen CargoMon verbessert das<br />
Monitoring und die Sicherheit <strong>im</strong> Contai-<br />
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
➊<br />
nertransport. „CargoMon Systems ist ein<br />
Anbieter für Güterverfolgung und sensorunterstützteFrachtzustands-Überwachung.<br />
Die angebotenen Produkte sind in<br />
der kompletten Lebensdauer energieautark<br />
und wartungsfrei. Durch Positionsverfolgung<br />
des Transports und Zustandsüberwachung<br />
der Ware helfen wir unseren<br />
Kunden aus der Industrie, ihre komplexen<br />
Logistikdienste innerhalb der kompletten<br />
intermodalen Transportkette effizienter<br />
abzuwickeln.“<br />
Die Zukunft von IVS-Aktionsplan und<br />
IVS-Gesetz ist sehr bedarfsorientiert ausgelegt.<br />
Ein entscheidenes Instrument zur Förderung<br />
he<strong>im</strong>ischer Telematik-Technologien<br />
ist der KLIEN-Fonds, ein neuer Call zum<br />
Thema IVS ist derzeit in Vorbereitung.<br />
Was GIP in der Ostregion Österreichs<br />
schon heute garantiert, nämlich mult<strong>im</strong>odale<br />
Verkehrsinformationen, soll in den<br />
nächsten Monaten auch VAO bieten: Verkehrsauskunft<br />
Österreich wird es <strong>im</strong> Internet<br />
ab Herbst 2012 als kostenloses Informationsmodul<br />
geben.<br />
➍ ➎<br />
➌
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26 7<br />
PRAXISTEST FÜR NEUE TACHOGENERATION<br />
<strong>Lenkzeitvorteile</strong> <strong>im</strong> <strong>Verteilerverkehr</strong><br />
Nur Stoneridge und VDO bieten seit Mai die digitalen Tachografen an, mit welchen die neue 1-Minuten-Regel gemäß<br />
der EU-Verordnung 1266/2009 ab Oktober umgesetzt werden muss.<br />
VON JAN BERGRATH<br />
Es ist ein Wettrennen um die<br />
Zeit. Die Lenkzeit des Lkw-Fahrers.<br />
Stoneridge präsentierte den<br />
neuen digitalen Tacho<br />
SE5000Exakt als Erster schon<br />
<strong>im</strong> April auf der NUFAM in<br />
Karlsruhe, Marktführer VDO<br />
legte <strong>im</strong> Mai auf der transport<br />
logistic in München mit der Version<br />
1.4 des DTCO 1381 nach.<br />
Beide Geräte warten mit einigen<br />
neuen sinnvollen Features auf,<br />
die das Handling für die Fahrer<br />
und die Unternehmen erleichtern<br />
werden. Entscheidend ist jedoch<br />
die Umsetzung der sogenannten<br />
1-Minuten-Regelung, die ab Oktober<br />
2011 gemäß der ergänzten<br />
EU-Verordnung 1266/2009 für<br />
alle dann neu zugelassenen Fahrzeuge<br />
Pflicht wird. Das hängt<br />
mit der gesetzlich vorgegebenen<br />
Einstellung der Software <strong>im</strong><br />
Zeitmesser zusammen: Bislang<br />
notiert ein digitaler Tacho Lenkzeit<br />
bereits nach exakt fünf Sekunden.<br />
In Zukunft best<strong>im</strong>mt<br />
die längste Aktivität innerhalb<br />
einer gegebenen Minute, ob diese<br />
als Lenk-, Arbeits- oder Ruhezeit<br />
gewertet wird.<br />
Große Zeitgewinne<br />
Ein Praxistest bei der Spedition<br />
Große-Vehne in Schwieberdingen<br />
zeigt jetzt erstmalig: Im <strong>Verteilerverkehr</strong><br />
sind erhebliche Zeitvorteile<br />
möglich. Mit 150 Lkw fährt<br />
Große-Vehne an diesem Standort<br />
für die Automobil- und Zulieferindustrie.<br />
In der Frühschicht beliefert<br />
Kai Matthes mit einem Sattelzug<br />
<strong>im</strong> Radius von 250 Kilometern<br />
sechs bis acht Entladestellen<br />
mit Leergut, dazu hat er etwa<br />
gleich viele Ladestellen für Vorholungen.<br />
In der Spätschicht fährt<br />
ein Springer die nächtliche Linie<br />
ins 170 Kilometer entfernte Werk<br />
von Mercedes-Benz in Wörth. In<br />
diesen Actros mit einem älteren<br />
Tacho von Siemens VDO wird ein<br />
SE5000Exakt parallel verbaut, sodass<br />
ein Vergleich der Lenkzeiten<br />
und der zurückgelegten Wegstre-<br />
cke bei beiden Tachos möglich ist.<br />
Dabei geht es nicht um einen<br />
Markenvergleich. Als der Test bereits<br />
Ende April vereinbart wurde,<br />
hatte VDO seinen DTCO 1.4<br />
noch nicht vorgestellt. Nach Angaben<br />
von VDO kommt er bei internen<br />
Tests aber auf vergleichbare<br />
Werte.<br />
Eine Stichprobe erfolgte am<br />
11. Mai auf der etwa 50 Kilometer<br />
langen Strecke von Bretzfeld<br />
nach Schwieberdingen. Getestet<br />
werden unter anderem: der Parkplatzsuchverkehr<br />
auf einer Raststätte,<br />
die Ortsdurchfahrt in Bietighe<strong>im</strong><br />
mit Ampeln und Kreisverkehren<br />
und am Ende eine typische<br />
Situation an der Rampe,<br />
bei der Fahrer Kai Matthes den<br />
Zug innerhalb von 29 Sekunden<br />
zum Halteplatz fährt – ohne dass<br />
eine Lenkzeit notiert wird. Das<br />
Zwischenergebnis nähert sich<br />
bereits dem bekannten Werbeversprechen<br />
des Herstellers, bis<br />
zu 45 Minuten reine Lenkzeit<br />
am Tag zu sparen: Während der<br />
ältere Tacho 85 Minuten Lenkzeit<br />
notiert, kommt der neue Sto-<br />
neridge mit 65 Minuten aus. Ein<br />
Zeitgewinn von 20 Minuten.<br />
Neuer Tacho<br />
rechnet anders<br />
Für die ganze Testphase – genau<br />
eine Doppelwoche – berechnet<br />
der VDO 87:10 Stunden, der<br />
SE5000Exakt nur 76:07 Stunden.<br />
Die Zeitersparnis beträgt<br />
11:03 Stunden. Selbst auf der Linientour<br />
ins Werk holt der neue<br />
DigiTacho <strong>im</strong> Schnitt dreizehn<br />
Minuten raus. Ausgehend von<br />
zehn Werktagen ergibt sich eine<br />
tägliche Lenkzeitdifferenz von<br />
rund 66 Minuten – zu Gunsten<br />
des SE5000Exakt.<br />
Dabei sind das nur fiktive Werte.<br />
Faktisch legt der Fahrer seine Tagestour<br />
keine Sekunde schneller<br />
zurück. Und eigentlich hat er<br />
auch nichts davon. Seine reine<br />
Lenkzeit liegt pro Schicht <strong>im</strong>mer<br />
bei rund fünf Stunden. „Wir<br />
müssen nur sehen, dass er mit<br />
seiner gesamten Arbeitszeit <strong>im</strong><br />
gesetzlichen Rahmen bleibt“,<br />
sagt Geschäftsführer René Gro-<br />
Teststellung Lenkzeitvegleich Tacho (DTCO1381) nach bisher gültiger Verordnung<br />
und SE5000Exakt nach 1266/2009, verbaut in MB Actros<br />
Tacho (DTCO) Test-Tacho (SE5000Exakt) Vergleich<br />
KW Tag Datum Lenkzeit gef. Strecke Lenkzeit gef. Strecke Differenz Differenz<br />
in Std. in KM in Std. in KM in min in Std.<br />
18 Mo 02.05.2011 10:43 448 09:17 448 -86 -01:26<br />
18 Di 03.05.2011 09:58 457 08:36 456 -82 -01:22<br />
18 Mi 04.05.2011 09:53 480 08:49 480 -64 -01:04<br />
18 Do 05.05.2011 08:31 413 07:35 413 -56 -00:56<br />
18 Fr 06.05.2011 09:32 485 08:37 485 -55 -00:55<br />
18 Sa 07.05.2011 00:05 0 00:00 0 -5 -00:05<br />
18 So 08.05.2011 00:00 0 00:00 0 -0 -00:00<br />
Summe KW 18 48:42 2283 42:54 2282 -348 -05:48<br />
19 Mo 09.05.2011 07:29 340 06:30 341 -59 -00:59<br />
19 Di 10.05.2011 08:21 398 07:25 397 -56 -00:56<br />
19 Mi 11.05.2011 09:29 429 08:15 429 -74 -01:14<br />
19 Do 12.05.2011 06:37 282 05:40 282 -57 -00:57<br />
19 Fr 13.05.2011 05:41 249 04:57 250 -44 -00:43<br />
19 Sa 14.05.2011 00:51 7 00:26 7 -25 -00:25<br />
Summe KW 19 38:28 1705 33:13 1706 -315 -05:14<br />
Summe KW 18+19 87:10 3988 76:07 3988 -663 -11:02<br />
ße-Vehne. „Dennoch sind die<br />
Werte irritierend. Im Prinzip<br />
kann sich jeder Unternehmer<br />
jetzt den Tacho aussuchen, der<br />
am besten zu seiner Tour passt.“<br />
Kostbare Zeiten<br />
In der Tat: Noch nie war Lenkzeit<br />
so wertvoll wie heute. Denn<br />
der <strong>im</strong> Mai 2006 europaweit<br />
eingeführte digitale Tacho hat<br />
sie, zusammen mit der EU-Verordnung<br />
561/2006 über die<br />
Lenk- und Ruhezeiten, arg be-<br />
www.zenit-spedition.at<br />
TRANSPORT & LOGISTIK<br />
BERGRATH (2)<br />
schnitten. Ihre Kontrolle ist<br />
praktisch lückenlos geworden.<br />
Und schon früh haben Fahrer<br />
und Unternehmer festgestellt,<br />
dass sie best<strong>im</strong>mte Touren, die<br />
sie jahrelang ohne Probleme mit<br />
einem analogen Tacho <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Gesetze abwickeln<br />
konnten, mit einem digitalen Tacho<br />
nicht mehr schaffen. Und sei<br />
es dabei auch nur eine Frage von<br />
wenigen Minuten.<br />
Ñ FORTSETZUNG SEITE 8<br />
„Geht nicht gibt´s nicht“ bei - ZENIT ... wir sind die SpezialOsten!<br />
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8<br />
TRANSPORT & LOGISTIK<br />
PRAXISTEST FÜR NEUE TACHOGENERATION<br />
<strong>Lenkzeitvorteile</strong> <strong>im</strong> <strong>Verteilerverkehr</strong><br />
Ñ FORTSETZUNG VON SEITE 7<br />
Da heute europaweit <strong>im</strong>mer<br />
noch rund 50 Prozent aller Lkw<br />
einen analogen Tacho haben, hat<br />
die EU bereits die Leitlinie 4 zur<br />
EU-Verordnung 561/2006 ins<br />
Spiel gebracht, um wenigstens<br />
ein einheitliches Vorgehen bei<br />
Kontrollen zu ermöglichen.<br />
Hiernach kann bei Verkehren<br />
mit viel Stop-and-Go eine Toleranz<br />
von bis zu 15 Minuten pro<br />
viereinhalb Stunden Lenkzeit gewährt<br />
werden. Die Betonung<br />
liegt auf „kann“ – denn es ist lediglich<br />
eine Empfehlung aus<br />
Brüssel. Das BAG verspricht,<br />
wenigstens in Deutschland die<br />
Leitlinie 4 bei Kontrollen zu berücksichtigten.<br />
In anderen EU-<br />
Ländern ist das nicht der Fall.<br />
Kostbare Zeiten<br />
Eine größere Kontrollgerechtigkeit<br />
ist jetzt mit Einführung der<br />
neuen 1-Minuten-Regelung aber<br />
auch nicht zu erwarten, wie das<br />
deutsche Bundesverkehrsministerium<br />
(BMVBS) in Berlin auf Anfrage<br />
mitteilt: „Die Änderung<br />
der Minutenregelung sollte dazu<br />
führen, dass hinsichtlich des analogen<br />
Kontrollgerätes und der<br />
neuen Gerätegeneration keine<br />
spürbaren Unterschiede bei der<br />
Aufzeichnung mehr entstehen.“<br />
Allerdings sind die getesteten<br />
Unterschiede deutlich höher als<br />
die größtmögliche Toleranz der<br />
Leitlinie 4. Möglicherweise werden<br />
sich in Kürze die ersten Gerichte<br />
mit der Frage auseinandersetzen,<br />
welche genaue zeitliche<br />
Definition nun der Lenkzeit zugrunde<br />
liegt.<br />
MARKTBAROMETER ÖSTERREICH<br />
AT AT AT CZ 54 46<br />
77 23<br />
Fracht in % Laderaum in %<br />
Werte von 22.06. bis 28.06.2011<br />
Es bedeutet aber auch: Fahrer<br />
mit dem alten digitalen Tacho<br />
haben wieder einen Nachteil.<br />
Streng genommen wird die<br />
Lenkzeit innerhalb der EU jetzt<br />
mit sogar dreierlei Maß gemessen,<br />
wie Juristen beklagen –<br />
doch über die möglichen Konsequenzen<br />
bei Kontrollen gibt es<br />
noch keine stringente Antwort.<br />
Der (BGL) fürchtet gar: „Sollten<br />
die Zeiten des Tests typisch<br />
und repräsentativ sein, ergibt<br />
sich in der Tat bei Lkw-Kontrollen<br />
eine Ungleichbehandlung,<br />
die weder aus der Sicht<br />
der Fahrer noch der Unternehmer<br />
tragfähig wäre.“<br />
Stoneridge und VDO bieten deshalb<br />
zeitlich begrenzte lukrative<br />
Austauschpreise zwischen 640<br />
und 680 Euro an. Eine Investition,<br />
die sich unter Umständen<br />
schnell amortisiert, wie ein weiterer<br />
Erfahrungsbericht bei Große-<br />
ZEITGEWINN IM MINUTENTAKT<br />
AT<br />
AT<br />
AT<br />
AT<br />
AT<br />
DE<br />
HU<br />
IT<br />
SL<br />
SK<br />
71 29<br />
45 55<br />
60 40<br />
41 59<br />
63 37<br />
Vehne nahelegt (siehe Kasten). So<br />
rät selbst das BMVBS zum<br />
schnellstmöglichen Austausch<br />
der Geräte – und wiegelt ansonsten<br />
ab: „Der Sinn und Zweck der<br />
Lenk- und Ruhezeiten wird auch<br />
bei Verwendung älterer Geräte sichergestellt.<br />
Eine Verpflichtung<br />
zum nachträglichen Einbau der<br />
neuen Gerätegeneration in bereits<br />
zugelassene Fahrzeuge hätte<br />
der Wirtschaft unnötige Kosten<br />
bereitet. Insgesamt handelt es<br />
sich aber um ein temporäres Problem,<br />
da in neu zuzulassende<br />
Fahrzeuge keine älteren Geräte<br />
eingebaut werden dürfen.“<br />
PS: Jedes Unternehmen, das seine<br />
alten Tachographen (alle Marken,<br />
analog oder digital) durch<br />
den neuen SE5000Exakt ersetzen<br />
möchte, erhält für jedes Altgerät<br />
einen Gutschein <strong>im</strong> Wert von<br />
100 Euro. www.se5000.com/de/<br />
tauschangebot.html<br />
Die 1-Minuten-Regelung beruht auf einem s<strong>im</strong>plen Prinzip: Je mehr Stopps<br />
es auf einer Tour gibt, desto größer ist am Ende die „fiktive“ Zeitersparnis.<br />
Ein Fahrer, der <strong>im</strong> Idealfall nur von Depot zu Depot ausschließlich auf der<br />
Autobahn fährt, hat <strong>im</strong> Prinzip keinen nennenswerten Vorteil. Auch das ist<br />
relativ, wie René Große-Vehne mittlerweile bestätigen kann. Direkt nach<br />
dem Vergleichstest <strong>im</strong> Mai hat er zwei SE5000Exakt als Tauschgeräte in<br />
zwei Fernzügen fest einbauen lassen. Ein Sattelzug fährt dabei eine getaktete<br />
Linie von 720 Kilometern zwischen Untertürkhe<strong>im</strong> und Kölleda, die<br />
<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Bereich von 8:55 bis 9:02 Stunden Fahrzeit liegen. Der indirekte<br />
Vergleich basiert allerdings nur auf den bisherigen Datensätzen der zeitlich<br />
regelmäßigen Verkehre: Hier spart der Fahrer höchstens sieben bis<br />
acht Minuten – die aber in diesem Grenzbereich zum möglichen Verstoß<br />
entscheidend sein können. „Es gibt dem Fahrer auf dieser Relation eine gewisse<br />
Ruhe“, so Große-Vehne. Bei einem Wechselbrückenzug <strong>im</strong> täglichen<br />
Milk run-Verkehr mit einer Laufleistung von lediglich 160 Kilometern wurden<br />
wieder Einsparungen von bis zu einer Stunde festgehalten – verursacht vor<br />
allem durch viele kurze Bewegungen <strong>im</strong> Werk und be<strong>im</strong> Umbrücken. „Einen<br />
sehr großen Unterschied haben wir <strong>im</strong> Stau festgestellt“, so Große-Vehne,<br />
„hier hat zum Beispiel ein 47 Minuten langer Stau gerade einmal sieben<br />
Minuten Lenkzeit aufgezeichnet.“<br />
CZ<br />
DE<br />
HU<br />
IT<br />
SL<br />
SK<br />
AT<br />
AT<br />
AT<br />
AT<br />
AT<br />
AT<br />
79 21<br />
57 43<br />
53 47<br />
74 26<br />
89 11<br />
84 16<br />
TEST<br />
4. Tag: Um es gleich vorwegzunehmen:<br />
Ich kam mit dem E-Citroen<br />
sowohl nach Wolkersdorf<br />
als auch wieder nach Hause. In<br />
Wien fuhr ich mit dem Hinweis<br />
auf dem Distanzzähler weg, dass<br />
ich mit der Batterieladung noch<br />
131 Kilometer fahren könne. Angekommen<br />
bin ich mit 129 Kilometern.<br />
Ich war also äußerst<br />
ökonomisch unterwegs.<br />
5. Tag: Langsam bin ich etwas<br />
genervt. „Und? Wie fährt sich sowas?“<br />
Am Parkplatz des Supermarkts,<br />
die Klassenkollegen, am<br />
Arbeitsplatz, selbst an der Kreuzung<br />
bei Rotphase der Ampel<br />
werden die Fenster heruntergelassen<br />
und die eine oder andere<br />
interessierte Frage gestellt.<br />
Ich kann dabei <strong>im</strong>mer nur sagen:<br />
Ein Auto, das sich super fährt.<br />
Sonst wäre ich ja nicht unterwegs<br />
damit. Dass der erste Elektrohype<br />
bei den Automobilen<br />
schon mehr als 100 Jahre vorbei<br />
ist, muss ich ja <strong>im</strong> Smalltalk<br />
nicht heraushängen lassen.<br />
6.–8. Tag: Normalität macht sich<br />
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
Auf leisen Sohlen durch Wien<br />
Mit einem „Stromer“ <strong>im</strong> Alltag unterwegs.<br />
Teil 2 der Tagebuchaufzeichnungen.<br />
BVL-LOGISTIK-AKADEMIE – THEMEN UND TERMINE<br />
breit. Keine Angst mehr vor zu<br />
wenig Strom <strong>im</strong> „Tank“, lässiges<br />
Gleiten, keine aufwendige Tourenplanung<br />
mehr, Stadtauto pur<br />
eben für kleinere Besorgungen<br />
und Botenfahrten für die Familie.<br />
9. Tag: Bringt eine forcierte Elektromobilität<br />
tatsächlich einen<br />
entscheidenden Effekt für das<br />
Kl<strong>im</strong>a? Tiefenentladung bei der<br />
Batterie – Ja oder Nein? Wie oft<br />
kann man den Batteriesatz überhaupt<br />
laden? Wie gestalten sich<br />
Versicherungsprämie oder Kfz-<br />
Steuer mit dem neuen E-Mobil?<br />
10. Tag: Bei einigen dieser vorhin<br />
genannten Fragen bin ich schon<br />
kundig geworden, andere sind<br />
noch offen, etwa die nach einer<br />
umfassenden Infrastruktur für<br />
das Batterieladen. Und: Welche<br />
Kauf- oder Mietoptionen wird<br />
der Markt offerieren? Leasing<br />
für die Batterie statt Kauf?<br />
12.+13. Tag: Ruhephase. Noch<br />
eine Runde, den Hinterradantrieb<br />
genießen und damit auch<br />
den geringen Wendekreis. Nächste<br />
Woche der Schlussbericht.<br />
Die Termine für das heurige Jahr wurden kürzlich fixiert, das erste Modul<br />
heißt „Transportation“. Im Folgenden die aktuelle Programmübersicht,<br />
Anmeldemöglichkeiten unter www.bvl.at/BVL_Logistik_Akademie.html<br />
Transportation 12.09.–13.09.2011<br />
WU Wien<br />
Produktionslogistik 20.09.–21.09.2011<br />
TU Wien<br />
Warehouse Management 27.10.–28.10.2011<br />
Haus der Logistik<br />
Supply Chain Management 09.11.–11.11.2011<br />
Wien<br />
Core Management Skills – Teil 1: Projekt- und Teammanagement<br />
Wien 15.11.–15.11.2011<br />
Core Management Skills – Teil 2: Finanz, Rechnungswesen und<br />
Personalentwicklung<br />
Wien 28.11.–29.11.2011<br />
Supply Chain Flow & Network – Teil 1: Logistik-Planspiel<br />
WU Wien 05.12.–06.12.2011<br />
Supply Chain Flow & Network – Teil 2: Logistiknetzwerke und<br />
Prozessmanagement<br />
WU Wien 07.12. und 09.12.2011
Seite 1A<br />
VIA DONAU<br />
Der Gründungsgedanke lautete:<br />
Integration. via donau – die<br />
Österreichische Wasserstraßen-<br />
Gesellschaft mbH – entstand<br />
2005 auf der Basis von Vorgänger-Institutionen,<br />
die die unterschiedlichen<br />
Aspekte der Wasserstraße<br />
Donau aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln behandelten.<br />
„Ursprünglich war es eine reine<br />
Entwicklungsgesellschaft für die<br />
Donauschifffahrt“, erzählt Thomas<br />
Hartl, bei via donau als Projektmanager<br />
für die Infrastruktur-Entwicklung<br />
verantwortlich.<br />
„Doch die Donau ist viel mehr<br />
als nur eine Wasserstraße. Sie ist<br />
ein komplexes ökologisches System<br />
mit Implikationen auf Wirtschaft,<br />
Umwelt, Kultur, Freizeit<br />
und vieles mehr.“ Verglichen mit<br />
anderen Verkehrsträgern, sagt<br />
Thomas Hartl, sei das System<br />
Wasserstraße relativ komplex.<br />
„Es muss integrativ betrachtet<br />
werden, um für alle Beteiligten<br />
möglichst gute Lösungen zu finden.“<br />
In diesem Sinne entspricht<br />
die Philosophie hinter via donau<br />
jener der EU-Strategie für den<br />
Donauraum (siehe Seite 2A).<br />
Kundenorientiert<br />
Waterways<br />
EIN SPECIAL DER INTERNATIONALEN WOCHENZEITUNG VERKEHR<br />
Zu den vielfältigen Aufgaben<br />
von via donau gehört vor allem<br />
die Instandhaltung. Gemäß der<br />
Belgrader Konvention muss die<br />
Wasserstraße Donau für die internationale<br />
Güter- und Personenschifffahrt<br />
ja ungehindert befahrbar<br />
sein.<br />
Die Technik-Teams an den ver-<br />
Das Mega-Projekt<br />
Startschuss für die EU-Strategie<br />
für den Donauraum.<br />
SEITE 2A<br />
schiedenen Standorten führen<br />
monatliche Vermessungen der<br />
Stromsohle durch, <strong>im</strong> Niederwasserfall<br />
sogar wöchentlich. via<br />
donau plant, organisiert und<br />
überwacht die notwendigen Baggerungen.<br />
Besonders erfolgreich in diesem<br />
Zusammenhang ist das Projekt<br />
„Kundenorientiertes Wasserstraßenmanagement“<br />
(KWSM): Die<br />
Operativen Einheiten messen periodisch<br />
die Seichtstellen der Donau,<br />
um etwaige Verlandungen<br />
rechtzeitig zu erkennen. Die Daten<br />
werden auf der DoRIS-Website<br />
zur Verfügung gestellt, die<br />
seichtesten Stellen zusätzlich<br />
farblich hervorgehoben.<br />
Zusätzlich hat via donau beschlossen,<br />
in jedem Jahr <strong>im</strong> September<br />
– also vor Beginn der<br />
Niederwasserperiode – proaktiv<br />
Baggerungen durchzuführen.<br />
Um eine grafische Darstellung<br />
der Seichtstellen sollen auch die<br />
elektronischen Navigationskarten<br />
IENCs erweitert werden.<br />
Diese Zusatzinformation soll<br />
den Schiffsführer zukünftig bei<br />
der Navigation seines Schiffes<br />
über nautisch schwierige Seichtstellen<br />
der Donau unterstützen.<br />
Schleusen-Tagebuch<br />
Zentrale Aufgabe von via donau<br />
ist weiters der Betrieb der neun<br />
Donau-Schleusen. „In die Abwicklung<br />
des Schleusen-Managements“,<br />
sagt Thomas Hartl,<br />
„stecken wir sehr viel Innovation,<br />
wie etwa <strong>im</strong> Falle der Ent-<br />
www.verkehr.co.at<br />
Integration als Philosophie<br />
Die Drehscheiben<br />
Österreichs Donauhäfen haben die<br />
Wirtschaftskrise gut überstanden.<br />
Seit sechs Jahren kümmert sich via donau um die Entwicklung der Wasserstraße.<br />
Im Mittelpunkt stand dabei von Beginn an eine ganzheitliche Sicht auf die Donau.<br />
wicklung des elektronischen<br />
Schleusentagebuchs.“<br />
via donau kümmert sich ebenso<br />
um das Pegelwesen entlang der<br />
Donau, oder auch um die Erhebung<br />
der Wassergüte (die Donau<br />
ist nicht zuletzt Trinkwasserreservoir<br />
für Städte wie Budapest<br />
oder Belgrad). Selbst für die Instandhaltung<br />
der Treppelwege ist<br />
via donau verantwortlich.<br />
Neutrale Information<br />
Bei zahlreichen Projekten kooperiert<br />
via donau mit Partnern. So<br />
etwa be<strong>im</strong> Projekt „High &<br />
Heavy Transporte am Binnenschiff“<br />
mit Kollegen von ASFI-<br />
NAG und ÖBB, mit Schifffahrtsunternehmen<br />
und der verladenden<br />
Wirtschaft.<br />
Gemeinsam mit der Interessengemeinschaft<br />
öffentlicher Donauhäfen<br />
in Österreich (IGÖD) sowie<br />
den Häfen von Linz, Enns,<br />
Krems und Wien erarbeitet via<br />
donau Strategien zur Entwicklung<br />
von Betriebs- und Logistikstandorten.<br />
Darüber hinaus bietet via donau<br />
Verladern, die ihre Güter mit<br />
dem Binnenschiff transportieren<br />
wollen, umfassende Informationen<br />
zum Thema Transport auf<br />
SEITE 3A<br />
der Donau. Dazu zählen etwa<br />
Informationsveranstaltungen,<br />
Publikationen wie das „Handbuch<br />
der Donauschifffahrt“ oder<br />
auch interaktive Online-Services.<br />
Die Leistungen sind kostenfrei<br />
und vor allem eines – strikt neutral.<br />
Fokus Ökologie<br />
Wie sehr die Aufgaben von via<br />
donau Ökonomie und Ökologie<br />
gleichermaßen umfassen, zeigt<br />
sich exemplarisch am „Flussbaulichen<br />
Gesamtprojekt“ (FGP) <strong>im</strong><br />
Osten von Wien. Die frei fließende<br />
Donaustrecke zwischen dem<br />
Kraftwerk Freudenau und der<br />
Grenze zur Slowakei ist von anhaltender<br />
Sohlerosion betroffen,<br />
die das ökologische Gleichgewicht<br />
des Nationalparks Donau-<br />
Auen beeinträchtigt.<br />
Das von via donau gemeinsam<br />
mit dem bmvit 2002 gestartete<br />
» Die Donau ist viel mehr als nur<br />
eine Wasserstraße «<br />
Projekt ist ein interdisziplinäres:<br />
Wirtschaft, Umwelt, Schifffahrt,<br />
Hochwasserschutz und Wasserbau<br />
kooperieren miteinander.<br />
Die flussbaulichen Maßnahmen<br />
der via donau gelten international<br />
als Vorzeigeprojekte <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit der Einbindung<br />
verschiedenster Interessen<br />
in die Projektplanung. Bereits<br />
vor der Erstellung der generellen<br />
Planung fanden Moderationsworkshops<br />
mit wichtigen Stakeholdern<br />
und NGOs statt. Darüber<br />
hinaus wurden bei zahlreichen<br />
Informations- und Diskus-<br />
Gut geschützt<br />
1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
Die Förderprogramme des bmvit<br />
für den Hochwasserschutz.<br />
sionsveranstaltungen an Universitäten<br />
und in den Anrainergemeinden<br />
die Projektziele und<br />
-maßnahmen diskutiert. „Wir<br />
haben in intensiven Gesprächen<br />
versucht, die Interessen der Ökologie<br />
sowie der Wirtschaft unter<br />
einen Hut zu bringen“, so Hans-<br />
Peter Hasenbichler, Geschäftsführer<br />
von via donau.<br />
Gemeinsames Ziel von via donau,<br />
Nationalpark Donau-Auen<br />
und zahlreichen Projektbefürwortern<br />
von NGOs und Wissenschaft<br />
ist eine möglichst zeitnahe<br />
Ergreifung von effizienten Maßnahmen<br />
zur Verhinderung der<br />
Sohleintiefung.<br />
Die Donau östlich von Wien<br />
gräbt sich <strong>im</strong> Mittel etwas mehr<br />
als zwei Zent<strong>im</strong>eter pro Jahr tiefer<br />
in ihr Bett ein – mit gefährlichen<br />
Folgen für die Umwelt, den<br />
Hochwasserschutz und die<br />
Schifffahrt. Flussbauliche Maßnahmen<br />
der via donau sollen<br />
nun die Eintiefung der Donau<br />
zwischen Wien und Bratislava<br />
nachhaltig und umweltverträglich<br />
stoppen.<br />
Großes Potenzial<br />
SEITE 4A<br />
„Wir haben <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
mit einem Plus von 19 Prozent bei<br />
der Tonnage wieder das Vorkrisenniveau<br />
erreicht“, sagt Thomas<br />
Hartl. „Aber natürlich ist mehr<br />
möglich. Die theoretische Kapazität<br />
der Donau ist bekanntlich erst<br />
zu 10 bis 15 Prozent ausgelastet.“<br />
Der Verkehrsträger Wasserstraße,<br />
sagt Hartl, sei erwiesenermaßen<br />
der umweltfreundlichste und – bei<br />
Just-in-t<strong>im</strong>e-Transporten – auch einer<br />
der ökonomischsten. Ein enormes<br />
Potenzial, das via donau hier<br />
noch zu heben antritt.<br />
www.via-donau.org<br />
350 Kilometer Wasserstraße liegen <strong>im</strong> Fokus von via donau. Mit rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmert sich die Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH um die Agenden der<br />
Binnenschifffahrt ebenso wie um technische Entwicklung, Services für die Wirtschaft und – nicht zuletzt – um Fragen des Natur- und Umweltschutzes.<br />
VIA DONAU
2A<br />
WATERWAYS<br />
DONAURAUMSTRATEGIE<br />
Das Mega-Projekt<br />
Die Strategie für den Donauraum vereint ökonomische und ökologische Anliegen und ist<br />
eines der ambitioniertesten Vorhaben, das die Europäische Union jemals startete.<br />
Große Projekte werfen ihren<br />
Schatten bisweilen in Form erhöhter<br />
Konferenz-Tätigkeit voraus.<br />
In den vergangenen Wochen<br />
wurden in Österreich – und<br />
in zahlreichen anderen Ländern<br />
– eine Reihe von Vorträgen,<br />
Informations-Veranstaltungen<br />
und Konferenzen abgehalten, die<br />
Informationen zur EU-Strategie<br />
für den Donauraum transportierten.<br />
Dieser Tage ist es nun so<br />
weit: Mit dem Startschuss seitens<br />
des Europäischen Rates beginnt<br />
eines der größten und ambitioniertesten<br />
internationalen Projekte,<br />
die die Europäische Union<br />
jemals gestartet hat.<br />
Vier Säulen<br />
Die EU-Strategie für den Donauraum<br />
hat zwar eine starke wirtschaftliche<br />
Komponente, doch<br />
ist ihr Ansatz wesentlich breiter.<br />
Das Projekt ruht auf vier Grundpfeilern:<br />
£ Anbindung des Donauraums<br />
(z. B. Verbesserung der Mobilität,<br />
Förderung der Nutzung<br />
nachhaltiger Energien sowie Förderung<br />
von Kultur und Tourismus);<br />
MARINA WIEN<br />
£ Umweltschutz <strong>im</strong> Donauraum<br />
(z. B. Wiederherstellung<br />
der Wasserqualität, Management<br />
von Umweltrisiken und Erhalt<br />
der Artenvielfalt);<br />
£ Aufbau von Wohlstand <strong>im</strong><br />
Donauraum (z. B. Ausbau der<br />
Forschungskapazität, Verbesserung<br />
der Bildung und Weiterentwicklung<br />
der Informationstechnologien,<br />
Förderung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen<br />
sowie Investitionen in Menschen<br />
und ihre Qualifikationen);<br />
£ Stärkung des Donauraums<br />
(z. B. Erweiterung der institutionellen<br />
Kapazität und Verbesserung<br />
der Zusammenarbeit zur<br />
Bekämpfung der organisierten<br />
Kr<strong>im</strong>inalität).<br />
Makroregionaler Rahmen<br />
Von Deutschland bis zur Ukraine<br />
durchfließt die Donau auf einer<br />
Länge von über 2.800 Kilometern<br />
zehn Staaten – und damit extrem<br />
unterschiedliche wirtschaftliche<br />
und kulturelle Räume.<br />
Um dem gerecht zu werden, ist<br />
die EU-Strategie für den Donauraum<br />
als Kooperation in einem<br />
„makroregionalen“ Rahmen an-<br />
„Von der U-Bahn aufs Schiff“<br />
Mit der Anbindung an das DDSG-Rundfahrten-Netz <strong>im</strong><br />
Mai wurde die Marina Wien stark aufgewertet.<br />
Ende Mai fand die feierliche Eröffnung der neuen Schiffsanlegestelle<br />
an der Marina Wien statt. Seit der Übernahme des Yachthafens durch<br />
den Hafen Wien <strong>im</strong> Jahr 2009<br />
wurde der Standort stark aufgewertet.<br />
„Mit der U2-Station direkt vor<br />
der Haustür haben wir opt<strong>im</strong>ale<br />
Voraussetzungen dafür,<br />
um das Potenzial des Standortes<br />
vor allem in Hinblick auf<br />
die Lebens- und Freizeitqualität<br />
voll auszuschöpfen“, sagte<br />
Finanz- und Wirtschaftsstadträtin<br />
Vizebürgermeisterin Renate<br />
Brauner anlässlich der Eröffnung.<br />
Gemeinsames Projekt<br />
Die neue Anlegestelle ist ein<br />
gemeinsames Projekt der beidenWien-Holding-Unternehmen<br />
DDSG Blue Danube<br />
Schifffahrt und Hafen Wien<br />
mit seinem Tochterunternehmen<br />
WienCont sowie der via<br />
donau.<br />
Neben den bisherigen Einstiegstellen am Schwedenplatz und bei der<br />
Reichsbrücke können Gäste seit Mai nun auch in der Marina Wien<br />
zur „Großen Donaurundfahrt“ starten. In der Saison 2011 legen das<br />
„Hundertwasserschiff“ MS Vindobona und die MS Vienna viermal<br />
täglich hier an.<br />
Allein <strong>im</strong> Jahr 2010 hatte der Hafen Wien 300.000 Euro in die Marina<br />
investiert – vor allem in umfangreiche Sanierungs- und Verbesserungsarbeiten<br />
<strong>im</strong> Betriebsgebäude und <strong>im</strong> Umfeld. Die Anbindung an<br />
die DDSG-Rundfahrten war ein weiterer Schritt dazu, „die Marina zu<br />
einem Platz am Donauufer zu entwickeln, den man gern und <strong>im</strong>mer<br />
wieder besucht“, meinte Vizebürgermeisterin Renate Brauner.<br />
HAFENWIEN.COM<br />
Feierliche Eröffnung: Gerhard Kubik,<br />
Bezirksvorsteher Wien Leopoldstadt,<br />
Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer<br />
via donau, Monika Unterholzner, Prokuristin<br />
Hafen Wien, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin<br />
Vizebürgermeisterin<br />
Renate Brauner sowie Rudolf Mutz, Geschäftsführer<br />
Hafen Wien und Marina<br />
Wien (v. li.)<br />
gelegt: Sie konstituiert keine neuen<br />
Rechtsvorschriften, sondern<br />
stärkt die Verbindungen zwischen<br />
verschiedenen Bereichen<br />
der Politik und koordiniert die<br />
Bemühungen zahlreicher beteiligter<br />
Akteure (ein ähnliches<br />
Konzept verfolgte die EU bereits<br />
<strong>im</strong> Ostseeraum).<br />
Die Donauraum-Strategie bringt<br />
auch keine neuen Fördertöpfe<br />
(die bestehen ja durchaus, siehe<br />
Seite 4A) – es geht vielmehr um<br />
eine effizientere Nutzung der<br />
vorhandenen Mittel.<br />
Elf Schwerpunkte<br />
Beteiligt an dem Programm sind<br />
nicht nur Donau-Anrainerstaaten:<br />
Deutschland (Baden-Württemberg<br />
und Bayern), Österreich,<br />
Ungarn, die Tschechische<br />
Republik, die Slowakei, Slowenien,<br />
Bulgarien, Rumänien,<br />
Kroatien, Serbien, Bosnien und<br />
Herzegowina, Montenegro, die<br />
Republik Moldau und die Ukraine<br />
nehmen daran teil.<br />
Um die Vielfalt der Aufgaben zu<br />
bewältigen, umfasst die EU-Strategie<br />
für den Donauraum elf<br />
Schwerpunktbereiche, die jeweils<br />
NAP<br />
von zwei Staaten koordiniert<br />
werden. Österreich kümmert<br />
sich gemeinsam mit Rumänien<br />
um die Schwerpunktbereiche<br />
„Verbesserung der Mobilität und<br />
Mult<strong>im</strong>odalität/Binnenwasserstraßen“<br />
und gemeinsam mit der<br />
Republik Moldau um „Investitionen<br />
in Menschen und Qualifikationen“.<br />
Wien ist darüber hinaus<br />
gemeinsam mit Slowenien<br />
Vierzig konkrete Maßnahmen<br />
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
für das Thema „Verbesserung<br />
der institutionellen Kapazität<br />
und Zusammenarbeit“ verantwortlich.<br />
„Aufbruchst<strong>im</strong>mung“<br />
Die Aufgabe, die unterschiedlichen<br />
Aspekte des Donauraums<br />
unter einen gemeinsamen Nenner<br />
zu stellen, betonte <strong>im</strong> Rahmen<br />
Der Nationale Aktionsplan Donauschifffahrt (NAP) gibt die Linie für die österreichische<br />
Schifffahrtspolitik bis zum Jahr 2015 vor.<br />
Das Kernstück des Nationalen Aktionsplans Donauschifffahrt (NAP) ist ein Maßnahmenkatalog, der <strong>im</strong><br />
Jahr 2005 in enger Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren des Sektors erstellt wurde.<br />
Im Jänner 2006 stellte die Europäische Kommission das Aktionsprogramm zur Förderung der Binnenschifffahrt<br />
in Europa – NAIADES – vor. Der NAP ist dessen nationale Umsetzungsstrategie und gibt die<br />
Linie für die österreichische Schifffahrtspolitik bis zum Jahr 2015 vor.<br />
Innovativer, verlässlicher, umweltfreundlicher<br />
Maßnahmen in allen relevanten Bereichen – von der Infrastruktur über Flotte und Ausbildung bis zur internationalen<br />
Zusammenarbeit – zielen auf eine stärkere Nutzung der Donau ab. In den letzten Jahren<br />
wurden bereits wichtige Impulse gegeben, um die Schifffahrt innovativer, verlässlicher und umweltfreundlicher<br />
zu machen. Das bmvit arbeitet gemeinsam mit via donau an der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans<br />
Donauschifffahrt. Seit Anfang 2007 ist der NAP Bestandteil des aktuellen Regierungsprogramms.<br />
40 Maßnahmen in zehn Bereichen<br />
Einen Überblick zu den zahlreichen Projekten durch welche der NAP zum Leben erweckt und schließlich<br />
umgesetzt wird bieten die zweijährlich erscheinenden Fortschrittsberichte (downloadbar auf www.donauschifffahrt.info).<br />
Im Juni 2011 wurde der Fortschrittsbericht 2010 mit Vertretern aus dem Schifffahrtssektor und der Wirtschaft<br />
diskutiert.<br />
Der NAP umfasst 40 konkrete Maßnahmen in folgenden 10 Bereichen:<br />
£ INFRASTRUKTUR: Erhalten und Verbessern der Wasserstraßeninfrastruktur<br />
£ HÄFEN: Weiternetwickeln der Donauhäfen zu mult<strong>im</strong>odalen Logistikzentren<br />
£ INFORMATIONSSYSTEME: Einführen und Weiterentwickeln von River Information Services (RIS)<br />
auf der Donau<br />
£ FLOTTE: Modernisieren der österreichischen Flotte<br />
£ AUS- & WEITERBILDUNG: Investieren in Arbeitsplätze und Qualifikation<br />
£ PROMOTION: Erhöhen des Bekanntheitsgrades und Stärken des Images des Donauschifffahrt<br />
£ DATEN & FAKTEN: Verbreitern des Wissensstandes und Verbessern der Datengrundlagen zur<br />
Donauschifffahrt<br />
£ NEUE MÄRKTE: Erschließen der Transportpotenziale der Wasserstraße Donau<br />
£ FÖRDERUNGEN: Bereitstellen von Fördermitteln zur Modernisierung der Donauschifffahrt<br />
£ INTERNATIONALE AKTIVITÄTEN: Stärken der Europäischen Binnenschifffahrt
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26 3A<br />
einer der Konferenzen etwa<br />
Christian Weissenburger, Sektionschef<br />
<strong>im</strong> Verkehrsministerium.<br />
Die Donau sei umfassend zu begreifen:<br />
„Es geht nicht nur um<br />
den Verkehr, sondern auch um<br />
kulturelle, ökologische und politische<br />
Aspekte.“<br />
Die Donau, meinte Weissenburger,<br />
könne durchaus verkehrsrei-<br />
cher gemacht und effizienter genutzt<br />
werden – ohne darunter<br />
den Umweltschutz leiden zu lassen.<br />
„Ich orte eine generelle Aufbruchst<strong>im</strong>mung<br />
<strong>im</strong> Donauraum,<br />
die unter dem Schirm der EU-<br />
Strategie nun einen enormen<br />
Schub bekommen wird.“<br />
Wichtig in diesem Zusammenhang<br />
sei der „Nationale Aktionsplan<br />
Donauschifffahrt“ (NAP),<br />
der mit der EU-Strategie für den<br />
Donauraum korrespondiert (siehe<br />
Kasten links).<br />
„Logistikdrehscheibe“<br />
Wie groß die Erwartungen der<br />
Wirtschaft an die Donauraumstrategie<br />
sind, machte <strong>im</strong> Rahmen<br />
einer der Konferenzen <strong>im</strong><br />
österreichischen Parlament Alexander<br />
Klacska, der Obmann<br />
der Sparte Transport und Verkehr<br />
in der WKO, klar: „Österreich<br />
hat damit die Chance, zur<br />
Logistikdrehscheibe von und<br />
nach Südosteuropa zu werden.“<br />
Die rund 18 Millionen Tonnen<br />
Fracht, die pro Jahr in Österreich<br />
auf der Donau transportiert<br />
werden, seien noch „gar<br />
nichts“.<br />
Möglich sei laut Alexander<br />
Klacska mindestens eine Verdoppelung<br />
der transportierten Güter-Menge<br />
– und dementspre-<br />
chende Einsparungen bei den<br />
Transportkosten.<br />
Ganzjährige Schiffbarkeit<br />
Einig sind sich alle Beteiligten allerdings<br />
darin, dass Österreich<br />
noch einiges zu erledigen hat,<br />
um von der Donauraumstrategie<br />
profitieren zu können. So wird<br />
» Ich orte eine generelle<br />
Aufbruchst<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> Donauraum,<br />
die unter dem Schirm der EU-Strategie<br />
nun einen enormen Schub<br />
bekommen wird «<br />
<strong>im</strong>mer wieder auf die Notwendigkeit<br />
der Sicherung einer ganzjährigen<br />
Schiffbarkeit, sprich:<br />
ausreichende Fahrwassertiefen,<br />
verwiesen, auf eine Reduktion<br />
der Schleusenrevisionszeiten, die<br />
Stärkung der Intermodalität der<br />
Donauhäfen sowie deren verbesserte<br />
Anbindung an das Hinterland.<br />
Christian Steindl, Geschäftsführer<br />
des Ennshafens und Vorsitzender<br />
der Interessensgemeinschaft<br />
öffentlicher Donauhäfen<br />
in Österreich, sieht die Häfen<br />
von Linz, Enns, Krems und Wien<br />
als „Wirtschaftsmotoren <strong>im</strong> Donauraum“.<br />
Ein starkes Zeichen<br />
Abgesehen von den in den vier<br />
Säulen der EU-Strategie für den<br />
Donauraum festgeschriebenen<br />
Zielen, gibt es einen weiteren Aspekt,<br />
der ein Gelingen des Projekts<br />
wünschenswert macht:<br />
Angesichts der gerade in Österreich<br />
relativ geringen Begeisterung<br />
für das europäische Projekt<br />
wäre ein durchschlagender Erfolg<br />
der Donauraumstrategie<br />
gleichzeitig ein starkes Zeichen<br />
dafür, dass die Europäische Union<br />
einen ganzen Wirtschaftsraum<br />
– für die Bevölkerung<br />
spürbar – beleben kann.<br />
DONAUHÄFEN<br />
Die Drehscheiben<br />
„Wir wollen der Güterterminal<br />
in der Ostregion sein“, sagt Monika<br />
Unterholzner, Prokuristin<br />
des Hafens Wien. „Unsere Positionierung<br />
für die Zukunft ist<br />
der verlässliche Partner in der<br />
Vienna Region, der alle Umschlagsarten<br />
anbietet und Qualität,<br />
Leistung und Kapazität für<br />
Wien und Umgebung ausreichend<br />
anbietet.“<br />
Güterverkehrszentrum<br />
Der Hafen Wien ist mit einem<br />
Areal von rund 3,5 Mio. Qua-<br />
dratmetern eines der größten<br />
Güterverkehrszentren Österreichs<br />
mit den Frachthäfen Freudenau,<br />
Albern und dem Ölhafen<br />
Lobau.<br />
Und er steht prototypisch für die<br />
Möglichkeiten, die sich Österreichs<br />
Wirtschaft dank seiner Lage<br />
zwischen West- und Südosteuropa<br />
bieten.<br />
Neue Transportwege<br />
Ein Beispiel dafür ist das INWA-<br />
PO-Projekt (Inland Waterway<br />
and Sea Ports), das <strong>im</strong> September<br />
startet: „Im Zuge dieses Projektes<br />
sehen wir uns verschiedene<br />
neue Transportwege an“, sagt<br />
Monika Unterholzner.<br />
„Dabei geht es einerseits um eine<br />
Achse nach Süden, andererseits<br />
um eine Achse nach Norden.<br />
Auch die Schwarzmeerverkehre<br />
sind für uns interessant, hier<br />
könnte Wien ein sehr wichtiger<br />
Umschlagsplatz sein. Wir hoffen,<br />
dass etwa die Container-Linie,<br />
die jetzt bis Budapest verläuft,<br />
<strong>im</strong> Laufe der kommenden zwei<br />
bis drei Jahre auch bis nach<br />
Wien kommt. Hier wollen wir<br />
die Position Wiens als Umschlagsplatz<br />
weiter ausbauen.“<br />
Werte von 2008 erreicht<br />
Die starke Position äußert sich<br />
auch in den Umschlags- und<br />
Umsatzzahlen. Wie die dieser Tage<br />
veröffentlichte Bilanz des Hafens<br />
Wien zeigt (Details auf Seite<br />
4 in dieser Ausgabe), hat der Hafen<br />
die Rekordwerte von 2008<br />
bereits annähernd erreicht, „und<br />
wir wollen und werden die Umsätze<br />
und den wasserseitigen<br />
Umschlag weiter steigern“, verspricht<br />
Monika Unterholzner.<br />
Ein wesentlicher Schritt in diese<br />
Richtung sind weitere Investitionen.<br />
„Der Hafen Wien ist ein<br />
Unternehmen, das mit Gewinn<br />
arbeitet und Dividenden an die<br />
Wien Holding abliefert. Da unsere<br />
Auslastungszahlen <strong>im</strong> Steigen<br />
sind, wird sich das auch weiterhin<br />
positiv entwickeln. Wir werden<br />
in den kommenden Jahren<br />
aber auch sehr stark in unsere<br />
Infrastruktur investieren. Das ist<br />
ein opt<strong>im</strong>istisches Vorgehen,<br />
aber ich halte es für unbedingt<br />
notwendig, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben.“<br />
Eines der größten Projekte ist die<br />
bereits <strong>im</strong> Laufen befindliche<br />
Landgewinnung. „Der Containerverkehr<br />
steigt zur Zeit dermaßen<br />
an, dass wir einfach neue<br />
Flächen bieten müssen.“<br />
„Flächen fre<strong>im</strong>achen“<br />
Besonders interessant für den<br />
Hafen ist auch die aktuelle Verlegung<br />
der B14. So wird die<br />
„neue“ B14 hinter dem Gebäude<br />
der Hafenverwaltung vorbei direkt<br />
zu einer Anschlussstelle der<br />
A4 führen.<br />
„Bei der Gelegenheit wollen wir<br />
auch Flächen für neue Betriebsansiedelungen<br />
frei machen“,<br />
kündigt Monika Unterholzner<br />
an.<br />
„Der Fokus liegt dabei auf<br />
Transportunternehmungen, denen<br />
wir die Möglichkeit geben<br />
wollen, sich <strong>im</strong> Hafen niederzulassen.<br />
Das Interesse daran ist<br />
groß, wir haben <strong>im</strong>mer wieder<br />
Anfragen, die wir derzeit leider<br />
ablehnen müssen. Bei Lagerauslastung<br />
und Lagerflächen sind<br />
wir also auf Expansionskurs,<br />
und den werden wir beibehalten.“<br />
Neutrale Position<br />
Ein Expansionskurs, der laut<br />
Unterholzner nicht zuletzt durch<br />
die neutrale Position des Hafens<br />
WATERWAYS<br />
Österreichs Donauhäfen haben sich von der Wirtschaftskrise erholt und beginnen wieder<br />
mit massiven Investitionen.<br />
Eines der größten derzeit laufenden Projekte des Hafens Wien ist die Landgewinnung,<br />
die in drei Phasen geschehen wird. Die erste Phase ist bereits <strong>im</strong><br />
Laufen.<br />
Wien ermöglicht wird. „Dass wir<br />
ein Unternehmen der öffentlichen<br />
Hand sind – wenngleich<br />
marktorientiert –, ist ein starkes<br />
Argument. Unsere Partner sind<br />
dankbar für unsere Neutralität.<br />
Der Hafen Wien ist ein Partner,<br />
der Infrastruktur bereitstellt<br />
Dienstleistungen als neutraler<br />
Terminalbetreiber anbietet. Diese<br />
Position werden wir beibehalten,<br />
weil sie uns viele Kundenbeziehungen<br />
sichert.“<br />
Mit seinen Kontakten zu Kunden,<br />
die <strong>im</strong> Transportgeschäft tätig<br />
sind, zu Speditionen, zum Teil<br />
auch zu Verladern, könne der<br />
Hafen Wien die Rolle als Türöffner<br />
spielen.<br />
Enge Kooperation der<br />
he<strong>im</strong>ischen Donauhäfen<br />
Beibehalten wird der Hafen auch<br />
die erfolgreiche Kooperation mit<br />
den anderen Donauhäfen des<br />
Landes <strong>im</strong> Rahmen der Interessengemeinschaft<br />
der österreichischen<br />
Donauhäfen (IGÖD).<br />
Das gemeinsame Auftreten mit<br />
den Häfen von Linz, Enns und<br />
Krems sowie mit der via donau<br />
in strategischen Fragen und in<br />
der Kommunikation habe sich<br />
sehr bewährt: „Gemeinsam bewirken<br />
wir einfach mehr, als das<br />
jeder für sich alleine könnte.<br />
Man kann sich gemeinsam einfach<br />
mehr Gehör verschaffen.“<br />
Große Investments in<br />
allen Häfen<br />
Um große Investments geht es<br />
auch be<strong>im</strong> Linzer Hafen. 2010<br />
brachte Steigerungen bei Umschlag<br />
und Ergebnis – und Investitionen<br />
von über vier Mio.<br />
Euro.<br />
Das große Projekt für 2011 ist<br />
die Hafenverlandung, die bis<br />
spätestens Anfang 2013 abgeschlossen<br />
sein soll. Hinzu kommen<br />
der Umbau der Hafenhalle<br />
zu einer Tiefkühlhalle und der<br />
Ausbau des Containerterminals<br />
– insgesamt wird der Linzer<br />
Hafen 2011 mehr als zehn Mio.<br />
Euro investieren.<br />
Die Strategie, sagt Vorstandsdirektor<br />
Erich Haider, konzentriere<br />
sich „nicht nur auf das Container-<br />
und Umschlaggeschäft,<br />
sondern auch auf hochwertige<br />
Lagerflächen und Spezialisierung<br />
in Logistikbereichen wie Gefahrgut-<br />
oder Tiefkühllager“.<br />
Der Ennshafen projektiert für<br />
2011 die Aufstockung des Bürogebäudes<br />
Containerterminal, die<br />
Schaffung zusätzlicher Containerstellfläche<br />
sowie die Schaffung<br />
eines Informations- und<br />
Veranstaltungsbereichs.<br />
Der Mierka Donauhafen Krems<br />
ging <strong>im</strong> Vorjahr eine strategische<br />
Partnerschaft mit Rhenus ein.<br />
Das Ziel: eine expansive Erweiterung<br />
des Logistikservices am<br />
Standort Krems, aber auch an<br />
anderen tr<strong>im</strong>odalen Logistikstandorten.
4A<br />
WATERWAYS<br />
INTERMODAL<br />
St<strong>im</strong>ulans<br />
Das bmvit fördert Projekte<br />
<strong>im</strong> Kombinierten Verkehr<br />
auf der Donau.<br />
Das Ziel: die St<strong>im</strong>ulierung einer<br />
nachhaltigen Verkehrsverlagerung<br />
<strong>im</strong> Donaukorridor auf den<br />
umweltfreundlichen Verkehrsträger<br />
Binnenschiff, um die enormen<br />
Verkehrszuwächse insbesondere<br />
<strong>im</strong> Straßengüterverkehr<br />
in der Donauregion umwelt- und<br />
sozial verträglich zu bewältigen.<br />
Damit verbunden ist letztlich das<br />
Ziel einer Reduktion der durch<br />
den Straßenverkehr verursachten<br />
Emissionen sowie einer Senkung<br />
der Zahl der Verkehrsunfälle.<br />
Das Mittel: das „Pilotprogramm<br />
zur Entwicklung von intermodalen<br />
Verkehren und zur Förderung<br />
von Projekten <strong>im</strong> Kombinierten<br />
Verkehr auf der Wasserstraße<br />
Donau“.<br />
Innovative Liniendienste<br />
Das rückwirkend von 2007 bis<br />
2013 verlängerte Programm fördert:<br />
£ Auf- und Ausbau von Transportleistungen<br />
in Form von innovativen<br />
Liniendiensten <strong>im</strong><br />
Kombinierten Verkehr für Container,<br />
Wechselaufbauten (WAB)<br />
und Sattelauflieger (SA) mit<br />
Hauptlauf durch das Binnenschiff;<br />
£ Studien und Konzepte, die<br />
der unmittelbaren Vorbereitung<br />
von innovativen Liniendiensten<br />
<strong>im</strong> Kombinierten Verkehr dienen<br />
(Business Plan);<br />
£ Studien und Konzepte, die<br />
intermodale Verkehre unter Einschluss<br />
der Donauschifffahrt<br />
vorbereiten, erweitern und verbessern<br />
und die der generellen<br />
Zielsetzung des Programms entsprechen.<br />
Das Pilotprogramm richtet sich<br />
in erster Linie an alle in Österreich<br />
niedergelassenen Transport-,<br />
Umschlags- und Logistikunternehmen,<br />
die innovative<br />
Dienstleistungen auf der Wasserstraße<br />
Donau entwickeln und<br />
<strong>im</strong>plementieren wollen.<br />
Die Fördersätze<br />
Die finanzielle D<strong>im</strong>ension liegt<br />
bei einer Mio. Euro pro Jahr. Pro<br />
transportiertem Behälter betragen<br />
die Fördersätze:<br />
£ 18 Euro für einen 20-Fuß -<br />
Behälter (TEU) oder einen in der<br />
Länge vergleichbaren WAB;<br />
£ 28 Euro für einen 30-Fuß -<br />
Behälter oder einen in der Länge<br />
vergleichbaren WAB / SA;<br />
£ 34 Euro für einen 40- oder<br />
45-Fuß-Behälter oder einen in<br />
der Länge vergleichbaren WAB /<br />
SA.<br />
£ Für Studien und Konzepte<br />
wird eine Förderung bis max<strong>im</strong>al<br />
50 Prozent der anrechenbaren<br />
Projektkosten gewährt.<br />
Im Rahmen des Programms betragt<br />
die max<strong>im</strong>ale Förderung<br />
bei Liniendiensten 350.000<br />
Euro pro Jahr und Antragsteller.<br />
Bei Studien und Konzepten liegt<br />
die Förderungs-Obergrenze bei<br />
max<strong>im</strong>al 50.000 Euro pro Jahr<br />
und Antragsteller.<br />
HOCHWASSERSCHUTZ<br />
Gut geschützt<br />
Die Förderprogramme des bmvit für den Hochwasserschutz sind beispielgebend <strong>im</strong><br />
Donauraum. Sie beruhen auf einer Kooperation von Bund, Ländern und Gemeinden.<br />
Neben den verkehrsinfrastrukturellen<br />
Schwerpunkten an der Donau<br />
setzte das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie (bmvit), insbesondere<br />
nach den Katastrophenhochwassern<br />
2002 an der Donau und<br />
2006 an der March, gemeinsam<br />
mit den Ländern Wien, Niederösterreich,<br />
Oberösterreich und<br />
betroffenen Gemeinden einen besonderen<br />
Schwerpunkt <strong>im</strong> Bereich<br />
des Hochwasserschutzes<br />
und hat nachfolgendes 3-Säulen-<br />
Modell zum Hochwasserschutz<br />
in seinem Zuständigkeitsbereich<br />
entwickelt:<br />
£ Artikel 15a Bundes-Verfas-<br />
sungsgesetz (B-VG) Vereinbarung<br />
Hochwasserschutz Donau<br />
£ Sanierungsprogramm Do-<br />
nauhochwasserschutzkonkurrenz<br />
(DHK)<br />
£ Generalsanierungsprogramm<br />
March-Thaya-Schutzsystem<br />
Gesetzliche Grundlage bildet das<br />
Wasserbautenförderungsgesetz,<br />
wonach bis zu 50 Prozent der<br />
aufgewendeten Mittel für Hochwasserschutzvorhaben<br />
an<br />
der Donau durch das<br />
bmvit, zumindest 30 Prozent<br />
durch die jeweiligen<br />
Länder und max<strong>im</strong>al 20<br />
Prozent durch die Gemeinden<br />
finanziert werden.<br />
Für die March als Grenzgewässer<br />
finanziert das<br />
bmvit derartige Maßnahmen<br />
zu 100 Prozent.<br />
Für den Bereich der DHK<br />
gelten gesonderte Finanzierungsschlüssel<br />
gemäß<br />
DHK-Gesetz.<br />
Rund 600 Mio. Euro werden<br />
bis zum Jahre 2016<br />
für diese Vorhaben von<br />
Bund und Land bereitgestellt<br />
werden.<br />
Nachhaltigkeit, Innovation,<br />
Sozioökonomie<br />
Die Hochwasserrisikomanagementstrategien<br />
des bmvit wurden<br />
entsprechend den Grundsätzen<br />
der Nachhaltigkeit, Innovation<br />
und Sozioökonomie entwickelt.<br />
Die Beachtung der Vorgaben<br />
der EU-Hochwasserrichtlinie<br />
wie der EU-Wasserrahmenrichtlinie,<br />
modernste Planungsmethoden<br />
und technische Innovationen<br />
bei der Bauumsetzung sowie<br />
bürgernahe Beteiligungsverfahren<br />
erfüllen nicht nur die Schutzbedürfnisse<br />
der Bevölkerung vor<br />
künftigen Hochwasserkatastrophen,<br />
sondern tragen auch dazu<br />
bei, dass der Hochwasserschutz<br />
ein wesentliches Element eines<br />
nachhaltigen Umweltschutzes<br />
darstellt, zur Förderung der<br />
Standortsicherung von Gewerbe<br />
und Industrie, des Fremdenverkehrs,<br />
der Freizeitwirtschaft und<br />
Gastronomie beiträgt und der<br />
Abwanderung aus dem ländlichen<br />
Raum entgegenwirkt.<br />
£ Die Art.-15a-BVG-Vereinba-<br />
rung zwischen dem Bund und<br />
den Ländern Niederösterreich,<br />
Oberösterreich und Wien über<br />
Vorhaben des Hochwasserschutzes<br />
<strong>im</strong> Bereich der österreichischen<br />
Donau umfasst in Summe<br />
31 aktive (4 Wien, 5 OÖ, 22<br />
NÖ) und 3 passive Projekte.<br />
Aktive (technische) Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
beinhalten<br />
die Durchführung von Regulierungen,<br />
die Errichtung von<br />
Dämmen, HW-Schutzmauern,<br />
mobilen HW-Schutzmauern, Untergrundabdichtungen,Pumpwerken,<br />
Entwässerungssielen,<br />
Entlastungsgerinnen zur vorbeugenden<br />
Verminderung von bestehenden<br />
Hochwasserrisiken.<br />
Aber auch Überströmstrecken<br />
zur Vermeidung von Dammbruchszenarien<br />
bei Überschreitung<br />
des Bemessungshochwassers<br />
(HQ100) und zum Schutz<br />
der Unterlieger zählen zur<br />
Grundausstattung eines jeden<br />
Hochwasserschutzprojektes.<br />
Passive Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
(Absiedelungen) dienen<br />
der Gewinnung und Sicherung<br />
von HW-Rückhalte-(Retentions-)<br />
Das Fischa-Pumpwerk<br />
und -Abflussräumen. Durch die<br />
Rückgewinnung von Retentionsräumen<br />
soll dem Donaustrom<br />
wieder mehr Raum <strong>im</strong> Hochwasserfall,<br />
aber auch zur Entwicklung<br />
von natürlichen Lebensräumen<br />
und Rückgewinnung von alten<br />
Nebengerinnen gegeben werden.<br />
420 Mio. Euro investiert<br />
Im Zuge der Vereinbarung werden<br />
rund 51 km Dämme, 9 km<br />
Hochwasserschutzmauern,<br />
17 km Mobilwände, 9 km Nebengerinne,<br />
2 Hafenschutztore<br />
neu errichtet sowie rund 400<br />
Wohn- und Betriebsobjekte abgesiedelt.<br />
Über die Hälfte der <strong>im</strong> Rahmen<br />
der 15a-Vereinbarung Hochwasserschutz<br />
geplanten Mittel von<br />
420 Mio. Euro wurden bereits<br />
investiert, und somit konnten<br />
Schutzprojekte für Weißenkirchen,<br />
Mautern-Hundshe<strong>im</strong>,<br />
Klosterneuburg, Linz, das Tullnerfeld,<br />
Emmersdorf-Schloss Luberegg,<br />
Persenbeug, Mauthausen,<br />
Hafen Freudenau (Hafentor),<br />
Winden, Fischamend und Ybbs<br />
abgeschlossen werden.<br />
Die Projekte für den Verbesserten<br />
HWS Wien, den HWS Machland<br />
Nord, für Spitz, Rossatz- Rührs-<br />
dorf, Rossatz-Arnsdorf befinden<br />
sich voll <strong>im</strong> Bau, die Absiedelungen<br />
<strong>im</strong> Machland Nord, <strong>im</strong><br />
Raum Wallsee, Strengberg, Ardagger<br />
und bei Neustadtl stehen<br />
kurz vor Abschluss.<br />
Besondere Erwähnung verdient<br />
aus obigen Vorhaben das HWS-<br />
Projekt Machland Nord, das mit<br />
auf einer Länge von rund 40 km<br />
neu errichteten Schutzbauten<br />
und 260 Absiedelungsobjekten<br />
das größte diesbezügliche Vorhaben<br />
in Europa darstellt. Ebenso<br />
wurde das größte Hafenschutztor<br />
Europas für den Hafen Freudenau<br />
mit einer Länge von<br />
26,5 m, einer Höhe von 13,5 m<br />
und einem Gesamtgewicht von<br />
200 t <strong>im</strong> Zuge des Förderprogrammes<br />
des bmvit realisiert.<br />
£ Das Sanierungsprogramm<br />
Donauhochwasserschutzkonkurrenz<br />
(DHK) wurde 1927 als<br />
Nachfolgeorganisation der Donauregulierungskommission<br />
zum<br />
Zweck der Erhaltung von Hochwasserschutzanlagen<br />
in Wien<br />
und Niederösterreich gegründet.<br />
Sie besteht aus 3<br />
Organen: Bund, Land Niederösterreich<br />
und Land<br />
Wien. Den Vorsitz führt<br />
das Organ Bund über das<br />
Bundesministerium für<br />
Verkehr, Innovation und<br />
Technologie (bmvit). Geschäftsführende<br />
Stelle der<br />
DHK ist die via donau.<br />
Der örtliche Wirkungsbereich<br />
der DHK umfasst den<br />
Donauverlauf von der Ei-<br />
BMVIT<br />
mündung der Ysper in die<br />
Donau (Grenze Oberösterreich-Niederösterreich)<br />
bis<br />
zur Staatsgrenze bei The-<br />
ben (Marchmündung) samt ihrer<br />
Zubringer, soweit sie <strong>im</strong> Rückstaubereich<br />
der Donauhochwasser<br />
liegen.<br />
Derzeit werden rund 200 km<br />
Dammsystem sowie auch Anlagen<br />
am Wiener Donaukanal gemäß<br />
dem letzten Stand der Technik<br />
<strong>im</strong> Rahmen eines 10-Jahresprogramms<br />
saniert.<br />
Die Gesamtkosten zur Sanierung<br />
der Dammanlagen werden sich<br />
auf rd. 50 Mio. Euro belaufen,<br />
wovon rund 70 % vom Bund<br />
und 30 % von den Ländern getragen<br />
werden.<br />
£ Generalsanierungsprogramm<br />
March-Thaya-Schutzsystem<br />
Aufgrund von Untersuchungen<br />
nach der Hochwasserkatastrophe<br />
2006 stellte sich der schlechte<br />
Zustand des gesamten restlichen<br />
Hochwasserschutzdammes<br />
heraus.<br />
Die Sanierung des rund 80 km<br />
langen Dammsystems erfolgt<br />
nach einem nach Prioritäten gereihten<br />
Sanierungskonzept durch<br />
die via donau <strong>im</strong> Auftrag der<br />
March-Thaya-Hochwasserschutzverbände.<br />
Die Gesamtkosten,<br />
die zu 100 % vom Bund getragen<br />
werden, belaufen sich auf<br />
rd. 120 Mio. Euro. Die Fertigstellung<br />
ist bis 2013 vorgesehen.<br />
Verkehr | 1. Juli 2011 | Nr. 26<br />
ÖKOLOGIE<br />
Kosten-Senker<br />
Neues Förderprogramm <strong>im</strong><br />
Sinne der Ökologie und der<br />
Innovation.<br />
Das „Förderprogramm umweltfreundliches<br />
Binnenschiff“ des<br />
bmvit verfolgt das Ziel, einen<br />
Beitrag zur Senkung der externen<br />
Kosten <strong>im</strong> Verkehrssystem<br />
zu leisten – also Schadstoff-<br />
Emissionen, Lärm, Unfälle und<br />
Staus zu reduzieren.<br />
Um dies zu erreichen, setzt das<br />
Programm auf Modernisierung<br />
und Einsatz von Innovationen in<br />
der Binnenschifffahrt sowie auf<br />
Verkehrsverlagerung auf das Binnenschiff.<br />
Das Programm ist nicht zuletzt<br />
ein Beitrag zur Umsetzung von<br />
NAIADES auf europäischer Ebene<br />
sowie des Nationalen Aktionsplans<br />
Binnenschifffahrt.<br />
Umwelt, Energie,<br />
Sicherheit und Innovation<br />
Die Förderungen beschränken<br />
sich auf die Güterschifffahrt und<br />
können für folgende Vorhaben<br />
vergeben werden:<br />
£ umweltfreundliche bzw. sicherheitsrelevanteSchiffsausund<br />
-umrüstungen.<br />
Hierzu gehören zum Beispiel die<br />
Opt<strong>im</strong>ierung der Propulsionsorgane<br />
und Ruderanlagen zur Einsparung<br />
von Treibstoff, umweltbzw.<br />
sicherheitsrelevante Telematikanwendungen,sicherheitsrelevante<br />
Umrüstungen für den<br />
Transport gefährlicher Güter,<br />
Einbau und Kauf von Abgas-<br />
Nachbehandlungsanlagen, Sloptanks<br />
inkl. Gaspendelsystem, sicherheitsrelevanteelektrotechnische<br />
Ausrüstungen oder Bugstrahlanlage.<br />
£ Modifikation des Schiffskörpers<br />
zur Verbesserung der hydrodynamischen<br />
Verhältnisse bzw.<br />
zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />
von Schiffen und Leichtern<br />
oder zur Verringerung des Tiefgangs<br />
von Schubschiffen.<br />
(Die Liste der Förderbeispiele ist<br />
nicht taxativ.)<br />
Höhere Förderquote für<br />
Klein- und Mittelbetriebe<br />
Für die genannten Fördergegenstände<br />
können nicht rückzahlbare<br />
Zuschüsse <strong>im</strong> Max<strong>im</strong>alausmaß<br />
von 30 Prozent der anrechenbaren<br />
Kosten gewährt werden.<br />
Für Klein- und Mittelbetriebe<br />
gilt eine Förderquote von max<strong>im</strong>al<br />
40 Prozent.<br />
Bis zu 2 Mio. Euro<br />
Gesmatbudget<br />
Die Geringfügigkeitsgrenze für<br />
Projektanträge beträgt 25.000<br />
Euro (Gesamtkosten).<br />
Das Gesamtbudget des Förderprogramms<br />
beläuft sich auf max<strong>im</strong>al<br />
zwei Mio. Euro für die<br />
Laufzeit von fünf Jahren.<br />
Nach der langwierigen Genehmigung<br />
durch die Europäische<br />
Kommission <strong>im</strong> Mai 2011 ist die<br />
Umsetzung des Förderprogramms<br />
nun in Vorbereitung.