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RCA hat neuen Vorstand KN forciert Direktverkehre

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A-1110 WIEN, LEBERSTRASSE 122 · TEL. 740 95-0 · ERSCHEINUNGSORT WIEN · VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN · ISSN 0254-5314 · P.b.b. · 02Z031025W<br />

CEBIT<br />

1.-5. März, Hannover<br />

67. Jahrgang<br />

EU-MARKTBAROMETER<br />

Deja-vu, Teil III: Es bleibt alles<br />

gleich, nichs ändert sich. Das die<br />

Makro-Ebene des Spotmarkts. Im<br />

Mikro-, also Österreich-Bereich,<br />

schaut die Welt schon ein bisschen<br />

anders aus, da ändern sich<br />

die Werte bezüglich Fracht- oder<br />

Transportnachfrage sehr wohl.<br />

Aufsummiert auf EU-Ebene<br />

scheint der Beharrungseffekt aber<br />

doch sehr groß zu sein.<br />

Die Österreich-Werte auf Seite 8.<br />

AKTUELL<br />

Servus Intralogistik<br />

Das Dornbirner Technologieunternehmen<br />

Heron <strong>hat</strong> mit Swisslog<br />

das Gemeinschaftsunternehmen<br />

„Servus Intralogistik“ gegründet.<br />

Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Transportroboter<br />

für den wachstumsträchtigen<br />

Bereich der Lagerund<br />

Distributionslösungen.<br />

Chinesische Bremsen<br />

Die Knorr-Bremse Asia Pacific<br />

und der chinesische Hersteller<br />

Chongqing CAFF Automotive<br />

Braking & Steering Systems haben<br />

ein Joint Venture zur Herstellung<br />

von Komponenten des Nutzfahrzeug-Bremssystems<br />

und des<br />

Antriebsstrangs gegründet.<br />

Verkehr<br />

INT. WOCHENZEITUNG FÜR TRANSPORT, LOGISTIK, WIRTSCHAFT<br />

Netzwerk für<br />

Schweres<br />

BigMove ist das Stückgutnetzwerk<br />

für Spezialtransporte<br />

SEITE 4<br />

RAIL CARGO AUSTRIA<br />

Die Würfel für den <strong>Vorstand</strong> von<br />

Rail Cargo Austria (<strong>RCA</strong>) sind<br />

gefallen. Die Entscheidung der<br />

ÖBB-Holding, den gebürtigen<br />

Niederländer Erik Regter (46)<br />

sowie Andreas Fuchs (45) als<br />

neues Führungsduo auf der<br />

Kommandobrücke des ÖBB-Güterverkehrs<br />

zu installieren, wurde<br />

am Dienstag dieser Woche<br />

vom Aufsichtsrat akzeptiert. Beide<br />

Manager treten ihre neue<br />

Funktion am 15. Februar an, wie<br />

es nach der AR-Sitzung hieß.<br />

Einen <strong>neuen</strong> Chef bekommt<br />

auch die <strong>RCA</strong>-Tochter in Ungarn:<br />

Arnold Schiefer (45) wird<br />

ebenfalls zum 15. Februar die<br />

Geschäftsführung der Rail Cargo<br />

Hungaria (RCH) übernehmen.<br />

Regter ist bei den ÖBB ein Quereinsteiger,<br />

der bisher eine internationale<br />

Karriere mit Stationen<br />

in der Slowakei, Tschechien, im<br />

Baltikum und in Frankreich<br />

durchlief. Von 2007 bis 2009<br />

war er Geschäftsführer bei der<br />

Verbund International GmbH,<br />

für den <strong>RCA</strong>-<strong>Vorstand</strong>sjob übersiedelt<br />

er aus Paris, wo er zuletzt<br />

als Chief Operations Manager<br />

www.verkehr.co.at 28. Jänner 2011 | Nr. 4<br />

SCHIG will CCG-<br />

Beteiligung verkaufen<br />

Beteiligungen an Infrastrukturprojekten<br />

sind zu haben<br />

und Mitglied des <strong>Vorstand</strong>es des<br />

französischen Energieversorgers<br />

Poweo S. A. wirkte, wie aus dem<br />

Lebenslauf hervorgeht.<br />

Fuchs hingegen ist kein Neuer<br />

bei der Bahn. Er kam 1985 zu<br />

den ÖBB und begann seine berufliche<br />

Laufbahn im Betriebsdienst<br />

im Stückgutbereich. Er arbeitete<br />

sich die Karriereleiter<br />

hoch und war u. a. Gründungsgeschäftsführer<br />

der ÖBB Postbus<br />

GmbH. Später avancierte er zum<br />

Chef von BEX Logistik und zum<br />

Geschäftsführer der ebenfalls zu<br />

<strong>RCA</strong> gehörigen Spedition Schier,<br />

Otten & Co. Ab 2008 zeichnete<br />

Fuchs als Leiter Strategie und<br />

Unternehmensentwicklung in der<br />

ÖBB-Holding AG verantwortlich.<br />

Im März des Vorjahres wurde<br />

er Finanzvorstand bei der<br />

ÖBB-Personenverkehr AG.<br />

Macher und Riessland<br />

Mit dem Abgang von Friedrich<br />

Macher und Günther Riessland<br />

im November des Vorjahres leitete<br />

Fuchs gemeinsam mit ÖBB-<br />

Holding-Chef Christian Kern die<br />

SEITE 5<br />

<strong>RCA</strong> <strong>hat</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Vorstand</strong><br />

Erik Regter und Andreas Fuchs wurden am Dienstag zum <strong>neuen</strong> <strong>Vorstand</strong>sduo bei Rail<br />

Cargo Austria bestellt. Regter kommt vom französischen Energiekonzern Poweo.<br />

LANDVERKEHR<br />

Der Umsatz im Geschäftsfeld<br />

Landverkehre soll sich in den<br />

nächsten vier Jahren verdoppeln<br />

– auf zirka 4 Mrd. Euro.<br />

Ein massiver Ausbau im europäischen<br />

Stückgutverkehr soll das<br />

bewerkstelligen. Auch Österreich<br />

ist gefordert – schon seit dem<br />

Vorjahr werden die <strong>Direktverkehre</strong><br />

in Richtung Frankreich<br />

speziell gepusht, auch für die<br />

umliegenden Ostländer gilt diese<br />

Devise.<br />

Nach eigener Einschätzung sieht<br />

sich <strong>KN</strong> derzeit noch auf Rang 5<br />

bis 7 beim Thema „europäische<br />

Landverkehre“. Die Nummer 1<br />

wird nicht zu knacken sein – da<br />

ist Schenker ein zu massiver<br />

Platzhalter.<br />

Schwerpunkt im Programm ist<br />

vor allem eine Stärkung der Di-<br />

rektverkehre, die<br />

momentan schon<br />

etwa 80 Prozent<br />

des Gesamtaufkommensausmachen.<br />

Aber auch<br />

die Linienverkehre,<br />

die derzeit die<br />

Standorte in 38<br />

Ländern anfahren,<br />

sollen bis 2014 von<br />

300 auf 500 aufgestockt<br />

werden.<br />

Für die Landverkehre wird es<br />

künftig auch eine eigene Produktbezeichnung<br />

geben, nämlich<br />

„<strong>KN</strong> Euro-Line“. Feste Fahrpläne<br />

und europaweit einheitliche<br />

Tarife liegen diesem Angebot zugrunde.<br />

Für kürzere Laufzeiten<br />

gibt es eigene Expressprodukte.<br />

Auch die Ökologie wird berück-<br />

<strong>RCA</strong>. Letzterer zieht sich jetzt<br />

wieder auf seine Rolle als <strong>RCA</strong>-<br />

Aufsichtsratsvorsitzender zurück.<br />

Die beiden früheren <strong>RCA</strong>-<br />

Vorstände sind weiterhin im<br />

<strong>RCA</strong>-Haus: Friedrich Macher<br />

agiert als Geschäftsführer bei<br />

Express Interfracht (dafür musste<br />

Ernst Aigner gehen) und Günther<br />

Riessland arbeitet „dort<br />

weiterhin an der Umsetzung des<br />

Turnaround der <strong>RCA</strong>“, verlautet<br />

aus der Holding.<br />

<strong>KN</strong> <strong>forciert</strong> <strong>Direktverkehre</strong><br />

Das Stückgutnetz wird ausgebaut, Ziel ist Platz 3 in Europa bis 2014.<br />

Der Niederländer Erik Regter ist ein<br />

Quereinsteiger bei <strong>RCA</strong><br />

ÖBB<br />

<strong>KN</strong><br />

sichtigt. Bei „<strong>KN</strong> Euro-Line-Climate-Neutral“<br />

wird künftig entsprechend<br />

der jeweiligen CO 2-<br />

Belastung für den Transport ein<br />

Beitrag an die Kompensationsorganisation<br />

„My Climate“ abgegeben.<br />

Die Kosten sollen zuvor<br />

jedoch in den Frachtpreis einkalkuliert<br />

werden.<br />

LGI zieht um –<br />

nach Himberg<br />

Erster ProLogis-Kunde setzt<br />

auf Kontraktlogistik<br />

AKTUELL<br />

Ennshafen will<br />

kräftig investieren<br />

SEITE 6<br />

2010 sei das bisher erfolgreichste<br />

Jahr gewesen, betonten Hafenmanager<br />

und Politik bei einer<br />

Pressekonferenz zu Wochenbeginn.<br />

Heuer werde man mehr als<br />

3 Mio. Euro in den Ausbau der<br />

Hafen-Infrastruktur und der Lagermöglichkeiten<br />

investieren.<br />

Mehr zum „erfolgreichsten Exporthafen<br />

Österreichs“ im<br />

nächsten Kombi-Spezial in der<br />

Verkehr-Ausgabe 6 am 11. Februar.<br />

M-Oil expandierte und<br />

steigert seinen Umsatz<br />

Auf ein erfolgreiches Jahr blickt<br />

die M-Oil Trading GmbH mit Sitz<br />

in Ried im Traunkreis zurück:<br />

Trotz einer für die Transportbranche<br />

nicht sehr einfachen Situation<br />

konnte der international aufgestellte<br />

Diesel-Versorger neuerlich<br />

zulegen. Der Umsatz stieg von<br />

245 Mio. Euro im Jahr 2009 auf<br />

252 Mio. Euro – eine Steigerung<br />

von knapp drei Prozent.<br />

An Aktivitäten war das vergangene<br />

M-Oil-Jahr auf jeden Fall<br />

reich: In Deutschland erfolgte<br />

die Neuaufstellung der Niederlassung.<br />

Vom <strong>neuen</strong> Standort in<br />

Kammerstein bei Nürnberg können<br />

nun die Märkte in den Benelux-Staaten,<br />

Polen, Dänemark<br />

und natürlich Deutschland besser<br />

bearbeitet werden. Zusätzlich<br />

wurden Aktivitäten auf den litauischen<br />

Markt unternommen.


2<br />

MENSCHEN, MÄRKTE, MEINUNGEN<br />

Sehen Sie auch so gerne Krimis<br />

im Fernsehen wie ich?<br />

Dann wissen Sie, dass der Staatsanwalt<br />

nicht immer recht <strong>hat</strong>.<br />

Letztlich entscheidet das Gericht.<br />

Angeklagter, Sachverständiger,<br />

Staatsanwalt, Verteidiger – sie<br />

sind alle in das Geschehen involviert<br />

und beleuchten die zur Verhandlung<br />

anstehende Tat aus den<br />

unterschiedlichsten Blickwinkeln.<br />

Und da kann es schon einmal<br />

vorkommen, dass eben der<br />

Staatswalt nicht recht bekommt<br />

– die Klage wird abgewiesen,<br />

das verlangte Strafausmaß<br />

herabgesetzt und anderes<br />

mehr.<br />

Und wir, die Zuseher, sind live<br />

dabei, können uns ein Bild machen<br />

und uns als Richter oder<br />

Schöffe fühlen.<br />

Wenn die Öffentlichkeit ausgeschlossen<br />

wird, dann gibt es über<br />

diesen Teil des Gerichtsverfahrens<br />

auch keinen Film. Und<br />

schon gar nicht kommt im Krimi<br />

jene Seite bei den Zusehern gut<br />

weg, die da ihre Version von der<br />

nicht-öffentlichen Verhandlung<br />

zum Besten gibt, samt Vorverurteilungen.<br />

Die heimische Bundeswettbewerbsbehörde<br />

gefällt sich, wie<br />

mir scheint, gerade in dieser Rolle.<br />

Vor einer Woche gab es eine<br />

erste mündliche Verhandlung vor<br />

dem Kartellgericht zum Thema<br />

GEFCO<br />

KOMMENTAR<br />

VON PETER TAJMAR<br />

MENSCHEN & WEGE<br />

Mag. (FH) Thomas Ziegler, neuer<br />

Österreich-Chef bei Gefco<br />

Mag. Karin Zipperer verstärkt die<br />

Wiencont-Geschäftsführung<br />

WIENCONT<br />

EUROP. PARLAMENT<br />

SSK-Rahmenübereinkunft. „Man<br />

werde die vorliegenden Geständnisse<br />

der Unternehmen bei der<br />

späteren Bezifferung der Geldbußen<br />

am Ende des kartellgerichtlichen<br />

Verfahrens angemessen berücksichtigen“,<br />

so die Behörde in<br />

einer APA-Aussendung.<br />

Die BWB ist gleichzeitig Kläger –<br />

und somit Partei im Verfahren –<br />

und Richter? Wer klagt an und<br />

wer bewertet? Soll da ein öffentlicher<br />

Druck aufgebaut werden<br />

in Sachen „Speditionskartell“,<br />

wo doch die Öffentlichkeit ausgeschlossen<br />

wurde von der ersten<br />

Verhandlung?<br />

Jetzt noch zum „Unwort des Jahres“:<br />

Es gilt die Unschuldsvermutung.<br />

Ich als Krimifan halte mich<br />

da raus. Saßen früher nur die<br />

„bösen Buben“ auf der Anklagebank,<br />

wird mir die BWB jetzt<br />

auch „unheimlich“ …<br />

Neuer Österreich-GF<br />

bei Gefco<br />

Thomas Ziegler ist seit 10. Jänner<br />

Geschäftsführer der österreichischen<br />

Niederlassung des französischen<br />

Logistikers Gefco. Er<br />

folgt auf Guillaume Chavanat,<br />

der nach sechs Jahren wieder in<br />

die Pariser Zentrale zurückgerufen<br />

wurde. Ziegler <strong>hat</strong> langjährige<br />

Logistikerfahrung, zuletzt war<br />

er im Management der Schachinger<br />

Logistik Holding tätig.<br />

Mag. Karin Zipperer ist<br />

neue GF bei Wiencont<br />

Karin Zipperer verstärkt seit<br />

15. Jänner die Geschäftsführung<br />

der Wiencont. Sie kümmert sich<br />

um die kaufmännischen Agenden,<br />

während Robert Groiss (46)<br />

als technischer Geschäftsführer<br />

verantwortlich zeichnet. Zipperer<br />

ist studierte Juristin und war<br />

zuletzt Geschäftsführerin der<br />

VIE Beteiligungsmanagement.<br />

SAFETY & SECURITY<br />

Um sinnvolle Prioritäten für zukünftigeVerkehrssicherheitsprogramme<br />

setzen zu können, müssen<br />

aussagefähige Kosten-Nutzen-Analysen<br />

erstellt werden. Es<br />

ist nämlich nicht damit getan,<br />

nur an das Verantwortungsbewusstsein<br />

aller Verkehrsteilnehmer,<br />

Infrastrukturerhalter und<br />

Bahnbetreiber zu appellieren.<br />

Vielmehr geht es darum, wer die<br />

Rechnung in Zukunft zu zahlen<br />

<strong>hat</strong> – und zwar nicht nur für sicherheitsrelevante<br />

Investitionen,<br />

sondern vor allem für die Verursachung<br />

von Schäden.<br />

Das ist ein brisantes Thema,<br />

denn einerseits ist schwer zu evaluieren,<br />

wer in welchem Ausmaß<br />

für Un-Sicherheit verantwortlich<br />

ist: Soll man etwa einem Transportunternehmer<br />

gesetzlich teure<br />

Investitionen in Fahrsicherheitseinrichtungen<br />

(Safety Trucks)<br />

vorschreiben? Dann muss man<br />

aber auch einen Pkw-Fahrer zur<br />

Kasse bitten, der den Lkw<br />

„schneidet“, dem dann, wenn<br />

sein Sicherheitssystem mit einer<br />

Vollbremsung reagiert, um diesen<br />

Pkw-Fahrer zu retten, andere<br />

Verkehrsteilnehmer „hinten<br />

drauffahren“.<br />

Unfallfolgekosten sind<br />

zu hoch<br />

Jeder schwere Unfall, egal ob im<br />

Straßen-, Eisenbahn- oder Luftverkehr,<br />

stellt nicht nur einen<br />

großen sozialen, sondern vor allem<br />

auch einen finanziellen Verlust<br />

für die Gesellschaft dar.<br />

„Österreich kann es sich nicht<br />

leisten, im Bereich der Verkehrssicherheit<br />

weiterhin mehr als<br />

5 Mrd. Euro an jährlichen Unfallfolgekosten<br />

in Kauf zu nehmen“,<br />

bringt es Eva-Maria Eichinger-Vill<br />

vom BMVIT auf den<br />

Punkt.<br />

Rund 2,4 Mio. Euro entfallen<br />

auf ein Todesopfer, 291.000 Euro<br />

auf einen Schwer-, 21.000 Euro<br />

auf einen Leichtverletzten sowie<br />

4.000 Euro auf Sachschäden pro<br />

Unfall. Diese Kosten sind, wie es<br />

international üblich ist, inklusive<br />

des „Wertes des menschlichen<br />

Leides“ gerechnet, worunter man<br />

quasi immaterielle Kosten versteht.<br />

Unfallkostenexperte Max<br />

Herry weist ebenfalls auf die<br />

Wichtigkeit einer exakten Bewertung<br />

und Darstellung der Unfallsowie<br />

der Folgekosten hin: „Das<br />

ist die einzige Möglichkeit, die<br />

Kosten für Verkehrssicherheitsmaßnahmen<br />

mit dem daraus erwachsenden<br />

Nutzen zu vergleichen“<br />

– und in weiterer Folge in<br />

Tarifüberlegungen im Verkehrssektor<br />

einfließen zu lassen.<br />

„Die Ergebnisse der europaweiten<br />

Studie ,SARTRE 3‘ zeigen übrigens,<br />

dass österreichische Autofahrer<br />

die tatsächlichen Hauptunfallgefahren<br />

wie überhöhte Geschwindigkeit,<br />

Alkoholisierung,<br />

zu geringen Abstand und Müdigkeit<br />

durchaus realistisch einschätzen“,<br />

erklärt Eichinger-Vill, sie<br />

gäben allerdings auch ihre eigenen<br />

riskanten Fahrmanöver (Einfahren<br />

bei Gelb, knappes Überholen,<br />

dichtes Auffahren) weniger<br />

Verkehr | 28. Jänner 2011 | Nr. 4<br />

(Un-)Sicherheit kostet Geld<br />

Experten diskutierten in der Vorwoche auf einer von FSV und ÖVG gemeinsam<br />

organisierten Tagung Ansätze, Maßnahmen und Kosten der Verkehrssicherheit.<br />

ECOPLUS<br />

Um es gleich vorweg zu sagen:<br />

Niederösterreichs Logistikunternehmen<br />

sind besser als jene in<br />

Oberösterreich. Zumindest ist<br />

das das Ergebnis eines ersten Logistik-Checks<br />

mit 16 Unternehmen.<br />

„Wir wollen das aber nicht<br />

so laut hinausposaunen“, merkte<br />

der Leiter des Logistikclusters<br />

Christian Ecker bei einem Pressetermin<br />

in der Vorwoche an.<br />

Zur Verbesserung der internen<br />

Waren- und Informationsprozesse<br />

in Unternehmen <strong>hat</strong> das Bundesland<br />

einen eigenen Logistikguide<br />

entwickelt, erste Früchte<br />

sind bereits zu erkennen. So gab<br />

es beispielsweise in den 17 Wirt-<br />

schaftsparks des Landes Verbesserungen<br />

in der Einkaufslogistik.<br />

„Wir versuchen mit unseren Aktivitäten,<br />

die wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten der Region noch<br />

besser auszuschöpfen“, sagte<br />

Landesrätin Petra Bohuslav. Und<br />

W<strong>KN</strong>Ö-Präsidentin Sonja Zwazl<br />

ergänzte: „Logistik von heute ist<br />

weit mehr als Transport und Lagerung.<br />

Unsere Angebote unterstützen<br />

die Betriebe dabei, Logistikabläufe<br />

zu optimieren und geeignete<br />

Logistik-Strategien zu<br />

entwickeln.“<br />

Bei größeren Betrieben gebe es<br />

ein Einsparungspotenzial in<br />

sechsstelliger Höhe, so Zwazl.<br />

gern zu als Lenker aus anderen<br />

europäischen Ländern.<br />

Die meisten Experten und Diskutanten<br />

waren sich bei der<br />

Konferenz darüber einig, dass<br />

man eigene Verkehrssicherheitsprogramme<br />

etwickeln müsse, die<br />

sowohl von der Bevölkerung als<br />

auch von den Berufskraftfahrern<br />

als sinnvoll erachtet und daher<br />

bereitwillig akzeptiert werden.<br />

Dazu gehören bewusstseinsbildende<br />

Maßnahmen, die Einführung<br />

neuer Technologien wie Geschwindigkeitsbegrenzer,Alkoholmess-,<br />

Navigations- oder<br />

Stauwarngeräte sowie im Schienenbereich<br />

die Schaffung eines<br />

europaweit einheitlichen Zugleitsystems<br />

(ECTS) – und auch Strafen<br />

bzw. Haftungen für Unbelehrbare.<br />

Vision Zero – eine<br />

Utopie?<br />

„Verkehrspolitische Maßnahmen<br />

kosten oft sehr viel, aber nicht<br />

Euro, sondern politischen Mut“,<br />

erklärte Bernd Skoric, Leiter der<br />

Gruppe Verkehrssicherheit der<br />

Stadt Wien (MA 46). „Die Absenkung<br />

der Fahrgeschwindigkeit<br />

um nur 5 Prozent bringt laut<br />

anerkannten Experten bereits eine<br />

Reduzierung der Zahl an Verkehrstoten<br />

um 20 Prozent, Unfälle<br />

mit Personenschäden würden<br />

um 10 Prozent zurückgehen“,<br />

so Skoric, der vehement<br />

für eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 80 km/h auf Landstraßen<br />

eintrat.<br />

Kräftige Unterstützung für Logistikbranche in NÖ<br />

Die Politik fördert mit mehreren Workshops und hofft auf Synergieeffekte durch<br />

regionale Logistikkooperationen.<br />

„Kosten runter, Ertrag rauf“, so<br />

das aktuelle Motto. Derzeit läuft<br />

ein Pilotprojekt zur Optimierung<br />

von Werksverkehren. Acht von<br />

zehn Unternehmen geben dafür<br />

mehr aus als notwendig, ist die<br />

Wirtschaftskammerpräsidentin<br />

überzeugt.<br />

Welche Bedeutung das Thema<br />

Nachhaltigkeit schon heute <strong>hat</strong>,<br />

skizzierte Ferdinand Koch von<br />

cargo-partner. Die Logistik-Kosten<br />

würden jedenfalls steigen,<br />

der Informationsaufwand ebenfalls.<br />

Koch meint, dass es künftig<br />

auch Kontingentierungen im<br />

Straßenverkehr ähnlich den Slots<br />

in der Luftfahrt geben werde.<br />

HERAUSGEBER Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, KR Dr. Rudolf Bohmann GESCHÄFTSFÜHRUNG Drin . Gabriele Ambros, Gerhard Milletich VERLEGER Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 Wien, Leberstraße 122 VERLAGSLEITUNG Mag. Patrick Lenhart<br />

IMPRESSUM<br />

CHEFREDAKTION Dr. Peter Tajmar (peter.tajmar@bohmann.at; Tel. 740 95-438) REDAKTION Josef Müller (josef.mueller@bohmann.at; Tel. 740 95-432), STÄNDIGE REDAKTIONELLE MITARBEITER Jan Bergrath (Köln), Manfred Radloff (Berlin), Wilf Seifert (Schweiz), Ing. Peter Smirz<br />

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VERTRIEBSLEITUNG Angelika Stola (a.stola@bohmann.at; Tel. 740 95-462) ABOVERWALTUNG abo@bohmann.at; Tel. 740 95-466 LAYOUT & PRODUKTION Markus Frühwirth (DW 451), Michael Stanek (DW 388), Thomas Weber (DW 382) HERSTELLER AV+Astoria Druckzentrum, Faradaygasse 6, 1030 Wien<br />

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1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.<br />

European<br />

Transport Press<br />

ETP<br />

Gilt für alle<br />

Fotos, Grafiken<br />

und Artikel<br />

dieser Ausgabe.


Verkehr | 28. Jänner 2011 | Nr. 4 3<br />

KONTRAKTLOGISTIK<br />

Solution von Quehenberger<br />

Mit einer eigenen Geschäftseinheit will der Salzburger Logistiker künftig vor allem<br />

im Kontraktlogistikgeschäft punkten.<br />

Die Augustin-Quehenberger-<br />

Group bündelt in dem <strong>neuen</strong><br />

Tochterunternehmen Quehenberger<br />

Solutions ab sofort „seine<br />

Kompetenz und langjährige Erfahrung<br />

in der Kontraktlogistik“,<br />

wie es in einer Presseaussendung<br />

heißt. Die Gesellschaft<br />

will vor allem kundenindividuelle<br />

Kontraktlogistik-Lösungen<br />

entwickeln. Als Geschäftsführer<br />

des <strong>neuen</strong> Unternehmens fungiert<br />

Thomas Kammerlander,<br />

wie das Unternehmen in der Vorwoche<br />

mitteilte.<br />

Erfolg machte eigene<br />

Gesellschaft notwendig<br />

Quehenberger <strong>hat</strong> in den vergangenen<br />

Jahren bereits zahlreiche<br />

Kontraktlogistik-Projekte erfolgreich<br />

realisiert und verfügt über<br />

15 Logistik-Standorte in Österreich,<br />

Slowenien, Rumänien,<br />

Bulgarien, Tschechien, Polen und<br />

Russland. An diesen werden<br />

kundenspezifische Lösungen für<br />

die Automobilindustrie, den Reifenhandel,Konsumgüterhersteller,<br />

Handelsketten und für mittelständischeIndustrieunternehmen<br />

umgesetzt.<br />

„Art und Umfang unseres Kontraktlogistikgeschäftes<br />

machen<br />

es notwendig, die Kompetenzen<br />

in einer eigenen Gesellschaft zu<br />

bündeln. Quehenberger Solutions<br />

entwickelt bei jedem <strong>neuen</strong><br />

Projekt die optimale, individuelle<br />

Lösung für unsere Kunden und<br />

stellt im Fortgang die laufende<br />

Optimierung sicher“, erläutert<br />

CEO Christian Fürstaller.<br />

Konkret denkt Quehenberger<br />

Solution im Bereich Beschaffungslogistik<br />

etwa an Vormontagen,<br />

Sequenzierungen oder die<br />

Produktionsversorgung, im Warehosuing<br />

an Etikettier-Angebote,<br />

Setbildungen oder das Retourenmanagement<br />

und natürlich<br />

an die gesamte Distributionslogistik.<br />

Zum Thema Outsourcing<br />

zählt auch das Angebot einer<br />

kompletten Mitarbeiter- und Assetübernahme.<br />

Solution-Chef<br />

Thomas Kammerlander<br />

Geschäftsführer Thomas Kammerlander<br />

verfügt über jahrzehntelange<br />

internationale Erfahrung<br />

als Manager in der Kontraktlogistik,<br />

unter anderem in<br />

Deutschland, Österreich, Polen,<br />

Rumänien und Spanien. Er war<br />

bisher beim Schwesterunternehmen<br />

AUGUSTIN Network tätig<br />

und verantwortet ab sofort die<br />

Entwicklung und Implementierung<br />

aller Projekte in der Kontraktlogistik.<br />

„Wir übernehmen<br />

nicht nur vorgegebene Ausschreibungen,<br />

sondern wir analysieren<br />

Unternehmen in allen<br />

Detailbereichen, um ihr Opti-<br />

mierungspotenzial zu erkennen<br />

und für den Auftraggeber nutzbar<br />

zu machen“, erläutert Kammerlander.<br />

In den vergangenen Monaten <strong>hat</strong><br />

die Augustin-Quehenberger-<br />

Group viel Geld in eine moderne<br />

IT gesteckt, was auch diesem<br />

<strong>neuen</strong> Projekt zugute kommt.<br />

Für eine gesamte Supply-Chain-<br />

Steuerung ist man gerüstet.<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

QUEHENBERGER (2)


4<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

AKTUELL<br />

Finnair denkt an<br />

neue Frachtairline<br />

Laut DVZ-Brief wird sich Finn -<br />

air Cargo möglicherweise an einer<br />

<strong>neuen</strong> finnischen Frachtairline<br />

beteiligen. Das Projekt wird<br />

vom US-Investor Neff Capital<br />

Management unterstützt. Neff<br />

Capital <strong>hat</strong> seine Pläne für<br />

Frachtflüge zwischen Helsinki<br />

und internationalen Zielen mit<br />

eigener Tonnage in der Vorwoche<br />

bekannt gegeben. Der Investor<br />

wurde im Vorjahr gegründet,<br />

Brian Neff ist der ehemalige Präsident<br />

des US-Carriers Southern<br />

Air.<br />

Bewegung an der<br />

Maut-Front<br />

In Belgien wird 2013 eine kilometerabhängige<br />

Maut für den<br />

gewerblichen Güterverkehr ab<br />

3,5 t eingeführt. Darauf haben<br />

sich kürzlich alle drei Regionen<br />

des Landes geeinigt.<br />

Die polnische Regierung will<br />

noch im Jänner die künftigen<br />

Mautsätze festlegen. Derzeit ist<br />

nach den Plänen der Regierung<br />

geplant, ab 1. Juli 2011 auf Autobahnen<br />

und einigen Schnellstraßen<br />

eine Durchschnittsmaut<br />

von umgerechnet 11,5 Cent einzuführen.<br />

www.verkehr.co.at<br />

VTG<br />

SPEZIALWAGGON<br />

Der neue Waggon wurde von der<br />

Hamburger VTG gemeinsam mit<br />

der Waggonfabrik Graaff entwickelt<br />

und trägt die Bezeichnung<br />

Volume112. Evonik nutzt den<br />

Spezialwaggon für den Transport<br />

unterschiedlicher Gase und profitiert<br />

vom deutlich größeren Volumen<br />

im Vergleich zum bisher<br />

verwendeten Waggon für dieses<br />

Spezialeinsatzgebiet. Bei der Entwicklung<br />

ist es gelungen, dem<br />

Waggon bei gleicher Wagenlänge<br />

(18 Meter über Puffer) ein Fassungsvermögen<br />

von 112 Kubik-<br />

SONDERTRANSPORTE<br />

Netzwerk für<br />

Schweres<br />

BigMove ist jetzt das erste Stückgutnetzwerk für<br />

Spezialtransporte.<br />

Mit dem letzten Baustein „Streckengenehmigungen“<br />

wurde nun<br />

der bedeutendste Teil im Gesamtkonstrukt<br />

eingefügt. „Jetzt<br />

legen wir erst richtig los“, so<br />

Horst Wallek, <strong>Vorstand</strong>svorsitzender<br />

der BigMove AG, „denn<br />

damit wird das erste Stückgutnetzwerk<br />

für Zuladungen bis<br />

80 Tonnen voll funktionsfähig.<br />

BigMove gibt so die passende<br />

Antwort auf die Schwertransport-Anforderungen<br />

der Zukunft.“<br />

Vor sechs Jahren gründeten 12<br />

etablierte mittelständische<br />

Schwertransportunternehmen<br />

die BigMove AG. Zum Ziel setzte<br />

man sich damals die Verbesserung<br />

sämtlicher transportbezogenen<br />

Abläufe. Nach ersten gemeinsamen<br />

Erörterungen wurde<br />

schnell deutlich, dass eine Trennung<br />

zwischen Schwertransport<br />

(max. 119 t zulässiges Zuggesamtgewicht)<br />

und Schwersttransport<br />

(zZGG > 119 t) erforderlich<br />

sein würde, da die Anforderungen<br />

an beide Bereiche sehr unterschiedlich<br />

sind. Während bei den<br />

Schwersttransporten alles stets<br />

auf den individuellen Einzelfall<br />

abgestimmt wird und in der Re-<br />

metern zu geben. So könne das<br />

mögliche Zuladegewicht bei<br />

zahlreichen Druckgasen besser<br />

genutzt werden und erhöhe sich<br />

die Wirtschaftlichkeit dieses <strong>neuen</strong><br />

Wagentyps, betont Heiko Fischer,<br />

<strong>Vorstand</strong>svorsitzender von<br />

VTG. Bisher fasst dieser Wagentyp<br />

in der Regel 110 Kubikmeter;<br />

die Volumenssteigerung wurde<br />

durch eine Verlängerung des<br />

Tanks innerhalb der gesetzlichen<br />

Vorgaben und ohne Verlängerung<br />

des Untergestells erreicht.<br />

Nicht nur bei Evonik soll der<br />

gel auch der entsprechende zeitliche<br />

Vorlauf für die erforderlichen<br />

Genehmigungen zur Verfügung<br />

steht, sind die Anforderungen<br />

an „leichte“ Schwertransporte<br />

eher vergleichbar mit denen<br />

des konventionellen Güterverkehrs.<br />

Schnelligkeit sowie Flexibilität<br />

stehen dabei im Mittelpunkt,<br />

ein gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis wird vorausgesetzt.<br />

Doch auch bei „kleineren“ Aufgaben<br />

im Schwertransport sind<br />

Spezialfahrzeuge und Genehmigungen<br />

unverzichtbar.<br />

Standardisierte<br />

Ladungsträger<br />

Um bei genehmigungspflichtigen<br />

Transporten überhaupt in einem<br />

Netz zusammenarbeiten und<br />

Fahrzeuge untereinander tauschen<br />

zu können, werden zu<br />

100 % baugleiche Fahrzeuge benötigt.<br />

Das definiert die Rahmenbedingungen<br />

eindeutig. Je nach<br />

Einsatzbereich müssen standardisierte<br />

Ladungseinheiten festgelegt<br />

werden, ähnlich wie Europaletten<br />

und Container im konventionellen<br />

Güterverkehr. Diese standardisierten<br />

Ladungseinheiten im<br />

VTG stellt <strong>neuen</strong> Druckgaswaggon auf die Gleise<br />

An den Kunden Evonik wurde der erste Spezialwaggon ausgeliefert.<br />

neue Waggon gut ankommen,<br />

sondern auch andere Firmen in<br />

der chemischen Industrie haben<br />

bereits Interesse am Fahrzeug<br />

signalisiert.<br />

Die VTG agiert als Waggonvermiet-<br />

und Schienenlogistikunternehmen<br />

und disponiert eine Wagenflotte<br />

von 50.000 Einheiten<br />

mit Fokus Kesselwagen, Großraumgüter-<br />

und Flachwagen.<br />

VTG erwirtschaftete im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von<br />

581 Mio. Euro bzw. einen operativen<br />

Ertrag von 149 Mio. Euro.<br />

BigMove-Netz bilden die Flottenauflieger.<br />

Die Fahrzeuge müssen<br />

vielfältiger einsetzbar sein als alle<br />

anderen am Markt erhältlichen.<br />

Deshalb sind die BigMove-Flottenauflieger<br />

mit vielen Extras ausgestattet:<br />

mit Ladeböcken, Radladermulden,<br />

flachen Auffahrrampen<br />

etc. Damit sind sie für<br />

unterschiedlichste Ladungsarten<br />

geeignet. Um dann einen reibungslosen<br />

Einsatz der Fahrzeuge<br />

zu gewährleisten, ist eine zentrale<br />

Stelle für die Genehmigung<br />

unentbehrlich. Genehmigungszentrale<br />

und Flottenauflieger bilden<br />

die Basis für eine Zusammenarbeit,<br />

innerhalb derer die<br />

Dienstleistung Schwertransport<br />

schneller, flexibler und günstiger<br />

angeboten werden kann, vergleichbar<br />

mit der Systemfähigkeit<br />

von Stückgutnetzwerken.<br />

Seit der Gründung 2004 wurden<br />

so in Zusammenarbeit mit mehreren<br />

Fahrzeugherstellern acht<br />

standardisierte BigMove-Flotten -<br />

auflieger entwickelt, mit denen<br />

WAREHOUSING<br />

Aufgrund veränderter Marktgegebenheiten<br />

investiert der Schuh-<br />

Gigant erneut in sein Zentrallager<br />

in Street, Somerset. Gestiegene<br />

Verkaufszahlen auf dem europäischen<br />

Festland bedeuten für<br />

Clarks höhere Ausliefermengen<br />

und längere Transportwege. Um<br />

den hochqualitativen Schuhen<br />

während des Tranports mehr<br />

Schutz zu bieten, werden alle Artikel<br />

in Schuhkartons verpackt.<br />

Auch das bestehende Zentralla-<br />

Verkehr | 28. Jänner 2011 | Nr. 4<br />

Anlagen-Komponenten mit je 72 Tonnen Ladungsgewicht, im Verbund<br />

abgehend vom Hafen Hamburg<br />

ein umfassendes Einsatzspektrum<br />

im Schwertransport abgedeckt<br />

werden kann. Einbezogen in diese<br />

Entwicklung wurden das Wissen<br />

und die Erfahrung aller Beteiligten<br />

– der Fahrer, der Werkstattleiter,<br />

der Geschäftsführer<br />

und der Ingenieure. Durch die<br />

standardisierten Flottenauflieger<br />

in Verbindung mit den Streckendauergenehmigungen<br />

der Genehmigungszentrale<br />

ergeben sich<br />

nun völlig neue Möglichkeiten in<br />

Bezug auf die Abwicklungsdauer<br />

von Schwertransporten.<br />

„Ergänzt durch weitere Dienstleistungen,<br />

die wir an verschiedenen<br />

BigMove-Standorten noch<br />

zusätzlich anbieten, wie Wartung,<br />

Zwischenlagerung, Umschlag<br />

und weitere Maßnahmen,<br />

ist unser Konzept richtungsweisend<br />

für eine nachhaltige lückenlose<br />

logistische Abwicklung“,<br />

sagt Wallek.<br />

PS: In Österreich ist die Reinhard<br />

Hämmerle Schwertransporte<br />

Mitglied im BigMove-Verbund.<br />

Clarks bleibt bei Knapp<br />

Der steirische Intralogistik-Anbieter Knapp erhält erneut<br />

einen bedeutenden Auftrag vom britischen Schuherzeuger.<br />

BIGMOVE<br />

ger bei Clarks in Street wurde<br />

2005 von Knapp konzipiert, installiert<br />

und seitdem von einem<br />

lokalen Service-Team betreut<br />

und gewartet. Die neue Anlage,<br />

mit einem Durchsatz von 1.800<br />

Kartons pro Stunde, wird Ende<br />

des Jahres in Betrieb gehen. Um<br />

den Versandbereich zu optimieren,<br />

integriert Knapp eine automatische<br />

Rechnungsbeigabe,<br />

Karton-Adressierung und Volumencheck.<br />

<strong>KN</strong>APP


Verkehr | 28. Jänner 2011 | Nr. 4 5<br />

SCHIENENREGULATOR<br />

SCHIG will verkaufen<br />

Die Schieneninfrastruktur Dienstleistungsgesellschaft des Bundes will die Beteiligungen<br />

an drei Infrastrukturprojekten veräußern. Verkehrsdienstevertrag ist fix und fertig.<br />

VON JOSEF MÜLLER<br />

Der Schieneninfrastruktur Dienstleistungsgesellschaft<br />

(SCHIG) ist<br />

im Vorjahr gemeinsam mit dem<br />

Verkehrsministerium ein großer<br />

Wurf gelungen, wie er bislang in<br />

Europa nicht zustande gekommen<br />

ist. Es wurde ein Verkehrsdienstevertrag<br />

entwickelt, auf<br />

dessen Basis künftig die Dienstleistungen<br />

im Personenverkehr<br />

im Schienenbereich abgewickelt<br />

werden. Darin enthalten sind beispielsweise<br />

Kalkulationsblätter,<br />

in denen die Leistungen ex ante<br />

transparent niedergeschrieben<br />

und ex post kontrolliert werden,<br />

so Ulrich Puz, Geschäftsführer<br />

der SCHIG, im Gespräch mit<br />

dem Verkehr.<br />

Puz managt SCHIG allein<br />

„Mit dem Vertrag schaffen wir<br />

Effizienz durch Transparenz; er<br />

wird beiden Seiten viel bringen“,<br />

ist der Manager überzeugt, der<br />

ab Anfang Februar dieses Jahres<br />

die SCHIG als alleiniger Geschäftsführer<br />

leitet, wenn der<br />

bisherige Mitgeschäftsführer<br />

Gottfried Schuster aus der Geschäftsführung<br />

ausscheidet.<br />

Die SCHIG ist künftig für den<br />

Einkauf der gemeinwirtschaftlichen<br />

Leistungen und die Abwicklung<br />

im Personenverkehr<br />

zuständig und <strong>hat</strong> dafür ein Budget<br />

von rund 550 Mio. Euro zur<br />

Verfügung. Wie die Leistung aus-<br />

AKTUELL<br />

Sloweniens Eisenbahn baut<br />

weniger Verlust als erwartet<br />

Die Slowenischen Eisenbahnen<br />

(SZ) haben im Vorjahr ein Minus<br />

von 10 Mio. Euro eingefahren<br />

und damit um die Hälfte weniger<br />

als ursprünglich erwartet.<br />

Der Grund für das bessere Abschneiden<br />

seien die gestiegenen<br />

Gütertransporte und damit verbundenen<br />

höheren Erlöse gewesen,<br />

teilen die SZ mit. Bis 2012<br />

will man wieder schwarze Zahlen<br />

schreiben.<br />

Deutsche Bahn verspricht<br />

Stahlindustrie mehr Wagen<br />

Deutschlands Stahlindustrie ist<br />

ein Großkunde der Deutschen<br />

Bahn und für diesen will man den<br />

Wagenpark von 60.000 fahrenden<br />

Einheiten weiter um Spezialwagen<br />

erhöhen. Pro Jahr transportiert<br />

DB Schenker 50 Mio.<br />

Tonnen für die Stahlindustrie. Sie<br />

bringt der Bahn ein Viertel der<br />

Umsatzerlöse im Güterverkehr<br />

und wird von DB-Chef Rüdiger<br />

Grube entsprechend umworben.<br />

Die Stahlindustrie könne sich auf<br />

die Bahn verlassen, betonte Grube<br />

kürzlich.<br />

sehen soll, entscheidet der Bund,<br />

die SCHIG tritt als Vertragspartner<br />

gegenüber dem Erbringer der<br />

zugekauften Leistungen auf. Puz,<br />

selbst seit Anfang Mai 2010 bei<br />

der SCHIG in der Geschäftsführung<br />

an Bord, zieht über die im<br />

Vorjahr geleistete Arbeit eine zufriedenstellende<br />

Bilanz. Über die<br />

SCHIG wurden im Vorjahr beispielsweise<br />

18 Förderanträge im<br />

Rahmen der Anschlussbahn- und<br />

Terminalförderungen mit einem<br />

Fördervolumen von neun Mio.<br />

Euro abgewickelt. Dazu kamen<br />

noch weitere 13 Förderansuchen<br />

unter dem Titel Branchenlogistik<br />

mit finanziellem Zuschuss durch<br />

die öffentliche Hand über<br />

5 Mio. Euro. Die SCHIG ist die<br />

Anlaufstelle für Förderungswerber<br />

und bietet entsprechende Beratung<br />

an.<br />

Führerschein bei SCHIG<br />

Seit 9. November des Vorjahres<br />

wickelt die SCHIG die Förderanträge<br />

im Auftrag des Klima- und<br />

Energiefonds ab, dem die Verantwortung<br />

für die Anschlussbahn-<br />

und Terminalförderung<br />

vom BMVIT übertragen worden<br />

ist. Die SCHIG agiert als Berater<br />

und Betreuer bei den Förderanträgen.<br />

Sie agiert aber auch immer<br />

stärker als Beratungs- und<br />

Dienstleistungsunternehmen der<br />

Republik; die ursprüngliche Finanzierungsfunktion<br />

gehört<br />

nicht zum Geschäftsmodell der<br />

SCHIG. Die Veränderung der<br />

Kompetenzen bringt es mit sich,<br />

dass sich die Republik auch von<br />

den drei über die SCHIG gehaltenen<br />

Beteiligungen GWP, RTR<br />

und RRP zurückziehen will und<br />

der SCHIG die Order zum Verkauf<br />

dieser Beteiligungen gegeben<br />

<strong>hat</strong>.<br />

GWP steht für die Güterterminal<br />

Werndorf Projekt Gesellschaft<br />

mbH, die derzeit Eigentümer der<br />

Grundflächen ist, auf denen sich<br />

das Cargo Center Graz in Werndorf<br />

bei Graz befindet. Hinter<br />

der RTR steht die Rail Test &<br />

Research Gesellschaft mbH. Sie<br />

besitzt das Grundstück, auf dem<br />

sich der Wiener Klima-Wind-Kanal<br />

befindet, der seinerzeit über<br />

die SCHIG finanziert worden ist.<br />

Hinter dem Kürzel RRP verbergen<br />

sich Hallenanlagen im Hafen<br />

Regensburg und Gleise zum dortigen<br />

RoLa-Terminal.<br />

Die RoLa Regensburg Projektgesellschaft<br />

mbH stehe ebenfalls<br />

zum Verkauf bereit, bestätigt<br />

Puz. Potenzielle Investoren sind<br />

bei der SCHIG an der richtigen<br />

Adresse.<br />

Begleitende Kontrolle<br />

Die SCHIG ist Kontrollorgan für<br />

die kaufmännischen und technischen<br />

Belange bei den derzeit in<br />

Österreich laufenden Infrastrukturbauvorhaben.<br />

Bei sechs Projekten<br />

ist die SCHIG sogar in die<br />

Bauverhandlungen involviert, wie<br />

beispielweise bei der Semmeringund<br />

Koralmbahn und beim<br />

Hauptbahnhof Wien. Beim geplanten<br />

Bau des Brennerbasistunnels<br />

wäre es sinnvoll, ein übergeordnetes<br />

begleitendes Kontrollinstrument<br />

zu installieren, wofür<br />

die SCHIG in Frage käme.<br />

Interoperabel ja, aber ...<br />

Ab 1. November dieses Jahres<br />

stellt die SCHIG auch den Lokführerschein<br />

aus. Ausbilden lassen<br />

können sich potenzielle Lokführer<br />

bei den ÖBB, der Graz-<br />

Köflacher Eisenbahn und bei<br />

LogServ. Diese drei Bahnen bieten<br />

Fachausbildungen an und<br />

nehmen auch die kommissionelle<br />

Prüfung der Kandidaten ab.<br />

In diesem Jahr in Österreich umgesetzt<br />

werden die letzten drei<br />

TSI-Standards von insgesamt 16,<br />

die dazu beitragen, den Bahnverkehr<br />

in Europa in technischer<br />

Hinsicht im Sinne der Liberali-<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Das Thema Interoperabilität scheitert weniger an technischen Problemen als<br />

vielmehr an den administrativen, mit denen Bahnen wie etwa in Italien ihren<br />

Markt abzuschotten versuchen<br />

RAILPOOL<br />

sierung harmonischer ablaufen<br />

zu lassen. Die TSI bilden gleichsam<br />

die Basis für die Interoperabilität.<br />

In puncto Technik ist der<br />

grenzüberschreitende Bahnverkehr<br />

in Europa kein besonderes<br />

Problem mehr. Die eigentlichen<br />

Probleme wie beispielsweise mit<br />

Italien sind primär administrativer<br />

Natur.<br />

„Italien würde es gut tun, sich<br />

auf die Liberalisierung einzustellen<br />

und die bürokratischen<br />

Hemmnisse an den Grenzen abzubauen“,<br />

sagt Puz. Gut tun<br />

würde eine raschere Grenzabwicklung<br />

vor allem der italienischen<br />

Wirtschaft, die auf einen<br />

effizienten Bahnverkehr angewiesen<br />

ist. Italiens Bahn will offenbar<br />

nicht, dass ausländische<br />

Bahnen auf ihrem Netz fahren.<br />

„Die administrativen Hürden<br />

sollten auf politischer Ebene gelöst<br />

werden“, wünscht sich Puz.


6<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

KONTRAKTLOGISTIK<br />

LGI zieht nach<br />

Himberg um<br />

Der Kontraktlogistiker LGI Austria wickelt sein Kontraktlogistikgeschäft<br />

bei ProLogis in Himberg ab.<br />

Im zweiten Quartal dieses Jahres<br />

ist es so weit und LGI Logistics<br />

Group International verlegt sein<br />

Kontraktlogistikgeschäft vom jetzigen<br />

Standort im Wiener Hafen<br />

in den ProLogis-Logistikpark<br />

nach Himberg bei Wien. Seit<br />

2004 ist LGI am Standort Wien<br />

Freudenau in Österreich vertreten<br />

und bewirtschaftet dort ein Distributionslager<br />

für die Firmen Bosch<br />

Thermotechnik und Robert Bosch<br />

SAS und managt in weiterer Folge<br />

die Belieferung der Fachhändler<br />

mit den Produkten von Junkers<br />

und Bosch.<br />

Der Grund für die Expansion<br />

nach Himberg ist schnell erklärt:<br />

Der zweite Standort sei notwendig,<br />

weil man in den vergangenen<br />

Jahren in Österreich sehr stark gewachsen<br />

sei, sagt Bernhard Jung,<br />

Geschäftsführer von LGI für Zentral-<br />

und Osteuropa. Wien wird<br />

mit Bezug des zweiten Standortes<br />

auch Sitz der <strong>neuen</strong> organisatorischen<br />

Einheit Zentral- und Osteuropa,<br />

die Ende des Vorjahres neu<br />

gegründet worden ist.<br />

Seither tritt man hierzulande unter<br />

dem Namen LGI Austria<br />

GmbH auf. „Wien ist unser<br />

Drehkreuz für die Aktivitäten in<br />

diesen Regionen“, so Jung. Am<br />

bisherigen Standort Seitenhafenstraße<br />

bleibt das Cross-Docking-<br />

Geschäft. Im Rahmen eines Gebietsspeditionskonzepts<br />

werden<br />

für verschiedene Kunden in<br />

Deutschland Waren für Osteuro-<br />

2. Aufl. 2010,<br />

728 Seiten, Linde Wien,<br />

ISBN 978-3-7073-1421-2 — EUR 98,—<br />

pa eingesammelt, konsolidiert<br />

und dann gebündelt zum Kunden<br />

gefahren. Die räumlichen<br />

Rahmenbedingungen am Standort<br />

Wiener Hafen sind nicht<br />

mehr ausreichend, um ein umschlagstarkesDistributionshandling<br />

reibungslos abzuwickeln.<br />

Die ProLogis-Anlage in Himberg<br />

befindet sich derzeit im Fertigstellungsstadium<br />

und Jung kann<br />

es kaum noch erwarten, dort mit<br />

seinem Team unter großzügigeren<br />

Bedingungen arbeiten zu<br />

können. Himberg wird das zentrale<br />

Hub für alle Junkers-Produkte<br />

und die damit zusammenhängenden<br />

Dienstleistungen. Das<br />

Sortiment umfasst nicht weniger<br />

als 8.000 Artikelnummern. „Wir<br />

beliefern die Fachhändler wie<br />

auch die Verbrauchsorte direkt.“<br />

Außerdem wird für Junkers auch<br />

die Ersatzteillogistik von Himberg<br />

aus gemanagt. Der Aktionsradius<br />

erstreckt sich dabei auf<br />

die Länder Österreich, Ungarn<br />

und die Slowakei. Neben der<br />

Kontraktlogistik ist LGI in<br />

Österreich auch in allen klassischen<br />

speditionellen Dienstleistungsbereichen<br />

tätig.<br />

Im vergangenen Jahr habe man<br />

auf dem österreichischen Markt<br />

wieder auf den „Wachstumspfad<br />

zurückgefunden“, so Jung. Die<br />

Krise sei nicht spurlos an LGI vorübergegangen,<br />

trotzdem habe<br />

man das Schiff im Vorjahr stabil<br />

halten können. Das Unternehmen<br />

Bekommt in Himberg bei Wien eine neue Heimat: Die Kontraktlogistik von<br />

LGI siedelt vom Wiener Hafen ab.<br />

sei seit seiner Gründung jährlich<br />

um 20 Prozent gewachsen. Die<br />

Krise <strong>hat</strong> das Wachstum gebremst,<br />

doch zeichnete sich 2010<br />

Jungs Angaben zufolge wieder ein<br />

Trend zum organischen Wachstum<br />

ab. Der Markt verlangt immer<br />

komplexere Logistik-Lösungen,<br />

und da mitzuhalten sei eine<br />

große Herausforderung, betont<br />

der Manager. Lager und Transport<br />

werden von LGI zu einem<br />

Bündel geschnürt und als Gesamtkonzept<br />

angeboten.<br />

Für dieses Jahr will man sich bei<br />

den Kunden noch unentbehrlicher<br />

machen: Nicht Erfüllungsgehilfe<br />

will man sein, sondern<br />

Wertschöpfungspartner des Kunden.<br />

Gute Chancen rechnet man<br />

sich in Südosteuropa in Bulgarien,<br />

Polen, Tschechien, Ungarn<br />

und in der Türkei aus. Internationale<br />

Industrieunternehmen gehen<br />

nach Osten und erwarten<br />

von ihrem Logistiker, dass er<br />

mitzieht mit seinen Kontraktdienstleistungen.<br />

LGI ist eine<br />

100-Prozent-Tochter der deut-<br />

schen Unternehmensgruppe Willi<br />

Betz. Das Unternehmen <strong>hat</strong>te<br />

Ende 2010 mit der Ankündigung<br />

aufhorchen lassen, sich aus den<br />

defizitären Aktivitäten in<br />

Deutschland und Europa zurückzuziehen.<br />

Ende 2010 wurde<br />

das nationale Stückgutgeschäft<br />

der Betz International, einer<br />

Tochter der Willi-Betz-Gruppe,<br />

eingestellt.<br />

Derzeit läuft eine Konsolidierung<br />

und man will sich nach Angaben<br />

von Ulrich Börnstein, Geschäftsführer<br />

der Spedition Willi Betz,<br />

„nachhaltig profitabel aufstellen“.<br />

Die bisherigen Geschäfte<br />

der Betz International seien in<br />

die LGI integriert worden, die<br />

Gebietsspedition, Nahverkehrsund<br />

Werksversorgung würden<br />

vom Fuhrpark der MatBetz Spedition<br />

durchgeführt, heißt es dazu<br />

am Stammsitz in Reutlingen.<br />

Die Gesellschafterstellung von<br />

Betz International in der 24plus<br />

Systemverkehre ist von der Einstellung<br />

des nationalen Stückgutgeschäfts<br />

nicht betroffen.<br />

NEU!<br />

EISENBAHNGESETZ<br />

G rtlich/Catharin<br />

Verkehr | 28. Jänner 2011 | Nr. 4<br />

LGI<br />

AKTUELL<br />

Schweiz: Infrastruktur<br />

dient der Gesellschaft<br />

Die Entwicklung von Wirtschaft<br />

und jene der Verkehrsinfrastruktur<br />

müssen im Einklang bleiben.<br />

Unter diesem Titel steht der<br />

jüngst veröffentlichte Essay des<br />

schweizerischen Titularprofessors<br />

Hans Peter Faganini über<br />

Wert und Unwert der schweizerischen<br />

Verkehrsinfrastruktur. In<br />

dem Essay kommt der langjährige<br />

Chef von SBB und Hangartner<br />

zu dem Schluss, dass die bisherigen<br />

Netzinvestments effizient<br />

waren und sich im Gleichschritt<br />

mit der Wirtschaftsentwicklung<br />

bewegten. Der Ausblick<br />

in die Zukunft: Ohne Investitionen<br />

in die Infrastruktur<br />

kein Wohlstand und keine wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung.<br />

Der Professor beleuchtet akribisch<br />

aus betriebswirtschaftlicher<br />

und volkswirtschaftlicher<br />

Sicht das in die Infrastruktur investierte<br />

Geld und kommt zu<br />

dem Schluss, dass jeder Franken<br />

dem Bürger und der Wirtschaft<br />

etwas bringt. Er prophezeit der<br />

Schweiz weiterhin einen hohen<br />

Standard im Bereich des öffentlichen<br />

Verkehrs.<br />

Havarie auf dem Rhein<br />

trifft die Binnenschiffer<br />

Die ganze Branche bekommt das<br />

gekenterte Motorschiff auf dem<br />

Rhein schmerzlich zu spüren.<br />

Durch die teilweise Sperrung des<br />

Rheins für die Schifffahrt kam es<br />

zu Umsatzausfällen in Millionen-<br />

Euro-Höhe, rechnet der Bundesverband<br />

der deutschen Binnenschifffahrt<br />

jetzt vor. Je nach<br />

Schiffsgröße liege der Ausfall bei<br />

4.000 Euro pro Schiff und Tag,<br />

heißt es dazu.<br />

BDI wieder im Sinken, aber<br />

kein Grund zur Unruhe<br />

Der Baltic Dry Index ist von<br />

Die 2. erweiterte und aktualisierte Auflage des Kommentars -zum<br />

Eisen 4.000 auf 1.439 Punkte gesun-<br />

bahngesetz bringt das Werk auf den Stand 1. Oktober 2010. Somit sind ken, Börsengurus die sehen darin al-<br />

wesentlichen nderungen der letzten Jahre ber cksichtigt — es seien lerdings nur keine die Anzeichen von<br />

<strong>neuen</strong> Zugangsregeln im Personenverkehr, der neue Gesetzesteil ber wirtschaftlicher die Stagnation. Ur-<br />

Lokf hrerscheine oder die nderungen bez glich der<br />

sache für den sinkenden BDI ist<br />

eher die Hochwasserkatastrophe<br />

Eisenbahnkreuzungen genannt. Am bew hrten Aufbau des Werkes wurde<br />

in Australien. Häfen können<br />

festgehalten:<br />

nicht angelaufen werden, die da-<br />

● Verkehrspolitische Grundsatz berlegungen und konomische Grundla - raus resultierenden Frachtkapa-<br />

gen<br />

zitäten spiegeln sich in niedrigen<br />

● Rechtliche Grundlagen im Eisenbahnrecht<br />

Frachtraten wider.<br />

Ja, Ich bestelle Exemplar(e) des Buches „Eisenbahngesetz“ zum Preis von EUR 98,–<br />

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CMA CGM verstärkt<br />

seinen ACSA-Service<br />

Die französische Reederei verstärkt<br />

ihren ACSA-Service zwischen<br />

Asien, Zentralamerika und<br />

der Westküste Südamerikas von<br />

einem auf zwei Loops, wodurch<br />

sich die Umlaufzeiten beispielsweise<br />

zwischen Chile und Hongkong<br />

um sieben Tage reduzieren.<br />

Neu angelaufen im Westbound-<br />

Verkehr werden die Häfen Yokohama<br />

in Japan und Keelung auf<br />

Taiwan.


8<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

FUHRPARK<br />

Plädoyer für die Werkstatt<br />

Mehrmals Szenenapplaus für Günther Reder, kaufmännischer Leiter und Miteigentümer<br />

der Reder-Transporte in Hörsching: Der Unternehmer sprach sich bei seinem Vortrag bei<br />

der AutoZum in Salzburg klar für die eigene Werkstätte im Transportunternehmen aus.<br />

VON LUTZ LISCHKA<br />

Untersetzt, kräftig, kurze Haare,<br />

randlose Brille, feurig in der<br />

Wortwahl, kompetent in der Argumentation:<br />

Günther Reder, 36,<br />

sprach sich in der Diskussion<br />

„Rechnet sich die eigene Werkstätte<br />

im Transportunternehmen?“<br />

in die Herzen der Zuhörer.<br />

„Ich trau mich zu sagen, dass<br />

die Werkstätte bei Traditionsbetrieben<br />

immer dazugehört <strong>hat</strong>.<br />

Und ich kenne auch sehr wenige,<br />

die sie nicht in irgendeiner Form<br />

betreiben, vom Ölwechsel bis hin<br />

zur Profiwerkstätte.“<br />

Reder <strong>hat</strong>te zu Beginn seiner<br />

Ausführungen Zahlen aus seinem<br />

Betrieb genannt: „31 Millionen<br />

Euro Jahresumsatz, 305 Mitarbeiter,<br />

184 Lkw, alle mit österreichischen<br />

Kennzeichen unterwegs.“<br />

Erster Szenenapplaus.<br />

Als Reder 2002 in Hörsching eine<br />

komplett neue Betriebsanlage<br />

errichten ließ, verschlang die<br />

Werkstätte allein ein Drittel der<br />

Baukosten. Heute sind darin ein<br />

Meister, fünf Gesellen, zwei<br />

Lehrlinge und zwei „fliegende“<br />

Mechaniker für den Milchsammelbereich<br />

tätig. Die Betriebszeiten<br />

sind von 7 bis 19.30 Uhr, also<br />

zeitversetzte Arbeitszeiten, damit<br />

bei Notfällen immer ein Mechaniker<br />

zu erreichen ist. Die<br />

Anforderungen an sie sind weitläufig:<br />

„Wir brauchen Generalisten“,<br />

sagte Reder. „Sie müssen<br />

sich bei Reifen, Bremsen, Kupplung,<br />

also den häufigsten Verschleißteilen,<br />

gut auskennen.“<br />

Aber: „Wir machen nichts in der<br />

Elektronik und schon gar nichts<br />

im Getriebe.“<br />

REDER<br />

MARKTBAROMETER ÖSTERREICH<br />

Deshalb will Reder auch nicht<br />

die Fachwerkstätten in Frage<br />

stellen. „Wir holen uns von ihnen<br />

Auskünfte ein und lassen sie<br />

wissen, dass wir sie schon dringend<br />

brauchen. Wichtig ist eine<br />

gute Zusammenarbeit.“<br />

Nächster Szenenapplaus.<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Reder stellte daraufhin die Vorund<br />

Nachteile der eigenen Werkstätte<br />

gegenüber. Auf der Minusseite<br />

stehen hohe Fixkosten,<br />

Auslastungsschwankungen, Reparaturdauer,<br />

laufende Investitionen,<br />

Kapitalbindung durch<br />

das Lager, Fehlerrisiko und Verantwortung.<br />

Dann die Vorteile. Um sie ins<br />

rechte Licht zu rücken, ein Beispiel:<br />

Ein Lkw bleibt irgendwo<br />

auf der Strecke liegen. Ein Notfallteam<br />

aus der eigenen Werkstätte<br />

setzt sich bei jeder Tagesund<br />

Nachtzeit in Bewegung, um<br />

den Wagen wieder flottzukriegen,<br />

oder organisiert professionelle<br />

externe Hilfe. „Durch die<br />

hohe Flexibilität können wir<br />

Prioritäten setzen und ersparen<br />

uns dadurch Zusatzkosten. Allein<br />

die Werkstättenüberstellungen<br />

rufen immense Kosten hervor.<br />

Auch dringende Reparaturen,<br />

etwa in der Nacht, ergeben<br />

bei den jetzigen Preisen eine interessante<br />

Summe“, meinte Reder<br />

sarkastisch. „Die Preise sind<br />

zuletzt toll in die Höhe gegangen.“<br />

Um aber die eigene Werkstätte<br />

selbst in einen vernünftigen finanziellen<br />

Rahmen zu schnüren,<br />

bedarf es einiger Erfolgsfaktoren.<br />

Für Reder sind es<br />

AUTOZUM<br />

Günther Reder in Vortragspose bei<br />

der Salzburger AutoZum<br />

l optimale Mannschaftsgröße,<br />

l klare Definition der eigenen<br />

Leistungstiefe und -breite – „vor<br />

allem vermeiden wir Experimente“,<br />

l „optimierte Fuhrparkstruktur“,<br />

also eine einheitliche Marken-<br />

und Typenpolitik,<br />

l eine Kombination von Servicevertrag<br />

und Eigenreparatur etwa<br />

für den Milchfuhrpark,<br />

l ein optimierter, professioneller<br />

Einkauf, z. B. beim C-Teile-Management,<br />

und<br />

l detaillierte Kostenrechnung,<br />

laufendes Controlling und regelmäßiger<br />

Kostenvergleich. „Die<br />

Analyse der Werkstättenkosten<br />

ist gar nicht so einfach“, so Reder.<br />

„Wenn die Personalkosten<br />

nicht auf die Lkw umgelegt werden,<br />

wie teilt man dann die Kosten<br />

fair auf?“<br />

„Jeder muss für sich selbst entscheiden,<br />

wie weit er in die Tiefe<br />

einer Werkstätte geht“, schloss<br />

Reder seinen Vortrag. „In der eigenen<br />

Werkstätte kann man Teile<br />

reparieren und wieder gangbar<br />

machen. Wenn wir Transportunternehmer<br />

keine Werkstätten betreiben,<br />

bedeutet das den Verlust<br />

des Know-hows. Irgendwann<br />

sind wir dann keine Techniker<br />

mehr, sondern nur noch Kaufleute.<br />

Wir in unserem Transportunternehmen<br />

plädieren daher ganz<br />

klar für die Werkstätte. Ich<br />

könnte mir den Betrieb ohne sie<br />

gar nicht vorstellen.“<br />

Anhaltender Applaus für den<br />

Oberösterreicher.<br />

TANKSTELLENNETZ<br />

TERMINE IM ÜBERBLICK<br />

Verkehr | 28. Jänner 2011 | Nr. 4<br />

Neuer Content für Tourenplaner<br />

Ab sofort sind auch die Adressen von tankpool24 im<br />

map&guide professional 2011 enthalten.<br />

map&guide professional verfügt in der neuesten<br />

Version auch über tankpool24-Adressdaten.<br />

Unter dieser Marke haben sich 22<br />

mittelständische Mineralölunternehmer zusammengeschlossen,<br />

um die Versorgung mit<br />

Kraftstoffen und Serviceleistungen in<br />

Deutschland und Europa anzubieten. Zu<br />

den Adressdaten gehört auch das erste bundesweite<br />

AdBlue-Tankstellennetz.<br />

KARTELLBEHÖRDE<br />

EU nimmt Lkw-Bauer unter die Lupe<br />

Daimler, MAN, Volvo, Scania, Fiat/Iveco bestätigen<br />

Untersuchungen wegen des Verdachts auf Preisabsprachen.<br />

Die EU-Kartellwächter haben erneut die großen europäischen Lkw-<br />

Konzerne ins Visier genommen. Der Weltmarktführer Daimler in<br />

Stuttgart, Volvo und Scania in Schweden, MAN in München sowie<br />

Fiat in Italien bestätigten in der Vorwoche, dass sie Ziel einer Untersuchung<br />

der EU-Kommission seien. Zumindest bei Daimler, MAN<br />

und Iveco wurden Büros durchsucht. Die Brüsseler Behörde sprach<br />

von mehreren Unternehmen, die im Verdacht stünden, gegen Wettbewerbsregeln<br />

verstoßen oder eine dominante Marktposition missbraucht<br />

zu haben. In mehreren Ländern gab es Durchsuchungen von<br />

Firmenbüros. Schon im vergangenen Herbst gab es ähnliche Untersuchungen<br />

durch die britische Kartellbehörde OFT.<br />

LANDTRANSPORTE<br />

Toshiba kooperiert mit Panalpina<br />

Die bisherige Zusammenarbeit wird um die Landtransporte<br />

von Deutschland nach Moskau ausgeweitet.<br />

Seit Jahresbeginn ist Panalpina mit der Abwicklung der Landtransporte<br />

von Toshiba-Produkten ex Regensburg nach Moskau beauftragt.<br />

Regensburg ist Standort eines der europäischen Distributionszentren<br />

des Unternehmens.<br />

Der Auftrag umfasst internationale Transporte und Zollabfertigungen<br />

sowie lokale Cross-Docking- und Distributionsdienste. Das Frachtvolumen<br />

beträgt zunächst 200 Lkw-Sendungen sowie Cross-Docking-<br />

Tätigkeiten für 11.000 Paletten einschließich der lokalen Distribution<br />

an über zehn Standorten in Russland.<br />

VERANSTALTER: EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH<br />

TITEL: LogiMAT 2011<br />

DATUM: 8.–10.2.2011<br />

ORT: Neue Messe Stuttgart<br />

Weiteres unter: www.logimat-messe.de<br />

VERANSTALTER: IIR<br />

TITEL: Kompaktkurs Corporate Compliance<br />

DATUM: 23.–24.2.2011<br />

ORT: Millenniumstower, Handelskai 94-96, 1290 Wien<br />

Weiteres unter: www.iir.at/recht.html<br />

VERANSTALTER: ÖVG / VNL<br />

TITEL: Effizienz und Effektivität im Kombiverkehr<br />

DATUM: 24.2.2011<br />

ORT: Österr. Staatsarchiv, Nottendorfer Gasse 2, 1030 Wien<br />

Weiteres unter: www.oevg.at<br />

VERANSTALTER: TU Wien<br />

TITEL: 9. Wiener Eisenbahnkolloquium<br />

DATUM: 10.–11.3.2011<br />

ORT: Technisches Museum Wien<br />

Weiteres unter: www.eiba.tuwien.ac.at<br />

VERANSTALTER: WDLS<br />

TITEL: Benchmarking European and Global Diversity in & for Leadership<br />

DATUM: 24.–25.3.2011<br />

ORT: Wirtschaftskammer, Wien<br />

Weiteres unter: www.wdls.eu

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