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Seite 18 Stadt- und Gebäudereinigung
Benediktinerinnenabtei St. Hildegard:
Jede Woche Großputzete mit moderner Kehrmaschine
Kirchen, Kloster und Kapellen haben
oft Zweierlei ge mein sam:
eindrucksvolle Gebäu de und eine
exponierte La ge. Das trifft auch auf
die Benedikti nerinnenabtei St. Hilde -
gard zu, die in Rüdesheim / Eibingen
hoch über dem Rhein tal steht.
Die zu Beginn des 20. Jahrhun derts
errichtete Abtei zeich net sich durch
eine Reihe von Besonderheiten aus,
die sie zu einer ungewöhnlichen Institution
ma chen.
Zunächst einmal stehen natürlich –
wie vom Namens geber des Ordens,
dem heiligen Benedikt, vorgegeben –
Gottes dienst und Liturgie im Mittelpunkt
des klösterli chen Lebens. Der
Tagesablauf richtet sich nach den Gebetszeiten.
Sieben mal am Tag versammelt
sich die Klostergemein schaft im
Chor ihrer Kirche zum gemeinsamen
Gebet. Aber Benedikt hat auch verfügt,
dass Mönche und Nonnen von ihrer
Hände Arbeit leben sollen. Ora et labo-
Die Wege am Kloster sind weitgehend mit Natursteinen
ge pflastert. Hier reicht bei der wöchentlichen
Reinigung die Kehrbreite der beiden
schwenkbaren und pendelnd aufge hängten
Seitenbesen von bis zu 1,40 m aus.
Der eindrucksvolle Bau der Abtei St. Hildegard, die 1900-1904 im neugotischen Stil auf einer
Anhöhe oberhalb des Dorfes Eibingen errichtet worden ist. Das Baumaterial – ein von
Quarzit durchsetzter Sandstein – wurde aus dem Felsen über dem Bauplatz gewonnen.
ra – Gebet und Arbeit – bil den eine untrennbare
Einheit. Und eben das wird
von den Nonnen in der Abtei besonders
ernst genommen.
Da fallen in einem Kloster mit
über 50 Schwestern (aus fünf Generationen),
acht Angestellten und
im Durch schnitt mehr als 20 Gästen
zunächst einmal all die Arbeiten
an, die für den Haus halt und
das tägliche Leben notwendig
sind: Sie reichen von der Küche
über die Wä scherei und Schneiderei
bis zu Betreuung kranker und
alter Schwestern des Klosters und
zur Verwaltung. Außerdem widmen
sich einige Schwes tern auch der
wis senschaftlichen For schung, bei
der es in erster Linie um das Leben
der Na menpatronin, der heiligen
Hildegard von Bingen, geht.
Wieder an de re Nonnen über -
nehmen bei Bedarf Aufgaben in
der Seelsorge – z. B. in einem
Krankenhaus.
Es gibt jedoch noch einen zweiten
Aufgabenbereich mit er staun -
lichen Facetten. Die Abtei hat nämlich
auch Er werbs betriebe, die für
die Erwirtschaftung des Lebensunterhaltes
der Gemeinschaft sor-
gen. Dazu zählt einmal der Kloster -
laden. In der Buch- und Kunsthandlung
bietet ein Team von vier Schwestern
und zwei Angestellten diverse Produkte
an: Zunächst einmal Bücher, Karten,
Kera mik, Ikonen und Kalender. Außerdem
verschiedene Produkte aus Dinkel,
einer Getreideart, die Hildegard
von Bingen schon vor 900 Jahren als
besonders gesund empfohlen hat.
Und last, but not least: eine breite Pa-
Erwerbsbetrieb
mit zahlreichen
Aufgaben
KBD 11/2007
lette von Weinen der Rebsorten Riesling
und Spätburgunder aus dem eigenen,
sechs Hektar großen Weingut des
Klosters, das nach umweltschonenden
Verfahren bewirtschaftet wird. Fast
überflüssig zu sagen, dass der Wein
im klostereigenen Keller gekeltert und
gela gert wird. Und dann sind da noch
die Kunstwerkstätten, zu der eine
Goldschmiede und eine Töpfer -
werkstatt zählen.
Das jedoch ist noch längst nicht alles.
Zum Leben in einem Benediktiner(innen)-Kloster
gehört unabdingbar