Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz - Bundesministerium für ...
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2 Physiologische Wirkungen elektromagnetischer <strong>Felder</strong><br />
Die physiologischen Wirkungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer <strong>Felder</strong> auf den<br />
menschlichen Körper hängen von der Frequenz ab.<br />
Die Wirkungen statischer elektrischer <strong>Felder</strong> sind auf die Oberfläche des menschlichen Körpers<br />
begrenzt und können Körperhaarbewegungen und Koronaentladungen verursachen.<br />
Statische magnetische <strong>Felder</strong> üben Kräfte auf ferro- und di<strong>am</strong>agnetische Stoffe sowie geladene<br />
und sich bewegende Partikel aus. Dies kann zu Beschleunigung, Drehmoment-Effekten und zur<br />
Erzeugung elektrischer <strong>Felder</strong> im Gewebe führen.<br />
Im Niederfrequenzbereich bis etwa 100 kHz ist die wichtigste physiologische Wirkung die elektrische<br />
Stimulation von erregbarem Körpergewebe wie Muskeln, Nerven und Sinnesorganen.<br />
Im Frequenzbereich zwischen mehreren 100 kHz und einigen MHz findet eine elektrische Stimulation<br />
und Gewebeerwärmung statt. Je höher die Frequenz, desto stärker werden die gewebeerwärmenden<br />
Wirkungen, und die Stimulationswirkungen nehmen ab. Die gewebeerwärmenden Wirkungen<br />
überwiegen bei Frequenzen oberhalb von einigen MHz.<br />
Eine weitere Unterscheidung wird bei der Wechselwirkung mit dem menschlichen Körper vorgenommen.<br />
Falls eine unmittelbare Wechselwirkung zwischen elektromagnetischen <strong>Felder</strong>n und dem<br />
menschlichen Körper festzustellen ist, zum Beispiel durch Stimulation von Muskeln, Nerven und<br />
Sinnesorganen oder Gewebeerwärmung, wird diese Art von Wechselwirkung als unmittelbare Wirkung<br />
bezeichnet.<br />
Wenn beispielsweise bei Kontaktströmen, Projektilwirkung oder einer Störung implantierter medizinischer<br />
Geräte eine Wechselwirkung zwischen elektromagnetischen <strong>Felder</strong>n und Gegenständen<br />
außerhalb des menschlichen Körpers vorliegt, wird diese Art von Wechselwirkung als mittelbare<br />
Wirkung bezeichnet.<br />
Es gibt im Zus<strong>am</strong>menhang mit der EMF-Exposition keine bestätigten langfristigen gesundheitlichen<br />
Wirkungen.<br />
2.1 Unmittelbare Wirkungen von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen<br />
<strong>Felder</strong>n<br />
2.1.1 Elektrische <strong>Felder</strong><br />
Die Beziehung zwischen der externen ungestörten elektrischen Feldstärke E0 und der dadurch im<br />
Körpergewebe erzeugten elektrischen Feldstärke Ei wird durch die Bedingung hergestellt, dass die<br />
Normalkomponente des Verschiebungsstroms an der Oberflächengrenze des menschlichen Körpers<br />
stetig bleiben muss [29, 40].<br />
Für ein einfaches homogenes Ellipsoidmodell des Körpers wird dies durch folgende Gleichung ausgedrückt:<br />
E0 · k · ε0 · 2π · f = κ · Ei<br />
(2.1)<br />
mit k Feldverzerrungsfaktor; <strong>für</strong> Menschen gilt k ≈ 13 . . . 18<br />
ε0 Dielektrizitätskonstante des freien Raums (Vakuum); ε0 = 1<br />
µ0·c2 ≈ 8, 854 · 10<br />
0<br />
−12 A2 ·s 4<br />
kg·m3 f Frequenz des Feldes<br />
κ (mittlere) Leitfähigkeit des/der Körpergewebe(s)<br />
Im Prinzip bleibt Gleichung 2.1 auch <strong>für</strong> naturnähere und anatomisch korrekte Körpermodelle<br />
gültig. Jedoch werden die Variablen k und κ dann zu par<strong>am</strong>etrischen Funktionen.<br />
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