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Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz - Bundesministerium für ...

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Abbildung 3.2: Schematischer Aufbau einer Zellmembran<br />

(Adaptiert aus [110])<br />

Abbildung 3.2 zeigt den schematischen Aufbau einer Zellmembran und ihrer Grundbestandteile.<br />

Ein zentraler Bestandteil ist die Phospholipid-Doppelschicht, die eine unkontrollierte Diffusion<br />

und d<strong>am</strong>it einen Zutritt in die oder Austritt von Molekülen und Ionen aus der Zelle verhindert.<br />

Kanalproteine bilden kontrollierte Zugänge <strong>für</strong> in die Zelle eindringende oder diese verlassende<br />

Stoffe. Bei Neuronen sind zwei Ionen-Pfade durch die Membran von besonderem Interesse:<br />

• aktive Ionenpumpen bauen einen Ionenkonzentrationsgradienten zwischen dem Inneren des<br />

Neurons, dem Cytoplasma, und der Außenseite des Neurons, dem Extrazellularraum, auf und<br />

erhalten diesen aufrecht<br />

• spannungsgesteuerte Ionenkanäle nutzen diesen Konzentrationsunterschied, um Ionen entlang<br />

ihrer Konzentrationsgradienten selektiv zu transportieren.<br />

Unmittelbar mit diesen Ionenkonzentrationsunterschieden zwischen dem Cytoplasma und dem Extrazellularraum,<br />

also der Innenseite (als ’ i‘ indexiert) und der Außenseite (als ’ e‘ indexiert) des<br />

Neurons, verbunden ist das Vorhandensein einer Potentialdifferenz UM = Φi −Φe oder eines elektrischen<br />

Feldes EM über der Zellmembran. Jeder Ionentransport – und d<strong>am</strong>it jeder Ladungstransport–<br />

durch die Membran mithilfe von Pumpen oder Kanälen verändert die Differenz der elektrischen<br />

Potentiale und des elektrischen Feldes zwischen beiden Membranseiten.<br />

Die Konzentration von Kaliumionen (K + ) im Neuron liegt etwa 20 mal höher als deren äußere<br />

Konzentration, während die Konzentration der Natriumionen (Na + ) auf der Außenseite etwa um<br />

das Neunfache höher ist als im Inneren des Neurons. Ebenso findet man zwischen beiden Seiten<br />

der Zellmembran eines Neurons auch bei Calcium (Ca ++ ), Chlorid (Cl − ) und Magnesium (Mg ++ )<br />

Ionengradienten [47].<br />

Die Gleichgewichtsspannung über der Membran – das Ruhepotential Ur –, bei der der Nettofluss<br />

aller Ionen durch die Membran null beträgt, kann mithilfe der Goldman-Gleichung [37] berechnet<br />

werden und ergibt eine typische elektrische Potentialdifferenz von Ur ≈ −70 . . . 80 mV über der<br />

Membran. Membranpotentiale werden immer relativ zur Außenseite der Zelle gemessen. Dieses<br />

Membranpotential ruft seinerseits ein starkes gerichtetes elektrisches Feld EM über der Membran<br />

hervor.<br />

Abbildung 3.3 zeigt die unterschiedlichen Phasen eines idealisierten Aktionspotentials, das einen<br />

ausgewählten Punkt auf der Zellmembran eines Axons passiert. Sobald das Transmembran-<br />

Potential durch einen Reiz auf stärker positive Werte steigt, beginnen sich die spannungsgesteuerten<br />

Natrium- und Kaliumkanäle zu öffnen und führen zu einer Erhöhung des nach innen verlaufenden<br />

Natriumionenstroms, was eine weitere Depolarisation auslöst, sowie des nach außen<br />

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