Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz - Bundesministerium für ...
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Kurzfassung<br />
In diesem Bericht wird der physikalische und physiologische Hintergrund <strong>für</strong> die Sicherheit und<br />
den Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei berufsbedingter Exposition gegenüber elektrischen,<br />
magnetischen und elektromagnetischen <strong>Felder</strong>n (EMF) auf der Grundlage des aktuellen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisstands eingehend analysiert. Er geht auf die Bedenken verschiedener Interessengruppen<br />
und auf Defizite der Richtlinie 2004/40/EG ein. Deshalb können die in diesem<br />
Bericht enthaltenen Informationen, insbesondere die Abbildungen und Tabellen in den Abschnitten<br />
4.1 und 4.2 eine gute Grundlage <strong>für</strong> eine Revision der risikobezogenen Bestimmungen der Richtlinie<br />
2004/40/EG darstellen.<br />
Das überarbeitete Konzept von Expositionsgrenzwerten <strong>für</strong> niederfrequente elektrische und magnetische<br />
<strong>Felder</strong> basiert auf dem physiologisch relevanten Par<strong>am</strong>eter des Spitzenwertes der elektrischen<br />
Feldstärke im Gewebe und entspricht dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand. Auf<br />
der Grundlage dieses Konzepts wurden Expositionsgrenzwerte abgeleitet, mit denen die Sicherheit<br />
und der Gesundheitsschutz der Beschäftigten gewährleistet ist, ohne dass überflüssige und<br />
kostspielige Maßnahmen erforderlich werden und die Anwendung bestimmter Technologien oder<br />
industrieller Verfahren unnötig beeinträchtigt wird. Um eine einfache und gleichzeitig kosteneffiziente<br />
Beurteilung der Gefährdung durch Exposition gegenüber niederfrequenten elektrischen und<br />
magnetischen <strong>Felder</strong>n zu ermöglichen und die komplexen und zeitaufwendigen Berechnungen zu<br />
vermeiden, die derzeit erforderlich sind, um die Einhaltung der Expositionsgrenzwerte im konkreten<br />
Fall nachzuweisen, werden zwei Sätze von leichter anzuwendenden Auslöseniveaus vorgeschlagen.<br />
Diese Auslöseniveaus lassen sich unmittelbar messbaren elektrischen Feldstärken bzw. magnetischen<br />
Flussdichten zuordnen.<br />
Da alle EMF-bezogenen biologischen Wirkungen im Niederfrequenzbereich mit den Spitzenwerten<br />
gewebeinterner elektrischer Feldstärken verknüpft sind, werden alle Expositionsgrenzwerte sowie<br />
obere und untere Auslöseniveaus als Spitzenwerte angegeben und nicht als Effektivwerte wie in der<br />
Richtlinie 2000/40/EG.<br />
Dieser Bericht befasst sich auch mit der möglichen Gefährdung der Beschäftigten in statischen<br />
magnetischen <strong>Felder</strong>n in Bezug auf Bewegungen und Projektilwirkungen. Für den Niederfrequenzbereich<br />
wird eine solide Lösung <strong>für</strong> den Umgang mit gepulsten elektrischen und magnetischen<br />
<strong>Felder</strong>n, mehrfrequenten elektrischen und magnetischen <strong>Felder</strong>n und Kontaktströmen angeboten.<br />
Wegen der biologischen Relevanz werden Kontaktströme jetzt ebenfalls als Expositionsgrenzwerte<br />
eingestuft.<br />
Sowohl <strong>für</strong> den Bereich statischer <strong>Felder</strong> als auch <strong>für</strong> den Niederfrequenzbereich behandelt der<br />
Bericht die Wirkungen lokaler Expositionen und die zeitliche und räumliche Mittelung. Bisher<br />
wurden <strong>für</strong> Frequenzen über 100 kHz keine Änderungen vorgeschlagen.