Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz - Bundesministerium für ...
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5 Besondere Expositionssituationen<br />
5.1 Gleichzeitige Exposition gegenüber elektrischen und magnetischen<br />
<strong>Felder</strong>n<br />
Arbeitsplätze mit gleichzeitiger Exposition des ges<strong>am</strong>ten Körpers gegenüber das obere Auslöseniveau<br />
überschreitenden externen elektrischen und magnetischen <strong>Felder</strong>n sind in der Arbeitsumgebung<br />
selten zu finden.<br />
Wie in Gleichung 2.2 dargestellt, ist der Beitrag des externen elektrischen Feldes als Beitrag zur<br />
gewebeinternen elektrischen Feldstärke generell sehr klein. Außerdem weisen die Komponenten<br />
der externen elektrischen und magnetischen <strong>Felder</strong> unterschiedliche Wechselwirkungspunkte im<br />
Gewebe auf und verhalten sich in Bezug auf die gewebeinterne elektrische Feldstärke nicht additiv.<br />
Daher ist es ausreichend, die Einhaltung des unteren oder oberen Auslöseniveaus <strong>für</strong> die Komponenten<br />
des elektrischen bzw. magnetischen Feldes getrennt nachzuweisen.<br />
Wenn sowohl die Komponente des externen elektrischen Feldes als auch die des externen Magnetfeldes<br />
die oberen Auslösewerte überschreiten, oder wenn die Einhaltung der Expositionsgrenzwerte<br />
unmittelbar nachgewiesen ist, sollten sowohl die Komponente des externen elektrischen Feldes als<br />
auch die des Magnetfeldes genutzt werden, um die gewebeinterne elektrische Feldstärke richtig zu<br />
berechnen.<br />
5.2 Gleichzeitige Exposition gegenüber mehreren, auf der gleichen Frequenz<br />
arbeitenden Feldquellen<br />
Diese Expositionssituation wird bewertet, indem die kombinierte Exposition aller gleichzeitig<br />
verwendeten Feldquellen <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong> als Spitzenwert der elektrischen und magnetischen<br />
Feldstärke oder magnetischen Flussdichte gemessen wird. Die Messdauer muss ausreichend lang<br />
sein, um auch das Szenario der ungünstigsten Bedingungen (worst case scenario) mit abzudecken,<br />
insbesondere wenn die unterschiedlichen Feldquellen nicht kontinuierlich oder unter wechselnden<br />
Bedingungen, wie z.B. Lasten, Zyklen, Einstellungen, Par<strong>am</strong>etern, betrieben werden.<br />
Alternativ dazu ist es möglich, bei jeder einzelnen Feldquelle unabhängig voneinander Messungen<br />
der Spitzenwerte der elektrischen und magnetischen Feldstärke oder magnetischen Flussdichte <strong>für</strong><br />
die ungünstigsten Expositionsbedingungen vorzunehmen und die Summe der Ergebnisse zu bilden,<br />
bevor diese mit den Werten des unteren bzw. oberen Auslöseniveaus verglichen werden.<br />
Beide Verfahren und insbesondere das zweite führen zu einer Überschätzung der Expositionssituation.<br />
Sie sind jedoch leicht anzuwenden und in den meisten Fällen ausreichend, um die Einhaltung<br />
des unteren oder oberen Auslöseniveaus an einem <strong>Arbeitsplatz</strong> nachzuweisen.<br />
Das korrekte Verfahren würde eine Vektor-Addition der externen elektrischen bzw. magnetischen<br />
Feldvektoren <strong>für</strong> alle Feldquellen an jedem Punkt innerhalb der Abmessungen des menschlichen<br />
Körpers erfordern und das Ergebnis <strong>für</strong> den ungünstigsten Fall mit den Werten des unteren bzw.<br />
oberen Auslöseniveaus vergleichen. Der Einsatz dieser Lösung ist jedoch auf numerische Berechnungen<br />
der gewebeinternen elektrischen Feldstärke unter Verwendung von anatomischen Körpermodellen<br />
beschränkt.<br />
5.3 Gleichzeitige Exposition gegenüber mehrfrequenten <strong>Felder</strong>n<br />
5.3.1 Summenformeln<br />
Wenn es um die Bewertung von gleichzeitigen Expositionen gegenüber mehrfrequenten <strong>Felder</strong>n<br />
geht, verweisen die aktuellen Sicherheitsstandards häufig auf Summenformeln [50, 52, 56, 62].<br />
Sowohl [50] als auch [56] geben an, dass ’es wichtig ist zu ermitteln, ob diese Expositionen sich<br />
in Situationen mit gleichzeitiger Exposition gegenüber <strong>Felder</strong>n mit unterschiedlichen Frequenzen<br />
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