Ausgabe 1/2008 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.
Ausgabe 1/2008 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.
Ausgabe 1/2008 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.
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miteinander<br />
füreinander<br />
<strong>Volkssolidarität</strong><br />
Aktuelles aus Bund und Ländern<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Magazin der <strong>Volkssolidarität</strong> für generationen<br />
finanzen & steuern<br />
Rentenerhöhung<br />
armut darf kein<br />
schicksal sein!<br />
recht & gesetz<br />
Pflegereform: Was ändert sich?
inhalt<br />
4<br />
5<br />
8<br />
11<br />
12<br />
15<br />
18<br />
21<br />
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32<br />
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36<br />
37<br />
38<br />
PanoraMa<br />
iM BlickPunkt<br />
soziale rahmenbedingungen<br />
für eine gesunde ernährung<br />
der BundesVerBand<br />
iMPressuM<br />
die landesVerBände<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
sachsen<br />
sachsen-anhalt<br />
thüringen<br />
gesund & aktiV<br />
tipps für eine ausgewogene ernährung<br />
finanzen & steuern<br />
aufschwung für rentner?<br />
leBenshilfe<br />
Pflege kranker angehöriger<br />
recht & gesetz<br />
eckpunkte der Pflegereform<br />
rätsel<br />
zu gewinnen: eintrittskarten für Belantis<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> aufnahMeantrag<br />
Foto: BILDSCHÖN/Rafalzyk<br />
editorial<br />
liebe Mitglieder und freunde der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>,<br />
mit diesem Heft halten Sie die erste <strong>Ausgabe</strong> eines neuen<br />
Magazins unseres Verbandes in den Händen. Es ist ein Neuanfang,<br />
der Bewährtes fortsetzt und Neues wagt. Er ist notwendig<br />
geworden, weil es dem <strong>Bundesverband</strong> nicht mehr<br />
möglich war, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Kosten,<br />
jedem Mitglied ein oder besser sein Journal zukommen zu<br />
lassen.<br />
Nun gehen wir einen neuen Weg. Mit dem Magazin wollen<br />
wir vor allem jene erreichen, welche die Arbeit in der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
verantwortungsbewusst führen, welche unseren<br />
Verband am Leben erhalten, welche das Miteinander unserer<br />
Mitglieder und der zu Betreuenden täglich organisieren.<br />
Im Blickpunkt steht dabei besonders das Ehrenamt, diese<br />
nicht wegzudenkende Stütze der <strong>Volkssolidarität</strong> als Sozial-<br />
und Wohlfahrtsverband. Ihr Engagement und Ihre tägliche<br />
Arbeit befördern wir dann am besten, wenn wir Ihnen mit<br />
dem neuen Magazin Hilfe und Unterstützung geben. Deshalb<br />
gehören die verschiedenen Fragen der Entwicklung des Mitgliederverbandes<br />
zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Magazins,<br />
in dem auch wie bisher Berichte über das vielfältige<br />
Leben und die zahlreichen Aktivitäten in unserem Verband<br />
zur Diskussion anregen sollen.<br />
Das Magazin wird sich vor allem im Interesse der zu Betreuenden<br />
und Hilfebedürftigen den vielfältigen Formen und<br />
Themen sozialer Arbeit und Sozialberatung widmen. Einen<br />
wichtigen Platz wird weiterhin die sozialpolitische Interessenvertretung<br />
einnehmen, wie zum Beispiel der Einsatz der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> für einen Sozialstaat, der sich an den sozialen<br />
Interessen der Mehrheit der Bürger und nicht an Gewinnsteigerung<br />
ausrichtet, der für soziale Gerechtigkeit eintritt,<br />
nicht nur zwischen den Generationen, sondern auch zwischen<br />
Frauen und Männern, zwischen allen in Deutschland<br />
lebenden Bürgern, unabhängig von ihrer Nationalität und<br />
Weltanschauung.<br />
Ich würde mich freuen, wenn das neue Verbandsmagazin<br />
und seine Inhalte auf Ihr Interesse stoßen. Um eine möglichst<br />
große Verbreitung zu erreichen, bitte ich Sie, das Heft weiterzugeben,<br />
Ihre Mitglieder und Mitstreiter darüber zu informieren<br />
und innerhalb und außerhalb des Verbandes Neugier<br />
darauf zu wecken.<br />
Prof. dr. gunnar Winkler<br />
Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
3
4<br />
PanoraMa<br />
lieBe Mitglieder, MitarBeiter und<br />
freunde der <strong>Volkssolidarität</strong>!<br />
Sie halten mit diesem Heft das neue<br />
Magazin der <strong>Volkssolidarität</strong> in den<br />
Händen. Wir freuen uns, dass es uns<br />
gemeinsam mit dem Verlag VVA<br />
Kommunikation GmbH gelungen ist,<br />
Ihnen ein neues Verbandsmedium zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Der <strong>Bundesverband</strong> gibt damit eine<br />
Verbandszeitschrift mit jährlich vier<br />
<strong>Ausgabe</strong>n im Umfang von 40 Seiten je<br />
<strong>Ausgabe</strong> (vier Umschlagseiten und 36<br />
Innenseiten) und jeweils einer Auflage<br />
von 30.000 Exemplaren kostenfrei für<br />
die Empfänger heraus. Das Magazin<br />
soll als Informations- und Werbeträger<br />
für die <strong>Volkssolidarität</strong> innerhalb<br />
und außerhalb des Verbandes wirken.<br />
In diesem Jahr erscheint es im Juni,<br />
September und Dezember jeweils zu<br />
Beginn des Monats.<br />
Dieses neue Medium wird Bewährtes<br />
fortführen. Dazu gehört die Darstellung<br />
und Vermittlung von Inhalten<br />
aus der Arbeit der <strong>Volkssolidarität</strong> in<br />
all ihren relevanten Handlungsfeldern<br />
als Sozial- und Wohlfahrtsverband.<br />
Dafür stehen dem <strong>Bundesverband</strong> und<br />
jedem Landesverband jeweils drei Seiten<br />
zur Verfügung. Breiten Raum wird<br />
der Ratgeberteil zu sozialen und alltagspraktischen<br />
Inhalten einnehmen.<br />
Damit leistet das Verbandsmagazin<br />
einen Beitrag zur weiteren Ausgestaltung<br />
der Sozialberatung durch die<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>.<br />
Die redaktionelle Arbeit wird in Kooperation<br />
zwischen der VVA Kommunikation<br />
GmbH und dem Redaktionsbeirat<br />
erfolgen. In dem Beirat ist je<br />
ein/e verantwortliche/r Redakteur/in<br />
aus dem <strong>Bundesverband</strong> bzw. aus den<br />
Landesverbänden vertreten.<br />
Foto: BILDSCHÖN/Rafalzyk<br />
Die Zeitschrift soll über die Kreis-,<br />
Stadt- und Regionalverbände an die<br />
Mitgliedergruppen verteilt werden.<br />
Dafür stehen im Durchschnitt je Mitgliedergruppe<br />
fünf Exemplare der<br />
Zeitschrift zur Verfügung, die entsprechend<br />
den Mitgliederzahlen in<br />
den Gruppen verteilt werden sollen.<br />
Jeder Kreis-, Stadt- und Regionalverband<br />
erhält darüber hinaus weitere<br />
20 Exemplare pro <strong>Ausgabe</strong> für die<br />
Geschäftsstelle. Die Einrichtungen<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> werden das Verbandsmagazin<br />
im Einzeldirektversand<br />
(Postvertriebsstück) erhalten,<br />
ebenso Empfänger außerhalb des<br />
Verbandes auf Bundesebene. Bei entsprechender<br />
Nachfrage besteht die<br />
Möglichkeit, dass Landes-, Kreis-,<br />
Stadt- und Regionalverbände eine<br />
zusätzliche Anzahl von Exemplaren<br />
für ihren Verband bestellen. Die<br />
Kosten dafür tragen die bestellenden<br />
Verbandsgliederungen. Die kleinste<br />
Abnahmemenge zusätzlicher Exemplare<br />
sind 100 Stück.<br />
Wir hoffen, Ihnen ein Magazin anbieten<br />
zu können, das Sie zum Lesen<br />
anregt, das Ihnen wichtige Informationen<br />
vermittelt, das Sie gerne<br />
weitergeben und auf das Sie andere<br />
aufmerksam machen. Wir freuen<br />
uns ebenso auf Ihre Anregungen und<br />
Hinweise, auf Vorschläge, wie wir<br />
das neue Verbandsmedium noch besser<br />
machen können. Eine interessante<br />
und angenehme Lektüre wünscht<br />
Ihnen<br />
dr. Bernd niederland<br />
Bundesgeschäftsführer der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong><br />
3. gesundheitstag der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
in Zusammenarbeit mit<br />
deutsche gesellschaft für ernährung e. V.<br />
schirmherr: oB der stadt leipzig<br />
Burkhard Jung<br />
gesunde ernährung –<br />
(k)eine frage des alters<br />
Sonnabend, 14. Juni <strong>2008</strong>, Nikolaikirchhof /<br />
Alte Nikolaischule Leipzig<br />
PrograMM:<br />
10 Uhr eröffnung<br />
Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong> Prof. Dr. G.<br />
Winkler, Bürgermeister Prof. Dr. Th. Fabian,<br />
Beigeordneter der Stadt Leipzig<br />
10:30 Uhr fachkonferenz für erzieherinnen<br />
Ernährungskonzeptionen für Kinder in der<br />
Praxis<br />
Impulsreferate und Diskussion<br />
Moderation: Bettina Wegener, DGE e. V.,<br />
Leipzig<br />
A: anforderungen an eine zeitgemäße und<br />
vollwertige ernährung von kindern<br />
Sonja Hamacher, Projekt FitKid der DGE e. V.,<br />
Bonn<br />
B: Projekt „<strong>Volkssolidarität</strong> leipzig und sigV<br />
der sektion sachsen der dge e. V.“<br />
Frank-Uwe Pilz, Sächsische Informationsstelle<br />
für Gemeinschaftsverpflegung der Sektion<br />
Sachsen der DGE e. V., Leipzig<br />
C: Vermeidung von übergewicht bei kindern<br />
Dr. Doris Becker, apetito<br />
Ernährungskonzepte bei Allergien<br />
Dagmar Heckmann, Hofmann-Menü<br />
12 Uhr Pressekonferenz<br />
13:30 Uhr fachkonferenz für Pflegekräfte<br />
Vermeidung von Mangelernährung und Dehydrierung<br />
in der Alten- und Krankenpflege<br />
Impulsreferate und Diskussion<br />
Moderation: Bettina Wegener, DGE e. V.,<br />
Leipzig<br />
A: ursachen und folgen der Mangelernährung<br />
im alter<br />
Dr. med. Ralf Sultzer, HELIOS Geriatriezentrum<br />
Zwenkau<br />
B: Praktische aspekte der ernährung im alter<br />
Esther Schnur, DGE e. V., Referat: Gemeinschaftsverpflegung<br />
und Qualitätssicherung,<br />
Bonn<br />
C: alterstypische erkrankungen mit einfluss<br />
auf ernährung<br />
Dr. Doris Becker, apetito<br />
Ernährungsalternativen unter Beachtung der<br />
Nährwerte<br />
Dagmar Heckmann, Hofmann-Menü<br />
Ab 10 Uhr „Markt der Möglichkeiten“ auf<br />
dem nikolaikirchhof
gesunde ernährung – eine soziale frage?<br />
Steigende Lebensmittelpreise, erhöhtes Armutsrisiko: Wer kann sich eine ausgewogene Ernährung leisten?<br />
die deutschen sind zu dick: im europäischen Vergleich ist der anteil übergewichtiger<br />
Menschen hierzulande am höchsten. es ist zu befürchten, dass die soziale<br />
entwicklung hin zu einer größeren unterschicht dieses Problem in den kommenden<br />
Jahren noch verstärken wird. denn neben information und aufklärung sind es<br />
vor allem soziale faktoren, die den ernährungsstil beeinflussen.<br />
Eine eigenartige Entwicklung zeichnet<br />
sich ab: Die Menschen der oberen<br />
sozialen Schicht besitzen immer mehr,<br />
schrumpfen aber in der Menge; diejenigen<br />
am unteren Ende der Einkommensskala<br />
haben immer weniger Geld<br />
zur Verfügung und nehmen im Umfang<br />
zu – nicht nur zahlenmäßig, sondern<br />
auch was ihre Leibesfülle betrifft. Wenig<br />
zum Leben zu haben und trotzdem<br />
ein Zuviel an Körpergewicht, dieser<br />
Gedanke scheint nicht logisch. Doch<br />
die derzeit stattfindende Umverteilung<br />
von unten nach oben und die damit verbundene<br />
soziale Umschichtung fordern<br />
gesundheitliche Tribute: Übergewicht<br />
steht in vielen Fällen in direktem Zusammenhang<br />
mit Einkommen, Bildung,<br />
sozialem Status.<br />
Laut der im Januar dieses Jahres erschienenen<br />
Nationalen Verzehrsstudie<br />
sind jeder fünfte Junge und jedes<br />
sechste Mädchen übergewichtig. Noch<br />
iM BlickPunkt<br />
dramatischer sind die Zahlen bei den<br />
Erwachsenen: Zwei Drittel der Männer<br />
und über die Hälfte aller Frauen in<br />
Deutschland sind zu dick, 20 Prozent<br />
davon sogar adipös, fettleibig.<br />
Die Folgen von Übergewicht können<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes<br />
mellitus Typ 2 sein. Bluthochdruck<br />
und Fettstoffwechselstörungen sind keine<br />
Seltenheit. Krankheiten, die in der<br />
Regel bei älteren Menschen auftauchen,<br />
sind heute schon bei dicken Kindern zu<br />
finden. Der jüngste Patient in Deutschland<br />
mit Altersdiabetes ist fünf Jahre alt,<br />
bei einem zwölfjährigen Mädchen wurde<br />
eine Fettleber diagnostiziert. Schon<br />
vor vier Jahren warnten Wissenschaftler<br />
der Universität Bremen in Bezug auf zu<br />
5
6<br />
iM BlickPunkt<br />
dicke Kinder, es wachse eine Generation<br />
mit gravierenden Gesundheitsproblemen<br />
heran, „eine tickende Krankheitsbombe<br />
der Zukunft“.<br />
Übergewicht ist aber nicht nur ein<br />
gesundheitliches, sondern ein gesamtwirtschaftliches<br />
Problem. In einer<br />
1998 veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) heißt<br />
es, dass Adipositas (Fettleibigkeit) im<br />
Kindesalter beginnend das größte Gesundheitsproblem<br />
der reichen Länder<br />
sei. Aus dicken Kindern werden meist<br />
dicke Erwachsene, deren Anfälligkeit<br />
für so genannte Zivilisationskrankheiten<br />
viel höher ist als bei normal gewichtigen<br />
Menschen. Dr. Ines Heindl<br />
von der Universität Flensburg schreibt<br />
in einem Beitrag in der Zeitschrift Das<br />
Parlament: „Krankenkassen, deren<br />
Leistungskataloge in Deutschland auf<br />
dem Prinzip der Solidarität beruhen,<br />
werden nicht müde darauf hinzuweisen,<br />
dass die Grenzen der Finanzierbarkeit<br />
erreicht seien, das Auftreten<br />
der ‚modernen‘ chronischen Krankheiten<br />
habe die Krankheitslasten verschoben.“<br />
Heute belaufen sich die Kosten<br />
für ernährungsbedingte Krankheiten<br />
auf 30 Prozent der gesamten Gesundheitskosten,<br />
also rund 70 Milliarden<br />
Euro jährlich.<br />
Vergleicht man wirtschaftlich gut situierte<br />
Staaten miteinander, so stellt<br />
man fest, dass die gesündeste Bevölkerung<br />
nicht in den reichsten Ländern<br />
zu finden ist, sondern dort, wo es die<br />
geringste Einkommensdifferenz zwischen<br />
Arm und Reich gibt. Auffällig<br />
und erschreckend zugleich ist die Tatsache,<br />
dass Übergewicht in direktem<br />
Zusammenhang mit sozialer Schicht<br />
und Bildung steht. Laut der Nationalen<br />
Verzehrsstudie, für die bundesweit<br />
rund 15.000 Menschen zwischen 14<br />
und 80 Jahren befragt wurden, sinkt<br />
mit höherem Schulabschluss das Risiko<br />
zu Übergewicht. Unter Personen<br />
mit Hauptschulabschluss sind fast<br />
doppelt so viele Übergewichtige wie<br />
bei Personen mit einer Fachhochschul-<br />
bzw. Hochschulreife. Mit steigendem<br />
Pro-Kopf-Nettoeinkommen, so die<br />
Studie weiter, zeigt sich sowohl bei<br />
Männern als auch bei Frauen ein Absinken<br />
des Body-Mass-Index (BMI =<br />
Körpergewicht in kg geteilt durch Körpergröße<br />
in m²). Häufig sind gerade<br />
die so genannten „bildungsfernen“<br />
Schichten auch jene mit niedrigem<br />
Einkommen – also Geringverdiener<br />
oder Hartz-IV-Bezieher.<br />
Sozialwissenschaftliche Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass Armut einen<br />
Einfluss auf die Lebensmittelauswahl<br />
der Betroffenen hat. So ist zum Beispiel<br />
der Verzehr von Obst und Gemüse<br />
stark einkommensabhängig: Je weniger<br />
Geld jemand zur Verfügung hat,<br />
desto weniger frische Nahrungsmittel<br />
kann er sich leisten. Stattdessen werden<br />
Lebensmittel mit einem günstigen<br />
Preis-Menge-Verhältnis wie Brot, Teigwaren,<br />
fetthaltige Kartoffelerzeugnisse,<br />
billige Streichfette und Wurstwaren<br />
in größeren Mengen konsumiert.<br />
Kinder leiden nachhaltig unter schlechter Ernährung<br />
Zur Sicherung des Lebensunterhaltes<br />
stehen Hartz-IV-Beziehern zurzeit 347<br />
Euro (ab 1. Juli <strong>2008</strong> 351 Euro) zur<br />
Essen von der „Tafel“ – für Arme oft die einzige Alternative Foto: Salzunger Tafel e. V.
Vereine wie die „Tafel“ helfen Bedürftigen mit Lebensmittelspenden – der Bedarf wächst<br />
Foto: Dresdner Tafel e. V.<br />
Verfügung. Für Kinder werden pauschal<br />
60 Prozent des Regelsatzes berechnet,<br />
für Jugendliche ab 14 Jahren<br />
80 Prozent. Das sind 2,57 Euro bzw.<br />
3,42 Euro für Nahrung und Getränke<br />
pro Tag und Kind. Das Forschungsinstitut<br />
für Kinderernährung (FKE)<br />
der Universität Bonn hat in einer 2007<br />
veröffentlichten Studie festgestellt,<br />
dass mit diesem Betrag eine ausgewogene<br />
Ernährung bei Kindern und<br />
Jugendlichen praktisch unmöglich ist.<br />
Selbst wer nur beim Discounter einkauft,<br />
so die Wissenschaftler des FKE,<br />
müsse im Schnitt täglich 4,68 Euro zur<br />
Verfügung haben, um den Appetit eines<br />
Teenagers stillen zu können.<br />
zunehmende armut<br />
Falsch oder einseitig ernährte Kinder<br />
und Jugendliche leiden häufig unter<br />
Konzentrationsschwierigkeiten und<br />
Leistungsdefiziten. Das Ausbrechen<br />
aus der Armutsspirale wird erschwert.<br />
Und auch hier: Kinder aus niedrigen<br />
sozialen Schichten leiden zwei- bis<br />
dreimal so häufig an Fettleibigkeit wie<br />
Altersgenossen aus besser situierten<br />
Familien.<br />
Wenig Geld zum Leben zur Verfügung<br />
zu haben gehört allerdings nicht nur<br />
zum Alltag von Sozialhilfeempfängern.<br />
Arm trotz Arbeit ist auch in der Bundesrepublik<br />
weit verbreitet. Laut einer<br />
Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Institutes (WSI) hat in<br />
Deutschland rund ein Drittel (32 Prozent)<br />
aller Vollzeitbeschäftigten eine<br />
Anstellung im Niedriglohnbereich –<br />
und verdient somit weniger als 75 Prozent<br />
des durchschnittlichen Bruttolohnes.<br />
2,5 Millionen dieser Beschäftigten<br />
haben ein Einkommen, das sogar unterhalb<br />
der 50-Prozent-Grenze liegt.<br />
Sie leben trotz Arbeit in Armut.<br />
Hinzu kommt, dass in Deutschland<br />
die realen Nettolöhne ungeachtet<br />
des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />
von 2004 bis 2007 sogar um 3,5<br />
Prozent gesunken sind. Die Verbesserung<br />
der Einkommenssituation,<br />
Mindestlöhne und das<br />
Anheben des Hartz-IV-Regelsatzes<br />
könnten als Teil eines<br />
Maßnahmenkataloges Verbesserungen<br />
bringen.<br />
Um in einem Land wie<br />
der Bundesrepublik allen<br />
die Chance zu bieten,<br />
sich gesund und<br />
bewusst zu ernähren,<br />
reichen natürlich Einkommensverbesserungen<br />
alleine nicht aus.<br />
iM BlickPunkt<br />
Es müsste ebenso in Bildung und Aufklärung<br />
investiert werden. Deshalb<br />
haben die Bundesministerien für Gesundheit<br />
bzw. Verbraucherschutz im<br />
Sommer 2007 den Aktionsplan „Gesunde<br />
Ernährung und Bewegung –<br />
Schlüssel für mehr Lebensqualität“ ins<br />
Leben gerufen.<br />
Die öffentliche Hand soll eine Vorbildfunktion<br />
übernehmen, Information<br />
und Bildung müssten verbessert<br />
sowie wissenschaftliche Forschung<br />
intensiviert und unterstützt werden,<br />
um die Deutschen langfristig auf dem<br />
Weg zu einer schlankeren Linie zu unterstützen.<br />
Bis zum Jahr 2020 will die<br />
Bundesregierung mit dem Nationalen<br />
Aktionsplan Fortschritte erzielen – wie<br />
sie sich das konkret vorstellt, wird sich<br />
im Sommer zeigen. Dann stellt sie als<br />
zweiten Schritt einen Maßnahmenkatalog<br />
vor. Franziska Walt<br />
7
8<br />
BundesVerBand<br />
10. sozialPolitisches fachgesPräch<br />
Wachsende armut nicht hinnehmbar<br />
der <strong>Bundesverband</strong> der <strong>Volkssolidarität</strong> veranstaltete am 1. april <strong>2008</strong> in Berlin<br />
ein sozialpolitisches fachgespräch zum thema „armut in deutschland – ursachen,<br />
Wirkungen, gegenstrategien“<br />
Die Schere zwischen Arm und Reich<br />
hat sich in den letzten Jahren weiter geöffnet.<br />
Während auf der einen Seite die<br />
Vermögen anwachsen, lebt andererseits<br />
fast jeder fünfte Bundesbürger (14,9 Millionen)<br />
in Armut und noch mehr nah an<br />
der Armutsrisikoschwelle. „Immer mehr<br />
Menschen sind von Armut bedroht“, betonte<br />
Prof. Dr. Gunnar Winkler in seinem<br />
Eröffnungsvortrag. Das „Neue“ an der<br />
Armut bestehe darin, dass sie nicht eine<br />
einzelne Gruppe erfasse, sondern generationenübergreifend<br />
durch alle Schichten<br />
gehe. Winkler verwies auf Statistiken,<br />
nach denen bereits 2005 etwa 26 Prozent<br />
der in Deutschland Lebenden armutsgefährdet<br />
waren. Bei den Ostdeutschen<br />
seien es sogar rund 35 Prozent. „Die Armutsentwicklung<br />
führt bereits gegenwärtig<br />
zu Ausgrenzung und sozial-kultureller<br />
Verarmung, sowohl im Osten als auch im<br />
Westen“, so der Verbandspräsident. Die<br />
Veränderungen in den Erwerbsverläufen<br />
und die Privatisierung der Altersvorsorge<br />
münden laut Winkler in einer „nicht reparablen<br />
Altersarmut“, da die Leistungen<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung ein<br />
den Lebensstandard sicherndes Alterseinkommen<br />
nicht mehr gewährleisteten.<br />
10 forderungen des VerBandes<br />
1. Der gesetzlichen Rente muss wieder die<br />
Lohndynamik zugrunde gelegt werden.<br />
2. Die Schutzklausel gegen eine nominale<br />
Kürzung der Renten muss durch einen Inflationsschutz<br />
ergänzt werden.<br />
3. In der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
muss eine Regelung zur Hochwertung<br />
niedriger Einkommen und von Ausfallzeiten<br />
getroffen werden.<br />
4. Zeiten von Arbeitslosigkeit müssen höher<br />
bewertet werden.<br />
Besucher des Sozialpolitischen Fachgespräches Foto: BILDSCHÖN/Rafalzyk<br />
„Vordringlich geht es deshalb darum, das<br />
Leistungsniveau der gesetzlichen Rente<br />
wieder zu stärken.“<br />
Der Präsident stellte dazu zehn Forderungen<br />
des Verbandes vor (siehe Kasten).<br />
„Wesentliche Ursachen für künftige Altersarmut<br />
liegen in den Strukturen der<br />
heutigen Arbeitswelt begründet. Daher<br />
müssen mehr versicherungspflichtige,<br />
existenzsichernde Arbeitsplätze sowie angemessene<br />
Löhne dazu beitragen, Altersarmut<br />
zu verhindern“, erläuterte Winkler.<br />
Bundesgeschäftsführer Dr. Bernd<br />
5. Die Grundsicherung im Alter und bei<br />
Erwerbsminderung muss als bedarfsorientierte<br />
Grundsicherung ausgebaut werden.<br />
6. Die Kürzung der Erwerbsminderungsrenten<br />
durch einen Abschlag von 10,8<br />
Prozent muss aufgehoben werden.<br />
7. Die Höhe der Rentenabschläge bei einem<br />
vorzeitigen Rentenzugang muss reduziert<br />
werden.<br />
8. Die staatliche Förderung der privaten<br />
Altersvorsorge darf nicht zulasten der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung und Rent-<br />
Niederland ergänzte: „Als Sozialverband<br />
ist die <strong>Volkssolidarität</strong> mit 300.000 Mitgliedern<br />
und rund 31.000 Ehrenamtlichen<br />
ganz nah an der Armutsvermeidung<br />
und -bekämpfung dran. Sei es durch<br />
Nachbarschaftshilfe oder in Form von<br />
materiellen und immateriellen Unterstützungsleistungen.“<br />
Auch die sozialpolitische<br />
Interessenvertretung – wie in Gestalt<br />
dieses zehnten Fachgespräches – ordne<br />
sich hier ein. Denn: „Der Gegensatz zwischen<br />
Arm und Reich hat sich in den zurückliegenden<br />
Jahren infolge einer – nach<br />
unserer Auffassung – weitgehend verfehl-<br />
ner gehen. Sie muss stattdessen auf die<br />
Erwerbstätigen konzentriert werden,<br />
die unterdurchschnittlich verdienen.<br />
9. Der Rückstand beim Rentenwert<br />
Ost muss durch Nachteilsausgleiche in<br />
Form von steuerfinanzierten Zuschlägen<br />
solange überbrückt werden, bis eine<br />
entsprechende Angleichung der Einkommen<br />
Ost an die in den alten Ländern<br />
erzielt ist.<br />
10. Die Leistungsfähigkeit der Rentenversicherung<br />
muss durch eine Fortentwicklung<br />
zu einer Erwerbstätigenversicherung<br />
gestärkt werden.
ten Sozial- und Wirtschaftspolitik deutlich<br />
verschärft.“ Dr. Niederland forderte die<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> zum Handeln im Interesse<br />
der vom Sozialabbau Betroffenen auf.<br />
Die Entwicklung hin zu mehr Armut<br />
wurde von den Referenten bestätigt und<br />
empirisch untermauert. So warnte Dr.<br />
Claus Schäfer vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen<br />
Hans-Böckler-Stiftung<br />
vor einer langfristigen Polarisierung in<br />
der Gesellschaft angesichts zunehmender<br />
Einkommensungleichheit. Erika Biehn<br />
von der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen<br />
(BAG-SHI) e. V. beschrieb, was Armut für<br />
immer mehr Kinder in der Bundesrepublik<br />
bedeutet. Wer in Armut aufwachse, sei<br />
auch später oft benachteiligt, unter anderem<br />
beim Zugang zu Bildung, betonte die<br />
stellvertretende Sprecherin der Nationalen<br />
Armutskonferenz. Es müsse mehr getan<br />
werden, als nur den Kinderzuschlag zu<br />
erhöhen.<br />
Für eine bedarfsorientierte Grundsicherung<br />
sprach sich Dr. Ulrich Schneider,<br />
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen<br />
Gesamtverbandes, aus. Das müsse aber<br />
mit Perspektiven für die sozial Benachteiligten<br />
verbunden werden, unter anderem<br />
durch öffentlich geförderte Beschäftigung.<br />
„Wir müssen öffentlich diskutieren, was<br />
braucht ein Mensch, was braucht ein<br />
Kind“, forderte Schneider. Soziale Transferleistungen<br />
müssten begleitet werden<br />
von sozialer Infrastruktur, die vor allem<br />
Familien unterstützen und Chancen eröffnen<br />
müsse. Dr. Hanna Haupt vom Sozialwissenschaftlichen<br />
Forschungszentrum<br />
Berlin-Brandenburg (SFZ) e.V. stellte die<br />
Ergebnisse der Studie „Alterseinkommen<br />
– Altersarmut“ vor, die das Institut<br />
im Auftrag der <strong>Volkssolidarität</strong> erarbeitet<br />
hat. „Armutskarrieren werden im Erwerbsleben<br />
begründet“, stellte die Wissenschaftlerin<br />
klar. Die „Deformierung<br />
der Erwerbsbiografien“ durch Arbeitslosigkeit<br />
sei eine der wichtigsten Ursachen<br />
für die drohende Altersarmut künftiger<br />
Rentnergenerationen. Tilo Gräser<br />
Weitere informationen und Materialien finden<br />
sie unter www.volkssolidaritaet.de<br />
interVieW Mit dr. claus schäfer<br />
Der Volkswirt Dr. rer. pol. Claus Schäfer forscht<br />
über Einkommens- und Vermögensverteilung am<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut<br />
(WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.<br />
Das Armutsrisiko hat mittlerweile<br />
auch die ehemals als stabil geltenden<br />
Mittelschichten erfasst. Ist die Bundesrepublik<br />
ein armes Land?<br />
Nein. Deutschland ist – gemessen an<br />
seiner ökonomischen Substanz – sogar<br />
eines der reichsten Länder. Doch<br />
wie lange noch? Der Wohlstand ist<br />
extrem ungleich verteilt. Und diese<br />
Ungleichheit gefährdet auf Dauer<br />
Wohlstand und Ökonomie gleichermaßen,<br />
denn sie beschränkt die Binnennachfrage,<br />
begrenzt die Wachstumsmöglichkeiten<br />
und vermindert<br />
private wie öffentliche Investitionen.<br />
Welche Konsequenzen hat diese Entwicklung<br />
für die Menschen und die<br />
Gesellschaft insgesamt?<br />
Wir stellen schon heute für wachsende<br />
Bevölkerungsgruppen „sozialen<br />
Ausschluss“ fest, das heißt mangelnde<br />
Teilhabe am materiellen, sozialen,<br />
kulturellen und politischen Leben.<br />
Das führt zu hohen individuellen<br />
„Folgekosten“ – denken Sie etwa an<br />
die Möglichkeit, eine Familie zu gründen.<br />
Andererseits haben wir hohe gesellschaftliche<br />
Folgekosten, weil der<br />
Staat immer mehr Aufwendungen in<br />
die Kompensation privater Armut<br />
stecken muss.<br />
Wie kann der Staat gegensteuern?<br />
Am vordringlichsten ist die Bekämpfung<br />
von Armut, etwa durch höhere<br />
Geldtransfers. Auch geht es darum,<br />
mehr und bessere Jobs zu schaffen<br />
und Bildungschancen zu eröffnen.<br />
Doch das kostet viel Geld. Eine gerechtere<br />
Steuerpolitik, also auch die<br />
Rücknahme von vielen früheren Entlastungen<br />
für hohe Einkommen, Ge-<br />
BundesVerBand<br />
winne und Vermögen, kann Handlungsspielräume<br />
eröffnen.<br />
Warum ist die Bekämpfung von Armut<br />
auch für Deutschland als Wirtschaftsstandort<br />
wichtig?<br />
Besser ausgebildete und bezahlte Arbeitskräfte<br />
– sprich: mehr Humankapital<br />
– helfen sowohl den Unternehmen<br />
als auch der Volkswirtschaft.<br />
Denn mehr Steuereinnahmen ermöglichen<br />
die Beseitigung von öffentlichen<br />
Investitionsdefiziten, gleichzeitig erhöht<br />
eine kräftigere Binnennachfrage<br />
die private Investitionstätigkeit und<br />
macht unabhängiger von launischen<br />
Weltmarktentwicklungen.<br />
Was sollte Ihrer Meinung nach auf<br />
jeden Fall vermieden werden?<br />
Die Umverteilung von unten nach<br />
oben muss aufgegeben werden. Soziale<br />
Gerechtigkeit und ökonomische<br />
Effizienz sind keine Gegensätze, sondern<br />
komplementäre Strukturprinzipien<br />
einer Gesellschaft. Die Abgeltungsteuer<br />
dürfte zum Beispiel gar<br />
nicht kommen, denn sie begünstigt<br />
wieder die hohen Einkommen. Doch<br />
auch das „bedingungslose Grundeinkommen“<br />
wäre keine Alternative, die<br />
soziale Ungleichheit würde dadurch<br />
verschärft.<br />
Was schlagen Sie stattdessen vor?<br />
Wir brauchen eine bedarfsorientierte<br />
Grundsicherung und einen einheitlichen<br />
gesetzlichen Mindestlohn. Und<br />
wir benötigen eine Generalüberholung<br />
des Steuersystems.<br />
Herr Dr. Schäfer, wir danken für<br />
dieses Gespräch. Katja Scheyhing<br />
9
10<br />
BundesVerBand<br />
neue impulse für<br />
die sozialberatung<br />
„Unser Ziel ist es, die <strong>Volkssolidarität</strong><br />
als Sozial- und Wohlfahrtsverband zu<br />
profilieren!“ In seiner Eröffnungsrede<br />
zum ersten Workshop „Sozialberatung<br />
in der <strong>Volkssolidarität</strong>“ unterstrich der<br />
Bundesgeschäftsführer Dr. Bernd Niederland,<br />
wie wichtig die Erweiterung<br />
des Verbandsprofils ist. Rund 20 Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus allen Landesverbänden<br />
trafen sich am 12. März<br />
<strong>2008</strong> in Berlin zu einem ersten Austausch<br />
über Aufgaben und Erfahrungen<br />
der Sozialberatung.<br />
Dr. Niederland wies darauf hin, dass<br />
auf der Bundesdelegiertenversammlung<br />
im November 2006 die programmatische<br />
Weiterentwicklung des Verbandes<br />
beschlossen worden war. Die <strong>Volkssolidarität</strong><br />
soll in der Öffentlichkeit als<br />
Sozial- und Wohlfahrtsverband wahrgenommen<br />
werden, die Sozialberatung<br />
dementsprechend auf allen Ebenen des<br />
Verbandes auf- und ausgebaut werden.<br />
Die Teilnehmer stellten ihre Projekte<br />
und Bemühungen vor und diskutierten<br />
Anregungen und Fragen. Dr. Ruth<br />
Sommerfeld und Frank Gaethke aus<br />
dem Kreisverband Barnim präsentierten<br />
zum Beispiel die Rentensprechstunde.<br />
Foto: Stana<br />
Belinda Biging, Regionalverband Elbe-Saale<br />
Darin werden Klienten bei allem, was<br />
mit Rentenanträgen bzw. -bescheiden<br />
zu tun hat, unterstützt. Der Sozialberatungs-Atlas<br />
aus Sachsen-Anhalt ist<br />
den meisten in der <strong>Volkssolidarität</strong> ein<br />
Begriff, eine Ergänzungsbroschüre ist in<br />
Vorbereitung, berichtete Katja Trautwig.<br />
Im Regionalverband Elbe-Saale ist<br />
laut Belinda Biging seit vorigem Jahr<br />
das Projekt „Mobile Sozialberatung“<br />
in Arbeit. Von Dr. Jan Steinhaußen aus<br />
Thüringen kam die Anregung, dass sich<br />
die Landesverbände fragen müssten, in<br />
welcher Art sich die <strong>Volkssolidarität</strong> mit<br />
Beratungsangeboten profilieren kann.<br />
Steffi Helmers, zuständige Referentin<br />
in der Bundesgeschäftsstelle, wies abschließend<br />
auf die Sommerakademie<br />
hin, die sich vom 5. bis 7. Juni <strong>2008</strong> in<br />
Berlin dem Thema „Sozialberatung in<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong>“ widmen wird.<br />
Franziska Walt<br />
ausführliche Berichte unter<br />
www.volkssolidaritaet.de<br />
trauer um ehrenpräsident<br />
rentenerhöhung ist<br />
Wahlorientierte MogelPackung<br />
„Es ist zu begrüßen, dass die Renten erhöht<br />
werden“, so der Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />
Prof. Dr. Gunnar Winkler, am<br />
8. April <strong>2008</strong> zum Kabinettsbeschluss,<br />
die Rente um 1,1 Prozent anzuheben.<br />
„Doch damit wird nicht einmal die Preissteigerung<br />
von aktuell rund drei Prozent<br />
ausgeglichen“, kritisierte Winkler. Er<br />
warnte zugleich vor einem konstruierten<br />
Generationenkonflikt. „Die Älteren leben<br />
nicht auf Kosten der Jüngeren. Wesentliche<br />
Ursachen der Finanzprobleme der<br />
Sozialkassen liegen in den Strukturen der<br />
heutigen Arbeitswelt und politischen Entscheidungen<br />
zuungunsten der gesetzlichen<br />
Sozialversicherungen. Neben Korrekturen<br />
der so genannten Reformen müssen mehr<br />
versicherungspflichtige Arbeitsplätze sowie<br />
angemessene Löhne dazu beitragen,<br />
die Renten zu sichern und Altersarmut zu<br />
verhindern.“<br />
Wahlen iM Paritätischen<br />
Heidi Merk, frühere Landesministerin in<br />
Niedersachsen, wurde Anfang März als<br />
neue Vorsitzende des PARITÄTISCHEN<br />
Wohlfahrtsverbandes (Gesamtverband)<br />
gewählt. Der Bundesgeschäftsführer der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>, Dr. Bernd Niederland,<br />
wurde erneut in den Verbandsrat des PA-<br />
RITÄTISCHEN gewählt. Er ist zudem seit<br />
zwei Jahren Mitglied des Vorstandes des<br />
Spitzenverbandes der Wohlfahrtspflege.<br />
Herr Jost Biedermann, langjähriger Ehrenpräsident der <strong>Volkssolidarität</strong>, verstarb am 6. Mai<br />
<strong>2008</strong> im Alter von 86 Jahren nach einer schweren Krankheit.<br />
Jost Biedermann war von 1990 bis zum Jahr 2002 ehrenamtlicher Präsident unseres Verbandes.<br />
„Es ist vor allem sein persönliches Verdienst, die <strong>Volkssolidarität</strong> in die Sozial- und Wohlfahrtslandschaft<br />
des vereinigten Deutschlands integriert zu haben – ohne sich selbst zu verbiegen oder<br />
die eigene wie die Vergangenheit unseres Verbandes zu vergessen“, würdigte der jetzige Präsident,<br />
Professor Dr. Gunnar Winkler, dessen Wirken. „Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu<br />
verdanken, dass die <strong>Volkssolidarität</strong> ihr unverwechselbares Profil zum Wohle vieler Menschen<br />
weiter stärken konnte.“ Jost Biedermann handelte stets nach dem Grundsatz: „Betreiben von<br />
sozialen Diensten und Einrichtungen ja – aber nie nur um des Geldverdienens willen, sondern<br />
immer zum Wohle der Mitglieder und aller, die unserer Hilfe bedürfen.“ Das Amt war seine<br />
Lebensaufgabe. „Wir werden Herrn Biedermann ein bleibendes Andenken bewahren und den<br />
Verband in seinem Sinne weiter in die Zukunft führen“, betonten der Verbandspräsident und<br />
Bundesgeschäftsführer Dr. Bernd Niederland im Nachruf.
iMPressuM<br />
herausgeber:<br />
Verantwortlich für<br />
den inhalt:<br />
Verlag und<br />
redaktionsanschrift:<br />
redaktion:<br />
Verbandsseiten<br />
<strong>Bundesverband</strong>:<br />
Berlin:<br />
Brandenburg:<br />
Mecklenburg-Vorpommern:<br />
sachsen:<br />
sachsen-anhalt:<br />
thüringen:<br />
autorin in dieser ausgabe:<br />
art direction und umsetzung:<br />
Bildredaktion:<br />
titelbild:<br />
Bildnachweise:<br />
anzeigen:<br />
druck:<br />
erscheinungsweise:<br />
redaktions- und anzeigenschluss ausgabe september <strong>2008</strong>: 17. Juli <strong>2008</strong><br />
Das Magazin „Miteinander–Füreinander. Magazin der <strong>Volkssolidarität</strong> für<br />
Generationen“ ist eine kostenlose Publikation des <strong>Bundesverband</strong>es der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> e. V. Nachdrucke bedürfen der schriftlichen Genehmigung.<br />
Keine Haftung für unverlangt eingesandtes Material. Gedruckt auf Papier<br />
aus elementar-chlorfrei gebleichtem Zellstoff.<br />
Vorschau sePteMBer<br />
In der <strong>Volkssolidarität</strong> engagieren sich rund 31.000 ehrenamtliche<br />
Helferinnen und Helfer – ohne sie wäre unsere<br />
Verbandsarbeit kaum möglich. Das Ehrenamt als<br />
Stützpfeiler der Gesellschaft ist auch Thema der Woche<br />
bürgerschaftlichen Engagements, die vom 19. bis 28.<br />
September <strong>2008</strong> vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />
Engagement (BBE) organisiert wird. Die Konferenz<br />
„Das Ehrenamt in der <strong>Volkssolidarität</strong>“ am 25. September<br />
<strong>2008</strong> gehört zum Programm der Woche.<br />
Lesen Sie mehr darüber in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von<br />
„Miteinander–Füreinander“!<br />
auslieferungstermin:<br />
29. august <strong>2008</strong><br />
<strong>Bundesverband</strong> der <strong>Volkssolidarität</strong> e. V.<br />
Alte Schönhauser Str. 16<br />
10119 Berlin<br />
Tel.: 0 30 / 278 97-0<br />
Fax: 0 30 / 27 59 39 59<br />
E-Mail: bundesverband@volkssolidaritaet.de<br />
Internet: www.volkssolidaritaet.de<br />
Dr. Bernd Niederland<br />
Bundesgeschäftsführer (V. i. S. d . P.)<br />
VVA Kommunikation GmbH/<br />
Vereinigte Verlagsanstalten GmbH<br />
Französische Str. 24<br />
10117 Berlin<br />
Katja Scheyhing<br />
Tobias Möllney (Stellv.)<br />
Tel.: 0 30 / 2 06 41 38-16<br />
E-Mail: k.scheyhing@vva.de<br />
Tilo Gräser, Tel.: 0 30 / 27 89 71 21<br />
Mario Zeidler, Tel.: 0 30 / 30 86 92 18<br />
Lothar Rölleke, Tel.: 03 31 / 748 19 05<br />
M.-L. Hänsel, Tel.: 03 81 / 7 68 50 26<br />
Andrea Köllner, Tel.: 03 51 / 4 31 10 10<br />
Monika Meyer, Tel.: 03 91 / 6 08 86 11 10<br />
Kirsten Seyfarth, Tel.: 03 64 54 / 5 95 56<br />
Franziska Walt<br />
Timotheus Bojarowski<br />
Jens Peters<br />
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Panagiotis Chrissovergis<br />
Tel.: 02 11 / 73 57-8 41<br />
Fax: 02 11 / 73 57-8 44<br />
E-Mail: p.chrissovergis@vva.de<br />
Vereinigte Verlagsanstalten GmbH<br />
Höherweg 278<br />
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11
12<br />
landesVerBand Berlin<br />
die <strong>Volkssolidarität</strong> ist ein verlässlicher Partner<br />
gespräch mit kerstin Beurich, stadträtin für schule, sport und soziales in Berlin-lichtenberg<br />
Welche rolle spielt in ihrem ressort<br />
die soziale arbeit mit den senioren?<br />
Wie viele gibt es in lichtenberg, und<br />
wie werden sie betreut?<br />
Derzeit leben in Lichtenberg etwa<br />
78.000 Menschen im Alter ab 55 Jahren,<br />
ein Drittel der Einwohner. Bis 2020<br />
wird in unserem Bezirk die Zahl der älteren<br />
Menschen um 21,2 Prozent weiter<br />
ansteigen. Das heißt, der demografische<br />
Trend zu einer immer älter werdenden<br />
Bevölkerung ist klar erkennbar. Nicht<br />
alle Senioren haben Betreuung nötig –<br />
es gibt die aktiven und vitalen „jungen<br />
Alten“ und es gibt chronisch kranke<br />
oder altersschwache Menschen. Allgemein<br />
ist aber der Wunsch nach einer<br />
selbstständigen Lebensführung.<br />
Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten,<br />
die das Bezirksamt und freie Träger in<br />
allen Stadtteilen zur Verfügung stellen:<br />
seniorenfreundliche Wohnmöglichkeiten<br />
mit und ohne Service, umfangreiche<br />
soziokulturelle und Beratungsangebote,<br />
ein Netz von ambulanten Hilfs- und<br />
Pflegediensten, stationäre und teilstationäre<br />
Pflegeeinrichtungen.<br />
Wie wird das Berliner „seniorenmitwirkungsgesetz“<br />
umgesetzt, und wo<br />
haben die senioren Mitsprache- und<br />
Mitwirkungsrecht?<br />
Das Bezirksamt hat dieses 2006 im Abgeordnetenhaus<br />
beschlossene Gesetz<br />
sehr begrüßt, denn es stärkt die Rechte<br />
der Senioren, am gesellschaftlichen<br />
Leben teilzuhaben. Wie in ganz Berlin<br />
wurde auch in Lichtenberg die Seniorenvertretung<br />
erstmals direkt gewählt<br />
und vertritt die älteren Menschen in allen<br />
Lebensbereichen.<br />
In den Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung<br />
haben die Senioren<br />
Rederecht, und sie bringen ihre Interessen<br />
aktiv im Bürgerhaushalt zur<br />
Geltung. Im Rahmen des seit 2004 im<br />
Bezirk gültigen „Handlungskonzepts<br />
für SeniorInnen“<br />
können sie sich<br />
bei der Entwicklung von<br />
neuen Angeboten beteiligen.<br />
Das sind konkrete<br />
Projekte in den Bereichen<br />
Wohnen, Gesundheit und<br />
Prävention, Pflege, Freizeit<br />
und Kultur, interkulturelle<br />
Öffnung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
– kurz, es geht<br />
um die Weiterentwicklung<br />
von Strukturen und Angeboten<br />
in der Altenarbeit. Es wird sehr<br />
spannend, welche Ergebnisse da zu erwarten<br />
sind.<br />
In den Stadtteilen arbeiten vielfältige<br />
Bürgergremien und Arbeitsgemeinschaften,<br />
Kiezbeiräte und Stadtteilkonferenzen,<br />
in denen sich bereits zahlreiche Senioren<br />
ehrenamtlich engagieren. Dazu<br />
sollten sie weiter motiviert werden, denn<br />
die Erfahrungen der älteren Generation<br />
haben für die Gestaltung des Gemeinwesens<br />
große Bedeutung. Das Bezirksamt<br />
spielt hier die Rolle der vernetzenden<br />
und steuernden Instanz. In Zukunft<br />
wird es die anstehenden Aufgaben nur<br />
gemeinsam mit solchen Partnern umsetzen<br />
können.<br />
Wo kann oder sollte die <strong>Volkssolidarität</strong><br />
eine rolle spielen?<br />
Als mitgliederstärkste Wohlfahrtsorganisation<br />
ist die <strong>Volkssolidarität</strong> ein verlässlicher<br />
und kompetenter Partner für<br />
das Bezirksamt. So ist sie Träger der Koordinierungsstelle<br />
„Rund ums Alter“,<br />
von Pflege- und Wohneinrichtungen für<br />
Senioren. Viele ihrer Mitglieder gehören<br />
zum Kern der engagierten Bürger, und<br />
die Ortsgruppen führen ein reges soziales<br />
und kulturelles Leben. Auch die Solidarität<br />
mit den Schwachen der Gesellschaft<br />
wird hier groß geschrieben. Ich<br />
kenne die <strong>Volkssolidarität</strong> schon lange<br />
und arbeite gern mit ihr zusammen.<br />
Kerstin Beurich (re.) mit den Vorsitzenden der Sozialausschüsse<br />
gibt es ein Miteinander der generationen?<br />
Alle Träger von Seniorenarbeit sind<br />
generationenübergreifend tätig und<br />
fördern das Miteinander von Jung und<br />
Alt. Dafür gibt es viele gute Beispiele:<br />
gemeinsame Feste in den Stadtteilen,<br />
Kochen und Backen mit Kindern in Seniorenbegegnungsstätten<br />
oder Jugendliche<br />
bringen älteren Menschen den Umgang<br />
mit dem Computer bei. Das gilt<br />
es weiter auszubauen. Besondere Aufmerksamkeit<br />
ist auch der zunehmenden<br />
Zahl von Seniorinnen und Senioren mit<br />
Migrationshintergrund zu widmen.<br />
zum schluss noch eine persönliche<br />
frage: ihr ressort umfasst den „lebenslauf<br />
von der einschulung bis zum<br />
grabe“. Wie bewältigen sie diesen arbeitsumfang?<br />
Im Bezirksamt mit klugen und engagierten<br />
Mitarbeitern, darüber hinaus<br />
wirken gerade im sozialen Bereich viele<br />
Menschen ehrenamtlich mit. Und zu<br />
Hause geht es nur mithilfe der Großfamilie,<br />
denn keine Kita arbeitet rund um<br />
die Uhr.<br />
Vielen dank für die ausführlichen antworten.<br />
Wir wünschen ihnen weiterhin<br />
eine erfolgreiche arbeit.<br />
Die Fragen stellte Inge Junginger
Berliner sozialverbände machen mobil<br />
1. sozialgipfel der Bundeshauptstadt unter aktiver Mitwirkung der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
Maßnahmen gegen Armut – der 1. Berliner Sozialgipfel<br />
So kann es nicht weitergehen! Das war der Grundtenor einer<br />
Konferenz, die am 2. April dieses Jahres im Verbund von<br />
Berliner Sozial- und Wohlfahrtsverbänden im ver.di-Haus<br />
stattfand. Der Sozialverband Deutschland, die Berliner<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>, ver.di, der Bund der Ruhestandsbeamten,<br />
Rentner und Hinterbliebenen<br />
(BRH), der<br />
Humanistische Verband<br />
Berlin sowie der VdK<br />
stellten sich – übrigens<br />
zum ersten Mal gemeinsam<br />
– den Fragen der<br />
Armut, die auch in der<br />
Bundeshauptstadt an<br />
Schärfe und Brisanz zugenommen<br />
hat.<br />
Zum Auftakt machte Senatorin<br />
Dr. Heidi Knake-<br />
Werner in ihrem Grußwort<br />
deutlich, dass eine<br />
konzentrierte Debatte<br />
darüber, wie Armut in<br />
all ihren Facetten bekämpft werden kann, aktuell und wichtig<br />
ist. Man müsse gegenwärtig von der tiefsten gesellschaftlichen<br />
Spaltung sprechen, die es je in der Geschichte der<br />
Bundesrepublik gegeben hat, betonte der Hauptgeschäftsführer<br />
des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes,<br />
Dr. Ulrich Schneider. Er beklagte eine zunehmende „Amerikanisierung“<br />
der Arbeitsverhältnisse in Deutschland, was<br />
zur Entsolidarisierung und zur gesellschaftlichen Ausgrenzung<br />
vieler Menschen führe.<br />
Der Kampf gegen die Armut soll verstärkt werden<br />
landesVerBand Berlin<br />
Prof. Peter Oehme vom BRH wie auch Prof. Frieder Otto<br />
Wolf, Präsident der Akademie des Humanistischen Verbandes,<br />
und Roland Tremper, Bezirksgeschäftsführer der<br />
Gewerkschaft ver.di, waren sich darin einig, das Thema<br />
Armut als gesellschaftliches Problem aller Altersgruppen<br />
aufzugreifen. Besonders schmerzhaft trifft das Kinder<br />
und Jugendliche. Die Zahl der betroffenen Kinder, die in<br />
Deutschland in Armut leben, ist auf eine Rekordhöhe von<br />
2,5 Millionen angewachsen.<br />
Die veranstaltenden Verbände und Organisationen fordern<br />
von der Politik, dass jeder Bürger durch Arbeit seinen<br />
Lebensunterhalt sichern könne. Dazu gehöre es auch, für<br />
junge Menschen genügend Ausbildungsplätze zu schaffen.<br />
Armut als gesellschaftliches Strukturproblem sei menschlich<br />
unakzeptabel und müsse auf allen Ebenen bekämpft<br />
werden.<br />
Die Teilnehmer des Gipfels sprachen sich dafür aus, mehr<br />
für eine öffentliche Mobilisierung und die Bündelung der<br />
Kräfte zu tun. Mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung<br />
wandten sich die Veranstalter des 1. Berliner Sozialgipfels<br />
an die staatlichen Verantwortungsträger, um sie zu schnel-<br />
lem Handeln aufzurufen und keine weiteren Kürzungen<br />
sozialer Leistungen zuzulassen. Dabei gehe es um alle betroffenen<br />
Bevölkerungsgruppen – von den Kindern über<br />
Arbeitslose bis hin zu den Rentnern. Die Teilnehmer der<br />
Konferenz wollen ihre Anstrengungen im Kampf gegen<br />
Armut verstärken und zukünftig besser koordinieren. Im<br />
kommenden Jahr soll es einen 2. Berliner Gipfel geben.<br />
Text und Fotos: Mario Zeidler<br />
Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner<br />
13
14<br />
landesVerBand Berlin<br />
stolzer spendenerlös<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> bedankt sich bei allen<br />
sammlern und spendern<br />
Trotz der Knappheit in den Geldbeuteln vieler Haushalte und<br />
der Spendenskandale aus jüngster Zeit konnte bei der Haus-<br />
und Straßensammlung im März <strong>2008</strong> das stolze Vorjahresergebnis<br />
nahezu wieder erreicht werden. Der Gesamterlös lag<br />
in diesem Jahr bei rund 340.000 Euro. Angesichts der Skandale<br />
im Umgang mit Spendengeldern in anderen Verbänden<br />
will jedoch die <strong>Volkssolidarität</strong> weiterhin Transparenz zeigen<br />
und genau darüber informieren, was mit den eingegangenen<br />
Spenden passiert.<br />
Ganz wichtig dabei: Kein Spenden-Cent wird für Verwaltungsaufwendungen<br />
ausgegeben. Die <strong>Volkssolidarität</strong> organisiert<br />
ihre Sammelaktion vor allem mit ehrenamtlichen<br />
Helfern. Das gespendete Geld wird in Gänze für soziale<br />
Zwecke verwendet. Dabei verbleiben<br />
50 Prozent der Mittel für die Sozialarbeit<br />
in den Kiezgruppen. Mit diesem<br />
Geld werden Kranke und sozial Bedürftige<br />
betreut, die Nachbarschaftshilfe<br />
organisiert und die Vereinsarbeit<br />
unterstützt.<br />
Die restlichen 50 Prozent werden im<br />
Bezirks- und Landesverband für konkrete<br />
soziale Projekte und Vorhaben<br />
verwendet. Wie beispielsweise für die<br />
Finanzierung von Ferienlagerplätzen<br />
für Kinder von alleinerziehenden<br />
Müttern oder aus sozial benachteiligten<br />
Familien. Mitfinanziert wird auch<br />
die Grundausstattung für Schulanfänger,<br />
deren Eltern Hartz-IV-Empfänger<br />
sind. Auch Seniorentreffs und Klubs<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> erhalten Unterstützung.<br />
Aber auch internationale Solidaritätsprojekte,<br />
wie für Opfer von Naturkatastrophen,<br />
russische Kinderheime<br />
und ein Reha-Zentrum in Vietnam<br />
für kriegsgeschädigte Kinder, erhalten<br />
Unterstützung. Die satzungsgerechte<br />
Verwendung der Mittel wird bei<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> jährlich durch<br />
die Steuerbehörden und unabhängige<br />
Wirtschaftsprüfer kontrolliert. Ein großes<br />
Dankeschön allen Sammlern und<br />
Spendern, die mitgeholfen haben, die<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> auch im Jahr <strong>2008</strong> für<br />
ihre Wohlfahrtsarbeit zu stärken.<br />
startschuss für seniorenwoche an der<br />
gedächtniskirche<br />
Die Berliner Seniorenwoche<br />
ist ein Dauerbrenner.<br />
Seit nunmehr 34 Jahren<br />
gibt es diese öffentlichkeitswirksameVeranstaltung.<br />
In diesem Jahr<br />
findet sie vom 21. Juni<br />
bis 3. Juli statt. Den Eröffnungstag<br />
wird es wiederum<br />
auf dem Breitscheidplatz am Samstag, dem 21. Juni,<br />
geben. Mit dabei ist natürlich auch wieder die Berliner<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>, die an insgesamt drei Ständen über ihr<br />
breites Angebotsprofil informiert.<br />
umzug: neues domizil für sozialstation Marzahn/<br />
hellersdorf<br />
Die häusliche Pflege der Berliner <strong>Volkssolidarität</strong> im Bezirk Marzahn/Hellersdorf<br />
ist seit Mai <strong>2008</strong> unter neuer Adresse zu finden. Das Team um<br />
Pflegedienstleiterin Sabine Sprentz befindet sich jetzt an zentraler Stelle in<br />
der Neuen Grottkauer Straße 5 in Marzahn. Eine bessere Erreichbarkeit<br />
und angenehmere Arbeitsbedingungen sorgen für den weiteren Anstieg<br />
der Nachfrage nach qualifizierter Betreuung – sei es in der Krankenpflege,<br />
in der Hauspflege oder bei der sozialen Beratung.<br />
sozialstation Marzahn/hellersdorf<br />
Neue Grottkauer Straße 5<br />
12619 Berlin<br />
Tel.: 0 30 / 56 89 78-0
Nik und Nico büffeln Mathe – mit Lernpatin<br />
Angelika Gottemeyer<br />
„ehrenamt ist ehrensache…“<br />
„Psst, hier wird fleißig gelernt…“, empfängt<br />
mich Marianne Bischoff und führt<br />
mich auf leisen Sohlen auf die Veranda.<br />
An einem großen Tisch sitzen Nik und<br />
Nico, Schüler einer zweiten Klasse, und<br />
brüten über Matheaufgaben. Mit am<br />
Tisch: Angelika Gottemeyer. Ich darf<br />
ausnahmsweise kurz stören und erfahre:<br />
Sie war viele Jahre in der Papierindustrie<br />
tätig, wurde entlassen, dann zur<br />
Floristin umgeschult und ist nun wieder<br />
arbeitslos. Die zwei Jungen kennt sie<br />
gut, wie auch andere Schüler, denn für<br />
ein paar Stunden pro Woche ist sie ihre<br />
ehrenamtliche Lernpatin. „Das ist jedenfalls<br />
besser, als zu Hause hocken“, sagt<br />
Angelika Gottemeyer. „Ich bin auch sehr<br />
gern mit Kindern zusammen.“ Nico findet<br />
das prima. „Sie ist wenigstens nicht<br />
so streng wie unsere Lehrerin…“<br />
Ich will nicht weiter stören und folge<br />
Marianne Bischoff in das Büro nebenan,<br />
wo ich auch Bärbel Weinberg kennenlerne.<br />
Beide Frauen leiten die Freiwilligen-<br />
Agentur (FWA) im Nachbarschaftszentrum<br />
in Schwedt (Landkreis Uckermark),<br />
das gemeinsam von der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
und der städtischen Wohnungsbaugenossenschaft<br />
WOBAG in einem modernisierten<br />
Plattenbau betrieben wird. Sie<br />
wissen aus eigener Erfahrung, wie sich<br />
Menschen fühlen, die abgewickelt, aussortiert,<br />
an den Rand der Gesellschaft<br />
gedrängt oder in Frührente abgeschoben<br />
wurden. In Schwedt, einstmals Zentrum<br />
der DDR-Chemieindustrie mit allein<br />
rund 10.000 Beschäftigten, betrifft das<br />
21 Prozent der arbeitsfähigen Bevölke-<br />
Marianne Bischoff und Bärbel Weinberg von der<br />
Freiwilligen-Agentur in Schwedt<br />
Besuch bei der freiwilligen-agentur der <strong>Volkssolidarität</strong> in schwedt<br />
rung. Immerhin: Die zwei haben nach<br />
Zeiten der Arbeitslosigkeit wieder eine<br />
Aufgabe. „Eine schöne und lohnende“,<br />
sagt Bärbel Weinberg. Wie sie erzählt,<br />
habe sie die Agentur 2005 aufgebaut;<br />
Trägerin war damals der Verein „Stattwerk<br />
e. V.“ in Berlin. 2006 kam Marianne<br />
Bischoff hinzu und seit September<br />
2007 ist die <strong>Volkssolidarität</strong> einziger<br />
Träger.<br />
„Mit dem Wechsel sind wir sehr zufrieden“,<br />
lobt Bischoff. „Die materiellen<br />
und organisatorischen Bedingungen für<br />
uns sind deutlich besser.“ Wichtigste<br />
Aufgabe der Agentur ist die Gewinnung,<br />
Betreuung und Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />
für die unterschiedlichsten<br />
Aufgaben. Und der Bedarf ist groß. Vor<br />
allem bei jenen Familien und Menschen,<br />
die zu den sozial Schwachen gehören,<br />
die von Altersarmut und Vereinsamung<br />
bedroht sind. Ich will wissen, woher<br />
die Freiwilligen kommen. „Aus allen<br />
Schichten der Bevölkerung“, erklärt<br />
Bärbel Weinberg. „Darunter sind Chemieingenieure,<br />
Kindergärtnerinnen oder<br />
Krankenschwestern.“ Manche seien<br />
selbst arbeitslos oder im Vorruhestand.<br />
„Für viele ist so ein Ehrenamt Ehrensache“,<br />
betont Weinberg. 168 Freiwillige<br />
verzeichne die FWA-Kartei, rund 60<br />
seien derzeit im Einsatz. Als Lernpaten,<br />
wie Angelika Gottemeyer, als Haushaltshilfe,<br />
als Betreuer von Behinderten,<br />
als „Vorlese-Oma“ und sogar als<br />
gelegentlicher Babysitter. Zudem habe<br />
die Agentur Freiwillige an Sportvereine,<br />
an Kultur- oder Naturschutzeinrich-<br />
landesVerBand BrandenBurg<br />
tungen vermittelt. Besonders erfreulich:<br />
„Einige wurden inzwischen Mitglied der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>, sodass jüngst eine neue<br />
Ortsgruppe entstand.“ Wie Marianne Bischoff<br />
ergänzt, setzte man vor allem auf<br />
die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung<br />
und anderen Organisationen.<br />
Deshalb sei sie auch im Vorstand des Vereins<br />
„Leg los – werd groß e. V.“, der sich<br />
besonders um die jüngsten Schwedter<br />
kümmere. Das DRK und eine Hebamme<br />
zählten ebenfalls zu den Partnern.<br />
Für das Nachbarschaftszentrum, das<br />
voraussichtlich 2009 in ein „Haus der<br />
Generationen“ umziehen kann, gilt ein<br />
Wochenprogramm, das von den Bürgern<br />
immer mehr angenommen und nach deren<br />
Wünschen ständig ergänzt wird. Am<br />
Montag zum Beispiel gibt es den Eltern-<br />
Kind-Treff, dienstags einen Spielenachmittag<br />
und donnerstags Gesundheitserziehung<br />
oder gemeinsames Kochen.<br />
„Besonders beliebt ist unsere Singgruppe,<br />
die 14-täglich zusammenkommt“, berichtet<br />
Bischoff nicht ohne Stolz. Ein System<br />
der Nachbarschaftshilfe werde derzeit<br />
aufgebaut, wofür man dringend noch ein<br />
paar Männer benötige.<br />
„Die könnten dann Kleinreparaturen<br />
übernehmen“, sagt Bärbel Weinberg und<br />
lächelt, als ich mich verabschiede. „Schade,<br />
dass Sie nicht in Schwedt wohnen,<br />
denn wir könnten Sie als Freiwilligen gut<br />
gebrauchen…“ Lothar Rölleke<br />
freiWilligen-agenturen der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> in BrandenBurg<br />
forst:<br />
Gubener Straße 10<br />
03149 Forst (Lausitz)<br />
Tel.: 0 35 62 / 69 11 11<br />
spremberg:<br />
Georgenstraße 37<br />
03130 Spremberg<br />
Tel.: 0 35 63 / 609 03 21<br />
schwedt:<br />
Julian-Marchlewski-Ring 64 a<br />
16303 Schwedt<br />
Tel.: 0 33 32 / 83 56 36<br />
15
16<br />
landesVerBand BrandenBurg<br />
„Das Ding sieht zwar krumm aus, ist aber noch gut zu gebrauchen“,<br />
meint Gerhard Bettche und versucht, einen langen,<br />
ziemlich verbogenen Schraubenschlüssel mit gezielten Hammerschlägen<br />
wieder in die richtige Form zu bringen. Nach<br />
einigen Minuten ist der 62-Jährige zufrieden und der Schlüssel<br />
wandert in eine große Kiste, wo schon diverse Schraubendreher,<br />
Sägeblätter, Meißel, Hämmer, Zangen, Bohrer oder<br />
Hobel liegen. Auch eine Nähmaschine steht daneben. „Ist<br />
zwar alles gebraucht, doch zum Wegwerfen viel zu schade“,<br />
sagt der gelernte Zimmermann. Wenn alles hergerichtet, geputzt<br />
und verpackt ist, soll das Ganze auf die Reise gehen,<br />
auf eine sehr weite Reise: von der Havelstadt Potsdam über<br />
Hildesheim in die afrikanische Republik Eritrea am Roten<br />
Meer oder nach Tansania, wo das Werkzeug von der zumeist<br />
bettelarmen Bevölkerung dringend gebraucht wird.<br />
„Wir sehen es als Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Jörg Jutzi<br />
vom Regionalverband Mittelmark der <strong>Volkssolidarität</strong>. „Im<br />
Kampf gegen Armut müssen wir auch über Ländergrenzen<br />
hinausblicken.“ Jutzi organisiert das Einsammeln der Werkzeugspenden<br />
in Potsdam und Umgebung. Und er kümmert<br />
sich um die Aufarbeitung und Verteilung, gemeinsam mit ehrenamtlichen<br />
Helfern, wie Gerhard Bettche. Als Frührentner<br />
hatte der im vergangenen Jahr nach einer sinnvollen, ehrenamtlichen<br />
Betätigung gesucht und sie bei der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
gefunden. „Um Menschen zu helfen, die darauf angewiesen<br />
sind“, so Bettche. „Ich mache das gern, obwohl ich in meinem<br />
riesigen Garten genügend Arbeit habe…“<br />
Von der havelstadt ans rote Meer<br />
regionalverband Mittelmark sammelt<br />
Werkzeugspenden für afrika<br />
Zwei Mal pro Woche im Einsatz: Zimmermann<br />
Gerhard Bettche in der Werkzeug-Sammelstelle<br />
Musikgenuss in historischer umgebung<br />
am 18. Juni <strong>2008</strong> findet ein sonderkonzert für Mitglieder und<br />
freunde der <strong>Volkssolidarität</strong> statt<br />
Zu einem besonderen Konzert in historischer<br />
Umgebung lädt der Landesverband<br />
Brandenburg e. V. Mitglieder und<br />
Freunde der <strong>Volkssolidarität</strong> für den 18.<br />
Juni auf Gut und Schloss Liebenberg<br />
ein: Von 15–17 Uhr musiziert dort in<br />
der Musikscheune das bekannte Preußische<br />
Kammerorchester (Foto), das in<br />
der Uckermark zu Hause ist und Werke<br />
aus Klassik, Unterhaltung und Volks-<br />
musik vorstellen wird. Die Konzertbesucher<br />
haben auch die Möglichkeit,<br />
an einer Schlossführung teilzunehmen<br />
sowie den Schlosspark oder das kleine<br />
Museum zu besuchen. Kaffee und Kuchen<br />
gibt es ab 13 Uhr in der Gaststätte<br />
auf dem Gelände.<br />
Karten zum Preis von 19 Euro können<br />
bei Renate Witzke in der Landesgeschäftsstelle<br />
bestellt werden.<br />
Jörg Jutzi vom<br />
Regionalverband<br />
Mittelmark koordiniert<br />
die Aktion<br />
Zwei Tage in der Woche werkelt er im Keller der VS-Geschäftsstelle<br />
an der Zeppelinstraße, wo sich seit November<br />
2007 auch die Werkzeug-Sammelstelle befindet. Sie ist dienstags<br />
und mittwochs von 10–12 sowie donnerstags von 13–15<br />
Uhr geöffnet. Partner der Aktion ist der Arbeitslosenverein<br />
„Arbeit und Dritte Welt e. V.“ in Hildesheim, der sich auf<br />
diesem Gebiet schon seit Jahren engagiert. Wie Jörg Jutzi berichtet,<br />
begann ihre Beziehung mit einem Ausflug der Hildesheimer<br />
im vergangenen Herbst.<br />
„Bei einer Kutschtour auf der B 1 machten sie Zwischenstopp<br />
in Potsdam, wo sie das Projekt vorstellten.“ Mithilfe der Gewerkschaft<br />
und der Potsdamer Sozialbeigeordneten kam es<br />
kurz darauf zum Kontakt mit der <strong>Volkssolidarität</strong>. „Inzwischen<br />
arbeiten wir gut zusammen“, so Jutzi. Zwei Transporter<br />
mit insgesamt 3.725 Werkzeugen seien bisher aus der Havelstadt<br />
nach Afrika gegangen. „Ich hoffe, dass noch viele hinzukommen.“<br />
In den nächsten Monaten werde vor allem für<br />
Menschen in Nigeria gesammelt. Lothar Rölleke<br />
Tel.: 03 31 / 704 23 24 oder E-Mail:<br />
renate.witzke@volkssolidaritaet.de<br />
Sie nimmt auch Anmeldungen für die<br />
Schlossführung oder die Kaffeetafel entgegen.
nachrichten<br />
neue Pflegeheime für senioren<br />
Wünsdorf. Ein neues Altenpflegeheim mit 80<br />
Plätzen entsteht derzeit in Wünsdorf (Landkreis<br />
Teltow-Fläming). Zwei Unternehmer<br />
aus Irland investieren rund fünf Millionen<br />
Euro in dieses Projekt; Trägerin ist die<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> Bürgerhilfe gGmbH. Nach<br />
dem Richtfest im Mai sollen zum Jahresende<br />
die ersten Gäste einziehen. Zwei weitere<br />
Heime der <strong>Volkssolidarität</strong> gGmbH mit<br />
jeweils 72 Plätzen waren bereits im Januar<br />
in Groß Köris und im März in Schulzendorf<br />
(beide Landkreis Dahme-Spreewald) eröffnet<br />
worden.<br />
gelungener Messeauftritt<br />
Potsdam. Die Landesgeschäftsstelle und<br />
der Regionalverband Mittelmark nahmen<br />
erfolgreich an der Messe „Vital & 50plus“<br />
in Potsdam teil, die Mitte März zum dritten<br />
Mal durchgeführt wurde. Am Gemeinschaftsstand<br />
informierten sie über soziale<br />
Dienstleistungen, generationenübergreifende<br />
Projekte und ehrenamtliche Arbeit. Auch<br />
konnten sich die rund 4.000 Besucher in die<br />
Unterschriftenlisten „Sozialabbau stoppen!<br />
Sozialstaat stärken!“ (Initiatoren: <strong>Volkssolidarität</strong><br />
und SoVD Sozialverband Deutschland<br />
e. V.) eintragen.<br />
Verdienter ruhestand<br />
Eisenhüttenstadt. Annelie Richter, Leiterin<br />
des Bereichs Hauswirtschaftshilfe und „Essen<br />
auf Rädern“ im Kreisverband Eisenhüttenstadt<br />
(Landkreis Oder-Spree) wurde in<br />
den Ruhestand verabschiedet. Mit kurzen<br />
Unterbrechungen war sie 15 Jahre bei der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> angestellt. Zu ihren Aufgaben<br />
zählte die tägliche Verteilung von rund<br />
130 Essenportionen an Senioren und bedürftige<br />
Menschen. „Sie war sehr engagiert<br />
und sehr beliebt“, lobt Geschäftsstellenleiterin<br />
Barbara Basan. Zum Glück bleibt Annelie<br />
Richter der <strong>Volkssolidarität</strong> erhalten: als<br />
Vorsitzende einer Ortsgruppe.<br />
terMine:<br />
31.05.<br />
31.05.<br />
09.06.<br />
10.06.<br />
14.06.<br />
18.06.<br />
28.06.<br />
17.07.<br />
26.07.<br />
Angermünde: Kinder- und Familienfest<br />
im Friedenspark<br />
Luckenwalde: Theateraufführung der<br />
Kita „Vier Jahreszeiten“<br />
Beginn der Brandenburger Seniorenwoche<br />
unter dem Motto „Sozial gesichert<br />
aktiv leben – heute und morgen“<br />
Potsdam: Workshop „Vorstellung neuer<br />
Projekte für Ehrenamtliche“<br />
Groß Pinnow: Tag der Kunst und Kultur<br />
des Kreisverbandes Uckermark<br />
Bad Freienwalde: Tag der offenen Tür in<br />
der Begegnungsstätte<br />
Spremberg: Eröffnung des Mehrgenerationenhauses<br />
Wittstock: Hoffest für Senioren<br />
Cottbus: Sommerfest in der Begegnungsstätte<br />
„das ist mein zweites zuhause“<br />
Begegnungsstätte in finsterwalde feierte 50. geburtstag<br />
Eine bunte Marzipantorte mit dem<br />
Logo der <strong>Volkssolidarität</strong> und ein Riesenkochtopf<br />
– das waren einige der<br />
originellsten Geschenke, die am 18.<br />
April <strong>2008</strong> in der Begegnungsstätte in<br />
Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster)<br />
überreicht wurden. Der Anlass: Diese<br />
Einrichtung, die im April 1958 in einem<br />
schmucken Jugendstil-Gebäude<br />
an der Langen Straße zunächst als<br />
„Klub der <strong>Volkssolidarität</strong>“ eröffnet<br />
wurde, beging ihren 50. Geburtstag.<br />
Rund 50 Gäste hatten sich zur Feier<br />
des Tages eingefunden, darunter ehemalige<br />
Mitarbeiterinnen und Stammgäste,<br />
wie Augusta Gabriel. Sie kommt<br />
seit Jahren wochentags zum Mittagessen.<br />
„Das ist mein zweites Zuhause“,<br />
so die 86-Jährige. „Ich lebe allein und<br />
finde hier stets Gesellschaft.“<br />
landesVerBand BrandenBurg<br />
An der Geburtstagstafel fröhlich vereint: die ehemalige Leiterin Marie Götze und die heutige Chefin<br />
Brunhilde Schulze<br />
Die Begegnungsstätte ist Treffpunkt<br />
für rund 4.000 VS-Mitglieder in der<br />
Region. Jede Woche stehen Gymnastik,<br />
Spieleabende, Handarbeitsnachmittage,<br />
Vorträge oder Ausflüge auf<br />
dem Programm. Besonders gefragt<br />
ist die Veranstaltung „Hier kocht die<br />
Chefin“. Dann schwingt Leiterin Brunhilde<br />
Schulze einmal monatlich den<br />
Kochlöffel zwischen Töpfen, Tiegeln<br />
und Pfannen. „Gekocht wird, was unsere<br />
Gäste wünschen“, sagt die Chefin,<br />
die tatkräftig von Ehemann Günter<br />
und anderen fleißigen Helfern unterstützt<br />
wird. Sie freute sich bei der Feier<br />
besonders darüber, dass einige ihrer<br />
Vorgängerinnen dabei waren, wie Marie<br />
Götze (82). In der Zukunft soll die<br />
Einrichtung verstärkt zu einem Treff<br />
der Generationen werden.<br />
trauer um claus geßner<br />
Am 21. März verstarb Claus Geßner, langjähriger<br />
stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes<br />
Brandenburg e. V. und Mitglied des<br />
geschäftsführenden Landesvorstandes, im Alter<br />
von 57 Jahren.<br />
In einem Nachruf von Landesvorstand und Landesgeschäftsstelle<br />
heißt es, „sein Engagement<br />
und sein Wirken für unseren Sozial- und Wohlfahrtsverband<br />
bleiben unvergessen.“<br />
17
18<br />
landesVerBand MecklenBurg-VorPoMMern<br />
Es wird Brot gebacken wie zu Urgroßmutters<br />
Zeiten. Die kleinen Knirpse<br />
wissen schon genau Bescheid: Erst<br />
wird das Biogetreide grob gemahlen.<br />
Danach kommt alles in eine große<br />
Schüssel, vermengt mit Salz, drei Esslöffeln<br />
Obstessig, einem Päckchen Trockenhefe<br />
und drei viertel Liter Wasser.<br />
Das Kneten geht reihum. Manchmal<br />
werden zur Verfeinerung noch Röstzwiebeln<br />
oder Kürbiskerne hinzugegeben.<br />
Nach einer Stunde im Backofen<br />
ist das Brot fertig.<br />
Die kleine Küche ist neu und wurde<br />
mithilfe der Eltern eingerichtet. Sie gehört<br />
zum Gesundheitsprogramm der<br />
Kindertagesstätte der <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />
Das Gesundheitskonzept beginnt jeden<br />
Morgen mit einem gemeinsamen<br />
Frühstück für alle. Wie selbstverständlich<br />
bedienen sich die Kinder von einem<br />
reichhaltigen Frühstücksbüfett,<br />
das täglich nach den besten Gesundheitsrezepten<br />
zusammengestellt wird<br />
und auf dem Obst, Gemüse, gesunde<br />
Rohkostsalate und natürlich die am<br />
Vortag gebackenen Brotwaren nicht<br />
fehlen dürfen. „Auf eine gesunde Ernährung<br />
der Kinder legen wir ganz<br />
nachrichten<br />
danke gisela steineckert<br />
Mit einem Lesenachmittag unter dem Titel<br />
„Das Schöne an den Frauen, der Liebe und<br />
den Männern“ gastierte die Schriftstellerin<br />
Gisela Steineckert bei der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
in Neubrandenburg und Neustrelitz. Die<br />
Gäste waren begeistert von ihrem einzigartigen<br />
Talent, mit den treffenden Worten und<br />
Gesten Gedanken lebendig zu machen und<br />
eigene Empfindungen und Lebensweisheiten<br />
weiterzugeben. Das Interesse an ihren<br />
Büchern war groß. Gisela Steineckert fand<br />
in der Signierstunde für jede Leseratte die<br />
passende Widmung. Helga Emmaus<br />
Mehr gesundheit geht nicht<br />
in der kinderküche der<br />
schweriner <strong>Volkssolidarität</strong>s-kita „Mosaik“<br />
in der Pilaer straße herrscht hochbetrieb<br />
großen Wert“, sagt Renate Kiencke,<br />
die Leiterin der Einrichtung. „Über<br />
das Interesse der Eltern sind wir sehr<br />
froh. Wir geben unser Wissen über<br />
eine gesunde Ernährung an sie wei-<br />
Ausruhen nach dem Besuch in der Infrarotwärmekabine.<br />
Renate Kiencke, Leiterin der Kita, überzeugt<br />
sich von dem Wohlergehen ihrer Schützlinge<br />
ter, denn vieles kennen die Eltern gar<br />
nicht mehr.“ Die Schweriner Kindertagesstätte<br />
beteiligte sich bisher an<br />
vielen Gesundheitsaktionen des Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern, so<br />
nahm sie an der Aktion „Gesundheit<br />
im Kindergarten“ teil. Und dazu gehört<br />
nicht nur die gesunde Ernährung.<br />
„Wir wollen Gesundheit rundum“,<br />
erklärt Renate Kiencke und verweist<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> eröffnet neues Pflegeheim<br />
Bad Doberan. Der Kreisverband Bad Doberan/Rostock<br />
Land e. V. eröffnet am 11.<br />
Juli <strong>2008</strong> in Bad Doberan ein stationäres<br />
Pflegeheim mit 83 Pflegeplätzen. Mit dem<br />
Bau des Pflegeheimes schafft die <strong>Volkssolidarität</strong><br />
50 neue Arbeitsplätze. Die Investitionssumme<br />
von 6,5 Millionen Euro<br />
wurde mithilfe der Deutschen Postbank<br />
AG und der Stiftung Deutsches Hilfswerk<br />
finanziert. Mit der Gesamtkonzeption und<br />
dem Bau des Heimes wurde die KerVita-<br />
Gruppe aus Hamburg betraut, die bereits<br />
ein Pflegeheim in Schwerin in Kooperation<br />
mit der <strong>Volkssolidarität</strong> errichtete. Nähere<br />
Informationen erteilen Frau Petersen unter<br />
Brotbacken wie zu Urgroßmutters Zeiten.<br />
Ute Möser und ihre Kleinen weihen die neue<br />
Getreidemühle ein<br />
auf den Wellnessbereich der Kita.<br />
Alle Kinder gehen regelmäßig in die<br />
Infrarotwärmekabine und ruhen<br />
sich anschließend bei leiser Musik<br />
und einem Glas Wasser aus. Die Erkältungskrankheiten<br />
sind schon seit<br />
Jahren rückläufig, meint die Leiterin.<br />
„Mehr Gesundheit geht gar nicht.“<br />
Die gute Atmosphäre in der Kita<br />
„Mosaik“ hat sich in Schwerin herumgesprochen.<br />
Man arbeitet dort<br />
seit Jahren mit einer Warteliste, und<br />
das, obwohl die Einrichtung bereits<br />
vor über 20 Jahren eingeweiht wurde<br />
und inmitten von sogenannten „Plattenbauten“<br />
steht. Übrigens erreichte<br />
der Kindergarten „Mosaik“ in der<br />
Gesundheitsaktion des Landes den<br />
sechsten Platz. Der Landesverband<br />
Mecklenburg-Vorpommern war so<br />
stolz und schenkte den Kindern für<br />
ihre Küche eine richtige Getreidemühle,<br />
die täglich genutzt wird.<br />
Tel.: 03 82 03 / 623 69 sowie der jeweilige<br />
Ortsverband im Landkreis Bad Doberan.<br />
zwei neue Projekte in neustrelitz<br />
Neustrelitz. Die Sanierung des „Hauses<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong>“ wurde erfolgreich<br />
abgeschlossen. Der Spezialtagespflegebereich<br />
ist Menschen mit Demenz vorbehalten.<br />
Zurzeit werden dort acht Frauen<br />
und Männer mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />
betreut. Auch das zweite<br />
neue Projekt, eine von der VS-Sozialstation<br />
ambulant betreute Wohngemeinschaft,<br />
wurde gut angenommen. Hier<br />
wohnen seit Februar <strong>2008</strong> sieben Mieter<br />
wie in einer großen Familie. „In beiden
der name „<strong>Volkssolidarität</strong>“ ist Programm<br />
fünf frauen diskutierten auf der delegiertenversammlung des landesverbandes<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />
als erste ergriff die Präsidentin des landtages,<br />
sylvia Brettschneider, das Wort.<br />
Sie bedankte sich bei den nahezu 60.000<br />
Mitgliedern der <strong>Volkssolidarität</strong> in<br />
Mecklenburg-Vorpommern für ihre erfolgreiche<br />
Arbeit. „Bei der <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />
einer der größten und zuverlässigsten<br />
Leistungsträger in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
führen bürgerschaftliches Engagement<br />
und Selbsthilfe zusammen“,<br />
sagte sie. „Der Name <strong>Volkssolidarität</strong><br />
war und ist Programm.“ Der Verband sei<br />
nicht nur ein bedeutender Sozialdienstleister,<br />
sondern auch ein sozialpolitischer<br />
Ansprechpartner für das Land. „Wir<br />
sind auf Sie angewiesen“, sagte die Präsidentin<br />
und appellierte an die Mitglieder<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong>, bei dem großen<br />
Bündnis von Vereinen, Organisationen<br />
und Verbänden unter dem Motto „Wir-<br />
Erfolg braucht Vielfalt“ mitzuhelfen.<br />
lilo fiedler, die landesgeschäftsführerin,<br />
informierte über das Projekt „altenpflegeheim<br />
in Moldowa“.<br />
Bis jetzt konnten 25.000 Euro an das<br />
Heim in Suslen übergeben werden. Es<br />
sind Spenden von Mitgliedern der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
aus Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Eine Delegation aus Schwerin<br />
neuen Bereichen ist der miteinander gestaltete<br />
Alltag die beste Therapie, um<br />
Fähigkeiten zu erhalten oder wiederzuerlangen“,<br />
sagt Helga Emmaus, die<br />
Geschäftsführerin des Kreisverbandes<br />
Neubrandenburg/Neustrelitz e. V.<br />
Villa kunterbunt feiert 25. geburtstag<br />
Plau am See. Ihren 25. Geburtstag begeht<br />
die Kindertagesstätte der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
„Villa Kunterbunt“ in Plau am<br />
See am 11. Juli <strong>2008</strong> mit einem großen<br />
Sommerfest in der Gartensparte „Sommerland“.<br />
Auf die Gäste wartet ein<br />
buntes Programm.<br />
landesVerBand MecklenBurg-VorPoMMern<br />
konnte sich an Ort und Stelle im vergangenen<br />
Jahr davon überzeugen, dass<br />
das Geld gut genutzt wurde und die Not<br />
durch Einbau einer Wasseranlage und<br />
von Sanitärtechnik gelindert werden<br />
konnte. Auch die Sachspenden haben<br />
große Freude ausgelöst. Inzwischen sind<br />
weitere 3.000 Euro für das Altenpflegeheim<br />
eingegangen.<br />
Viel Beifall erhielt auch hannelore seidler,<br />
Mitglied des altenparlamentes von<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Als Mitglied des Altenparlamentes, das<br />
es sonst nur noch in Schleswig-Holstein<br />
gibt, informierte sie darüber, dass die<br />
Landesvertreter Wünsche der älteren<br />
Bürger an die Landesregierung herangetragen<br />
haben. Drei Leitanträge seien<br />
erarbeitet worden. Der erste beschäftige<br />
sich mit der künftigen Alterssicherung<br />
im Hinblick auf die zu erwartende Altersarmut<br />
in Ostdeutschland, der zweite<br />
mit der Gestaltung eines seniorenfreundlichen<br />
Umfelds und der dritte mit<br />
dem Thema „Gesund alt werden“. Das<br />
Altenparlament fordere die Rentenangleichung<br />
von Ost an West. Außerdem<br />
seien zwei Resolutionen verabschiedet<br />
worden: Zum einen soll der massenhafte<br />
Verkauf von kommunalem Eigentum<br />
verhindert werden. Die zweite<br />
Resolution setzte sich für Toleranz und<br />
Demokratie ein und wendet sich gegen<br />
Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit<br />
und Aktionen der NPD.<br />
edith samuel, kreisgeschäftsführerin<br />
von ueckerrandow, nutzte ebenfalls die<br />
anwesenheit so vieler landespolitiker,<br />
um Probleme anzusprechen.<br />
„Was tragen wir dazu bei, den sozialen<br />
Frieden zu erhalten?“ Nach dieser Devise<br />
müsse geurteilt und entschieden werden,<br />
meinte sie. Mit Leidenschaft setzte<br />
sie sich für eine bessere Vergütung der<br />
Ehrenamtlichen ein. „Ehrenamt geht<br />
Hannelore Seidler (re.) in der Beratungspause im<br />
Gespräch<br />
nicht zum Nulltarif“, war ihre Auffassung.<br />
„Warum kostet ein Kitaplatz in<br />
Berlin nur 35 Euro und hier in Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist er oft nicht<br />
zu bezahlen?“, fragte sie die Politiker.<br />
Der Wegzug vieler junger Menschen<br />
aus Vorpommern kann ihrer Meinung<br />
nach durch konkrete Umschulungen zu<br />
Fachkräften gestoppt werden. Und sie<br />
verlangte einen Pflegestützpunkt für ihren<br />
Kreis. Natürlich in Trägerschaft der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>.<br />
große zustimmung der delegierten erfuhr<br />
dr. Marianne linke, die ehemalige<br />
sozialministerin des landes und heutiges<br />
Mitglied des landesvorstandes der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> und leiterin des kompetenzzentrums<br />
„armuts- und obdachlosigkeitsbekämpfung“.<br />
„Wir Älteren kennen die Probleme<br />
noch aus den Nachkriegsjahren. Hartz<br />
IV heute heißt Armut. Und dazu gehören<br />
Suppenküchen, Kleiderkammern,<br />
Einschränkung der gesellschaftlichen<br />
Teilhabe, Einschränkung der gesundheitlichen<br />
Betreuung“, erklärte sie. Im<br />
bundesweiten Vergleich hätten die Familien<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
die geringsten Einnahmen. 15 Prozent<br />
der Kinder leben hier in Hartz-IV-Familien<br />
und weitere 15 Prozent in „Aufstockerfamilien“.<br />
So werden die Familien<br />
genannt, in denen die Eltern trotz Arbeit<br />
so wenig verdienen, dass sie staatliche<br />
Zuschüsse beantragen müssen. „Und<br />
zu alledem wird den Menschen die Frage<br />
suggeriert, sind wir selbst an unserer<br />
Lage schuld“, fasste Marianne Linke<br />
die Lage in Mecklenburg-Vorpommern<br />
zusammen.<br />
19
20<br />
landesVerBand MecklenBurg-VorPoMMern<br />
kein kampf Jung gegen alt<br />
landesdelegiertenversammlung in lohmen<br />
48 Vertreter der 59.233 Mitglieder<br />
des Landesverbandes Mecklenburg-<br />
Vorpommern trafen sich am 26. April<br />
<strong>2008</strong> zur Landesdelegiertenversammlung<br />
im idyllischen Lohmen<br />
am Gardersee. Mit ihnen kamen 18<br />
Gäste, darunter die Landtagspräsidentin<br />
Sylvia Brettschneider und die<br />
Landtagspräsidentin Sylvia Brettschneider (li.) sozialpolitischen Sprecher der Land-<br />
mit Landesgeschäftsführerin Lilo Fiedler tagsfraktionen. Mit Dr. Marianne<br />
Linke, Mitglied des Landesvorstandes<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong>, und Dr. Klaus Gollert, Vorsitzender des Landesverbandes<br />
des PARITÄTISCHEN, nahmen gleich zwei ehemalige Sozialminister des<br />
Landes an der Konferenz teil. Dr. Hartmut Hoffmann, der Landesvorsitzende<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong>, wies auf die dringendsten Probleme hin: Mecklenburg-<br />
Vorpommern sei ein Schwerpunkt potenzieller und realer Armut geworden.<br />
„Die sozialen Folgen dieser Entwicklung waren für unsere Mitglieder eigentlich<br />
Zeichen einer vergangenen Zeit“, sagte der Vorsitzende. Jetzt ginge es darum,<br />
wie es ermöglicht werden kann, dass Menschen aller Altersstufen nicht auf<br />
Nachkriegsniveau absinken und in Würde leben können. Kinderarmut könne<br />
man nicht mit Beschneidung der Alterseinkünfte bekämpfen. „Einen Kampf<br />
Jung gegen Alt werden wir nicht zulassen“, sagte er.<br />
dank an alle aktiven helfer<br />
Was die Arbeit der <strong>Volkssolidarität</strong> in<br />
Mecklenburg-Vorpommern betrifft,<br />
konnte Dr. Hartmut Hoffmann eine<br />
beachtliche Bilanz ziehen: 5.293 ehrenamtliche<br />
Helfer leisten landesweit<br />
jährlich mit rund einer halben Million Zwei Freunde: Dr. Hartmut Hoffmann, Lan-<br />
Stunden eine soziale Wertschöpfung desvorsitzender der <strong>Volkssolidarität</strong> (li.), und<br />
von annähernd 3,9 Millionen Euro für Dr. Klaus Gollert, Vorsitzender des Landes-<br />
das Gemeinwesen. 2.286 neue Mitglieder<br />
wurden im vergangenen Jahr hauptverbandes<br />
des PARITÄTISCHEN<br />
sächlich durch die Arbeit der Ortsgruppen gewonnen. Rund 500.000 Gäste<br />
besuchten Veranstaltungen der Begegnungsstätten. 30 ambulante Pflegedienste<br />
sowie sieben Pflegeheime und zwölf Einrichtungen der Tages- beziehungsweise<br />
Kurzzeitpflege sichern für mehr als 4.000 Menschen im Monat eine stabile<br />
und qualitätsgerechte Betreuung. 6.786 Kinder in 70 Kindertagesstätten hat<br />
die <strong>Volkssolidarität</strong> unter ihre Fittiche genommen. Hinzu kommen vier Kinderund<br />
Jugendheime sowie die offene Jugendarbeit in 16 Freizeit- und Erholungseinrichtungen.<br />
Wohnen in Geborgenheit bietet die <strong>Volkssolidarität</strong> ihren Mietern<br />
in 1.692 betreuten Wohnungen, und in 48 Kontakt- und Beratungsstellen<br />
erhalten Betroffene Hilfe und Unterstützung. Welch hohes Ansehen die <strong>Volkssolidarität</strong><br />
im Land genießt, beweist auch das Ergebnis der Listensammlung im<br />
Sommer 2007. Die Bürger spendeten 633.005,63 Euro. Dr. Hartmut Hoffmann<br />
dankte allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. Anerkennung<br />
zollten auch die Gäste. Marie-Louise Hänsel<br />
lieBe geht auch Bei der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> durch<br />
den Magen<br />
2.700 essensportionen verlassen<br />
täglich die großküche in Bossow<br />
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen<br />
– Detlef Klaar, Küchenchef der<br />
Großküche der <strong>Volkssolidarität</strong> in Bossow,<br />
ganz in der Nähe von Krakow am<br />
See gelegen, handelt genau nach diesem<br />
Leitsatz. 2.700 Essensportionen verlassen<br />
täglich den Hof. Insgesamt 17 Angestellte<br />
machen das möglich. Seniorenheime – ob<br />
zur <strong>Volkssolidarität</strong>, zur Diakonie oder<br />
zum ASB gehörend –, Schulen, Kindereinrichtungen,<br />
Mieter im Betreuten Wohnen,<br />
Firmen und Einzelkunden aus der ganzen<br />
Umgebung bis Güstrow, Teterow und<br />
Laage erhalten jeden Tag aus Bossow ein<br />
schmackhaftes Mittagessen. Eine zweite<br />
Küche befindet sich in Bruel und versorgt<br />
besonders die Einrichtungen aus Bützow,<br />
Sternberg und Warin. Fünf verschiedene<br />
Gerichte werden täglich gekocht und ausgeliefert.<br />
Die Arbeit ist geschafft. Detlef Klaar, Leiter der<br />
Großküche Bossow, bespricht mit seiner Kollegin<br />
Siegrid Zandrowski den nächsten Tag<br />
Außerdem bereiten die Mitarbeiterinnen<br />
täglich für 500 Kunden Frühstück und<br />
Abendbrot zu. Auch ein Partyservice<br />
zählt zum Angebot. „Unsere Kunden<br />
können zwischen deftigem Essen, regionaler<br />
Hausmannskost und Feinschmeckergerichten<br />
wählen“, erklärt Detlef<br />
Klaar. „Auch Schonkost und Diätessen<br />
bieten wir an. Wir arbeiten mit moderner<br />
Technik nach neuesten ernährungsphysiologischen<br />
Gesichtspunkten“, berichtet<br />
der Küchenchef. Den Schulkindern sind<br />
die Bossower besonders zugetan. „Wir<br />
bieten zunehmend Essen an für Kinder,<br />
die beispielsweise unter Milch- und Eiweißallergien<br />
leiden“, sagt Detlef Klaar.<br />
„Für Kinder und Heranwachsende ist<br />
eine regelmäßige warme Mahlzeit von<br />
enormer Wichtigkeit. Und für die Senioren<br />
werden Mahlzeiten zubereitet, die die<br />
vermehrt auftretenden altersbedingten<br />
Krankheiten berücksichtigen.“
der <strong>Bundesverband</strong> veranstaltet gemeinsam<br />
mit dem landesverband<br />
sachsen e. V. und dem <strong>Volkssolidarität</strong><br />
stadtverband leipzig e. V. am 14.<br />
Juni <strong>2008</strong> den 3. gesundheitstag der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> zum thema „gesunde<br />
ernährung – (k)eine frage des alters“<br />
in der alten nikolaischule und auf dem<br />
nikolaikirchhof in leipzig.<br />
Besonders stolz ist die <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />
dass der Oberbürgermeister der Stadt<br />
Leipzig, Burkhard Jung, die Schirmherrschaft<br />
über den 3. Gesundheitstag<br />
übernommen hat. Konzeptionell sollen<br />
die gesunde Ernährung der Kinder<br />
am Vormittag des Gesundheitstages in<br />
all ihren Facetten und am Nachmittag<br />
die altersgerechte Ernährung sowie die<br />
Vermeidung von Unterernährung im<br />
Pflegebereich im Mittelpunkt stehen. In<br />
der Aula der Alten Nikolaischule findet<br />
eine Fachkonferenz, getragen durch Impulsreferate,<br />
mit Erzieherinnen und Er-<br />
kinderfest der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
große feier im Belantis-Vergnügungspark in leipzig<br />
Am 2. Juni <strong>2008</strong> feiert der Landesverband<br />
Sachsen e. V. gemeinsam mit dem<br />
Kreisverband Leipziger Land/Muldental<br />
e. V. ein gemeinsames Kinderfest im<br />
BELANTIS mit ca. 4.500 Kindern.<br />
In den wenigen Jahren seines Bestehens<br />
hat sich der Vergnügungspark als Tourismus-Magnet<br />
etabliert. Inmitten des<br />
neu entstehenden Leipziger Südraums<br />
„Neuseenland“ stellt er eines der beliebtesten<br />
Ausflugsziele dar. Am Vormittag<br />
wird das Fest mit den Kindergartenkindern<br />
aus zahlreichen Stadt-, Kreis- und<br />
Regionalverbänden eröffnet. Am Nachmittag<br />
werden dann die Hortkinder der<br />
Verbände begrüßt.<br />
ziehern und am Nachmittag eine Fachkonferenz<br />
für Pflegekräfte statt. Aus der<br />
Diskussion heraus wird die Ableitung<br />
zielorientierter und praxisnaher Handlungsempfehlungen<br />
erfolgen, welche<br />
mittelfristig die Aufmerksamkeit auf<br />
eine Veränderung der Ernährungs- und<br />
Verpflegungssituation in Kitas sowie<br />
Anlagen des Betreuten Wohnens und<br />
der Pflegeheime ermöglichen wird.<br />
auf dem nikolaikirchhof präsentieren<br />
sich:<br />
• der <strong>Bundesverband</strong> der <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />
• die Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung e. V. (DGE) und<br />
• zahlreiche positive Beispiele aus den<br />
Verbänden und Kindereinrichtungen<br />
des Landesverbandes Sachsen e. V.,<br />
wo kindgerechte Erläuterungen und<br />
Bastelmöglichkeiten zur gesunden<br />
Lebensweise gegeben werden, angefangen<br />
von gesunder Ernährung über<br />
Im Vergnügungspark stehen<br />
alle altersgerechten Fahrattraktionen<br />
und andere Überraschungen<br />
für die Kinder<br />
bereit. Alle Teilnehmer erhalten<br />
ein bedrucktes T-Shirt<br />
vom Kinderfest als Erinnerung.<br />
Gegen 14 Uhr werden<br />
aus der Schlosskuppel vom BELANTIS-<br />
Schloss 5.000 Luftballons gen Himmel<br />
steigen und von dem Fest berichten.<br />
Radio PSR wird mit seinem Aktionsmobil<br />
das Kinderfest der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
den ganzen Tag begleiten. Mit dem<br />
Kinderfest wollen wir Zeichen setzen.<br />
Gemäß unseres Leitsatzes „Miteinander–<br />
landesVerBand sachsen<br />
herzlich willkommen zum<br />
3. gesundheitstag der <strong>Volkssolidarität</strong>!<br />
Bewegung bis hin zur Gewichtsreduzierung.<br />
Darüber hinaus konnten wir einen<br />
Kochbus (Doppelstock-Bus, der als<br />
Kochbus eingerichtet ist) akquirieren.<br />
Durch Sehen, Hören, Schmecken, Riechen<br />
und Tasten wird das Empfinden<br />
mit allen Sinnen vermittelt und somit<br />
der Zugang zu einer gesunden, sinnvollen<br />
und schmackhaften Ernährung unterstützt.<br />
Begleitet wird das gesamte Geschehen<br />
auf dem Nikolaikirchhof durch eine<br />
Bühne des Radio-PSR-Aktionsmobils.<br />
Das Radio-PSR-Aktionsmobil begleitet<br />
die Veranstaltung mit Musik, unterhaltender<br />
Moderation und stündlichen<br />
Spielaktionen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie über<br />
Ihren Stadt-, Kreis- oder Regionalverband<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> und über den<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> Landesverband Sachsen<br />
e. V. Programm siehe Seite 4.<br />
Aus der Schlosskuppel werden die Luftballons aufsteigen<br />
Foto: Claus Püschel<br />
Füreinander“ soll den teilnehmenden<br />
Kindern ein unvergesslicher Tag bereitet<br />
werden.<br />
Im Vorfeld möchten wir den Organisatoren<br />
unseren Dank aussprechen, denn<br />
so eine Herausforderung und Koordinierung<br />
kann nur gemeinsam gemeistert<br />
werden.<br />
21
22<br />
landesVerBand sachsen<br />
Brotpatenschaften – eine direkte hilfe<br />
Projekt in rumänien<br />
Der Kreisverband Leipziger Land / Muldental e. V. hat bereits<br />
vor zehn Jahren ein spannendes Jugendprojekt in Rumänien<br />
gestartet: Jugendliche aus dem Jugendclub Wiederitzsch und<br />
seit zwei Jahren auch aus Belgershain fahren zusammen mit<br />
dem Clubleiter Andreas Weise zweimal im Jahr für 14 Tage<br />
in den kleinen Ort Buda, nahe der ukrainischen Grenze im<br />
Nordosten von Rumänien. In diesem Jahr soll das Projekt erweitert<br />
werden – erstmalig nehmen auch Jugendliche aus dem<br />
Jugendclub Taucha teil. Nicht um dort den Urlaub zu verbringen,<br />
sondern um die Not und Armut in dem kleinen Dorf zu<br />
lindern. Denn viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind,<br />
gibt es in Buda nicht. Egal, ob der Zaun ausgebessert werden<br />
muss oder kleine Hausreparaturen erledigt werden – die Jugendlichen<br />
haben viel zu tun. Auf dem Rückweg gibt es am<br />
Schwarzen Meer etwas Erholung.<br />
Im Vorfeld wurden im Kreisverband Geld und Material gesammelt,<br />
denn vor Ort gibt es keine Super- oder Baumärkte.<br />
Die Jugendlichen, die auch im Bundesprogramm „VIELFALT<br />
TUT GUT. Jugend und Vielfalt, Toleranz und Demokratie“<br />
integriert sind, gewinnen völlig neue Eindrücke. Es ist ein langer<br />
Prozess, doch die unmittelbare Hilfe, die auf unschätzbare<br />
Dankbarkeit stößt, veranlasst die Teilnehmer, über ihre Wertvorstellungen<br />
nachzudenken.<br />
Um noch gezielter helfen zu können, entstand die Idee der<br />
Brotpatenschaften: Für 60 Euro im Jahr wird gewährleistet,<br />
dass eine bedürftige Familie ein Jahr lang täglich ein Brot erhält.<br />
Gleichzeitig bekommt die Bäckerei durch diese Brotpatenschaften<br />
Aufträge und es werden Arbeitsplätze geschaffen.<br />
kinder-ferienlager<br />
sommer, sonne, ostseestrand<br />
Ferien zwischen Warnemünde und Heidewald<br />
im Ferienpark Schnatermann.<br />
Das idyllisch gelegene Feriendorf befindet<br />
sich nur einen „Steinwurf“ von der Ostsee<br />
entfernt an der Warnow. Zwischen Warnemünde<br />
und Heidewald, fernab von Autoverkehr<br />
und Stress, erwartet euch ein tolles<br />
maritimes Ferienprogramm.<br />
„auf den spuren des schwarzen Piraten“<br />
euch erwartet:<br />
• eine Kuttererlebnisfahrt auf dem Breitling<br />
• eine Schatzsuche<br />
• die Nachtwanderung<br />
• das Kutterrudern mit kleiner Bootsschule<br />
• ein Grillabend am Lagerfeuer<br />
• eine Hafenrundfahrt nach Warnemünde<br />
mit Landgang<br />
• ein Tagesausflug mit Kutter und Kremser<br />
in das Ostseebad Markgrafenheide<br />
unterbringung:<br />
Ihr seid in beheizbaren Blockhütten untergebracht,<br />
die Platz für fünf bis sechs Personen<br />
bieten. Zur Ostsee ist es nicht weit: Bei<br />
schönem Wetter werdet ihr per Pferdewagen<br />
oder Segelboot direkt zum Strand gefahren.<br />
Übergabe des Brotes an alleinstehende Frauen Foto: Andreas Weise<br />
Erst kürzlich weilte eine kleine Delegation eine Woche lang<br />
in Buda. Geschäftsführerin Christiane Lober und Clubleiter<br />
Andreas Weise übergaben die Spenden persönlich. Sie nahmen<br />
den rund 4.500 Kilometer langen Weg für Hin- und<br />
Rückfahrt in Kauf und verteilten Grundnahrungsmittel und<br />
Spielzeug in den Kindertagesstätten in Sibiu (Hermannstadt)<br />
und Buda. Strahlende Kinderaugen waren das ergreifendste<br />
Dankeschön.<br />
terMine:<br />
Wenn auch sie diese direkte hilfe unterstützen<br />
möchten, wenden sie sich bitte an den<br />
<strong>Volkssolidarität</strong><br />
kreisverband leipziger land / Muldental e. V.<br />
Tel.: 03 41 / 904 25 23<br />
E-Mail: jugendclub-wiederitzsch@t-online.de<br />
02.06.<br />
09.06.<br />
14.06.<br />
Leipzig: Kinderfest der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
im BELANTIS-Vergnügungspark<br />
Dresden: 8. Landesvorstandssitzung<br />
Leipzig : 3. Gesundheitstag<br />
Bitte beachten: Bitte Bettwäsche mitbringen.<br />
(Verleih gegen Gebühr von 3,50 Euro vor<br />
Ort möglich.)<br />
termine: 22.07. – 31.07.<strong>2008</strong><br />
01.08. – 10.08.<strong>2008</strong><br />
leistungen:<br />
• Omnibusfahrt<br />
• 9 x Übernachtung / Vollpension im<br />
Feriencamp Schnatermann<br />
• Programm „Auf den Spuren des<br />
Schwarzen Piraten“<br />
Preis pro Person: 320 Euro<br />
Mitglieder des <strong>Volkssolidarität</strong> Regionalverbandes<br />
Torgau-Oschatz e. V. erhalten<br />
10 Euro Rabatt.
Eingangsschild für das Gymnasium Foto: Andrea Köllner<br />
Vorausgegangen war Anfang 2007 eine Umfrage in den umliegenden<br />
Kindertagesstätten und der Grundschule unter der<br />
Leitung der Gemeinde Borsdorf und des <strong>Volkssolidarität</strong><br />
Kreisverbandes Leipziger Land / Muldental e. V.<br />
Nicht nur die <strong>Volkssolidarität</strong>, sondern auch der Borsdorfer<br />
Bürgermeister Ludwig Martin waren positiv überrascht über<br />
das Ergebnis der Umfrage. 90 Prozent der Eltern stimmten<br />
für eine Schule der Zukunft. Darüber hinaus sind die Eltern<br />
bereit, für die privat geführte Bildungseinrichtung bis zu 60<br />
Euro im Monat Schulgeld zu zahlen. In einer Arbeitsgruppe,<br />
bestehend aus den örtlichen Schulleitern, Gemeinderäten,<br />
Vertretern der <strong>Volkssolidarität</strong> und Elternrat, wurden die Voraussetzungen<br />
geklärt, um den Schulstart <strong>2008</strong> realisieren zu<br />
können.<br />
Die Antragsunterlagen mussten bereits am 31. Juli 2007 bei<br />
der Bildungsagentur in Chemnitz eingereicht werden. Das inhaltliche<br />
Konzept wurde durch die Bildungsagentur Leipzig<br />
geprüft. Groß war die Erleichterung und Freude beim Verband<br />
und in der Gemeinde, dass nun alle Hürden genommen<br />
waren. Gemeinsam mit der Gemeinde, einer engagierten<br />
jungen Schulleiterin und einem hoch motivierten Lehrerkollegium<br />
hat die aktive Vorbereitungsphase begonnen. Die<br />
Resonanz sei nach wie vor groß. Deshalb habe man sich für<br />
zwei fünfte Klassen mit insgesamt 42 Kindern entschieden,<br />
die ab dem Schuljahr <strong>2008</strong>/09 im Freien Gymnasium Borsdorf<br />
lernen können. Es wird eine attraktive Schulkleidung<br />
mit dem Logo der <strong>Volkssolidarität</strong> und dem Schriftzug „Freies<br />
Gymnasium Borsdorf“ geben.<br />
Die zwei Profile der Bildungseinrichtung umfassen das naturwissenschaftliche<br />
und sprachliche Aufgabenfeld. Eine<br />
veränderte Stundentafel ermöglicht es, dass Physik bereits<br />
ab der fünften Klasse und Chemie ab der sechsten Klasse<br />
unterrichtet werden, als praxisnaher, handlungsorientierter<br />
Unterricht. Gleiche Bedeutung werde auf Sprachen gelegt.<br />
Neben Englisch, Spanisch und Russisch werden noch weitere<br />
Fremdsprachen wie Französisch und Latein angeboten.<br />
Klassenzimmer mit moderner Medieneinrichtung, wie einer<br />
interaktiven Tafel und Laptop, vorerst für je zwei Schüler,<br />
ermöglichen beste Lernbedingungen.<br />
landesVerBand sachsen<br />
freies gymnasium Borsdorf<br />
in trägerschaft der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
in der gemeinde Borsdorf ist es möglich geworden –<br />
der kreisverband leipziger land / Muldental e. V.<br />
ist träger des in gründung befindlichen freien gymnasiums<br />
Die Ganztagsangebote des Gymnasiums übernehmen eine<br />
weitere wichtige Rolle. Neben der Hausaufgabenbetreuung<br />
gibt es naturwissenschaftliche, sportliche und künstlerische<br />
Kurse. Hochbegabte werden speziell gefördert, so Kai Hakl,<br />
die Schulleiterin. Ein weiteres Novum des Gymnasiums ist<br />
die Zusammenarbeit mit dem Handwerkerzentrum des Berufs-<br />
und Bildungszentrums (BTZ) Borsdorf. Hier werden<br />
verschiedene Handwerksberufe angeboten, am Praxistag<br />
können die Schüler interessante Einblicke gewinnen.<br />
Die Gründung eines Förderkreises für das Gymnasium ist geplant,<br />
die Eltern stehen diesem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber.<br />
Der Förderkreis leistet Unterstützung, damit dieser<br />
Ausbildungsweg für begabte Schüler nicht aus finanziellen<br />
Gründen scheitern muss.<br />
Im Gespräch: Schulleiterin Kai Hakl und Geschäftsführerin des Kreis ver-<br />
bandes, Christiane Lober Foto: Andrea Köllner<br />
Nun steht der feierlichen Aufnahme der Gymnasiasten am 23.<br />
August <strong>2008</strong> nichts mehr im Weg. Die erste Woche verreisen<br />
die neuen Schüler zusammen mit den Lehrern ins Schullandheim,<br />
um sich kennenzulernen, bevor dann der Schulalltag<br />
Einzug hält.<br />
Wünschen wir den Schülern, Lehrern, der Schulleiterin und<br />
allen am Gelingen des Freien Gymnasiums Borsdorf in Trägerschaft<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> Beteiligten alles Gute, Vertrauen<br />
und Zuversicht.<br />
23
24<br />
landesVerBand sachsen-anhalt<br />
schmackhaft wie bei Muttern<br />
zufriedene gäste beim Mahlzeitendienst in Magdeburg<br />
Seit mehr als fünf Jahren hält jeden Mittag pünktlich ein<br />
Fahrzeug des Mahlzeitendienstes vom Regionalverband Magdeburg-Jerichower<br />
Land vor dem Haus von Christa Milbradt<br />
im Süden der Landeshauptstadt. Der 76-Jährigen wird das<br />
Essen ihrer Wahl von einem der zehn Mitarbeiter direkt in<br />
ihrer Wohnküche serviert. Die Rentnerin, selbst Schwerbeschädigte,<br />
ist voll des Lobes über dieses Leistungsangebot<br />
des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes. Und sie schätzt es<br />
sehr, dass die Fahrer, ganz gleich, ob Zivildienstleistender<br />
oder Pauschalkraft, trotz Zeitdruck stets ein paar freundliche<br />
Worte für sie parat haben.<br />
Das in Kooperation mit einer Staßfurter Großküche täglich<br />
frisch und nach modernsten ernährungswissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen zubereitete Essen wird derzeit in elf Touren<br />
an Kunden in Magdeburg, Heyrothsberge, Burg und Genthin<br />
frei Haus oder an gemeinschaftliche Esstische in Begegnungsstätten<br />
und Objekten des Betreuten Wohnens sowie an Kindergärten<br />
geliefert. An jedem Wochentag stehen sieben verschiedene<br />
Gerichte – vom Eintopf über Hausmannskost bis<br />
zum vegetarischen Gericht – sowie mehrere Salate zur Auswahl.<br />
Außerdem werden je nach Wunsch kalte Speisen sowie<br />
je für eine Woche reichende Kartons mit fertiger Tiefkühlkost<br />
angeboten.<br />
Jeder Essensteilnehmer erhält frühzeitig die jeweils für zwei<br />
Wochen aufgestellte Speisekarte und kann nach Belieben bestellen.<br />
Sowohl kurzzeitige Abmeldungen, aber auch Bestellungen<br />
sind möglich.<br />
Werner Bläß, Koordinator von „Essen auf Rädern“, berichtet,<br />
dass sich die Zahl der Kunden im Regionalverband Magdeburg-Jerichower<br />
Land seit dem Jahr 2000 fast ver doppelt hat.<br />
die <strong>Volkssolidarität</strong> ist für alle da<br />
„Bilanz und Perspektiven der Mitgliederarbeit“<br />
war der Titel eines Erfahrungsaustausches<br />
des Landesvorstandes<br />
mit den Kreis- und Regionalverbänden<br />
im April <strong>2008</strong> in Peseckendorf. Der<br />
Landesvorsitzende Professor Heichel<br />
machte mit seinen einleitenden Worten<br />
„Der Mitgliederverband ist das<br />
Kernstück unseres Verbandes“ auf<br />
die Schwerpunktthemen, wie Mitgliederentwicklung,<br />
Mitgliederpflege und<br />
-bindung, generationenübergreifende<br />
Arbeit sowie Öffentlichkeitsarbeit und<br />
innerverbandliche Kommunikation,<br />
dieser Veranstaltung aufmerksam. Rege<br />
Diskussionen wurden in den einzelnen<br />
Themengruppen geführt. Dabei wurden<br />
viele gute Vorschläge zur Mitgliedergewinnung<br />
über Projekte eingebracht.<br />
Ziel ist zwar die Gewinnung von neuen<br />
Mitgliedern, gleichzeitig müssen wir<br />
aber die Mitglieder, die wir haben, auch<br />
pflegen, damit sie der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
erhalten bleiben. Die <strong>Volkssolidarität</strong> ist<br />
In der Wohnanlage Betreutes Wohnen in der Magdeburger Zollstraße lassen<br />
sich die Bewohner das schmackhafte Mittagessen munden. Jeder bestellt<br />
nach einem Speiseplan das, was er essen möchte – und sei es nur ein bunter<br />
Salatteller Foto: Monika Meyer<br />
Die wachsende Vielfalt, Frische und Schmackhaftigkeit des<br />
Speisenangebotes habe dazu beigetragen. Die in diesem Jahr<br />
geplanten Aktionswochen mit speziellen Spargel-, Wildgerichten<br />
und bayrischen Spezialitäten bringen zusätzliche Abwechslung<br />
in den Speiseplan. Entscheidend sei jedoch, dass<br />
die meist gebrechlichen Kunden – ob Mitglied der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
oder nicht – immer mehr spüren, wie sehr jeder<br />
Mitarbeiter um ihr Wohl bemüht ist. „Die Zufriedenheit und<br />
Wünsche der Kunden rangieren in unserer gemeinnützigen<br />
Arbeit ganz vorn. So bieten wir derzeit außer dem Mittagstisch<br />
in Abstimmung mit der Geschäftsführung unseres Regionalverbandes<br />
auch andere Hilfeleistungen an“, sagt Werner<br />
Bläß. Dazu gehört ein sozialer Begleitdienst. Mitarbeiter<br />
geleiten Kranke und Gebrechliche zum Arzt oder durch den<br />
Dschungel von Behörden.<br />
Käthe Aebi<br />
Das „Essen auf Rädern“, traditionelle Sozialleistung<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> seit 1945, hat in<br />
Sachsen-Anhalt seit 1990 wieder ständig an<br />
Zuspruch gewonnen. Allein im Vorjahr wurden<br />
über 77.000 warme Mahlzeiten zu günstigen<br />
Preisen ausgeliefert.<br />
für alle da, die der Hilfe bedürfen, für<br />
alle Altersgruppen. Die Vielfalt der Leistungsangebote<br />
bestätigt das.<br />
Sicher ist, dass eine gute Mitgliederpflege<br />
auch Zulauf bringen wird. Wir müssen<br />
dabei für jede Altersgruppe täglich<br />
etwas bereithalten. Besonders stark, das<br />
wurde deutlich hervorgehoben, ist die<br />
Interessengruppenarbeit ausgeprägt.<br />
Fazit: Es gibt zwar kein Patentrezept,<br />
aber nur wenn du selber brennst, kannst<br />
du andere entzünden. Monika Meyer
Messe „älter werden“<br />
zahlreiche Besucher in der Magdeburger Messehalle<br />
Die Informations- und Erlebnismesse für<br />
die Generation ab 50 unter dem Motto<br />
„Älter werden – fit, mobil und sicher“,<br />
auf der sich auch die <strong>Volkssolidarität</strong><br />
Sachsen-Anhalt präsentierte, lockte viele<br />
Besucher in die Magdeburger Messehalle.<br />
Neben den Informations- und<br />
Beratungsgesprächen interessierten sich<br />
die Besucher nicht nur für die Kreativstrecke<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong>, sondern<br />
nutzten die Gelegenheit, sich den Blutdruck<br />
messen oder einen Blutzuckertest<br />
gemütliche atmosphäre<br />
unter einem dach<br />
Mehrgenerationenhaus mit breitem angebot<br />
Unter dem Motto „Starke Leistung für jedes Alter“ steht das<br />
vom Bund geförderte Aktionsprogramm „Mehrgenerationenhäuser“.<br />
Die Geschäftsführerin des <strong>Volkssolidarität</strong> Kreisverbandes<br />
Aschersleben / Staßfurt / Quedlinburg, Frau Ursula<br />
Haase, hat sich mit viel Engagement um die Förderung eines<br />
Mehrgenerationenhauses bemüht. Die Freude Anfang <strong>2008</strong><br />
war sehr groß, als der Bewilligungsbescheid von der Familienministerin<br />
Dr. Ursula von der Leyen in der Begegnungsstätte<br />
in Staßfurt eintraf. Damit, dass sich die Begegnungsstätte der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> nun Mehrgenerationenhaus nennen darf, ist<br />
die Arbeit jedoch nicht getan.<br />
Die Begegnungsstätte in Staßfurt ist bereits seit vielen Jahren<br />
täglicher Anlaufpunkt für ältere Menschen. So treffen sich die<br />
Senioren wöchentlich zu verschiedenen Zirkeln und Interessengruppen,<br />
wie beispielsweise<br />
Handarbeitszirkel,<br />
Seniorentanzkreis, Kreativzirkel,<br />
Singkreis und<br />
Malzirkel. Aber auch die<br />
Arbeit mit Kindern und<br />
Jugendlichen ist für die<br />
Staßfurter nichts Neues,<br />
da sich in den Räumen<br />
der Begegnungsstätte bereits<br />
vor einigen Jahren<br />
ein Jugendclub befand.<br />
Im Mehrgenerationenhaus werden auch Im März dieses Jahres<br />
Kochkurse für Jugendliche angeboten. hat nun auch Susanne<br />
Hier bereiten junge Mädchen einen Ku - Schmeißer als Leiterin<br />
chenteig zu Foto: <strong>Volkssolidarität</strong> des Mehrgenerationen-<br />
machen zu lassen. Auch Kontakte zu<br />
anderen Verbänden und Einrichtungen<br />
wurden hier geknüpft. Ein Unterhaltungsprogramm<br />
mit Vorträgen,<br />
Vorführungen, Mitmach-Aktionen,<br />
Musik und Tanz, das teilweise auch<br />
von Mitgliedern der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
gestaltet wurde, begeisterte die Gäste.<br />
So manche Idee wurde mit nach Hause<br />
genommen und wird sicher in den<br />
Orts- und Interessengruppen umgesetzt<br />
werden. Monika Meyer<br />
landesVerBand sachsen-anhalt<br />
Der examinierte Pfleger der Sozialstation Staßfurt,<br />
Nico Groß, kontrolliert bei einer Messebesucherin<br />
den Blutdruck Foto: Monika Meyer<br />
Junge Muttis kommen mit ihrem Nachwuchs beim Frühstücksplausch im<br />
Mehrgenerationenhaus Staßfurt zusammen Foto: <strong>Volkssolidarität</strong><br />
hauses ihre Arbeit aufgenommen. Das Programm für Jung<br />
und Alt wurde beträchtlich erweitert. Seit April findet ein<br />
wöchentlich wiederkehrendes Mutti-Kind-Frühstück statt<br />
und Jugendliche können bei einem ausgebildeten Koch lernen,<br />
dass das Kochen auch richtig Spaß machen kann. An<br />
einem Nachmittag in der Woche können Mädchen und Jungen<br />
ab zehn Jahren das Bauen und Steuern von Flugmodellen<br />
erlernen und es wird außerdem ein Bewerbungscoaching für<br />
Ausbildungs- und Arbeitsuchende angeboten.<br />
Seit Mai <strong>2008</strong> wird ein wöchentlicher Mal- und Bastelworkshop<br />
durchgeführt, und die bereits vor einigen Jahren viel beschäftigte<br />
Puppenbühne soll auch wieder zum Leben erweckt<br />
werden. Gemeinsam sind die Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> in Staßfurt ständig auf der<br />
Suche nach neuen Angeboten für alle Generationen.<br />
Die große Auftaktveranstaltung für das Mehrgenerationenhaus<br />
in Staßfurt, Luisenplatz 12, ist am 1. Juni <strong>2008</strong> mit einem<br />
bunten Programm für jedes Alter.<br />
25
26<br />
landesVerBand sachsen-anhalt<br />
terMine:<br />
07.06.<br />
18. – 20.06.<br />
30.08.<br />
01.09. – 31.10.<br />
13.09.<br />
neu! ladengeschäft eröffnet<br />
14. Wandertag auf Schloss Hundisburg<br />
Tanzleiterseminar in Osterburg<br />
8. Tanzkreistreffen in Bad Schmiedeberg<br />
Haus- und Straßensammlung<br />
Landesdelegiertenversammlung<br />
sozialreport 2007 im gespräch<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> beriet mit abgeordneten<br />
Ein ständiger Kontakt besteht im Landesverband zu den<br />
Bürgern, die sich für die Interessen der älteren Generation<br />
Sachsen-Anhalts als Abgeordnete oder Mitglieder in den<br />
Ausschüssen der örtlichen Volksvertretungen einsetzen. Unter<br />
anderem ist es zur Tradition geworden, dass haupt- und<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesverbandes in großer<br />
Runde mit Volksvertretern und weiteren Partnern des öffentlichen<br />
Lebens über aktuelle sozialpolitische Fragen debattieren.<br />
Im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrsberatung<br />
Magdeburg. Erstmals in Sachsen-Anhalt<br />
hat die <strong>Volkssolidarität</strong> gemeinsam<br />
mit dem „Reiseklub für die VS“<br />
einen Laden für alle interessierten Bürger<br />
in den besten Jahren eröffnet. Das<br />
Geschäft befindet sich in sehr guter<br />
Verkehrslage in der Landeshauptstadt<br />
und steht unter Regie des Regionalverbandes<br />
Magdeburg-Jerichower Land<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> sowie der Regionalleitung<br />
des Reiseklubs.<br />
Seit Februar <strong>2008</strong> bieten hier die beiden<br />
langjährigen Partner Dienste verschiedenster<br />
Art an. Die Angebote<br />
reichen von Einzel- und Gruppenreisen<br />
(Kaffeefahrten, Tagestouren, Familienurlaub,<br />
Kuraufenthalte) bis zur<br />
Information über die breite Palette der<br />
Dienstleistungen in der <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />
Darüber hinaus beraten regelmäßig<br />
kompetente Mitarbeiter des Regionalverbandes<br />
interessierte Besucher in<br />
sozialen Fragen.<br />
Das neue Ladengeschäft, in dem auch<br />
Bücher und Souvenirs aus dem VS-<br />
Shop erworben werden können, ist<br />
von Montag bis Freitag von 9–17 Uhr<br />
geöffnet.<br />
nachrichten<br />
sportzirkel<br />
Magdeburg. Vor fünf Jahren gründeten<br />
Mitglieder der Ortsgruppe am Magdeburger<br />
Kannenstieg einen Sportzirkel. Jeden<br />
Monat laden sie zu Kegeln und Bowling ein.<br />
Wurden zu Anfang nur wenige Sportfreunde<br />
gezählt, schieben inzwischen jeweils 45<br />
bis 50 Mitglieder die Kugeln.<br />
abschied von der „Bühne“<br />
Magdeburg. Abschied von der „Bühne“<br />
nehmen in diesen Wochen die „Reformer<br />
Küchenfrauen“. Die acht Mitglieder der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> aus Magdeburg-Südost im<br />
Gesamtalter von rund 580 Jahren singen<br />
seit 1986 zusammen. Mit ihrem einmaligen<br />
Repertoire historischer Küchenlieder haben<br />
die mit weißen Schürzen und Häubchen<br />
auftretenden Frauen tausende Zuhörer unterhalten.<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> träger der kita Pretzsch<br />
standen die soziale Lage und Entwicklung in Sachsen-Anhalt<br />
sowie die sich daraus ergebenden Aufgaben für den rund<br />
53.000 Mitglieder zählenden Sozial- und Wohlfahrtsverband<br />
in dem ostdeutschen Land.<br />
In der konstruktiven Diskussion konnten sich die Teilnehmer<br />
des Forums auf Daten und Fakten des kürzlich herausgegebenen<br />
„Sozialreport Sachsen-Anhalt 2007“ stützen, den der<br />
Landesverband Sachsen-Anhalt der <strong>Volkssolidarität</strong> beim<br />
Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg<br />
in Auftrag gegeben hatte. Interessante Aspekte und<br />
Ergebnisse der unter rund 1.000 Sachsen-Anhaltern erfolgten<br />
soziologischen Befragung hatte zuvor die Mitautorin des Reports,<br />
Dr. Hanna Haupt, vorgestellt. Danach sind die Bürger<br />
Sachsen-Anhalts 18 Jahre nach der deutschen Einigung<br />
mehrheitlich zufrieden mit ihrem Leben. Mehr als die Hälfte<br />
der befragten älteren Bürger äußerten Interesse, in Vereinen<br />
oder Verbänden sozial tätig zu werden.<br />
Der erstmals vom Landesverband in Auftrag gegebene Sozialreport<br />
ist binnen kurzer Zeit zu einer gefragten Dokumentation<br />
geworden. Neben haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> interessieren sich zunehmend<br />
Abgeordnete verschiedener Parteien, Gewerkschafter sowie<br />
Behörden und Sozialämter für den Report. Käthe Aebi<br />
Pretzsch. Die bisher kommunale Kindertagesstätte<br />
„Teddybär“ in Pretzsch gehört<br />
seit April <strong>2008</strong> zur <strong>Volkssolidarität</strong>. Die VS<br />
Kinder-, Jugend- und Familienwerk gGmbH<br />
Sachsen-Anhalt und verschiedene Kreisverbände<br />
des Landesverbandes sind Träger von<br />
nunmehr 52 Kindertagesstätten mit 4.191<br />
Plätzen, 16 Kinderhorten mit 863 Plätzen<br />
sowie acht Freizeiteinrichtungen für Kinder<br />
und Jugendliche mit monatlich bis zu 3.720<br />
Besuchern. In der Kita „Teddybär“ werden<br />
zurzeit 73 Kinder betreut.<br />
Qualitätssiegel Pflege<br />
Haldensleben. Dem Regionalverband<br />
Ohre-Börde e. V. wurde im ersten Quartal<br />
<strong>2008</strong> das Qualitätssiegel Pflege von der Beauftragten<br />
der Qualitätsgemeinschaft Pflege<br />
des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt,<br />
Frau Carola Lau, übergeben. Das Schild<br />
wurde im Beisein der Schwestern des Ambulanten<br />
Pflegedienstes und den Bewohnern<br />
der Seniorenwohnanlage am Eingang<br />
der Regionalgeschäftsstelle angeschraubt.<br />
senioren-Breitensport<br />
Osterburg. Die erste Zusammenkunft<br />
„Senioren-Breitensport“ fand im April<br />
<strong>2008</strong> bei den Verantwortlichen von Sportgruppen<br />
der verschiedensten Richtungen,<br />
wie Wassergymnastik, Kegeln, Wandern,<br />
Rückenschule, Nordic Walking und vielen<br />
anderen Sportarten, großes Interesse. Im<br />
Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. sind<br />
4.856 Mitglieder in 293 Sportgruppen organisiert.
Der Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen<br />
durchströmt den Aufenthaltsraum.<br />
In Vierergruppen sitzen die Bewohner<br />
an ihren Tischen und genießen<br />
ihre Kaffeestunde. Es ist still, doch der<br />
Schein trügt. Pfleger und Therapeuten<br />
kümmern sich um das Wohl, gießen<br />
Kaffee nach, reichen den Kuchen und<br />
nehmen sich Zeit. Zeit für ihre Bewohner,<br />
die zum großen Teil an Demenz erkrankt<br />
sind.<br />
Der Kuchen lockt, auch Vilma Behrend,<br />
Leiterin des Pößnecker Heims, wird einbezogen.<br />
Sie weiß, wie viele Stücke geschnitten<br />
werden müssen, denn in den<br />
drei Wohnbereichen und zwei Gruppen<br />
für Demenzkranke werden insgesamt<br />
110 Menschen betreut. „Während es vor<br />
wenigen Jahren noch undenkbar war,<br />
eine maßgerechte Betreuungsgrundlage<br />
zu schaffen, geht heute die Tendenz zu<br />
einem flächendeckenden Ausbau von<br />
Einrichtungen zur Betreuung jener Erkrankten“,<br />
weiß die Diplom-Sozialpädagogin<br />
und begrüßt die Bewohner mit<br />
Namen und Handschlag.<br />
„Ebenso werden Pfleger spezialisierter<br />
ausgebildet, um einen kompetenteren<br />
Umgang mit den Dementen gewährleisten<br />
zu können“, fügt sie an und verweist<br />
dabei auf eine 93-seitige Seminarfacharbeit,<br />
die unlängst vier Neustädter<br />
Gymnasiasten sehr erfolgreich erstellten.<br />
Vor vier Jahren waren lediglich 35<br />
Prozent der Heimbewohner von dieser<br />
Krankheit betroffen. Im benachbarten<br />
gruppenbetreuten Wohnen sind 22 der<br />
27 Bewohner erkrankt. Dennoch, trotz<br />
dieser vermehrten Erkrankung gilt Demenz<br />
immer noch als Tabuthema. Über<br />
die Gedächtnisstörungen reden meist<br />
nur Fachleute und Angehörige, die Eltern<br />
oder Großeltern pflegen. Deshalb<br />
ist Vilma Behrend den Schülerinnen<br />
des Neustädter Orlatal-Gymnasiums,<br />
Maria Bachmann, Lisa Grünreich, Stephanie<br />
Haustein und Luise Wiederhold,<br />
überaus dankbar. Die vier Mädchen haben<br />
Bewohner des Pflegeheimes regelmäßig<br />
besucht und untersucht, wie sich<br />
das Fortschreiten der Krankheit auf das<br />
Alltagsleben auswirkt. „Die Demenz ist<br />
in zwei Hauptgruppen zu unterteilen“,<br />
„Wenn die Jungen mit den alten“<br />
Vier gymnasiasten untersuchten das alltagsleben<br />
von demenzkranken<br />
landesVerBand thüringen<br />
Marianne Schumann und Sina Heidrich sind schon gute Bekannte. Sina möchte Altenpflegerin werden<br />
und macht gerade ein Praktikum im Pößnecker Heim Text und Foto: Kirsten Seyfarth<br />
wissen die Seminarfachmitglieder. Primäre<br />
Demenzen entstehen durch direkte<br />
Hirnschädigungen. Die am häufigsten<br />
auftretende Form ist dabei Alzheimer.<br />
Sekundäre Demenzen werden von<br />
Krankheiten, beispielsweise Parkinson,<br />
verursacht, die das Gehirn nicht direkt<br />
angreifen.<br />
Bei ihren regelmäßigen Besuchen stellten<br />
die vier beispielsweise fest, dass die<br />
an Demenz Erkrankten durch das oft<br />
unruhige Umherlaufen von anderen<br />
Bewohnern als Störfaktor gesehen werden.<br />
Gerade deshalb wurde in Pößneck<br />
auch ein Wohnbereich speziell auf diese<br />
Erkrankung ausgerichtet. Hier sind<br />
Gehleisten befestigt, die Räume wurden<br />
nach unterschiedlichen Farbkonzepten<br />
gestrichen, um Orientierung zu geben.<br />
Natürlich bietet das Heim auch unterschiedliche<br />
Therapiemöglichkeiten an.<br />
Eine Besonderheit ist zudem der eingezäunte<br />
Demenzgarten, der den Bewohnern<br />
freie Bewegung ermöglicht, in dem<br />
Bäume Schutz spenden und Kräuter<br />
wichtige Duftsignale geben. Eine zweite<br />
Wohnform beinhaltet das gruppenbetreute<br />
Wohnen, in dem Mieter ohne<br />
Pflege stufe leben.<br />
Die Neustädter haben bei ihren Recherchen<br />
festgestellt, dass in der Gesellschaft<br />
noch viel Aufklärungsbedarf<br />
besteht. Zudem empfahlen die jungen<br />
Leute den Therapeuten, ihre Angebote<br />
spezieller auf die Erkrankten abzustimmen.<br />
„Wichtig ist“, so das Fazit,<br />
„dass die an Demenz erkrankten Menschen<br />
so lange wie möglich in der Familie<br />
bleiben.“ Falls dann Hilfe nötig<br />
wird, leistet das Kompetenzzentrum<br />
die nächsten Aufgaben. „Für jeden gilt<br />
es“, so Behrend weiter, „die ideale Betreuungsform<br />
zu finden.“<br />
Die Heimleiterin ist voll des Lobes über<br />
ihre jungen Gäste. „Die Begeisterung<br />
war auf beiden Seiten zu spüren, der<br />
Kontakt hat allen gut getan“, sagt sie<br />
und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit<br />
mit dem Gymnasium, denn<br />
weitere Seminarfacharbeiten nehmen<br />
bereits Form an. „Die Jungen mit den<br />
Alten, bei uns war diese Zusammenarbeit<br />
sehr angenehm und lehrreich“,<br />
schließt die Heimleiterin ihre Ausführungen.<br />
Nun endlich nimmt sich die<br />
freundliche Heimleiterin ein Stück<br />
vom Kuchenblech und nickt. Schmeckt<br />
lecker...<br />
27
28<br />
landesVerBand thüringen<br />
Für genügend Anlass zu einer Festwoche<br />
im Juni dieses Jahres hat er gesorgt:<br />
Der Regionalverband Mittelthüringen<br />
e. V. bezog vor wenigen Tagen die neuen<br />
Geschäftsstellenräume in der Erfurter<br />
Huttenstraße 2–3. Diesen Umzug „gut<br />
überstanden“, gilt es nun bei einem Tag<br />
der offenen Tür sowohl die Räumlichkeiten<br />
als auch Angebote vorzustellen.<br />
Und weil die Mittelthüringer mit einem<br />
großen Ansturm rechnen, bitten sie am<br />
3. Juni zwischen 14 und 17 Uhr zur Besichtigung,<br />
die übrigens eine Reisepräsentation<br />
einschließt.<br />
Doch die Erfurter belassen es nicht bei<br />
einer Veranstaltung: Bereits zwei Tage<br />
später bietet die Kontaktbörse der<br />
Wohn-, Orts- und Interessengruppen<br />
vielfältige Angebote und Leistungen<br />
des Regionalverbandes inklusive Partner<br />
und Freunde. Ab 14 Uhr werden<br />
beim Schaukochen leckere Kostproben<br />
zubereitet, Mitgliedergruppen stellen<br />
Bunte sömmerdaer Botschafter<br />
ausstellung der sömmerdaer „farbklexe“ eröffnet<br />
Erfurt / Sömmerda. Einfach drauflos gemalt hat Isabell-Therese<br />
ihren Zauberwald. Alles was ihr gerade einfiel, wurde<br />
auf dem Bild festgehalten. In dem gelben Rahmen sendet das<br />
Kunstwerk farbenfrohe Signale aus und macht die 11-Jährige<br />
zu einer fröhlichen Sömmerdaer Botschafterin.<br />
Dabei ist die junge aufgeweckte Malerin nur eine von zwölf,<br />
die ihre Bilder im Thüringer Landtag entdeckt. Jedenfalls profitieren<br />
die weißen Wände der fünften bis zur achten Etage<br />
von den 50 Kunstwerken der Sömmerdaer Farbklexe und zeigen<br />
Sichtweisen, die „kompromisslos, analytisch, ernst und<br />
überwältigend“ sind. Die Eigenschaften nannte die Landtagspräsidentin<br />
Dagmar Schipanski bei der Eröffnung dieser Bilderschau.<br />
Und ihre Lobesworte an die Kinder und Initiatoren<br />
verhallten keineswegs zwischen den Treppenaufgängen. Das<br />
Resümee ihrer Eindrücke erreichen die Malkreis-Mitglieder<br />
Margit Riese, Regina Kugler sowie Renate Oehlschlägel, die<br />
jeden Montag für zwei Stunden ihre Farbkästen für die Sömmerdaer<br />
Kinder öffnen.<br />
Einen speziellen Teil der fachlichen Arbeit dieser kleinen Schule,<br />
die sich im Haus der Begegnungen der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
es lebe der sport<br />
Mittelthüringer laden im Juni zu<br />
einer festwoche ein<br />
Sport macht Spaß, bei den Mittelthüringern ist das<br />
Fest längst Tradition Foto: Kirsten Seyfarth<br />
ihre kleinen Kunstwerke aus und es<br />
können Thüringer Produkte vernascht<br />
werden. Für den „frischen“ Anstrich<br />
des Nachmittags sorgen die Jüngsten<br />
mit ihrem Auftritt. Ein gemeinsames<br />
Singen schließt die Aktivitäten ab.<br />
Doch wer glaubt, das reicht, kennt das<br />
Programm des traditionellen Sport-<br />
und Spaßfestes nicht, das bei der Festwoche<br />
nicht fehlen darf. Am 7. Juni<br />
ab 11 Uhr wird auf dem Gelände der<br />
Werner-Seelenbinder-Halle gekickt und<br />
gespielt. Die Teilnehmer der senioren-<br />
gerechten Sportwettkämpfe werden dabei<br />
mit Urkunden geehrt. Zudem kann<br />
das Sportabzeichen des Tischtennisverbandes<br />
erworben werden. Zu späterer<br />
Stunde präsentieren sich die vierfache<br />
Thüringer Vizemeisterin im Dressurreiten,<br />
Lyrette Stertzing (Reitverein Apfelstädt),<br />
der Marbacher Karnevalsclub<br />
sowie der Country-Linedance-Tanzkurs<br />
für jedermann mit den „Quarter Horses“.<br />
Der sportliche Überraschungsgast<br />
sorgt für einen weiteren Höhepunkt, den<br />
Muskelkater allerdings muss jeder für<br />
sich austragen.<br />
Die „Farbklexe“ präsentierten auch selbstbemalte T-Shirts<br />
Foto: Kirsten Seyfarth<br />
ansiedelte und beheimatet fühlt, übernimmt der Erfurter Maler<br />
Harald Blankenburg. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden<br />
des Regionalverbandes Sömmerda, Wolfgang Oehlschlägel,<br />
freut sich der Künstler jedes Mal aufs Neue, wenn die jungen<br />
Menschen zu Pinsel und Farbe greifen. Zumal die Ergebnisse<br />
dieses Projekts bereits zum zweiten Mal einen Ausstellungsort<br />
fanden und erneut großes Interesse hervorrufen und zum<br />
Nachdenken und Diskutieren anregen. „Kinder brauchen<br />
Wurzeln und Flügel“, meint Landtagspräsidentin Dagmar<br />
Schipanski. Das passt doch hervorragend zu den Farbklexen,<br />
wie zum Beispiel auch das Bild der 11-jährigen Paula Hesse<br />
mit dem Titel „Ich fliege“ zeigt.
Seit Jahren wird die demografische Entwicklung<br />
in Deutschland mit Sorgen betrachtet<br />
und zum Teil sogar polemisch<br />
diskutiert. Eine Zunahme des Anteils<br />
der älteren Bevölkerung ist seit langem<br />
absehbar, das eigentliche Problem liegt<br />
aber im Rückgang der jüngeren Jahrgänge.<br />
In den Medien werden Horrorszenarien,<br />
Verteilungskämpfe, Vorwürfe<br />
an die Alten oder Warnungen an die<br />
ältere Generation laut.<br />
Senioren sind bereit, ihren Anteil an der<br />
Wahrung des Sozialstaates und der Generationengerechtigkeit<br />
zu erbringen.<br />
Sie sind aber nicht die Melkkühe der<br />
Nation, so wie in den letzten Jahren geschehen,<br />
als man meinte, den Rentnern<br />
immer neue Belastungen auferlegen zu<br />
können. Zusätzliche Belastungen durch<br />
Erhöhung der Beiträge der Pflegeversicherung,<br />
Verzicht auf Rentenanpassung,<br />
Erhöhung der Verbrauchssteuer<br />
oder steigende Lebenshaltungskosten<br />
„Wir bringen angebot und nachfrage zusammen“<br />
gebäude der <strong>Volkssolidarität</strong> in neuhaus bekam den zuschlag<br />
Neuhaus. „Mit unserem Mehrgenerationenhaus<br />
haben wir die Möglichkeit,<br />
einen Ort aufzubauen, an dem sich Jung<br />
und Alt ungezwungen begegnen, voneinander<br />
lernen und sich unterstützen können“,<br />
fasst Sozialpädagogin Kath leen<br />
Silge die Projektidee zusammen. „Die<br />
Zusage betrachten wir als Anerkennung<br />
für die in den letzten Jahren geleistete<br />
Arbeit.“ Die bisherigen Angebote wie<br />
Kinder-, Jugend- und Seniorenbetreuung,<br />
Betreutes Wohnen, Schuldner-<br />
und Insolvenzberatung, Sozialstation,<br />
Demenz- und Hospizbetreuung und<br />
Reisedienst werden beispielsweise um<br />
teilhabe der seniorengeneration an der<br />
gesellschaftlichen Verantwortung<br />
landesVerBand thüringen<br />
der Vorsitzende des landesverbandes thüringen e. V., dr. frank-Michael Pietzsch,<br />
zum Beratungsgipfel der sozialverbände in thüringen am 10. Juni <strong>2008</strong><br />
summieren sich ohne jede Entlastung auf<br />
anderen Gebieten zu einer unzumutbaren<br />
Einschränkung der Lebensqualität. Senioren<br />
sind keine Belastung für eine Gesellschaft,<br />
sondern auch Chance und Bereicherung.<br />
Deshalb wollen und müssen wir<br />
Senioren unsere Erfahrung in die Politik<br />
einbringen. Senioren brauchen Teilhabe<br />
an gesellschaftlichen Entscheidungen<br />
und Sicherheit in der eigenen Lebensplanung<br />
– also Vertretung auf kommunaler<br />
und auf Landesebene, Absicherung der<br />
Lebensrisiken im Alter und Verlässlichkeit<br />
im Rentensystem.<br />
Auf einem ersten sozialen Gipfeltreffen<br />
der Sozialverbände <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />
VdK, Sozialverband Deutschland, BRH<br />
und Landesseniorenvertretung zur Seniorenpolitik<br />
des Landes werden wir über<br />
die Probleme und unsere Forderungen<br />
mit der Landesregierung, den Fraktionen<br />
des Landtages und den kommunalen<br />
Spitzenverbänden beraten. Dieser Sozial-<br />
ein Internetcafé und interessante Kurse<br />
(Englisch, Computer, Gymnastik) erweitert.<br />
„Das Mehrgenerationenhaus<br />
soll sich in Neuhaus etablieren, wir kooperieren<br />
deshalb mit anderen Einrichtungen<br />
und der regionalen Wirtschaft“,<br />
setzt Silge fort. „Hier kann jeder seine<br />
Fähigkeiten einbringen.“ Deshalb sucht<br />
die <strong>Volkssolidarität</strong> Freiwillige, die sich<br />
von dieser Idee begeistern lassen und<br />
mithelfen wollen. Über einen Zeitraum<br />
von fünf Jahren erhält das Haus jährlich<br />
40.000 Euro an Förderung vom<br />
Bund und der Europäischen Union.<br />
Bereits jetzt steht das Mehrgeneratio-<br />
gipfel wird am 10. Juni im Plenarsaal des<br />
Thüringer Landtages unter der Schirmherrschaft<br />
der Landtagspräsidentin Frau<br />
Prof. Dagmar Schipanski stattfinden.<br />
Der <strong>Volkssolidarität</strong> geht es an diesem<br />
Tag besonders um die Themen der Partizipation<br />
der älteren Generation an<br />
politischen Entscheidungsprozessen auf<br />
Landesebene und kommunaler Ebene,<br />
um ein aktives Alter als Chance für die<br />
Gesellschaft und um eine Angleichung<br />
der Renten in den alten und den neuen<br />
Bundesländern. Dabei haben wir besonders<br />
die Probleme der rentennahen<br />
Generation mit gebrochenen Erwerbsbiografien<br />
im Auge, denen die sehr dramatische<br />
Gefahr der Altersarmut droht.<br />
Wir werden versuchen, in einer gemeinsamen<br />
Erklärung der Sozialverbände<br />
unsere Wünsche und Forderungen an<br />
eine zukunftsfähige Seniorenpolitik zu<br />
formulieren. Dr. Frank-Michael Pietzsch<br />
Das Gebäude in Neuhaus<br />
nenhaus montags bis freitags von 9–17<br />
Uhr oder nach Vereinbarung interessierten<br />
Bürgern offen.<br />
die offizielle einweihung in der sonneberger<br />
straße 197 findet am freitag,<br />
den 13. Juni <strong>2008</strong>, statt.<br />
29
30<br />
gesund & aktiV<br />
gesund essen, gesund bleiben<br />
die ernährung hat großen einfluss auf unsere gesundheit.<br />
einfache tipps können helfen, lange fit und leistungsfähig<br />
zu bleiben.<br />
Kaum einer Generation vorher standen<br />
so viele Lebensmittel zur Auswahl.<br />
Doch gerade dies verunsichert die Verbraucher.<br />
Zu fett, zu süß, zu salzig und<br />
von allem zu viel – so lassen sich die<br />
Speisezettel in modernen Industrienationen<br />
zusammenfassen. In Deutschland<br />
ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung<br />
zu dick, zu diesem Ergebnis kommt die<br />
Anfang dieses Jahres veröffentlichte<br />
Nationale Verzehrsstudie.<br />
Sich bewusst und abwechslungsreich<br />
zu ernähren ist aber gar nicht schwer.<br />
Die Grundlage für eine gesunde Kost<br />
bilden Kohlenhydrate, die in Brot,<br />
Reis und Nudeln enthalten sind. Hinzu<br />
kommen Obst und Gemüse, denn<br />
sie liefern wichtige Vitamine, Mineral-<br />
und Ballaststoffe. Die Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung e. V. hat<br />
die Faustregel „Fünf am Tag“ ausgesprochen,<br />
also mindestens zwei Stück<br />
Obst und drei Portionen Gemüse. Im<br />
Alltag hieße dies etwa: Zum Frühstück<br />
ein Müsli mit frischen Früchten, zwischendurch<br />
einen Apfel und zum Mittag-<br />
und Abendessen eine Gemüsebeilage<br />
oder einen Salat. Karotten, Paprika<br />
Foto: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Bonn<br />
Empfehlung für einen<br />
ausgewogenen Speiseplan<br />
oder Gurkenscheiben eignen sich als<br />
leichte Knabbereien vor dem Fernseher.<br />
Wichtig für Muskel- und Knochenaufbau<br />
ist Eiweiß, davon sollte täglich ein<br />
Gramm pro Kilogramm Körpergewicht<br />
verzehrt werden. Gute Proteinlieferanten<br />
sind Fleisch, Milchprodukte sowie<br />
Hülsenfrüchte und Nüsse. Bleibt das<br />
oftmals verunglimpfte Fett. Fett ist ein<br />
Geschmacksträger und kann sogar – je<br />
nach Zusammensetzung – die Gesundheit<br />
positiv beeinflussen. „Gutes Fett“<br />
ist etwa in Oliven-, Raps- oder Leinöl<br />
und in Fisch enthalten. Versteckte Fette<br />
in Wurst, Käse oder Gebäck sollten dagegen<br />
nur in Maßen verzehrt werden.<br />
80 Gramm Fett pro Tag sind für Normalgewichtige<br />
völlig ausreichend.<br />
risiken VerMeiden<br />
Natürlich sind auch kleine Sünden erlaubt.<br />
Aber Übergewicht entsteht oft<br />
schleichend. Das zweite Stück Kuchen,<br />
der Sahnequark zwischendurch – werden<br />
diese Extras nicht durch Bewegung<br />
ausgeglichen, können sie bereits innerhalb<br />
eines Jahres zu einer beträchtlichen<br />
Gewichtszunahme führen. Und<br />
überflüssige Pfunde bilden ein erhebliches<br />
Risiko für die Gesundheit, etwa in<br />
Form von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Wer viel Wurst und Käse<br />
isst, nimmt viele gesättigte Fettsäuren<br />
zu sich, die sich im Lauf<br />
der Zeit in den Blutgefäßen<br />
ablagern (Arteriosklerose).<br />
Dadurch wird das Herz nicht<br />
mehr ausreichend mit Sauerstoff<br />
versorgt, Ähnliches kann<br />
im Gehirn geschehen. Die<br />
Konsequenz ist im schlimmsten<br />
Fall ein Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />
Bluthochdruck, ein weiteres<br />
Symptom von Fettleibigkeit, kann diese<br />
Gefahr verstärken. Wer ständig zu viel<br />
isst, zwingt seinen Körper außerdem<br />
dazu, sehr viel Insulin für die Blutzuckerverwertung<br />
zu produzieren. Auf<br />
Dauer stumpfen die Zellen ab. Dadurch<br />
steigt der Blutzuckerspiegel und damit<br />
die Gefahr einer Diabeteserkrankung.<br />
Wer seine Ernährung umstellen möchte,<br />
sollte mit kleinen Schritten anfangen<br />
und sich von Rückfällen nicht entmutigen<br />
lassen. Der Hausarzt kann helfen,<br />
ein geeignetes Diätprogramm zusammenzustellen.<br />
Auch viele Krankenkassen<br />
bieten Ernährungskurse an.<br />
VollWertig essen<br />
und cleVer einkaufen<br />
• Obst und Gemüse saisongerecht<br />
kaufen! Das schmeckt besser, liefert<br />
mehr Vitamine und ist meist günstiger.<br />
• Tiefkühlgemüse ist besser als sein<br />
Ruf: Erntefrische Verarbeitung schützt<br />
die empfindlichen Vitamine.<br />
• Bioprodukte: Bei Obst und Gemüse<br />
wurde eine geringere Pestizidbelastung<br />
nachgewiesen. Dass Milchprodukte<br />
und Fleisch besser schmecken<br />
sollen, stimmt laut Stiftung Warentest<br />
längst nicht immer. Bioprodukte gibt<br />
es mittlerweile in allen großen Supermärkten.<br />
• Für den Kauf regionaler Erzeugnisse,<br />
oft aus eigener Herstellung, empfiehlt<br />
sich der Besuch auf dem Wochenmarkt.<br />
• Würzen: Frische Kräuter sind gesünder<br />
als Salz.<br />
• Selbstgekochtes ist besser als Fertigwaren,<br />
denn diese enthalten künstliche<br />
Geschmacksverstärker, viel Salz<br />
und Fett.
ernährungsmythen auf der spur<br />
„Volkes Mund tut Wahrheit kund“ – auch wenn dieses sprichwort oftmals<br />
stimmt, finden sich gerade im Bereich ernährung viele populäre irrtümer.<br />
der folgende test verrät, was dahinter steckt.<br />
lösungen:<br />
1:<br />
2:<br />
3:<br />
4:<br />
5:<br />
1.<br />
„fleisch ist lebensnotwendig.“<br />
stimmt<br />
stimmt nicht<br />
3.<br />
„Man sollte mindestens drei liter Wasser am tag trinken.“<br />
stimmt<br />
stimmt nicht<br />
stimmt<br />
5.<br />
„kartoffeln und nudeln machen dick.“<br />
stimmt nicht<br />
Stimmt nicht. Zu viel Fleisch ist sogar ungesund, denn der hohe Fettgehalt begünstigt Übergewicht und dadurch bedingte<br />
Herz- und Kreislauf-Erkrankungen. In Studien wurde auch ein erhöhtes Gichtrisiko nachgewiesen. Trotzdem: Ab und zu ein<br />
gutes Stück Fleisch liefert hochwertiges Eiweiß, Eisen und B-Vitamine. Achten Sie auf fettarme Sorten und essen zur Abwechslung<br />
auch Geflügel und Fisch.<br />
Leider nein. Zucker enthält generell keine Vitamine oder Mineralien. Übrigens: Früher war Zucker für Diabetiker streng verboten,<br />
heute geht man davon aus, dass 30 bis 40 Gramm am Tag akzeptabel sind. Unsichtbarer Zucker in Obst oder Gebäck<br />
sollte aber mit eingerechnet werden!<br />
Bei großer Hitze oder körperlicher Anstrengung ist diese Empfehlung richtig. Ansonsten sind 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag<br />
ausreichend, etwa ein Liter davon wird bereits über die Nahrung aufgenommen. Gerade Senioren sollten auf regelmäßiges<br />
Trinken achten, denn mit zunehmendem Alter lässt das Durstempfinden nach.<br />
Früher war dies sicher ein Problem: Pilze enthalten viel Eiweiß und dies wird zu Stoffen abgebaut, die Magen und Darm reizen<br />
können. Wärme beschleunigt diesen Abbauprozess.<br />
Doch im Zeitalter moderner Kühlgeräte besteht keine Gefahr mehr. Das Pilzgericht sollte schnell abgekühlt, erst unmittelbar<br />
vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank entnommen und dann rasch aufgewärmt werden.<br />
Stimmt nicht, trotzdem hält sich dieses Gerücht hartnäckig. Zum Vergleich: Ein Gramm Kohlenhydrate hat 4,1 Kilokalorien,<br />
ein Gramm Fett dagegen ganze 9,3 Kilokalorien. Greifen Sie deshalb zum Sattessen ruhig zu diesen Beilagen. Kartoffeln enthalten<br />
außerdem viel Vitamin C, bei Brot und Nudeln liefern die Vollkornvarianten zusätzliche Vitamine und Ballaststoffe.<br />
4.<br />
„aufgewärmte Pilze sind giftig.“<br />
stimmt<br />
stimmt nicht<br />
2.<br />
„Brauner zucker ist gesünder als weißer.“<br />
stimmt<br />
stimmt nicht<br />
gesund & aktiV<br />
31
32<br />
finanzen & steuern<br />
rentenerhöhung <strong>2008</strong><br />
aufschwung<br />
für ältere?<br />
zum 1. Juli <strong>2008</strong> steigen die renten in<br />
deutschland um 1,1 Prozent. das macht bei<br />
einer Pension von 1.000 euro genau elf euro<br />
pro Monat aus. aus sicht der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
dennoch zu wenig.<br />
tiPP: rentenlexikon iM internet<br />
Das Rentenlexikon des Bundesministeriums für Arbeit<br />
und Soziales (BMAS) erläutert im Internet die wichtigsten<br />
Fachbegriffe aus der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
und der zusätzlichen Altersvorsorge.<br />
Online unter www.rentenlexikon.bmas.de finden Sie von<br />
„Altersgrenze“ über „Riester-Förderung“ bis zu „Witwenrente“<br />
und „Zusatzversorgung“ übersichtlich geordnet<br />
alle relevanten Begriffe – und das mit nur einem<br />
Mausklick über die alphabetische Leiste.<br />
Nach drei Rentennullrunden in Folge und einer geringen Erhöhung<br />
im letzten Jahr sollen <strong>2008</strong> auch die rund 20 Millionen<br />
Ruheständler in Deutschland vom wirtschaftlichen<br />
Aufschwung profitieren – und 1,1 Prozent mehr Rente erhalten.<br />
Um diese außerplanmäßige Erhöhung zu erzielen, ist<br />
kurzfristig das Rentengesetz geändert worden. Konkret wird<br />
der so genannte „Riester-Faktor“, der stets den Rentenanstieg<br />
dämpft, für zwei Jahre ausgesetzt – und dafür 2012 und<br />
2013 nachgeholt. Dadurch ergibt sich sowohl in diesem als<br />
auch im nächsten Jahr eine um 0,64 bzw. 0,63 Prozent höhere<br />
Rentenanpassung.<br />
Ohne diese Gesetzeskorrektur würde die diesjährige Erhöhung<br />
nur 0,46 Prozent betragen. Die Korrektur führt bei<br />
den Rentenkassen zu einer Mehrbelastung von jährlich etwa<br />
1,2 Milliarden Euro. Dank der günstigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung könne diese Maßnahme aber ohne eine Beitragsanhebung<br />
zur Rentenversicherung finanziert werden,
so das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).<br />
Trotz der anstehenden Rentenanpassung müssen die Rentner<br />
<strong>2008</strong> erneut Kaufkraftverluste hinnehmen – angesichts<br />
einer Teuerungsrate von aktuell rund drei Prozent. Bereits<br />
2007 hatten sie ein reales Minus verkraften müssen, denn<br />
der letzten Rentenerhöhung um 0,54 Prozent stand eine<br />
Preissteigerung von 2,3 Prozent gegenüber. Darüber hinaus<br />
müssen die Ruheständler auch die Beitragsanhebung zur<br />
Pflegeversicherung ab der Jahresmitte aus eigener Tasche<br />
zahlen. Die <strong>Volkssolidarität</strong> und andere Sozialverbände kritisieren<br />
daher gleichermaßen die Rentenanpassung <strong>2008</strong> als<br />
zu niedrig. Stattdessen fordern sie ein starkes Plus, um zumindest<br />
die Preissteigerungen auszugleichen.<br />
„Es kann nicht so weitergehen, dass die Rentner immer nur<br />
zur Kasse gebeten werden“, sagt Prof. Dr. Gunnar Winkler,<br />
Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong>. „Sie erhalten keine Entlastung<br />
– im Unterschied zu den Beschäftigten, deren Beiträge<br />
finanzen & steuern<br />
höhere hinzuVerdienstMöglichkeiten<br />
Gute Nachricht für alle Rentner, die noch nicht 65<br />
Jahre alt sind und eine vorzeitige Altersrente oder eine<br />
Rente wegen voller Erwerbsminderung (in jeweils voller<br />
Höhe) beziehen. Sie dürfen rückwirkend zum 1. Januar<br />
<strong>2008</strong> 400 Euro statt bislang 355 Euro zu ihrer<br />
Rente hinzuverdienen. Mit dieser Änderung wurde die<br />
Hinzuverdienstgrenze der Minijob-/Geringfügigkeits-<br />
Grenze (ebenfalls 400 Euro) angeglichen – und damit<br />
auch die Verwechslungsgefahr zwischen beiden Grenzen<br />
gebannt. Denn: Überschreitet der Hinzuverdienst<br />
die zulässigen Grenzen, wird die Rente nur noch anteilig<br />
ausgezahlt.<br />
Zu beachten ist auch: Zweimal im Kalenderjahr darf<br />
bis zu 800 Euro im Monat hinzuverdient werden.<br />
Rentner, die schon 65 Jahre oder älter sind, können<br />
grundsätzlich unbegrenzt hinzuverdienen.<br />
Bei Fragen berät zum Beispiel die Deutsche<br />
Rentenversicherung kostenlos unter:<br />
Telefon: 08 00 / 10 00 48 00<br />
Internet:www.deutsche-rentenversicherung.de<br />
zur Arbeitslosenversicherung abgesenkt wurden. Damit sind<br />
die Rentner die einzige Gruppe in der Bevölkerung, die komplett<br />
vom wirtschaftlichen Aufschwung abgehängt wird.“<br />
Die <strong>Volkssolidarität</strong> fordert deshalb eine lohnorientierte Rentenanpassung<br />
mit Inflationsschutz. Zum „Riester-Faktor“<br />
sagt Prof. Dr. Winkler: „Diese Dämpfungsfaktoren müssen<br />
ausgesetzt oder – besser – ganz abgeschafft werden.“ Nicht<br />
zuletzt, weil die gesetzlichen Renten nahezu die einzigen Alterseinkünfte<br />
der ostdeutschen Rentner sind.<br />
33
34<br />
leBenshilfe<br />
hilfe für helfer und angehörige<br />
die Pflege alter und kranker Menschen ist eine große aufgabe.<br />
Wie können angehörige, aber auch professionelle helfer mit<br />
den enormen Belastungen umgehen?<br />
Häufig geschieht es schleichend, manchmal<br />
führt eine plötzliche schwere Erkrankung<br />
dazu, dass geliebte Menschen zum<br />
Pflegefall werden. Diese Situation stellt<br />
alle in der Familie vor wichtige, oftmals<br />
an die eigenen Grenzen gehende Herausforderungen.<br />
Die Pflegenden sind meist<br />
rund um die Uhr im Einsatz und sehen<br />
sich mit medizinischen Fragen konfrontiert,<br />
die für Laien nicht ohne Weiteres<br />
zu verstehen sind. Hinzu kommen starke<br />
psychische Belastungen. Beispielsweise<br />
Demenzerkrankungen führen häufig zu<br />
Verhaltensweisen, die befremdlich wirken<br />
können.<br />
Eine intensive Beschäftigung mit dem<br />
Krankheitsbild hilft, solche Wesensveränderungen<br />
nachzuvollziehen und als<br />
Symptome zu begreifen. Gerade wenn<br />
die eigenen Eltern auf Pflege angewiesen<br />
sind, ist dies immer auch mit einem Rollenwechsel<br />
verbunden: Mutter oder Vater,<br />
die zuvor die Position des Leitenden<br />
hatten, müssen nun selbst geführt werden<br />
und brauchen Hilfe bei den einfachsten<br />
täglichen Verrichtungen. Früher als stark<br />
und tatkräftig erlebte Menschen werden<br />
ihre Meinung:<br />
Haben Sie selbst Erfahrungen bei<br />
der Pflege Ihrer Angehörigen gemacht?<br />
Oder sind Sie beruflich in<br />
diesem Bereich tätig?<br />
schreiben sie uns, wir freuen uns<br />
auf ihre zuschriften.<br />
VVA Kommunikation GmbH<br />
Redaktion „Miteinander–<br />
Füreinander“<br />
Französische Str. 24<br />
10117 Berlin<br />
oder per E-Mail:<br />
k.scheyhing@vva.de<br />
zusehends schwächer, Abschiednehmen<br />
ist immer Teil der Pflege. Deshalb sollten<br />
schon frühzeitig Gespräche innerhalb<br />
der Familie und gemeinsam mit dem<br />
Kranken geführt werden: Welche Erwartungen<br />
bestehen? Wo liegen Ängste<br />
und Befürchtungen? Wie kann man die<br />
Eigenständigkeit des Pflegebedürftigen<br />
möglichst lange aufrechterhalten?<br />
Pflege ist Schwerstarbeit und dauert oft<br />
mehrere Jahre. Das gesamte Familienleben<br />
und bestehende Beziehungsgeflechte<br />
werden auf den Kopf gestellt. Wichtig<br />
für Angehörige ist es, die persönlichen<br />
Bedürfnisse nicht vollständig zu vernachlässigen.<br />
Ernste Anzeichen für die<br />
eigene Überlastung sind etwa Erschöpfung,<br />
Reizbarkeit, Einsamkeit, permanente<br />
Schuldgefühle, vielleicht sogar Ablehnung<br />
gegenüber dem Kranken. Wann<br />
immer möglich, sollten daher Freiräume<br />
und Erholungsphasen geschaffen werden.<br />
Ein Friseurbesuch, eigene Arzttermine,<br />
ein Treffen mit Bekannten oder<br />
auch ein Ausflug am Wochenende – das<br />
klingt banal, doch nur wer selbst auf<br />
sich achtet und sich Ruhepausen gönnt,<br />
kann dem Patienten entspannt gegenübertreten.<br />
Und dies befreit beide Seiten,<br />
denn geht es dem Pflegenden gut, fühlt<br />
sich auch der Kranke wohler.<br />
Vielleicht gibt es je nach Gesundheitszustand<br />
auch Möglichkeiten, gemeinsam<br />
etwas zu unternehmen, etwa einen<br />
kleinen Spaziergang bei schönem Wetter<br />
oder zusammen fernsehen. Die Verantwortung<br />
auf mehrere Schultern zu<br />
verteilen, hilft immens. „Ich würde außerdem<br />
dazu raten, sich möglichst früh<br />
professionelle Unterstützung zu holen“,<br />
betont Sylvia Svoboda, die seit 2001<br />
als Sachbereichsleiterin für ambulante<br />
Dienste innerhalb der Sozialdienste der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> Berlin gGmbH tätig ist.<br />
Das Angebot, das hier zur Verfügung<br />
steht, ist breit gefächert: von Pflegekursen<br />
für Angehörige, die auch ganz individuell<br />
zu Hause durchgeführt werden können,<br />
über Gruppenangebote zu Themen wie<br />
Pflegefinanzierung und Patientenvollmacht<br />
bis hin zu Beratungen etwa zur Betreuung<br />
von Demenzkranken.<br />
Auch werden Lösungen für die Kurzzeit-<br />
oder Verhinderungspflege angeboten,<br />
denn den Angehörigen stehen pro Jahr 28<br />
Tage Urlaub von der Pflege zu, die Pflegekasse<br />
bezahlt hier bis zu rund 1.400<br />
Euro für einen Pflegedienst oder die stationäre<br />
Unterbringung des Kranken. Sylvia<br />
Svoboda, selbst examinierte Krankenschwester,<br />
weiß, dass auch die rund 730<br />
hauptamtlichen und 56 ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter mit großen Belastungen konfrontiert<br />
sind. Soziale Kompetenz, Geduld,<br />
Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen,<br />
Teamfähigkeit und nicht zuletzt die Identifikation<br />
mit den Werten und Zielen der<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> seien wichtige Voraussetzungen,<br />
um eine solche Arbeit leisten zu<br />
können.<br />
„Egal ob im häuslichen Bereich oder bei<br />
der stationären Pflege, im Lauf der Zeit<br />
entsteht eine enge Bindung zum Patienten,<br />
an Verschlechterung im Gesundheitszustand<br />
nimmt man immer auch persönlich<br />
Anteil“, erzählt die Bereichsleiterin.<br />
Um die Mitarbeiter zu entlasten, werden<br />
zum Beispiel regelmäßig moderierte Fallbesprechungen<br />
durchgeführt. Auch Gespräche<br />
mit den Sozialpädagogen und
Führungskräften in den Sozialstationen<br />
helfen, mit der eigenen Betroffenheit<br />
besser umzugehen. Regelmäßig finden<br />
Fort- und Weiterbildungen zur Sterbebegleitung<br />
statt. Die Angehörigen, aber<br />
auch die Pflegekräfte vor Ort werden<br />
zusätzlich durch einen ambulanten, ehrenamtlich<br />
organisierten Hospizdienst<br />
unterstützt. „Speziell im Umgang mit<br />
Menschen mit Demenz ist außerdem<br />
sozialabbau stoppen! sozialstaat stärken!<br />
soVd und <strong>Volkssolidarität</strong> starten gemeinsame initiative zur stärkung<br />
des sozialstaats mit einer unterschriftenaktion<br />
Der massive Sozialabbau, der mit der<br />
Agenda 2010 eingeleitet wurde, hat die<br />
Lage vieler Menschen verschlechtert.<br />
Rentenkürzungen, Hartz IV und die Gesundheitsreformen<br />
haben die Bürger finanziell<br />
schwer belastet. Löhne, Renten<br />
und Sozialleistungen verlieren weiter an<br />
Kaufkraft, weil die Preise steigen und die<br />
Wir fordern:<br />
einen gerechten anteil für alle Menschen<br />
in unserem land am wirtschaftlichen auf-<br />
schwung!<br />
Bei Rentenanpassungen, Hartz IV und anderen<br />
Sozialleistungen muss mindestens ein Inflationsausgleich<br />
erfolgen, um weitere Kaufkraftverluste<br />
abzuwenden.<br />
eine wirksame Bekämpfung von armut<br />
und sozialer ausgrenzung! Kinderarmut und<br />
die drohende Altersarmut müssen jetzt ver-<br />
hindert werden. Langzeitarbeitslose brauchen<br />
eine echte Chance und mehr Qualifizierung.<br />
ein sicheres und professionelles Auftreten<br />
wichtig, alle im ambulanten Dienst tätigen<br />
Pflegekräfte haben deshalb eine gerontopsychiatrische<br />
Qualifikation“, unterstreicht<br />
Sylvia Svoboda die Kompetenz<br />
ihres Teams.<br />
Neben berufsbezogenen Weiterbildungen<br />
bietet die <strong>Volkssolidarität</strong> auch vielfältige<br />
Maßnamen zur Gesundheitsprävention<br />
Mehrwertsteuer erhöht wurde. Dagegen<br />
steigen die Gewinne der großen Unternehmen<br />
stetig und die Managergehälter<br />
ins Unermessliche. Die Kluft zwischen<br />
Arm und Reich wird immer größer. Es ist<br />
ein Skandal, dass heute in einem so reichen<br />
Land wie Deutschland jeder achte<br />
Erwachsene und jedes sechste Kind in Ar-<br />
mehr chancen für kinder und<br />
Jugendliche!<br />
Kinderbetreuung sowie Schul- und Berufsausbildung<br />
müssen in hoher Qualität und<br />
weitgehend kostenfrei zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
den stopp der Privatisierung und<br />
kommerzialisierung von sozialen<br />
leistungen!<br />
Wir fordern eine gute und zuverlässige<br />
Gesundheitsversorgung, menschenwürdige<br />
Pflege sowie soziale Sicherheit im Alter.<br />
sozialaBBau stoPPen! sozialstaat stärken!<br />
Eine gemeinsame Initiative von Sozialverband Deutschland und <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />
Name Anschrift Unterschrift<br />
Name Anschrift Unterschrift<br />
Name Anschrift Unterschrift<br />
www.sozialabbau-stoppen.de www.sovd.de www.volkssolidaritaet.de<br />
leBenshilfe<br />
an, darunter etwa Kurse, in denen die Pflegenden<br />
lernen, Stress zu vermeiden, ihren<br />
Rücken zu schonen oder sich gesund zu<br />
ernähren. „Doch“, so die erfahrene Krankenschwester<br />
und studierte Betriebswirtin,<br />
„viele Fragen lassen sich so generell<br />
gar nicht beantworten, deshalb suchen<br />
wir immer auch individuelle Lösungen,<br />
die auf das jeweilige Umfeld und den einzelnen<br />
Menschen zugeschnitten sind.“<br />
mut leben. Der soziale Kahlschlag muss<br />
gestoppt werden! SoVD-Präsident Adolf<br />
Bauer und der Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
Prof. Dr. Gunnar Winkler sagen:<br />
„Wir brauchen einen aktiven Sozialstaat,<br />
der ein Höchstmaß an sozialer Gerechtigkeit<br />
sichert.“<br />
hohe einkommen und Vermögen bei der<br />
finanzierung des sozialstaats stärker<br />
heranziehen!<br />
Auch hohe Einkommen und Vermögen müssen<br />
einen angemessenen finanziellen Beitrag<br />
leisten, damit die Finanzierung des Sozialstaats<br />
nicht länger zum überwiegenden Teil<br />
auf den Schultern der Arbeitnehmer lastet.<br />
Bitte unterstützen sie unsere forderungen<br />
mit ihrer unterschrift!<br />
Bitte zurücksenden an:<br />
Sozialverband Deutschland (SoVD) e. V., Stralauer Str. 63, 10179 Berlin; oder <strong>Volkssolidarität</strong> <strong>Bundesverband</strong> e. V., Alte<br />
Schönhauser Str. 16, 10119 Berlin. Unter diesen Adressen können Sie auch weitere Unterschriftenlisten anfordern.<br />
35
36<br />
recht & gesetz<br />
PflegereforM <strong>2008</strong><br />
neuerungen bei der Pflege<br />
lang und kontrovers diskutiert, von Betroffenen hoffnungsvoll<br />
erwartet: das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz tritt zum<br />
1. Juli <strong>2008</strong> in kraft.<br />
Finanzielle Risiken bei Pflegebedürftigkeit<br />
abzumildern und die Bedingungen<br />
für die häusliche Pflege zu verbessern –<br />
dies waren die Beweggründe für die im<br />
Jahr 1995 eingeführte Pflegeversicherung.<br />
Mit der nun beschlossenen Pflegereform<br />
will der Gesetzgeber ein stabiles<br />
Fundament für künftige Generationen<br />
schaffen, denn niedrige Geburtenraten,<br />
eine steigende Lebenserwartung und<br />
die damit einhergehende Zunahme von<br />
pflegebedürftigen Menschen stellen diese<br />
„fünfte Säule der Sozialversicherung“ vor<br />
wichtige Herausforderungen. Zugleich<br />
sollen Millionen von Pflegebedürftigen,<br />
Angehörigen und Pflegekräften spürbar<br />
entlastet und unterstützt werden.<br />
das reformpaket beinhaltet folgende<br />
kernpunkte:<br />
finanzielle Verbesserungen: Die finanziellen<br />
Leistungen und ambulanten Sachleistungsbeträge<br />
werden stufenweise erhöht<br />
(siehe Tabelle).<br />
Pflegezeit: Berufstätige können eine bis<br />
zu sechsmonatige unbezahlte Freistellung<br />
mit anschließender Rückkehrmöglichkeit<br />
beantragen. Ausgenommen sind Betriebe<br />
mit 15 oder weniger Beschäftigten.<br />
Mehr Qualität: Krankenkassen und Pflegeeinrichtungen<br />
sind verpflichtet, verbindliche<br />
Pflegestandards zu vereinbaren;<br />
letztere müssen sich regelmäßigen,<br />
unangemeldeten Prüfungen unterziehen.<br />
Die Ergebnisse sollen in Form eines Qualitätssiegels<br />
transparent gemacht werden.<br />
stärkung der ambulanten Versorgung: In<br />
wohnortnahen Pflegestützpunkten sollen<br />
Pflegebedürftige und deren Angehörige<br />
konkrete Hilfestellungen bekommen,<br />
etwa beim Ausfüllen von Formularen<br />
oder bei der Suche nach einem Heim.<br />
Betreute Wohnformen sollen gefördert<br />
werden. Allerdings liegt der Aufbau solcher<br />
Beratungsstellen im Ermessen der<br />
Länder.<br />
förderung bürgerschaftlichen engagements:<br />
Ohne ehrenamtliche Helferinnen<br />
und Helfer wären die vielfältigen Pflegeleistungen<br />
nicht zu erbringen. Für alternative<br />
Angebote, etwa im Rahmen von<br />
Selbsthilfeorganisationen, steigt deshalb<br />
der Förderbetrag seitens der Pflegeversicherung<br />
von insgesamt 15 auf 25 Millionen<br />
Euro pro Jahr.<br />
demenzkranke und Behinderte: Menschen<br />
mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />
können zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
(je nach Bedarf zwischen maximal<br />
100 und 200 Euro monatlich) in Anspruch<br />
nehmen. Dies gilt auch, wenn die<br />
Kriterien für die Pflegestufe 1 noch nicht<br />
erfüllt sind. Außerdem soll die Betreuung<br />
in den Heimen ausgebaut werden.<br />
unterstützung von Prävention und rehabilitation:<br />
Pflegeeinrichtungen, die sich<br />
besonders bemühen, den Gesundheitszustand<br />
von Pflegebedürftigen zu verbessern,<br />
erhalten Bonuszahlungen.<br />
Veränderte Pflegesätze (euro)<br />
Finanziert werden diese Leistungserweiterungen<br />
durch Beitragserhöhungen.<br />
Vom 1. Juli <strong>2008</strong> an steigen die Sätze<br />
um 0,25 Punkte auf 1,95 Prozent (Kinderlose<br />
2,2 Prozent). Nach Ansicht von<br />
Experten muss mittelfristig mit weiteren<br />
Anhebungen gerechnet werden. Gerade<br />
für Rentnerinnen und Rentner ist dies<br />
mit zusätzlichen Einschränkungen verbunden,<br />
denn sie müssen die Erhöhung<br />
im Gegensatz zu Berufstätigen ganz alleine<br />
tragen. Auch aus diesem Grund wird<br />
die Pflegereform innerhalb der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
als finanziell unsolidarisch und<br />
inhaltlich eher als halbherzig betrachtet.<br />
„Die Neuerungen entsprechen überwiegend<br />
nur dem Nachholbedarf seit Einführung<br />
der Pflegeversicherung“, kommentierte<br />
Bundesgeschäftsführer Dr.<br />
Bernd Niederland die Verabschiedung<br />
des Gesetzes. Positiv hervorzuheben seien<br />
jedoch die Anhebungen der Pflegesätze<br />
und die erweiterten Leistungen für Demenzkranke,<br />
ein Durchbruch zu generell<br />
besseren Rahmenbedingungen für eine<br />
menschenwürdige Pflege sei damit aber<br />
noch nicht gelungen.<br />
Quelle: BMG
Machen sie mit und gewinnen sie mit etwas glück<br />
eine von drei familieneintrittskarten für Belantis!<br />
Eingangsbereich<br />
e. Reiseunterkunft<br />
Vorname<br />
des engl.<br />
Musikers<br />
Collins<br />
Kopfbedeckung<br />
im<br />
Orient<br />
Einsiedler,<br />
Klausner<br />
Fischfett<br />
Sportruderboot<br />
bestimmter<br />
Artikel<br />
Dringlichkeitsvermerk<br />
Gedenkstätte<br />
1<br />
Fahrzeugteil<br />
Veterinär<br />
Verzicht,<br />
Hingabe<br />
Wesenszug,<br />
Gepräge<br />
2<br />
Heilbehandlung<br />
3<br />
4<br />
Wange<br />
Meeresraubfisch<br />
Schwermetall<br />
Senden Sie das Lösungswort auf einer frankierten Postkarte an: <strong>Volkssolidarität</strong> <strong>Bundesverband</strong> e. V., Bundesgeschäftsstelle<br />
einsendeschluss ist der 31. Juli <strong>2008</strong>.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
4<br />
17<br />
Schiffsleinwand<br />
Teil d.<br />
Kameraobjektivs<br />
5<br />
5<br />
13<br />
auszeichnen<br />
Ältestenrat<br />
Wagenbespannung<br />
Zierpflanze<br />
Weltraum,<br />
der<br />
Kosmos<br />
Spielgerät<br />
für den<br />
Strand<br />
6<br />
16<br />
Hoheitsgebiet<br />
Vater<br />
(Kosename)<br />
einstellige<br />
Zahl<br />
7<br />
12<br />
franz.<br />
Name<br />
der<br />
Saar<br />
Sportruderer<br />
ungesetzlich<br />
Flüssigkeitsmaß<br />
Teil<br />
eines<br />
Buches<br />
nicht<br />
außen<br />
Abk.:<br />
Teilzahlung<br />
8<br />
9<br />
6<br />
Rechenzeichen<br />
Dateneingabe<br />
in den<br />
Computer<br />
weibliche<br />
Brust<br />
10<br />
14<br />
11<br />
15<br />
10 9<br />
12<br />
Willkommen im familienparadies<br />
8<br />
Seine-<br />
Zufluss<br />
Heiz-,<br />
Treibgas<br />
Teil der<br />
Treppe<br />
besitzanzeig.<br />
Fürwort<br />
rundes,<br />
bewegl.<br />
Sportgerät<br />
Ausdehnungsbegriff<br />
Autor von<br />
„Robinson<br />
Crusoe”<br />
† 1731<br />
so<br />
lange,<br />
so weit<br />
Show<br />
Hauptstadt<br />
in<br />
Vorderasien<br />
Erstauftritt<br />
franz.<br />
Stadt i.<br />
der Charente<br />
Horn-,<br />
Huplaut<br />
11<br />
ugs.: verblüfft,<br />
verdutzt<br />
Hauptstadt<br />
von Kolumbien<br />
Schutzanstrich<br />
13<br />
Schiedsrichterutensil<br />
röm.<br />
Göttin<br />
Stichwort: „Gewinnspiel“<br />
Alte Schönhauser Str. 16<br />
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geWinnsPiel<br />
Rasante Fahrattraktionen, faszinierende Shows und eine einzigartige Kulisse<br />
machen einen Besuch bei BELANTIS zu einem unvergesslichen Erlebnis – für<br />
die ganze Familie!<br />
Familienfreundlicher geht es kaum, denn bei BELANTIS sind Kinder nicht nur<br />
willkommen, sondern erwünscht! Mit mehr als einer halben Million Gäste im<br />
Jahr zählt BELANTIS zu den zehn größten Freizeitparks der Bundesrepublik.<br />
Besonders eignet sich ein Besuch mit Kindern zwischen sechs und 14 Jahren.<br />
14<br />
englischeSchulstadt<br />
2<br />
asiat.<br />
Buckelrind<br />
frühere<br />
ÜberseebesitzungBeschwerde<br />
15<br />
Schandpfahl<br />
zu Ende<br />
Gefängnisraum<br />
3<br />
Abk.:<br />
Beispiel<br />
Viehfutter<br />
Abzählreim:<br />
... mene<br />
muh<br />
16<br />
7<br />
Kfz-Z.<br />
Dänemark<br />
Hülsenfrucht<br />
17<br />
Ausruf<br />
des<br />
Schmerzes<br />
Kurort<br />
in<br />
Salzburg<br />
(A) (2 W.)<br />
1<br />
chines.<br />
Segelschiff<br />
Arbeitsunterbrechung<br />
®<br />
s1915.5-1<br />
37
38<br />
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Bad Wildungen Wellness, kur und erholung mit „Pfiff“<br />
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Bad Wildungen – bedeutendes Heilbäder-Zentrum und<br />
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Ein üppiges Gesundheits-, Kultur-, Sport-<br />
und Freizeitangebot macht die Stadt am urigen Nationalpark<br />
Kellerwald-Edersee besonders erlebenswert.<br />
Zukunftsorientiert „im Aufbruch“ und dabei doch traditionsbewusst,<br />
beschaulich und weltoffen zugleich,<br />
quicklebendig und doch naturnahe „Oase der Ruhe und<br />
Erholung“ – all das ist Bad Wildungen. Hinzu kommt<br />
das bezaubernde Umland mit dem märchenhaften Kellerwald<br />
und dem „Schneewittchendorf“ Bergfreiheit –<br />
Bad Wildungen ist auch Mitglied der Deutschen Märchenstraße.<br />
Nicht zuletzt deshalb war die schöne alte Stadt im Jahr<br />
2006 ideale Gastgeberin der Hessischen Landesgartenschau.<br />
Das meisterhaft gestaltete Gelände hat eindrucksvolle<br />
bleibende Akzente gesetzt und wird auch in<br />
Zukunft Gäste und Einheimische als außergewöhnliche<br />
Erlebniswelt anlocken und begeistern. Kommen Sie und<br />
genießen Sie Ihren Aufenthalt in „Hessens schönstem<br />
Garten“.<br />
Landesverband<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> aufnahMeantrag<br />
Ich will unter Anerkennung der Satzung die <strong>Volkssolidarität</strong> mit<br />
meinem Beitrag fördern.<br />
Kreis-/Stadt-/Regionalverband<br />
Eintrittsbeginn Monatsbeitrag<br />
(€)<br />
Name Vorname<br />
Geburtsdatum Anrede/Titel Telefon<br />
Straße, Haus-Nr. PLZ Ort<br />
Ich ermächtige die <strong>Volkssolidarität</strong>, die angegebenen Daten zu speichern und zum<br />
Zwecke von Gruppenversicherungsverträgen den mit der <strong>Volkssolidarität</strong> <strong>Bundesverband</strong><br />
e. V. kooperierenden Versicherungen zur Verfügung zu stellen. Die Vorschriften<br />
des Bundesdatenschutzgesetzes bleiben unberührt.<br />
der austritt bedarf der schriftform und ist nur zum ende eines kalenderjahres, unter<br />
Wahrung einer vierteljährlichen kündigungsfrist, möglich.<br />
Datum Unterschrift<br />
Pauschalkur:<br />
6 tage hP 199,- VP 249,- euro<br />
inkl. 2x Massage, Heißluft (Fango),<br />
3x Sauerstoff-Inhalation, Wildunger Trinkkur,<br />
Wanderung, Tanzabend<br />
13 tage hP 399,- VP 499,- euro<br />
mit 32 Kuranwendungen. Abholung möglich.<br />
Rezepte vom Arzt können abgerechnet werden.<br />
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Tel.: 05621 / 3578, E-Mail: kurbetrieb.kentel@t-online.de<br />
Mitarbeiter/in für Aufbau eines ambulanten Pflegedienstes<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> in Bad Wildungen gesucht.<br />
einzugserMächtigung<br />
ich ermächtige die <strong>Volkssolidarität</strong>, die von mir zu zahlenden Beiträge von meinem<br />
nachstehenden Konto bis auf Widerruf einzuziehen und die maßgebenden Daten zu<br />
speichern. Die Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes bleiben unberührt.<br />
Beiträge an die <strong>Volkssolidarität</strong> sind steuerabzugsfähig.<br />
Monatsbeitrag<br />
(€)<br />
Das ergibt einen<br />
Jahresbeitrag (€)<br />
Bankleitzahl Kontonummer<br />
Name des Kreditsinstituts<br />
Zahlweise vierteljährlich: halbjährlich: jährlich:<br />
Name, Vorname des Kontoinhabers (wenn nicht selbst Kontoinhaber)<br />
Datum Unterschrift<br />
Interne Vermerke<br />
Mitgliedsbetrieb<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong>
40<br />
Die neue Sterbegeld-Vorsorge Plus<br />
Mit der neuen Sterbegeld-Vorsorge Plus können Sie schon zu Lebzeiten alles regeln und auf<br />
umfangreiche Vorteile und Leistungen bauen. Damit Ihre Angehörigen nicht nur finanziell<br />
entlastet werden, sondern auch Unterstützung im Trauerfall erhalten.<br />
Als Mitglied in der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
genießen Sie besonders günstigen<br />
und speziellen Schutz:<br />
Versicherungsträger: Hamburg-Mannheimer Lebensversicherungs-AG mit der Organisation für Verbandsgruppenversicherungen, Überseering 45, 22297 Hamburg<br />
Bitte ausfüllen und einsenden an:<br />
<strong>Volkssolidarität</strong><br />
<strong>Bundesverband</strong> e. V.<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Alte Schönhauser Str. 16<br />
10119 Berlin<br />
Telefon: 030/ 278 97-250<br />
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Name<br />
Ja, ich möchte mehr über die Sterbegeld-<br />
Vorsorge Plus der <strong>Volkssolidarität</strong> wissen:<br />
Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort:<br />
Telefon:<br />
Sterbegeld-Vorsorge Plus<br />
Sterbegeld von 1.000,- bis 12.500,- Euro<br />
Aufnahme bis 80 Jahre<br />
Keine Gesundheitsfragen<br />
Keine Wartezeit, lediglich Staffelung der<br />
Leistung im 1. Versicherungsjahr<br />
Staffelung entfällt bei Unfalltod<br />
Doppeltes Sterbegeld bei Unfalltod<br />
Beitragsbefreiung bei Pflegestufe III<br />
Verkürzte Beitragszahlungsdauer<br />
Assistance-Leistungen im Trauerfall<br />
z.B. 24-Stunden-Service-Hotline<br />
Koll. 303