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Ausgabe 1/2008 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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miteinander<br />

füreinander<br />

<strong>Volkssolidarität</strong><br />

Aktuelles aus Bund und Ländern<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Magazin der <strong>Volkssolidarität</strong> für generationen<br />

finanzen & steuern<br />

Rentenerhöhung<br />

armut darf kein<br />

schicksal sein!<br />

recht & gesetz<br />

Pflegereform: Was ändert sich?


inhalt<br />

4<br />

5<br />

8<br />

11<br />

12<br />

15<br />

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37<br />

38<br />

PanoraMa<br />

iM BlickPunkt<br />

soziale rahmenbedingungen<br />

für eine gesunde ernährung<br />

der BundesVerBand<br />

iMPressuM<br />

die landesVerBände<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

sachsen<br />

sachsen-anhalt<br />

thüringen<br />

gesund & aktiV<br />

tipps für eine ausgewogene ernährung<br />

finanzen & steuern<br />

aufschwung für rentner?<br />

leBenshilfe<br />

Pflege kranker angehöriger<br />

recht & gesetz<br />

eckpunkte der Pflegereform<br />

rätsel<br />

zu gewinnen: eintrittskarten für Belantis<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> aufnahMeantrag<br />

Foto: BILDSCHÖN/Rafalzyk<br />

editorial<br />

liebe Mitglieder und freunde der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>,<br />

mit diesem Heft halten Sie die erste <strong>Ausgabe</strong> eines neuen<br />

Magazins unseres Verbandes in den Händen. Es ist ein Neuanfang,<br />

der Bewährtes fortsetzt und Neues wagt. Er ist notwendig<br />

geworden, weil es dem <strong>Bundesverband</strong> nicht mehr<br />

möglich war, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Kosten,<br />

jedem Mitglied ein oder besser sein Journal zukommen zu<br />

lassen.<br />

Nun gehen wir einen neuen Weg. Mit dem Magazin wollen<br />

wir vor allem jene erreichen, welche die Arbeit in der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

verantwortungsbewusst führen, welche unseren<br />

Verband am Leben erhalten, welche das Miteinander unserer<br />

Mitglieder und der zu Betreuenden täglich organisieren.<br />

Im Blickpunkt steht dabei besonders das Ehrenamt, diese<br />

nicht wegzudenkende Stütze der <strong>Volkssolidarität</strong> als Sozial-<br />

und Wohlfahrtsverband. Ihr Engagement und Ihre tägliche<br />

Arbeit befördern wir dann am besten, wenn wir Ihnen mit<br />

dem neuen Magazin Hilfe und Unterstützung geben. Deshalb<br />

gehören die verschiedenen Fragen der Entwicklung des Mitgliederverbandes<br />

zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Magazins,<br />

in dem auch wie bisher Berichte über das vielfältige<br />

Leben und die zahlreichen Aktivitäten in unserem Verband<br />

zur Diskussion anregen sollen.<br />

Das Magazin wird sich vor allem im Interesse der zu Betreuenden<br />

und Hilfebedürftigen den vielfältigen Formen und<br />

Themen sozialer Arbeit und Sozialberatung widmen. Einen<br />

wichtigen Platz wird weiterhin die sozialpolitische Interessenvertretung<br />

einnehmen, wie zum Beispiel der Einsatz der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> für einen Sozialstaat, der sich an den sozialen<br />

Interessen der Mehrheit der Bürger und nicht an Gewinnsteigerung<br />

ausrichtet, der für soziale Gerechtigkeit eintritt,<br />

nicht nur zwischen den Generationen, sondern auch zwischen<br />

Frauen und Männern, zwischen allen in Deutschland<br />

lebenden Bürgern, unabhängig von ihrer Nationalität und<br />

Weltanschauung.<br />

Ich würde mich freuen, wenn das neue Verbandsmagazin<br />

und seine Inhalte auf Ihr Interesse stoßen. Um eine möglichst<br />

große Verbreitung zu erreichen, bitte ich Sie, das Heft weiterzugeben,<br />

Ihre Mitglieder und Mitstreiter darüber zu informieren<br />

und innerhalb und außerhalb des Verbandes Neugier<br />

darauf zu wecken.<br />

Prof. dr. gunnar Winkler<br />

Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

3


4<br />

PanoraMa<br />

lieBe Mitglieder, MitarBeiter und<br />

freunde der <strong>Volkssolidarität</strong>!<br />

Sie halten mit diesem Heft das neue<br />

Magazin der <strong>Volkssolidarität</strong> in den<br />

Händen. Wir freuen uns, dass es uns<br />

gemeinsam mit dem Verlag VVA<br />

Kommunikation GmbH gelungen ist,<br />

Ihnen ein neues Verbandsmedium zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Der <strong>Bundesverband</strong> gibt damit eine<br />

Verbandszeitschrift mit jährlich vier<br />

<strong>Ausgabe</strong>n im Umfang von 40 Seiten je<br />

<strong>Ausgabe</strong> (vier Umschlagseiten und 36<br />

Innenseiten) und jeweils einer Auflage<br />

von 30.000 Exemplaren kostenfrei für<br />

die Empfänger heraus. Das Magazin<br />

soll als Informations- und Werbeträger<br />

für die <strong>Volkssolidarität</strong> innerhalb<br />

und außerhalb des Verbandes wirken.<br />

In diesem Jahr erscheint es im Juni,<br />

September und Dezember jeweils zu<br />

Beginn des Monats.<br />

Dieses neue Medium wird Bewährtes<br />

fortführen. Dazu gehört die Darstellung<br />

und Vermittlung von Inhalten<br />

aus der Arbeit der <strong>Volkssolidarität</strong> in<br />

all ihren relevanten Handlungsfeldern<br />

als Sozial- und Wohlfahrtsverband.<br />

Dafür stehen dem <strong>Bundesverband</strong> und<br />

jedem Landesverband jeweils drei Seiten<br />

zur Verfügung. Breiten Raum wird<br />

der Ratgeberteil zu sozialen und alltagspraktischen<br />

Inhalten einnehmen.<br />

Damit leistet das Verbandsmagazin<br />

einen Beitrag zur weiteren Ausgestaltung<br />

der Sozialberatung durch die<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>.<br />

Die redaktionelle Arbeit wird in Kooperation<br />

zwischen der VVA Kommunikation<br />

GmbH und dem Redaktionsbeirat<br />

erfolgen. In dem Beirat ist je<br />

ein/e verantwortliche/r Redakteur/in<br />

aus dem <strong>Bundesverband</strong> bzw. aus den<br />

Landesverbänden vertreten.<br />

Foto: BILDSCHÖN/Rafalzyk<br />

Die Zeitschrift soll über die Kreis-,<br />

Stadt- und Regionalverbände an die<br />

Mitgliedergruppen verteilt werden.<br />

Dafür stehen im Durchschnitt je Mitgliedergruppe<br />

fünf Exemplare der<br />

Zeitschrift zur Verfügung, die entsprechend<br />

den Mitgliederzahlen in<br />

den Gruppen verteilt werden sollen.<br />

Jeder Kreis-, Stadt- und Regionalverband<br />

erhält darüber hinaus weitere<br />

20 Exemplare pro <strong>Ausgabe</strong> für die<br />

Geschäftsstelle. Die Einrichtungen<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> werden das Verbandsmagazin<br />

im Einzeldirektversand<br />

(Postvertriebsstück) erhalten,<br />

ebenso Empfänger außerhalb des<br />

Verbandes auf Bundesebene. Bei entsprechender<br />

Nachfrage besteht die<br />

Möglichkeit, dass Landes-, Kreis-,<br />

Stadt- und Regionalverbände eine<br />

zusätzliche Anzahl von Exemplaren<br />

für ihren Verband bestellen. Die<br />

Kosten dafür tragen die bestellenden<br />

Verbandsgliederungen. Die kleinste<br />

Abnahmemenge zusätzlicher Exemplare<br />

sind 100 Stück.<br />

Wir hoffen, Ihnen ein Magazin anbieten<br />

zu können, das Sie zum Lesen<br />

anregt, das Ihnen wichtige Informationen<br />

vermittelt, das Sie gerne<br />

weitergeben und auf das Sie andere<br />

aufmerksam machen. Wir freuen<br />

uns ebenso auf Ihre Anregungen und<br />

Hinweise, auf Vorschläge, wie wir<br />

das neue Verbandsmedium noch besser<br />

machen können. Eine interessante<br />

und angenehme Lektüre wünscht<br />

Ihnen<br />

dr. Bernd niederland<br />

Bundesgeschäftsführer der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong><br />

3. gesundheitstag der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

in Zusammenarbeit mit<br />

deutsche gesellschaft für ernährung e. V.<br />

schirmherr: oB der stadt leipzig<br />

Burkhard Jung<br />

gesunde ernährung –<br />

(k)eine frage des alters<br />

Sonnabend, 14. Juni <strong>2008</strong>, Nikolaikirchhof /<br />

Alte Nikolaischule Leipzig<br />

PrograMM:<br />

10 Uhr eröffnung<br />

Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong> Prof. Dr. G.<br />

Winkler, Bürgermeister Prof. Dr. Th. Fabian,<br />

Beigeordneter der Stadt Leipzig<br />

10:30 Uhr fachkonferenz für erzieherinnen<br />

Ernährungskonzeptionen für Kinder in der<br />

Praxis<br />

Impulsreferate und Diskussion<br />

Moderation: Bettina Wegener, DGE e. V.,<br />

Leipzig<br />

A: anforderungen an eine zeitgemäße und<br />

vollwertige ernährung von kindern<br />

Sonja Hamacher, Projekt FitKid der DGE e. V.,<br />

Bonn<br />

B: Projekt „<strong>Volkssolidarität</strong> leipzig und sigV<br />

der sektion sachsen der dge e. V.“<br />

Frank-Uwe Pilz, Sächsische Informationsstelle<br />

für Gemeinschaftsverpflegung der Sektion<br />

Sachsen der DGE e. V., Leipzig<br />

C: Vermeidung von übergewicht bei kindern<br />

Dr. Doris Becker, apetito<br />

Ernährungskonzepte bei Allergien<br />

Dagmar Heckmann, Hofmann-Menü<br />

12 Uhr Pressekonferenz<br />

13:30 Uhr fachkonferenz für Pflegekräfte<br />

Vermeidung von Mangelernährung und Dehydrierung<br />

in der Alten- und Krankenpflege<br />

Impulsreferate und Diskussion<br />

Moderation: Bettina Wegener, DGE e. V.,<br />

Leipzig<br />

A: ursachen und folgen der Mangelernährung<br />

im alter<br />

Dr. med. Ralf Sultzer, HELIOS Geriatriezentrum<br />

Zwenkau<br />

B: Praktische aspekte der ernährung im alter<br />

Esther Schnur, DGE e. V., Referat: Gemeinschaftsverpflegung<br />

und Qualitätssicherung,<br />

Bonn<br />

C: alterstypische erkrankungen mit einfluss<br />

auf ernährung<br />

Dr. Doris Becker, apetito<br />

Ernährungsalternativen unter Beachtung der<br />

Nährwerte<br />

Dagmar Heckmann, Hofmann-Menü<br />

Ab 10 Uhr „Markt der Möglichkeiten“ auf<br />

dem nikolaikirchhof


gesunde ernährung – eine soziale frage?<br />

Steigende Lebensmittelpreise, erhöhtes Armutsrisiko: Wer kann sich eine ausgewogene Ernährung leisten?<br />

die deutschen sind zu dick: im europäischen Vergleich ist der anteil übergewichtiger<br />

Menschen hierzulande am höchsten. es ist zu befürchten, dass die soziale<br />

entwicklung hin zu einer größeren unterschicht dieses Problem in den kommenden<br />

Jahren noch verstärken wird. denn neben information und aufklärung sind es<br />

vor allem soziale faktoren, die den ernährungsstil beeinflussen.<br />

Eine eigenartige Entwicklung zeichnet<br />

sich ab: Die Menschen der oberen<br />

sozialen Schicht besitzen immer mehr,<br />

schrumpfen aber in der Menge; diejenigen<br />

am unteren Ende der Einkommensskala<br />

haben immer weniger Geld<br />

zur Verfügung und nehmen im Umfang<br />

zu – nicht nur zahlenmäßig, sondern<br />

auch was ihre Leibesfülle betrifft. Wenig<br />

zum Leben zu haben und trotzdem<br />

ein Zuviel an Körpergewicht, dieser<br />

Gedanke scheint nicht logisch. Doch<br />

die derzeit stattfindende Umverteilung<br />

von unten nach oben und die damit verbundene<br />

soziale Umschichtung fordern<br />

gesundheitliche Tribute: Übergewicht<br />

steht in vielen Fällen in direktem Zusammenhang<br />

mit Einkommen, Bildung,<br />

sozialem Status.<br />

Laut der im Januar dieses Jahres erschienenen<br />

Nationalen Verzehrsstudie<br />

sind jeder fünfte Junge und jedes<br />

sechste Mädchen übergewichtig. Noch<br />

iM BlickPunkt<br />

dramatischer sind die Zahlen bei den<br />

Erwachsenen: Zwei Drittel der Männer<br />

und über die Hälfte aller Frauen in<br />

Deutschland sind zu dick, 20 Prozent<br />

davon sogar adipös, fettleibig.<br />

Die Folgen von Übergewicht können<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes<br />

mellitus Typ 2 sein. Bluthochdruck<br />

und Fettstoffwechselstörungen sind keine<br />

Seltenheit. Krankheiten, die in der<br />

Regel bei älteren Menschen auftauchen,<br />

sind heute schon bei dicken Kindern zu<br />

finden. Der jüngste Patient in Deutschland<br />

mit Altersdiabetes ist fünf Jahre alt,<br />

bei einem zwölfjährigen Mädchen wurde<br />

eine Fettleber diagnostiziert. Schon<br />

vor vier Jahren warnten Wissenschaftler<br />

der Universität Bremen in Bezug auf zu<br />

5


6<br />

iM BlickPunkt<br />

dicke Kinder, es wachse eine Generation<br />

mit gravierenden Gesundheitsproblemen<br />

heran, „eine tickende Krankheitsbombe<br />

der Zukunft“.<br />

Übergewicht ist aber nicht nur ein<br />

gesundheitliches, sondern ein gesamtwirtschaftliches<br />

Problem. In einer<br />

1998 veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) heißt<br />

es, dass Adipositas (Fettleibigkeit) im<br />

Kindesalter beginnend das größte Gesundheitsproblem<br />

der reichen Länder<br />

sei. Aus dicken Kindern werden meist<br />

dicke Erwachsene, deren Anfälligkeit<br />

für so genannte Zivilisationskrankheiten<br />

viel höher ist als bei normal gewichtigen<br />

Menschen. Dr. Ines Heindl<br />

von der Universität Flensburg schreibt<br />

in einem Beitrag in der Zeitschrift Das<br />

Parlament: „Krankenkassen, deren<br />

Leistungskataloge in Deutschland auf<br />

dem Prinzip der Solidarität beruhen,<br />

werden nicht müde darauf hinzuweisen,<br />

dass die Grenzen der Finanzierbarkeit<br />

erreicht seien, das Auftreten<br />

der ‚modernen‘ chronischen Krankheiten<br />

habe die Krankheitslasten verschoben.“<br />

Heute belaufen sich die Kosten<br />

für ernährungsbedingte Krankheiten<br />

auf 30 Prozent der gesamten Gesundheitskosten,<br />

also rund 70 Milliarden<br />

Euro jährlich.<br />

Vergleicht man wirtschaftlich gut situierte<br />

Staaten miteinander, so stellt<br />

man fest, dass die gesündeste Bevölkerung<br />

nicht in den reichsten Ländern<br />

zu finden ist, sondern dort, wo es die<br />

geringste Einkommensdifferenz zwischen<br />

Arm und Reich gibt. Auffällig<br />

und erschreckend zugleich ist die Tatsache,<br />

dass Übergewicht in direktem<br />

Zusammenhang mit sozialer Schicht<br />

und Bildung steht. Laut der Nationalen<br />

Verzehrsstudie, für die bundesweit<br />

rund 15.000 Menschen zwischen 14<br />

und 80 Jahren befragt wurden, sinkt<br />

mit höherem Schulabschluss das Risiko<br />

zu Übergewicht. Unter Personen<br />

mit Hauptschulabschluss sind fast<br />

doppelt so viele Übergewichtige wie<br />

bei Personen mit einer Fachhochschul-<br />

bzw. Hochschulreife. Mit steigendem<br />

Pro-Kopf-Nettoeinkommen, so die<br />

Studie weiter, zeigt sich sowohl bei<br />

Männern als auch bei Frauen ein Absinken<br />

des Body-Mass-Index (BMI =<br />

Körpergewicht in kg geteilt durch Körpergröße<br />

in m²). Häufig sind gerade<br />

die so genannten „bildungsfernen“<br />

Schichten auch jene mit niedrigem<br />

Einkommen – also Geringverdiener<br />

oder Hartz-IV-Bezieher.<br />

Sozialwissenschaftliche Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass Armut einen<br />

Einfluss auf die Lebensmittelauswahl<br />

der Betroffenen hat. So ist zum Beispiel<br />

der Verzehr von Obst und Gemüse<br />

stark einkommensabhängig: Je weniger<br />

Geld jemand zur Verfügung hat,<br />

desto weniger frische Nahrungsmittel<br />

kann er sich leisten. Stattdessen werden<br />

Lebensmittel mit einem günstigen<br />

Preis-Menge-Verhältnis wie Brot, Teigwaren,<br />

fetthaltige Kartoffelerzeugnisse,<br />

billige Streichfette und Wurstwaren<br />

in größeren Mengen konsumiert.<br />

Kinder leiden nachhaltig unter schlechter Ernährung<br />

Zur Sicherung des Lebensunterhaltes<br />

stehen Hartz-IV-Beziehern zurzeit 347<br />

Euro (ab 1. Juli <strong>2008</strong> 351 Euro) zur<br />

Essen von der „Tafel“ – für Arme oft die einzige Alternative Foto: Salzunger Tafel e. V.


Vereine wie die „Tafel“ helfen Bedürftigen mit Lebensmittelspenden – der Bedarf wächst<br />

Foto: Dresdner Tafel e. V.<br />

Verfügung. Für Kinder werden pauschal<br />

60 Prozent des Regelsatzes berechnet,<br />

für Jugendliche ab 14 Jahren<br />

80 Prozent. Das sind 2,57 Euro bzw.<br />

3,42 Euro für Nahrung und Getränke<br />

pro Tag und Kind. Das Forschungsinstitut<br />

für Kinderernährung (FKE)<br />

der Universität Bonn hat in einer 2007<br />

veröffentlichten Studie festgestellt,<br />

dass mit diesem Betrag eine ausgewogene<br />

Ernährung bei Kindern und<br />

Jugendlichen praktisch unmöglich ist.<br />

Selbst wer nur beim Discounter einkauft,<br />

so die Wissenschaftler des FKE,<br />

müsse im Schnitt täglich 4,68 Euro zur<br />

Verfügung haben, um den Appetit eines<br />

Teenagers stillen zu können.<br />

zunehmende armut<br />

Falsch oder einseitig ernährte Kinder<br />

und Jugendliche leiden häufig unter<br />

Konzentrationsschwierigkeiten und<br />

Leistungsdefiziten. Das Ausbrechen<br />

aus der Armutsspirale wird erschwert.<br />

Und auch hier: Kinder aus niedrigen<br />

sozialen Schichten leiden zwei- bis<br />

dreimal so häufig an Fettleibigkeit wie<br />

Altersgenossen aus besser situierten<br />

Familien.<br />

Wenig Geld zum Leben zur Verfügung<br />

zu haben gehört allerdings nicht nur<br />

zum Alltag von Sozialhilfeempfängern.<br />

Arm trotz Arbeit ist auch in der Bundesrepublik<br />

weit verbreitet. Laut einer<br />

Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Institutes (WSI) hat in<br />

Deutschland rund ein Drittel (32 Prozent)<br />

aller Vollzeitbeschäftigten eine<br />

Anstellung im Niedriglohnbereich –<br />

und verdient somit weniger als 75 Prozent<br />

des durchschnittlichen Bruttolohnes.<br />

2,5 Millionen dieser Beschäftigten<br />

haben ein Einkommen, das sogar unterhalb<br />

der 50-Prozent-Grenze liegt.<br />

Sie leben trotz Arbeit in Armut.<br />

Hinzu kommt, dass in Deutschland<br />

die realen Nettolöhne ungeachtet<br />

des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />

von 2004 bis 2007 sogar um 3,5<br />

Prozent gesunken sind. Die Verbesserung<br />

der Einkommenssituation,<br />

Mindestlöhne und das<br />

Anheben des Hartz-IV-Regelsatzes<br />

könnten als Teil eines<br />

Maßnahmenkataloges Verbesserungen<br />

bringen.<br />

Um in einem Land wie<br />

der Bundesrepublik allen<br />

die Chance zu bieten,<br />

sich gesund und<br />

bewusst zu ernähren,<br />

reichen natürlich Einkommensverbesserungen<br />

alleine nicht aus.<br />

iM BlickPunkt<br />

Es müsste ebenso in Bildung und Aufklärung<br />

investiert werden. Deshalb<br />

haben die Bundesministerien für Gesundheit<br />

bzw. Verbraucherschutz im<br />

Sommer 2007 den Aktionsplan „Gesunde<br />

Ernährung und Bewegung –<br />

Schlüssel für mehr Lebensqualität“ ins<br />

Leben gerufen.<br />

Die öffentliche Hand soll eine Vorbildfunktion<br />

übernehmen, Information<br />

und Bildung müssten verbessert<br />

sowie wissenschaftliche Forschung<br />

intensiviert und unterstützt werden,<br />

um die Deutschen langfristig auf dem<br />

Weg zu einer schlankeren Linie zu unterstützen.<br />

Bis zum Jahr 2020 will die<br />

Bundesregierung mit dem Nationalen<br />

Aktionsplan Fortschritte erzielen – wie<br />

sie sich das konkret vorstellt, wird sich<br />

im Sommer zeigen. Dann stellt sie als<br />

zweiten Schritt einen Maßnahmenkatalog<br />

vor. Franziska Walt<br />

7


8<br />

BundesVerBand<br />

10. sozialPolitisches fachgesPräch<br />

Wachsende armut nicht hinnehmbar<br />

der <strong>Bundesverband</strong> der <strong>Volkssolidarität</strong> veranstaltete am 1. april <strong>2008</strong> in Berlin<br />

ein sozialpolitisches fachgespräch zum thema „armut in deutschland – ursachen,<br />

Wirkungen, gegenstrategien“<br />

Die Schere zwischen Arm und Reich<br />

hat sich in den letzten Jahren weiter geöffnet.<br />

Während auf der einen Seite die<br />

Vermögen anwachsen, lebt andererseits<br />

fast jeder fünfte Bundesbürger (14,9 Millionen)<br />

in Armut und noch mehr nah an<br />

der Armutsrisikoschwelle. „Immer mehr<br />

Menschen sind von Armut bedroht“, betonte<br />

Prof. Dr. Gunnar Winkler in seinem<br />

Eröffnungsvortrag. Das „Neue“ an der<br />

Armut bestehe darin, dass sie nicht eine<br />

einzelne Gruppe erfasse, sondern generationenübergreifend<br />

durch alle Schichten<br />

gehe. Winkler verwies auf Statistiken,<br />

nach denen bereits 2005 etwa 26 Prozent<br />

der in Deutschland Lebenden armutsgefährdet<br />

waren. Bei den Ostdeutschen<br />

seien es sogar rund 35 Prozent. „Die Armutsentwicklung<br />

führt bereits gegenwärtig<br />

zu Ausgrenzung und sozial-kultureller<br />

Verarmung, sowohl im Osten als auch im<br />

Westen“, so der Verbandspräsident. Die<br />

Veränderungen in den Erwerbsverläufen<br />

und die Privatisierung der Altersvorsorge<br />

münden laut Winkler in einer „nicht reparablen<br />

Altersarmut“, da die Leistungen<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung ein<br />

den Lebensstandard sicherndes Alterseinkommen<br />

nicht mehr gewährleisteten.<br />

10 forderungen des VerBandes<br />

1. Der gesetzlichen Rente muss wieder die<br />

Lohndynamik zugrunde gelegt werden.<br />

2. Die Schutzklausel gegen eine nominale<br />

Kürzung der Renten muss durch einen Inflationsschutz<br />

ergänzt werden.<br />

3. In der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

muss eine Regelung zur Hochwertung<br />

niedriger Einkommen und von Ausfallzeiten<br />

getroffen werden.<br />

4. Zeiten von Arbeitslosigkeit müssen höher<br />

bewertet werden.<br />

Besucher des Sozialpolitischen Fachgespräches Foto: BILDSCHÖN/Rafalzyk<br />

„Vordringlich geht es deshalb darum, das<br />

Leistungsniveau der gesetzlichen Rente<br />

wieder zu stärken.“<br />

Der Präsident stellte dazu zehn Forderungen<br />

des Verbandes vor (siehe Kasten).<br />

„Wesentliche Ursachen für künftige Altersarmut<br />

liegen in den Strukturen der<br />

heutigen Arbeitswelt begründet. Daher<br />

müssen mehr versicherungspflichtige,<br />

existenzsichernde Arbeitsplätze sowie angemessene<br />

Löhne dazu beitragen, Altersarmut<br />

zu verhindern“, erläuterte Winkler.<br />

Bundesgeschäftsführer Dr. Bernd<br />

5. Die Grundsicherung im Alter und bei<br />

Erwerbsminderung muss als bedarfsorientierte<br />

Grundsicherung ausgebaut werden.<br />

6. Die Kürzung der Erwerbsminderungsrenten<br />

durch einen Abschlag von 10,8<br />

Prozent muss aufgehoben werden.<br />

7. Die Höhe der Rentenabschläge bei einem<br />

vorzeitigen Rentenzugang muss reduziert<br />

werden.<br />

8. Die staatliche Förderung der privaten<br />

Altersvorsorge darf nicht zulasten der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung und Rent-<br />

Niederland ergänzte: „Als Sozialverband<br />

ist die <strong>Volkssolidarität</strong> mit 300.000 Mitgliedern<br />

und rund 31.000 Ehrenamtlichen<br />

ganz nah an der Armutsvermeidung<br />

und -bekämpfung dran. Sei es durch<br />

Nachbarschaftshilfe oder in Form von<br />

materiellen und immateriellen Unterstützungsleistungen.“<br />

Auch die sozialpolitische<br />

Interessenvertretung – wie in Gestalt<br />

dieses zehnten Fachgespräches – ordne<br />

sich hier ein. Denn: „Der Gegensatz zwischen<br />

Arm und Reich hat sich in den zurückliegenden<br />

Jahren infolge einer – nach<br />

unserer Auffassung – weitgehend verfehl-<br />

ner gehen. Sie muss stattdessen auf die<br />

Erwerbstätigen konzentriert werden,<br />

die unterdurchschnittlich verdienen.<br />

9. Der Rückstand beim Rentenwert<br />

Ost muss durch Nachteilsausgleiche in<br />

Form von steuerfinanzierten Zuschlägen<br />

solange überbrückt werden, bis eine<br />

entsprechende Angleichung der Einkommen<br />

Ost an die in den alten Ländern<br />

erzielt ist.<br />

10. Die Leistungsfähigkeit der Rentenversicherung<br />

muss durch eine Fortentwicklung<br />

zu einer Erwerbstätigenversicherung<br />

gestärkt werden.


ten Sozial- und Wirtschaftspolitik deutlich<br />

verschärft.“ Dr. Niederland forderte die<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> zum Handeln im Interesse<br />

der vom Sozialabbau Betroffenen auf.<br />

Die Entwicklung hin zu mehr Armut<br />

wurde von den Referenten bestätigt und<br />

empirisch untermauert. So warnte Dr.<br />

Claus Schäfer vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen<br />

Hans-Böckler-Stiftung<br />

vor einer langfristigen Polarisierung in<br />

der Gesellschaft angesichts zunehmender<br />

Einkommensungleichheit. Erika Biehn<br />

von der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen<br />

(BAG-SHI) e. V. beschrieb, was Armut für<br />

immer mehr Kinder in der Bundesrepublik<br />

bedeutet. Wer in Armut aufwachse, sei<br />

auch später oft benachteiligt, unter anderem<br />

beim Zugang zu Bildung, betonte die<br />

stellvertretende Sprecherin der Nationalen<br />

Armutskonferenz. Es müsse mehr getan<br />

werden, als nur den Kinderzuschlag zu<br />

erhöhen.<br />

Für eine bedarfsorientierte Grundsicherung<br />

sprach sich Dr. Ulrich Schneider,<br />

Hauptgeschäftsführer des Paritätischen<br />

Gesamtverbandes, aus. Das müsse aber<br />

mit Perspektiven für die sozial Benachteiligten<br />

verbunden werden, unter anderem<br />

durch öffentlich geförderte Beschäftigung.<br />

„Wir müssen öffentlich diskutieren, was<br />

braucht ein Mensch, was braucht ein<br />

Kind“, forderte Schneider. Soziale Transferleistungen<br />

müssten begleitet werden<br />

von sozialer Infrastruktur, die vor allem<br />

Familien unterstützen und Chancen eröffnen<br />

müsse. Dr. Hanna Haupt vom Sozialwissenschaftlichen<br />

Forschungszentrum<br />

Berlin-Brandenburg (SFZ) e.V. stellte die<br />

Ergebnisse der Studie „Alterseinkommen<br />

– Altersarmut“ vor, die das Institut<br />

im Auftrag der <strong>Volkssolidarität</strong> erarbeitet<br />

hat. „Armutskarrieren werden im Erwerbsleben<br />

begründet“, stellte die Wissenschaftlerin<br />

klar. Die „Deformierung<br />

der Erwerbsbiografien“ durch Arbeitslosigkeit<br />

sei eine der wichtigsten Ursachen<br />

für die drohende Altersarmut künftiger<br />

Rentnergenerationen. Tilo Gräser<br />

Weitere informationen und Materialien finden<br />

sie unter www.volkssolidaritaet.de<br />

interVieW Mit dr. claus schäfer<br />

Der Volkswirt Dr. rer. pol. Claus Schäfer forscht<br />

über Einkommens- und Vermögensverteilung am<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut<br />

(WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.<br />

Das Armutsrisiko hat mittlerweile<br />

auch die ehemals als stabil geltenden<br />

Mittelschichten erfasst. Ist die Bundesrepublik<br />

ein armes Land?<br />

Nein. Deutschland ist – gemessen an<br />

seiner ökonomischen Substanz – sogar<br />

eines der reichsten Länder. Doch<br />

wie lange noch? Der Wohlstand ist<br />

extrem ungleich verteilt. Und diese<br />

Ungleichheit gefährdet auf Dauer<br />

Wohlstand und Ökonomie gleichermaßen,<br />

denn sie beschränkt die Binnennachfrage,<br />

begrenzt die Wachstumsmöglichkeiten<br />

und vermindert<br />

private wie öffentliche Investitionen.<br />

Welche Konsequenzen hat diese Entwicklung<br />

für die Menschen und die<br />

Gesellschaft insgesamt?<br />

Wir stellen schon heute für wachsende<br />

Bevölkerungsgruppen „sozialen<br />

Ausschluss“ fest, das heißt mangelnde<br />

Teilhabe am materiellen, sozialen,<br />

kulturellen und politischen Leben.<br />

Das führt zu hohen individuellen<br />

„Folgekosten“ – denken Sie etwa an<br />

die Möglichkeit, eine Familie zu gründen.<br />

Andererseits haben wir hohe gesellschaftliche<br />

Folgekosten, weil der<br />

Staat immer mehr Aufwendungen in<br />

die Kompensation privater Armut<br />

stecken muss.<br />

Wie kann der Staat gegensteuern?<br />

Am vordringlichsten ist die Bekämpfung<br />

von Armut, etwa durch höhere<br />

Geldtransfers. Auch geht es darum,<br />

mehr und bessere Jobs zu schaffen<br />

und Bildungschancen zu eröffnen.<br />

Doch das kostet viel Geld. Eine gerechtere<br />

Steuerpolitik, also auch die<br />

Rücknahme von vielen früheren Entlastungen<br />

für hohe Einkommen, Ge-<br />

BundesVerBand<br />

winne und Vermögen, kann Handlungsspielräume<br />

eröffnen.<br />

Warum ist die Bekämpfung von Armut<br />

auch für Deutschland als Wirtschaftsstandort<br />

wichtig?<br />

Besser ausgebildete und bezahlte Arbeitskräfte<br />

– sprich: mehr Humankapital<br />

– helfen sowohl den Unternehmen<br />

als auch der Volkswirtschaft.<br />

Denn mehr Steuereinnahmen ermöglichen<br />

die Beseitigung von öffentlichen<br />

Investitionsdefiziten, gleichzeitig erhöht<br />

eine kräftigere Binnennachfrage<br />

die private Investitionstätigkeit und<br />

macht unabhängiger von launischen<br />

Weltmarktentwicklungen.<br />

Was sollte Ihrer Meinung nach auf<br />

jeden Fall vermieden werden?<br />

Die Umverteilung von unten nach<br />

oben muss aufgegeben werden. Soziale<br />

Gerechtigkeit und ökonomische<br />

Effizienz sind keine Gegensätze, sondern<br />

komplementäre Strukturprinzipien<br />

einer Gesellschaft. Die Abgeltungsteuer<br />

dürfte zum Beispiel gar<br />

nicht kommen, denn sie begünstigt<br />

wieder die hohen Einkommen. Doch<br />

auch das „bedingungslose Grundeinkommen“<br />

wäre keine Alternative, die<br />

soziale Ungleichheit würde dadurch<br />

verschärft.<br />

Was schlagen Sie stattdessen vor?<br />

Wir brauchen eine bedarfsorientierte<br />

Grundsicherung und einen einheitlichen<br />

gesetzlichen Mindestlohn. Und<br />

wir benötigen eine Generalüberholung<br />

des Steuersystems.<br />

Herr Dr. Schäfer, wir danken für<br />

dieses Gespräch. Katja Scheyhing<br />

9


10<br />

BundesVerBand<br />

neue impulse für<br />

die sozialberatung<br />

„Unser Ziel ist es, die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

als Sozial- und Wohlfahrtsverband zu<br />

profilieren!“ In seiner Eröffnungsrede<br />

zum ersten Workshop „Sozialberatung<br />

in der <strong>Volkssolidarität</strong>“ unterstrich der<br />

Bundesgeschäftsführer Dr. Bernd Niederland,<br />

wie wichtig die Erweiterung<br />

des Verbandsprofils ist. Rund 20 Vertreterinnen<br />

und Vertreter aus allen Landesverbänden<br />

trafen sich am 12. März<br />

<strong>2008</strong> in Berlin zu einem ersten Austausch<br />

über Aufgaben und Erfahrungen<br />

der Sozialberatung.<br />

Dr. Niederland wies darauf hin, dass<br />

auf der Bundesdelegiertenversammlung<br />

im November 2006 die programmatische<br />

Weiterentwicklung des Verbandes<br />

beschlossen worden war. Die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

soll in der Öffentlichkeit als<br />

Sozial- und Wohlfahrtsverband wahrgenommen<br />

werden, die Sozialberatung<br />

dementsprechend auf allen Ebenen des<br />

Verbandes auf- und ausgebaut werden.<br />

Die Teilnehmer stellten ihre Projekte<br />

und Bemühungen vor und diskutierten<br />

Anregungen und Fragen. Dr. Ruth<br />

Sommerfeld und Frank Gaethke aus<br />

dem Kreisverband Barnim präsentierten<br />

zum Beispiel die Rentensprechstunde.<br />

Foto: Stana<br />

Belinda Biging, Regionalverband Elbe-Saale<br />

Darin werden Klienten bei allem, was<br />

mit Rentenanträgen bzw. -bescheiden<br />

zu tun hat, unterstützt. Der Sozialberatungs-Atlas<br />

aus Sachsen-Anhalt ist<br />

den meisten in der <strong>Volkssolidarität</strong> ein<br />

Begriff, eine Ergänzungsbroschüre ist in<br />

Vorbereitung, berichtete Katja Trautwig.<br />

Im Regionalverband Elbe-Saale ist<br />

laut Belinda Biging seit vorigem Jahr<br />

das Projekt „Mobile Sozialberatung“<br />

in Arbeit. Von Dr. Jan Steinhaußen aus<br />

Thüringen kam die Anregung, dass sich<br />

die Landesverbände fragen müssten, in<br />

welcher Art sich die <strong>Volkssolidarität</strong> mit<br />

Beratungsangeboten profilieren kann.<br />

Steffi Helmers, zuständige Referentin<br />

in der Bundesgeschäftsstelle, wies abschließend<br />

auf die Sommerakademie<br />

hin, die sich vom 5. bis 7. Juni <strong>2008</strong> in<br />

Berlin dem Thema „Sozialberatung in<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong>“ widmen wird.<br />

Franziska Walt<br />

ausführliche Berichte unter<br />

www.volkssolidaritaet.de<br />

trauer um ehrenpräsident<br />

rentenerhöhung ist<br />

Wahlorientierte MogelPackung<br />

„Es ist zu begrüßen, dass die Renten erhöht<br />

werden“, so der Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />

Prof. Dr. Gunnar Winkler, am<br />

8. April <strong>2008</strong> zum Kabinettsbeschluss,<br />

die Rente um 1,1 Prozent anzuheben.<br />

„Doch damit wird nicht einmal die Preissteigerung<br />

von aktuell rund drei Prozent<br />

ausgeglichen“, kritisierte Winkler. Er<br />

warnte zugleich vor einem konstruierten<br />

Generationenkonflikt. „Die Älteren leben<br />

nicht auf Kosten der Jüngeren. Wesentliche<br />

Ursachen der Finanzprobleme der<br />

Sozialkassen liegen in den Strukturen der<br />

heutigen Arbeitswelt und politischen Entscheidungen<br />

zuungunsten der gesetzlichen<br />

Sozialversicherungen. Neben Korrekturen<br />

der so genannten Reformen müssen mehr<br />

versicherungspflichtige Arbeitsplätze sowie<br />

angemessene Löhne dazu beitragen,<br />

die Renten zu sichern und Altersarmut zu<br />

verhindern.“<br />

Wahlen iM Paritätischen<br />

Heidi Merk, frühere Landesministerin in<br />

Niedersachsen, wurde Anfang März als<br />

neue Vorsitzende des PARITÄTISCHEN<br />

Wohlfahrtsverbandes (Gesamtverband)<br />

gewählt. Der Bundesgeschäftsführer der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>, Dr. Bernd Niederland,<br />

wurde erneut in den Verbandsrat des PA-<br />

RITÄTISCHEN gewählt. Er ist zudem seit<br />

zwei Jahren Mitglied des Vorstandes des<br />

Spitzenverbandes der Wohlfahrtspflege.<br />

Herr Jost Biedermann, langjähriger Ehrenpräsident der <strong>Volkssolidarität</strong>, verstarb am 6. Mai<br />

<strong>2008</strong> im Alter von 86 Jahren nach einer schweren Krankheit.<br />

Jost Biedermann war von 1990 bis zum Jahr 2002 ehrenamtlicher Präsident unseres Verbandes.<br />

„Es ist vor allem sein persönliches Verdienst, die <strong>Volkssolidarität</strong> in die Sozial- und Wohlfahrtslandschaft<br />

des vereinigten Deutschlands integriert zu haben – ohne sich selbst zu verbiegen oder<br />

die eigene wie die Vergangenheit unseres Verbandes zu vergessen“, würdigte der jetzige Präsident,<br />

Professor Dr. Gunnar Winkler, dessen Wirken. „Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu<br />

verdanken, dass die <strong>Volkssolidarität</strong> ihr unverwechselbares Profil zum Wohle vieler Menschen<br />

weiter stärken konnte.“ Jost Biedermann handelte stets nach dem Grundsatz: „Betreiben von<br />

sozialen Diensten und Einrichtungen ja – aber nie nur um des Geldverdienens willen, sondern<br />

immer zum Wohle der Mitglieder und aller, die unserer Hilfe bedürfen.“ Das Amt war seine<br />

Lebensaufgabe. „Wir werden Herrn Biedermann ein bleibendes Andenken bewahren und den<br />

Verband in seinem Sinne weiter in die Zukunft führen“, betonten der Verbandspräsident und<br />

Bundesgeschäftsführer Dr. Bernd Niederland im Nachruf.


iMPressuM<br />

herausgeber:<br />

Verantwortlich für<br />

den inhalt:<br />

Verlag und<br />

redaktionsanschrift:<br />

redaktion:<br />

Verbandsseiten<br />

<strong>Bundesverband</strong>:<br />

Berlin:<br />

Brandenburg:<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

sachsen:<br />

sachsen-anhalt:<br />

thüringen:<br />

autorin in dieser ausgabe:<br />

art direction und umsetzung:<br />

Bildredaktion:<br />

titelbild:<br />

Bildnachweise:<br />

anzeigen:<br />

druck:<br />

erscheinungsweise:<br />

redaktions- und anzeigenschluss ausgabe september <strong>2008</strong>: 17. Juli <strong>2008</strong><br />

Das Magazin „Miteinander–Füreinander. Magazin der <strong>Volkssolidarität</strong> für<br />

Generationen“ ist eine kostenlose Publikation des <strong>Bundesverband</strong>es der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> e. V. Nachdrucke bedürfen der schriftlichen Genehmigung.<br />

Keine Haftung für unverlangt eingesandtes Material. Gedruckt auf Papier<br />

aus elementar-chlorfrei gebleichtem Zellstoff.<br />

Vorschau sePteMBer<br />

In der <strong>Volkssolidarität</strong> engagieren sich rund 31.000 ehrenamtliche<br />

Helferinnen und Helfer – ohne sie wäre unsere<br />

Verbandsarbeit kaum möglich. Das Ehrenamt als<br />

Stützpfeiler der Gesellschaft ist auch Thema der Woche<br />

bürgerschaftlichen Engagements, die vom 19. bis 28.<br />

September <strong>2008</strong> vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />

Engagement (BBE) organisiert wird. Die Konferenz<br />

„Das Ehrenamt in der <strong>Volkssolidarität</strong>“ am 25. September<br />

<strong>2008</strong> gehört zum Programm der Woche.<br />

Lesen Sie mehr darüber in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von<br />

„Miteinander–Füreinander“!<br />

auslieferungstermin:<br />

29. august <strong>2008</strong><br />

<strong>Bundesverband</strong> der <strong>Volkssolidarität</strong> e. V.<br />

Alte Schönhauser Str. 16<br />

10119 Berlin<br />

Tel.: 0 30 / 278 97-0<br />

Fax: 0 30 / 27 59 39 59<br />

E-Mail: bundesverband@volkssolidaritaet.de<br />

Internet: www.volkssolidaritaet.de<br />

Dr. Bernd Niederland<br />

Bundesgeschäftsführer (V. i. S. d . P.)<br />

VVA Kommunikation GmbH/<br />

Vereinigte Verlagsanstalten GmbH<br />

Französische Str. 24<br />

10117 Berlin<br />

Katja Scheyhing<br />

Tobias Möllney (Stellv.)<br />

Tel.: 0 30 / 2 06 41 38-16<br />

E-Mail: k.scheyhing@vva.de<br />

Tilo Gräser, Tel.: 0 30 / 27 89 71 21<br />

Mario Zeidler, Tel.: 0 30 / 30 86 92 18<br />

Lothar Rölleke, Tel.: 03 31 / 748 19 05<br />

M.-L. Hänsel, Tel.: 03 81 / 7 68 50 26<br />

Andrea Köllner, Tel.: 03 51 / 4 31 10 10<br />

Monika Meyer, Tel.: 03 91 / 6 08 86 11 10<br />

Kirsten Seyfarth, Tel.: 03 64 54 / 5 95 56<br />

Franziska Walt<br />

Timotheus Bojarowski<br />

Jens Peters<br />

Trialon Marketing & Kommunikation GmbH<br />

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Panagiotis Chrissovergis<br />

Tel.: 02 11 / 73 57-8 41<br />

Fax: 02 11 / 73 57-8 44<br />

E-Mail: p.chrissovergis@vva.de<br />

Vereinigte Verlagsanstalten GmbH<br />

Höherweg 278<br />

40231 Düsseldorf<br />

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und attraktive Reisen, die den Interessen der<br />

Mitglieder entsprechen.<br />

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„Miteinander – Füreinander“ vorstellen, dem<br />

wir für die Zukunft viel Erfolg wünschen.<br />

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11


12<br />

landesVerBand Berlin<br />

die <strong>Volkssolidarität</strong> ist ein verlässlicher Partner<br />

gespräch mit kerstin Beurich, stadträtin für schule, sport und soziales in Berlin-lichtenberg<br />

Welche rolle spielt in ihrem ressort<br />

die soziale arbeit mit den senioren?<br />

Wie viele gibt es in lichtenberg, und<br />

wie werden sie betreut?<br />

Derzeit leben in Lichtenberg etwa<br />

78.000 Menschen im Alter ab 55 Jahren,<br />

ein Drittel der Einwohner. Bis 2020<br />

wird in unserem Bezirk die Zahl der älteren<br />

Menschen um 21,2 Prozent weiter<br />

ansteigen. Das heißt, der demografische<br />

Trend zu einer immer älter werdenden<br />

Bevölkerung ist klar erkennbar. Nicht<br />

alle Senioren haben Betreuung nötig –<br />

es gibt die aktiven und vitalen „jungen<br />

Alten“ und es gibt chronisch kranke<br />

oder altersschwache Menschen. Allgemein<br />

ist aber der Wunsch nach einer<br />

selbstständigen Lebensführung.<br />

Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten,<br />

die das Bezirksamt und freie Träger in<br />

allen Stadtteilen zur Verfügung stellen:<br />

seniorenfreundliche Wohnmöglichkeiten<br />

mit und ohne Service, umfangreiche<br />

soziokulturelle und Beratungsangebote,<br />

ein Netz von ambulanten Hilfs- und<br />

Pflegediensten, stationäre und teilstationäre<br />

Pflegeeinrichtungen.<br />

Wie wird das Berliner „seniorenmitwirkungsgesetz“<br />

umgesetzt, und wo<br />

haben die senioren Mitsprache- und<br />

Mitwirkungsrecht?<br />

Das Bezirksamt hat dieses 2006 im Abgeordnetenhaus<br />

beschlossene Gesetz<br />

sehr begrüßt, denn es stärkt die Rechte<br />

der Senioren, am gesellschaftlichen<br />

Leben teilzuhaben. Wie in ganz Berlin<br />

wurde auch in Lichtenberg die Seniorenvertretung<br />

erstmals direkt gewählt<br />

und vertritt die älteren Menschen in allen<br />

Lebensbereichen.<br />

In den Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung<br />

haben die Senioren<br />

Rederecht, und sie bringen ihre Interessen<br />

aktiv im Bürgerhaushalt zur<br />

Geltung. Im Rahmen des seit 2004 im<br />

Bezirk gültigen „Handlungskonzepts<br />

für SeniorInnen“<br />

können sie sich<br />

bei der Entwicklung von<br />

neuen Angeboten beteiligen.<br />

Das sind konkrete<br />

Projekte in den Bereichen<br />

Wohnen, Gesundheit und<br />

Prävention, Pflege, Freizeit<br />

und Kultur, interkulturelle<br />

Öffnung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

– kurz, es geht<br />

um die Weiterentwicklung<br />

von Strukturen und Angeboten<br />

in der Altenarbeit. Es wird sehr<br />

spannend, welche Ergebnisse da zu erwarten<br />

sind.<br />

In den Stadtteilen arbeiten vielfältige<br />

Bürgergremien und Arbeitsgemeinschaften,<br />

Kiezbeiräte und Stadtteilkonferenzen,<br />

in denen sich bereits zahlreiche Senioren<br />

ehrenamtlich engagieren. Dazu<br />

sollten sie weiter motiviert werden, denn<br />

die Erfahrungen der älteren Generation<br />

haben für die Gestaltung des Gemeinwesens<br />

große Bedeutung. Das Bezirksamt<br />

spielt hier die Rolle der vernetzenden<br />

und steuernden Instanz. In Zukunft<br />

wird es die anstehenden Aufgaben nur<br />

gemeinsam mit solchen Partnern umsetzen<br />

können.<br />

Wo kann oder sollte die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

eine rolle spielen?<br />

Als mitgliederstärkste Wohlfahrtsorganisation<br />

ist die <strong>Volkssolidarität</strong> ein verlässlicher<br />

und kompetenter Partner für<br />

das Bezirksamt. So ist sie Träger der Koordinierungsstelle<br />

„Rund ums Alter“,<br />

von Pflege- und Wohneinrichtungen für<br />

Senioren. Viele ihrer Mitglieder gehören<br />

zum Kern der engagierten Bürger, und<br />

die Ortsgruppen führen ein reges soziales<br />

und kulturelles Leben. Auch die Solidarität<br />

mit den Schwachen der Gesellschaft<br />

wird hier groß geschrieben. Ich<br />

kenne die <strong>Volkssolidarität</strong> schon lange<br />

und arbeite gern mit ihr zusammen.<br />

Kerstin Beurich (re.) mit den Vorsitzenden der Sozialausschüsse<br />

gibt es ein Miteinander der generationen?<br />

Alle Träger von Seniorenarbeit sind<br />

generationenübergreifend tätig und<br />

fördern das Miteinander von Jung und<br />

Alt. Dafür gibt es viele gute Beispiele:<br />

gemeinsame Feste in den Stadtteilen,<br />

Kochen und Backen mit Kindern in Seniorenbegegnungsstätten<br />

oder Jugendliche<br />

bringen älteren Menschen den Umgang<br />

mit dem Computer bei. Das gilt<br />

es weiter auszubauen. Besondere Aufmerksamkeit<br />

ist auch der zunehmenden<br />

Zahl von Seniorinnen und Senioren mit<br />

Migrationshintergrund zu widmen.<br />

zum schluss noch eine persönliche<br />

frage: ihr ressort umfasst den „lebenslauf<br />

von der einschulung bis zum<br />

grabe“. Wie bewältigen sie diesen arbeitsumfang?<br />

Im Bezirksamt mit klugen und engagierten<br />

Mitarbeitern, darüber hinaus<br />

wirken gerade im sozialen Bereich viele<br />

Menschen ehrenamtlich mit. Und zu<br />

Hause geht es nur mithilfe der Großfamilie,<br />

denn keine Kita arbeitet rund um<br />

die Uhr.<br />

Vielen dank für die ausführlichen antworten.<br />

Wir wünschen ihnen weiterhin<br />

eine erfolgreiche arbeit.<br />

Die Fragen stellte Inge Junginger


Berliner sozialverbände machen mobil<br />

1. sozialgipfel der Bundeshauptstadt unter aktiver Mitwirkung der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Maßnahmen gegen Armut – der 1. Berliner Sozialgipfel<br />

So kann es nicht weitergehen! Das war der Grundtenor einer<br />

Konferenz, die am 2. April dieses Jahres im Verbund von<br />

Berliner Sozial- und Wohlfahrtsverbänden im ver.di-Haus<br />

stattfand. Der Sozialverband Deutschland, die Berliner<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>, ver.di, der Bund der Ruhestandsbeamten,<br />

Rentner und Hinterbliebenen<br />

(BRH), der<br />

Humanistische Verband<br />

Berlin sowie der VdK<br />

stellten sich – übrigens<br />

zum ersten Mal gemeinsam<br />

– den Fragen der<br />

Armut, die auch in der<br />

Bundeshauptstadt an<br />

Schärfe und Brisanz zugenommen<br />

hat.<br />

Zum Auftakt machte Senatorin<br />

Dr. Heidi Knake-<br />

Werner in ihrem Grußwort<br />

deutlich, dass eine<br />

konzentrierte Debatte<br />

darüber, wie Armut in<br />

all ihren Facetten bekämpft werden kann, aktuell und wichtig<br />

ist. Man müsse gegenwärtig von der tiefsten gesellschaftlichen<br />

Spaltung sprechen, die es je in der Geschichte der<br />

Bundesrepublik gegeben hat, betonte der Hauptgeschäftsführer<br />

des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes,<br />

Dr. Ulrich Schneider. Er beklagte eine zunehmende „Amerikanisierung“<br />

der Arbeitsverhältnisse in Deutschland, was<br />

zur Entsolidarisierung und zur gesellschaftlichen Ausgrenzung<br />

vieler Menschen führe.<br />

Der Kampf gegen die Armut soll verstärkt werden<br />

landesVerBand Berlin<br />

Prof. Peter Oehme vom BRH wie auch Prof. Frieder Otto<br />

Wolf, Präsident der Akademie des Humanistischen Verbandes,<br />

und Roland Tremper, Bezirksgeschäftsführer der<br />

Gewerkschaft ver.di, waren sich darin einig, das Thema<br />

Armut als gesellschaftliches Problem aller Altersgruppen<br />

aufzugreifen. Besonders schmerzhaft trifft das Kinder<br />

und Jugendliche. Die Zahl der betroffenen Kinder, die in<br />

Deutschland in Armut leben, ist auf eine Rekordhöhe von<br />

2,5 Millionen angewachsen.<br />

Die veranstaltenden Verbände und Organisationen fordern<br />

von der Politik, dass jeder Bürger durch Arbeit seinen<br />

Lebensunterhalt sichern könne. Dazu gehöre es auch, für<br />

junge Menschen genügend Ausbildungsplätze zu schaffen.<br />

Armut als gesellschaftliches Strukturproblem sei menschlich<br />

unakzeptabel und müsse auf allen Ebenen bekämpft<br />

werden.<br />

Die Teilnehmer des Gipfels sprachen sich dafür aus, mehr<br />

für eine öffentliche Mobilisierung und die Bündelung der<br />

Kräfte zu tun. Mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung<br />

wandten sich die Veranstalter des 1. Berliner Sozialgipfels<br />

an die staatlichen Verantwortungsträger, um sie zu schnel-<br />

lem Handeln aufzurufen und keine weiteren Kürzungen<br />

sozialer Leistungen zuzulassen. Dabei gehe es um alle betroffenen<br />

Bevölkerungsgruppen – von den Kindern über<br />

Arbeitslose bis hin zu den Rentnern. Die Teilnehmer der<br />

Konferenz wollen ihre Anstrengungen im Kampf gegen<br />

Armut verstärken und zukünftig besser koordinieren. Im<br />

kommenden Jahr soll es einen 2. Berliner Gipfel geben.<br />

Text und Fotos: Mario Zeidler<br />

Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner<br />

13


14<br />

landesVerBand Berlin<br />

stolzer spendenerlös<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> bedankt sich bei allen<br />

sammlern und spendern<br />

Trotz der Knappheit in den Geldbeuteln vieler Haushalte und<br />

der Spendenskandale aus jüngster Zeit konnte bei der Haus-<br />

und Straßensammlung im März <strong>2008</strong> das stolze Vorjahresergebnis<br />

nahezu wieder erreicht werden. Der Gesamterlös lag<br />

in diesem Jahr bei rund 340.000 Euro. Angesichts der Skandale<br />

im Umgang mit Spendengeldern in anderen Verbänden<br />

will jedoch die <strong>Volkssolidarität</strong> weiterhin Transparenz zeigen<br />

und genau darüber informieren, was mit den eingegangenen<br />

Spenden passiert.<br />

Ganz wichtig dabei: Kein Spenden-Cent wird für Verwaltungsaufwendungen<br />

ausgegeben. Die <strong>Volkssolidarität</strong> organisiert<br />

ihre Sammelaktion vor allem mit ehrenamtlichen<br />

Helfern. Das gespendete Geld wird in Gänze für soziale<br />

Zwecke verwendet. Dabei verbleiben<br />

50 Prozent der Mittel für die Sozialarbeit<br />

in den Kiezgruppen. Mit diesem<br />

Geld werden Kranke und sozial Bedürftige<br />

betreut, die Nachbarschaftshilfe<br />

organisiert und die Vereinsarbeit<br />

unterstützt.<br />

Die restlichen 50 Prozent werden im<br />

Bezirks- und Landesverband für konkrete<br />

soziale Projekte und Vorhaben<br />

verwendet. Wie beispielsweise für die<br />

Finanzierung von Ferienlagerplätzen<br />

für Kinder von alleinerziehenden<br />

Müttern oder aus sozial benachteiligten<br />

Familien. Mitfinanziert wird auch<br />

die Grundausstattung für Schulanfänger,<br />

deren Eltern Hartz-IV-Empfänger<br />

sind. Auch Seniorentreffs und Klubs<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> erhalten Unterstützung.<br />

Aber auch internationale Solidaritätsprojekte,<br />

wie für Opfer von Naturkatastrophen,<br />

russische Kinderheime<br />

und ein Reha-Zentrum in Vietnam<br />

für kriegsgeschädigte Kinder, erhalten<br />

Unterstützung. Die satzungsgerechte<br />

Verwendung der Mittel wird bei<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> jährlich durch<br />

die Steuerbehörden und unabhängige<br />

Wirtschaftsprüfer kontrolliert. Ein großes<br />

Dankeschön allen Sammlern und<br />

Spendern, die mitgeholfen haben, die<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> auch im Jahr <strong>2008</strong> für<br />

ihre Wohlfahrtsarbeit zu stärken.<br />

startschuss für seniorenwoche an der<br />

gedächtniskirche<br />

Die Berliner Seniorenwoche<br />

ist ein Dauerbrenner.<br />

Seit nunmehr 34 Jahren<br />

gibt es diese öffentlichkeitswirksameVeranstaltung.<br />

In diesem Jahr<br />

findet sie vom 21. Juni<br />

bis 3. Juli statt. Den Eröffnungstag<br />

wird es wiederum<br />

auf dem Breitscheidplatz am Samstag, dem 21. Juni,<br />

geben. Mit dabei ist natürlich auch wieder die Berliner<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>, die an insgesamt drei Ständen über ihr<br />

breites Angebotsprofil informiert.<br />

umzug: neues domizil für sozialstation Marzahn/<br />

hellersdorf<br />

Die häusliche Pflege der Berliner <strong>Volkssolidarität</strong> im Bezirk Marzahn/Hellersdorf<br />

ist seit Mai <strong>2008</strong> unter neuer Adresse zu finden. Das Team um<br />

Pflegedienstleiterin Sabine Sprentz befindet sich jetzt an zentraler Stelle in<br />

der Neuen Grottkauer Straße 5 in Marzahn. Eine bessere Erreichbarkeit<br />

und angenehmere Arbeitsbedingungen sorgen für den weiteren Anstieg<br />

der Nachfrage nach qualifizierter Betreuung – sei es in der Krankenpflege,<br />

in der Hauspflege oder bei der sozialen Beratung.<br />

sozialstation Marzahn/hellersdorf<br />

Neue Grottkauer Straße 5<br />

12619 Berlin<br />

Tel.: 0 30 / 56 89 78-0


Nik und Nico büffeln Mathe – mit Lernpatin<br />

Angelika Gottemeyer<br />

„ehrenamt ist ehrensache…“<br />

„Psst, hier wird fleißig gelernt…“, empfängt<br />

mich Marianne Bischoff und führt<br />

mich auf leisen Sohlen auf die Veranda.<br />

An einem großen Tisch sitzen Nik und<br />

Nico, Schüler einer zweiten Klasse, und<br />

brüten über Matheaufgaben. Mit am<br />

Tisch: Angelika Gottemeyer. Ich darf<br />

ausnahmsweise kurz stören und erfahre:<br />

Sie war viele Jahre in der Papierindustrie<br />

tätig, wurde entlassen, dann zur<br />

Floristin umgeschult und ist nun wieder<br />

arbeitslos. Die zwei Jungen kennt sie<br />

gut, wie auch andere Schüler, denn für<br />

ein paar Stunden pro Woche ist sie ihre<br />

ehrenamtliche Lernpatin. „Das ist jedenfalls<br />

besser, als zu Hause hocken“, sagt<br />

Angelika Gottemeyer. „Ich bin auch sehr<br />

gern mit Kindern zusammen.“ Nico findet<br />

das prima. „Sie ist wenigstens nicht<br />

so streng wie unsere Lehrerin…“<br />

Ich will nicht weiter stören und folge<br />

Marianne Bischoff in das Büro nebenan,<br />

wo ich auch Bärbel Weinberg kennenlerne.<br />

Beide Frauen leiten die Freiwilligen-<br />

Agentur (FWA) im Nachbarschaftszentrum<br />

in Schwedt (Landkreis Uckermark),<br />

das gemeinsam von der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

und der städtischen Wohnungsbaugenossenschaft<br />

WOBAG in einem modernisierten<br />

Plattenbau betrieben wird. Sie<br />

wissen aus eigener Erfahrung, wie sich<br />

Menschen fühlen, die abgewickelt, aussortiert,<br />

an den Rand der Gesellschaft<br />

gedrängt oder in Frührente abgeschoben<br />

wurden. In Schwedt, einstmals Zentrum<br />

der DDR-Chemieindustrie mit allein<br />

rund 10.000 Beschäftigten, betrifft das<br />

21 Prozent der arbeitsfähigen Bevölke-<br />

Marianne Bischoff und Bärbel Weinberg von der<br />

Freiwilligen-Agentur in Schwedt<br />

Besuch bei der freiwilligen-agentur der <strong>Volkssolidarität</strong> in schwedt<br />

rung. Immerhin: Die zwei haben nach<br />

Zeiten der Arbeitslosigkeit wieder eine<br />

Aufgabe. „Eine schöne und lohnende“,<br />

sagt Bärbel Weinberg. Wie sie erzählt,<br />

habe sie die Agentur 2005 aufgebaut;<br />

Trägerin war damals der Verein „Stattwerk<br />

e. V.“ in Berlin. 2006 kam Marianne<br />

Bischoff hinzu und seit September<br />

2007 ist die <strong>Volkssolidarität</strong> einziger<br />

Träger.<br />

„Mit dem Wechsel sind wir sehr zufrieden“,<br />

lobt Bischoff. „Die materiellen<br />

und organisatorischen Bedingungen für<br />

uns sind deutlich besser.“ Wichtigste<br />

Aufgabe der Agentur ist die Gewinnung,<br />

Betreuung und Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />

für die unterschiedlichsten<br />

Aufgaben. Und der Bedarf ist groß. Vor<br />

allem bei jenen Familien und Menschen,<br />

die zu den sozial Schwachen gehören,<br />

die von Altersarmut und Vereinsamung<br />

bedroht sind. Ich will wissen, woher<br />

die Freiwilligen kommen. „Aus allen<br />

Schichten der Bevölkerung“, erklärt<br />

Bärbel Weinberg. „Darunter sind Chemieingenieure,<br />

Kindergärtnerinnen oder<br />

Krankenschwestern.“ Manche seien<br />

selbst arbeitslos oder im Vorruhestand.<br />

„Für viele ist so ein Ehrenamt Ehrensache“,<br />

betont Weinberg. 168 Freiwillige<br />

verzeichne die FWA-Kartei, rund 60<br />

seien derzeit im Einsatz. Als Lernpaten,<br />

wie Angelika Gottemeyer, als Haushaltshilfe,<br />

als Betreuer von Behinderten,<br />

als „Vorlese-Oma“ und sogar als<br />

gelegentlicher Babysitter. Zudem habe<br />

die Agentur Freiwillige an Sportvereine,<br />

an Kultur- oder Naturschutzeinrich-<br />

landesVerBand BrandenBurg<br />

tungen vermittelt. Besonders erfreulich:<br />

„Einige wurden inzwischen Mitglied der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>, sodass jüngst eine neue<br />

Ortsgruppe entstand.“ Wie Marianne Bischoff<br />

ergänzt, setzte man vor allem auf<br />

die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung<br />

und anderen Organisationen.<br />

Deshalb sei sie auch im Vorstand des Vereins<br />

„Leg los – werd groß e. V.“, der sich<br />

besonders um die jüngsten Schwedter<br />

kümmere. Das DRK und eine Hebamme<br />

zählten ebenfalls zu den Partnern.<br />

Für das Nachbarschaftszentrum, das<br />

voraussichtlich 2009 in ein „Haus der<br />

Generationen“ umziehen kann, gilt ein<br />

Wochenprogramm, das von den Bürgern<br />

immer mehr angenommen und nach deren<br />

Wünschen ständig ergänzt wird. Am<br />

Montag zum Beispiel gibt es den Eltern-<br />

Kind-Treff, dienstags einen Spielenachmittag<br />

und donnerstags Gesundheitserziehung<br />

oder gemeinsames Kochen.<br />

„Besonders beliebt ist unsere Singgruppe,<br />

die 14-täglich zusammenkommt“, berichtet<br />

Bischoff nicht ohne Stolz. Ein System<br />

der Nachbarschaftshilfe werde derzeit<br />

aufgebaut, wofür man dringend noch ein<br />

paar Männer benötige.<br />

„Die könnten dann Kleinreparaturen<br />

übernehmen“, sagt Bärbel Weinberg und<br />

lächelt, als ich mich verabschiede. „Schade,<br />

dass Sie nicht in Schwedt wohnen,<br />

denn wir könnten Sie als Freiwilligen gut<br />

gebrauchen…“ Lothar Rölleke<br />

freiWilligen-agenturen der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> in BrandenBurg<br />

forst:<br />

Gubener Straße 10<br />

03149 Forst (Lausitz)<br />

Tel.: 0 35 62 / 69 11 11<br />

spremberg:<br />

Georgenstraße 37<br />

03130 Spremberg<br />

Tel.: 0 35 63 / 609 03 21<br />

schwedt:<br />

Julian-Marchlewski-Ring 64 a<br />

16303 Schwedt<br />

Tel.: 0 33 32 / 83 56 36<br />

15


16<br />

landesVerBand BrandenBurg<br />

„Das Ding sieht zwar krumm aus, ist aber noch gut zu gebrauchen“,<br />

meint Gerhard Bettche und versucht, einen langen,<br />

ziemlich verbogenen Schraubenschlüssel mit gezielten Hammerschlägen<br />

wieder in die richtige Form zu bringen. Nach<br />

einigen Minuten ist der 62-Jährige zufrieden und der Schlüssel<br />

wandert in eine große Kiste, wo schon diverse Schraubendreher,<br />

Sägeblätter, Meißel, Hämmer, Zangen, Bohrer oder<br />

Hobel liegen. Auch eine Nähmaschine steht daneben. „Ist<br />

zwar alles gebraucht, doch zum Wegwerfen viel zu schade“,<br />

sagt der gelernte Zimmermann. Wenn alles hergerichtet, geputzt<br />

und verpackt ist, soll das Ganze auf die Reise gehen,<br />

auf eine sehr weite Reise: von der Havelstadt Potsdam über<br />

Hildesheim in die afrikanische Republik Eritrea am Roten<br />

Meer oder nach Tansania, wo das Werkzeug von der zumeist<br />

bettelarmen Bevölkerung dringend gebraucht wird.<br />

„Wir sehen es als Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Jörg Jutzi<br />

vom Regionalverband Mittelmark der <strong>Volkssolidarität</strong>. „Im<br />

Kampf gegen Armut müssen wir auch über Ländergrenzen<br />

hinausblicken.“ Jutzi organisiert das Einsammeln der Werkzeugspenden<br />

in Potsdam und Umgebung. Und er kümmert<br />

sich um die Aufarbeitung und Verteilung, gemeinsam mit ehrenamtlichen<br />

Helfern, wie Gerhard Bettche. Als Frührentner<br />

hatte der im vergangenen Jahr nach einer sinnvollen, ehrenamtlichen<br />

Betätigung gesucht und sie bei der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

gefunden. „Um Menschen zu helfen, die darauf angewiesen<br />

sind“, so Bettche. „Ich mache das gern, obwohl ich in meinem<br />

riesigen Garten genügend Arbeit habe…“<br />

Von der havelstadt ans rote Meer<br />

regionalverband Mittelmark sammelt<br />

Werkzeugspenden für afrika<br />

Zwei Mal pro Woche im Einsatz: Zimmermann<br />

Gerhard Bettche in der Werkzeug-Sammelstelle<br />

Musikgenuss in historischer umgebung<br />

am 18. Juni <strong>2008</strong> findet ein sonderkonzert für Mitglieder und<br />

freunde der <strong>Volkssolidarität</strong> statt<br />

Zu einem besonderen Konzert in historischer<br />

Umgebung lädt der Landesverband<br />

Brandenburg e. V. Mitglieder und<br />

Freunde der <strong>Volkssolidarität</strong> für den 18.<br />

Juni auf Gut und Schloss Liebenberg<br />

ein: Von 15–17 Uhr musiziert dort in<br />

der Musikscheune das bekannte Preußische<br />

Kammerorchester (Foto), das in<br />

der Uckermark zu Hause ist und Werke<br />

aus Klassik, Unterhaltung und Volks-<br />

musik vorstellen wird. Die Konzertbesucher<br />

haben auch die Möglichkeit,<br />

an einer Schlossführung teilzunehmen<br />

sowie den Schlosspark oder das kleine<br />

Museum zu besuchen. Kaffee und Kuchen<br />

gibt es ab 13 Uhr in der Gaststätte<br />

auf dem Gelände.<br />

Karten zum Preis von 19 Euro können<br />

bei Renate Witzke in der Landesgeschäftsstelle<br />

bestellt werden.<br />

Jörg Jutzi vom<br />

Regionalverband<br />

Mittelmark koordiniert<br />

die Aktion<br />

Zwei Tage in der Woche werkelt er im Keller der VS-Geschäftsstelle<br />

an der Zeppelinstraße, wo sich seit November<br />

2007 auch die Werkzeug-Sammelstelle befindet. Sie ist dienstags<br />

und mittwochs von 10–12 sowie donnerstags von 13–15<br />

Uhr geöffnet. Partner der Aktion ist der Arbeitslosenverein<br />

„Arbeit und Dritte Welt e. V.“ in Hildesheim, der sich auf<br />

diesem Gebiet schon seit Jahren engagiert. Wie Jörg Jutzi berichtet,<br />

begann ihre Beziehung mit einem Ausflug der Hildesheimer<br />

im vergangenen Herbst.<br />

„Bei einer Kutschtour auf der B 1 machten sie Zwischenstopp<br />

in Potsdam, wo sie das Projekt vorstellten.“ Mithilfe der Gewerkschaft<br />

und der Potsdamer Sozialbeigeordneten kam es<br />

kurz darauf zum Kontakt mit der <strong>Volkssolidarität</strong>. „Inzwischen<br />

arbeiten wir gut zusammen“, so Jutzi. Zwei Transporter<br />

mit insgesamt 3.725 Werkzeugen seien bisher aus der Havelstadt<br />

nach Afrika gegangen. „Ich hoffe, dass noch viele hinzukommen.“<br />

In den nächsten Monaten werde vor allem für<br />

Menschen in Nigeria gesammelt. Lothar Rölleke<br />

Tel.: 03 31 / 704 23 24 oder E-Mail:<br />

renate.witzke@volkssolidaritaet.de<br />

Sie nimmt auch Anmeldungen für die<br />

Schlossführung oder die Kaffeetafel entgegen.


nachrichten<br />

neue Pflegeheime für senioren<br />

Wünsdorf. Ein neues Altenpflegeheim mit 80<br />

Plätzen entsteht derzeit in Wünsdorf (Landkreis<br />

Teltow-Fläming). Zwei Unternehmer<br />

aus Irland investieren rund fünf Millionen<br />

Euro in dieses Projekt; Trägerin ist die<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> Bürgerhilfe gGmbH. Nach<br />

dem Richtfest im Mai sollen zum Jahresende<br />

die ersten Gäste einziehen. Zwei weitere<br />

Heime der <strong>Volkssolidarität</strong> gGmbH mit<br />

jeweils 72 Plätzen waren bereits im Januar<br />

in Groß Köris und im März in Schulzendorf<br />

(beide Landkreis Dahme-Spreewald) eröffnet<br />

worden.<br />

gelungener Messeauftritt<br />

Potsdam. Die Landesgeschäftsstelle und<br />

der Regionalverband Mittelmark nahmen<br />

erfolgreich an der Messe „Vital & 50plus“<br />

in Potsdam teil, die Mitte März zum dritten<br />

Mal durchgeführt wurde. Am Gemeinschaftsstand<br />

informierten sie über soziale<br />

Dienstleistungen, generationenübergreifende<br />

Projekte und ehrenamtliche Arbeit. Auch<br />

konnten sich die rund 4.000 Besucher in die<br />

Unterschriftenlisten „Sozialabbau stoppen!<br />

Sozialstaat stärken!“ (Initiatoren: <strong>Volkssolidarität</strong><br />

und SoVD Sozialverband Deutschland<br />

e. V.) eintragen.<br />

Verdienter ruhestand<br />

Eisenhüttenstadt. Annelie Richter, Leiterin<br />

des Bereichs Hauswirtschaftshilfe und „Essen<br />

auf Rädern“ im Kreisverband Eisenhüttenstadt<br />

(Landkreis Oder-Spree) wurde in<br />

den Ruhestand verabschiedet. Mit kurzen<br />

Unterbrechungen war sie 15 Jahre bei der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> angestellt. Zu ihren Aufgaben<br />

zählte die tägliche Verteilung von rund<br />

130 Essenportionen an Senioren und bedürftige<br />

Menschen. „Sie war sehr engagiert<br />

und sehr beliebt“, lobt Geschäftsstellenleiterin<br />

Barbara Basan. Zum Glück bleibt Annelie<br />

Richter der <strong>Volkssolidarität</strong> erhalten: als<br />

Vorsitzende einer Ortsgruppe.<br />

terMine:<br />

31.05.<br />

31.05.<br />

09.06.<br />

10.06.<br />

14.06.<br />

18.06.<br />

28.06.<br />

17.07.<br />

26.07.<br />

Angermünde: Kinder- und Familienfest<br />

im Friedenspark<br />

Luckenwalde: Theateraufführung der<br />

Kita „Vier Jahreszeiten“<br />

Beginn der Brandenburger Seniorenwoche<br />

unter dem Motto „Sozial gesichert<br />

aktiv leben – heute und morgen“<br />

Potsdam: Workshop „Vorstellung neuer<br />

Projekte für Ehrenamtliche“<br />

Groß Pinnow: Tag der Kunst und Kultur<br />

des Kreisverbandes Uckermark<br />

Bad Freienwalde: Tag der offenen Tür in<br />

der Begegnungsstätte<br />

Spremberg: Eröffnung des Mehrgenerationenhauses<br />

Wittstock: Hoffest für Senioren<br />

Cottbus: Sommerfest in der Begegnungsstätte<br />

„das ist mein zweites zuhause“<br />

Begegnungsstätte in finsterwalde feierte 50. geburtstag<br />

Eine bunte Marzipantorte mit dem<br />

Logo der <strong>Volkssolidarität</strong> und ein Riesenkochtopf<br />

– das waren einige der<br />

originellsten Geschenke, die am 18.<br />

April <strong>2008</strong> in der Begegnungsstätte in<br />

Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster)<br />

überreicht wurden. Der Anlass: Diese<br />

Einrichtung, die im April 1958 in einem<br />

schmucken Jugendstil-Gebäude<br />

an der Langen Straße zunächst als<br />

„Klub der <strong>Volkssolidarität</strong>“ eröffnet<br />

wurde, beging ihren 50. Geburtstag.<br />

Rund 50 Gäste hatten sich zur Feier<br />

des Tages eingefunden, darunter ehemalige<br />

Mitarbeiterinnen und Stammgäste,<br />

wie Augusta Gabriel. Sie kommt<br />

seit Jahren wochentags zum Mittagessen.<br />

„Das ist mein zweites Zuhause“,<br />

so die 86-Jährige. „Ich lebe allein und<br />

finde hier stets Gesellschaft.“<br />

landesVerBand BrandenBurg<br />

An der Geburtstagstafel fröhlich vereint: die ehemalige Leiterin Marie Götze und die heutige Chefin<br />

Brunhilde Schulze<br />

Die Begegnungsstätte ist Treffpunkt<br />

für rund 4.000 VS-Mitglieder in der<br />

Region. Jede Woche stehen Gymnastik,<br />

Spieleabende, Handarbeitsnachmittage,<br />

Vorträge oder Ausflüge auf<br />

dem Programm. Besonders gefragt<br />

ist die Veranstaltung „Hier kocht die<br />

Chefin“. Dann schwingt Leiterin Brunhilde<br />

Schulze einmal monatlich den<br />

Kochlöffel zwischen Töpfen, Tiegeln<br />

und Pfannen. „Gekocht wird, was unsere<br />

Gäste wünschen“, sagt die Chefin,<br />

die tatkräftig von Ehemann Günter<br />

und anderen fleißigen Helfern unterstützt<br />

wird. Sie freute sich bei der Feier<br />

besonders darüber, dass einige ihrer<br />

Vorgängerinnen dabei waren, wie Marie<br />

Götze (82). In der Zukunft soll die<br />

Einrichtung verstärkt zu einem Treff<br />

der Generationen werden.<br />

trauer um claus geßner<br />

Am 21. März verstarb Claus Geßner, langjähriger<br />

stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes<br />

Brandenburg e. V. und Mitglied des<br />

geschäftsführenden Landesvorstandes, im Alter<br />

von 57 Jahren.<br />

In einem Nachruf von Landesvorstand und Landesgeschäftsstelle<br />

heißt es, „sein Engagement<br />

und sein Wirken für unseren Sozial- und Wohlfahrtsverband<br />

bleiben unvergessen.“<br />

17


18<br />

landesVerBand MecklenBurg-VorPoMMern<br />

Es wird Brot gebacken wie zu Urgroßmutters<br />

Zeiten. Die kleinen Knirpse<br />

wissen schon genau Bescheid: Erst<br />

wird das Biogetreide grob gemahlen.<br />

Danach kommt alles in eine große<br />

Schüssel, vermengt mit Salz, drei Esslöffeln<br />

Obstessig, einem Päckchen Trockenhefe<br />

und drei viertel Liter Wasser.<br />

Das Kneten geht reihum. Manchmal<br />

werden zur Verfeinerung noch Röstzwiebeln<br />

oder Kürbiskerne hinzugegeben.<br />

Nach einer Stunde im Backofen<br />

ist das Brot fertig.<br />

Die kleine Küche ist neu und wurde<br />

mithilfe der Eltern eingerichtet. Sie gehört<br />

zum Gesundheitsprogramm der<br />

Kindertagesstätte der <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />

Das Gesundheitskonzept beginnt jeden<br />

Morgen mit einem gemeinsamen<br />

Frühstück für alle. Wie selbstverständlich<br />

bedienen sich die Kinder von einem<br />

reichhaltigen Frühstücksbüfett,<br />

das täglich nach den besten Gesundheitsrezepten<br />

zusammengestellt wird<br />

und auf dem Obst, Gemüse, gesunde<br />

Rohkostsalate und natürlich die am<br />

Vortag gebackenen Brotwaren nicht<br />

fehlen dürfen. „Auf eine gesunde Ernährung<br />

der Kinder legen wir ganz<br />

nachrichten<br />

danke gisela steineckert<br />

Mit einem Lesenachmittag unter dem Titel<br />

„Das Schöne an den Frauen, der Liebe und<br />

den Männern“ gastierte die Schriftstellerin<br />

Gisela Steineckert bei der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

in Neubrandenburg und Neustrelitz. Die<br />

Gäste waren begeistert von ihrem einzigartigen<br />

Talent, mit den treffenden Worten und<br />

Gesten Gedanken lebendig zu machen und<br />

eigene Empfindungen und Lebensweisheiten<br />

weiterzugeben. Das Interesse an ihren<br />

Büchern war groß. Gisela Steineckert fand<br />

in der Signierstunde für jede Leseratte die<br />

passende Widmung. Helga Emmaus<br />

Mehr gesundheit geht nicht<br />

in der kinderküche der<br />

schweriner <strong>Volkssolidarität</strong>s-kita „Mosaik“<br />

in der Pilaer straße herrscht hochbetrieb<br />

großen Wert“, sagt Renate Kiencke,<br />

die Leiterin der Einrichtung. „Über<br />

das Interesse der Eltern sind wir sehr<br />

froh. Wir geben unser Wissen über<br />

eine gesunde Ernährung an sie wei-<br />

Ausruhen nach dem Besuch in der Infrarotwärmekabine.<br />

Renate Kiencke, Leiterin der Kita, überzeugt<br />

sich von dem Wohlergehen ihrer Schützlinge<br />

ter, denn vieles kennen die Eltern gar<br />

nicht mehr.“ Die Schweriner Kindertagesstätte<br />

beteiligte sich bisher an<br />

vielen Gesundheitsaktionen des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern, so<br />

nahm sie an der Aktion „Gesundheit<br />

im Kindergarten“ teil. Und dazu gehört<br />

nicht nur die gesunde Ernährung.<br />

„Wir wollen Gesundheit rundum“,<br />

erklärt Renate Kiencke und verweist<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> eröffnet neues Pflegeheim<br />

Bad Doberan. Der Kreisverband Bad Doberan/Rostock<br />

Land e. V. eröffnet am 11.<br />

Juli <strong>2008</strong> in Bad Doberan ein stationäres<br />

Pflegeheim mit 83 Pflegeplätzen. Mit dem<br />

Bau des Pflegeheimes schafft die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

50 neue Arbeitsplätze. Die Investitionssumme<br />

von 6,5 Millionen Euro<br />

wurde mithilfe der Deutschen Postbank<br />

AG und der Stiftung Deutsches Hilfswerk<br />

finanziert. Mit der Gesamtkonzeption und<br />

dem Bau des Heimes wurde die KerVita-<br />

Gruppe aus Hamburg betraut, die bereits<br />

ein Pflegeheim in Schwerin in Kooperation<br />

mit der <strong>Volkssolidarität</strong> errichtete. Nähere<br />

Informationen erteilen Frau Petersen unter<br />

Brotbacken wie zu Urgroßmutters Zeiten.<br />

Ute Möser und ihre Kleinen weihen die neue<br />

Getreidemühle ein<br />

auf den Wellnessbereich der Kita.<br />

Alle Kinder gehen regelmäßig in die<br />

Infrarotwärmekabine und ruhen<br />

sich anschließend bei leiser Musik<br />

und einem Glas Wasser aus. Die Erkältungskrankheiten<br />

sind schon seit<br />

Jahren rückläufig, meint die Leiterin.<br />

„Mehr Gesundheit geht gar nicht.“<br />

Die gute Atmosphäre in der Kita<br />

„Mosaik“ hat sich in Schwerin herumgesprochen.<br />

Man arbeitet dort<br />

seit Jahren mit einer Warteliste, und<br />

das, obwohl die Einrichtung bereits<br />

vor über 20 Jahren eingeweiht wurde<br />

und inmitten von sogenannten „Plattenbauten“<br />

steht. Übrigens erreichte<br />

der Kindergarten „Mosaik“ in der<br />

Gesundheitsaktion des Landes den<br />

sechsten Platz. Der Landesverband<br />

Mecklenburg-Vorpommern war so<br />

stolz und schenkte den Kindern für<br />

ihre Küche eine richtige Getreidemühle,<br />

die täglich genutzt wird.<br />

Tel.: 03 82 03 / 623 69 sowie der jeweilige<br />

Ortsverband im Landkreis Bad Doberan.<br />

zwei neue Projekte in neustrelitz<br />

Neustrelitz. Die Sanierung des „Hauses<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong>“ wurde erfolgreich<br />

abgeschlossen. Der Spezialtagespflegebereich<br />

ist Menschen mit Demenz vorbehalten.<br />

Zurzeit werden dort acht Frauen<br />

und Männer mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />

betreut. Auch das zweite<br />

neue Projekt, eine von der VS-Sozialstation<br />

ambulant betreute Wohngemeinschaft,<br />

wurde gut angenommen. Hier<br />

wohnen seit Februar <strong>2008</strong> sieben Mieter<br />

wie in einer großen Familie. „In beiden


der name „<strong>Volkssolidarität</strong>“ ist Programm<br />

fünf frauen diskutierten auf der delegiertenversammlung des landesverbandes<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

als erste ergriff die Präsidentin des landtages,<br />

sylvia Brettschneider, das Wort.<br />

Sie bedankte sich bei den nahezu 60.000<br />

Mitgliedern der <strong>Volkssolidarität</strong> in<br />

Mecklenburg-Vorpommern für ihre erfolgreiche<br />

Arbeit. „Bei der <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />

einer der größten und zuverlässigsten<br />

Leistungsträger in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

führen bürgerschaftliches Engagement<br />

und Selbsthilfe zusammen“,<br />

sagte sie. „Der Name <strong>Volkssolidarität</strong><br />

war und ist Programm.“ Der Verband sei<br />

nicht nur ein bedeutender Sozialdienstleister,<br />

sondern auch ein sozialpolitischer<br />

Ansprechpartner für das Land. „Wir<br />

sind auf Sie angewiesen“, sagte die Präsidentin<br />

und appellierte an die Mitglieder<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong>, bei dem großen<br />

Bündnis von Vereinen, Organisationen<br />

und Verbänden unter dem Motto „Wir-<br />

Erfolg braucht Vielfalt“ mitzuhelfen.<br />

lilo fiedler, die landesgeschäftsführerin,<br />

informierte über das Projekt „altenpflegeheim<br />

in Moldowa“.<br />

Bis jetzt konnten 25.000 Euro an das<br />

Heim in Suslen übergeben werden. Es<br />

sind Spenden von Mitgliedern der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

aus Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Eine Delegation aus Schwerin<br />

neuen Bereichen ist der miteinander gestaltete<br />

Alltag die beste Therapie, um<br />

Fähigkeiten zu erhalten oder wiederzuerlangen“,<br />

sagt Helga Emmaus, die<br />

Geschäftsführerin des Kreisverbandes<br />

Neubrandenburg/Neustrelitz e. V.<br />

Villa kunterbunt feiert 25. geburtstag<br />

Plau am See. Ihren 25. Geburtstag begeht<br />

die Kindertagesstätte der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

„Villa Kunterbunt“ in Plau am<br />

See am 11. Juli <strong>2008</strong> mit einem großen<br />

Sommerfest in der Gartensparte „Sommerland“.<br />

Auf die Gäste wartet ein<br />

buntes Programm.<br />

landesVerBand MecklenBurg-VorPoMMern<br />

konnte sich an Ort und Stelle im vergangenen<br />

Jahr davon überzeugen, dass<br />

das Geld gut genutzt wurde und die Not<br />

durch Einbau einer Wasseranlage und<br />

von Sanitärtechnik gelindert werden<br />

konnte. Auch die Sachspenden haben<br />

große Freude ausgelöst. Inzwischen sind<br />

weitere 3.000 Euro für das Altenpflegeheim<br />

eingegangen.<br />

Viel Beifall erhielt auch hannelore seidler,<br />

Mitglied des altenparlamentes von<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Als Mitglied des Altenparlamentes, das<br />

es sonst nur noch in Schleswig-Holstein<br />

gibt, informierte sie darüber, dass die<br />

Landesvertreter Wünsche der älteren<br />

Bürger an die Landesregierung herangetragen<br />

haben. Drei Leitanträge seien<br />

erarbeitet worden. Der erste beschäftige<br />

sich mit der künftigen Alterssicherung<br />

im Hinblick auf die zu erwartende Altersarmut<br />

in Ostdeutschland, der zweite<br />

mit der Gestaltung eines seniorenfreundlichen<br />

Umfelds und der dritte mit<br />

dem Thema „Gesund alt werden“. Das<br />

Altenparlament fordere die Rentenangleichung<br />

von Ost an West. Außerdem<br />

seien zwei Resolutionen verabschiedet<br />

worden: Zum einen soll der massenhafte<br />

Verkauf von kommunalem Eigentum<br />

verhindert werden. Die zweite<br />

Resolution setzte sich für Toleranz und<br />

Demokratie ein und wendet sich gegen<br />

Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit<br />

und Aktionen der NPD.<br />

edith samuel, kreisgeschäftsführerin<br />

von ueckerrandow, nutzte ebenfalls die<br />

anwesenheit so vieler landespolitiker,<br />

um Probleme anzusprechen.<br />

„Was tragen wir dazu bei, den sozialen<br />

Frieden zu erhalten?“ Nach dieser Devise<br />

müsse geurteilt und entschieden werden,<br />

meinte sie. Mit Leidenschaft setzte<br />

sie sich für eine bessere Vergütung der<br />

Ehrenamtlichen ein. „Ehrenamt geht<br />

Hannelore Seidler (re.) in der Beratungspause im<br />

Gespräch<br />

nicht zum Nulltarif“, war ihre Auffassung.<br />

„Warum kostet ein Kitaplatz in<br />

Berlin nur 35 Euro und hier in Mecklenburg-Vorpommern<br />

ist er oft nicht<br />

zu bezahlen?“, fragte sie die Politiker.<br />

Der Wegzug vieler junger Menschen<br />

aus Vorpommern kann ihrer Meinung<br />

nach durch konkrete Umschulungen zu<br />

Fachkräften gestoppt werden. Und sie<br />

verlangte einen Pflegestützpunkt für ihren<br />

Kreis. Natürlich in Trägerschaft der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>.<br />

große zustimmung der delegierten erfuhr<br />

dr. Marianne linke, die ehemalige<br />

sozialministerin des landes und heutiges<br />

Mitglied des landesvorstandes der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> und leiterin des kompetenzzentrums<br />

„armuts- und obdachlosigkeitsbekämpfung“.<br />

„Wir Älteren kennen die Probleme<br />

noch aus den Nachkriegsjahren. Hartz<br />

IV heute heißt Armut. Und dazu gehören<br />

Suppenküchen, Kleiderkammern,<br />

Einschränkung der gesellschaftlichen<br />

Teilhabe, Einschränkung der gesundheitlichen<br />

Betreuung“, erklärte sie. Im<br />

bundesweiten Vergleich hätten die Familien<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

die geringsten Einnahmen. 15 Prozent<br />

der Kinder leben hier in Hartz-IV-Familien<br />

und weitere 15 Prozent in „Aufstockerfamilien“.<br />

So werden die Familien<br />

genannt, in denen die Eltern trotz Arbeit<br />

so wenig verdienen, dass sie staatliche<br />

Zuschüsse beantragen müssen. „Und<br />

zu alledem wird den Menschen die Frage<br />

suggeriert, sind wir selbst an unserer<br />

Lage schuld“, fasste Marianne Linke<br />

die Lage in Mecklenburg-Vorpommern<br />

zusammen.<br />

19


20<br />

landesVerBand MecklenBurg-VorPoMMern<br />

kein kampf Jung gegen alt<br />

landesdelegiertenversammlung in lohmen<br />

48 Vertreter der 59.233 Mitglieder<br />

des Landesverbandes Mecklenburg-<br />

Vorpommern trafen sich am 26. April<br />

<strong>2008</strong> zur Landesdelegiertenversammlung<br />

im idyllischen Lohmen<br />

am Gardersee. Mit ihnen kamen 18<br />

Gäste, darunter die Landtagspräsidentin<br />

Sylvia Brettschneider und die<br />

Landtagspräsidentin Sylvia Brettschneider (li.) sozialpolitischen Sprecher der Land-<br />

mit Landesgeschäftsführerin Lilo Fiedler tagsfraktionen. Mit Dr. Marianne<br />

Linke, Mitglied des Landesvorstandes<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong>, und Dr. Klaus Gollert, Vorsitzender des Landesverbandes<br />

des PARITÄTISCHEN, nahmen gleich zwei ehemalige Sozialminister des<br />

Landes an der Konferenz teil. Dr. Hartmut Hoffmann, der Landesvorsitzende<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong>, wies auf die dringendsten Probleme hin: Mecklenburg-<br />

Vorpommern sei ein Schwerpunkt potenzieller und realer Armut geworden.<br />

„Die sozialen Folgen dieser Entwicklung waren für unsere Mitglieder eigentlich<br />

Zeichen einer vergangenen Zeit“, sagte der Vorsitzende. Jetzt ginge es darum,<br />

wie es ermöglicht werden kann, dass Menschen aller Altersstufen nicht auf<br />

Nachkriegsniveau absinken und in Würde leben können. Kinderarmut könne<br />

man nicht mit Beschneidung der Alterseinkünfte bekämpfen. „Einen Kampf<br />

Jung gegen Alt werden wir nicht zulassen“, sagte er.<br />

dank an alle aktiven helfer<br />

Was die Arbeit der <strong>Volkssolidarität</strong> in<br />

Mecklenburg-Vorpommern betrifft,<br />

konnte Dr. Hartmut Hoffmann eine<br />

beachtliche Bilanz ziehen: 5.293 ehrenamtliche<br />

Helfer leisten landesweit<br />

jährlich mit rund einer halben Million Zwei Freunde: Dr. Hartmut Hoffmann, Lan-<br />

Stunden eine soziale Wertschöpfung desvorsitzender der <strong>Volkssolidarität</strong> (li.), und<br />

von annähernd 3,9 Millionen Euro für Dr. Klaus Gollert, Vorsitzender des Landes-<br />

das Gemeinwesen. 2.286 neue Mitglieder<br />

wurden im vergangenen Jahr hauptverbandes<br />

des PARITÄTISCHEN<br />

sächlich durch die Arbeit der Ortsgruppen gewonnen. Rund 500.000 Gäste<br />

besuchten Veranstaltungen der Begegnungsstätten. 30 ambulante Pflegedienste<br />

sowie sieben Pflegeheime und zwölf Einrichtungen der Tages- beziehungsweise<br />

Kurzzeitpflege sichern für mehr als 4.000 Menschen im Monat eine stabile<br />

und qualitätsgerechte Betreuung. 6.786 Kinder in 70 Kindertagesstätten hat<br />

die <strong>Volkssolidarität</strong> unter ihre Fittiche genommen. Hinzu kommen vier Kinderund<br />

Jugendheime sowie die offene Jugendarbeit in 16 Freizeit- und Erholungseinrichtungen.<br />

Wohnen in Geborgenheit bietet die <strong>Volkssolidarität</strong> ihren Mietern<br />

in 1.692 betreuten Wohnungen, und in 48 Kontakt- und Beratungsstellen<br />

erhalten Betroffene Hilfe und Unterstützung. Welch hohes Ansehen die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

im Land genießt, beweist auch das Ergebnis der Listensammlung im<br />

Sommer 2007. Die Bürger spendeten 633.005,63 Euro. Dr. Hartmut Hoffmann<br />

dankte allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. Anerkennung<br />

zollten auch die Gäste. Marie-Louise Hänsel<br />

lieBe geht auch Bei der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> durch<br />

den Magen<br />

2.700 essensportionen verlassen<br />

täglich die großküche in Bossow<br />

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen<br />

– Detlef Klaar, Küchenchef der<br />

Großküche der <strong>Volkssolidarität</strong> in Bossow,<br />

ganz in der Nähe von Krakow am<br />

See gelegen, handelt genau nach diesem<br />

Leitsatz. 2.700 Essensportionen verlassen<br />

täglich den Hof. Insgesamt 17 Angestellte<br />

machen das möglich. Seniorenheime – ob<br />

zur <strong>Volkssolidarität</strong>, zur Diakonie oder<br />

zum ASB gehörend –, Schulen, Kindereinrichtungen,<br />

Mieter im Betreuten Wohnen,<br />

Firmen und Einzelkunden aus der ganzen<br />

Umgebung bis Güstrow, Teterow und<br />

Laage erhalten jeden Tag aus Bossow ein<br />

schmackhaftes Mittagessen. Eine zweite<br />

Küche befindet sich in Bruel und versorgt<br />

besonders die Einrichtungen aus Bützow,<br />

Sternberg und Warin. Fünf verschiedene<br />

Gerichte werden täglich gekocht und ausgeliefert.<br />

Die Arbeit ist geschafft. Detlef Klaar, Leiter der<br />

Großküche Bossow, bespricht mit seiner Kollegin<br />

Siegrid Zandrowski den nächsten Tag<br />

Außerdem bereiten die Mitarbeiterinnen<br />

täglich für 500 Kunden Frühstück und<br />

Abendbrot zu. Auch ein Partyservice<br />

zählt zum Angebot. „Unsere Kunden<br />

können zwischen deftigem Essen, regionaler<br />

Hausmannskost und Feinschmeckergerichten<br />

wählen“, erklärt Detlef<br />

Klaar. „Auch Schonkost und Diätessen<br />

bieten wir an. Wir arbeiten mit moderner<br />

Technik nach neuesten ernährungsphysiologischen<br />

Gesichtspunkten“, berichtet<br />

der Küchenchef. Den Schulkindern sind<br />

die Bossower besonders zugetan. „Wir<br />

bieten zunehmend Essen an für Kinder,<br />

die beispielsweise unter Milch- und Eiweißallergien<br />

leiden“, sagt Detlef Klaar.<br />

„Für Kinder und Heranwachsende ist<br />

eine regelmäßige warme Mahlzeit von<br />

enormer Wichtigkeit. Und für die Senioren<br />

werden Mahlzeiten zubereitet, die die<br />

vermehrt auftretenden altersbedingten<br />

Krankheiten berücksichtigen.“


der <strong>Bundesverband</strong> veranstaltet gemeinsam<br />

mit dem landesverband<br />

sachsen e. V. und dem <strong>Volkssolidarität</strong><br />

stadtverband leipzig e. V. am 14.<br />

Juni <strong>2008</strong> den 3. gesundheitstag der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> zum thema „gesunde<br />

ernährung – (k)eine frage des alters“<br />

in der alten nikolaischule und auf dem<br />

nikolaikirchhof in leipzig.<br />

Besonders stolz ist die <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />

dass der Oberbürgermeister der Stadt<br />

Leipzig, Burkhard Jung, die Schirmherrschaft<br />

über den 3. Gesundheitstag<br />

übernommen hat. Konzeptionell sollen<br />

die gesunde Ernährung der Kinder<br />

am Vormittag des Gesundheitstages in<br />

all ihren Facetten und am Nachmittag<br />

die altersgerechte Ernährung sowie die<br />

Vermeidung von Unterernährung im<br />

Pflegebereich im Mittelpunkt stehen. In<br />

der Aula der Alten Nikolaischule findet<br />

eine Fachkonferenz, getragen durch Impulsreferate,<br />

mit Erzieherinnen und Er-<br />

kinderfest der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

große feier im Belantis-Vergnügungspark in leipzig<br />

Am 2. Juni <strong>2008</strong> feiert der Landesverband<br />

Sachsen e. V. gemeinsam mit dem<br />

Kreisverband Leipziger Land/Muldental<br />

e. V. ein gemeinsames Kinderfest im<br />

BELANTIS mit ca. 4.500 Kindern.<br />

In den wenigen Jahren seines Bestehens<br />

hat sich der Vergnügungspark als Tourismus-Magnet<br />

etabliert. Inmitten des<br />

neu entstehenden Leipziger Südraums<br />

„Neuseenland“ stellt er eines der beliebtesten<br />

Ausflugsziele dar. Am Vormittag<br />

wird das Fest mit den Kindergartenkindern<br />

aus zahlreichen Stadt-, Kreis- und<br />

Regionalverbänden eröffnet. Am Nachmittag<br />

werden dann die Hortkinder der<br />

Verbände begrüßt.<br />

ziehern und am Nachmittag eine Fachkonferenz<br />

für Pflegekräfte statt. Aus der<br />

Diskussion heraus wird die Ableitung<br />

zielorientierter und praxisnaher Handlungsempfehlungen<br />

erfolgen, welche<br />

mittelfristig die Aufmerksamkeit auf<br />

eine Veränderung der Ernährungs- und<br />

Verpflegungssituation in Kitas sowie<br />

Anlagen des Betreuten Wohnens und<br />

der Pflegeheime ermöglichen wird.<br />

auf dem nikolaikirchhof präsentieren<br />

sich:<br />

• der <strong>Bundesverband</strong> der <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />

• die Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung e. V. (DGE) und<br />

• zahlreiche positive Beispiele aus den<br />

Verbänden und Kindereinrichtungen<br />

des Landesverbandes Sachsen e. V.,<br />

wo kindgerechte Erläuterungen und<br />

Bastelmöglichkeiten zur gesunden<br />

Lebensweise gegeben werden, angefangen<br />

von gesunder Ernährung über<br />

Im Vergnügungspark stehen<br />

alle altersgerechten Fahrattraktionen<br />

und andere Überraschungen<br />

für die Kinder<br />

bereit. Alle Teilnehmer erhalten<br />

ein bedrucktes T-Shirt<br />

vom Kinderfest als Erinnerung.<br />

Gegen 14 Uhr werden<br />

aus der Schlosskuppel vom BELANTIS-<br />

Schloss 5.000 Luftballons gen Himmel<br />

steigen und von dem Fest berichten.<br />

Radio PSR wird mit seinem Aktionsmobil<br />

das Kinderfest der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

den ganzen Tag begleiten. Mit dem<br />

Kinderfest wollen wir Zeichen setzen.<br />

Gemäß unseres Leitsatzes „Miteinander–<br />

landesVerBand sachsen<br />

herzlich willkommen zum<br />

3. gesundheitstag der <strong>Volkssolidarität</strong>!<br />

Bewegung bis hin zur Gewichtsreduzierung.<br />

Darüber hinaus konnten wir einen<br />

Kochbus (Doppelstock-Bus, der als<br />

Kochbus eingerichtet ist) akquirieren.<br />

Durch Sehen, Hören, Schmecken, Riechen<br />

und Tasten wird das Empfinden<br />

mit allen Sinnen vermittelt und somit<br />

der Zugang zu einer gesunden, sinnvollen<br />

und schmackhaften Ernährung unterstützt.<br />

Begleitet wird das gesamte Geschehen<br />

auf dem Nikolaikirchhof durch eine<br />

Bühne des Radio-PSR-Aktionsmobils.<br />

Das Radio-PSR-Aktionsmobil begleitet<br />

die Veranstaltung mit Musik, unterhaltender<br />

Moderation und stündlichen<br />

Spielaktionen.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie über<br />

Ihren Stadt-, Kreis- oder Regionalverband<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> und über den<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> Landesverband Sachsen<br />

e. V. Programm siehe Seite 4.<br />

Aus der Schlosskuppel werden die Luftballons aufsteigen<br />

Foto: Claus Püschel<br />

Füreinander“ soll den teilnehmenden<br />

Kindern ein unvergesslicher Tag bereitet<br />

werden.<br />

Im Vorfeld möchten wir den Organisatoren<br />

unseren Dank aussprechen, denn<br />

so eine Herausforderung und Koordinierung<br />

kann nur gemeinsam gemeistert<br />

werden.<br />

21


22<br />

landesVerBand sachsen<br />

Brotpatenschaften – eine direkte hilfe<br />

Projekt in rumänien<br />

Der Kreisverband Leipziger Land / Muldental e. V. hat bereits<br />

vor zehn Jahren ein spannendes Jugendprojekt in Rumänien<br />

gestartet: Jugendliche aus dem Jugendclub Wiederitzsch und<br />

seit zwei Jahren auch aus Belgershain fahren zusammen mit<br />

dem Clubleiter Andreas Weise zweimal im Jahr für 14 Tage<br />

in den kleinen Ort Buda, nahe der ukrainischen Grenze im<br />

Nordosten von Rumänien. In diesem Jahr soll das Projekt erweitert<br />

werden – erstmalig nehmen auch Jugendliche aus dem<br />

Jugendclub Taucha teil. Nicht um dort den Urlaub zu verbringen,<br />

sondern um die Not und Armut in dem kleinen Dorf zu<br />

lindern. Denn viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind,<br />

gibt es in Buda nicht. Egal, ob der Zaun ausgebessert werden<br />

muss oder kleine Hausreparaturen erledigt werden – die Jugendlichen<br />

haben viel zu tun. Auf dem Rückweg gibt es am<br />

Schwarzen Meer etwas Erholung.<br />

Im Vorfeld wurden im Kreisverband Geld und Material gesammelt,<br />

denn vor Ort gibt es keine Super- oder Baumärkte.<br />

Die Jugendlichen, die auch im Bundesprogramm „VIELFALT<br />

TUT GUT. Jugend und Vielfalt, Toleranz und Demokratie“<br />

integriert sind, gewinnen völlig neue Eindrücke. Es ist ein langer<br />

Prozess, doch die unmittelbare Hilfe, die auf unschätzbare<br />

Dankbarkeit stößt, veranlasst die Teilnehmer, über ihre Wertvorstellungen<br />

nachzudenken.<br />

Um noch gezielter helfen zu können, entstand die Idee der<br />

Brotpatenschaften: Für 60 Euro im Jahr wird gewährleistet,<br />

dass eine bedürftige Familie ein Jahr lang täglich ein Brot erhält.<br />

Gleichzeitig bekommt die Bäckerei durch diese Brotpatenschaften<br />

Aufträge und es werden Arbeitsplätze geschaffen.<br />

kinder-ferienlager<br />

sommer, sonne, ostseestrand<br />

Ferien zwischen Warnemünde und Heidewald<br />

im Ferienpark Schnatermann.<br />

Das idyllisch gelegene Feriendorf befindet<br />

sich nur einen „Steinwurf“ von der Ostsee<br />

entfernt an der Warnow. Zwischen Warnemünde<br />

und Heidewald, fernab von Autoverkehr<br />

und Stress, erwartet euch ein tolles<br />

maritimes Ferienprogramm.<br />

„auf den spuren des schwarzen Piraten“<br />

euch erwartet:<br />

• eine Kuttererlebnisfahrt auf dem Breitling<br />

• eine Schatzsuche<br />

• die Nachtwanderung<br />

• das Kutterrudern mit kleiner Bootsschule<br />

• ein Grillabend am Lagerfeuer<br />

• eine Hafenrundfahrt nach Warnemünde<br />

mit Landgang<br />

• ein Tagesausflug mit Kutter und Kremser<br />

in das Ostseebad Markgrafenheide<br />

unterbringung:<br />

Ihr seid in beheizbaren Blockhütten untergebracht,<br />

die Platz für fünf bis sechs Personen<br />

bieten. Zur Ostsee ist es nicht weit: Bei<br />

schönem Wetter werdet ihr per Pferdewagen<br />

oder Segelboot direkt zum Strand gefahren.<br />

Übergabe des Brotes an alleinstehende Frauen Foto: Andreas Weise<br />

Erst kürzlich weilte eine kleine Delegation eine Woche lang<br />

in Buda. Geschäftsführerin Christiane Lober und Clubleiter<br />

Andreas Weise übergaben die Spenden persönlich. Sie nahmen<br />

den rund 4.500 Kilometer langen Weg für Hin- und<br />

Rückfahrt in Kauf und verteilten Grundnahrungsmittel und<br />

Spielzeug in den Kindertagesstätten in Sibiu (Hermannstadt)<br />

und Buda. Strahlende Kinderaugen waren das ergreifendste<br />

Dankeschön.<br />

terMine:<br />

Wenn auch sie diese direkte hilfe unterstützen<br />

möchten, wenden sie sich bitte an den<br />

<strong>Volkssolidarität</strong><br />

kreisverband leipziger land / Muldental e. V.<br />

Tel.: 03 41 / 904 25 23<br />

E-Mail: jugendclub-wiederitzsch@t-online.de<br />

02.06.<br />

09.06.<br />

14.06.<br />

Leipzig: Kinderfest der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

im BELANTIS-Vergnügungspark<br />

Dresden: 8. Landesvorstandssitzung<br />

Leipzig : 3. Gesundheitstag<br />

Bitte beachten: Bitte Bettwäsche mitbringen.<br />

(Verleih gegen Gebühr von 3,50 Euro vor<br />

Ort möglich.)<br />

termine: 22.07. – 31.07.<strong>2008</strong><br />

01.08. – 10.08.<strong>2008</strong><br />

leistungen:<br />

• Omnibusfahrt<br />

• 9 x Übernachtung / Vollpension im<br />

Feriencamp Schnatermann<br />

• Programm „Auf den Spuren des<br />

Schwarzen Piraten“<br />

Preis pro Person: 320 Euro<br />

Mitglieder des <strong>Volkssolidarität</strong> Regionalverbandes<br />

Torgau-Oschatz e. V. erhalten<br />

10 Euro Rabatt.


Eingangsschild für das Gymnasium Foto: Andrea Köllner<br />

Vorausgegangen war Anfang 2007 eine Umfrage in den umliegenden<br />

Kindertagesstätten und der Grundschule unter der<br />

Leitung der Gemeinde Borsdorf und des <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Kreisverbandes Leipziger Land / Muldental e. V.<br />

Nicht nur die <strong>Volkssolidarität</strong>, sondern auch der Borsdorfer<br />

Bürgermeister Ludwig Martin waren positiv überrascht über<br />

das Ergebnis der Umfrage. 90 Prozent der Eltern stimmten<br />

für eine Schule der Zukunft. Darüber hinaus sind die Eltern<br />

bereit, für die privat geführte Bildungseinrichtung bis zu 60<br />

Euro im Monat Schulgeld zu zahlen. In einer Arbeitsgruppe,<br />

bestehend aus den örtlichen Schulleitern, Gemeinderäten,<br />

Vertretern der <strong>Volkssolidarität</strong> und Elternrat, wurden die Voraussetzungen<br />

geklärt, um den Schulstart <strong>2008</strong> realisieren zu<br />

können.<br />

Die Antragsunterlagen mussten bereits am 31. Juli 2007 bei<br />

der Bildungsagentur in Chemnitz eingereicht werden. Das inhaltliche<br />

Konzept wurde durch die Bildungsagentur Leipzig<br />

geprüft. Groß war die Erleichterung und Freude beim Verband<br />

und in der Gemeinde, dass nun alle Hürden genommen<br />

waren. Gemeinsam mit der Gemeinde, einer engagierten<br />

jungen Schulleiterin und einem hoch motivierten Lehrerkollegium<br />

hat die aktive Vorbereitungsphase begonnen. Die<br />

Resonanz sei nach wie vor groß. Deshalb habe man sich für<br />

zwei fünfte Klassen mit insgesamt 42 Kindern entschieden,<br />

die ab dem Schuljahr <strong>2008</strong>/09 im Freien Gymnasium Borsdorf<br />

lernen können. Es wird eine attraktive Schulkleidung<br />

mit dem Logo der <strong>Volkssolidarität</strong> und dem Schriftzug „Freies<br />

Gymnasium Borsdorf“ geben.<br />

Die zwei Profile der Bildungseinrichtung umfassen das naturwissenschaftliche<br />

und sprachliche Aufgabenfeld. Eine<br />

veränderte Stundentafel ermöglicht es, dass Physik bereits<br />

ab der fünften Klasse und Chemie ab der sechsten Klasse<br />

unterrichtet werden, als praxisnaher, handlungsorientierter<br />

Unterricht. Gleiche Bedeutung werde auf Sprachen gelegt.<br />

Neben Englisch, Spanisch und Russisch werden noch weitere<br />

Fremdsprachen wie Französisch und Latein angeboten.<br />

Klassenzimmer mit moderner Medieneinrichtung, wie einer<br />

interaktiven Tafel und Laptop, vorerst für je zwei Schüler,<br />

ermöglichen beste Lernbedingungen.<br />

landesVerBand sachsen<br />

freies gymnasium Borsdorf<br />

in trägerschaft der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

in der gemeinde Borsdorf ist es möglich geworden –<br />

der kreisverband leipziger land / Muldental e. V.<br />

ist träger des in gründung befindlichen freien gymnasiums<br />

Die Ganztagsangebote des Gymnasiums übernehmen eine<br />

weitere wichtige Rolle. Neben der Hausaufgabenbetreuung<br />

gibt es naturwissenschaftliche, sportliche und künstlerische<br />

Kurse. Hochbegabte werden speziell gefördert, so Kai Hakl,<br />

die Schulleiterin. Ein weiteres Novum des Gymnasiums ist<br />

die Zusammenarbeit mit dem Handwerkerzentrum des Berufs-<br />

und Bildungszentrums (BTZ) Borsdorf. Hier werden<br />

verschiedene Handwerksberufe angeboten, am Praxistag<br />

können die Schüler interessante Einblicke gewinnen.<br />

Die Gründung eines Förderkreises für das Gymnasium ist geplant,<br />

die Eltern stehen diesem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber.<br />

Der Förderkreis leistet Unterstützung, damit dieser<br />

Ausbildungsweg für begabte Schüler nicht aus finanziellen<br />

Gründen scheitern muss.<br />

Im Gespräch: Schulleiterin Kai Hakl und Geschäftsführerin des Kreis ver-<br />

bandes, Christiane Lober Foto: Andrea Köllner<br />

Nun steht der feierlichen Aufnahme der Gymnasiasten am 23.<br />

August <strong>2008</strong> nichts mehr im Weg. Die erste Woche verreisen<br />

die neuen Schüler zusammen mit den Lehrern ins Schullandheim,<br />

um sich kennenzulernen, bevor dann der Schulalltag<br />

Einzug hält.<br />

Wünschen wir den Schülern, Lehrern, der Schulleiterin und<br />

allen am Gelingen des Freien Gymnasiums Borsdorf in Trägerschaft<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> Beteiligten alles Gute, Vertrauen<br />

und Zuversicht.<br />

23


24<br />

landesVerBand sachsen-anhalt<br />

schmackhaft wie bei Muttern<br />

zufriedene gäste beim Mahlzeitendienst in Magdeburg<br />

Seit mehr als fünf Jahren hält jeden Mittag pünktlich ein<br />

Fahrzeug des Mahlzeitendienstes vom Regionalverband Magdeburg-Jerichower<br />

Land vor dem Haus von Christa Milbradt<br />

im Süden der Landeshauptstadt. Der 76-Jährigen wird das<br />

Essen ihrer Wahl von einem der zehn Mitarbeiter direkt in<br />

ihrer Wohnküche serviert. Die Rentnerin, selbst Schwerbeschädigte,<br />

ist voll des Lobes über dieses Leistungsangebot<br />

des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes. Und sie schätzt es<br />

sehr, dass die Fahrer, ganz gleich, ob Zivildienstleistender<br />

oder Pauschalkraft, trotz Zeitdruck stets ein paar freundliche<br />

Worte für sie parat haben.<br />

Das in Kooperation mit einer Staßfurter Großküche täglich<br />

frisch und nach modernsten ernährungswissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen zubereitete Essen wird derzeit in elf Touren<br />

an Kunden in Magdeburg, Heyrothsberge, Burg und Genthin<br />

frei Haus oder an gemeinschaftliche Esstische in Begegnungsstätten<br />

und Objekten des Betreuten Wohnens sowie an Kindergärten<br />

geliefert. An jedem Wochentag stehen sieben verschiedene<br />

Gerichte – vom Eintopf über Hausmannskost bis<br />

zum vegetarischen Gericht – sowie mehrere Salate zur Auswahl.<br />

Außerdem werden je nach Wunsch kalte Speisen sowie<br />

je für eine Woche reichende Kartons mit fertiger Tiefkühlkost<br />

angeboten.<br />

Jeder Essensteilnehmer erhält frühzeitig die jeweils für zwei<br />

Wochen aufgestellte Speisekarte und kann nach Belieben bestellen.<br />

Sowohl kurzzeitige Abmeldungen, aber auch Bestellungen<br />

sind möglich.<br />

Werner Bläß, Koordinator von „Essen auf Rädern“, berichtet,<br />

dass sich die Zahl der Kunden im Regionalverband Magdeburg-Jerichower<br />

Land seit dem Jahr 2000 fast ver doppelt hat.<br />

die <strong>Volkssolidarität</strong> ist für alle da<br />

„Bilanz und Perspektiven der Mitgliederarbeit“<br />

war der Titel eines Erfahrungsaustausches<br />

des Landesvorstandes<br />

mit den Kreis- und Regionalverbänden<br />

im April <strong>2008</strong> in Peseckendorf. Der<br />

Landesvorsitzende Professor Heichel<br />

machte mit seinen einleitenden Worten<br />

„Der Mitgliederverband ist das<br />

Kernstück unseres Verbandes“ auf<br />

die Schwerpunktthemen, wie Mitgliederentwicklung,<br />

Mitgliederpflege und<br />

-bindung, generationenübergreifende<br />

Arbeit sowie Öffentlichkeitsarbeit und<br />

innerverbandliche Kommunikation,<br />

dieser Veranstaltung aufmerksam. Rege<br />

Diskussionen wurden in den einzelnen<br />

Themengruppen geführt. Dabei wurden<br />

viele gute Vorschläge zur Mitgliedergewinnung<br />

über Projekte eingebracht.<br />

Ziel ist zwar die Gewinnung von neuen<br />

Mitgliedern, gleichzeitig müssen wir<br />

aber die Mitglieder, die wir haben, auch<br />

pflegen, damit sie der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

erhalten bleiben. Die <strong>Volkssolidarität</strong> ist<br />

In der Wohnanlage Betreutes Wohnen in der Magdeburger Zollstraße lassen<br />

sich die Bewohner das schmackhafte Mittagessen munden. Jeder bestellt<br />

nach einem Speiseplan das, was er essen möchte – und sei es nur ein bunter<br />

Salatteller Foto: Monika Meyer<br />

Die wachsende Vielfalt, Frische und Schmackhaftigkeit des<br />

Speisenangebotes habe dazu beigetragen. Die in diesem Jahr<br />

geplanten Aktionswochen mit speziellen Spargel-, Wildgerichten<br />

und bayrischen Spezialitäten bringen zusätzliche Abwechslung<br />

in den Speiseplan. Entscheidend sei jedoch, dass<br />

die meist gebrechlichen Kunden – ob Mitglied der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

oder nicht – immer mehr spüren, wie sehr jeder<br />

Mitarbeiter um ihr Wohl bemüht ist. „Die Zufriedenheit und<br />

Wünsche der Kunden rangieren in unserer gemeinnützigen<br />

Arbeit ganz vorn. So bieten wir derzeit außer dem Mittagstisch<br />

in Abstimmung mit der Geschäftsführung unseres Regionalverbandes<br />

auch andere Hilfeleistungen an“, sagt Werner<br />

Bläß. Dazu gehört ein sozialer Begleitdienst. Mitarbeiter<br />

geleiten Kranke und Gebrechliche zum Arzt oder durch den<br />

Dschungel von Behörden.<br />

Käthe Aebi<br />

Das „Essen auf Rädern“, traditionelle Sozialleistung<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> seit 1945, hat in<br />

Sachsen-Anhalt seit 1990 wieder ständig an<br />

Zuspruch gewonnen. Allein im Vorjahr wurden<br />

über 77.000 warme Mahlzeiten zu günstigen<br />

Preisen ausgeliefert.<br />

für alle da, die der Hilfe bedürfen, für<br />

alle Altersgruppen. Die Vielfalt der Leistungsangebote<br />

bestätigt das.<br />

Sicher ist, dass eine gute Mitgliederpflege<br />

auch Zulauf bringen wird. Wir müssen<br />

dabei für jede Altersgruppe täglich<br />

etwas bereithalten. Besonders stark, das<br />

wurde deutlich hervorgehoben, ist die<br />

Interessengruppenarbeit ausgeprägt.<br />

Fazit: Es gibt zwar kein Patentrezept,<br />

aber nur wenn du selber brennst, kannst<br />

du andere entzünden. Monika Meyer


Messe „älter werden“<br />

zahlreiche Besucher in der Magdeburger Messehalle<br />

Die Informations- und Erlebnismesse für<br />

die Generation ab 50 unter dem Motto<br />

„Älter werden – fit, mobil und sicher“,<br />

auf der sich auch die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Sachsen-Anhalt präsentierte, lockte viele<br />

Besucher in die Magdeburger Messehalle.<br />

Neben den Informations- und<br />

Beratungsgesprächen interessierten sich<br />

die Besucher nicht nur für die Kreativstrecke<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong>, sondern<br />

nutzten die Gelegenheit, sich den Blutdruck<br />

messen oder einen Blutzuckertest<br />

gemütliche atmosphäre<br />

unter einem dach<br />

Mehrgenerationenhaus mit breitem angebot<br />

Unter dem Motto „Starke Leistung für jedes Alter“ steht das<br />

vom Bund geförderte Aktionsprogramm „Mehrgenerationenhäuser“.<br />

Die Geschäftsführerin des <strong>Volkssolidarität</strong> Kreisverbandes<br />

Aschersleben / Staßfurt / Quedlinburg, Frau Ursula<br />

Haase, hat sich mit viel Engagement um die Förderung eines<br />

Mehrgenerationenhauses bemüht. Die Freude Anfang <strong>2008</strong><br />

war sehr groß, als der Bewilligungsbescheid von der Familienministerin<br />

Dr. Ursula von der Leyen in der Begegnungsstätte<br />

in Staßfurt eintraf. Damit, dass sich die Begegnungsstätte der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> nun Mehrgenerationenhaus nennen darf, ist<br />

die Arbeit jedoch nicht getan.<br />

Die Begegnungsstätte in Staßfurt ist bereits seit vielen Jahren<br />

täglicher Anlaufpunkt für ältere Menschen. So treffen sich die<br />

Senioren wöchentlich zu verschiedenen Zirkeln und Interessengruppen,<br />

wie beispielsweise<br />

Handarbeitszirkel,<br />

Seniorentanzkreis, Kreativzirkel,<br />

Singkreis und<br />

Malzirkel. Aber auch die<br />

Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen ist für die<br />

Staßfurter nichts Neues,<br />

da sich in den Räumen<br />

der Begegnungsstätte bereits<br />

vor einigen Jahren<br />

ein Jugendclub befand.<br />

Im Mehrgenerationenhaus werden auch Im März dieses Jahres<br />

Kochkurse für Jugendliche angeboten. hat nun auch Susanne<br />

Hier bereiten junge Mädchen einen Ku - Schmeißer als Leiterin<br />

chenteig zu Foto: <strong>Volkssolidarität</strong> des Mehrgenerationen-<br />

machen zu lassen. Auch Kontakte zu<br />

anderen Verbänden und Einrichtungen<br />

wurden hier geknüpft. Ein Unterhaltungsprogramm<br />

mit Vorträgen,<br />

Vorführungen, Mitmach-Aktionen,<br />

Musik und Tanz, das teilweise auch<br />

von Mitgliedern der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

gestaltet wurde, begeisterte die Gäste.<br />

So manche Idee wurde mit nach Hause<br />

genommen und wird sicher in den<br />

Orts- und Interessengruppen umgesetzt<br />

werden. Monika Meyer<br />

landesVerBand sachsen-anhalt<br />

Der examinierte Pfleger der Sozialstation Staßfurt,<br />

Nico Groß, kontrolliert bei einer Messebesucherin<br />

den Blutdruck Foto: Monika Meyer<br />

Junge Muttis kommen mit ihrem Nachwuchs beim Frühstücksplausch im<br />

Mehrgenerationenhaus Staßfurt zusammen Foto: <strong>Volkssolidarität</strong><br />

hauses ihre Arbeit aufgenommen. Das Programm für Jung<br />

und Alt wurde beträchtlich erweitert. Seit April findet ein<br />

wöchentlich wiederkehrendes Mutti-Kind-Frühstück statt<br />

und Jugendliche können bei einem ausgebildeten Koch lernen,<br />

dass das Kochen auch richtig Spaß machen kann. An<br />

einem Nachmittag in der Woche können Mädchen und Jungen<br />

ab zehn Jahren das Bauen und Steuern von Flugmodellen<br />

erlernen und es wird außerdem ein Bewerbungscoaching für<br />

Ausbildungs- und Arbeitsuchende angeboten.<br />

Seit Mai <strong>2008</strong> wird ein wöchentlicher Mal- und Bastelworkshop<br />

durchgeführt, und die bereits vor einigen Jahren viel beschäftigte<br />

Puppenbühne soll auch wieder zum Leben erweckt<br />

werden. Gemeinsam sind die Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> in Staßfurt ständig auf der<br />

Suche nach neuen Angeboten für alle Generationen.<br />

Die große Auftaktveranstaltung für das Mehrgenerationenhaus<br />

in Staßfurt, Luisenplatz 12, ist am 1. Juni <strong>2008</strong> mit einem<br />

bunten Programm für jedes Alter.<br />

25


26<br />

landesVerBand sachsen-anhalt<br />

terMine:<br />

07.06.<br />

18. – 20.06.<br />

30.08.<br />

01.09. – 31.10.<br />

13.09.<br />

neu! ladengeschäft eröffnet<br />

14. Wandertag auf Schloss Hundisburg<br />

Tanzleiterseminar in Osterburg<br />

8. Tanzkreistreffen in Bad Schmiedeberg<br />

Haus- und Straßensammlung<br />

Landesdelegiertenversammlung<br />

sozialreport 2007 im gespräch<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> beriet mit abgeordneten<br />

Ein ständiger Kontakt besteht im Landesverband zu den<br />

Bürgern, die sich für die Interessen der älteren Generation<br />

Sachsen-Anhalts als Abgeordnete oder Mitglieder in den<br />

Ausschüssen der örtlichen Volksvertretungen einsetzen. Unter<br />

anderem ist es zur Tradition geworden, dass haupt- und<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesverbandes in großer<br />

Runde mit Volksvertretern und weiteren Partnern des öffentlichen<br />

Lebens über aktuelle sozialpolitische Fragen debattieren.<br />

Im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrsberatung<br />

Magdeburg. Erstmals in Sachsen-Anhalt<br />

hat die <strong>Volkssolidarität</strong> gemeinsam<br />

mit dem „Reiseklub für die VS“<br />

einen Laden für alle interessierten Bürger<br />

in den besten Jahren eröffnet. Das<br />

Geschäft befindet sich in sehr guter<br />

Verkehrslage in der Landeshauptstadt<br />

und steht unter Regie des Regionalverbandes<br />

Magdeburg-Jerichower Land<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> sowie der Regionalleitung<br />

des Reiseklubs.<br />

Seit Februar <strong>2008</strong> bieten hier die beiden<br />

langjährigen Partner Dienste verschiedenster<br />

Art an. Die Angebote<br />

reichen von Einzel- und Gruppenreisen<br />

(Kaffeefahrten, Tagestouren, Familienurlaub,<br />

Kuraufenthalte) bis zur<br />

Information über die breite Palette der<br />

Dienstleistungen in der <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />

Darüber hinaus beraten regelmäßig<br />

kompetente Mitarbeiter des Regionalverbandes<br />

interessierte Besucher in<br />

sozialen Fragen.<br />

Das neue Ladengeschäft, in dem auch<br />

Bücher und Souvenirs aus dem VS-<br />

Shop erworben werden können, ist<br />

von Montag bis Freitag von 9–17 Uhr<br />

geöffnet.<br />

nachrichten<br />

sportzirkel<br />

Magdeburg. Vor fünf Jahren gründeten<br />

Mitglieder der Ortsgruppe am Magdeburger<br />

Kannenstieg einen Sportzirkel. Jeden<br />

Monat laden sie zu Kegeln und Bowling ein.<br />

Wurden zu Anfang nur wenige Sportfreunde<br />

gezählt, schieben inzwischen jeweils 45<br />

bis 50 Mitglieder die Kugeln.<br />

abschied von der „Bühne“<br />

Magdeburg. Abschied von der „Bühne“<br />

nehmen in diesen Wochen die „Reformer<br />

Küchenfrauen“. Die acht Mitglieder der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> aus Magdeburg-Südost im<br />

Gesamtalter von rund 580 Jahren singen<br />

seit 1986 zusammen. Mit ihrem einmaligen<br />

Repertoire historischer Küchenlieder haben<br />

die mit weißen Schürzen und Häubchen<br />

auftretenden Frauen tausende Zuhörer unterhalten.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> träger der kita Pretzsch<br />

standen die soziale Lage und Entwicklung in Sachsen-Anhalt<br />

sowie die sich daraus ergebenden Aufgaben für den rund<br />

53.000 Mitglieder zählenden Sozial- und Wohlfahrtsverband<br />

in dem ostdeutschen Land.<br />

In der konstruktiven Diskussion konnten sich die Teilnehmer<br />

des Forums auf Daten und Fakten des kürzlich herausgegebenen<br />

„Sozialreport Sachsen-Anhalt 2007“ stützen, den der<br />

Landesverband Sachsen-Anhalt der <strong>Volkssolidarität</strong> beim<br />

Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg<br />

in Auftrag gegeben hatte. Interessante Aspekte und<br />

Ergebnisse der unter rund 1.000 Sachsen-Anhaltern erfolgten<br />

soziologischen Befragung hatte zuvor die Mitautorin des Reports,<br />

Dr. Hanna Haupt, vorgestellt. Danach sind die Bürger<br />

Sachsen-Anhalts 18 Jahre nach der deutschen Einigung<br />

mehrheitlich zufrieden mit ihrem Leben. Mehr als die Hälfte<br />

der befragten älteren Bürger äußerten Interesse, in Vereinen<br />

oder Verbänden sozial tätig zu werden.<br />

Der erstmals vom Landesverband in Auftrag gegebene Sozialreport<br />

ist binnen kurzer Zeit zu einer gefragten Dokumentation<br />

geworden. Neben haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> interessieren sich zunehmend<br />

Abgeordnete verschiedener Parteien, Gewerkschafter sowie<br />

Behörden und Sozialämter für den Report. Käthe Aebi<br />

Pretzsch. Die bisher kommunale Kindertagesstätte<br />

„Teddybär“ in Pretzsch gehört<br />

seit April <strong>2008</strong> zur <strong>Volkssolidarität</strong>. Die VS<br />

Kinder-, Jugend- und Familienwerk gGmbH<br />

Sachsen-Anhalt und verschiedene Kreisverbände<br />

des Landesverbandes sind Träger von<br />

nunmehr 52 Kindertagesstätten mit 4.191<br />

Plätzen, 16 Kinderhorten mit 863 Plätzen<br />

sowie acht Freizeiteinrichtungen für Kinder<br />

und Jugendliche mit monatlich bis zu 3.720<br />

Besuchern. In der Kita „Teddybär“ werden<br />

zurzeit 73 Kinder betreut.<br />

Qualitätssiegel Pflege<br />

Haldensleben. Dem Regionalverband<br />

Ohre-Börde e. V. wurde im ersten Quartal<br />

<strong>2008</strong> das Qualitätssiegel Pflege von der Beauftragten<br />

der Qualitätsgemeinschaft Pflege<br />

des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt,<br />

Frau Carola Lau, übergeben. Das Schild<br />

wurde im Beisein der Schwestern des Ambulanten<br />

Pflegedienstes und den Bewohnern<br />

der Seniorenwohnanlage am Eingang<br />

der Regionalgeschäftsstelle angeschraubt.<br />

senioren-Breitensport<br />

Osterburg. Die erste Zusammenkunft<br />

„Senioren-Breitensport“ fand im April<br />

<strong>2008</strong> bei den Verantwortlichen von Sportgruppen<br />

der verschiedensten Richtungen,<br />

wie Wassergymnastik, Kegeln, Wandern,<br />

Rückenschule, Nordic Walking und vielen<br />

anderen Sportarten, großes Interesse. Im<br />

Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. sind<br />

4.856 Mitglieder in 293 Sportgruppen organisiert.


Der Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen<br />

durchströmt den Aufenthaltsraum.<br />

In Vierergruppen sitzen die Bewohner<br />

an ihren Tischen und genießen<br />

ihre Kaffeestunde. Es ist still, doch der<br />

Schein trügt. Pfleger und Therapeuten<br />

kümmern sich um das Wohl, gießen<br />

Kaffee nach, reichen den Kuchen und<br />

nehmen sich Zeit. Zeit für ihre Bewohner,<br />

die zum großen Teil an Demenz erkrankt<br />

sind.<br />

Der Kuchen lockt, auch Vilma Behrend,<br />

Leiterin des Pößnecker Heims, wird einbezogen.<br />

Sie weiß, wie viele Stücke geschnitten<br />

werden müssen, denn in den<br />

drei Wohnbereichen und zwei Gruppen<br />

für Demenzkranke werden insgesamt<br />

110 Menschen betreut. „Während es vor<br />

wenigen Jahren noch undenkbar war,<br />

eine maßgerechte Betreuungsgrundlage<br />

zu schaffen, geht heute die Tendenz zu<br />

einem flächendeckenden Ausbau von<br />

Einrichtungen zur Betreuung jener Erkrankten“,<br />

weiß die Diplom-Sozialpädagogin<br />

und begrüßt die Bewohner mit<br />

Namen und Handschlag.<br />

„Ebenso werden Pfleger spezialisierter<br />

ausgebildet, um einen kompetenteren<br />

Umgang mit den Dementen gewährleisten<br />

zu können“, fügt sie an und verweist<br />

dabei auf eine 93-seitige Seminarfacharbeit,<br />

die unlängst vier Neustädter<br />

Gymnasiasten sehr erfolgreich erstellten.<br />

Vor vier Jahren waren lediglich 35<br />

Prozent der Heimbewohner von dieser<br />

Krankheit betroffen. Im benachbarten<br />

gruppenbetreuten Wohnen sind 22 der<br />

27 Bewohner erkrankt. Dennoch, trotz<br />

dieser vermehrten Erkrankung gilt Demenz<br />

immer noch als Tabuthema. Über<br />

die Gedächtnisstörungen reden meist<br />

nur Fachleute und Angehörige, die Eltern<br />

oder Großeltern pflegen. Deshalb<br />

ist Vilma Behrend den Schülerinnen<br />

des Neustädter Orlatal-Gymnasiums,<br />

Maria Bachmann, Lisa Grünreich, Stephanie<br />

Haustein und Luise Wiederhold,<br />

überaus dankbar. Die vier Mädchen haben<br />

Bewohner des Pflegeheimes regelmäßig<br />

besucht und untersucht, wie sich<br />

das Fortschreiten der Krankheit auf das<br />

Alltagsleben auswirkt. „Die Demenz ist<br />

in zwei Hauptgruppen zu unterteilen“,<br />

„Wenn die Jungen mit den alten“<br />

Vier gymnasiasten untersuchten das alltagsleben<br />

von demenzkranken<br />

landesVerBand thüringen<br />

Marianne Schumann und Sina Heidrich sind schon gute Bekannte. Sina möchte Altenpflegerin werden<br />

und macht gerade ein Praktikum im Pößnecker Heim Text und Foto: Kirsten Seyfarth<br />

wissen die Seminarfachmitglieder. Primäre<br />

Demenzen entstehen durch direkte<br />

Hirnschädigungen. Die am häufigsten<br />

auftretende Form ist dabei Alzheimer.<br />

Sekundäre Demenzen werden von<br />

Krankheiten, beispielsweise Parkinson,<br />

verursacht, die das Gehirn nicht direkt<br />

angreifen.<br />

Bei ihren regelmäßigen Besuchen stellten<br />

die vier beispielsweise fest, dass die<br />

an Demenz Erkrankten durch das oft<br />

unruhige Umherlaufen von anderen<br />

Bewohnern als Störfaktor gesehen werden.<br />

Gerade deshalb wurde in Pößneck<br />

auch ein Wohnbereich speziell auf diese<br />

Erkrankung ausgerichtet. Hier sind<br />

Gehleisten befestigt, die Räume wurden<br />

nach unterschiedlichen Farbkonzepten<br />

gestrichen, um Orientierung zu geben.<br />

Natürlich bietet das Heim auch unterschiedliche<br />

Therapiemöglichkeiten an.<br />

Eine Besonderheit ist zudem der eingezäunte<br />

Demenzgarten, der den Bewohnern<br />

freie Bewegung ermöglicht, in dem<br />

Bäume Schutz spenden und Kräuter<br />

wichtige Duftsignale geben. Eine zweite<br />

Wohnform beinhaltet das gruppenbetreute<br />

Wohnen, in dem Mieter ohne<br />

Pflege stufe leben.<br />

Die Neustädter haben bei ihren Recherchen<br />

festgestellt, dass in der Gesellschaft<br />

noch viel Aufklärungsbedarf<br />

besteht. Zudem empfahlen die jungen<br />

Leute den Therapeuten, ihre Angebote<br />

spezieller auf die Erkrankten abzustimmen.<br />

„Wichtig ist“, so das Fazit,<br />

„dass die an Demenz erkrankten Menschen<br />

so lange wie möglich in der Familie<br />

bleiben.“ Falls dann Hilfe nötig<br />

wird, leistet das Kompetenzzentrum<br />

die nächsten Aufgaben. „Für jeden gilt<br />

es“, so Behrend weiter, „die ideale Betreuungsform<br />

zu finden.“<br />

Die Heimleiterin ist voll des Lobes über<br />

ihre jungen Gäste. „Die Begeisterung<br />

war auf beiden Seiten zu spüren, der<br />

Kontakt hat allen gut getan“, sagt sie<br />

und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit<br />

mit dem Gymnasium, denn<br />

weitere Seminarfacharbeiten nehmen<br />

bereits Form an. „Die Jungen mit den<br />

Alten, bei uns war diese Zusammenarbeit<br />

sehr angenehm und lehrreich“,<br />

schließt die Heimleiterin ihre Ausführungen.<br />

Nun endlich nimmt sich die<br />

freundliche Heimleiterin ein Stück<br />

vom Kuchenblech und nickt. Schmeckt<br />

lecker...<br />

27


28<br />

landesVerBand thüringen<br />

Für genügend Anlass zu einer Festwoche<br />

im Juni dieses Jahres hat er gesorgt:<br />

Der Regionalverband Mittelthüringen<br />

e. V. bezog vor wenigen Tagen die neuen<br />

Geschäftsstellenräume in der Erfurter<br />

Huttenstraße 2–3. Diesen Umzug „gut<br />

überstanden“, gilt es nun bei einem Tag<br />

der offenen Tür sowohl die Räumlichkeiten<br />

als auch Angebote vorzustellen.<br />

Und weil die Mittelthüringer mit einem<br />

großen Ansturm rechnen, bitten sie am<br />

3. Juni zwischen 14 und 17 Uhr zur Besichtigung,<br />

die übrigens eine Reisepräsentation<br />

einschließt.<br />

Doch die Erfurter belassen es nicht bei<br />

einer Veranstaltung: Bereits zwei Tage<br />

später bietet die Kontaktbörse der<br />

Wohn-, Orts- und Interessengruppen<br />

vielfältige Angebote und Leistungen<br />

des Regionalverbandes inklusive Partner<br />

und Freunde. Ab 14 Uhr werden<br />

beim Schaukochen leckere Kostproben<br />

zubereitet, Mitgliedergruppen stellen<br />

Bunte sömmerdaer Botschafter<br />

ausstellung der sömmerdaer „farbklexe“ eröffnet<br />

Erfurt / Sömmerda. Einfach drauflos gemalt hat Isabell-Therese<br />

ihren Zauberwald. Alles was ihr gerade einfiel, wurde<br />

auf dem Bild festgehalten. In dem gelben Rahmen sendet das<br />

Kunstwerk farbenfrohe Signale aus und macht die 11-Jährige<br />

zu einer fröhlichen Sömmerdaer Botschafterin.<br />

Dabei ist die junge aufgeweckte Malerin nur eine von zwölf,<br />

die ihre Bilder im Thüringer Landtag entdeckt. Jedenfalls profitieren<br />

die weißen Wände der fünften bis zur achten Etage<br />

von den 50 Kunstwerken der Sömmerdaer Farbklexe und zeigen<br />

Sichtweisen, die „kompromisslos, analytisch, ernst und<br />

überwältigend“ sind. Die Eigenschaften nannte die Landtagspräsidentin<br />

Dagmar Schipanski bei der Eröffnung dieser Bilderschau.<br />

Und ihre Lobesworte an die Kinder und Initiatoren<br />

verhallten keineswegs zwischen den Treppenaufgängen. Das<br />

Resümee ihrer Eindrücke erreichen die Malkreis-Mitglieder<br />

Margit Riese, Regina Kugler sowie Renate Oehlschlägel, die<br />

jeden Montag für zwei Stunden ihre Farbkästen für die Sömmerdaer<br />

Kinder öffnen.<br />

Einen speziellen Teil der fachlichen Arbeit dieser kleinen Schule,<br />

die sich im Haus der Begegnungen der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

es lebe der sport<br />

Mittelthüringer laden im Juni zu<br />

einer festwoche ein<br />

Sport macht Spaß, bei den Mittelthüringern ist das<br />

Fest längst Tradition Foto: Kirsten Seyfarth<br />

ihre kleinen Kunstwerke aus und es<br />

können Thüringer Produkte vernascht<br />

werden. Für den „frischen“ Anstrich<br />

des Nachmittags sorgen die Jüngsten<br />

mit ihrem Auftritt. Ein gemeinsames<br />

Singen schließt die Aktivitäten ab.<br />

Doch wer glaubt, das reicht, kennt das<br />

Programm des traditionellen Sport-<br />

und Spaßfestes nicht, das bei der Festwoche<br />

nicht fehlen darf. Am 7. Juni<br />

ab 11 Uhr wird auf dem Gelände der<br />

Werner-Seelenbinder-Halle gekickt und<br />

gespielt. Die Teilnehmer der senioren-<br />

gerechten Sportwettkämpfe werden dabei<br />

mit Urkunden geehrt. Zudem kann<br />

das Sportabzeichen des Tischtennisverbandes<br />

erworben werden. Zu späterer<br />

Stunde präsentieren sich die vierfache<br />

Thüringer Vizemeisterin im Dressurreiten,<br />

Lyrette Stertzing (Reitverein Apfelstädt),<br />

der Marbacher Karnevalsclub<br />

sowie der Country-Linedance-Tanzkurs<br />

für jedermann mit den „Quarter Horses“.<br />

Der sportliche Überraschungsgast<br />

sorgt für einen weiteren Höhepunkt, den<br />

Muskelkater allerdings muss jeder für<br />

sich austragen.<br />

Die „Farbklexe“ präsentierten auch selbstbemalte T-Shirts<br />

Foto: Kirsten Seyfarth<br />

ansiedelte und beheimatet fühlt, übernimmt der Erfurter Maler<br />

Harald Blankenburg. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden<br />

des Regionalverbandes Sömmerda, Wolfgang Oehlschlägel,<br />

freut sich der Künstler jedes Mal aufs Neue, wenn die jungen<br />

Menschen zu Pinsel und Farbe greifen. Zumal die Ergebnisse<br />

dieses Projekts bereits zum zweiten Mal einen Ausstellungsort<br />

fanden und erneut großes Interesse hervorrufen und zum<br />

Nachdenken und Diskutieren anregen. „Kinder brauchen<br />

Wurzeln und Flügel“, meint Landtagspräsidentin Dagmar<br />

Schipanski. Das passt doch hervorragend zu den Farbklexen,<br />

wie zum Beispiel auch das Bild der 11-jährigen Paula Hesse<br />

mit dem Titel „Ich fliege“ zeigt.


Seit Jahren wird die demografische Entwicklung<br />

in Deutschland mit Sorgen betrachtet<br />

und zum Teil sogar polemisch<br />

diskutiert. Eine Zunahme des Anteils<br />

der älteren Bevölkerung ist seit langem<br />

absehbar, das eigentliche Problem liegt<br />

aber im Rückgang der jüngeren Jahrgänge.<br />

In den Medien werden Horrorszenarien,<br />

Verteilungskämpfe, Vorwürfe<br />

an die Alten oder Warnungen an die<br />

ältere Generation laut.<br />

Senioren sind bereit, ihren Anteil an der<br />

Wahrung des Sozialstaates und der Generationengerechtigkeit<br />

zu erbringen.<br />

Sie sind aber nicht die Melkkühe der<br />

Nation, so wie in den letzten Jahren geschehen,<br />

als man meinte, den Rentnern<br />

immer neue Belastungen auferlegen zu<br />

können. Zusätzliche Belastungen durch<br />

Erhöhung der Beiträge der Pflegeversicherung,<br />

Verzicht auf Rentenanpassung,<br />

Erhöhung der Verbrauchssteuer<br />

oder steigende Lebenshaltungskosten<br />

„Wir bringen angebot und nachfrage zusammen“<br />

gebäude der <strong>Volkssolidarität</strong> in neuhaus bekam den zuschlag<br />

Neuhaus. „Mit unserem Mehrgenerationenhaus<br />

haben wir die Möglichkeit,<br />

einen Ort aufzubauen, an dem sich Jung<br />

und Alt ungezwungen begegnen, voneinander<br />

lernen und sich unterstützen können“,<br />

fasst Sozialpädagogin Kath leen<br />

Silge die Projektidee zusammen. „Die<br />

Zusage betrachten wir als Anerkennung<br />

für die in den letzten Jahren geleistete<br />

Arbeit.“ Die bisherigen Angebote wie<br />

Kinder-, Jugend- und Seniorenbetreuung,<br />

Betreutes Wohnen, Schuldner-<br />

und Insolvenzberatung, Sozialstation,<br />

Demenz- und Hospizbetreuung und<br />

Reisedienst werden beispielsweise um<br />

teilhabe der seniorengeneration an der<br />

gesellschaftlichen Verantwortung<br />

landesVerBand thüringen<br />

der Vorsitzende des landesverbandes thüringen e. V., dr. frank-Michael Pietzsch,<br />

zum Beratungsgipfel der sozialverbände in thüringen am 10. Juni <strong>2008</strong><br />

summieren sich ohne jede Entlastung auf<br />

anderen Gebieten zu einer unzumutbaren<br />

Einschränkung der Lebensqualität. Senioren<br />

sind keine Belastung für eine Gesellschaft,<br />

sondern auch Chance und Bereicherung.<br />

Deshalb wollen und müssen wir<br />

Senioren unsere Erfahrung in die Politik<br />

einbringen. Senioren brauchen Teilhabe<br />

an gesellschaftlichen Entscheidungen<br />

und Sicherheit in der eigenen Lebensplanung<br />

– also Vertretung auf kommunaler<br />

und auf Landesebene, Absicherung der<br />

Lebensrisiken im Alter und Verlässlichkeit<br />

im Rentensystem.<br />

Auf einem ersten sozialen Gipfeltreffen<br />

der Sozialverbände <strong>Volkssolidarität</strong>,<br />

VdK, Sozialverband Deutschland, BRH<br />

und Landesseniorenvertretung zur Seniorenpolitik<br />

des Landes werden wir über<br />

die Probleme und unsere Forderungen<br />

mit der Landesregierung, den Fraktionen<br />

des Landtages und den kommunalen<br />

Spitzenverbänden beraten. Dieser Sozial-<br />

ein Internetcafé und interessante Kurse<br />

(Englisch, Computer, Gymnastik) erweitert.<br />

„Das Mehrgenerationenhaus<br />

soll sich in Neuhaus etablieren, wir kooperieren<br />

deshalb mit anderen Einrichtungen<br />

und der regionalen Wirtschaft“,<br />

setzt Silge fort. „Hier kann jeder seine<br />

Fähigkeiten einbringen.“ Deshalb sucht<br />

die <strong>Volkssolidarität</strong> Freiwillige, die sich<br />

von dieser Idee begeistern lassen und<br />

mithelfen wollen. Über einen Zeitraum<br />

von fünf Jahren erhält das Haus jährlich<br />

40.000 Euro an Förderung vom<br />

Bund und der Europäischen Union.<br />

Bereits jetzt steht das Mehrgeneratio-<br />

gipfel wird am 10. Juni im Plenarsaal des<br />

Thüringer Landtages unter der Schirmherrschaft<br />

der Landtagspräsidentin Frau<br />

Prof. Dagmar Schipanski stattfinden.<br />

Der <strong>Volkssolidarität</strong> geht es an diesem<br />

Tag besonders um die Themen der Partizipation<br />

der älteren Generation an<br />

politischen Entscheidungsprozessen auf<br />

Landesebene und kommunaler Ebene,<br />

um ein aktives Alter als Chance für die<br />

Gesellschaft und um eine Angleichung<br />

der Renten in den alten und den neuen<br />

Bundesländern. Dabei haben wir besonders<br />

die Probleme der rentennahen<br />

Generation mit gebrochenen Erwerbsbiografien<br />

im Auge, denen die sehr dramatische<br />

Gefahr der Altersarmut droht.<br />

Wir werden versuchen, in einer gemeinsamen<br />

Erklärung der Sozialverbände<br />

unsere Wünsche und Forderungen an<br />

eine zukunftsfähige Seniorenpolitik zu<br />

formulieren. Dr. Frank-Michael Pietzsch<br />

Das Gebäude in Neuhaus<br />

nenhaus montags bis freitags von 9–17<br />

Uhr oder nach Vereinbarung interessierten<br />

Bürgern offen.<br />

die offizielle einweihung in der sonneberger<br />

straße 197 findet am freitag,<br />

den 13. Juni <strong>2008</strong>, statt.<br />

29


30<br />

gesund & aktiV<br />

gesund essen, gesund bleiben<br />

die ernährung hat großen einfluss auf unsere gesundheit.<br />

einfache tipps können helfen, lange fit und leistungsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Kaum einer Generation vorher standen<br />

so viele Lebensmittel zur Auswahl.<br />

Doch gerade dies verunsichert die Verbraucher.<br />

Zu fett, zu süß, zu salzig und<br />

von allem zu viel – so lassen sich die<br />

Speisezettel in modernen Industrienationen<br />

zusammenfassen. In Deutschland<br />

ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung<br />

zu dick, zu diesem Ergebnis kommt die<br />

Anfang dieses Jahres veröffentlichte<br />

Nationale Verzehrsstudie.<br />

Sich bewusst und abwechslungsreich<br />

zu ernähren ist aber gar nicht schwer.<br />

Die Grundlage für eine gesunde Kost<br />

bilden Kohlenhydrate, die in Brot,<br />

Reis und Nudeln enthalten sind. Hinzu<br />

kommen Obst und Gemüse, denn<br />

sie liefern wichtige Vitamine, Mineral-<br />

und Ballaststoffe. Die Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung e. V. hat<br />

die Faustregel „Fünf am Tag“ ausgesprochen,<br />

also mindestens zwei Stück<br />

Obst und drei Portionen Gemüse. Im<br />

Alltag hieße dies etwa: Zum Frühstück<br />

ein Müsli mit frischen Früchten, zwischendurch<br />

einen Apfel und zum Mittag-<br />

und Abendessen eine Gemüsebeilage<br />

oder einen Salat. Karotten, Paprika<br />

Foto: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Bonn<br />

Empfehlung für einen<br />

ausgewogenen Speiseplan<br />

oder Gurkenscheiben eignen sich als<br />

leichte Knabbereien vor dem Fernseher.<br />

Wichtig für Muskel- und Knochenaufbau<br />

ist Eiweiß, davon sollte täglich ein<br />

Gramm pro Kilogramm Körpergewicht<br />

verzehrt werden. Gute Proteinlieferanten<br />

sind Fleisch, Milchprodukte sowie<br />

Hülsenfrüchte und Nüsse. Bleibt das<br />

oftmals verunglimpfte Fett. Fett ist ein<br />

Geschmacksträger und kann sogar – je<br />

nach Zusammensetzung – die Gesundheit<br />

positiv beeinflussen. „Gutes Fett“<br />

ist etwa in Oliven-, Raps- oder Leinöl<br />

und in Fisch enthalten. Versteckte Fette<br />

in Wurst, Käse oder Gebäck sollten dagegen<br />

nur in Maßen verzehrt werden.<br />

80 Gramm Fett pro Tag sind für Normalgewichtige<br />

völlig ausreichend.<br />

risiken VerMeiden<br />

Natürlich sind auch kleine Sünden erlaubt.<br />

Aber Übergewicht entsteht oft<br />

schleichend. Das zweite Stück Kuchen,<br />

der Sahnequark zwischendurch – werden<br />

diese Extras nicht durch Bewegung<br />

ausgeglichen, können sie bereits innerhalb<br />

eines Jahres zu einer beträchtlichen<br />

Gewichtszunahme führen. Und<br />

überflüssige Pfunde bilden ein erhebliches<br />

Risiko für die Gesundheit, etwa in<br />

Form von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Wer viel Wurst und Käse<br />

isst, nimmt viele gesättigte Fettsäuren<br />

zu sich, die sich im Lauf<br />

der Zeit in den Blutgefäßen<br />

ablagern (Arteriosklerose).<br />

Dadurch wird das Herz nicht<br />

mehr ausreichend mit Sauerstoff<br />

versorgt, Ähnliches kann<br />

im Gehirn geschehen. Die<br />

Konsequenz ist im schlimmsten<br />

Fall ein Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />

Bluthochdruck, ein weiteres<br />

Symptom von Fettleibigkeit, kann diese<br />

Gefahr verstärken. Wer ständig zu viel<br />

isst, zwingt seinen Körper außerdem<br />

dazu, sehr viel Insulin für die Blutzuckerverwertung<br />

zu produzieren. Auf<br />

Dauer stumpfen die Zellen ab. Dadurch<br />

steigt der Blutzuckerspiegel und damit<br />

die Gefahr einer Diabeteserkrankung.<br />

Wer seine Ernährung umstellen möchte,<br />

sollte mit kleinen Schritten anfangen<br />

und sich von Rückfällen nicht entmutigen<br />

lassen. Der Hausarzt kann helfen,<br />

ein geeignetes Diätprogramm zusammenzustellen.<br />

Auch viele Krankenkassen<br />

bieten Ernährungskurse an.<br />

VollWertig essen<br />

und cleVer einkaufen<br />

• Obst und Gemüse saisongerecht<br />

kaufen! Das schmeckt besser, liefert<br />

mehr Vitamine und ist meist günstiger.<br />

• Tiefkühlgemüse ist besser als sein<br />

Ruf: Erntefrische Verarbeitung schützt<br />

die empfindlichen Vitamine.<br />

• Bioprodukte: Bei Obst und Gemüse<br />

wurde eine geringere Pestizidbelastung<br />

nachgewiesen. Dass Milchprodukte<br />

und Fleisch besser schmecken<br />

sollen, stimmt laut Stiftung Warentest<br />

längst nicht immer. Bioprodukte gibt<br />

es mittlerweile in allen großen Supermärkten.<br />

• Für den Kauf regionaler Erzeugnisse,<br />

oft aus eigener Herstellung, empfiehlt<br />

sich der Besuch auf dem Wochenmarkt.<br />

• Würzen: Frische Kräuter sind gesünder<br />

als Salz.<br />

• Selbstgekochtes ist besser als Fertigwaren,<br />

denn diese enthalten künstliche<br />

Geschmacksverstärker, viel Salz<br />

und Fett.


ernährungsmythen auf der spur<br />

„Volkes Mund tut Wahrheit kund“ – auch wenn dieses sprichwort oftmals<br />

stimmt, finden sich gerade im Bereich ernährung viele populäre irrtümer.<br />

der folgende test verrät, was dahinter steckt.<br />

lösungen:<br />

1:<br />

2:<br />

3:<br />

4:<br />

5:<br />

1.<br />

„fleisch ist lebensnotwendig.“<br />

stimmt<br />

stimmt nicht<br />

3.<br />

„Man sollte mindestens drei liter Wasser am tag trinken.“<br />

stimmt<br />

stimmt nicht<br />

stimmt<br />

5.<br />

„kartoffeln und nudeln machen dick.“<br />

stimmt nicht<br />

Stimmt nicht. Zu viel Fleisch ist sogar ungesund, denn der hohe Fettgehalt begünstigt Übergewicht und dadurch bedingte<br />

Herz- und Kreislauf-Erkrankungen. In Studien wurde auch ein erhöhtes Gichtrisiko nachgewiesen. Trotzdem: Ab und zu ein<br />

gutes Stück Fleisch liefert hochwertiges Eiweiß, Eisen und B-Vitamine. Achten Sie auf fettarme Sorten und essen zur Abwechslung<br />

auch Geflügel und Fisch.<br />

Leider nein. Zucker enthält generell keine Vitamine oder Mineralien. Übrigens: Früher war Zucker für Diabetiker streng verboten,<br />

heute geht man davon aus, dass 30 bis 40 Gramm am Tag akzeptabel sind. Unsichtbarer Zucker in Obst oder Gebäck<br />

sollte aber mit eingerechnet werden!<br />

Bei großer Hitze oder körperlicher Anstrengung ist diese Empfehlung richtig. Ansonsten sind 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag<br />

ausreichend, etwa ein Liter davon wird bereits über die Nahrung aufgenommen. Gerade Senioren sollten auf regelmäßiges<br />

Trinken achten, denn mit zunehmendem Alter lässt das Durstempfinden nach.<br />

Früher war dies sicher ein Problem: Pilze enthalten viel Eiweiß und dies wird zu Stoffen abgebaut, die Magen und Darm reizen<br />

können. Wärme beschleunigt diesen Abbauprozess.<br />

Doch im Zeitalter moderner Kühlgeräte besteht keine Gefahr mehr. Das Pilzgericht sollte schnell abgekühlt, erst unmittelbar<br />

vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank entnommen und dann rasch aufgewärmt werden.<br />

Stimmt nicht, trotzdem hält sich dieses Gerücht hartnäckig. Zum Vergleich: Ein Gramm Kohlenhydrate hat 4,1 Kilokalorien,<br />

ein Gramm Fett dagegen ganze 9,3 Kilokalorien. Greifen Sie deshalb zum Sattessen ruhig zu diesen Beilagen. Kartoffeln enthalten<br />

außerdem viel Vitamin C, bei Brot und Nudeln liefern die Vollkornvarianten zusätzliche Vitamine und Ballaststoffe.<br />

4.<br />

„aufgewärmte Pilze sind giftig.“<br />

stimmt<br />

stimmt nicht<br />

2.<br />

„Brauner zucker ist gesünder als weißer.“<br />

stimmt<br />

stimmt nicht<br />

gesund & aktiV<br />

31


32<br />

finanzen & steuern<br />

rentenerhöhung <strong>2008</strong><br />

aufschwung<br />

für ältere?<br />

zum 1. Juli <strong>2008</strong> steigen die renten in<br />

deutschland um 1,1 Prozent. das macht bei<br />

einer Pension von 1.000 euro genau elf euro<br />

pro Monat aus. aus sicht der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

dennoch zu wenig.<br />

tiPP: rentenlexikon iM internet<br />

Das Rentenlexikon des Bundesministeriums für Arbeit<br />

und Soziales (BMAS) erläutert im Internet die wichtigsten<br />

Fachbegriffe aus der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

und der zusätzlichen Altersvorsorge.<br />

Online unter www.rentenlexikon.bmas.de finden Sie von<br />

„Altersgrenze“ über „Riester-Förderung“ bis zu „Witwenrente“<br />

und „Zusatzversorgung“ übersichtlich geordnet<br />

alle relevanten Begriffe – und das mit nur einem<br />

Mausklick über die alphabetische Leiste.<br />

Nach drei Rentennullrunden in Folge und einer geringen Erhöhung<br />

im letzten Jahr sollen <strong>2008</strong> auch die rund 20 Millionen<br />

Ruheständler in Deutschland vom wirtschaftlichen<br />

Aufschwung profitieren – und 1,1 Prozent mehr Rente erhalten.<br />

Um diese außerplanmäßige Erhöhung zu erzielen, ist<br />

kurzfristig das Rentengesetz geändert worden. Konkret wird<br />

der so genannte „Riester-Faktor“, der stets den Rentenanstieg<br />

dämpft, für zwei Jahre ausgesetzt – und dafür 2012 und<br />

2013 nachgeholt. Dadurch ergibt sich sowohl in diesem als<br />

auch im nächsten Jahr eine um 0,64 bzw. 0,63 Prozent höhere<br />

Rentenanpassung.<br />

Ohne diese Gesetzeskorrektur würde die diesjährige Erhöhung<br />

nur 0,46 Prozent betragen. Die Korrektur führt bei<br />

den Rentenkassen zu einer Mehrbelastung von jährlich etwa<br />

1,2 Milliarden Euro. Dank der günstigen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung könne diese Maßnahme aber ohne eine Beitragsanhebung<br />

zur Rentenversicherung finanziert werden,


so das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).<br />

Trotz der anstehenden Rentenanpassung müssen die Rentner<br />

<strong>2008</strong> erneut Kaufkraftverluste hinnehmen – angesichts<br />

einer Teuerungsrate von aktuell rund drei Prozent. Bereits<br />

2007 hatten sie ein reales Minus verkraften müssen, denn<br />

der letzten Rentenerhöhung um 0,54 Prozent stand eine<br />

Preissteigerung von 2,3 Prozent gegenüber. Darüber hinaus<br />

müssen die Ruheständler auch die Beitragsanhebung zur<br />

Pflegeversicherung ab der Jahresmitte aus eigener Tasche<br />

zahlen. Die <strong>Volkssolidarität</strong> und andere Sozialverbände kritisieren<br />

daher gleichermaßen die Rentenanpassung <strong>2008</strong> als<br />

zu niedrig. Stattdessen fordern sie ein starkes Plus, um zumindest<br />

die Preissteigerungen auszugleichen.<br />

„Es kann nicht so weitergehen, dass die Rentner immer nur<br />

zur Kasse gebeten werden“, sagt Prof. Dr. Gunnar Winkler,<br />

Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong>. „Sie erhalten keine Entlastung<br />

– im Unterschied zu den Beschäftigten, deren Beiträge<br />

finanzen & steuern<br />

höhere hinzuVerdienstMöglichkeiten<br />

Gute Nachricht für alle Rentner, die noch nicht 65<br />

Jahre alt sind und eine vorzeitige Altersrente oder eine<br />

Rente wegen voller Erwerbsminderung (in jeweils voller<br />

Höhe) beziehen. Sie dürfen rückwirkend zum 1. Januar<br />

<strong>2008</strong> 400 Euro statt bislang 355 Euro zu ihrer<br />

Rente hinzuverdienen. Mit dieser Änderung wurde die<br />

Hinzuverdienstgrenze der Minijob-/Geringfügigkeits-<br />

Grenze (ebenfalls 400 Euro) angeglichen – und damit<br />

auch die Verwechslungsgefahr zwischen beiden Grenzen<br />

gebannt. Denn: Überschreitet der Hinzuverdienst<br />

die zulässigen Grenzen, wird die Rente nur noch anteilig<br />

ausgezahlt.<br />

Zu beachten ist auch: Zweimal im Kalenderjahr darf<br />

bis zu 800 Euro im Monat hinzuverdient werden.<br />

Rentner, die schon 65 Jahre oder älter sind, können<br />

grundsätzlich unbegrenzt hinzuverdienen.<br />

Bei Fragen berät zum Beispiel die Deutsche<br />

Rentenversicherung kostenlos unter:<br />

Telefon: 08 00 / 10 00 48 00<br />

Internet:www.deutsche-rentenversicherung.de<br />

zur Arbeitslosenversicherung abgesenkt wurden. Damit sind<br />

die Rentner die einzige Gruppe in der Bevölkerung, die komplett<br />

vom wirtschaftlichen Aufschwung abgehängt wird.“<br />

Die <strong>Volkssolidarität</strong> fordert deshalb eine lohnorientierte Rentenanpassung<br />

mit Inflationsschutz. Zum „Riester-Faktor“<br />

sagt Prof. Dr. Winkler: „Diese Dämpfungsfaktoren müssen<br />

ausgesetzt oder – besser – ganz abgeschafft werden.“ Nicht<br />

zuletzt, weil die gesetzlichen Renten nahezu die einzigen Alterseinkünfte<br />

der ostdeutschen Rentner sind.<br />

33


34<br />

leBenshilfe<br />

hilfe für helfer und angehörige<br />

die Pflege alter und kranker Menschen ist eine große aufgabe.<br />

Wie können angehörige, aber auch professionelle helfer mit<br />

den enormen Belastungen umgehen?<br />

Häufig geschieht es schleichend, manchmal<br />

führt eine plötzliche schwere Erkrankung<br />

dazu, dass geliebte Menschen zum<br />

Pflegefall werden. Diese Situation stellt<br />

alle in der Familie vor wichtige, oftmals<br />

an die eigenen Grenzen gehende Herausforderungen.<br />

Die Pflegenden sind meist<br />

rund um die Uhr im Einsatz und sehen<br />

sich mit medizinischen Fragen konfrontiert,<br />

die für Laien nicht ohne Weiteres<br />

zu verstehen sind. Hinzu kommen starke<br />

psychische Belastungen. Beispielsweise<br />

Demenzerkrankungen führen häufig zu<br />

Verhaltensweisen, die befremdlich wirken<br />

können.<br />

Eine intensive Beschäftigung mit dem<br />

Krankheitsbild hilft, solche Wesensveränderungen<br />

nachzuvollziehen und als<br />

Symptome zu begreifen. Gerade wenn<br />

die eigenen Eltern auf Pflege angewiesen<br />

sind, ist dies immer auch mit einem Rollenwechsel<br />

verbunden: Mutter oder Vater,<br />

die zuvor die Position des Leitenden<br />

hatten, müssen nun selbst geführt werden<br />

und brauchen Hilfe bei den einfachsten<br />

täglichen Verrichtungen. Früher als stark<br />

und tatkräftig erlebte Menschen werden<br />

ihre Meinung:<br />

Haben Sie selbst Erfahrungen bei<br />

der Pflege Ihrer Angehörigen gemacht?<br />

Oder sind Sie beruflich in<br />

diesem Bereich tätig?<br />

schreiben sie uns, wir freuen uns<br />

auf ihre zuschriften.<br />

VVA Kommunikation GmbH<br />

Redaktion „Miteinander–<br />

Füreinander“<br />

Französische Str. 24<br />

10117 Berlin<br />

oder per E-Mail:<br />

k.scheyhing@vva.de<br />

zusehends schwächer, Abschiednehmen<br />

ist immer Teil der Pflege. Deshalb sollten<br />

schon frühzeitig Gespräche innerhalb<br />

der Familie und gemeinsam mit dem<br />

Kranken geführt werden: Welche Erwartungen<br />

bestehen? Wo liegen Ängste<br />

und Befürchtungen? Wie kann man die<br />

Eigenständigkeit des Pflegebedürftigen<br />

möglichst lange aufrechterhalten?<br />

Pflege ist Schwerstarbeit und dauert oft<br />

mehrere Jahre. Das gesamte Familienleben<br />

und bestehende Beziehungsgeflechte<br />

werden auf den Kopf gestellt. Wichtig<br />

für Angehörige ist es, die persönlichen<br />

Bedürfnisse nicht vollständig zu vernachlässigen.<br />

Ernste Anzeichen für die<br />

eigene Überlastung sind etwa Erschöpfung,<br />

Reizbarkeit, Einsamkeit, permanente<br />

Schuldgefühle, vielleicht sogar Ablehnung<br />

gegenüber dem Kranken. Wann<br />

immer möglich, sollten daher Freiräume<br />

und Erholungsphasen geschaffen werden.<br />

Ein Friseurbesuch, eigene Arzttermine,<br />

ein Treffen mit Bekannten oder<br />

auch ein Ausflug am Wochenende – das<br />

klingt banal, doch nur wer selbst auf<br />

sich achtet und sich Ruhepausen gönnt,<br />

kann dem Patienten entspannt gegenübertreten.<br />

Und dies befreit beide Seiten,<br />

denn geht es dem Pflegenden gut, fühlt<br />

sich auch der Kranke wohler.<br />

Vielleicht gibt es je nach Gesundheitszustand<br />

auch Möglichkeiten, gemeinsam<br />

etwas zu unternehmen, etwa einen<br />

kleinen Spaziergang bei schönem Wetter<br />

oder zusammen fernsehen. Die Verantwortung<br />

auf mehrere Schultern zu<br />

verteilen, hilft immens. „Ich würde außerdem<br />

dazu raten, sich möglichst früh<br />

professionelle Unterstützung zu holen“,<br />

betont Sylvia Svoboda, die seit 2001<br />

als Sachbereichsleiterin für ambulante<br />

Dienste innerhalb der Sozialdienste der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> Berlin gGmbH tätig ist.<br />

Das Angebot, das hier zur Verfügung<br />

steht, ist breit gefächert: von Pflegekursen<br />

für Angehörige, die auch ganz individuell<br />

zu Hause durchgeführt werden können,<br />

über Gruppenangebote zu Themen wie<br />

Pflegefinanzierung und Patientenvollmacht<br />

bis hin zu Beratungen etwa zur Betreuung<br />

von Demenzkranken.<br />

Auch werden Lösungen für die Kurzzeit-<br />

oder Verhinderungspflege angeboten,<br />

denn den Angehörigen stehen pro Jahr 28<br />

Tage Urlaub von der Pflege zu, die Pflegekasse<br />

bezahlt hier bis zu rund 1.400<br />

Euro für einen Pflegedienst oder die stationäre<br />

Unterbringung des Kranken. Sylvia<br />

Svoboda, selbst examinierte Krankenschwester,<br />

weiß, dass auch die rund 730<br />

hauptamtlichen und 56 ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter mit großen Belastungen konfrontiert<br />

sind. Soziale Kompetenz, Geduld,<br />

Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen,<br />

Teamfähigkeit und nicht zuletzt die Identifikation<br />

mit den Werten und Zielen der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> seien wichtige Voraussetzungen,<br />

um eine solche Arbeit leisten zu<br />

können.<br />

„Egal ob im häuslichen Bereich oder bei<br />

der stationären Pflege, im Lauf der Zeit<br />

entsteht eine enge Bindung zum Patienten,<br />

an Verschlechterung im Gesundheitszustand<br />

nimmt man immer auch persönlich<br />

Anteil“, erzählt die Bereichsleiterin.<br />

Um die Mitarbeiter zu entlasten, werden<br />

zum Beispiel regelmäßig moderierte Fallbesprechungen<br />

durchgeführt. Auch Gespräche<br />

mit den Sozialpädagogen und


Führungskräften in den Sozialstationen<br />

helfen, mit der eigenen Betroffenheit<br />

besser umzugehen. Regelmäßig finden<br />

Fort- und Weiterbildungen zur Sterbebegleitung<br />

statt. Die Angehörigen, aber<br />

auch die Pflegekräfte vor Ort werden<br />

zusätzlich durch einen ambulanten, ehrenamtlich<br />

organisierten Hospizdienst<br />

unterstützt. „Speziell im Umgang mit<br />

Menschen mit Demenz ist außerdem<br />

sozialabbau stoppen! sozialstaat stärken!<br />

soVd und <strong>Volkssolidarität</strong> starten gemeinsame initiative zur stärkung<br />

des sozialstaats mit einer unterschriftenaktion<br />

Der massive Sozialabbau, der mit der<br />

Agenda 2010 eingeleitet wurde, hat die<br />

Lage vieler Menschen verschlechtert.<br />

Rentenkürzungen, Hartz IV und die Gesundheitsreformen<br />

haben die Bürger finanziell<br />

schwer belastet. Löhne, Renten<br />

und Sozialleistungen verlieren weiter an<br />

Kaufkraft, weil die Preise steigen und die<br />

Wir fordern:<br />

einen gerechten anteil für alle Menschen<br />

in unserem land am wirtschaftlichen auf-<br />

schwung!<br />

Bei Rentenanpassungen, Hartz IV und anderen<br />

Sozialleistungen muss mindestens ein Inflationsausgleich<br />

erfolgen, um weitere Kaufkraftverluste<br />

abzuwenden.<br />

eine wirksame Bekämpfung von armut<br />

und sozialer ausgrenzung! Kinderarmut und<br />

die drohende Altersarmut müssen jetzt ver-<br />

hindert werden. Langzeitarbeitslose brauchen<br />

eine echte Chance und mehr Qualifizierung.<br />

ein sicheres und professionelles Auftreten<br />

wichtig, alle im ambulanten Dienst tätigen<br />

Pflegekräfte haben deshalb eine gerontopsychiatrische<br />

Qualifikation“, unterstreicht<br />

Sylvia Svoboda die Kompetenz<br />

ihres Teams.<br />

Neben berufsbezogenen Weiterbildungen<br />

bietet die <strong>Volkssolidarität</strong> auch vielfältige<br />

Maßnamen zur Gesundheitsprävention<br />

Mehrwertsteuer erhöht wurde. Dagegen<br />

steigen die Gewinne der großen Unternehmen<br />

stetig und die Managergehälter<br />

ins Unermessliche. Die Kluft zwischen<br />

Arm und Reich wird immer größer. Es ist<br />

ein Skandal, dass heute in einem so reichen<br />

Land wie Deutschland jeder achte<br />

Erwachsene und jedes sechste Kind in Ar-<br />

mehr chancen für kinder und<br />

Jugendliche!<br />

Kinderbetreuung sowie Schul- und Berufsausbildung<br />

müssen in hoher Qualität und<br />

weitgehend kostenfrei zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

den stopp der Privatisierung und<br />

kommerzialisierung von sozialen<br />

leistungen!<br />

Wir fordern eine gute und zuverlässige<br />

Gesundheitsversorgung, menschenwürdige<br />

Pflege sowie soziale Sicherheit im Alter.<br />

sozialaBBau stoPPen! sozialstaat stärken!<br />

Eine gemeinsame Initiative von Sozialverband Deutschland und <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />

Name Anschrift Unterschrift<br />

Name Anschrift Unterschrift<br />

Name Anschrift Unterschrift<br />

www.sozialabbau-stoppen.de www.sovd.de www.volkssolidaritaet.de<br />

leBenshilfe<br />

an, darunter etwa Kurse, in denen die Pflegenden<br />

lernen, Stress zu vermeiden, ihren<br />

Rücken zu schonen oder sich gesund zu<br />

ernähren. „Doch“, so die erfahrene Krankenschwester<br />

und studierte Betriebswirtin,<br />

„viele Fragen lassen sich so generell<br />

gar nicht beantworten, deshalb suchen<br />

wir immer auch individuelle Lösungen,<br />

die auf das jeweilige Umfeld und den einzelnen<br />

Menschen zugeschnitten sind.“<br />

mut leben. Der soziale Kahlschlag muss<br />

gestoppt werden! SoVD-Präsident Adolf<br />

Bauer und der Präsident der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Prof. Dr. Gunnar Winkler sagen:<br />

„Wir brauchen einen aktiven Sozialstaat,<br />

der ein Höchstmaß an sozialer Gerechtigkeit<br />

sichert.“<br />

hohe einkommen und Vermögen bei der<br />

finanzierung des sozialstaats stärker<br />

heranziehen!<br />

Auch hohe Einkommen und Vermögen müssen<br />

einen angemessenen finanziellen Beitrag<br />

leisten, damit die Finanzierung des Sozialstaats<br />

nicht länger zum überwiegenden Teil<br />

auf den Schultern der Arbeitnehmer lastet.<br />

Bitte unterstützen sie unsere forderungen<br />

mit ihrer unterschrift!<br />

Bitte zurücksenden an:<br />

Sozialverband Deutschland (SoVD) e. V., Stralauer Str. 63, 10179 Berlin; oder <strong>Volkssolidarität</strong> <strong>Bundesverband</strong> e. V., Alte<br />

Schönhauser Str. 16, 10119 Berlin. Unter diesen Adressen können Sie auch weitere Unterschriftenlisten anfordern.<br />

35


36<br />

recht & gesetz<br />

PflegereforM <strong>2008</strong><br />

neuerungen bei der Pflege<br />

lang und kontrovers diskutiert, von Betroffenen hoffnungsvoll<br />

erwartet: das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz tritt zum<br />

1. Juli <strong>2008</strong> in kraft.<br />

Finanzielle Risiken bei Pflegebedürftigkeit<br />

abzumildern und die Bedingungen<br />

für die häusliche Pflege zu verbessern –<br />

dies waren die Beweggründe für die im<br />

Jahr 1995 eingeführte Pflegeversicherung.<br />

Mit der nun beschlossenen Pflegereform<br />

will der Gesetzgeber ein stabiles<br />

Fundament für künftige Generationen<br />

schaffen, denn niedrige Geburtenraten,<br />

eine steigende Lebenserwartung und<br />

die damit einhergehende Zunahme von<br />

pflegebedürftigen Menschen stellen diese<br />

„fünfte Säule der Sozialversicherung“ vor<br />

wichtige Herausforderungen. Zugleich<br />

sollen Millionen von Pflegebedürftigen,<br />

Angehörigen und Pflegekräften spürbar<br />

entlastet und unterstützt werden.<br />

das reformpaket beinhaltet folgende<br />

kernpunkte:<br />

finanzielle Verbesserungen: Die finanziellen<br />

Leistungen und ambulanten Sachleistungsbeträge<br />

werden stufenweise erhöht<br />

(siehe Tabelle).<br />

Pflegezeit: Berufstätige können eine bis<br />

zu sechsmonatige unbezahlte Freistellung<br />

mit anschließender Rückkehrmöglichkeit<br />

beantragen. Ausgenommen sind Betriebe<br />

mit 15 oder weniger Beschäftigten.<br />

Mehr Qualität: Krankenkassen und Pflegeeinrichtungen<br />

sind verpflichtet, verbindliche<br />

Pflegestandards zu vereinbaren;<br />

letztere müssen sich regelmäßigen,<br />

unangemeldeten Prüfungen unterziehen.<br />

Die Ergebnisse sollen in Form eines Qualitätssiegels<br />

transparent gemacht werden.<br />

stärkung der ambulanten Versorgung: In<br />

wohnortnahen Pflegestützpunkten sollen<br />

Pflegebedürftige und deren Angehörige<br />

konkrete Hilfestellungen bekommen,<br />

etwa beim Ausfüllen von Formularen<br />

oder bei der Suche nach einem Heim.<br />

Betreute Wohnformen sollen gefördert<br />

werden. Allerdings liegt der Aufbau solcher<br />

Beratungsstellen im Ermessen der<br />

Länder.<br />

förderung bürgerschaftlichen engagements:<br />

Ohne ehrenamtliche Helferinnen<br />

und Helfer wären die vielfältigen Pflegeleistungen<br />

nicht zu erbringen. Für alternative<br />

Angebote, etwa im Rahmen von<br />

Selbsthilfeorganisationen, steigt deshalb<br />

der Förderbetrag seitens der Pflegeversicherung<br />

von insgesamt 15 auf 25 Millionen<br />

Euro pro Jahr.<br />

demenzkranke und Behinderte: Menschen<br />

mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />

können zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

(je nach Bedarf zwischen maximal<br />

100 und 200 Euro monatlich) in Anspruch<br />

nehmen. Dies gilt auch, wenn die<br />

Kriterien für die Pflegestufe 1 noch nicht<br />

erfüllt sind. Außerdem soll die Betreuung<br />

in den Heimen ausgebaut werden.<br />

unterstützung von Prävention und rehabilitation:<br />

Pflegeeinrichtungen, die sich<br />

besonders bemühen, den Gesundheitszustand<br />

von Pflegebedürftigen zu verbessern,<br />

erhalten Bonuszahlungen.<br />

Veränderte Pflegesätze (euro)<br />

Finanziert werden diese Leistungserweiterungen<br />

durch Beitragserhöhungen.<br />

Vom 1. Juli <strong>2008</strong> an steigen die Sätze<br />

um 0,25 Punkte auf 1,95 Prozent (Kinderlose<br />

2,2 Prozent). Nach Ansicht von<br />

Experten muss mittelfristig mit weiteren<br />

Anhebungen gerechnet werden. Gerade<br />

für Rentnerinnen und Rentner ist dies<br />

mit zusätzlichen Einschränkungen verbunden,<br />

denn sie müssen die Erhöhung<br />

im Gegensatz zu Berufstätigen ganz alleine<br />

tragen. Auch aus diesem Grund wird<br />

die Pflegereform innerhalb der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

als finanziell unsolidarisch und<br />

inhaltlich eher als halbherzig betrachtet.<br />

„Die Neuerungen entsprechen überwiegend<br />

nur dem Nachholbedarf seit Einführung<br />

der Pflegeversicherung“, kommentierte<br />

Bundesgeschäftsführer Dr.<br />

Bernd Niederland die Verabschiedung<br />

des Gesetzes. Positiv hervorzuheben seien<br />

jedoch die Anhebungen der Pflegesätze<br />

und die erweiterten Leistungen für Demenzkranke,<br />

ein Durchbruch zu generell<br />

besseren Rahmenbedingungen für eine<br />

menschenwürdige Pflege sei damit aber<br />

noch nicht gelungen.<br />

Quelle: BMG


Machen sie mit und gewinnen sie mit etwas glück<br />

eine von drei familieneintrittskarten für Belantis!<br />

Eingangsbereich<br />

e. Reiseunterkunft<br />

Vorname<br />

des engl.<br />

Musikers<br />

Collins<br />

Kopfbedeckung<br />

im<br />

Orient<br />

Einsiedler,<br />

Klausner<br />

Fischfett<br />

Sportruderboot<br />

bestimmter<br />

Artikel<br />

Dringlichkeitsvermerk<br />

Gedenkstätte<br />

1<br />

Fahrzeugteil<br />

Veterinär<br />

Verzicht,<br />

Hingabe<br />

Wesenszug,<br />

Gepräge<br />

2<br />

Heilbehandlung<br />

3<br />

4<br />

Wange<br />

Meeresraubfisch<br />

Schwermetall<br />

Senden Sie das Lösungswort auf einer frankierten Postkarte an: <strong>Volkssolidarität</strong> <strong>Bundesverband</strong> e. V., Bundesgeschäftsstelle<br />

einsendeschluss ist der 31. Juli <strong>2008</strong>.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

4<br />

17<br />

Schiffsleinwand<br />

Teil d.<br />

Kameraobjektivs<br />

5<br />

5<br />

13<br />

auszeichnen<br />

Ältestenrat<br />

Wagenbespannung<br />

Zierpflanze<br />

Weltraum,<br />

der<br />

Kosmos<br />

Spielgerät<br />

für den<br />

Strand<br />

6<br />

16<br />

Hoheitsgebiet<br />

Vater<br />

(Kosename)<br />

einstellige<br />

Zahl<br />

7<br />

12<br />

franz.<br />

Name<br />

der<br />

Saar<br />

Sportruderer<br />

ungesetzlich<br />

Flüssigkeitsmaß<br />

Teil<br />

eines<br />

Buches<br />

nicht<br />

außen<br />

Abk.:<br />

Teilzahlung<br />

8<br />

9<br />

6<br />

Rechenzeichen<br />

Dateneingabe<br />

in den<br />

Computer<br />

weibliche<br />

Brust<br />

10<br />

14<br />

11<br />

15<br />

10 9<br />

12<br />

Willkommen im familienparadies<br />

8<br />

Seine-<br />

Zufluss<br />

Heiz-,<br />

Treibgas<br />

Teil der<br />

Treppe<br />

besitzanzeig.<br />

Fürwort<br />

rundes,<br />

bewegl.<br />

Sportgerät<br />

Ausdehnungsbegriff<br />

Autor von<br />

„Robinson<br />

Crusoe”<br />

† 1731<br />

so<br />

lange,<br />

so weit<br />

Show<br />

Hauptstadt<br />

in<br />

Vorderasien<br />

Erstauftritt<br />

franz.<br />

Stadt i.<br />

der Charente<br />

Horn-,<br />

Huplaut<br />

11<br />

ugs.: verblüfft,<br />

verdutzt<br />

Hauptstadt<br />

von Kolumbien<br />

Schutzanstrich<br />

13<br />

Schiedsrichterutensil<br />

röm.<br />

Göttin<br />

Stichwort: „Gewinnspiel“<br />

Alte Schönhauser Str. 16<br />

10119 Berlin<br />

geWinnsPiel<br />

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die ganze Familie!<br />

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willkommen, sondern erwünscht! Mit mehr als einer halben Million Gäste im<br />

Jahr zählt BELANTIS zu den zehn größten Freizeitparks der Bundesrepublik.<br />

Besonders eignet sich ein Besuch mit Kindern zwischen sechs und 14 Jahren.<br />

14<br />

englischeSchulstadt<br />

2<br />

asiat.<br />

Buckelrind<br />

frühere<br />

ÜberseebesitzungBeschwerde<br />

15<br />

Schandpfahl<br />

zu Ende<br />

Gefängnisraum<br />

3<br />

Abk.:<br />

Beispiel<br />

Viehfutter<br />

Abzählreim:<br />

... mene<br />

muh<br />

16<br />

7<br />

Kfz-Z.<br />

Dänemark<br />

Hülsenfrucht<br />

17<br />

Ausruf<br />

des<br />

Schmerzes<br />

Kurort<br />

in<br />

Salzburg<br />

(A) (2 W.)<br />

1<br />

chines.<br />

Segelschiff<br />

Arbeitsunterbrechung<br />

®<br />

s1915.5-1<br />

37


38<br />

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Bad Wildungen – bedeutendes Heilbäder-Zentrum und<br />

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und prachtvoller Barock, heilende Quellen und Europas<br />

größter Kurpark zwischen Bad Wildungen und Reinhardshausen.<br />

Ein üppiges Gesundheits-, Kultur-, Sport-<br />

und Freizeitangebot macht die Stadt am urigen Nationalpark<br />

Kellerwald-Edersee besonders erlebenswert.<br />

Zukunftsorientiert „im Aufbruch“ und dabei doch traditionsbewusst,<br />

beschaulich und weltoffen zugleich,<br />

quicklebendig und doch naturnahe „Oase der Ruhe und<br />

Erholung“ – all das ist Bad Wildungen. Hinzu kommt<br />

das bezaubernde Umland mit dem märchenhaften Kellerwald<br />

und dem „Schneewittchendorf“ Bergfreiheit –<br />

Bad Wildungen ist auch Mitglied der Deutschen Märchenstraße.<br />

Nicht zuletzt deshalb war die schöne alte Stadt im Jahr<br />

2006 ideale Gastgeberin der Hessischen Landesgartenschau.<br />

Das meisterhaft gestaltete Gelände hat eindrucksvolle<br />

bleibende Akzente gesetzt und wird auch in<br />

Zukunft Gäste und Einheimische als außergewöhnliche<br />

Erlebniswelt anlocken und begeistern. Kommen Sie und<br />

genießen Sie Ihren Aufenthalt in „Hessens schönstem<br />

Garten“.<br />

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meinem Beitrag fördern.<br />

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Ich ermächtige die <strong>Volkssolidarität</strong>, die angegebenen Daten zu speichern und zum<br />

Zwecke von Gruppenversicherungsverträgen den mit der <strong>Volkssolidarität</strong> <strong>Bundesverband</strong><br />

e. V. kooperierenden Versicherungen zur Verfügung zu stellen. Die Vorschriften<br />

des Bundesdatenschutzgesetzes bleiben unberührt.<br />

der austritt bedarf der schriftform und ist nur zum ende eines kalenderjahres, unter<br />

Wahrung einer vierteljährlichen kündigungsfrist, möglich.<br />

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Tel.: 05621 / 3578, E-Mail: kurbetrieb.kentel@t-online.de<br />

Mitarbeiter/in für Aufbau eines ambulanten Pflegedienstes<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> in Bad Wildungen gesucht.<br />

einzugserMächtigung<br />

ich ermächtige die <strong>Volkssolidarität</strong>, die von mir zu zahlenden Beiträge von meinem<br />

nachstehenden Konto bis auf Widerruf einzuziehen und die maßgebenden Daten zu<br />

speichern. Die Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes bleiben unberührt.<br />

Beiträge an die <strong>Volkssolidarität</strong> sind steuerabzugsfähig.<br />

Monatsbeitrag<br />

(€)<br />

Das ergibt einen<br />

Jahresbeitrag (€)<br />

Bankleitzahl Kontonummer<br />

Name des Kreditsinstituts<br />

Zahlweise vierteljährlich: halbjährlich: jährlich:<br />

Name, Vorname des Kontoinhabers (wenn nicht selbst Kontoinhaber)<br />

Datum Unterschrift<br />

Interne Vermerke<br />

Mitgliedsbetrieb<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong>


40<br />

Die neue Sterbegeld-Vorsorge Plus<br />

Mit der neuen Sterbegeld-Vorsorge Plus können Sie schon zu Lebzeiten alles regeln und auf<br />

umfangreiche Vorteile und Leistungen bauen. Damit Ihre Angehörigen nicht nur finanziell<br />

entlastet werden, sondern auch Unterstützung im Trauerfall erhalten.<br />

Als Mitglied in der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

genießen Sie besonders günstigen<br />

und speziellen Schutz:<br />

Versicherungsträger: Hamburg-Mannheimer Lebensversicherungs-AG mit der Organisation für Verbandsgruppenversicherungen, Überseering 45, 22297 Hamburg<br />

Bitte ausfüllen und einsenden an:<br />

<strong>Volkssolidarität</strong><br />

<strong>Bundesverband</strong> e. V.<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Alte Schönhauser Str. 16<br />

10119 Berlin<br />

Telefon: 030/ 278 97-250<br />

�<br />

�<br />

Name<br />

Ja, ich möchte mehr über die Sterbegeld-<br />

Vorsorge Plus der <strong>Volkssolidarität</strong> wissen:<br />

Vorname:<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

Sterbegeld-Vorsorge Plus<br />

Sterbegeld von 1.000,- bis 12.500,- Euro<br />

Aufnahme bis 80 Jahre<br />

Keine Gesundheitsfragen<br />

Keine Wartezeit, lediglich Staffelung der<br />

Leistung im 1. Versicherungsjahr<br />

Staffelung entfällt bei Unfalltod<br />

Doppeltes Sterbegeld bei Unfalltod<br />

Beitragsbefreiung bei Pflegestufe III<br />

Verkürzte Beitragszahlungsdauer<br />

Assistance-Leistungen im Trauerfall<br />

z.B. 24-Stunden-Service-Hotline<br />

Koll. 303

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