Ausgabe 1/2008 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.
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Berliner sozialverbände machen mobil<br />
1. sozialgipfel der Bundeshauptstadt unter aktiver Mitwirkung der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
Maßnahmen gegen Armut – der 1. Berliner Sozialgipfel<br />
So kann es nicht weitergehen! Das war der Grundtenor einer<br />
Konferenz, die am 2. April dieses Jahres im Verbund von<br />
Berliner Sozial- und Wohlfahrtsverbänden im ver.di-Haus<br />
stattfand. Der Sozialverband Deutschland, die Berliner<br />
<strong>Volkssolidarität</strong>, ver.di, der Bund der Ruhestandsbeamten,<br />
Rentner und Hinterbliebenen<br />
(BRH), der<br />
Humanistische Verband<br />
Berlin sowie der VdK<br />
stellten sich – übrigens<br />
zum ersten Mal gemeinsam<br />
– den Fragen der<br />
Armut, die auch in der<br />
Bundeshauptstadt an<br />
Schärfe und Brisanz zugenommen<br />
hat.<br />
Zum Auftakt machte Senatorin<br />
Dr. Heidi Knake-<br />
Werner in ihrem Grußwort<br />
deutlich, dass eine<br />
konzentrierte Debatte<br />
darüber, wie Armut in<br />
all ihren Facetten bekämpft werden kann, aktuell und wichtig<br />
ist. Man müsse gegenwärtig von der tiefsten gesellschaftlichen<br />
Spaltung sprechen, die es je in der Geschichte der<br />
Bundesrepublik gegeben hat, betonte der Hauptgeschäftsführer<br />
des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes,<br />
Dr. Ulrich Schneider. Er beklagte eine zunehmende „Amerikanisierung“<br />
der Arbeitsverhältnisse in Deutschland, was<br />
zur Entsolidarisierung und zur gesellschaftlichen Ausgrenzung<br />
vieler Menschen führe.<br />
Der Kampf gegen die Armut soll verstärkt werden<br />
landesVerBand Berlin<br />
Prof. Peter Oehme vom BRH wie auch Prof. Frieder Otto<br />
Wolf, Präsident der Akademie des Humanistischen Verbandes,<br />
und Roland Tremper, Bezirksgeschäftsführer der<br />
Gewerkschaft ver.di, waren sich darin einig, das Thema<br />
Armut als gesellschaftliches Problem aller Altersgruppen<br />
aufzugreifen. Besonders schmerzhaft trifft das Kinder<br />
und Jugendliche. Die Zahl der betroffenen Kinder, die in<br />
Deutschland in Armut leben, ist auf eine Rekordhöhe von<br />
2,5 Millionen angewachsen.<br />
Die veranstaltenden Verbände und Organisationen fordern<br />
von der Politik, dass jeder Bürger durch Arbeit seinen<br />
Lebensunterhalt sichern könne. Dazu gehöre es auch, für<br />
junge Menschen genügend Ausbildungsplätze zu schaffen.<br />
Armut als gesellschaftliches Strukturproblem sei menschlich<br />
unakzeptabel und müsse auf allen Ebenen bekämpft<br />
werden.<br />
Die Teilnehmer des Gipfels sprachen sich dafür aus, mehr<br />
für eine öffentliche Mobilisierung und die Bündelung der<br />
Kräfte zu tun. Mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung<br />
wandten sich die Veranstalter des 1. Berliner Sozialgipfels<br />
an die staatlichen Verantwortungsträger, um sie zu schnel-<br />
lem Handeln aufzurufen und keine weiteren Kürzungen<br />
sozialer Leistungen zuzulassen. Dabei gehe es um alle betroffenen<br />
Bevölkerungsgruppen – von den Kindern über<br />
Arbeitslose bis hin zu den Rentnern. Die Teilnehmer der<br />
Konferenz wollen ihre Anstrengungen im Kampf gegen<br />
Armut verstärken und zukünftig besser koordinieren. Im<br />
kommenden Jahr soll es einen 2. Berliner Gipfel geben.<br />
Text und Fotos: Mario Zeidler<br />
Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner<br />
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