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Ausgabe 1/2008 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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12<br />

landesVerBand Berlin<br />

die <strong>Volkssolidarität</strong> ist ein verlässlicher Partner<br />

gespräch mit kerstin Beurich, stadträtin für schule, sport und soziales in Berlin-lichtenberg<br />

Welche rolle spielt in ihrem ressort<br />

die soziale arbeit mit den senioren?<br />

Wie viele gibt es in lichtenberg, und<br />

wie werden sie betreut?<br />

Derzeit leben in Lichtenberg etwa<br />

78.000 Menschen im Alter ab 55 Jahren,<br />

ein Drittel der Einwohner. Bis 2020<br />

wird in unserem Bezirk die Zahl der älteren<br />

Menschen um 21,2 Prozent weiter<br />

ansteigen. Das heißt, der demografische<br />

Trend zu einer immer älter werdenden<br />

Bevölkerung ist klar erkennbar. Nicht<br />

alle Senioren haben Betreuung nötig –<br />

es gibt die aktiven und vitalen „jungen<br />

Alten“ und es gibt chronisch kranke<br />

oder altersschwache Menschen. Allgemein<br />

ist aber der Wunsch nach einer<br />

selbstständigen Lebensführung.<br />

Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten,<br />

die das Bezirksamt und freie Träger in<br />

allen Stadtteilen zur Verfügung stellen:<br />

seniorenfreundliche Wohnmöglichkeiten<br />

mit und ohne Service, umfangreiche<br />

soziokulturelle und Beratungsangebote,<br />

ein Netz von ambulanten Hilfs- und<br />

Pflegediensten, stationäre und teilstationäre<br />

Pflegeeinrichtungen.<br />

Wie wird das Berliner „seniorenmitwirkungsgesetz“<br />

umgesetzt, und wo<br />

haben die senioren Mitsprache- und<br />

Mitwirkungsrecht?<br />

Das Bezirksamt hat dieses 2006 im Abgeordnetenhaus<br />

beschlossene Gesetz<br />

sehr begrüßt, denn es stärkt die Rechte<br />

der Senioren, am gesellschaftlichen<br />

Leben teilzuhaben. Wie in ganz Berlin<br />

wurde auch in Lichtenberg die Seniorenvertretung<br />

erstmals direkt gewählt<br />

und vertritt die älteren Menschen in allen<br />

Lebensbereichen.<br />

In den Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung<br />

haben die Senioren<br />

Rederecht, und sie bringen ihre Interessen<br />

aktiv im Bürgerhaushalt zur<br />

Geltung. Im Rahmen des seit 2004 im<br />

Bezirk gültigen „Handlungskonzepts<br />

für SeniorInnen“<br />

können sie sich<br />

bei der Entwicklung von<br />

neuen Angeboten beteiligen.<br />

Das sind konkrete<br />

Projekte in den Bereichen<br />

Wohnen, Gesundheit und<br />

Prävention, Pflege, Freizeit<br />

und Kultur, interkulturelle<br />

Öffnung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

– kurz, es geht<br />

um die Weiterentwicklung<br />

von Strukturen und Angeboten<br />

in der Altenarbeit. Es wird sehr<br />

spannend, welche Ergebnisse da zu erwarten<br />

sind.<br />

In den Stadtteilen arbeiten vielfältige<br />

Bürgergremien und Arbeitsgemeinschaften,<br />

Kiezbeiräte und Stadtteilkonferenzen,<br />

in denen sich bereits zahlreiche Senioren<br />

ehrenamtlich engagieren. Dazu<br />

sollten sie weiter motiviert werden, denn<br />

die Erfahrungen der älteren Generation<br />

haben für die Gestaltung des Gemeinwesens<br />

große Bedeutung. Das Bezirksamt<br />

spielt hier die Rolle der vernetzenden<br />

und steuernden Instanz. In Zukunft<br />

wird es die anstehenden Aufgaben nur<br />

gemeinsam mit solchen Partnern umsetzen<br />

können.<br />

Wo kann oder sollte die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

eine rolle spielen?<br />

Als mitgliederstärkste Wohlfahrtsorganisation<br />

ist die <strong>Volkssolidarität</strong> ein verlässlicher<br />

und kompetenter Partner für<br />

das Bezirksamt. So ist sie Träger der Koordinierungsstelle<br />

„Rund ums Alter“,<br />

von Pflege- und Wohneinrichtungen für<br />

Senioren. Viele ihrer Mitglieder gehören<br />

zum Kern der engagierten Bürger, und<br />

die Ortsgruppen führen ein reges soziales<br />

und kulturelles Leben. Auch die Solidarität<br />

mit den Schwachen der Gesellschaft<br />

wird hier groß geschrieben. Ich<br />

kenne die <strong>Volkssolidarität</strong> schon lange<br />

und arbeite gern mit ihr zusammen.<br />

Kerstin Beurich (re.) mit den Vorsitzenden der Sozialausschüsse<br />

gibt es ein Miteinander der generationen?<br />

Alle Träger von Seniorenarbeit sind<br />

generationenübergreifend tätig und<br />

fördern das Miteinander von Jung und<br />

Alt. Dafür gibt es viele gute Beispiele:<br />

gemeinsame Feste in den Stadtteilen,<br />

Kochen und Backen mit Kindern in Seniorenbegegnungsstätten<br />

oder Jugendliche<br />

bringen älteren Menschen den Umgang<br />

mit dem Computer bei. Das gilt<br />

es weiter auszubauen. Besondere Aufmerksamkeit<br />

ist auch der zunehmenden<br />

Zahl von Seniorinnen und Senioren mit<br />

Migrationshintergrund zu widmen.<br />

zum schluss noch eine persönliche<br />

frage: ihr ressort umfasst den „lebenslauf<br />

von der einschulung bis zum<br />

grabe“. Wie bewältigen sie diesen arbeitsumfang?<br />

Im Bezirksamt mit klugen und engagierten<br />

Mitarbeitern, darüber hinaus<br />

wirken gerade im sozialen Bereich viele<br />

Menschen ehrenamtlich mit. Und zu<br />

Hause geht es nur mithilfe der Großfamilie,<br />

denn keine Kita arbeitet rund um<br />

die Uhr.<br />

Vielen dank für die ausführlichen antworten.<br />

Wir wünschen ihnen weiterhin<br />

eine erfolgreiche arbeit.<br />

Die Fragen stellte Inge Junginger

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