Ausgabe 1/2008 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.
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gesunde ernährung – eine soziale frage?<br />
Steigende Lebensmittelpreise, erhöhtes Armutsrisiko: Wer kann sich eine ausgewogene Ernährung leisten?<br />
die deutschen sind zu dick: im europäischen Vergleich ist der anteil übergewichtiger<br />
Menschen hierzulande am höchsten. es ist zu befürchten, dass die soziale<br />
entwicklung hin zu einer größeren unterschicht dieses Problem in den kommenden<br />
Jahren noch verstärken wird. denn neben information und aufklärung sind es<br />
vor allem soziale faktoren, die den ernährungsstil beeinflussen.<br />
Eine eigenartige Entwicklung zeichnet<br />
sich ab: Die Menschen der oberen<br />
sozialen Schicht besitzen immer mehr,<br />
schrumpfen aber in der Menge; diejenigen<br />
am unteren Ende der Einkommensskala<br />
haben immer weniger Geld<br />
zur Verfügung und nehmen im Umfang<br />
zu – nicht nur zahlenmäßig, sondern<br />
auch was ihre Leibesfülle betrifft. Wenig<br />
zum Leben zu haben und trotzdem<br />
ein Zuviel an Körpergewicht, dieser<br />
Gedanke scheint nicht logisch. Doch<br />
die derzeit stattfindende Umverteilung<br />
von unten nach oben und die damit verbundene<br />
soziale Umschichtung fordern<br />
gesundheitliche Tribute: Übergewicht<br />
steht in vielen Fällen in direktem Zusammenhang<br />
mit Einkommen, Bildung,<br />
sozialem Status.<br />
Laut der im Januar dieses Jahres erschienenen<br />
Nationalen Verzehrsstudie<br />
sind jeder fünfte Junge und jedes<br />
sechste Mädchen übergewichtig. Noch<br />
iM BlickPunkt<br />
dramatischer sind die Zahlen bei den<br />
Erwachsenen: Zwei Drittel der Männer<br />
und über die Hälfte aller Frauen in<br />
Deutschland sind zu dick, 20 Prozent<br />
davon sogar adipös, fettleibig.<br />
Die Folgen von Übergewicht können<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes<br />
mellitus Typ 2 sein. Bluthochdruck<br />
und Fettstoffwechselstörungen sind keine<br />
Seltenheit. Krankheiten, die in der<br />
Regel bei älteren Menschen auftauchen,<br />
sind heute schon bei dicken Kindern zu<br />
finden. Der jüngste Patient in Deutschland<br />
mit Altersdiabetes ist fünf Jahre alt,<br />
bei einem zwölfjährigen Mädchen wurde<br />
eine Fettleber diagnostiziert. Schon<br />
vor vier Jahren warnten Wissenschaftler<br />
der Universität Bremen in Bezug auf zu<br />
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