NEWS 2012 - Break Point

NIEMINEN ÜBERRASCHT DIE TENNISWELT MIT ZWEITEM TITEL
wie immer beschrieb Jarkko seine Leistung so: „Ich habe den Ball ganz gut
getroffen in Sydney.“ So kann man es auch nennen, wenn man auf dem
Weg zum Titel einen einzigen Satz abgibt.
Dass die Turnierwoche von Sydney für den Überraschungssieger mit einer
Endspielniederlage im Doppel gegen die Bryan-Zwillinge endete, spielte nur
noch einen Nebenrolle. Jarkko hatte ihn endlich, den zweiten Titel. Satt sei er
deswegen aber nicht, betont der 30-Jährige. „Ich versuche jeden Tag, mein
Spiel zu verbessern und an meine Grenzen zu kommen. Die Ergebnisse stellen
sich dann von selbst ein und natürlich hoffe ich auf weitere Turniersiege.“
Die würden nicht nur ihm guttun, sondern auch dem finnischen Tennis.
„Unser Sport steht zu Hause deutlich im Schatten von Eishockey und Fußball.“
Allmählich werde Tennis populärer und „vielleicht gehört es ja eines
Tages zu den Traditionssportarten in Finnland“. Dafür braucht es Helden
wie ihn, der zwar sagt, er sei daheim nicht wirklich berühmt, zugleich aber
einräumt, dass ihn die Leute schon erkennen, wenn er unterwegs ist. Angemerkt
sei hier, dass seine Heimat-Arena gerade erst in „Jarkko Nieminen
Arena“ umgetauft und der Namensgeber zum achten Mal zum besten
Sportler von Südwest-Finnland gewählt wurde.
Beliebt macht ihn auch seine Bodenhaftung. Innerlich abgehoben ist
Jarkko Nieminen nie. Das zeigt auch der ausführliche Blog, den er auf seiner
Homepage führt. Oder sein Besuch beim Fußball-Klassiker Real Madrid
gegen Barcelona. Nicht etwa im Vip-Bereich, wie die prominenteren
Kollegen - nein, mitten im Fanblock der Katalanen. Oder seine besondere
Heimatliebe zu „Fazer“, einer finnischen Schokoladensorte. „Der besten
der Welt“, wie er sagt. Ja, Nieminen ist eine so ehrliche Haut, dass er sogar
seine höchsten Niederlagen schonungslos zugibt – die gegen Ehefrau Anu
auf dem Badmintoncourt. Die Gattin ist Finnlands Beste in der Disziplin
und „ich gewinne gegen sie keinen Punkt“.
Auch Jarkkos Tennis-Karriere war vor einigen Jahren ins Stocken geraten.
In der Weltrangliste hielt die frühere Nummer 13 gerade noch so einen Platz
in den Top 100. Zu wenig für einen mit seinen Fähigkeiten. Dann kam er zur
GERRY WEBER BREAKPOINT-BASE und Coach Jan de Witt. „Er hat mir sehr ge-
B R E A KPOINT-NEWS | 07