25 Jahre - KKV Bundesverband
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Fotos: <strong>KKV</strong>/Tobias Gotthardt<br />
Der Glaube muss strahlen<br />
um die Kirche zu erneuern, müssen wir zuerst bei uns selbst anfangen.<br />
Liebe <strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er!<br />
Drei tage hatten wir die<br />
Gelegenheit, an unserem<br />
Informationsstand am Wasserturm<br />
die Besucher des mannheimer<br />
Katholikentages über die Ziele und<br />
aufgaben des <strong>KKV</strong> zu informieren. Und<br />
das Interesse an unserem Verband war<br />
außerordentlich groß. So schrieb uns<br />
später ein teilnehmer aus Wuppertal:<br />
„Ich freue mich, dass es Ihren Verband<br />
gibt, der sich für Bildung im Bereich<br />
katholischer Soziallehre wie etwa<br />
durch die Idee eines Katechismus der<br />
Soziallehre einsetzt und wo ich somit<br />
Impulse für mein kommunalpolitisches<br />
engagement und Stellungnahmen<br />
zu aktuellen politischen Fragen im<br />
licht der Soziallehre finden kann.“ Im<br />
Giessener anzeiger, deren redakteurin<br />
ebenfalls unseren Stand besuchte,<br />
konnte man am 19. mai im rahmen<br />
eines Berichts über den Katholikentag<br />
unter anderem lesen, dass sich der<br />
<strong>KKV</strong> für den Sonntagsschutz und vor<br />
allem für mehr ethik in der Wirtschaft<br />
einsetze. Und in der tat: mit unseren<br />
liegestühlen, die den aufdruck „Ich<br />
bin Sonntagsschützer“ trugen, stießen<br />
wir fast einhellig bei den Besuchern auf<br />
Zustimmung. Gleichzeitig war diese<br />
aussage vielfach ein guter aufhänger<br />
für interessante Gespräche. Für den<br />
mannheimer <strong>KKV</strong>-Vorsitzenden, Dr.<br />
hans-Georg Weßjohann, und seinen<br />
Stellvertreter, Franz hohler, die beide<br />
am <strong>KKV</strong>-Stand im einsatz waren, war es<br />
zudem eine gute Gelegenheit, für ihre<br />
Ortsgemeinschaft zu werben.<br />
Was bleibt nun vom Katholikentag?<br />
Bewirkt er einen neuen aufbruch in<br />
unserer Kirche? Und wenn ja, wie<br />
sieht dieser aus? Papst Benedikt XVI.<br />
hat dies in seinem Grußwort wie folgt<br />
formuliert: „erneuerung trägt nur<br />
Frucht, wenn sie aus dem wirklich<br />
neuen von Christus her geschieht, der<br />
der Weg, die Wahrheit und das leben<br />
ist (vgl. Joh 14,6). So betrifft aufbruch<br />
neue mitte 02/12<br />
jeden Gläubigen persönlich und zuinnerst.“<br />
In unserem Brief an erzbischof<br />
Zollitsch, in dem wir seinerzeit unsere<br />
Sichtweise zum Gesprächsprozess<br />
äußerten, schrieb ich unter anderem:<br />
„Ziel dieses Prozesses sollte es sein,<br />
gemeinsam Wege aufzuzeigen, wie der<br />
christliche Glaube in der heutigen Zeit<br />
mehr Strahlkraft gewinnen kann. Um<br />
dies zu erreichen, sollten wir in erster<br />
linie bei uns selbst anfangen und<br />
prüfen, ob wir auch selbst glaubwürdige<br />
Zeugen unseres Glaubens sind.“<br />
Von daher bin ich der auffassung, dass<br />
viele der aktuell diskutierten themen<br />
wie Pflichtzölibat, Frauenpriestertum,<br />
Kommunionempfang für wiederverheiratete<br />
Geschiedene, gemeinsames<br />
abendmahl usw. an Brisanz verlieren<br />
würden, wenn man sich mit ihnen im<br />
lichte des Glaubens aber auch des<br />
katholischen Kirchenverständnisses<br />
und vor allem vorurteilsfrei auseinandersetzen<br />
würde.<br />
Im mannheimer aufruf des Zentralkomitees<br />
der deutschen Katholiken<br />
(ZdK) zum Katholikentag heißt es:<br />
„mit Sorge sehen wir, wie verschiedene<br />
Gruppen innerhalb der Kirche für sich<br />
allein beanspruchen, den Willen Gottes<br />
authentisch auszulegen, das innerkirchliche<br />
Gespräch über den Glauben verweigern<br />
oder sich sogar das Katholischsein<br />
absprechen. als Vertreterinnen<br />
und Vertreter von räten, Verbänden<br />
aUF eIn WOrt<br />
und Gemeinschaften, … suchen wir<br />
das Verbindende und wollen dazu beitragen,<br />
dass das äußere Bild der Kirche<br />
nicht durch ihre inneren Konflikte<br />
bestimmt wird, sondern durch die<br />
Vergegenwärtigung der Botschaft Jesu<br />
in unserer Zeit.“<br />
ein weiterer höhepunkt in unserer<br />
<strong>KKV</strong>-arbeit war die Preisverleihung<br />
anlässlich des vom Fördererkreis für<br />
Bildungsarbeit im <strong>KKV</strong> ausgelobten<br />
aufsatzwettbewerbs „Soziale marktwirtschaft<br />
und katholische Soziallehre<br />
– Grundlagen ethisch verantwortlichen<br />
handelns in der Wirtschaft“. hier<br />
konnten drei Oberstufenschülerinnen<br />
von katholischen Gymnasien aus der<br />
hand von Prof. Dr. norbert Walter in<br />
der Katholischen akademie in Berlin<br />
ihre Geldpreise entgegennehmen. Der<br />
Wettbewerb sollte junge menschen<br />
motivieren, sich über unser Wirtschaftssystem<br />
Gedanken zu machen<br />
und dabei christlich-ethische Werte<br />
der katholischen Soziallehre in ihren<br />
Überlegungen berücksichtigen.<br />
Darüber hinaus war es mir eine<br />
besondere Freude, im april beim<br />
100-jährigen Jubiläum der Ortsgemeinschaft<br />
letmathe dabei gewesen zu<br />
sein. Konnten wir hier doch gleichzeitig<br />
den 65. <strong>Jahre</strong>stag der Wiedergründung<br />
des <strong>KKV</strong> nach dem Krieg begehen. Sie<br />
sehen, die Zeit der Verbände – und damit<br />
auch des <strong>KKV</strong> – ist nicht überholt,<br />
sondern aktueller denn je. Denn wenn<br />
wir die Welt in unserem Sinne verändern<br />
wollen, müssen wir uns persönlich<br />
dafür einsetzen. Und genau das ist der<br />
Sinn unseres engagements im <strong>KKV</strong>.<br />
Wie hat es Charles Kingsley so schön<br />
formuliert: „Viele handeln so, als wären<br />
Komfort und luxus das Wichtigste<br />
im leben. Doch zum wahren Glück<br />
brauchen wir nichts weiter als etwas,<br />
wofür wir uns begeistern können.“ Was<br />
hindert uns daran, uns für den <strong>KKV</strong> und<br />
seine Ziele zu begeistern? es grüßt Sie<br />
herzlich Ihr<br />
Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender<br />
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