25 Jahre - KKV Bundesverband
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Fotos: <strong>KKV</strong>/privat<br />
D<br />
ie unter dem titel „Der<br />
Verband katholischer kaufmännischer<br />
Vereinigungen<br />
Deutschlands 1877 – 1933“ erschienene<br />
Dissertationsschrift ist die erste<br />
umfassende wissenschaftliche arbeit<br />
zur Geschichte des <strong>KKV</strong>. mehrfach<br />
wurde seit langem der Wunsch nach<br />
einer historiographischen Darstellung<br />
des Verbandes geäußert. So schrieb<br />
schon 1927 der damalige Vorsitzende<br />
Josef Kraus in der Verbandszeitschrift<br />
„merkuria“: „Die überaus lehrreiche<br />
und interessante Geschichte und entwicklung<br />
unseres Verbandes durch ein<br />
größeres Geschichtswerk der breiteren<br />
Öffentlichkeit zu übergeben, wird<br />
eine wichtige arbeit ganz besonderer<br />
art sein“ (merkuria 46. Jg. nr. 19, S.<br />
243). eine auf intensiver Quellenarbeit<br />
gründende geschichtswissenschaftliche<br />
Untersuchung des Verbandes blieb<br />
jedoch ein Desiderat, was unter anderem<br />
zur Folge hatte, dass der Verband<br />
in der Katholizismusforschung bisher<br />
nicht die Beachtung erfahren hat, die<br />
ihm auf Grund seiner Bedeutung als<br />
Berufsverband der Katholiken in Wirtschaft<br />
und Verwaltung zukommt. Da<br />
die inzwischen 135-jährige Geschichte<br />
des <strong>KKV</strong> nicht mehr im rahmen einer<br />
einzigen Dissertation wissenschaftlich<br />
fundiert darzustellen ist, war entweder<br />
eine Festlegung auf einzelaspekte oder,<br />
im Falle einer Gesamtdarstellung, eine<br />
zeitliche eingrenzung vorzunehmen.<br />
Die entscheidung fiel zu Gunsten<br />
einer breit angelegten Untersuchung<br />
des Zeitraums von der Verbandsgründung<br />
bis1933. Folgende Überlegungen<br />
waren ausschlaggebend: Die erste und<br />
damit grundlegende geschichtswissenschaftliche<br />
arbeit über den <strong>KKV</strong> sollte<br />
zeitlich die Gründungs- und Konsolidierungsphase<br />
sowie die erste Blütezeit<br />
des Verbandes berücksichtigen und<br />
inhaltlich das gesamte Spektrum der<br />
zahlreichen aktivitäten und Publikationen<br />
sowie die Organisationsstrukturen<br />
neue mitte 02/12<br />
einbeziehen. Der Schwerpunkt liegt<br />
auf der Zeit der Weimarer republik,<br />
als der Verband den höhepunkt seiner<br />
aktivität und den höchsten mitgliederstand<br />
(ca. 45.000 mitglieder in knapp<br />
400 Ortsvereinigungen) erreicht hatte.<br />
Obgleich die Bestände des Verbandsarchivs,<br />
einiger Bistumsarchive und<br />
zahlreicher Ortsvereinsarchive im Krieg<br />
weitgehend vernichtet wurden, ist die<br />
Quellenlage für den Untersuchungszeitraum<br />
recht günstig.<br />
Die recherche war mit vielen Fahrten<br />
und einigen reisen verbunden und<br />
erfolgte im essener Verbandsarchiv,<br />
in zahlreichen (erz-)bischöflichen<br />
archiven (Köln, aachen, augsburg,<br />
Fulda, hildesheim, limburg, mainz,<br />
Paderborn, trier, Würzburg), in<br />
Stadtarchiven und Universitätsbibliotheken,<br />
in der Staatsbibliothek Berlin<br />
sowie in der Bibliothek des Volksvereins<br />
für das katholische Deutschland<br />
in mönchengladbach. einen großen<br />
Fundus an Informationen, insbesonde<br />
Ortsebene, enthalten die zahlreichen<br />
aUS Dem BUnDeSVerBanD<br />
Kein Frömmigkeitsverein<br />
Erstmals ist eine umfangreiche dissertation über den <strong>KKV</strong> erschienen. das Werk zeigt, wie der<br />
Verband von Anfang an die Gesellschaft mit gestaltete.<br />
Verband mit idealen Zielen und<br />
wirtschaftlichen interessen<br />
Die Autorin anlässlich der Verleihung des Doktortitels.<br />
Festschriften, von denen 160 für die<br />
arbeit ausgewertet wurden.<br />
Die arbeit berücksichtigt politische,<br />
kirchengeschichtliche, wirtschafts- und<br />
sozialpolitische sowie kulturgeschichtliche<br />
aspekte und befasst sich sowohl<br />
mit den Organisationsstrukturen als<br />
auch mit dem Vereinsleben auf örtlicher<br />
ebene. Die arbeit zeigt auf, dass<br />
der <strong>KKV</strong> von Beginn an ein Verband<br />
sowohl mit idealen Zielen als auch mit<br />
wirtschaftlichen Interessen war. er war<br />
kein Frömmigkeitsverein, sondern ein<br />
sehr wacher und aktiver Berufsverband<br />
auf konfessioneller Basis, der durch<br />
Öffentlichkeitsarbeit und parlamentarische<br />
Kontakte dem christlichen<br />
Solidarismus auf wirtschafts- und sozialpolitischem<br />
Gebiet Geltung verschaffen<br />
wollte und die soziale Stellung der<br />
katholischen Kaufleute zu verbessern<br />
suchte. vl/nm<br />
Veronika Laufen: der Verband<br />
katholischer kaufmännischer Vereinigungen<br />
deutschlands 1877-1933<br />
(Beiträge zur Kulturgeschichte Bd.<br />
22), Frankfurt am Main 2011, Verlag<br />
peter Lang<br />
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