Bruecke 080409 Jahresbericht Druck.indd - BRÜCKE Augsburg eV
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Roman war zu dieser Zeit kurz davor, selbst alles hin-<br />
zuwerfen und die Schule freiwillig zu verlassen. Von<br />
den Eltern und mir ließ er sich dann jedoch immer<br />
wieder dazu ermutigen, am Ball zu bleiben. Wünsche<br />
wechselten vom relativ unrealistischen Traum des Bank-<br />
kaufmanns zum Kellner und sind nach wie vor noch sehr<br />
unstet. Es war schwierig, ihn zur aktiven Praktikums-<br />
suche zu motivieren und ihm auch deutlich zu machen,<br />
dass er keine Zeit mehr hat, das Thema Berufswahl und<br />
Ausbildungssuche aufzuschieben. Irgendwann machte<br />
es wohl Klick bei ihm und er war bereit, entsprechende<br />
Unterstützung anzunehmen und aktiv mitzuarbeiten.<br />
Ende Februar 08 beginnt er nun auch tatsächlich ein<br />
Praktikum in einem Baumarkt als Einzelhandelskauf-<br />
mann. Momentan freut er sich darauf. Wenn er sich<br />
gut anstellt und ein bisschen Glück hat, kann er im<br />
September eine entsprechende Ausbildung beginnen.<br />
Deutlich wurde in diesem Zusammenhang, wie sehr<br />
Roman Bestätigung und Lob benötigt. Auch spielten bei<br />
seinen Straftaten (Diebstahl und Sachbeschädigung<br />
in Form eines Graffititags) der Freundeskreis und das<br />
weitläufigere Umfeld bzw. dessen (erwartete) Reaktion<br />
16<br />
Arbeitsweisung<br />
LIST-Projekt<br />
Fortbildung<br />
Betreuungsweisung<br />
Soziale Gruppenarbeit<br />
Spendenseite<br />
Sozialer Trainingskurs<br />
Gewaltprävention<br />
Veranstaltungen<br />
Mutter-Kind-Gruppe<br />
Konflikttraining<br />
Team/Vorstand<br />
Väter-Gruppe<br />
eine bedeutende Rolle. Roman sucht nach Orientierung,<br />
oft wirkt er hilflos und wendet dann die „mir ist jetzt<br />
alles egal“ - Strategie an oder verdreht die Wahrheit.<br />
Inzwischen kann ich mit ihm sehr gut darüber sprechen,<br />
was in ihm abläuft; auch darüber, was zuhause passiert,<br />
wenn es mal wieder zwischen ihm und seinem Bruder<br />
oder seinen Eltern heftigen Streit gibt. Roman vergreift<br />
sich nicht selten erheblich im Ton und missachtet<br />
Regeln, wie z.B. pünktlich nach Hause zu kommen.<br />
Romans Eltern stehen der Betreuungsweisung sehr<br />
positiv gegenüber, nehmen Anregungen an und<br />
empfinden es nicht als unangebrachte Einmischung<br />
in die Familie, wenn z.B. Regeln (wie z.B. ein fester<br />
Taschengeldbetrag) vorgeschlagen werden.<br />
Nach einer etwas holprigen Anlaufzeit ist Roman in-<br />
zwischen sehr zuverlässig, was das Einhalten seiner<br />
Termine im Rahmen der Betreuungsweisung angeht.<br />
Ich gehe davon aus, dass er gerne in die <strong>BRÜCKE</strong> kommt,<br />
auch, wenn es nicht selten Reibungen (wegen der Schule,<br />
neuer Anzeigen u.ä.) gibt. Er ist offen für Anregungen<br />
und lässt sich mit ein wenig Nachdruck und für ihn<br />
spürbarem Wohlwollen leiten.<br />
Gruppenarbeit/U-Haft<br />
Bürgerengagement<br />
Gesprächsweisung<br />
ARGE-Projekte<br />
Pressespiegel