Bruecke 080409 Jahresbericht Druck.indd - BRÜCKE Augsburg eV
Bruecke 080409 Jahresbericht Druck.indd - BRÜCKE Augsburg eV
Bruecke 080409 Jahresbericht Druck.indd - BRÜCKE Augsburg eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GRUPPENARBEIT MIT<br />
UNTERSUCHUNGSGEFANGENEN<br />
Das Angebot richtet sich an männliche U-Häftlinge der<br />
JVA Hochfeld. Bis zu acht Jugendliche im Alter von ca.<br />
15 - 21 Jahren können an der fortlaufenden Gruppe teil-<br />
nehmen. Mittwochnachmittags treffen wir die Jugend-<br />
lichen für jeweils eineinhalb Stunden im Gruppenraum<br />
der JVA. Die Teilnahme an der Gruppe ist freiwillig,<br />
muss jedoch von den Jugendlichen schriftlich beim<br />
Leiter der JVA beantragt werden.<br />
Neben Diskussionsrunden arbeiten wir viel in Klein-<br />
gruppen und bearbeiten dort zusammen mit den U-<br />
Häftlingen aktuelle Themen, wie z. B. Jugendgewalt und<br />
-arbeitslosigkeit. Aber auch ihre persönlichen Hinter-<br />
gründe (Familie, Delikt etc.) und ihre Zukunftsvorstel-<br />
lungen sind wichtige Inhalte der Gruppe. Ferner werden<br />
Themen wie: „Welche Hindernisse und Schwierigkeiten<br />
werden nach meiner Entlassung auf mich zukommen?“<br />
oder „Wie gehe ich mit der Situation „U-Haft“ um?“ in-<br />
tensiv und individuell erörtert.<br />
Die Gruppe wird von den Jugendlichen sehr gut an-<br />
genommen. Um dies zu verdeutlichen, ein Auszug aus<br />
einem Bericht eines Jugendlichen über unser Gruppen-<br />
angebot.<br />
32<br />
Arbeitsweisung<br />
LIST-Projekt<br />
Fortbildung<br />
Betreuungsweisung<br />
Soziale Gruppenarbeit<br />
Spendenseite<br />
Sozialer Trainingskurs<br />
Gewaltprävention<br />
Veranstaltungen<br />
Mutter-Kind-Gruppe<br />
Konflikttraining<br />
Team/Vorstand<br />
Das U-Haft-Projekt der <strong>BRÜCKE</strong><br />
Erlebnisse, Erfahrungen und was die Gruppe uns bedeutet<br />
Geleitet wird die Gruppe von zwei Leuten von der<br />
<strong>BRÜCKE</strong> – Tiina und Johannes. Die machen ihren Job<br />
unserer Meinung nach sehr gut, da sie uns, obwohl wir<br />
„Kriminelle“ sind, offen gegenübertreten. Die respektieren<br />
uns, auch wenn sie unsere Tat nicht gutheißen. Sie sind<br />
mit Elan dabei, mit uns Themen zu besprechen, die für<br />
uns wichtig sind. Aus diesem Grund macht es uns auch<br />
Spaß und wir arbeiten gut mit. Wir werden gefordert, uns<br />
mit Sachen, auch manchmal sehr unangenehmen Sachen<br />
– z. B. wie es unseren Familien mit unserer Inhaftierung<br />
geht – auseinanderzusetzen. Tiina und Johannes, glaub<br />
ich, interessieren sich hauptsächlich für unsere Meinung<br />
zu verschiedenen Themen, was sie auch jede Woche aufs<br />
Neue veranlasst, uns Fragen aus dem Spektrum „Leben<br />
eines Menschen“ zu stellen. Es kommen dann so Fragen<br />
wie z.B. „Was ist euch in einer Partnerschaft wichtig?“<br />
oder „Wie kommt ihr mit dem Knastalltag klar und wie<br />
verarbeitet ihr ihn?“. Diese Fragen werden dann von uns<br />
entweder in Kleingruppen oder auch alleine beantwortet.<br />
Die Ergebnisse werden dann jeweils den anderen vorge-<br />
tragen. Wenn wir gut mitgearbeitet und noch Zeit haben,<br />
machen wir manchmal noch Spiele, wie z. B. Stadt, Land,<br />
Fluss, was gut fürs Gehirn ist.<br />
Abschließend möchte ich noch sagen, dass die <strong>BRÜCKE</strong>-<br />
Gruppe uns Häftlingen sehr viel bedeutet, da wir in<br />
diesen knapp 1 1/2 Stunden den Knastalltag etwas ver-<br />
gessen können und aber trotzdem auf unterschiedliche<br />
weise mit uns und der damit verbundenen Problemen<br />
beschäftigen.<br />
Väter-Gruppe<br />
Gruppenarbeit/U-Haft<br />
Bürgerengagement<br />
Kevin, 19 Jahre, seit 4 1/2 Monaten in U-Haft<br />
Gesprächsweisung<br />
ARGE-Projekte<br />
Pressespiegel