budoka - Dachverband für Budotechniken Nordrhein-Westfalen e.V.

JIU-JITSU
Deutscher Fachsportverband für Jiu-Jitsu Nordrhein-Westfalen e.V.
Jiu-Jitsu-Lehrgang in Hilden
Verteidigung
gegen erfahrene
Angreifer
Stell Dir vor, Du verteidigst
Dich gegen einen Angriff
mit Seoi-Nage, Kote-Gaeshi
o.ä. und dein Angreifer kennt
diese Technik und - kontert
diese erfolgreich! Hier setzte
der Lehrgang „Verteidigung
gegen erfahrene Angreifer“ an.
Im Teil 1 dieser Reihe wurden
Techniken vermittelt, die gegen
erfahrene Angreifer aus dem
Bereich Jiu-Jitsu und Judo
als Konter-/Konter-Konter-
Techniken möglich sind. Mit
Manfred Thull (3. Dan Jiu Jitsu)
und Ralf Faßbender (1. Dan
Judo) standen uns im Judo-
Leistungszentrum Hilden zwei
erfahrene Referenten auf der
Tatami gegenüber, um uns 18
Lehrgangsteilnehmer gehörig
ins Schwitzen zu bringen.
Dies begann mit Ralfs
Powermusik und einem ordentlichen
Judo-Aufwärmtraining.
Der Lehrgang selbst gliederte
sich in drei Teile. In den beiden
ersten Unterrichtseinheiten
übten wir bei Manfred und Ralf
im Wechsel Jiu- und Judo-
Techniken im Stand bzw. am
Boden. Kontertechniken sind
im Regelfall nur dann anwendbar,
wenn die vorausgegangene
Technik falsch oder zu langsam
durchgeführt wurde. Und
so folgten den dynamischen
Angriffen mit realistischen
Angriffsgeschwindigkeiten eine
sehr dynamische Fallschule
Ralf Faßbender und Manfred Thull
- und die Anzahl der möglichen
Kontertechniken relativierte
sich automatisch. Auf den
Angriff Seoi-Nage folgte als
eine Möglichkeit Kuzure-Sumi-
Gaeshi und den Waki-Gatame
konterten wir erfolgreich mit
Ude-Hishigi-Ashi-Guruma in
Eri-Jime, um nur zwei Beispiele
zu nennen. Abgeschlossen wurden
die Techniken jeweils mit
Fixiertechniken am Boden, was
nicht selten - und auch von den
Kuzure Yoko-Otoshi mit anschließendem
Kesa-Gatame
Kani-Basami
Referenten gewollt - in einem
kleinen Randori endete.
Nach Erlernen der gezeigten
Techniken konnten
wir dann mit unseren Partnern
die Grenzen der Konter- und
Weiterführungstechniken
ausloten und weitere Lösungen
aus dem eigenen Technikwissen
einbauen. So kamen in
rascher Folge neue Konter- und
Weiterführungstechniken hinzu,
die mit glänzenden Augen der
Referenten beobachtet wurden
- war doch ein Ziel des Lehrgangs,
„Ideen für das normale
Training zu liefern und nicht
starre Vorgaben“.
Gegen 17.30 Uhr waren
die „Festplatten“ dann voll und
Manfred und Ralf beendeten
den Lehrgang unter Applaus
der Teilnehmer. Auch Markus
Speckamp besuchte uns an diesem
Nachmittag. Wegen eines
Bänderrisses konnte er zwar
nicht aktiv mitmachen, schoss
dafür jedoch die Fotoserie.
Mit den Worten zweier
jugendlicher Lehrgangsteilnehmer
vom TuS Rondorf (Asuan
und Sebastian) schließe ich
diesen Bericht: „Der Judo-
Bodenkampf-Lehrgang war
bis jetzt auf jeden Fall der
Beste. Wir haben richtig viel
Spaß gehabt, am meisten beim
Aufwärmen! Eine ganze Menge
schöne Techniken (von denen
ich zwei schon in meinem
Vereinstraining hinbekommen
habe ;-) ) wurden gezeigt. Also,
ich hoffe nur, dass es bald noch
einen Lehrgang dieser Art gibt,
ich würde mich richtig freuen.
Immer wieder gern :-).“
„Ich fand diesen Lehrgang
besonders ansprechend
(auch die Aufwärmübungen,
da ich mich selber sehr für
Bodenkampf interessiere). Der
Lehrgang hat mir wichtige
Techniken gezeigt, die ich auch
im Nachhinein selber üben
konnte. Unter anderem haben
mir die Reaktionsspiele und
die wirksamen Konter gegen
Konter gefallen, da wir hier
Techniken gelernt haben, die
man im Ernstfall auch wirksam
einsetzen kann.“
Text: K.-H. Muhs/Manfred Thull
Fotos: Markus Speckamp
Würgen - Hebeln - Fixieren
62 9/2010 der budoka