Ökum. Gemeindebrief "Lichtblick" Dezember 2011 - Evangelische ...

tern, David und Linet Abdolahian,
und ihren beiden Kindern musste im
Jahr 2002 aus dem Iran fliehen. Sie
lebten in Teheran und wurden dort
mehr und mehr diskriminiert und als
armenische Christen verfolgt, sodass
die Flucht nach Deutschland,
wo schon Freunde und Angehörige
lebten, einen möglichen Ausweg bot.
Zunächst kamen sie in Schöppingen
in ein Auffanglager, wo sie auch
Sprachunterricht erhielten. Xanten
war dann die zweite Station. Seitdem
kümmern sich der Arbeitskreis
Asyl der Eine-Welt-Gruppe Xanten
und in ihrem Auftrag Frau Pullich-
Stöffken um die Abdolahians, die zunächst
den Status von Asylbewerbern
hatten.
Besonders eindrucksvoll kann die
v. l.: Heike Pullich-Stöffken, Linet, David und Lilian Abdolahian
Tochter Lilian die Erlebnisse und Erfahrungen
aus ihrer Sicht schildern.
Sie war damals 9 Jahre alt, als die
Familie nach Xanten kam, und wurde
wegen ihrer zunächst geringen
deutschen Sprachkenntnisse in die
Klasse 7 der Hauptschule aufgenom-
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men. Die Hausaufgabenhilfe des AK
Asyl bot Hilfe, Unterstützung und Förderung.
Zusätzlich besuchte sie gemeinsam
mit ihren Eltern, aber auch
allein, Sprachkurse an der VHS, sodass
ihr Tag völlig ausgefüllt war.
Aber die Mühe lohnte sich. Lilian hatte
in der Schule Erfolg. Ihr Abschluss
an der Hauptschule mit der Fachoberschulreife
ermöglichte ihr den
Besuch der gymnasialen Oberstufe
(Leistungskurse Informatik und Mathematik)
am Moerser Berufskolleg,
wo sie ihr Abitur „baute“. Und seitdem
studiert sie an der Heinrich-Heine-Universität
in Düsseldorf Informatik.
Eine tolle Leistung, bedenkt man
ihre Lebensgeschichte und den vergleichsweise
kurzen Zeitraum, in
dem sie dies alles bewältigte. Mit
Recht sind ihre Eltern und auch Frau
Pullich-
Stöffken stolz
auf Lilians Leistung.
Und sie
selbst? Natürlich
ist auch
sie stolz auf
sich, und sie
gibt gerne etwas
an andere
weiter: In der
Schülerhilfe
gibt sie Unterricht
im Fach
Mathematik.
Ihr jüngerer
Bruder besucht
das Xantener
Gymnasium
und hat dort viele Freunde. Auch er
wird sicher seinen Weg gehen.
Seit 2009 nun ist das Asylbewerber-
Verfahren abgeschlossen. Die Unsicherheit
ist einem unbegrenzten Aufenthaltsrecht
gewichen und nach zunächst
beengten Verhältnissen be