Ökum. Gemeindebrief "Lichtblick" Dezember 2011 - Evangelische ...
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Fenster auf, die Menschen standen in<br />
den Straßen und eine Hochstimmung<br />
der Freude, Dankbarkeit und Zusammengehörigkeit<br />
erfasste die, die das<br />
erleben durften. Bis zum darauf folgenden<br />
Weihnachtsfest rief nur immer<br />
eine Glocke zur Messe, aber am<br />
Heiligen Abend wurden die Menschen<br />
dann von der wunderbaren<br />
Klangfülle aller sieben Glocken in die<br />
Kirche begleitet, und so ist es bis heute.<br />
Auch wenn Sonn- und Festtags-<br />
Geläut immer noch von vielen Menschen<br />
als ästhetischer Genuss wahrgenommen<br />
werden, so gewöhnen wir<br />
uns doch an Wunder, und Glocken<br />
sind ein technisches Wunder.<br />
' Wir haben 'Läutemaschinen' erfunden,<br />
die die Glocken erklingen lassen,<br />
um sie in den Dienst vieler Funktionen<br />
zu stellen. Eine Besonderheit<br />
in Marienbaum ist sicherlich das Glockenspiel,<br />
was zweimal am Tag (kurz<br />
vor 11,00 h und kurz vor 17.00 h) Lieder<br />
aus dem 'Gotteslob' spielt, die<br />
den Stationen des Kirchenjahres entsprechen.<br />
Nicht nur die Dorfbewoh-<br />
ner, auch viele Wallfahrer und sonstige<br />
Kirchenbesucher kennen diese<br />
'Fähigkeit' der Glocken und erfreuen<br />
sich daran. Außerdem rufen sie dreimal<br />
am Tag zum 'Engel des Herrn',<br />
ein Gebet, das heute Vielen nicht<br />
mehr geläufig ist. (Der Engel des<br />
Herrn brachte Maria die Botschaft ...)<br />
Eine Botschaft speziell für uns ist die<br />
vom Tod unserer Mitmenschen. Sie<br />
wird uns durch eine tief gestimmte<br />
Glocke übermittelt, die uns zu unterschiedlichsten<br />
Stunden unüberhörbar<br />
anrührt und uns kurz innehalten, überlegen<br />
oder beten lässt. Am Tag der<br />
Beerdigung dann wird feierlich zum<br />
Trauergottesdienst und letzten Geleit -<br />
wiederum mit besonderer Klangabstimmung<br />
gerufen. Hell und festlich,<br />
volltönend und lang anhaltend künden<br />
sie dann von einer Hochzeit. Von<br />
7.00 h morgens bis 23.00 h abends<br />
rufen sie uns außerdem viertelstündlich<br />
die Zeit ins Gedächtnis und so begleiten<br />
sie uns schließlich ein Leben<br />
lang.<br />
Margret Hubert<br />
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