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Heiliger Geist: Proviant für den Alltag - Evangelische ...

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Gemeindebrief<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde zu Nierstein<br />

www.martinskirche-nierstein.de<br />

I / 2010<br />

Gemeinde der EKHN*<br />

Du kannst <strong>den</strong> <strong>Geist</strong><br />

nicht erzeugen.<br />

Du kannst ihn<br />

nur empfangen.<br />

Johann Wolfgang von Goethe


Inhalt<br />

3 Monatsspruch Mai<br />

8 Neues aus dem<br />

Kirchenvorstand<br />

14 Was ist los im Kirchenjahr<br />

16 Unsere Baumaßnahmen<br />

19 Offene Arbeit mit hoher<br />

Qualität<br />

23 Jubiläum<br />

24 Kleine Fastnachter ganz<br />

groß<br />

26 Kyrie und Gloria –<br />

Himmelwärts beten<br />

28 CVJM Mädchenjungscharfreizeit<br />

2010<br />

30 Landwirtschaftliche<br />

Familienberatung der<br />

Kirchen in Rheinhessen<br />

31 Friedrich von<br />

Bodelschwingh –<br />

Stationen eines<br />

bedeuten<strong>den</strong> Lebens<br />

35 Bethelsammlung 2010<br />

36 Nicht alleine sein –<br />

<strong>den</strong> eigenen Trauerweg<br />

fin<strong>den</strong><br />

37 Autorenlesung mit<br />

Siglinde Bickl<br />

38 Kirchenmusik<br />

in der Martinskirche<br />

40 Dietrich Bonhoeffer<br />

41 Energieautonomie<br />

45 Öko-Doku<br />

»Die 4. Revolution«<br />

48 Haiti –<br />

Klima und beste Reisezeit<br />

51 Neuer Konfirman<strong>den</strong> -<br />

jahrgang 2010/2011<br />

53 Konfirman<strong>den</strong> 2010<br />

54 5. Jugendkirchentag 2010<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in<br />

Hessen und Nassau<br />

57 2. Ökumen. Kirchentag<br />

58 Zugänge<br />

59 Kirche – mehr als ein<br />

Verein?<br />

61 Die Geburtstagsbesuche<br />

in unserer Gemeinde<br />

63 Warum hängt der da?<br />

64 Kinderseiten<br />

66 Ostern – Pfingsten<br />

68 Freud und Leid in der<br />

Gemeinde<br />

69 Kassettendienst, Kirchenvorstand,<br />

Gottesdienste im<br />

Johanneshaus<br />

70 Gottesdienstordnung<br />

bis August 2010<br />

72 Die Woche auf einen Blick<br />

74 In seine Spuren treten<br />

75 Impressum


Monatsspruch Mai<br />

von Michael Graebsch<br />

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das,<br />

was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem,<br />

was man nicht sieht.<br />

Hebräer 11,1<br />

»Ich glaube nur,<br />

was ich sehe!« –<br />

»Glauben heißt<br />

nicht wissen!« Diese<br />

Sätze sind so alt<br />

wie der Glaube<br />

selbst und begegnen<br />

uns bis heute<br />

immer wieder. Der<br />

Monatsspruch aus<br />

dem Hebräerbrief,<br />

ein »Herzwort« der<br />

Christenheit, versichert<br />

uns, dass christlicher<br />

Glaube mehr ist als eine vage<br />

Hoffnung. Geschrieben von<br />

einem unbekannten Verfasser an<br />

Menschen, die aus dem Ju<strong>den</strong>tum<br />

kamen und Christen gewor<strong>den</strong><br />

waren, erklärt viele Zusammenhänge<br />

aus dem Alten Testament.<br />

Auch unser Abschnitt ist der<br />

erste Vers einer langen Begrün-<br />

3<br />

dungskette, die auf<br />

»die Alten« verweist:<br />

auf die Mütter<br />

und Väter im<br />

Glauben, die Gott<br />

geglaubt und ihm<br />

immer wieder<br />

begegnet sind. Die<br />

Erschaffung der<br />

Welt aus dem<br />

Nichts, Abel,<br />

Noah, Abraham<br />

und Sara wer<strong>den</strong><br />

als Glaubensereignisse oder<br />

-zeugen aufgeführt. Menschen<br />

haben Gott in einer bestimmten<br />

Situation vertraut und haben so<br />

die Geschichte Gottes mit uns<br />

Menschen weitergebracht.<br />

Christlicher Glaube ist also eine<br />

Kette von Zeugen, die bis zu<br />

dem Beginn der Menschheit<br />

zurückreicht. Viele davon auf -<br />

geschrieben in der Heiligen


Schrift. Aber auch immer wieder<br />

neu durch Menschen erlebt und<br />

bezeugt.<br />

Ich hatte eine Oma, die mir so<br />

eine Glaubenszeugin gewor<strong>den</strong><br />

ist. Bei ihr wurde zum Frühstück<br />

immer das Kalenderblatt<br />

aus dem »Neukirchner Kalender«<br />

gelesen und vor dem Essen<br />

ein Gebet, oft ein Gesangbuch-<br />

4<br />

vers, gebetet. Viele Verse kannte<br />

ich lange, bevor ich die Melodie<br />

dazu kennen lernte. Glaube<br />

braucht Vorbilder, »Zeugen«,<br />

die unverkrampft und liebevoll<br />

Gottes gute Nachricht leben<br />

und weitersagen. Weiter sagt der<br />

Hebräerbrief, dass von diesen<br />

Zeugen eine eigene Kategorie<br />

der Wirklichkeit verkörpert<br />

wird: da ist der Glaube mehr als<br />

eine vage Annahme, ein Nicht-<br />

Wissen. Glaube wird zur festen<br />

Zuversicht, dass Gott ist und <strong>für</strong><br />

uns da ist. Da wächst die Hoffnung,<br />

dass Gott uns begleitet ein<br />

Leben lang und darüber hinaus.<br />

Mit dem Glauben wer<strong>den</strong> wir<br />

sensibel <strong>für</strong> eine andere Dimension<br />

der Wirklichkeit: <strong>den</strong> Be -<br />

reich des Nicht-Sichtbaren. Wie<br />

arm ist eine Welt, die sich nur<br />

mit dem Materiellen beschäftigt<br />

und Phänomene wie Religion,<br />

Liebe und Seele auf chemische<br />

Reaktionen im Körper reduzieren<br />

möchte! Die Welt ist viel<br />

mehr, als wir begreifen können.<br />

Der Glaube hilft uns, sie in<br />

einem neuen Licht zu sehen.<br />

Dabei sind die Gläubigen nicht<br />

die besseren Menschen. Gerade<br />

die vielen Missbrauchsfälle, die<br />

in diesen Tagen in unseren Kir-


chen und Einrichtungen aufgedeckt<br />

und diskutiert wer<strong>den</strong>,<br />

machen uns schmerzlich<br />

bewusst, dass Christinnen und<br />

Christen versagen und sich an<br />

<strong>den</strong> von ihnen verkündigten<br />

Maßstäben messen lassen müssen.<br />

Der Glaube ist eben nicht<br />

einfach ein Gefühl, ein Ergriffen-<br />

Sein, sondern hat in der Bibel<br />

klare theologische und ethische<br />

Maßstäbe. Deswegen braucht es<br />

die »Alten« und andere »Zeugen«,<br />

um <strong>den</strong> eigenen Glauben<br />

zu befragen und gegebenenfalls<br />

zu korrigieren.<br />

Unser Monatsspruch sagt nicht,<br />

dass die Existenz Gottes bewie-<br />

Die Auferstehung Christi macht offenbar,<br />

dass wir Zukunft haben.<br />

Lei<strong>den</strong> und Tod verlieren dadurch<br />

nichts von ihrer Bitterkeit,<br />

aber sie erscheinen<br />

in einem neuen Licht.<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

5<br />

sen und Glauben eine rationale<br />

Notwendigkeit sei. Glaube und<br />

Zweifel sind »Geschwister«, der<br />

Glaube immer wieder angefochten.<br />

Aber er ist eben auch mehr<br />

als eine bloße Vermutung, er<br />

kann fröhliche und feste Zuversicht<br />

wer<strong>den</strong>. Wer sind die Zeugen,<br />

die Ihnen zum Glauben<br />

geholfen haben? Wo reihen Sie<br />

sich ein in die »Wolke der<br />

Zeugen?«<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Pfarrer<br />

Michael Graebsch


Neues aus dem Kirchenvorstand<br />

von Friedolf G. Schütz<br />

Das Jahr 2010 wird ohne Zweifel<br />

von zwei sportlichen Groß er -<br />

eignissen geprägt sein, die viele<br />

Menschen auf dieser Welt<br />

wieder in ihren Bann ziehen<br />

wer<strong>den</strong> – die Olympischen<br />

Winterspiele in Vancouver und<br />

die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

in Südafrika.<br />

Wenn Sie diesen Gemeindebrief<br />

vorliegen haben, wird eines<br />

schon Geschichte sein – nämlich<br />

die Olympischen Winterspiele<br />

in Vancouver. Schon lange<br />

geht es bei Olympischen Spielen<br />

nicht mehr nur um <strong>den</strong> Slogan<br />

»Dabei sein ist alles« – im<br />

Gegenteil. Bei allen Beteiligten,<br />

ob Athleten, Veranstalter oder<br />

Sponsoren, geht es um eine<br />

Menge Geld. Gerade bei solchen<br />

Großereignissen treten die<br />

Gegensätze in unseren Gesellschaften<br />

wieder offen zu Tage.<br />

Auch die Ureinwohner, auf<br />

deren Gebiet zu einem erheblichen<br />

Teil die Spiele ausgetragen<br />

wur<strong>den</strong> und die lange in der<br />

dortigen Gesellschaft an <strong>den</strong><br />

6<br />

Rand gedrängt wur<strong>den</strong>, brachten<br />

hier ihre Kritik in Punkto Um -<br />

weltverträglichkeit an – die baulichen<br />

Maßnahmen erforderten<br />

teilweise erhebliche Eingriffe in<br />

die Natur, obwohl man diese<br />

Spiele auch als grüne Spiele<br />

bezeichnet hat – bei vielen Dingen<br />

handelt es sich eben nur um<br />

Lippenbekenntnisse. Aktivisten<br />

veranstalteten in diesen Februartagen<br />

aus Protest gegen die<br />

Vielzahl der Obdachlosen und<br />

Drogenabhängigen in der Stadt<br />

Vancouver die »Olympischen<br />

Spiele der Armut«. Eine der<br />

weltweit bevorzugten Metropolen<br />

– sie gilt als Perle am Pazifik<br />

– ist auch Weltklasse beim<br />

Thema Armut. Seit 2002 hat<br />

sich hier die Zahl der Obdach -<br />

losen verdoppelt. Natürlich hat<br />

die Stadt auch hier investiert,<br />

um die Probleme in <strong>den</strong> Griff zu<br />

bekommen. Doch im Vergleich<br />

zu <strong>den</strong> 900 Millionen Dollar, die<br />

man in die Spiele investiert hat,<br />

sind diese Beträge eher überschaubar.


Beim Thema »Armut« fand ich<br />

<strong>den</strong> Monatsspruch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Monat Februar recht passend –<br />

wir fin<strong>den</strong> ihn in 5. Mose 15,11<br />

und er lautet wie folgt:<br />

»Es wer<strong>den</strong> allezeit Arme sein<br />

im Lande; darum gebiete ich dir<br />

und sage, dass du deine Hand<br />

auftust deinem Bruder, der<br />

bedrängt und arm ist in deinem<br />

Lande.«<br />

Eine Botschaft, die in der heutigen<br />

»Ich-Gesellschaft« oftmals<br />

verlorengegangen ist. Ohne<br />

Zweifel geht die Schere zwischen<br />

Arm und Reich immer<br />

weiter auseinander. Aktuell ist<br />

unsere Medienlandschaft wieder<br />

von Hartz-IV-Debatte und Mindestlöhnen<br />

geprägt. Schlagwörter<br />

wie »Völliger Neuanfang des<br />

Sozialstaats ist angesagt«, »Spätrömische<br />

Deka<strong>den</strong>z« und »Minilöhne<br />

erlauben kein menschenwürdiges<br />

Leben« spalten geradezu<br />

unsere Gesellschaft.<br />

Bei allen Diskussionen ist<br />

jedoch eines klar – Geld ist nur<br />

die eine Seite der Medaille, die<br />

Würde der Menschen eine andere.<br />

Sicherlich wer<strong>den</strong> Minilöhne<br />

entsprechend aufgestockt – aber<br />

wie sieht es mit der Würde dieser<br />

Menschen aus, die erkennen<br />

7<br />

müssen, dass sie trotz täglicher<br />

Arbeit von einem Zuschuss der<br />

Allgemeinheit abhängig sind.<br />

Sprachgeschichtlich verwandt<br />

ist das Wort »Würde« mit dem<br />

Wort »Wert«. Wenn das Selbstwertgefühl<br />

leidet, dann ist es<br />

um ganze Familien nicht gut<br />

bestellt. Im Artikel 1 unseres<br />

Grundgesetzes wird dies eigentlich<br />

allen Menschen zugesprochen.<br />

Statistisch gesehen gilt in<br />

Deutschland jedes sechste Kind<br />

als arm – betroffen sind hier<br />

auch sehr stark alleinerziehende<br />

Mütter. Armut ist also nicht nur<br />

ein Problem der 3. Welt.<br />

Die Fußball-WM 2010 im Juni<br />

diesen Jahres ist die erste auf<br />

afrikanischem Bo<strong>den</strong> und zeigt<br />

überdeutlich, dass Afrika immer<br />

noch das Image des »Verlorenen<br />

Kontinents« aufweist. Möglicherweise<br />

nimmt nun Südafrika<br />

eine positive Vorreiterrolle ein.<br />

Die Investitionen im Zusammenhang<br />

mit der Fußball-WM<br />

bringen zunächst Arbeitsplätze,<br />

die Infrastruktur wird eine Verbesserung<br />

erfahren und vielleicht<br />

auch eine Initialzündung<br />

<strong>für</strong> die Arbeitsmärkte bringen.<br />

Ein Grundübel in ganz Afrika ist<br />

sicherlich noch immer das Feh-


len von demokratischen Strukturen<br />

und das Vorhan<strong>den</strong>sein<br />

von Korruption und Misswirtschaft.<br />

Afrika ist ein Kontinent,<br />

der in Teilen reichlich mit Rohstoffen<br />

gesegnet ist. Das Problem<br />

ist nur, dass andere davon<br />

profitieren und nicht die Bevölkerung.<br />

Auch der Weltgebetstag der<br />

Frauen, der am 5. März stattfand,<br />

hat dieses Jahr einen Bezug<br />

zu Afrika, speziell zu dem zentralafrikanischen<br />

Land Kamerun.<br />

In über 170 Ländern der Welt<br />

wur<strong>den</strong> ökumenische Gottesdienste<br />

gefeiert. Die Liturgie<br />

wurde von Frauen des zentralafrikanischen<br />

Staates erarbeitet<br />

– die Gottesdienste stan<strong>den</strong><br />

unter dem Motto: »Alles was<br />

Atem hat, lobe Gott«. Gerade in<br />

Afrika übernehmen oftmals die<br />

Frauen in <strong>den</strong> Familien die Initiative,<br />

um aus der Armut und<br />

Trostlosigkeit herauszufin<strong>den</strong>.<br />

Viele Selbsthilfeprojekte wur<strong>den</strong><br />

auch unter Mithilfe der Kirchen<br />

ins Leben gerufen, um <strong>den</strong> Menschen<br />

die Möglichkeit zu geben,<br />

in wirtschaftliche Eigenständigkeit<br />

zu fin<strong>den</strong>. Wir als Kirche<br />

möchten <strong>den</strong> Menschen eine<br />

Starthilfe geben und Sie aus der<br />

8<br />

dauerhaften Abhängigkeit von<br />

Hilfslieferungen und Spen<strong>den</strong><br />

herausführen – nur dieser Weg<br />

bringt <strong>den</strong> Menschen Würde<br />

zurück. Gleichermaßen gilt dies<br />

auch <strong>für</strong> viele Menschen in<br />

Deutschland. Wir können es uns<br />

nicht erlauben, dass ganze Teile<br />

unserer Gesellschaft ihr Selbstwertgefühl<br />

verloren haben. Diese<br />

Herausforderung kann nicht<br />

nur von Seiten des Staates gelöst<br />

wer<strong>den</strong> – hier sind wir alle<br />

gefragt, gerade die jungen Menschen<br />

<strong>für</strong> das Leben zu begeistern,<br />

sie <strong>für</strong> Bildung zu begeistern,<br />

was ein wichtiger Schritt<br />

in die richtige Richtung ist.<br />

Noch einmal kurz zurück zu<br />

<strong>den</strong> Frauen in unserer <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche. Noch vor einigen<br />

Wochen stand mit Margot<br />

Käßmann eine Frau an der<br />

Spitze der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />

Deutschlands. Sie brachte neuen<br />

Wind in unsere Kirche und wurde<br />

in Folge der allseits bekannten<br />

Verfehlung, die natürlich <strong>für</strong><br />

keinen Menschen zu entschuldigen<br />

ist, von <strong>den</strong> Medien auf teilweise<br />

unwürdige Weise vorgeführt<br />

und zerrissen. Trotzdem<br />

glauben viele, dass der Rücktritt<br />

von allen Ämtern nicht notwen-


dig gewesen wäre. Genauso<br />

gradlinig wie sie sich öffentlich<br />

zu diversen Themen geäußert<br />

hat, so war diese Entscheidung<br />

von Würde, Geradlinigkeit und<br />

Verantwortung geprägt. Auch<br />

Frau Käßmann wird es sicherlich<br />

belastet haben, dass beispielsweise<br />

die Russisch-Orthodoxe<br />

Kirche ihre langjährigen<br />

Beziehungen zur EKD im letzten<br />

Jahr abgebrochen hat. Der<br />

Grund – eine Frau an der Spitze<br />

der EKD. Wir wollen hoffen,<br />

dass die positiven Entwicklungen<br />

in unserer Kirche, die Offenheit,<br />

die Frau Käßmann nach<br />

außen getragen hat, auch weiterhin<br />

fortgeführt wird.<br />

Doch nun zurück aus der großen,<br />

weiten Welt zur <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirchengemeinde Nierstein.<br />

Seit 1. November 2009 ist<br />

nun der neue Kirchenvorstand<br />

im Amt und hat seine<br />

Arbeit <strong>für</strong> die nächsten 6 Jahre<br />

aufgenommen. Einen Sonntag<br />

zuvor – am 25. Oktober – hatten<br />

wir im Anschluss an <strong>den</strong> Erntedankgottesdienst<br />

unsere Mit -<br />

arbeiter zu dem alljährlichen<br />

Mitarbeiterbrunch eingela<strong>den</strong>.<br />

Wie jedes Jahr war dies eine<br />

willkommene Möglichkeit, sich<br />

9<br />

besser kennen zu lernen und ein<br />

Dankeschön an alle Mitarbeiter,<br />

die sich ehrenamtlich <strong>für</strong> die<br />

Gemeinde eingesetzt haben,<br />

weiterzugeben. Eine schöne Tradition,<br />

die wir auch in Zukunft<br />

fortführen möchten. Auf unserer<br />

Sitzung am 4. November haben<br />

wir dann auch Diethard Mayer,<br />

unseren bisherigen Vorsitzen<strong>den</strong><br />

des Kirchenvorstandes, zunächst<br />

<strong>für</strong> weitere zwei Jahre in seinem<br />

Amt bestätigt – 2. Vorsitzender<br />

wird Pfarrer Dautermann sein.<br />

Offiziell zum 1. Februar 2010<br />

konnten wir nun endlich unsere<br />

vakante halbe Pfarrstelle wieder<br />

fest besetzen. Am 28. Februar<br />

2010 wurde Pfarrer Michael<br />

Graebsch in der katholischen<br />

Kilianskirche in einem Festgottesdienst<br />

in unserer Gemeinde<br />

eingeführt. Leider findet sich<br />

Herr Graebsch zunächst in Nierstein<br />

als Pfarrer ohne Kirche und<br />

Pfarrhaus wieder. Wieso dieses?<br />

Pfarrer Graebsch wird selbstverständlich<br />

nach Abschluss der<br />

Vakanzrenovierung des Pfarrhauses<br />

mit seiner Familie von<br />

seiner bisherigen Wirkungsstätte<br />

in Dolgesheim und Weinolsheim<br />

nach Nierstein umziehen.<br />

Da die Renovierungsarbeiten


nun doch etwas umfangreicher<br />

ausfallen wer<strong>den</strong> als gedacht,<br />

wer<strong>den</strong> sich diese sicherlich bis<br />

in <strong>den</strong> Spätsommer hinziehen.<br />

Die Finanzierung steht inzwischen<br />

– Bestandteil wer<strong>den</strong><br />

auch Mittel der Städtebauförderung<br />

und der Kreisverwaltung<br />

sein. Im Zuge dessen wer<strong>den</strong><br />

wir das Pfarrbüro in das<br />

JoBuHa verlegen – auch dies<br />

wird einige Umbaumaßnahmen<br />

erfordern.<br />

Wie Sie vielleicht bereits aus<br />

der Tagespresse erfahren haben,<br />

ist im Januar der Altar in der<br />

Martinskirche abgebrannt. Die<br />

Umstände, die zu diesem Brand<br />

geführt haben, wer<strong>den</strong> wahrscheinlich<br />

nie geklärt wer<strong>den</strong><br />

können. Eines ist jedoch klar –<br />

dies alles hätte zu einem Super-<br />

GAU führen können, der Gottlob<br />

ausgeblieben ist. Trotz allem<br />

wer<strong>den</strong> erhebliche Kosten <strong>für</strong><br />

Reinigung (Innenraum, Orgel,<br />

Bestuhlung), Teilrenovierung<br />

und eben einen neuen Altar auf<br />

uns zukommen. Nach derzeitigem<br />

Stand der Dinge wird hier<br />

die Versicherung sämtliche<br />

Kosten übernehmen.<br />

Zwei Drittel des 2009er Ertrags<br />

aus der Gemeindestiftung –<br />

10<br />

dies sind 1.582,52 € – wer<strong>den</strong><br />

wir <strong>für</strong> <strong>den</strong> neuen Altar verwen<strong>den</strong>.<br />

Da diese Maßnahmen einige<br />

Monate in Anspruch nehmen<br />

wer<strong>den</strong>, sind wir bis dahin ohne<br />

Kirche. Die normalen Gottesdienste<br />

wer<strong>den</strong> also bis auf<br />

weiteres im JoBuHa stattfin<strong>den</strong>.<br />

Spontan wurde uns von der<br />

Katholischen Kirchengemeinde<br />

Nierstein die Kilianskirche <strong>für</strong><br />

größere Gottesdienste angeboten.<br />

Dies möchten wir selbstverständlich<br />

gerne in Anspruch<br />

nehmen. Auf diesem Wege noch<br />

einmal vielen Dank <strong>für</strong> diese<br />

Gastfreundschaft. Die Einführung<br />

von Pfarrer Graebsch fand<br />

bereits in der Kilianskirche statt<br />

– <strong>für</strong> die Konfirmation möchten<br />

wir auch gerne dieses Angebot<br />

annehmen.<br />

Auch der Neubau der Kinderkrippe<br />

innerhalb unserer Kindertagesstätte<br />

nimmt inzwischen<br />

klare Konturen an. Hier zeichnet<br />

das Architekturbüro Knipping<br />

und Klöckner aus Nierstein<br />

verantwortlich und stellte uns<br />

sein Konzept in der ersten Sitzung<br />

des neuen Jahres vor. Die<br />

Schätzungen <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Gewerke, sowohl <strong>für</strong> das Pfarrhaus,<br />

als auch <strong>für</strong> die Kinder-


krippe, sind inzwischen abgeschlossen.<br />

Im JoBuHa hat sich auch einiges<br />

getan. Mit Mitteln aus der Ehrenamtsförderung<br />

hat der Jugendkreis<br />

des CVJM in monatelanger<br />

Arbeit <strong>den</strong> JoBuHa-Keller <strong>für</strong><br />

die Jugend neu gestaltet. Am 13.<br />

März hatte der CVJM nun zu ei -<br />

ner Einweihungsfeier einge la<strong>den</strong>.<br />

Am Anfang einer neuen Periode<br />

wer<strong>den</strong> die Weichen <strong>für</strong> die<br />

nächsten Jahre gestellt. Jeder<br />

Kirchenvorsteher wird seinen<br />

Platz und seine Aufgabe in der<br />

nächsten Zeit fin<strong>den</strong>. Gerade die<br />

Ausschussarbeit ist überaus<br />

wichtig. Diese vorbereitende<br />

Arbeit soll und wird <strong>den</strong> Kirchenvorstand<br />

im Plenum entschei<strong>den</strong>d<br />

entlasten. Wir wer<strong>den</strong><br />

hier folgende Ausschüsse bil<strong>den</strong>:<br />

Kinder- und Jugendarbeit,<br />

Ökumene, Musik, Gottesdienst<br />

und Gemeinde, Bau, Verwaltung<br />

(inkl. Finanzen und Liegenschaften),<br />

Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Besuchsdienst. Insbesondere der<br />

Verwaltungsausschuss wird die<br />

monatlichen Kirchenvorstandssitzungen<br />

zu einem erheblichen<br />

Teil mit vorbereiten.<br />

Eine Neuerung haben wir <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Besuchsdienst beschlossen.<br />

11<br />

Wir wer<strong>den</strong> zukünftig erstmals<br />

zum 75. und nicht mehr zum 70.<br />

Geburtstag persönlich gratulieren<br />

– danach ab dem 80.<br />

Geburtstag jährlich. Zwischen<br />

dem 76. und 79. Geburtstag wer<strong>den</strong><br />

wir in schriftlicher Form<br />

unsere Grüße übermitteln.<br />

In unserer Dezember-Sitzung<br />

hatten wir das Kindergottesdienstteam<br />

zu Gast, um uns<br />

über die aktuelle Arbeit und die<br />

weiteren Ziele auszutauschen.<br />

Wichtig ist uns immer, zu<br />

hören, was <strong>den</strong> Mitarbeitern<br />

unter <strong>den</strong> Nägeln brennt und<br />

welche Unterstützung benötigt<br />

wird. Hier wurde einstimmig der<br />

Wunsch geäußert, dass gerade<br />

bei der Vorbereitung einer der<br />

bei<strong>den</strong> Pfarrer mit Rat und Tat<br />

zur Verfügung stehen sollte.<br />

Diesem Wunsch wer<strong>den</strong> wir<br />

selbstverständlich gerne nachkommen.<br />

Da das Pfarrhaus in<br />

Zukunft wieder von der Familie<br />

Graebsch bewohnt sein wird,<br />

findet der Kindergottesdienst<br />

wieder im JoBuHa statt.<br />

Am 27. Juni 2010 wird in Hahnheim<br />

der Dekanatskirchentag<br />

stattfin<strong>den</strong>. Die einzelnen<br />

Gemein<strong>den</strong> sollen sich hier sehr<br />

viel stärker kennen lernen und


einen Ausschnitt ihrer Arbeit<br />

präsentieren. Nierstein wird hier<br />

drei Projekte präsentieren – <strong>den</strong><br />

Gospelworkshop, die Ökumenische<br />

Frauengruppe / Kreistänze<br />

(Almut Jakob) und die Qualitätsentwicklung<br />

in der Kita (Frau<br />

Bezvald).<br />

Auch in der Betreuung des<br />

Johannes-Busch-Hauses hat sich<br />

Anfang März eine Veränderung<br />

ergeben. Frau Michel, die über<br />

lange Jahre als Hausmeisterin<br />

tätig war, hat aus persönlichen<br />

Grün<strong>den</strong> die Stelle gekündigt.<br />

Wir möchten Frau Michel auf<br />

diesem Wege nochmals <strong>für</strong> ihre<br />

engagierte Arbeit im Namen<br />

der Kirchengemeinde recht herzlich<br />

danken. Der Bewerbung<br />

von Frau Yvonne Klotzbach auf<br />

diese Hausmeisterstelle hat der<br />

Kirchenvorstand in seiner Sitzung<br />

am 2. März entsprochen.<br />

Frau Klotzbach hat bisher schon<br />

Frau Ramminger bei ihrer Arbeit<br />

als Küsterin unterstützt und<br />

wird ab sofort als Hausmeisterin<br />

<strong>für</strong> das JoBuHa verantwortlich<br />

sein. Wie bisher wird Frau<br />

Irmgard Mayer von Seiten des<br />

Kirchenvorstandes die Veranstaltungsbetreuungübernehmen.<br />

12<br />

Also, zahlreiche Herausforderungen,<br />

die der neue Kirchenvorstand<br />

meistern muss. Um hier<br />

gerüstet zu sein, wer<strong>den</strong> wir<br />

vom 2. bis zum 4. Juli 2010 eine<br />

Rüstzeit in Kronberg / Taunus.<br />

durchführen, die uns die Gelegenheit<br />

geben wird, uns besser<br />

kennen zu lernen und in aller<br />

Ruhe Dinge zu erarbeiten, <strong>für</strong><br />

die wir in <strong>den</strong> normalen Sitzungen<br />

keine Zeit und Ruhe fin<strong>den</strong>.<br />

Abschließend noch einmal<br />

zurück zum Anfang – das Symbol<br />

der Olympischen Winterspiele<br />

in Vancouver hat man<br />

einem traditionellen Steinmann<br />

der Inuit nachempfun<strong>den</strong> – sein<br />

Name ist »Inusuk«, was soviel<br />

wie Freund bedeutet. Diese<br />

Steinmännchen dienten <strong>den</strong><br />

Menschen als Wegweiser und<br />

wiesen auf Gefahren hin. Auch<br />

in unserem Christsein benötigen<br />

wir tagtäglich Orientierung und<br />

Wegweisung. Wir erinnern uns<br />

an die Wüstenwanderung der<br />

Israeliten, die im Alten Testament<br />

berichtet wird – Gott ging<br />

dem Volk tagsüber als Wolkensäule<br />

voran und des nachts als<br />

Feuersäule. Im Neuen Testament<br />

fin<strong>den</strong> wir die Zusage Jesu,<br />

die da heißt: »Ich bin der Weg,


die Wahrheit und das Leben; niemand<br />

kommt zum Vater <strong>den</strong>n<br />

durch mich.« (Johannes 14,6). Er<br />

geht uns voran, er stellt uns<br />

Menschen an die Seite und er<br />

fängt uns auf, wenn es nicht so<br />

läuft, wie wir uns unser Leben<br />

vorstellen. Er will uns ein<br />

Freund sein, der uns führt und<br />

leitet. Doch trotz vieler Probleme<br />

und Niederlagen sind wir<br />

trotzdem gesegnete Menschen.<br />

<strong>Heiliger</strong> <strong>Geist</strong>:<br />

<strong>Proviant</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Alltag</strong><br />

13<br />

Er ist der Weg zum Ewigen<br />

Leben. Das ist seine Segens -<br />

zusage <strong>für</strong> alle Menschen,<br />

unabhängig von allen irdischen<br />

Problemen und Niederlagen.<br />

In diesem Bewusstsein wer<strong>den</strong><br />

auch wir als Kirchengemeinde<br />

und der gesamte Kirchenvorstand<br />

in die Arbeit der nächsten<br />

sechs Jahre gehen.<br />

Ihr Friedolf G. Schütz<br />

Nach dem Dreifaltigkeitssonntag<br />

beginnt nach dem<br />

Osterfestkreis der »<strong>Alltag</strong> des Kirchenjahres«. Doch in diesen<br />

<strong>Alltag</strong> hat uns Gott jede Woche <strong>den</strong> Sonntag geschenkt. Den<br />

Tag, der <strong>den</strong> <strong>Alltag</strong> unterbricht, damit wir Kraft schöpfen und<br />

uns neu orientieren können. Den Tag, der uns im Gottesdienst<br />

daran erinnert, dass Gott im Zeichen der Dreifaltigkeit alle<br />

Tage bis zum Ende der Welt bei uns ist. Weil Gott um unsere<br />

Schwäche weiß, weil er weiß, wie schnell wir im <strong>Alltag</strong><br />

ermü<strong>den</strong>, die Orientierung und uns selbst verlieren können,<br />

sendet er uns seinen <strong>Geist</strong> als <strong>Proviant</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Alltag</strong>.


Was ist los im Kirchenjahr<br />

nach Monika Elsner<br />

Mit dem Palmsonntag beginnt<br />

die Heilige Woche, die Karwoche.<br />

Kara, das hieß im Althochdeutschen<br />

Klage, Trauer – und<br />

davon ist diese Woche geprägt.<br />

Sie beginnt mit der Erinnerung<br />

an <strong>den</strong> Einzug Jesu in Jerusalem,<br />

bei dem die Menschen ihm noch<br />

zujubelten. Am Gründonnerstag<br />

<strong>den</strong>ken wir an Jesu letztes<br />

Mahl mit seinen Jüngern, bei<br />

dem er die Worte sagte, die wir<br />

in unseren Abendmahlsfeiern<br />

wieder holen. Grün-Donnerstag,<br />

das hat nichts mit der Farbe zu<br />

tun, sondern kommt von greinen,<br />

weinen. Gemeint waren die<br />

Büßer, die zu Beginn der Fastenzeit<br />

aus der Kirche vertrieben<br />

wur<strong>den</strong> und nicht an der Abendmahlsfeier,<br />

sondern nur am<br />

Wortgottesdienst teilnehmen<br />

durften. Am Gründonnerstag<br />

wur<strong>den</strong> sie wieder aufgenommen.<br />

Heute ist er geprägt von<br />

dem Abendmahlsgottesdienst,<br />

<strong>den</strong> wir bei uns oft anders feiern<br />

als sonst: an Tischen sitzend<br />

verbin<strong>den</strong> wir die Abendmahls-<br />

14<br />

feier mit einem gemeinsamen<br />

Abendessen – und erinnern uns<br />

so auf besondere Weise an Jesus,<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> das gemeinsame Essen<br />

mit anderen Menschen, auch<br />

mit <strong>den</strong>en, mit <strong>den</strong>en sonst niemand<br />

an einem Tisch sitzen<br />

wollte, sehr wichtig war.<br />

Der Karfreitag, die Erinnerung<br />

an <strong>den</strong> Kreuzestod Jesu, wurde<br />

lange Zeit in der Kirche nicht<br />

mit Gottesdiensten begangen. Es<br />

wurde gefastet. In der Jerusalemer<br />

Gemeinde bildete sich ab<br />

dem 4. Jahrhundert dann die<br />

Tradition heraus, in einer Prozession<br />

an Jesu Kreuzweg und an<br />

seinen Tod zu erinnern. Daran<br />

schloss sich allmählich ein<br />

Gottesdienst an. Der Karfreitagsgottesdienst<br />

ist besonders<br />

wichtig – wird hier doch daran<br />

gedacht, wie viel Gott investiert<br />

hat, wie viel Jesus bereit war<br />

einzusetzen <strong>für</strong> die Menschen,<br />

damit sie die Liebe und Nähe<br />

Gottes erkennen können. Karfreitag<br />

ohne Ostern freilich<br />

bleibt leer – aber Ostern ohne


Karfreitag vergisst, dass der Weg<br />

zur Auferstehung auch <strong>für</strong> Jesus<br />

durch <strong>den</strong> Tod hindurch führen<br />

musste.<br />

Dann ist es endlich so weit: wir<br />

dürfen Ostern feiern, <strong>den</strong> Mittelpunkt,<br />

das wichtigste christ -<br />

liche Fest. Das Wichtigste? Ist<br />

das nicht Weihnachten? Bei uns<br />

hier ist das so: Weihnachten<br />

stellt alles in <strong>den</strong> Schatten –<br />

und Ostern läuft hinterher.<br />

Doch die Reihenfolge ist falsch:<br />

ohne Ostern, ohne Jesu Auferstehung<br />

hätten wir überhaupt<br />

keinen Grund Weihnachten zu<br />

feiern. Ostern ist das älteste<br />

Fest, vermutlich das erste, das<br />

die Christen im Ablauf eines<br />

Jahres überhaupt gefeiert haben.<br />

Zuerst war jeder Sonntag<br />

Ostern, an jedem Sonntag wurde<br />

die Auferweckung Jesu gefeiert –<br />

und dann entstand die jährliche<br />

15<br />

Osterfeier. Seit dem Konzil von<br />

Nicäa 325 einigten sich dann<br />

die meisten Kirchen auf einen<br />

Termin: Immer der erste Sonntag<br />

nach dem ersten Vollmond<br />

nach Frühlingsanfang: das war<br />

das Datum <strong>für</strong> das Osterfest.<br />

Ostern war lange Zeit der ein -<br />

zige Tauftermin im Jahr. Hier<br />

begann das neue Leben.<br />

Die zu Ostern Getauften trugen<br />

eine ganze Woche lang ihre<br />

weißen Taufgewänder, die sie<br />

erst am ersten Sonntag danach<br />

wieder ablegten. Quasimodo -<br />

geniti heißt er: wie die neuge -<br />

borenen Kinder. Miserikordias<br />

Domini ist der nächste Sonntag:<br />

das Erbarmen Gottes – an diesem<br />

Tag spielt das Bild vom<br />

guten Hirten eine große Rolle.<br />

Und dann noch einmal alle<br />

Osterfreude: Jubilate (jauchzet,<br />

jubelt).


Unsere Baumaßnahmen<br />

So viel wurde wahrscheinlich noch nie in unserer Gemeinde<br />

gleichzeitig renoviert, saniert und gebaut.<br />

von Richard Dautermann<br />

Ich fange mal bei der KiTa an:<br />

Die Kita Morgenstern in der<br />

Langgasse wurde (oder wird<br />

noch) saniert. Es wur<strong>den</strong> erhebliche<br />

Mängel festgestellt, die<br />

eine Sanierung notwendig<br />

gemacht haben, und im Zuge<br />

dessen konnten auch einige<br />

Neuerungen getätigt wer<strong>den</strong>.<br />

Ein großer Teil der Sanierung<br />

betraf energetische Maßnahmen,<br />

sodass auch die Räume im Obergeschoss<br />

nun so isoliert sind,<br />

dass sie auch bei heißem Wetter<br />

nutzbar sind. Das Dach ist wieder<br />

dicht und die Beleuchtung<br />

entspricht <strong>den</strong> Maßgaben der<br />

Beleuchtungsverordnung. Das<br />

Konjunkturprogramm II und die<br />

bürgerliche Gemeinde haben<br />

uns dabei finanziell sehr geholfen.<br />

Genauso wie auch unsere<br />

Landeskirche, die EKHN, die<br />

einen großen Teil der Sanierungskosten<br />

übernommen hat.<br />

Der Rest wurde aus <strong>den</strong> Rück -<br />

lagen der Kirchengemeinde<br />

bezahlt.<br />

16<br />

Als zweites wird in der KiTa<br />

eine Krippengruppe angebaut.<br />

Auf dem jetzigen Spielgelände<br />

der Kinder entsteht eine moderne<br />

Krippengruppen nach <strong>den</strong><br />

Vorschriften der Kreisverwaltung<br />

und des Landes Rheinland-<br />

Pfalz. Da die Bereitstellung von<br />

Krippenplätzen zu <strong>den</strong> sogenannten<br />

Pflichtaufgaben der<br />

Kommunen gehört, wurde auch<br />

der weitaus größte Teil der Maßnahme<br />

über öffentliche Gelder<br />

finanziert. Die Synode der<br />

EKHN hat als Anschubfinanzierung<br />

<strong>für</strong> die Krippen auf dem<br />

Kirchengebiet 30 000,– Euro Zu -<br />

schuss <strong>für</strong> die Baukosten übernommen<br />

und bezuschusst fünf<br />

Jahre lang die Personalkosten.<br />

Danach geht die Finanzierung in<br />

kommunale Hände über. Dazu<br />

war ein Vertrag notwendig mit<br />

der Gemeinde Nierstein, <strong>den</strong><br />

wir dankenswerterweise mit<br />

Hilfe der Verbandsgemeinde und<br />

der Landeskirche unter Dach<br />

und Fach bringen konnten.


Die dritte Baumaßnahme betrifft<br />

unser Pfarrhaus. Seit dem Weggang<br />

von Yvonne Siegel wurde<br />

das Pfarrhaus als Büroräume und<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> sonntäglichen Kindergottesdienst<br />

genutzt. Wir sind froh,<br />

dass Dekan Michael Graebsch<br />

nun mit seiner Familie in das<br />

Pfarrhaus einziehen möchte.<br />

Dazu muss es allerdings renoviert<br />

wer<strong>den</strong>. Die Landeskirche<br />

hat ihre Bezuschussung zu <strong>den</strong><br />

sogenannten Vakanzrenovierungen<br />

geändert, sodass nun anteilig<br />

mehr Geld von der Kirchengemeinde<br />

aufgebracht wer<strong>den</strong><br />

muss. Allerdings können wir<br />

17<br />

einen zinslosen Kredit bei der<br />

Landeskirche beantragen, <strong>den</strong><br />

wir über die Zuschüsse <strong>für</strong> das<br />

Pfarrhaus in <strong>den</strong> nächsten zehn<br />

Jahren hoffen abtragen zu können.<br />

Auch konnten wir durch<br />

<strong>den</strong> Verkauf eines Grundstückanteiles<br />

einen Eigenanteil <strong>für</strong> die<br />

Vakanzrenovierung aufbringen.<br />

Dazu kommt noch, dass die<br />

Städtebauförderung einen prozentualen<br />

Anteil an <strong>den</strong> Renovierungskosten<br />

trägt. Auch hier<br />

ein Dank an die bürgerliche<br />

Gemeinde, die uns in allen<br />

Belangen sehr gut unterstützt<br />

hat.


Das Gemeindebüro kann nun<br />

nicht mehr im Pfarrhaus sein<br />

und wird voraussichtlich im<br />

Mai/Juni diesen Jahres ins<br />

Johannes-Busch-Haus umziehen.<br />

Auch hier<strong>für</strong> wird der vordere<br />

Raum zur Mühlgasse hin etwas<br />

umgebaut und renoviert. Das<br />

Johannes-Busch-Haus wird erst<br />

im Jahre 2012 seine Sanierung<br />

erfahren, aber dieser Raum wird<br />

schon entsprechend hergerichtet<br />

mit neuen Fenstern, mit Isolierungen,<br />

mit einem neuen Bo<strong>den</strong>belag<br />

und einer notwendigen<br />

Trennwand. Also, Edith Heerde<br />

wird zukünftig im Johannes-<br />

Busch-Haus zu fin<strong>den</strong> sein. Wir<br />

hoffen, die Telefonnummern<br />

übernehmen zu können.<br />

Unsere Kirche ist nach dem<br />

Altarbrand noch nicht wiederhergestellt.<br />

Es waren umfang -<br />

reiche Arbeiten, die einer Innen -<br />

18<br />

renovierung sehr<br />

nahe kommen,<br />

notwendig gewor<strong>den</strong>.<br />

Wir sind sehr<br />

dankbar, dass die<br />

Versicherung die<br />

gesamten Kosten<br />

übernehmen<br />

wird. In unserer<br />

Kirche ist zurzeit<br />

ein Flächengerüst aufgebaut,<br />

damit auch die Decke neu<br />

gestrichen wer<strong>den</strong> kann. Die<br />

Arbeiten gehen gut voran. Uns<br />

wurde angekündigt, dass wir im<br />

Juni wieder die Kirche nutzen<br />

können. Wir sind sehr gespannt.<br />

Ein neuer Altar muss ja ebenfalls<br />

in die Kirche eingepasst<br />

wer<strong>den</strong>. Es hat sich ein Ausschuss<br />

gebildet, in dem sich<br />

neben Kirchenvorstehern auch<br />

zwei Niersteiner Künstler bereit<br />

erklärt haben, mitzu<strong>den</strong>ken und<br />

die Kirchengemeinde zu beraten.<br />

In <strong>den</strong> 70er Jahren wurde der<br />

alte Altar entworfen und gebaut.<br />

Sicher gibt es jetzt in 2010 neue<br />

und andere Ideen. Ob der Altar<br />

nun aus Stein, aus Stahl oder aus<br />

anderen Mate rialien bestehen<br />

wird, muss der Kirchenvorstand<br />

in <strong>den</strong> nächsten Monaten beraten.


Offene Arbeit<br />

mit hoher Qualität:<br />

<strong>Evangelische</strong> Kindertagesstätte Morgenstern<br />

präsentiert Qualitätsentwicklung.<br />

von Sabine Bezvald<br />

Nierstein, 14. Januar 2009.<br />

Qualität sichern, überprüfen<br />

und weiterentwickeln: Dies<br />

geschieht in der evangelischen<br />

Kindertagesstätte Morgenstern<br />

in Nierstein nicht allein nach<br />

<strong>den</strong> Kriterien der Qualitätsentwicklung<br />

(QE) in der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche in Hessen und Nassau<br />

(EKHN), die der Kita-Arbeit<br />

seit 2008 zugrunde liegen. »Seit<br />

jeher«, so betont Sabine Bezvald,<br />

seit 2000 Leiterin der Kindertagesstätte,<br />

»orientiert sich<br />

unsere Arbeit am Wohl und der<br />

Entwicklung der Kinder. Sie<br />

sind der Maßstab,<br />

an dem wir<br />

unsere Qualität<br />

ausrichten.«<br />

Die Betreuung der<br />

Kinder ist in der<br />

evangelischen<br />

Kita Morgenstern<br />

– mit Verlänge-<br />

19<br />

rung und Spätdienstangebot –<br />

täglich zwischen 7.00 und 17.00<br />

Uhr gewährleistet. Da<strong>für</strong> sorgt<br />

ein Team aus 14 Erzieherinnen,<br />

einer Sprachkraft, zwei PraktikantInnen<br />

und zwei FSJlern, das<br />

unterstützt wird von zwei Reinigungskräften,<br />

einer Hauswirtschaftskraft<br />

und dem Hausmeister.<br />

Schwerpunkte in der offen<br />

arbeiten<strong>den</strong> Kindertagesstätte<br />

Morgenstern sind die Projekt -<br />

arbeit und das Außengelände.<br />

Leiterin Sabine Bezvald weist<br />

darauf hin, dass die Einrichtung,<br />

deren Träger die evangelische


Kirchengemeinde Nierstein ist,<br />

permanent auf Weiterentwicklung<br />

setzt: Zu 75 Kindertagesstättenkindern<br />

im Alter von<br />

zwei bis sechs Jahren und 20<br />

Hortkindern zwischen sechs<br />

und elf Jahren gesellen sich ab<br />

Sommer 2010 weitere acht bis<br />

zehn Krippenkinder, die zwischen<br />

acht Wochen und zwei<br />

Jahren alt sind. »Allein diese<br />

neue Altersspanne macht es<br />

notwendig, die bisherigen<br />

Voraussetzungen zu prüfen und<br />

unsere Konzeption so zu über -<br />

arbeiten, dass unser Angebot<br />

auch wirklich jeder Altersgruppe<br />

gerecht wird«, macht Bezvald<br />

deutlich.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

wur<strong>den</strong> die bisherigen altersgemischten<br />

»Stammgruppen« nun<br />

zugunsten von altershomogenen<br />

»Projektgruppen« aufgelöst.<br />

Zuvor hatte die Projektarbeit<br />

zusätzlich zur Arbeit in <strong>den</strong><br />

Stammgruppen bereits viel Raum<br />

eingenommen. In <strong>den</strong> vier Projektgruppen,<br />

die jetzt nach<br />

Schuljahrgängen eingeteilt sind,<br />

wer<strong>den</strong> Themen gemeinsam mit<br />

<strong>den</strong> Kindern inhaltlich erarbeitet<br />

und gestalterisch umgesetzt.<br />

Eine altershomogene Gruppen-<br />

20<br />

konstellation ist dabei von Vorteil,<br />

weil so gezielt auf die jeweiligen<br />

Fähigkeiten der Kinder<br />

eingegangen wer<strong>den</strong> kann. »Den<br />

Erzieherinnen steht mehr Vorbereitungszeit<br />

zur Verfügung, die<br />

Elternarbeit liegt wieder in einer<br />

Hand und der ´Spagat´ zwischen<br />

Stamm- und Projektgruppen<br />

entfällt ebenso«, bringt Bezvald<br />

die Vorteile der überarbeiteten<br />

Konzeption auf <strong>den</strong> Punkt.<br />

Parallel dazu entwickelte das<br />

Team zwischen Mai und<br />

November 2008 in intensiver<br />

Arbeit ein Leitbild und fand<br />

einen Namen <strong>für</strong> die Kita – mit<br />

klarem Bezug zur evangelischen<br />

Kirche: »Morgenstern«.<br />

Im Rahmen der Qualitätsentwicklung<br />

bietet die Kita außerdem<br />

eine Förderung <strong>für</strong> Kinder<br />

mit sprachlichen Defiziten<br />

durch eine Fachkraft. Von Oktober<br />

2004 bis November 2007 lief<br />

in der Kita das DJI-Projekt<br />

»Dokumentieren und Beobachten«.<br />

Des weiteren gibt es Projekte<br />

zum Übergang zwischen<br />

Kita und Grundschule, die u.a.<br />

Meditation oder Ballsport zum<br />

Inhalt haben. Mit der Grundund<br />

Schwerpunktschule Nierstein<br />

wurde darüber hinaus im


März 2009 eine Kooperationsvereinbarung<br />

geschlossen. Im<br />

Februar 2009 wurde ein Ausbildungsplan<br />

als Standard <strong>für</strong> alle<br />

angehen<strong>den</strong> Erzieherinnen und<br />

Erzieher fertiggestellt. Aus diesem<br />

entstand überdies ein Handbuch<br />

<strong>für</strong> Praktikanten, das auch<br />

neuen Mitarbeitern als praktische<br />

Orientierung zum Einstieg<br />

dient.<br />

Aus Sicht der Elternschaft schildert<br />

Pia Johannson, Mutter von<br />

zwei Kindern in der Einrichtung,<br />

ihren Eindruck von der Qualität<br />

der Arbeit, die das Team leistet:<br />

21<br />

»Aus Elternsicht bedeutet Qualität<br />

wohl in erster Linie, die<br />

Kinder mit einem guten Gefühl<br />

dort zu lassen, und zu wissen,<br />

dass sie dabei glücklich sind und<br />

sich positiv entwickeln.« Ebenfalls<br />

gelobt wurde die inhaltliche<br />

Vielfalt der Projekte und das<br />

überdurchschnittliche Engagement<br />

des Teams: »In <strong>den</strong> vergangenen<br />

fünf Jahren traf ich mit<br />

meinen Anliegen immer auf<br />

gesprächsbereite, verständnisvolle<br />

und aktive Erzieherinnen.<br />

Auch die Elternarbeit im Ausschuss<br />

habe ich ausgesprochen


positiv erlebt«, bilanziert<br />

Johannson.<br />

Kirchenpräsi<strong>den</strong>t Dr. Volker<br />

Jung unterstützt die Qualitätsentwicklung<br />

in der EKHN nach<br />

Kräften. Er sagt dazu: »Qualitätsentwicklung<br />

ist eine gemeinsame<br />

Suche danach, die Arbeit<br />

so gut wie möglich zu machen.<br />

Das ist kein Perfektionsstreben.<br />

Menschen sind nicht perfekt<br />

und müssen es auch nicht sein.<br />

Es geht darum, die vorhan<strong>den</strong>en<br />

Gaben und Fähigkeiten zur Entfaltung<br />

zu bringen. Strukturen<br />

sollen dazu helfen, dass dies<br />

gelingt. Qualitätsentwicklung<br />

geht diese Aufgabe bewusst und<br />

reflektiert an und nutzt ein<br />

methodisches Instrumentarium<br />

als Hilfsmittel. Qualitätsentwicklung<br />

ist kein Selbstzweck.<br />

Sie ist um der Menschen willen<br />

da. Arbeit soll gelingen und<br />

Freude machen, und zwar<br />

<strong>den</strong>en, die arbeiten, und <strong>den</strong>en,<br />

<strong>für</strong> die gearbeitet wird – in <strong>den</strong><br />

Kindertagesstätten <strong>den</strong> Kindern<br />

und in <strong>den</strong> Verwaltungen <strong>den</strong><br />

angeschlossenen Gemein<strong>den</strong><br />

und Einrichtungen.«<br />

Übereinstimmend betonen<br />

Monika Griep, Referentin <strong>für</strong><br />

QE in der EKHN und Roberta<br />

22<br />

Donath, Fachberaterin <strong>für</strong> QE in<br />

Kindertagesstätten der EKHN,<br />

<strong>den</strong> Unterschied der QE in der<br />

EKHN gegenüber <strong>den</strong> Anforderungen<br />

in der Industrie: »Qualitätsentwicklung<br />

in der EKHN<br />

muss sich von Qualitätsbestrebungen<br />

in der Industrie oder<br />

anderen Zusammenhängen<br />

natürlich unterschei<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n<br />

sie verfolgt eigene, kirchengemäße<br />

Ziele. QE in der Kirche<br />

setzt nicht von oben vorgefertigte<br />

Maßstäbe durch. Vielmehr<br />

setzt QE in der EKHN in guter<br />

evangelischer Tradition auf <strong>den</strong><br />

Willen der Beschäftigten, gute<br />

Arbeit leisten zu wollen, und<br />

unterstützt sie dabei, indem sie<br />

Hilfsmittel, Metho<strong>den</strong> und Ressourcen<br />

bereitstellt. QE machen<br />

alle Beschäftigten, nicht nur die<br />

Leitung. Was Qualität ist, ist<br />

nicht vorab definiert, sondern<br />

entsteht im Dialog vor Ort. Allgemeine<br />

EKHN-Standards wer<strong>den</strong><br />

aus der QE-Arbeit der Einrichtungen<br />

vor Ort heraus entwickelt.<br />

Institutionen, die <strong>den</strong><br />

QE-Prozess voranbringen, sind<br />

das Team vor Ort, die regionalen<br />

Anwenderkonferenzen, die Fachberatung<br />

und die QE-Beraterinnen.«


Jubiläum<br />

Am 1. August 2010 gibt es<br />

ein Jubliläum zu feiern.<br />

Sabine Bezvald arbeitet<br />

seit zehn Jahren in unserer<br />

Kirchengemeinde. Sie<br />

fing an im <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kindergarten Nierstein, es gab<br />

ein kleines Team von Mitarbeiterinnen,<br />

und die Kinder zwischen<br />

drei und sechs Jahren<br />

mussten betreut wer<strong>den</strong>. Die<br />

»Großen« wur<strong>den</strong> auf die Schule<br />

vorbereitet. Es gab feste Bringund<br />

Holzeiten. Die Welt war<br />

noch in Ordnung. Heute ist die<br />

Kindertagesstätte Morgenstern<br />

eine moderne Einrichtung, die<br />

sich <strong>den</strong> Anforderungen unserer<br />

Zeit stellt. In der Kita Morgenstern<br />

wer<strong>den</strong> die Kinder immer<br />

jünger und älter. Von null bis elf<br />

Jahre wer<strong>den</strong> die Kinder ab 1.<br />

Oktober diesen Jahres sein. Das<br />

Team ist gewachsen, und die<br />

Ansprüche wachsen ständig.<br />

Sabine Bezvald hat diese Veränderungen<br />

gut und gerne bewältigt,<br />

ja man kann sogar <strong>den</strong><br />

Eindruck gewinnen, dass es ihr<br />

Spaß macht. Es gibt <strong>für</strong> sie keine<br />

wirklichen Probleme, sondern<br />

23<br />

Anforderungen und Themen, die<br />

bewältigt wer<strong>den</strong> müssen. Bei<br />

knapp 100 Kindern und ebenso<br />

vielen Eltern gibt es einiges an<br />

Konfliktpotenzial. Wer Sabine<br />

Bezvald kennt, weiß dass sie die<br />

Konflikte nicht umschifft, sondern<br />

auf sie zugeht und sie auch<br />

in der Regel lösen kann. In diesem<br />

Jahr war die KiTa Morgenstern<br />

mit einer weiteren Einrichtung<br />

in Hessen von unserer<br />

Landeskirche ausgesucht, um<br />

die Qualitätsentwicklungsarbeit<br />

in <strong>den</strong> evangelischen KiTas der<br />

Presse zu präsentieren. Das sagt<br />

vieles aus über die Würdigung<br />

unserer KiTa Morgenstern. Der<br />

weitaus größte Anteil hat daran<br />

Sabine Bezvald. Der Kirchenvorstand<br />

sagt: Herzlichen Glückwunsch,<br />

und unser Wunsch ist<br />

es, dass sie sich weiter bei uns<br />

wohl fühlt. Wir fühlen uns mit<br />

ihr sehr wohl. Danke.


Kleine Fastnachter ganz groß<br />

Kita Morgenstern gewinnt 333,00 Euro<br />

beim Jugendmaskenzug in Mainz<br />

Unter der Leitung der Erzieherinnen<br />

Ina Ziegler und Birgit<br />

Kessel drehte sich wochenlang<br />

alles im Projekt um die Teilnahme<br />

am Mainzer Jugendmaskenzug<br />

bei <strong>den</strong> Kindern der Kindertagesstätte<br />

Morgenstern in Nierstein.<br />

Dem Motto entsprechend<br />

wurde festgelegt, dass die Zeit<br />

des Turnvater Jahns dargestellt<br />

wer<strong>den</strong> sollte. Die Sonnenkinder<br />

bekamen die Aufgabe zu Hause<br />

zu recherchieren, welche Turnkleidung<br />

während dieser Zeit im<br />

Einsatz war. Besonders die<br />

Gewichtheber in ihren Ringel -<br />

anzügen und die Bademode der<br />

damaligen Zeit hatte es ihnen<br />

angetan. Aber auch die Reifenund<br />

Bänderschwinger zählten zu<br />

<strong>den</strong> Favoriten.<br />

Nun konnte die Produktion der<br />

Kostüme beginnen. Mit wachsender<br />

Begeisterung besorgten


die Kinder und die Erzieherinnen<br />

gemeinsam die notwendigen<br />

Materialien. Turnanzüge in<br />

blauweiß gestreift und wunderschöne<br />

Matrosenbadeanzüge<br />

entstan<strong>den</strong> ebenso, wie große<br />

schwere Hanteln, rotweiße<br />

Schwimmreifen, lange Schwingbänder,<br />

Holzreifen und kleine<br />

Paddelboote. Jetzt stellte sich<br />

noch die Frage, was <strong>den</strong>n die<br />

Erzieherinnen und die begleiten<strong>den</strong><br />

Eltern wer<strong>den</strong> sollten.<br />

Schiedsrichter war die einhellige<br />

Meinung, und somit wurde von<br />

<strong>den</strong> Kindern auch diese Verkleidung<br />

gebastelt. »Das sieht richtig<br />

toll aus«, meinte Charlotte.<br />

»Wann geht <strong>den</strong>n der Zug endlich<br />

los?«, fragte Enrico. Ja und<br />

dann war es endlich soweit.<br />

25<br />

Bei zunächst leichtem Schneefall<br />

mit zunehmendem Sonnenschein<br />

marschierten die teil -<br />

nehmen<strong>den</strong> Kinder fröhlich und<br />

begeistert in Mainz mit. Sie<br />

stemmten ihre Gewichte,<br />

schwenkten die Bänder und<br />

Reifen oder schwammen munter<br />

mit lautem Helau durch die<br />

bunten Straßen. »Das war richtig<br />

schön«, strahlte Maya am<br />

Ende des Zuges, und wir konnten<br />

ihr da nur noch mit einem<br />

dreifach donnern<strong>den</strong> Helau<br />

zustimmen.<br />

Das Ganze wurde anschließend<br />

noch mit einem Preis von<br />

333,00 Euro durch <strong>den</strong> Mainzer<br />

Carneval Verein gekrönt, über<br />

<strong>den</strong> sich alle riesig freuten.


Kyrie und Gloria –<br />

Himmelwärts beten<br />

Uwe Rieske<br />

Wie ein Aufseufzen erfolgt das<br />

Eingeständnis: Es läuft nicht<br />

alles rund in meiner Welt. Und<br />

<strong>den</strong>noch muss daraus nicht<br />

gleich ein Änderungswunsch<br />

folgen. Das Zugeben reicht oft<br />

schon aus. Auch im Gottesdienst<br />

legt die Bestandsaufnahme<br />

der belasten<strong>den</strong> Mitbringsel<br />

vor Gott, was vor ihn gehört:<br />

Auf das Psalmgebet, das sich im<br />

Alten Testament Worte leiht<br />

und in das Bekenntnis zum dreieinigen<br />

Gott mündet, folgt im<br />

26<br />

evangelischen Gottesdienst das<br />

aktuelle Schuldbekenntnis. Was<br />

das Gewissen belastet und das<br />

Herz beschwert, mündet in die<br />

einzig angemessene Bitte: »Herr,<br />

erbarme dich – Kyrie eleison!«<br />

Uralt ist dieser Gebetsruf. Dreimal<br />

wird er gesprochen oder<br />

gesungen: »Christus, erbarme<br />

dich – Christe eleison! Herr,<br />

erbarme dich – Kyrie eleison!«<br />

Die Worte stammen noch aus<br />

vorchristlicher Zeit und rückten<br />

früh in die christliche Liturgie.


Allein Gott, einzig Christus<br />

wird zugetraut, das zu ändern,<br />

was anzunehmen so unendlich<br />

schwerfällt.<br />

Die Antwort formuliert das<br />

»Gloria«. Wie Einatmen und<br />

Ausatmen gehören diese bei<strong>den</strong><br />

Gebetsrufe zusammen: »Ehre sei<br />

Gott in der Höhe!« Der Hymnus<br />

des Gloria wird in manchen<br />

evangelischen Gemein<strong>den</strong> nach<br />

einem Text des Nikolaus Decius<br />

von 1525 gesungen. Er verband<br />

ihn mit der Tonfolge aus einer<br />

Ostermesse des 10. Jahrhunderts:<br />

»Allein Gott in der Höh’<br />

sei Ehr und Dank <strong>für</strong> seine<br />

Glaube<br />

Vertrauen<br />

27<br />

&<br />

Gnade …« (EG 179). Was das<br />

Kyrie vor Gott legt, traut das<br />

Gloria ihm zu: »Ganz ungemess’n<br />

ist deine Macht, allzeit<br />

geschieht, was du bedacht. Wohl<br />

uns solch eines Herren!« So<br />

heißt es im Gloria des Decius.<br />

Bereits durch das Bekennen<br />

einer Schuld tritt eine Veränderung<br />

ein. Etwas gerät in Bewegung.<br />

In Gottes Hand wird<br />

gelegt, was unseren Hän<strong>den</strong><br />

unendlich schwerfällt: Zu<br />

tragen, was kaum erträglich und<br />

zu tun, was nötig ist. Gottes<br />

Macht allein kann Herz und<br />

Hand dazu Stärke geben.<br />

Wir glauben alles zu wissen! Aber was wissen wir über unseren Glauben.<br />

Haben wir überhaupt einen und wenn, ist es wirklich so, dass der Glaube<br />

Berge versetzen kann? Kann man nur glauben, wenn man religiös ist, ist<br />

Glaube nicht vertrauen in etwas, das nicht sichtbar und fühlbar ist. Ich<br />

glaube, wenn wir glauben, besitzen wir eine kostbare und machtvolle Gabe.


CVJM Mädchenjungscharfreizeit<br />

2010<br />

Mädels!!!<br />

Endlich ist es so weit! Die Sonne brennt ununterbrochen vom Himmel.<br />

In <strong>den</strong> Freibädern ist ein gna<strong>den</strong>loser Kampf um die wenigen<br />

Schattenplätze entfacht. Der Eismann ist rund um die Uhr unterwegs,<br />

um die Scharen von Menschen mit fantastischem Eis zu versorgen,<br />

und die Freude aller Schüler ist riesig groß, <strong>den</strong>n sie sind endlich da:<br />

die Sommerferien!<br />

Und darum ist wieder höchste Zeit <strong>für</strong> unsere … Mädchenfreizeit!<br />

Wir wollen mit euch vom 3. bis 11. Juli 2010 durchstarten in <strong>den</strong><br />

Taunus nach Langenseifen in das Julius-Rumpf-Heim. Dort erwartet<br />

uns eine aufregende Zeit …<br />

Letztes Jahr zum Beispiel hatten wir Besuch von einem echten<br />

Scheich, der seine Eisprinzessin suchte, wir gingen auf Wildschweinjagd<br />

und überquerten beim Waldlauf eine Schlucht mit Klettergurt<br />

und viel Gleichgewichtssinn … Genauso abenteuerlich und verrückt<br />

wird’s auch dieses Jahr.<br />

Außerdem gibt’s selbstverständlich gute Laune pur, biblische<br />

Geschichten und Jesus höchstpersönlich, <strong>den</strong> wir kennenlernen<br />

möchten, tolle Lieder zum lauten Mitsingen, Bewegung, neue<br />

Freundschaften, Relaxen … einfach alles, was das Herz begehrt. Wir,<br />

das Team, haben schon<br />

’ne riesen Vorfreude und<br />

können es kaum erwarten,<br />

mit euch auf Tour zu<br />

gehen.<br />

Und eine Besonderheit<br />

gibt es noch in diesem<br />

Jahr, die vor allem auch<br />

Sie, liebe Eltern betrifft:<br />

28


Wir möchten die Freizeit zusammen mit Ihnen ausklingen lassen,<br />

Ihnen einen kleinen Einblick in die Freizeit geben, gemeinsam zum<br />

Abschluss Gottesdienst feiern und zu Mittag essen.<br />

Darum möchten wir Sie bitten, dass Sie Ihre Kinder selbst in Langenseifen<br />

abholen. In diesem Jahr ist das ohne Probleme möglich, da wir<br />

nicht weit von Nierstein entfernt sind (mit dem Auto etwa eine dreiviertel<br />

Stunde, 54 km). Vielen Dank!!<br />

Kennziffer<br />

Termin 03.07. bis 11.07.2010<br />

Teilnehmer Mädchen von 8 bis 13 Jahren<br />

Leitung Anke Schmitt, Anne-Kathrin Seifen<br />

und Mitarbeiter des CVJM Nierstein<br />

Leistung Hinfahrt im modernen Reisebus, Unterkunft,<br />

volle Verpflegung, Insolvenzschutz<br />

Preis 165 Euro, Geschwister je 130 Euro<br />

Informationen<br />

und Anmeldung • Anke Schmitt,<br />

Müller-Thurgau-Weg 4, 55283 Nierstein<br />

Telefon 0 61 33 / 5 01 25<br />

• Anne-Kathrin Seifen<br />

Wörrstädter Straße 58, 55283 Nierstein<br />

Telefon 0 61 33 / 53 56<br />

• Ev. Dekanatsbüro<br />

Am Markt 10, 55276 Oppenheim<br />

Telefon 0 61 33 / 5 79 20<br />

29


Seit dem 1. November 2009<br />

gehört Pfarrerin Ellen Simon<br />

zum Team der Landwirtschaft -<br />

lichen Familienberatung der<br />

Kirchen in der Pfalz und in<br />

Rheinhessen.<br />

Sie ist – speziell <strong>für</strong> Rheinhessen<br />

– Ansprechpartnerin <strong>für</strong><br />

Menschen aus Landwirtschaft<br />

und Weinbau mit persönlichen,<br />

familiären oder betrieblichen<br />

Problemen.<br />

Schweigepflicht und Vertraulichkeit<br />

sind selbstverständlich.<br />

Was tun, wenn …<br />

… wichtige oder schwierige<br />

Entscheidungen anstehen?<br />

… keine Perspektive mehr<br />

gesehen wird?<br />

… finanzielle Sorgen drücken?<br />

… die Ehe in <strong>den</strong> Hintergrund<br />

getreten ist?<br />

… Streit das Leben schwer<br />

macht?<br />

… Jung und alt sich nicht mehr<br />

verstehen?<br />

30<br />

Landwirtschaftliche<br />

Familienberatung der<br />

Kirchen in Rheinhessen<br />

… die Hofnachfolge ungewiss<br />

ist?<br />

… die Arbeit über <strong>den</strong> Kopf<br />

wächst?<br />

… Sucht und Zwang das Leben<br />

bestimmen?<br />

Dann könnte es hilfreich sein,<br />

telefonisch mit der Landwirtschaftlichen<br />

Familienberatung<br />

Kontakt aufzunehmen.<br />

Die Beratung – übrigens <strong>für</strong> alle<br />

Ratsuchen<strong>den</strong> kostenfrei – kann<br />

nach Absprache im eigenen<br />

Betrieb oder auch an einem<br />

neutralen Ort stattfin<strong>den</strong>.<br />

Kontakt:<br />

Telefon 0 63 21 / 57 68 08<br />

dienstags<br />

von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

mittwochs und donnerstags<br />

von 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

oder<br />

im Zentrum Gesellschaftliche<br />

Verantwortung


Friedrich von Bodelschwingh –<br />

Stationen eines<br />

bedeuten<strong>den</strong> Lebens<br />

Unzählige Straßen, Kirchengemein<strong>den</strong><br />

und Schulen in<br />

Deutschland sind nach ihm<br />

benannt. Bekannter als die<br />

Person Friedrich von Bodelschwingh<br />

ist jedoch sein Lebenswerk:<br />

»Bethel«. Die Diakonie-<br />

Einrichtung wurde im Jahr 1867<br />

gegründet. Fünf Jahre später<br />

übernahm Bodelschwingh ihre<br />

Leitung. Und er forcierte ihre<br />

Entwicklung mit großem Tatendrang.<br />

Sein Leben hätte eigentlich ganz<br />

anders verlaufen sollen. Seine<br />

31<br />

Familie gehörte zum westfälischen<br />

Uradel. Der Vater und ein<br />

Onkel bekleideten hohe preußische<br />

Ministerämter. Es wäre<br />

standesgemäß gewesen, wenn<br />

Friedrich von Bodelschwingh<br />

ebenfalls eine Beamten- oder<br />

militärische Laufbahn angestrebt<br />

hätte. Doch er wurde<br />

Pastor. Und zwar einer, der sich<br />

mit ganzer Kraft <strong>für</strong> die Kranken<br />

und Benachteiligten einsetzte.<br />

Friedrichs Vater, Ernst von<br />

Bodelschwingh, wurde 1842<br />

vom Preußenkönig Friedrich<br />

Wilhelm IV nach Berlin berufen.<br />

Er war Finanzminister und einige<br />

Jahre später Minister des<br />

Inneren. Das war die höchste<br />

Stellung, die ein Beamter zur<br />

damaligen Zeit einnehmen<br />

konnte. Friedrich besuchte das<br />

Gymnasium in Berlin. Er war<br />

ein Spiel gefährte des Kronprinzen<br />

und späteren »99-Tage-<br />

Kaisers« Friedrich III.


In seiner Freizeit betätigte er<br />

sich sportlich. Er erlernte<br />

Rudern, Reiten und Fechten,<br />

wie es sich <strong>für</strong> einen Sohn aus<br />

adligem Hause gehörte. Friedrich<br />

von Bodelschwingh wuchs<br />

auf der Sonnenseite des Lebens<br />

auf. Doch auch die Schatten<br />

blieben dem adeligen Spross<br />

nicht verborgen. Sein Hauslehrer,<br />

der sich <strong>für</strong> wohltätige Zwecke<br />

engagierte, nahm ihn mit in<br />

die Armenviertel der preußischen<br />

Hauptstadt Berlin. Friedrich<br />

notierte seinen Eindruck<br />

»von Hunger, Blöße und Elend<br />

der Armen, ganz besonders aber<br />

auch von dem unbillig großen<br />

Abstand zwischen arm und<br />

reich.«<br />

1848 gingen in Berlin die Menschen<br />

aus Zorn über die gesellschaftlichen<br />

Missstände auf die<br />

Straße, es wurde geschossen, es<br />

gab Tote. Friedrichs Vater wurde<br />

als Minister gestürzt und die<br />

Familie kehrte zurück nach<br />

Westfalen. Die Erfahrungen<br />

erschütterten <strong>den</strong> damals 17-jährigen<br />

zutiefst. Bei allem Verständnis<br />

<strong>für</strong> die soziale Lage der<br />

arbeiten<strong>den</strong> Bevölkerung verabscheute<br />

er die gewaltsamen<br />

Proteste des »Pöbels«. Für ihn<br />

32<br />

stellte die Monarchie mit ihren<br />

Adelsgeschlechtern eine gottgegebene<br />

Ordnung dar. Friedrich<br />

von Bodelschwingh war ein<br />

Konservativer und blieb dem<br />

Herrscherhaus der Hohenzollern<br />

Zeit seines Lebens verbun<strong>den</strong>.<br />

Friedrich bestand sein Abitur<br />

1849 in Dortmund und machte<br />

anschließend eine Ausbildung<br />

zum Landwirt. So lernte er das<br />

Elend der Landarbeiter kennen<br />

und versuchte Hilfen zu organisieren,<br />

indem er sich um die<br />

Ernährung kümmerte und die<br />

Arbeitsbedingungen verbesserte.<br />

Er suchte <strong>den</strong> Kontakt zu christ -<br />

lichen Gruppen. Dort bekam er<br />

ein Büchlein des Baseler Missionshauses<br />

in die Hände. »Tschin<br />

der arme Chinesenknabe«, so<br />

der Titel. Die Geschichte war<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> 24-jährigen ein Schlüsselerlebnis.<br />

Bodelschwingh fühlte sich zum<br />

Missionar berufen und begann<br />

daher Theologie zu studieren.<br />

Im April 1858 legte er sein<br />

erstes theologisches Examen ab.<br />

Doch sein Weg führte ihn nicht<br />

in die Mission nach Afrika oder<br />

China. Seine bereits damals<br />

angeschlagene Gesundheit ließ<br />

diesen Lebensweg nicht zu.


Stattdessen nahm er ein Angebot<br />

als Pfarrer in Paris an. Seine<br />

Gemeindemitglieder dort waren<br />

deutsche Fremdarbeiter, die ihr<br />

Leben als Gassenkehrer bestritten.<br />

Bodelschwingh gelang es,<br />

in Deutschland <strong>für</strong> Spen<strong>den</strong> zu<br />

werben und auf dem Mont -<br />

martre eine kleine Kirche und<br />

Schule zu errichten. Während<br />

dieser Zeit heiratete er seine<br />

Cousine Ida von Bodelschwingh,<br />

mit der er in einer engen Holzhütte<br />

in Paris lebte.<br />

Nach Deutschland zurückgekehrt<br />

übernahm Bodelschwingh<br />

1864 eine Pfarrstelle in Dellwig<br />

an der Ruhr. Dort machte er sich<br />

durch seine energische Art nicht<br />

nur Freunde. Er wetterte gegen<br />

Schützenfeste, Tanzveranstaltungen<br />

und <strong>den</strong> ungehemmten<br />

»Branntweingenuss«. In Dellwig<br />

erfuhren er und seine Frau Ida<br />

aber auch einen furchtbaren<br />

Schicksalsschlag, der Bodelschwingh<br />

drei Jahre später wohl<br />

zu einem Neuanfang als Leiter<br />

der jungen Einrichtung <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Epilepsie bei Bielefeld<br />

bewegen sollte. In Dellwig starben<br />

im Januar 1869 alle vier<br />

Bodelschwingh-Kinder innerhalb<br />

von 14 Tagen an Diphtherie.<br />

33<br />

»Gestern Abend um 11 Uhr hat<br />

unser lieber kleiner Friedrich auf<br />

dem Schoße seiner Mutter sein<br />

Köpfchen sehr sanft in <strong>den</strong><br />

Schlaf geneigt«, schrieb Friedrich<br />

von Bodelschwingh an seine<br />

Mutter nach dem Tod des ersten<br />

Kindes.<br />

Für Ida und Friedrich wurde<br />

Dellwig nun ein Ort schmerzlicher<br />

Erinnerungen. Deshalb<br />

wagte der Pastor 1872 einen<br />

beruflichen Neuanfang in Bielefeld.<br />

Noch 1869 bekam das Ehepaar<br />

<strong>den</strong> Sohn Wilhelm und in<br />

<strong>den</strong> ersten Jahren in Bethel drei<br />

weitere Kinder.<br />

Für ein Jahresgehalt von 1.000<br />

Talern übernahm Friedrich von<br />

Bodelschwingh in Bielefeld die<br />

»Anstalt <strong>für</strong> Epileptische«. Die<br />

Entwicklung der Einrichtung<br />

trieb er mit enormer Kraft<br />

voran. Jedes Jahr wur<strong>den</strong> neue<br />

Häuser gebaut, immer mehr<br />

kranke und hilfebedürftige Menschen<br />

konnten aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Bodelschwingh entschied, dass<br />

der Ort Bethel heißen sollte. Das<br />

hebräische Wort bedeutet Haus<br />

Gottes. Bethel heißt der alttestamentarische<br />

Ort, an dem Jakob<br />

von der Himmelsleiter träumte


»Wie heilig ist diese Stätte. Hier<br />

ist nichts anderes als Gottes<br />

Haus, und hier ist die Pforte des<br />

Himmels.« (1. Mose 28, 17)<br />

Das von Bodelschwingh beförderte<br />

schnelle Wachstum der<br />

Einrichtung Bethel kostete viel<br />

Geld. Aber der neue Vorsteher<br />

der Anstalt erwies sich als talentierter<br />

Spen<strong>den</strong>sammler. Er bat<br />

einflussreiche Menschen um<br />

Hilfe. Und er gründete »Pfennigvereine«,<br />

in <strong>den</strong>en viele Menschen<br />

die Arbeit Bethels unterstützten.<br />

Theodor Heuss, der<br />

erste Bundespräsi<strong>den</strong>t der Bundesrepublik<br />

Deutschland,<br />

bezeichnete Bodelschwingh später<br />

deshalb als <strong>den</strong> genialsten<br />

Bettler, <strong>den</strong> Deutschland je gesehen<br />

habe. Wo Bodelschwingh<br />

Not sah, wollte er helfen. Und<br />

zwar schnell und unbürokratisch.<br />

So beschäftigten ihn auch<br />

die Armut und Massenarbeitslosigkeit.<br />

Er nutzte seinen Einfluss<br />

und gründete Arbeiterkolonien,<br />

Wilhelmsdorf bei Bielefeld, Freistatt<br />

bei Diepholz und Lobetal<br />

bei Berlin. Sein Motto lautete:<br />

»Arbeit statt Almosen«. 1903<br />

ging er sogar in die Politik und<br />

engagierte sich noch mehrere<br />

Jahre als Abgeordneter im preu-<br />

34<br />

ßischen Landtag <strong>für</strong> die Lage der<br />

Wanderarbeiter.<br />

Doch sein Gesundheitszustand<br />

verschlechterte sich zusehends.<br />

Bereits ein Jahr vor seinem Tod<br />

hatte ein Schlaganfall Friedrich<br />

von Bodelschwingh teilweise das<br />

Sprachvermögen genommen und<br />

dazu geführt, dass er überwiegend<br />

im Rollstuhl saß. Am 2.<br />

April 1910 starb er an <strong>den</strong> Folgen<br />

eines weiteren Schlaganfalls<br />

in Bethel im Kreise seiner Kinder.<br />

Bethels zweiter Leiter und<br />

prägender Gestalter über vier<br />

Jahrzehnte wurde 79 Jahre alt.<br />

Seine letzten zehn Lebensjahre<br />

waren immer wieder von Krankheiten<br />

bestimmt.<br />

Dennoch ließ sich Vater Bodelschwingh<br />

möglichst wenig<br />

davon in seinem Ideenreichtum<br />

und seinem Gestaltungswillen<br />

beeindrucken. Neben dem weiteren<br />

Ausbau Bethels und der<br />

neu gegründeten Arbeiterkolonien<br />

setzte er sich auch <strong>für</strong> ein<br />

neues Missionsgebiet in Ruanda<br />

ein.<br />

»Das Geheimnis Bodelschwinghs<br />

war, dass er nicht wegschauen<br />

konnte. Buchstäblich bis in<br />

seine letzten Lebenstage hinein<br />

hat er sich von der Begegnung


mit menschlichem Elend<br />

existenziell berühren lassen«,<br />

schreibt der Historiker Hans-<br />

Walter Schmuhl in seiner 2005<br />

erschienenen Bodelschwingh-<br />

Biografie.<br />

Die Leitung seines Lebenswerkes<br />

Bethel hatte Bodelschwingh<br />

kurz vor seinem Tod seinem<br />

jüngsten Sohn, Pastor »Fritz«<br />

35<br />

übertragen. Wie der Vater so<br />

stellte auch der Sohn sein Leben<br />

ganz in <strong>den</strong> Dienst von behinderten,<br />

kranken und benachteiligten<br />

Menschen.<br />

In <strong>den</strong> v. Bodelschwinghschen<br />

Stiftungen Bethel wird Friedrich<br />

von Bodelschwingh anlässlich<br />

seines 100. Todestags im Jahr<br />

2010 in besonderer Weise<br />

Bethelsammlung 2010<br />

Abgabestelle <strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde<br />

Pfarrhaus, Tempelhof 1, 55283 Nierstein<br />

Wann in der Zeit vom 18. bis 22. Mai 2010<br />

und vom 24. bis 25. Mai 2010<br />

jeweils von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Was kann in die<br />

Kleidersammlung? Gut erhaltene Kleidung und Wäsche,<br />

Schuhe, Handtaschen, Plüschtiere, Pelze<br />

und Federbetten – jeweils gut verpackt<br />

(Schuhe bitte paarweise bündeln).<br />

Nicht in die Kleidersammlung<br />

gehören: Lumpen, nasse, stark verschmutzte oder<br />

stark beschädigte Kleidung und Wäsche,<br />

Textilreste, abgetragene Schuhe, Einzelschuhe,<br />

Gummistiefel, Skischuhe, Kleinund<br />

Elektrogeräte


Nicht alleine sein –<br />

<strong>den</strong> eigenen Trauerweg fin<strong>den</strong><br />

Trauergruppe des ökumenischen Hospizvereins<br />

Verlust und Trennung gehören<br />

zum Leben. Für die Zurückgebliebenen<br />

gerät das ganze Leben<br />

aus <strong>den</strong> Fugen, vieles bleibt<br />

stehen. Alle Gefühle sind<br />

gedämpft, Lebensperspektiven<br />

zerbrochen …<br />

In einem geschützten Rahmen<br />

mit maximal acht Personen<br />

bieten wir Trauern<strong>den</strong> die Möglichkeit,<br />

ihre Trauererlebnisse<br />

zu verarbeiten.<br />

Unter der Anleitung von ausgebildeten<br />

Trauerbegleiterinnen<br />

trifft sich die Gruppe an insgesamt<br />

sechs Aben<strong>den</strong><br />

15. April 2010<br />

22. April 2010<br />

06. Mai 2010<br />

20. Mai 2010<br />

27. Mai 2010<br />

17. Juni 2010 (mit Andacht)<br />

– jeweils in der Zeit von 19.00<br />

bis 21.00 Uhr. Beginn ist am 15.<br />

April 2010 im katholischen<br />

Pfarrzentrum »Haus der Begegnung«<br />

in Dexheim.<br />

36<br />

Hospiz<br />

verein<br />

Das Angebot richtet sich an alle<br />

Betroffenen, unabhängig von<br />

Alter, Geschlecht, Familienstand<br />

und Konfession. Kosten<br />

entstehen <strong>den</strong> TeilnehmerInnen<br />

keine.<br />

Neben dem Gruppenangebot<br />

bieten wir zeitlich begrenzt<br />

auch Trauereinzelbegleitung an.<br />

Weitere Informationen und<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Ökumenische Hospizarbeit<br />

Rhein-Selz e.V.<br />

Telefon 0 61 33 / 57 17 65<br />

info@hospiz-rhein-selz.de<br />

www.hospiz-rhein-selz.de)


Autorenlesung<br />

mit Siglinde Bickl<br />

Der Ökumenische Hospizverein Rhein-<br />

Selz e.V. lädt alle Interessierten zu einer<br />

Autorenlesung ein. Siglinde Bickl liest<br />

aus ihrem Buch »Du wurdest gerufen<br />

…«. In ihrem Buch schildert sie <strong>den</strong><br />

verlorenen Kampf ihres Mannes gegen<br />

seine Krebserkrankung.<br />

Die Veranstaltung findet am Dienstag,<br />

13. April 2010 um 19.00 Uhr im katholischen<br />

Pfarrheim, Alsheimer Straße in<br />

Guntersblum statt. Der Eintritt ist frei.<br />

Weitere Informationen:<br />

Ökumenische Hospizarbeit Rhein-Selz e.V., Am Markt 10, 55276<br />

Oppenheim, Telefon 0 61 33 / 57 17 65, info@hospiz-rhein-selz.de,<br />

www.hospiz-rhein-selz.de<br />

37<br />

Seit der Himmelfahrt Jesu<br />

können wir ihn<br />

überall fin<strong>den</strong>.


Kirchenmusik<br />

in der Martinskirche<br />

von Katrin Bibiella<br />

Wir sind dankbar, dass die<br />

Instandsetzungsarbeiten nach<br />

dem Altarbrand in unserer Kirche<br />

so gut voranschreiten. Wen<br />

man auch anspricht, alle erwarten<br />

mit großer Freude <strong>den</strong> Tag,<br />

an dem die Gemeinde in der<br />

frisch renovierten Kirche wieder<br />

<strong>den</strong> ersten Gottesdienst feiern<br />

kann.<br />

An die Arbeiten im Kirchen -<br />

inneren schließt sich eine Spezialreinigung<br />

der Orgel an, <strong>den</strong>n<br />

auch sie ist an allen offen liegen<strong>den</strong><br />

Teilen mit Ruß bedeckt und<br />

muss von diesem befreit wer<strong>den</strong>.<br />

Das bedeutet: Die Pfeifen,<br />

die Pfeifenstöcke (die Halterungen<br />

<strong>für</strong> die Pfeifen) und alle<br />

offen liegen<strong>den</strong> Teile müssen<br />

herausgenommen und in aufwändiger<br />

Handarbeit mit Spezialmitteln<br />

gereinigt wer<strong>den</strong>. Zum<br />

Glück sind die Windla<strong>den</strong>, die<br />

ja ganz dicht schließen müssen,<br />

sauber geblieben. Das bedeutet<br />

aber auch, dass die Orgel vor<br />

38<br />

ihrer Reinigung nicht gespielt<br />

wer<strong>den</strong> darf, <strong>den</strong>n sonst würde<br />

mit dem Wind auch der<br />

Schmutz der Umgebung in die<br />

Windla<strong>den</strong> geraten. So muss die<br />

Königin der Instrumente in<br />

unserer Kirche also noch<br />

schweigen, bis auch sie wieder<br />

im alten-neuen Glanz erstrahlt.<br />

Da das Ende der Renovierung im<br />

Moment nicht genau datierbar<br />

ist, hat sich unser Chor schweren<br />

Herzens entschie<strong>den</strong>, die<br />

»<strong>Geist</strong>liche Abendmusik <strong>für</strong><br />

Chor, Solosopran, Harfe und<br />

Orgel« (zum Weinfest am Roten<br />

Hang) am 13. Juni abzusagen.<br />

Allerdings hat er ein neues und<br />

schönes Ziel <strong>für</strong> Weihnachten<br />

ins Auge gefasst: Die Aufführung<br />

des Eingangschores nebst<br />

mehreren Chorälen aus dem<br />

»Weihnachtsoratorium« von<br />

Johann Sebastian Bach im Gottesdienst<br />

am 2. Weihnachtsfeiertag.<br />

Es gehört sicher zu <strong>den</strong><br />

schönsten und erhebendsten


Erlebnissen, an dieser<br />

festlichen Musik<br />

teilzuhaben, ob nun<br />

hörend oder (und)<br />

selbst einstimmend,<br />

singend, musizierend.<br />

Daher freuen<br />

sich alle auf dieses<br />

Vorhaben.<br />

Unser Chor freut<br />

sich zudem auch<br />

sehr über Sängerinnen<br />

und Sänger, die,<br />

über das kräftige<br />

Einstimmen in <strong>den</strong><br />

Choralgesang im<br />

Sonntagsgottesdienst<br />

hinaus, an diesem Projekt<br />

mitwirken wollen. Da<strong>für</strong> gibt es<br />

einen Probenplan (zunächst bis<br />

zu <strong>den</strong> Sommerferien 2010 –<br />

siehe Infokasten).<br />

PROBENPLAN<br />

39<br />

Auskünfte erteilen gern:<br />

� Irmgard Mayer<br />

Telefon 0 61 33 / 5 03 13<br />

� Katrin Bibiella<br />

Telefon 0 61 33 / 12 67<br />

Freitag 23.04. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />

Freitag 14.05. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus*<br />

Mittwoch 26.05. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />

Samstag 29.05. 14.00 bis 18.00 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />

Freitag 11.06. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />

Mittwoch 23.06. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />

Mittwoch<br />

* Kleiner Saal<br />

30.06. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus


Dietrich Bonhoeffer<br />

„Von guten Mächten wunderbar geborgen,<br />

erwarten wir getrost, was kommen mag.<br />

Gott ist mit uns am Abend und am Morgen<br />

und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ von Anne Steffen<br />

Nahezu jeder kennt diese Strophe<br />

aus dem Lied »Von guten<br />

Mächten«, aber nicht seine<br />

Geschichte: Der evangelische<br />

Theologe und Pfarrer Dietrich<br />

Bonhoeffer legte im Dezember<br />

1944 einen Text, der mit diesen<br />

Zeilen endete, dem Brief an<br />

seine Verlobte Maria von Wedemeyer<br />

und seine Eltern als<br />

Weihnachtsgruß und »Mut -<br />

40<br />

macher« bei. Es war einer der<br />

letzten Briefe, <strong>den</strong> er aus der<br />

Gefangenschaft an seine Angehörigen<br />

verschickte, bevor er in<br />

das KZ Buchenwald verlegt<br />

wurde, später in das KZ Flossenbürg.<br />

Am 9. April 1945 wurde<br />

Dietrich Bonhoeffer nach zweijähriger<br />

Gefangenschaft wegen<br />

»Wehrkraftzersetzung« zum<br />

Tode verurteilt und erhängt.<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

wurde am 4. Februar 1906<br />

in Breslau geboren und<br />

begann 1923 sein Theologiestudium<br />

in Tübingen,<br />

welches er 1927 in Berlin<br />

abschloss. Nach einem<br />

Vikariat in Barcelona<br />

habilitierte er in Berlin,<br />

wo er nach einem Studienaufenthalt<br />

in New York<br />

eine Dozentur an der<br />

theologischen Universität<br />

antrat. Bonhoeffer vertrat<br />

eine auf die Bergpredigt


akzentuierte Theologie, im Mittelpunkt<br />

stand die praktische<br />

Nachfolge Jesu als Aufgabe des<br />

einzelnen und der Kirche. Bevor<br />

Bonhoeffer 1935 die Ausbildung<br />

im Predigerseminar der Bekennen<strong>den</strong><br />

Kirche in Finkenwalde<br />

übernahm, war er ab 1933 an<br />

einem Pfarramt der deutschen<br />

evangelischen Kirche in London<br />

tätig. Bonhoeffer engagierte sich<br />

früh im Kirchenkampf gegen die<br />

»Deutschen Christen«. 1937<br />

wurde das Seminar der Bekennen<strong>den</strong><br />

Kirche durch die<br />

Gestapo geschlossen, jedoch bis<br />

1940 im Untergrund fortgeführt.<br />

Nachdem Bonhoeffer bereits<br />

1936 die Lehrerlaubnis entzogen<br />

41<br />

wurde, erteilte man ihm nun<br />

Rede- und Schreibverbot. Zu dieser<br />

Zeit schloss sich Bonhoeffer<br />

dem Widerstandskreis um<br />

Admiral Canaris an und übernahm<br />

in dessen Auftrag mehrere<br />

Reisen in das neutrale Ausland.<br />

Ein gescheiterter Anschlag auf<br />

Hitler im März 1943 führte<br />

einen Monat später zur Verhaftung<br />

Dietrich Bonhoeffers.<br />

Jedoch erst nach dem gescheiterten<br />

Hitler-Attentat vom 20. Juli<br />

1944 und Aktenfun<strong>den</strong> vom<br />

September 1944 konnte ihm die<br />

Beteiligung am Widerstand<br />

nachgewiesen wer<strong>den</strong>. Dies<br />

führte schließlich zur Hinrichtung<br />

des Widerstandskämpfers.<br />

Die Auferstehung Christi<br />

macht offenbar, dass wir<br />

Zukunft haben. Lei<strong>den</strong> und Tod<br />

verlieren dadurch nichts<br />

von ihrer Bitterkeit, aber sie<br />

erscheinen in einem neuen Licht.<br />

Dietrich Bonhoeffer


Buch-Vorstellung<br />

Energieautonomie<br />

Eine neue Politik <strong>für</strong> Erneuerbare Energie<br />

Der Wechsel zu Erneuerbaren<br />

Energien ist ein Wettlauf mit der<br />

Zeit – aus ökologischen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Grün<strong>den</strong>.<br />

Die Ablösung atomarer und<br />

fossiler Energien kann jedoch<br />

weder über die globale Energiewirtschaft<br />

noch über globale<br />

Verträge kommen. Der archime-<br />

42<br />

dische Punkt<br />

ist »Energieautonomie«<br />

– als politisches,<br />

technologisches und wirtschaftliches<br />

Konzept, das eine<br />

weltweite Dynamik in Gang<br />

setzen kann.<br />

Die Erdölvorräte gehen zur Neige;<br />

Ressourcenkonflikte schüren<br />

die »neuen Kriege« unseres Jahrhunderts.<br />

Bei steigendem Energieverbrauch<br />

rast die Welt auf<br />

eine existenzielle Krise zu. Deshalb<br />

wird derzeit massiv <strong>für</strong> die<br />

»Renaissance der Atomenergie«<br />

mobil gemacht, versucht die<br />

Energieindustrie mit allen Mitteln,<br />

ihre Vormachtstellung zu<br />

zementieren. Ein Spiel mit dem<br />

Feuer, <strong>den</strong>n nur ein umfassender<br />

Wechsel zu Erneuerbaren Energien<br />

kann die Weltenergiever -<br />

sorgung sichern. Warum fällt<br />

das Um<strong>den</strong>ken so schwer, mit<br />

Erschienen im Mai 2005,<br />

Verlag Antje Kunstmann,<br />

München, 320 Seiten,<br />

ISBN 3-88897-390-2<br />

welchen neuen<br />

Strategien und<br />

Technologien


kann der Durchbruch gelingen?<br />

Hermann Scheer beschreibt in<br />

seinem neuen Buch die viel -<br />

fältigen mentalen Barrieren, die<br />

»Macht des tradierten Energie<strong>den</strong>kens«,<br />

zeigt aber auch, wie<br />

der Wechsel zu Erneuerbaren<br />

Energien gelingen und unumkehrbar<br />

gemacht wer<strong>den</strong> kann.<br />

Der archimedische Punkt da<strong>für</strong><br />

ist »Energieautonomie« – als<br />

vielfältig realisierbares politisches,<br />

technologisches und wirtschaftliches<br />

Konzept. Energie -<br />

autonomie ist nur mit Erneuerbaren<br />

Energien realisierbar – und<br />

kann sofort und überall ins<br />

Werk gesetzt wer<strong>den</strong>: dezentral,<br />

individuell, mit unmittelbar<br />

spürbaren Folgen. Die von<br />

Scheer entwickelte »neue Politik<br />

<strong>für</strong> Erneuerbare Energien«<br />

führt die Energie diskussion aus<br />

dem geistigen Gefängnis des<br />

spezialisierten Energie<strong>den</strong>kens<br />

heraus. Ein ideeller und praktischer<br />

Leit fa<strong>den</strong> <strong>für</strong> die längst<br />

fällige Energiewende.<br />

Stimmen zu diesem Buch<br />

»Scheer verfügt über eine Strategie<br />

und über visionäres Denken,<br />

verbun<strong>den</strong> mit einer wirtschaft-<br />

43<br />

lichen Basis. Dieses Buch bringt<br />

viel neue Energie in die alte<br />

Politik.«<br />

Franz Alt,<br />

Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung<br />

»Die Energiekonzerne tun so,<br />

als ob sie das Rückgrat der Wirtschaft<br />

seien. Doch ihr Untergang<br />

ist besiegelt. Die Zukunft<br />

gehört <strong>den</strong> vielen kleinen Energieproduzenten,<br />

wie Hermann<br />

Scheer überzeugend darstellt.«<br />

Annette Jensen,<br />

Die Tageszeitung<br />

»Hermann Scheer ruft zum<br />

Streit. Den wird er mit diesem<br />

Buch bekommen.«<br />

Christian Schütze,<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

»Vorsicht! Dies ist kein versöhnliches<br />

oder gar harmloses Buch.<br />

Autonomie heißt <strong>für</strong> Scheer<br />

nicht nur ein bisschen unabhängiger<br />

von fossilen Energien zu<br />

wer<strong>den</strong>, sondern unabhängig<br />

von der derzeitigen Energiewirtschaft<br />

als solcher. Unbedingt<br />

lesenswert – auch <strong>für</strong> anders<br />

Denkende!«<br />

Energiebrief


»Obwohl der Bereich der erneuerbaren<br />

Energien boomt, ist<br />

seine Zukunft ungewiss. Da<br />

kommt Hermann Scheers Buch<br />

gerade recht, <strong>den</strong>n er widerlegt<br />

alle Vorwürfe, die <strong>den</strong> erneuerbaren<br />

Energien gemacht wer<strong>den</strong>.«<br />

DeutschlandRadio<br />

»Bissig, sarkastisch, einleuchtend<br />

und selbstbewusst rechnet<br />

der Solarpolitiker mit der atomar-fossilen<br />

Energiewirtschaft<br />

ab und plädiert <strong>für</strong> <strong>den</strong> politischen<br />

Mut, endlich ausschließlich<br />

und ohne Umwege auf er -<br />

neuerbare Energien zu setzen.«<br />

Saarländischer Rundfunk<br />

44<br />

»Das neue Werk des Alternativen<br />

Nobelpreisträgers gibt einen<br />

Überblick über <strong>den</strong> Status quo<br />

auf dem Energiemarkt und<br />

analysiert, wie die vielfältigen<br />

mentalen Barrieren aussehen.<br />

Vor allem aber beschäftigt sich<br />

der Autor mit der Frage, mit<br />

welchen neuen Strategien und<br />

Technologien der Durchbruch<br />

zu erneuerbaren Energien gelingen<br />

kann. Sein Ziel heißt Energieautonomie<br />

und besitzt große<br />

Sprengkraft.«<br />

Natur und Kosmos<br />

?<br />

Was wären wir ohne Pfingsten?<br />

…<br />

ohne <strong>den</strong> Heiligen <strong>Geist</strong> ist Gott fern,<br />

…<br />

bleibt Christus in der Vergangenheit,<br />

ist das<br />

…<br />

Evangelium ein toter Buchstabe,<br />

…<br />

die Kirche ein bloßer Verein,<br />

die Autorität<br />

…<br />

eine Herrschaftsform,<br />

…<br />

die Mission Propaganda,<br />

…<br />

die Liturgie eine <strong>Geist</strong>erbeschwörung<br />

und das christliche Leben eine Sklavenmoral.<br />

Athenagoras von Athen, Kirchenvater im 2. Jh. nach Christus


Öko-Doku »Die 4. Revolution«<br />

So gut sah die Energiewende noch nie aus<br />

von Daniel Boese<br />

Kein Öl, keine Kohle, keine<br />

Atomenergie – der Kinofilm<br />

»Die 4. Revolution« zeigt, wie<br />

die Welt allein mit erneuerbaren<br />

Energien auskommen könnte.<br />

Auch die Finanzierung der Doku<br />

ist spektakulär: Statt Filmförderung<br />

brachten mehr als 150<br />

Unternehmen und Privatpersonen<br />

das nötige Geld auf. Mal<br />

ehrlich, will man das im Kino<br />

sehen. Die Verfilmung des Sachbuches<br />

»Energieautonomie« des<br />

Politikers Hermann Scheer? Der<br />

Dokumentarfilmer Carl Fechner<br />

war sich sicher: Das will man<br />

nicht nur, das muss man. Rund<br />

150 Unterstützer sahen das<br />

ebenso. Sein unbeschei<strong>den</strong>er<br />

Titel: »Die 4. Revolution«. »Die<br />

Menschen wollen Antworten,<br />

sie wollen Visionen«, erklärt<br />

Fechner die Vielzahl seiner<br />

Unterstützer. Was »Die 4. Revolution«<br />

einzigartig macht: Es ist<br />

der erste Film, der auf die Bedrohung<br />

durch <strong>den</strong> Klimawandel<br />

tatsächlich eine positive Ant-<br />

45<br />

wort hat. Große Solarkraftwerke,<br />

vernetzte Windparks, Blockheizkraftwerke,<br />

Solaranlagen im<br />

ländlichen Afrika: Mit solchen<br />

Projekten könne die Menschheit<br />

innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte<br />

ganz auf Öl, Kohle und<br />

Nuklearenergie verzichten und<br />

trotzdem prosperieren. Das wäre<br />

dann, so Fechners Ansatz, nach<br />

der industriellen, agrarwirtschaftlichen<br />

und digitalen Revolution<br />

der vierte globale technische<br />

Umbruch.<br />

Pfälzer Unternehmer trifft<br />

indischen Nobelpreisträger<br />

Über eine Website<br />

http://www.energyautonomy.org<br />

sammelte Fechner Geld von<br />

Sponsoren im In- und Ausland.<br />

Das Prinzip nennt sich »Crowd -<br />

funding« – viele Menschen<br />

finanzieren gemeinsam, was<br />

einer nicht alleine kann. Für<br />

1.000 Euro konnte man ein<br />

»Supporter« wer<strong>den</strong>, erhielt<br />

da<strong>für</strong> eine Nennung im Abspann


und auf der Website sowie 50<br />

DVDs des fertigen Films. Zahlreiche<br />

Installateure von Solar -<br />

anlagen beteiligten sich so, aber<br />

auch Bündnis 90/Die Grünen<br />

und der BUND. Vor allem aber<br />

waren es Privatpersonen, die<br />

Geld gaben. Als im Dezember<br />

2008 der Weltklimagipfel in<br />

Poznan nur Stillstand produzierte,<br />

hatte Fechner 1,25 Millionen<br />

Euro beisammen und konnte<br />

mit <strong>den</strong> Dreharbeiten beginnen.<br />

Einer der Protagonisten der »4.<br />

Revolution« ist Matthias Willenbacher,<br />

ein Unternehmer aus<br />

Rheinland-Pfalz. Mit 550.000<br />

Euro ist er zugleich der größte<br />

Sponsor des Films. »Der erste<br />

Bankberater, mit dem ich ge -<br />

sprochen habe, hat mich wieder<br />

nach Hause geschickt«, erzählt<br />

der 40-Jährige. Das von ihm<br />

gegründete Unternehmen Juwi<br />

baut Anlagen <strong>für</strong> erneuerbare<br />

Energien rund um die Welt,<br />

2009 lag der Umsatz bei 600<br />

Millionen Euro. Das erste<br />

Gespräch zwischen Fechner und<br />

Willenbacher dauerte drei Stun<strong>den</strong><br />

statt der vereinbarten einen.<br />

Eigentlich wollten sie nur über<br />

die Filmproduktion sprechen,<br />

daraus wurde ein Casting. Fech-<br />

46<br />

ner suchte noch einen jungen,<br />

dynamischen Unternehmer. In<br />

Willenbacher fand er ihn, und so<br />

landete der Pfälzer neben Nobelpreisträger<br />

Mohammad Yunus<br />

und Bianca Jagger in einem Film,<br />

<strong>den</strong> er eigentlich nur mitfinanzieren<br />

wollte.<br />

Die Mischung aus Financier und<br />

Filmheld ist nicht gerade glücklich,<br />

aber Fechner geht damit<br />

offensiv um: Im Abspann und<br />

auf der Website ist Juwi deutlich<br />

als Hauptsponsor ausgewiesen.<br />

»Jegliche Einflussnahme auf die<br />

Inhalte des Films von Seiten der<br />

Financiers wurde im Vorfeld vertraglich<br />

ausgeschlossen«, betont<br />

Fechner. Wahrscheinlich wäre<br />

man sich auch kaum in die<br />

Quere gekommen: Was <strong>für</strong> Fechner<br />

zählt, ist die klare Fürsprache<br />

<strong>für</strong> erneuerbare Energien.<br />

Sogar Hermann Scheer<br />

nervt nicht<br />

Dieses Engagement ist auch in<br />

Fechners Lebensgeschichte<br />

begründet. Seine ersten professionellen<br />

Erfolge als Dokumentarfilmer<br />

hatte er während des<br />

Golfkriegs 1990/91. Auf eigene<br />

Faust war er unabhängig im Irak<br />

unterwegs. »Ich habe 10.000


Stun<strong>den</strong> Archivmaterial aus<br />

dem Krieg zu Hause«, erzählt<br />

der drahtige Regisseur. »Grauenvoll,<br />

Stun<strong>den</strong> mit Bildern toter<br />

Kinder«. Die Gewalt, die die<br />

Abhängigkeit von Öl hervorbringt,<br />

erfuhr er hautnah: »Wir<br />

produzierten <strong>für</strong> das deutsche<br />

Fernsehen das menschliche<br />

Gesicht des Krieges.« Er hätte<br />

damit weitermachen können,<br />

Konflikte auf dem Balkan und in<br />

Ruanda filmen können. Statt -<br />

dessen wollte er aus diesem Teil<br />

des Mediensystems ausbrechen<br />

und mit seinen Filmen Lösungen<br />

vermitteln. In seinem Film<br />

»Die vierte Revolution« folgt<br />

Fechner <strong>den</strong> Pionieren rund um<br />

die Welt, nach Dänemark, Mali,<br />

Bangladesch und China. Dass er<br />

dabei nicht in die Propaganda-<br />

Falle tappt und Agit-Prop produziert,<br />

liegt zum einen an <strong>den</strong><br />

Protagonisten, die die wichtigsten<br />

Aspekte der globalen Energieproduktion<br />

<strong>für</strong> Laien verständlich<br />

machen. Zum anderen<br />

sind es der emotionale Soundtrack<br />

und die dramatischen Bilder,<br />

die <strong>den</strong> Film tragen. Fechner<br />

traut sich, das Treffen der neuseeländischen<br />

Expertin <strong>für</strong> Batterien<br />

und des dänischen Wind-<br />

47<br />

kraft-Pioniers wie in einem<br />

Thriller zu inszenieren: schnelle<br />

Schnitte, ein Treffen an einer<br />

einsamen Kreuzung – wann sah<br />

Ökologie je so gut aus?<br />

»Es ist ein Film aus der Bewegung<br />

<strong>für</strong> die Bewegung", sagt<br />

Fechner. Seine Unterstützer<br />

haben ein Eventhandbuch<br />

gedruckt und in über hundert<br />

Städten Veranstaltungen organisiert:<br />

regionale Premieren mit<br />

dem Bürgermeister, Fahrradsternfahrten,Podiumsdiskussionen.<br />

Das Kalkül ist: Wer Hunderttausende<br />

Euro gesammelt<br />

hat, bringt nun auch Freunde<br />

und Familie ins Kino. Es könnte<br />

gut sein, dass dieser Film tatsächlich<br />

eine Revolution startet.<br />

Zumindest der Slogan »100 Prozent<br />

Erneuerbare« hat das<br />

Potenzial, »Atomkraft - Nein<br />

Danke« oder »100 – Dem Wald<br />

zu Liebe« abzulösen und der<br />

neue Klassiker der Ökobewegung<br />

zu wer<strong>den</strong>.


Haitis Klima ist tropisch heiß<br />

und feucht, die Temperaturen<br />

variieren mehr im Laufe eines<br />

Tages, als zwischen <strong>den</strong> Jahreszeiten.<br />

Die Höchsttemperaturen<br />

liegen in der Regel bei etwa 30°<br />

C, in der Nacht wer<strong>den</strong> Tiefstwerte<br />

von 20° C ereicht (deutlich<br />

weniger in höheren Lagen).<br />

Im Land kommt es zu zwei<br />

Regenzeiten: von April bis Mai<br />

und von September bis Oktober,<br />

wobei der meiste Regen in <strong>den</strong><br />

Bergen fällt. Beste Reisezeit:<br />

Wenn Sie planen zu wandern, zu<br />

48<br />

Energie-Hurrican – Satelittenfoto Hurikan Hanna 2008<br />

Haiti – Klima und<br />

beste Reisezeit von Richard Dautermann<br />

trekken oder Auto zu fahren,<br />

sollten Sie die Regenzeit ver -<br />

mei<strong>den</strong>. Haiti befindet sich im<br />

Einzugsbereich von tropischen<br />

Wirbelstürmen, die Hurrikan-<br />

Saison liegt zwischen Juni und<br />

September. Im September 2004<br />

forderte der Hurrikan Jeanne<br />

3.000 Todesopfer und richtete<br />

schwere Schä<strong>den</strong> in der Region<br />

um die Stadt Gonaïves an. Es<br />

gibt keine wirklich touristische<br />

Saison, so dass Haiti ein ideales<br />

Reiseziel während des Nord-<br />

Winters, wenn die meisten


karibischen Inseln mit Touristen<br />

überla<strong>den</strong> sind, sein könnte. Es<br />

lohnt sich, einen Haiti-Besuch<br />

zum Karneval (die drei Tage bis<br />

zum Aschermittwoch) oder Rara<br />

(die Woche bis Ostern) zu planen,<br />

wenn Musik und Tanz<br />

scheinbar spontan ausbrechen.<br />

Vermei<strong>den</strong> Sie die Wochen vor<br />

einer Wahl, wenn ebenso spontan<br />

Gewalt ausbrechen kann.<br />

So beschreiben die Reise ver -<br />

anstalter Haiti. Nach dem ver -<br />

heeren<strong>den</strong> Erdbeben mit über<br />

300.000 Toten und noch sehr<br />

49<br />

viel mehr Leid und Elend steht<br />

der Sinn nicht nach Tourismus.<br />

Haiti ist auf große finanzielle<br />

Hilfe im Wiederaufbau angewiesen.<br />

Das Diakonische Werk in<br />

Hessen und Nassau unterstützt<br />

schon seit Jahren die Entwicklungshilfe<br />

in Haiti im Bereich<br />

des Klimawandels. Auch 2008<br />

haben die Hurrikane Hanna und<br />

Ike viel Leid und Zerstörung<br />

nach Haiti gebracht. Die Verstärkung<br />

der Hurrikane in <strong>den</strong><br />

letzten Jahrzehnten wird von<br />

Fachleuten auf die Klimakatastrophe<br />

zurückgeführt.<br />

Was haben Hurrikane mit der Klimakatastrophe zu tun?<br />

Bekanntlich steigen aufgrund der Treibhausgasemissionen die Temperaturen<br />

und auch die Wassertemperaturen weltweit an. Bei höheren<br />

Meerestemperaturen können die tropischen Wirbelstürme noch<br />

höhere Zerstörungskräfte entfalten, weil die Wassertemperatur der<br />

Meeresoberfläche die Energie <strong>für</strong> <strong>den</strong> Wirbelsturm liefert. Wenn die<br />

Menschheit also Katastrophen noch schlimmerer Art als bei Katrina,<br />

Stan und Wilma nicht geradezu heraufbeschwören will, muss sie die<br />

weitere Erwärmung der Meeresoberfläche verhindern.<br />

Die Gefahr rückt näher<br />

Nach Aussage von Prof. Schönwiese (Uni Frankfurt) hat sich 2005<br />

der erste Tropische Wirbelsturm in der Geschichte der Meteorologie<br />

vor der Küste Portugals gebildet, ist aber glücklicherweise nicht bis<br />

zum europäischen Festland gekommen. In einem Land in dem die<br />

Sonne nicht nur <strong>für</strong> Touristen scheint ist es nun sicher sinnvoll, beim


Wiederaufbau auf regenerierbare Energie zu setzen. Sicher ist auch<br />

die Windkraft eine sinnvolle Energie nicht nur <strong>für</strong> Haiti.<br />

Was können wir tun?<br />

Diese Frage haben wir uns im Konfirman<strong>den</strong>unterricht gestellt. Haiti<br />

braucht natürlich viel, viel Geld zum Wiederaufbau. Deshalb wollen<br />

wir mit der Konfirman<strong>den</strong>spende und der Kollekte des Konfirmationsgottesdienstes<br />

ein Projekt in Haiti unterstützen. Darüber hinaus ist es<br />

aber eine Hilfe, nicht nur <strong>für</strong> Haiti, dass wir uns hier bei uns einsetzen<br />

da<strong>für</strong>, dass die Klimaveränderung nicht weiter angeheizt wird. Der<br />

Film »Die vierte Revolution« behauptet, dass wir innerhalb von dreißig<br />

Jahren die Energieversorgung allein auf regenerierbare umgebaut<br />

haben könnten. Energie ist natürlich im Überfluss vorhan<strong>den</strong>, wir<br />

haben die Technologie, sie zu nutzen, es fehlt lediglich der politische<br />

Wille. In einer Demokratie ist der Wähler der Souverän, so wird<br />

behauptet, also können wir auch die Politiker auf die Spur bringen.<br />

Die Verbindung der Energiepolitik, des Klimawandels und des Welthungers<br />

sind schon vielfach nachgewiesen. Jesus von Nazareth hat<br />

auf Anfrage das ganze Gesetz und die Propheten in dem Satz zusammengefasst:<br />

Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich<br />

selbst. Wer der Nächste ist, wird ebenfalls in der Bibel betont, es ist<br />

der Mensch, der dir begegnet. Die ungerechte Verteilung der Güter<br />

in dieser Welt ist ein Skandal im Angesicht der Bibel und ihrer<br />

Weisungen. Christ sein in dieser Welt heißt sich einzusetzen <strong>für</strong><br />

Gerechtigkeit, Frie<strong>den</strong> und die Bewahrung unserer Schöpfung.<br />

50<br />

Herzliche Einladung<br />

zum Vorstellungsgottesdienst<br />

unserer diesjährigen Konfirman<strong>den</strong><br />

am 25. April 2010 um 14.00 Uhr<br />

in der katholischen Kirche St. Kilian<br />

Die Jugendlichen wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Gottesdienst zu diesem Thema<br />

gestalten.


Neuer Konfirman<strong>den</strong>jahrgang<br />

2010/2011<br />

Die Kirchengemeinde Nierstein lädt alle Jugendlichen der Jahrgänge<br />

1996/97 zum Konfirman<strong>den</strong>unterricht, immer dienstags im Johannes-<br />

Busch-Haus, Mühlgasse 28, ein. In diesem Jahr ist Dekan Michael<br />

Graebsch zuständig.<br />

Zwischenzeitlich wur<strong>den</strong> die uns bekannten Anschriften der zu Konfirmieren<strong>den</strong><br />

bereits persönlich angeschrieben. Sollten Sie noch nicht<br />

angeschrieben wor<strong>den</strong> sein und konfirmiert wer<strong>den</strong> möchten, mel<strong>den</strong><br />

Sie sich bitte im Pfarrbüro 0 61 33 / 56 87.<br />

Folgende Termine stehen bereits fest:<br />

3. Mai 2010 Konfirman<strong>den</strong>elternabend<br />

19.30 Uhr im Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28<br />

4. Mai 2010 1. gemeinsame Konfirman<strong>den</strong>stunde<br />

15.00 Uhr im Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28<br />

9. Mai 2010 Gottesdienst, 10.00 Uhr im Johannes-Busch-Haus –<br />

Einführung der Konfirman<strong>den</strong><br />

15. Mai 2011 Vorstellung der Konfirman<strong>den</strong><br />

22. Mai 2011 Konfirmation<br />

51


Christus spricht: Seht und schmecket wie freundlich der<br />

Herr ist, kommt, <strong>den</strong>n es ist alles bereit.<br />

Am 2. Mai 2010 wer<strong>den</strong> in Nierstein um 9.30 Uhr<br />

in der Kirche St. Kilian, Kiliansberg, konfirmiert:<br />

Rebecca Barth, Paterweg 10<br />

Mirco Bauer, Mainzer Straße 60<br />

Jennifer Bingenheimer, Neue Schmiedgasse 4<br />

Yannick Borgerding, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 14<br />

Helen Busch, Leonorenstraße 7<br />

Kristina Dautenheimer, Schillerstraße 1<br />

Kim Ebling, Ostergärten 37<br />

Jennifer Falkenau, Pestalozzistraße 6<br />

Alina Fischer, Oberdorfstraße 44a<br />

Sandra Fröhlich, Boschstraße 15<br />

Clara Frommelt, Am Ziegelofen 14<br />

Maximilian Gerhard, Paul-Hexemer-Straße 6<br />

Tabea Heidrich, Leipziger Straße 17<br />

Mareike Hill, Ringstraße 67j<br />

Sebastian Hock, Bleichweg 2<br />

Lilith Janik, Kiliansweg 30<br />

Paul Kehl, Große Fischergasse 3<br />

Tanita Kessel, Bleichweg 6<br />

Nathalie Klein, Saalpförtchen 2<br />

Elena Klein, Saalpförtchen 2<br />

Marleen Kroeger, Ernst-Ludwig-Straße 27<br />

Julian Rebstock, Am Paterberg 40<br />

Till Rosinus, Roßbergstraße 29<br />

Marco Schäfer, Mainzer Straße 34<br />

Lioba Sixel, Am langen Rech 18<br />

Denise Walther, Potsdamer Straße 10<br />

Lea Weber, Daubhausstraße 36<br />

Sophia Westhäuser, Am Hummertal 47<br />

Bjarne Wolff, Gutenbergstraße 28<br />

53


5. Jugendkirchentag 2010<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in<br />

Hessen und Nassau<br />

3. bis 6. Juni 2010 in Mainz<br />

Schon zum fünften Mal lädt die<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirche in Hessen<br />

und Nassau alle Jugendlichen<br />

zwischen 13 und 18 Jahren zum<br />

Jugendkirchentag, <strong>den</strong> »go(o)d<br />

days & nights«, ein. Erstmalig in<br />

Rheinland-Pfalz wer<strong>den</strong> vom 3.<br />

54<br />

bis 6. Juni 2010 rund 5.000<br />

Jugendliche in der Landeshauptstadt<br />

Mainz erwartet. Das Motto<br />

des Jugendkirchentages 2010<br />

»go(o)d days & nights – Denk<br />

mal … JETZT!« bezieht sich auf<br />

einen Satz aus dem Buch der


Sprüche im Alten Testament:<br />

»Weisheit aber ist gut <strong>für</strong> dein<br />

ganzes Leben. Wenn du sie<br />

erwirbst, dann kannst du hoffnungsvoll<br />

in die Zukunft blicken<br />

und deinem Glück steht nichts<br />

mehr im Weg.« (Sprüche 24, 14).<br />

Zehn Themen beim<br />

Jugendkirchentag<br />

In fünf Themenparks sind die<br />

mehr als 150 Veranstaltungen<br />

organisiert. Von Freitag auf<br />

Samstag wird es in jedem Themenpark<br />

einen thematischen<br />

Wechsel geben, so dass insgesamt<br />

zehn Themenschwerpunkte<br />

gesetzt wer<strong>den</strong>. Von Spiritualität<br />

und Schöpfung, Interreligiosität<br />

und Ökumene bis hin zu<br />

»Leben extrem« wer<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>ste<br />

Lebens- und Glaubensbereiche<br />

angesprochen. Auf<br />

dem Weg des Erwachsenwer<strong>den</strong>s<br />

spielen Fragen nach Liebe und<br />

Sexualität ebenso eine Rolle wie<br />

die nach Zweifeln und Ausweglosigkeit.<br />

Politik und Bildung,<br />

Jugendarbeit in Mainz und auch<br />

das Thema Medienwelt wer<strong>den</strong><br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

55<br />

Programmhighlights<br />

Die Auswahl der Workshops<br />

reicht von Tanz, über Malerei,<br />

eine Trickfilmwerkstatt bis hin<br />

zum Jugendhandwerkerdorf<br />

oder Workshops zu <strong>den</strong> zehn<br />

Themenschwerpunkten. In <strong>den</strong><br />

Talks kann sich jede und jeder<br />

zu <strong>den</strong> Themen einbringen, die<br />

interessieren. So gibt es z.B. die<br />

Möglichkeit, mit muslimischen<br />

Jugendlichen oder der rheinlandpfälzischen<br />

Kultusministerin<br />

Doris Ahnen ins Gespräch zu<br />

kommen. Der Info-Truck des<br />

Bundestages wird über die Möglichkeiten,<br />

Politik zu gestalten,<br />

informieren. In <strong>den</strong> Jugendgottesdiensten,<br />

im Raum der Stille<br />

und in der Nacht der Lichter<br />

kommen auch geistliche Elemente<br />

nicht zu kurz.<br />

Bei <strong>den</strong> vielfältigen Sportangeboten<br />

wie Hockey, Streetsoccer<br />

oder am Kletterturm kann man<br />

sich ebenso austoben wie bei<br />

<strong>den</strong> zahlreichen Konzerten von<br />

Gospel über Heavy Metal bis zu<br />

Rock und Pop. Ein besonderes<br />

Highlight ist das Konzert der<br />

À Capella Band Viva Voce am<br />

Samstagabend.<br />

Die Medienpartner des Jugendkirchentages<br />

You FM und DAS-


DING machen besondere Angebote<br />

wie die DASDING-Party in<br />

einer Kirche oder <strong>den</strong> Talk YOU<br />

FM Nightline, der live vom Veranstaltungsgelände<br />

gesendet<br />

wird.<br />

Neben dem Programm <strong>für</strong> junge<br />

Jugendliche wird es auch Veranstaltungen<br />

<strong>für</strong> ältere Jugendliche<br />

(16-plus) und junge Erwachsene<br />

geben. Diese sind im Programmheft<br />

gesondert ausgewiesen.<br />

Insbesondere <strong>für</strong> Konfirman<strong>den</strong><br />

präsentiert der Jugendkirchentag<br />

besondere Angebote wie beispielsweise<br />

eine Konfiparty, ein<br />

Stadtspiel oder ein interaktiver<br />

Bibel-Parcours.<br />

Ihr individuelles Programm<br />

können Sie sich im Vorfeld des<br />

Jugendkirchentages ab April auf<br />

www.good-days.de zusammenstellen.<br />

Weitere Informationen<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.good-days.de<br />

oder telefonisch unter<br />

0 61 31 / 62 78-230.<br />

56<br />

Und zum Schluss das<br />

Wichtigste: Wie und wo<br />

kann ich mich anmel<strong>den</strong>?<br />

Den Anmeldeflyer zum Jugendkirchentag<br />

gibt es bei <strong>den</strong><br />

Dekanatsjugendstellen, Stadt -<br />

jugendpfarrämtern und Kirchengemein<strong>den</strong>.<br />

Den Anmeldeabschnitt,<br />

der am Anmeldeflyer<br />

hängt, kann man einfach bei der<br />

auf dem Flyer angegebenen<br />

Kontaktadresse (z. B. der Schule,<br />

der Gemeinde, dem Dekanat)<br />

abgeben. Die zuständige Kontaktperson<br />

meldet die gesamte<br />

Gruppe dann bei der Arbeits -<br />

stelle des Jugendkirchentages<br />

an.<br />

Die Dauerkarte vom 3. bis 6. Juni<br />

einschließlich des RMV/RNN-<br />

Kombitickets kostet 29 Euro.<br />

Die Tageskarten <strong>für</strong> <strong>den</strong> 4. bzw.<br />

5. Juni kosten jeweils 15 Euro<br />

(ebenfalls einschließlich Kombiticket).<br />

Drei Übernachtungen<br />

mit Frühstück in einer Quartierschule<br />

kosten 20 Euro, eine<br />

Übernachtung mit Frühstück<br />

kostet 7 Euro.


2. Ökumenischer Kirchentag<br />

Motto und Plakatmotiv des 2. Ökumenischen Kirchentags in München<br />

bringen meine Stimmung auf <strong>den</strong> Punkt: Der Kirchentag macht<br />

mir Hoffnung, dass es in der Ökumene weitergeht, mögen die<br />

Schritte auch klein sein.<br />

Und der Grund der Hoffnung ist der Glaube an Gott, der unsere<br />

Bemühungen zum Ziel führen wird und der seine rettende Hand<br />

reicht, wenn uns auf dem Weg zur Einheit der Mut verlässt und wir<br />

in <strong>den</strong> Schwierigkeiten zu versinken drohen.<br />

Ökumenischer Kirchentag – ich freu’ mich drauf!<br />

57


ZUGÄNGE<br />

2. Dekanatskirchentag<br />

am 27. Juni in Hahnheim<br />

Dekanat Oppenheim – Nach dem<br />

Erfolg des 1. Dekanatskirchentags<br />

2007 in Un<strong>den</strong>heim ist in<br />

diesem Jahr Hahnheim gastgebende<br />

Gemeinde des Dekanatskirchentags.<br />

Unter dem Motto<br />

»Zugänge – hOFFENtlich«<br />

sind die Vorbereitungen hierzu<br />

im vollen Gange. In einem großen<br />

Areal um die evangelische<br />

Kirche in Hahnheim wird sich<br />

am 27. Juni in der Zeit von<br />

10.30 bis 18.00 Uhr das gesamte<br />

Dekanat präsentieren und vor<br />

allem miteinander feiern.<br />

Mit einem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst<br />

beginnt der<br />

Tag, der mit einem reichhaltigen<br />

und bunten Programm das<br />

facettenreiche und hoffnungsvolle<br />

Thema in vielen Nuancen<br />

präsentieren wird. Verschie<strong>den</strong>e<br />

Darbietungen, Diskussionen,<br />

zwanglose Gespräche und musikalische<br />

Angebote, die auch<br />

zum Mitmachen einla<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong><br />

<strong>den</strong> ganzen Tag über immer<br />

neue Zugänge zur Kirche, zu <strong>den</strong><br />

Menschen in der Region und<br />

58<br />

hOFFENtlich auch zum Glauben<br />

öffnen.<br />

Da gibt es ein reichhaltiges<br />

Kinder- und Jugendprogramm:<br />

neben Mitmachangeboten kann<br />

man im Liegestuhl oder in der<br />

»Chill-Out-Zone« entspannen.<br />

Mit Orgelmusik, Posaunenbläsern<br />

und Sängerchören eröffnen<br />

sich musikalische Zugänge an<br />

diesem Tag in Hahnheim. Alle<br />

Gemein<strong>den</strong> und Einrichtungen<br />

des Dekanates beteiligen sich<br />

gemeinsam an der Gestaltung<br />

dieses Tages. Ein Fest von allen<br />

<strong>für</strong> alle.<br />

Also, bitte merken Sie sich<br />

diesen Termin bereits jetzt in<br />

Ihrem Kalender vor, damit wir<br />

alle mitfeiern können an diesem<br />

Dekanatstag – und Zugänge<br />

fin<strong>den</strong> zueinander.<br />

ZUGÄNGE – hOFFENtlich<br />

Dekanatskirchentag Oppenheim<br />

am 27. Juni 2010, ab 10.30 Uhr<br />

in Hahnheim<br />

Eintritt frei, Kontakt und Infos:<br />

<strong>Evangelische</strong>s Dekanat Oppenheim,<br />

Telefon 0 61 33 / 5 79 20. Ein ausführ -<br />

liches Programm er scheint im Frühjahr<br />

bzw. kann unter www.oppenheimevangelisch.de<br />

eingesehen wer<strong>den</strong>.


Kirche – mehr als ein Verein?<br />

von Michael Tillmann<br />

Gremien und Sitzungen, Feiern<br />

und Feste, auch Streit und Mauscheleien<br />

– in all diesen Dingen<br />

unterscheidet sich die Kirche<br />

nicht von einem x-beliebigen<br />

Verein, mag es ein Sport-, ein<br />

Musik- oder irgendein anderer<br />

Verein sein. Und das ist auch<br />

nicht weiter verwunderlich: In<br />

der Kirche leben und arbeiten<br />

Menschen und deshalb geht es<br />

dort auch menschlich zu – mit<br />

allen Vorzügen, aber eben auch<br />

59<br />

mit allen Fehlern. Dennoch –<br />

glaube ich – ist die Kirche mehr<br />

als ein Verein. Das Bild von <strong>den</strong><br />

Menschen am Schwungtuch<br />

kann diesen Unterschied sym -<br />

bolisieren: Nicht sie, die Menschen,<br />

die Vereinsmitglieder<br />

sind der Mittelpunkt, das Zentrum,<br />

um das sich alles dreht:<br />

Die Mitte der Kirche ist Gott, er<br />

ist das Zentrum, ohne ihn ist die<br />

Kirche nichts. Und es ist sein<br />

<strong>Heiliger</strong> <strong>Geist</strong>, <strong>den</strong> er zu Pfingsten<br />

gesandt hat,<br />

der die Kirche in<br />

Schwung hält.<br />

Und der zeigt,<br />

worum es in der<br />

Kirche geht: um<br />

das Reich Gottes,<br />

um Gottes<br />

Liebe zu <strong>den</strong><br />

Menschen, um<br />

das Kreuz und<br />

die Erlösung.<br />

Und darüber<br />

müssen die<br />

Christen re<strong>den</strong>:<br />

»Wir müssen


wieder klarer sagen, dass wir als<br />

Christen etwas anbieten können,<br />

was keine andere Gruppe<br />

sonst bietet, sonst entschei<strong>den</strong><br />

sich die Leute einfach nur zwischen<br />

Tanzstun<strong>den</strong>, Sportverein<br />

und Kirche.« (Katrin Göring-<br />

Eckardt, Präses der EKD-Synode)<br />

Ein Zweites entdecke ich in<br />

dem Bild: Alle Menschen packen<br />

mit an, alle sind gleich wichtig,<br />

gleichberechtigt. So ist es auch<br />

in der Kirche. Am deutlichsten<br />

wird dies beim Abendmahl: Da<br />

gibt es kein Reich und kein<br />

Arm, kein Schön oder Hässlich,<br />

kein Klug oder Dumm. So sollte<br />

60<br />

es zumindest sein. Denn ich<br />

weiß, dass es auch in der Kirche<br />

Unterschiede gibt.<br />

Ein Hinweis, dass die Kirche<br />

Gefahr laufen kann, ein Verein<br />

zu wer<strong>den</strong>: Wenn Gott nicht<br />

mehr der Mittelpunkt ist. Das<br />

bemerkte schon vor rund fünfzig<br />

Jahren Martin Luther King:<br />

»Wenn die christliche Kirche<br />

nicht <strong>den</strong> Heiligen <strong>Geist</strong> wiedergewinnen<br />

kann, der die frühere<br />

Kirche beseelte, so wird sie ihre<br />

Glaubwürdigkeit verlieren und<br />

abgetan wer<strong>den</strong> als ein <strong>für</strong> das<br />

20. Jahrhundert bedeutungsloser<br />

geselliger Verein.«<br />

Stimmen-Labyrinth<br />

Der Priester und Dichter Lothar Zenetti<br />

formuliert in einem Kirchenlied:<br />

„Worauf sollen wir hören,<br />

sag uns worauf? So viele Geräusche,<br />

welches ist wichtig? … So viele Re<strong>den</strong>!<br />

Ein Wort ist wahr.“<br />

Die Stimme erkannt,<br />

welchen Weg wählen wir?<br />

Wer weist uns die Richtung?<br />

Leite dein Wort uns an.


Die Geburtstagsbesuche<br />

in unserer Gemeinde<br />

Der Besuchsdienstausschuss hat<br />

sich erstmals nach der Wahl des<br />

Kirchenvorstandes getroffen.<br />

Herrn Meß hatte viele Jahre die<br />

Organisation des Besuchsdienstkreises<br />

gemacht und wird dies<br />

zukünftig abgeben. Er wird<br />

selbst noch Besuche machen,<br />

aber die Organisation möchte er<br />

in andere Hände geben. Die<br />

Kirchengemeinde möchte<br />

Siegbert Meß ganz herzlich <strong>für</strong><br />

sein Engagement danken. Als<br />

Kirchen vorsteher hat er sich in<br />

vielen Bereichen unserer<br />

Gemeinde vorbildlich eingesetzt.<br />

Zu seiner Vision einer<br />

Kirche und der Gemeinde gehört<br />

die gegen seitige Achtung und<br />

Hilfe. In Zukunft wird Dekan<br />

Michael Graebsch <strong>für</strong> diesen<br />

Ausschuss verantwortlich sein.<br />

Der neue Besuchsdienstausschuss<br />

hat auch gleich neue<br />

Kriterien erarbeitet, um diese an<br />

<strong>den</strong> Kirchenvorstand weiterzugeben.<br />

Der Kirchenvorstand ist der<br />

Empfehlung des Ausschusses<br />

61<br />

gefolgt und hat die Kriterien wie<br />

folgt neu fest gelegt:<br />

Geburtstagsbesuche so wie Ehejubiläen<br />

im Johanneshaus wer<strong>den</strong>,<br />

wie bisher, weiter von Frau<br />

Christel Ullrich und Herrn<br />

Ernst Günther Tillmann übernommen.<br />

Am 75. Geburtstag wer<strong>den</strong> die<br />

Niersteiner zukünftig zum<br />

ersten Mal von der Kirchengemeinde<br />

besucht. Das übernimmt<br />

die zuständige Person<br />

aus dem Besuchsdienstausschuss.<br />

Vom 76. bis 79. Geburtstag<br />

grüßt die Kirchengemeinde<br />

zukünftig mit einem Kartengruß.<br />

Zum 80. kommt dann einer der<br />

bei<strong>den</strong> Pfarrer sowie auch zum<br />

85. und 90. Geburtstag. In <strong>den</strong>


weiteren Neunzigern kommt<br />

ein Pfarrer jährlich. Auch gerne<br />

über die 100 hinaus. Ebenso<br />

besuchen die Pfarrer bei <strong>den</strong><br />

Ehejubiläen. Zwischen <strong>den</strong><br />

run<strong>den</strong> 80ern besuchen die Personen<br />

des Besuchsdienstausschusses.<br />

Herr Meß besucht weiterhin die<br />

Damen von dem montäglichen<br />

Seniorenkreis.<br />

62<br />

Dem Ausschuss gehören folgende<br />

Personen an: Dr. Madeleine<br />

Busch, Gertrud Dietewich, Dr.<br />

Matina Heinrichs, Jürgen Kleefeld,<br />

Arnd Klein, Irmgard Mayer,<br />

Elke Nödling, Elke Püschel,<br />

Angelika Schmitt, Jochen<br />

Schmitt, Friedolf Schütz und<br />

Karl Heinz Wilhelm.<br />

Er ringt die Hände, will sich entäußern, der Mensch.<br />

Er sucht die neuen Kräfte, die aus der Ohnmacht wachsen.<br />

Dazu wendet er sich zugleich nach innen und nach außen.<br />

Das ist Gebet, das Annehmen seiner<br />

selbst in der Hinwendung zu Gott.<br />

Gebet ist immer beides. Im Blick<br />

auf Gott sehe ich mich selbst.<br />

Beten ist eine Gegenbewegung<br />

in aller Stille:<br />

Zu sich kommen, im sich<br />

Verlassen. Bekenntnis der<br />

Ohnmacht, aus der die Kräfte<br />

kommen.


Warum hängt der da?<br />

von Christina Bramkamp<br />

Das Kreuz ist eigentlich ein komisches<br />

»Schmuckstück« <strong>für</strong> unsere<br />

Wohnung oder <strong>für</strong> <strong>den</strong> Hals. Denn<br />

das Kreuz ist ja ein Foltergerät.<br />

Die Römer hatten sich diese Art der<br />

Hinrichtung <strong>für</strong> schlimme Verbrecher<br />

ausgedacht. Jesus wurde<br />

gekreuzigt, weil Pontius Pilatus, der<br />

Vertreter des römischen Kaisers in<br />

Jerusalem, ihn <strong>für</strong> einen Terroristen<br />

hielt. Und die Obersten des jüdischen<br />

Volkes, die Priester im Hohen<br />

Rat, meinten, Jesus wolle Gott<br />

beleidigen und die Menschen vom<br />

Glauben abbringen. Alle Macht -<br />

haber von damals hielten Jesus <strong>für</strong><br />

einen Aufrührer und wollten ihn<br />

zum Schweigen bringen.<br />

Jesus wollte natürlich weder die Römer bekriegen noch Gott lästern. Für<br />

ihn war klar: Was er <strong>den</strong> Leuten über Gott erzählte, war richtig, das<br />

konnte er nicht verschweigen. Gott liebt die kleinen Leute, er will nicht,<br />

dass man mit Gewalt eine Meinung durchdrückt, und er will auch nicht,<br />

dass die Priester und Gelehrten alle ausgrenzen, die sich nicht an das<br />

Gesetz und die Regeln halten. Das hat Jesus verkündigt, und <strong>für</strong> diese<br />

Wahrheit hat er Angst, Schmerzen und Tod auf sich genommen.<br />

Seine Jünger erkannten später: Wer so etwas macht, hat Mut. Der liebt<br />

die anderen Menschen mehr als sich selbst. Deshalb erzählten sie immer<br />

wieder von Jesu Tod am Kreuz und sagten: »Du musst keine Angst<br />

haben – auch nicht vor dem Alleinsein und dem Tod. Jesus hat das auch<br />

erlebt, er weiß, wie du dich fühlst. Aber er vertraute auf Gott, und der<br />

hat ihm geholfen. Gott wird auch dir helfen.« Als Zeichen da<strong>für</strong> hängen<br />

wir ein Kreuz in die Kirche, in die Wohnung und um <strong>den</strong> Hals: Damit wir<br />

nie vergessen, dass Gott uns liebt und bei uns ist in jeder Not.<br />

63


Kinder-<br />

Seiten<br />

64<br />

Finde die Veränderungen!<br />

Das Bild rechts oben unterscheidet<br />

sich durch 8 Veränderungen<br />

von dem Bild darunter.<br />

Welche sind es?<br />

Was fliegt<br />

<strong>den</strong>n da?<br />

Schreibe die Begriffe der Reihe nach<br />

auf und entnimm jedem Begriff <strong>den</strong><br />

Buchstaben, der auf dem Schild mit<br />

einer Nummer angegeben ist.


Das Vater unser<br />

Eines Tages beobachteten die Jünger Jesus beim Beten. Als er später zu<br />

ihnen kam, fragten sie ihn: »Worauf kommt es beim Beten eigentlich<br />

an?« Da lehrte er sie das Beten und sagte: »Hütet euch davor, anderen<br />

bloß vorzutäuschen, dass ihr betet. Am besten geht ihr nach Hause,<br />

macht die Türe zu und wendet euch ganz still und ohne Ablenkung an<br />

Gott. Denn unser Vater im Himmel sieht das Verborgene genau.<br />

Auch plappert beim Beten nicht einfach irgendwelche leeren Worthülsen<br />

nach. Beten ist keine Zauberei oder Beschwörung, bei der sich unsere<br />

Wünsche erfüllen, wenn wir nur die richtigen Worte vor uns hin murmeln.<br />

Seid mit dem Herzen dabei.<br />

Be<strong>den</strong>kt, dass unser Vater im Himmel<br />

ja längst weiß, was wir brauchen,<br />

bevor wir es ausgesprochen<br />

haben.«<br />

Und dann zeigte Jesus ihnen, wie<br />

er selber mit seinem Vater im<br />

Himmel redet. Er betete: »Du da<br />

im Himmel. Ich nenne dich<br />

Papa, so sehr vertraue ich dir.<br />

Du bist mir heilig – auf dich<br />

lasse ich nichts kommen.<br />

Komm zu uns und führe<br />

uns so, dass dein Wille<br />

im Himmel und auf der<br />

Erde geschehen kann.<br />

Gib uns heute Brot und<br />

was wir sonst nötig<br />

zum Leben brauchen.<br />

Verzeih uns, wenn wir<br />

Fehler machen, genau<br />

so, wie wir anderen<br />

verzeihen. Mach uns<br />

stark, dass uns das<br />

Böse nicht anlocken<br />

kann, so dass wir es<br />

vermei<strong>den</strong>. Amen.«<br />

jbm<br />

65


Ostern – Pfingsten<br />

nach Monika Elsner<br />

Ostern dauert 50 Tage, reicht bis<br />

Pfingsten – so wie im Ju<strong>den</strong>tum<br />

zwischen Passahfest und dem<br />

Wochenfest 50 Tage lagen. Der<br />

fünfte und sechste Sonntag der<br />

Osterzeit bereiten mit Teilen<br />

aus der Abschiedsrede<br />

Jesu aus dem Johannesevangelium<br />

auf<br />

<strong>den</strong> Abschied vor, <strong>den</strong><br />

wir am Donnerstag<br />

danach feiern: Christi<br />

Himmelfahrt –<br />

Abschied, aber auch<br />

ein neuer Anfang:<br />

Jetzt tragen die Jünger<br />

und Jüngerinnen die<br />

Botschaft von der<br />

Auferstehung weiter.<br />

Dass sie dabei nicht<br />

allein bleiben, das<br />

hatte Jesus ihnen versprochen.<br />

Am siebten<br />

Sonntag der Osterzeit<br />

geht es um die Bitte<br />

Jesu <strong>für</strong> die Jüngerinnen<br />

und Jünger.<br />

Und dann ist Pfingsten<br />

– der Lebensatem<br />

66<br />

Gottes, der Sturm fegt die Angst<br />

der Jünger und Jüngerinnen, ihre<br />

Unentschlossenheit, ihre Trauer<br />

und Einsamkeit entschlossen<br />

weg. Sie singen, loben Gott,<br />

erzählen – und taufen – die


Geschichte der Kirche beginnt.<br />

Deshalb ist Pfingsten so etwas<br />

wie der Geburtstag der Kirche.<br />

Regelmäßig und fast überall<br />

gefeiert wurde es ab dem Ende<br />

des 4. Jahrhunderts, fast so alt<br />

wie Weihnachten, aber sehr viel<br />

weniger bekannt. Dabei haben<br />

wir ihn oft so nötig – <strong>den</strong> langen<br />

Atem Gottes, wenn wir nach<br />

Ostern immer wieder neu <strong>den</strong><br />

Weg zum neuen Leben suchen.<br />

Pfingsten ist vorbei – hoffentlich<br />

nicht vorbei ist die Begeisterung,<br />

die Gottes <strong>Geist</strong> schenkt. Bei<br />

<strong>den</strong> Jüngern und Jüngerinnen<br />

Jesu je<strong>den</strong>falls reichte diese<br />

Gabe des Heiligen <strong>Geist</strong>es weit.<br />

Und doch war etwas anders als<br />

vorher, als Jesus bei ihnen da<br />

war. Sie mussten und wollten<br />

nun weitertragen, was sie von<br />

ihm gehört und mit ihm erlebt<br />

hatten. Die Geschichte der Kirche<br />

begann. Auch im Kirchenjahr<br />

wird jetzt etwas anders als<br />

vorher. Das nächste Fest, eine<br />

67<br />

Woche nach Pfingsten, ist das<br />

erste, das uns nicht erinnert an<br />

ein Ereignis aus dem Leben Jesu.<br />

Keine Geschichte, sondern ein<br />

Thema steht jetzt im Mittelpunkt:<br />

Wie begegnet Gott uns,<br />

welche Wege nimmt Gott zu<br />

uns? Der christliche Glaube hat<br />

da<strong>für</strong> drei Antworten: Gott<br />

begegnet uns als der Schöpfer,<br />

von dem wir alles Leben haben,<br />

Jesus nannte ihn Vater. Gott<br />

begegnet uns in Jesus, seinem<br />

Sohn, in allem, was er tat und<br />

sagte, in seinem Tod und seiner<br />

Auferstehung. Und wir erfahren<br />

ihn als <strong>den</strong> Heiligen <strong>Geist</strong>, die<br />

Kraft, <strong>den</strong> Atem Gottes: Gott<br />

Vater, Sohn und <strong>Heiliger</strong> <strong>Geist</strong> –<br />

das ist die Dreifaltigkeit. Ein<br />

Gott, der verschie<strong>den</strong>e Wege<br />

nimmt uns entgegenzukommen<br />

– deshalb ist der Dreifaltigkeitssonntag<br />

besonders ein Tag des<br />

Lobes. Gott zu loben, ihn anzubeten,<br />

Gott zu danken – darum<br />

geht es.


Freud und Leid in der Gemeinde<br />

Taufen<br />

Mattis Boesebeck<br />

Helena Violante Fischer<br />

Lilly Freund<br />

68<br />

BESTATTUNGEN<br />

Trauung<br />

Anna Maria Frank geb. Reichert 85 Jahre<br />

Klara Kehl 96 Jahre<br />

Hans Becker 81 Jahre<br />

Christine Klein geb. Mayer 90 Jahre<br />

Eva Leineweber geb. Gilbert 93 Jahre<br />

Otto Schröder 80 Jahre<br />

Elisabeth Stepp geb. Edler 100 Jahre<br />

Werner Ruhland 60 Jahre<br />

Anna Maria Schmidt geb. Mayer 98 Jahre<br />

Alexander Schmitt 32 Jahre<br />

Roswitha Schneider geb. Albrecht 75 Jahre<br />

Juliane (Jula) Waltenberg geb. Wilhelm 83 Jahre<br />

Friedrich Kehl 93 Jahre<br />

Wilhelm Kraft 82 Jahre<br />

Hanna Dietwich geb. Arhelger 81 Jahre<br />

Kenneth Schwinn 53 Jahre<br />

Georg William Brideau und<br />

Vanessa Brideau geb. Mc Cabe


Kassettendienst<br />

Alle Gottesdienste wer<strong>den</strong> auf Kassette aufgenommen. Wenn Sie<br />

aus gesundheitlichen Grün<strong>den</strong> nicht am Gottesdienst teilnehmen,<br />

können Sie sich im Pfarrbüro mel<strong>den</strong> und bekommen eine Kopie<br />

dieser Kassette im Laufe der kommen<strong>den</strong> Woche zugestellt.<br />

Dieser Service ist kostenlos! Wenn Sie einmal <strong>den</strong> Gottesdienst<br />

besuchen möchten, Ihnen das aber schwer fällt, weil Sie krank<br />

oder gehbehindert sind – dann rufen Sie doch bitte eine/n Kirchenvorsteher/in<br />

in Ihrer Nähe an. Diese/r ist gerne bereit, Ihre Fahrt<br />

zur Kirche und anschließend wieder nach Hause kostenlos zu<br />

organisieren.<br />

Kirchenvorstand<br />

Jörg Adrian, An der Kaiserlinde 8, Telefon 57 16 80<br />

Dr. Madeleine Busch, Leonorenstraße 7, Telefon 6 13 89<br />

Dr. Matina Heinrichs, Wörrstädter Straße 31, Telefon 6 02 98<br />

Jörg Johannson, Im Bacchuswinkel 15, Telefon 5 92 65<br />

Arnd Klein, Saalpförtchen 2, Telefon 6 00 91<br />

Diethard Mayer, Fäulingstraße 36, Telefon 5 95 00<br />

Irmgard Mayer, Mühlgasse 25, Telefon 5 03 13<br />

Birgit Neubert, Ernst-Wernher-Straße 6, Telefon 5 97 61<br />

Elke Nödling, Am langen Rech 24a, Telefon 7 02 83<br />

Angelika Schmitt, Müller-Thurgau-Weg 4, Telefon 5 01 25<br />

Jochen Schmitt, Uttrichstraße 1, Telefon 57 16 22<br />

Friedolf Schütz, Wörrstädter Straße 41a, Telefon 5 90 29<br />

Gottesdienste im Johanneshaus<br />

Die Gottesdienste im Johanneshaus fin<strong>den</strong> an jedem Mittwoch<br />

um 10.00 Uhr im Wechsel zwischen der katholischen und der<br />

evangelischen Konfession statt.<br />

69


Gottesdienstordnung bis 08/2010<br />

18.04.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />

Pfr. Klaus Lehrbach<br />

25.04.2010 14.00 Uhr Vorstellung der Konfirman<strong>den</strong> in der<br />

Kilianskirche, Pfr. Richard Dautermann<br />

02.05.2010 09.30 Uhr Konfirmation mit Abendmahl in der<br />

Kilianskirche, Pfr. Richard Dautermann<br />

09.05.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus<br />

mit Einführung der neuen Konfirman<strong>den</strong>,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

13.05.2010 10.00 Uhr Himmelfahrt im Johannes-Busch-Haus,<br />

Herr Fetzer<br />

16.05.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />

Herr Hans Jakob Schmitt<br />

23.05.2010 10.00 Uhr Pfingstsonntag Gottesdienst mit Abendmahl<br />

im Johannes-Busch-Haus,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

24.05.2010 10.30 Uhr Ökumenisches Gemeindefest,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

30.05.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />

Prädikantin Karin Best<br />

06.06.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />

Pfr. Richard Dautermann<br />

13.06.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />

Pfr. Richard Dautermann<br />

20.06.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

27.06.2010 10.30 Uhr Gottesdienst in Hahnheim –<br />

Dekanatskirchentag<br />

Kein Gottesdienst in Nierstein<br />

70


04.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />

Herr Hans Jakob Schmitt<br />

11.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />

Pfr. Richard Dautermann<br />

18.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />

Pfr. Richard Dautermann<br />

25.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in der<br />

Martinskirche, Prädikantin Heidi Eller<br />

01.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

08.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

15.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

17.08.2010 09.00 Uhr Ökumenischer Schulanfängergottesdienst<br />

in St. Kilian, Pfr. Haas/Pfr. Dautermann<br />

22.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und Taufen<br />

in der Martinskirche,<br />

Pfr. Richard Dautermann<br />

29.08.2010 10.00 Uhr CVJM-Jahresfest,<br />

Pfr. Michael Graebsch<br />

71


Die Woche auf einen Blick<br />

SONNTAG<br />

10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche<br />

10.00 Uhr Kindergottesdienst Helga Mayer (50183)<br />

15.00 Uhr Gemeinschaftsstunde, Langgasse 18<br />

K. H. Wilhelm (50638)<br />

18.30 Uhr Familienkreis 14-tägig, Norbert Schütz (5354)<br />

Hauskreis IV Son-Day 14-tägig<br />

Ehepaar J. & S. Adrian<br />

MONTAG<br />

14.30 – 16.30 Uhr Seniorengruppe<br />

19.30 Uhr Meditatives Tanzen – Ökumenische<br />

Frauengruppe an zwei Montagen im Monat:<br />

Almut Jakob (60226)<br />

18.00 – 22.00 Uhr CVJM-Sport <strong>für</strong> alle Altersgruppen in der<br />

Rundsporthalle: Kai Hoffmann (0177/3 02 90 81)<br />

DIENSTAG<br />

16.30 – 18.30 Uhr Mädchenjungschar 10 – 13 Jahre:<br />

Charlotte Lauber, Svenja Franke,<br />

Anne Kathrin Seifen<br />

16.30 – 18.00 Uhr Minimädchenjungschar 6 – 9 Jahre:<br />

Christina Hill, Anke Schmitt,<br />

Clara Friedrich, Larissa Nagel, Dora Busch<br />

19.00 – 20.30 Uhr Jugendkreis I, Jugendliche ab 14 Jahre:<br />

Christopher Püschel, Burkhard Mayer,<br />

Martin Borzner<br />

19.30 Uhr Gebets-Bibelstunde, Langgasse 18,<br />

K. H. Wilhelm (50638)<br />

20.00 Uhr Hauskreis III in Nierstein 14-tägig:<br />

Fam. Hill / Trapp<br />

72


MITTWOCH<br />

6.00 Uhr Gebetsfrühstück, Uttrichstraße 4, 14-tägig:<br />

Fam. Mayer (59390)<br />

10.00 Uhr Gottesdienst im Johanneshaus, Gutenbergstraße<br />

13 im Wechsel mit der katholischen<br />

Kirche<br />

19.30 Uhr Gemeindebibelstunde: Klaus Strub (5358)<br />

20.00 Uhr Hauskreis I<br />

Familie Seifen in Nierstein 14-tägig<br />

Hauskreis II Familie Störger / Püschel in<br />

Schwabsburg 14-tägig<br />

DONNERSTAG<br />

10.00 – 11.30 Uhr Krabbelgruppe: Nadja Kafitz (57 0273)<br />

20.00 Uhr CVJM-Posaunenchor-Übungsstunde,<br />

Langgasse 18, Bernhard Mayer (59390)<br />

Jungbläser-Anfänger nach Absprache<br />

FREITAG<br />

16.30 – 18.00 Uhr Jungen-Jungschar 9 – 13 Jahre; Thorsten und<br />

Björn Mayer, David Mayer, Andreas Hahn,<br />

Bernhard Brickwede, Lorenz und Martin Ripka,<br />

Anna Martin<br />

18.15 – 19.00 Uhr Der Junge Chor – Übungsstunde <strong>für</strong> Jugend liche<br />

10 – 15 Jahre: Katrin Bibiella ( 12 67)<br />

20.00 – 21.45 Uhr Kirchenchor – Übungsstunde:<br />

Katrin Bibiella (12 67)<br />

Hinweis: Der Veranstaltungsort der Gruppen und Kreise ist – wenn<br />

nicht anders angegeben – das Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28<br />

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In seine Spuren treten<br />

Jesu Spuren zu folgen ist eine<br />

ständige Herausforderung –<br />

spannend und anstrengend<br />

zugleich – und trotzdem<br />

hilfreich.<br />

Oft wer<strong>den</strong> mir Jesu Fußspuren<br />

zu groß sein und ich<br />

werde nicht in der Lage sein,<br />

ihm überall hin zu folgen. Manchmal<br />

werde ich anderen Spuren folgen, weil<br />

sie bequemer erscheinen.<br />

Doch Jesu Spuren lassen mich spüren,<br />

dass ich nicht umsonst gehe, dass<br />

ich bei allen Widerstän<strong>den</strong>, beim<br />

Stolpern und auch beim Hin -<br />

fallen bei ihm auf -<br />

gehoben bin.<br />

74


Impressum<br />

Redaktion des Gemeindebriefs:<br />

Pfr. Richard Dautermann, Edith Heerde, Friedolf G. Schütz<br />

Fremdautoren:<br />

Daniel Boese, Christina Bramkamp, Monika Elsner, Uwe Rieske,<br />

Anne Steffen, Michael Tillmann<br />

Redaktionsadresse:<br />

Ev. Gemeindebriefredaktion, Gemeindebüro,<br />

Tempelhof 1, 55283 Nierstein<br />

redaktion@martinskirche-nierstein.de<br />

Gestaltung und Druck:<br />

Lattreuter GmbH – design media print, Nierstein<br />

Auflage 1.900 Exemplare<br />

Der nächste Gemeindebrief (ökumenische Ausgabe) wird im<br />

Oktober 2010 erscheinen. Beiträge oder Leserbriefe erbitten wir bis<br />

spätestens 10. September 2010. Vielen Dank!<br />

* Gemeinde der EKHN (<strong>Evangelische</strong> Kirche in Hessen<br />

und Nassau) www.ekhn.de<br />

Kirchenverwaltung der EKHN, Paulusplatz 1, 64285 Darmstadt,<br />

Telefon 0 6151 / 405-0<br />

Propsteibereich Rheinhessen, Propst Dr. Klaus-Volker Schütz,<br />

Jakob-Steffan-Straße 1, 55122 Mainz, Telefon 06131/31027,<br />

propstei.rheinhessen@t-online.de<br />

www.rheinhessen-evangelisch.de<br />

Dekanat Oppenheim, Dekan Michael Graebsch, Am Markt 10,<br />

55276 Oppenheim, Telefon 06133/57920<br />

ev.dekanat.oppenheim@ekun-net.de<br />

www.oppenheim-evangelisch.de<br />

Bankverbindung der Kirchengemeinde Nierstein, Ev. Kollektenkasse<br />

Volksbank Alzey eG, BLZ 550 912 00, Konto Nr. 50 013901<br />

75


Öffnungszeiten des Gemeindbüros:<br />

Montag und Dienstag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />

Donnerstag von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Edith Heerde, Tempelhof 1<br />

buero@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon 0 61 33 / 56 87, Fax 5 75 39<br />

Vorsitzender des Kirchenvorstandes<br />

Diethard Mayer, Fäulingstraße 38<br />

kv@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon 0 61 33 / 5 95 00<br />

Pfarrerstelle 1<br />

Pfr. Richard Dautermann, Ringstraße 69k<br />

rd@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon 0 61 33 / 57 04 65, Mobil 01 70 / 5 61 55 27<br />

Pfarrerstelle 2<br />

Dekan Pfr. Michael Graebsch<br />

mg@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon: 0173 / 6694997<br />

Kirchenmusik<br />

Dr. Katrin Bibiella, Zuckerberg 4, 55276 Oppenheim<br />

kirchenmusik@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon 0 61 33 / 12 67<br />

Hausmeisterin Johannes-Busch-Haus<br />

Yvonne Klotzbach<br />

buschhaus@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon 01 51 / 15 83 09 64<br />

Küsterin<br />

Tanja Ramminger<br />

kuesterdienst@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon 0 61 33 / 38 96 01<br />

Ev. Kindertagesstätte Morgenstern, Langgasse 20<br />

Sabine Bezvald<br />

kita.morgenstern@martinskirche-nierstein.de<br />

Telefon und Fax 0 61 33 / 5 01 55<br />

www.evangelischer-kindergarten.de<br />

CVJM<br />

Wolfgang Bürkle, Hinter Saal 21<br />

wo.bu@web.de<br />

Telefon 0 61 33 / 5 09 99 76

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