Heiliger Geist: Proviant für den Alltag - Evangelische ...
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Gemeindebrief<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirchengemeinde zu Nierstein<br />
www.martinskirche-nierstein.de<br />
I / 2010<br />
Gemeinde der EKHN*<br />
Du kannst <strong>den</strong> <strong>Geist</strong><br />
nicht erzeugen.<br />
Du kannst ihn<br />
nur empfangen.<br />
Johann Wolfgang von Goethe
Inhalt<br />
3 Monatsspruch Mai<br />
8 Neues aus dem<br />
Kirchenvorstand<br />
14 Was ist los im Kirchenjahr<br />
16 Unsere Baumaßnahmen<br />
19 Offene Arbeit mit hoher<br />
Qualität<br />
23 Jubiläum<br />
24 Kleine Fastnachter ganz<br />
groß<br />
26 Kyrie und Gloria –<br />
Himmelwärts beten<br />
28 CVJM Mädchenjungscharfreizeit<br />
2010<br />
30 Landwirtschaftliche<br />
Familienberatung der<br />
Kirchen in Rheinhessen<br />
31 Friedrich von<br />
Bodelschwingh –<br />
Stationen eines<br />
bedeuten<strong>den</strong> Lebens<br />
35 Bethelsammlung 2010<br />
36 Nicht alleine sein –<br />
<strong>den</strong> eigenen Trauerweg<br />
fin<strong>den</strong><br />
37 Autorenlesung mit<br />
Siglinde Bickl<br />
38 Kirchenmusik<br />
in der Martinskirche<br />
40 Dietrich Bonhoeffer<br />
41 Energieautonomie<br />
45 Öko-Doku<br />
»Die 4. Revolution«<br />
48 Haiti –<br />
Klima und beste Reisezeit<br />
51 Neuer Konfirman<strong>den</strong> -<br />
jahrgang 2010/2011<br />
53 Konfirman<strong>den</strong> 2010<br />
54 5. Jugendkirchentag 2010<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in<br />
Hessen und Nassau<br />
57 2. Ökumen. Kirchentag<br />
58 Zugänge<br />
59 Kirche – mehr als ein<br />
Verein?<br />
61 Die Geburtstagsbesuche<br />
in unserer Gemeinde<br />
63 Warum hängt der da?<br />
64 Kinderseiten<br />
66 Ostern – Pfingsten<br />
68 Freud und Leid in der<br />
Gemeinde<br />
69 Kassettendienst, Kirchenvorstand,<br />
Gottesdienste im<br />
Johanneshaus<br />
70 Gottesdienstordnung<br />
bis August 2010<br />
72 Die Woche auf einen Blick<br />
74 In seine Spuren treten<br />
75 Impressum
Monatsspruch Mai<br />
von Michael Graebsch<br />
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das,<br />
was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem,<br />
was man nicht sieht.<br />
Hebräer 11,1<br />
»Ich glaube nur,<br />
was ich sehe!« –<br />
»Glauben heißt<br />
nicht wissen!« Diese<br />
Sätze sind so alt<br />
wie der Glaube<br />
selbst und begegnen<br />
uns bis heute<br />
immer wieder. Der<br />
Monatsspruch aus<br />
dem Hebräerbrief,<br />
ein »Herzwort« der<br />
Christenheit, versichert<br />
uns, dass christlicher<br />
Glaube mehr ist als eine vage<br />
Hoffnung. Geschrieben von<br />
einem unbekannten Verfasser an<br />
Menschen, die aus dem Ju<strong>den</strong>tum<br />
kamen und Christen gewor<strong>den</strong><br />
waren, erklärt viele Zusammenhänge<br />
aus dem Alten Testament.<br />
Auch unser Abschnitt ist der<br />
erste Vers einer langen Begrün-<br />
3<br />
dungskette, die auf<br />
»die Alten« verweist:<br />
auf die Mütter<br />
und Väter im<br />
Glauben, die Gott<br />
geglaubt und ihm<br />
immer wieder<br />
begegnet sind. Die<br />
Erschaffung der<br />
Welt aus dem<br />
Nichts, Abel,<br />
Noah, Abraham<br />
und Sara wer<strong>den</strong><br />
als Glaubensereignisse oder<br />
-zeugen aufgeführt. Menschen<br />
haben Gott in einer bestimmten<br />
Situation vertraut und haben so<br />
die Geschichte Gottes mit uns<br />
Menschen weitergebracht.<br />
Christlicher Glaube ist also eine<br />
Kette von Zeugen, die bis zu<br />
dem Beginn der Menschheit<br />
zurückreicht. Viele davon auf -<br />
geschrieben in der Heiligen
Schrift. Aber auch immer wieder<br />
neu durch Menschen erlebt und<br />
bezeugt.<br />
Ich hatte eine Oma, die mir so<br />
eine Glaubenszeugin gewor<strong>den</strong><br />
ist. Bei ihr wurde zum Frühstück<br />
immer das Kalenderblatt<br />
aus dem »Neukirchner Kalender«<br />
gelesen und vor dem Essen<br />
ein Gebet, oft ein Gesangbuch-<br />
4<br />
vers, gebetet. Viele Verse kannte<br />
ich lange, bevor ich die Melodie<br />
dazu kennen lernte. Glaube<br />
braucht Vorbilder, »Zeugen«,<br />
die unverkrampft und liebevoll<br />
Gottes gute Nachricht leben<br />
und weitersagen. Weiter sagt der<br />
Hebräerbrief, dass von diesen<br />
Zeugen eine eigene Kategorie<br />
der Wirklichkeit verkörpert<br />
wird: da ist der Glaube mehr als<br />
eine vage Annahme, ein Nicht-<br />
Wissen. Glaube wird zur festen<br />
Zuversicht, dass Gott ist und <strong>für</strong><br />
uns da ist. Da wächst die Hoffnung,<br />
dass Gott uns begleitet ein<br />
Leben lang und darüber hinaus.<br />
Mit dem Glauben wer<strong>den</strong> wir<br />
sensibel <strong>für</strong> eine andere Dimension<br />
der Wirklichkeit: <strong>den</strong> Be -<br />
reich des Nicht-Sichtbaren. Wie<br />
arm ist eine Welt, die sich nur<br />
mit dem Materiellen beschäftigt<br />
und Phänomene wie Religion,<br />
Liebe und Seele auf chemische<br />
Reaktionen im Körper reduzieren<br />
möchte! Die Welt ist viel<br />
mehr, als wir begreifen können.<br />
Der Glaube hilft uns, sie in<br />
einem neuen Licht zu sehen.<br />
Dabei sind die Gläubigen nicht<br />
die besseren Menschen. Gerade<br />
die vielen Missbrauchsfälle, die<br />
in diesen Tagen in unseren Kir-
chen und Einrichtungen aufgedeckt<br />
und diskutiert wer<strong>den</strong>,<br />
machen uns schmerzlich<br />
bewusst, dass Christinnen und<br />
Christen versagen und sich an<br />
<strong>den</strong> von ihnen verkündigten<br />
Maßstäben messen lassen müssen.<br />
Der Glaube ist eben nicht<br />
einfach ein Gefühl, ein Ergriffen-<br />
Sein, sondern hat in der Bibel<br />
klare theologische und ethische<br />
Maßstäbe. Deswegen braucht es<br />
die »Alten« und andere »Zeugen«,<br />
um <strong>den</strong> eigenen Glauben<br />
zu befragen und gegebenenfalls<br />
zu korrigieren.<br />
Unser Monatsspruch sagt nicht,<br />
dass die Existenz Gottes bewie-<br />
Die Auferstehung Christi macht offenbar,<br />
dass wir Zukunft haben.<br />
Lei<strong>den</strong> und Tod verlieren dadurch<br />
nichts von ihrer Bitterkeit,<br />
aber sie erscheinen<br />
in einem neuen Licht.<br />
Dietrich Bonhoeffer<br />
5<br />
sen und Glauben eine rationale<br />
Notwendigkeit sei. Glaube und<br />
Zweifel sind »Geschwister«, der<br />
Glaube immer wieder angefochten.<br />
Aber er ist eben auch mehr<br />
als eine bloße Vermutung, er<br />
kann fröhliche und feste Zuversicht<br />
wer<strong>den</strong>. Wer sind die Zeugen,<br />
die Ihnen zum Glauben<br />
geholfen haben? Wo reihen Sie<br />
sich ein in die »Wolke der<br />
Zeugen?«<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Pfarrer<br />
Michael Graebsch
Neues aus dem Kirchenvorstand<br />
von Friedolf G. Schütz<br />
Das Jahr 2010 wird ohne Zweifel<br />
von zwei sportlichen Groß er -<br />
eignissen geprägt sein, die viele<br />
Menschen auf dieser Welt<br />
wieder in ihren Bann ziehen<br />
wer<strong>den</strong> – die Olympischen<br />
Winterspiele in Vancouver und<br />
die Fußball-Weltmeisterschaft<br />
in Südafrika.<br />
Wenn Sie diesen Gemeindebrief<br />
vorliegen haben, wird eines<br />
schon Geschichte sein – nämlich<br />
die Olympischen Winterspiele<br />
in Vancouver. Schon lange<br />
geht es bei Olympischen Spielen<br />
nicht mehr nur um <strong>den</strong> Slogan<br />
»Dabei sein ist alles« – im<br />
Gegenteil. Bei allen Beteiligten,<br />
ob Athleten, Veranstalter oder<br />
Sponsoren, geht es um eine<br />
Menge Geld. Gerade bei solchen<br />
Großereignissen treten die<br />
Gegensätze in unseren Gesellschaften<br />
wieder offen zu Tage.<br />
Auch die Ureinwohner, auf<br />
deren Gebiet zu einem erheblichen<br />
Teil die Spiele ausgetragen<br />
wur<strong>den</strong> und die lange in der<br />
dortigen Gesellschaft an <strong>den</strong><br />
6<br />
Rand gedrängt wur<strong>den</strong>, brachten<br />
hier ihre Kritik in Punkto Um -<br />
weltverträglichkeit an – die baulichen<br />
Maßnahmen erforderten<br />
teilweise erhebliche Eingriffe in<br />
die Natur, obwohl man diese<br />
Spiele auch als grüne Spiele<br />
bezeichnet hat – bei vielen Dingen<br />
handelt es sich eben nur um<br />
Lippenbekenntnisse. Aktivisten<br />
veranstalteten in diesen Februartagen<br />
aus Protest gegen die<br />
Vielzahl der Obdachlosen und<br />
Drogenabhängigen in der Stadt<br />
Vancouver die »Olympischen<br />
Spiele der Armut«. Eine der<br />
weltweit bevorzugten Metropolen<br />
– sie gilt als Perle am Pazifik<br />
– ist auch Weltklasse beim<br />
Thema Armut. Seit 2002 hat<br />
sich hier die Zahl der Obdach -<br />
losen verdoppelt. Natürlich hat<br />
die Stadt auch hier investiert,<br />
um die Probleme in <strong>den</strong> Griff zu<br />
bekommen. Doch im Vergleich<br />
zu <strong>den</strong> 900 Millionen Dollar, die<br />
man in die Spiele investiert hat,<br />
sind diese Beträge eher überschaubar.
Beim Thema »Armut« fand ich<br />
<strong>den</strong> Monatsspruch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Monat Februar recht passend –<br />
wir fin<strong>den</strong> ihn in 5. Mose 15,11<br />
und er lautet wie folgt:<br />
»Es wer<strong>den</strong> allezeit Arme sein<br />
im Lande; darum gebiete ich dir<br />
und sage, dass du deine Hand<br />
auftust deinem Bruder, der<br />
bedrängt und arm ist in deinem<br />
Lande.«<br />
Eine Botschaft, die in der heutigen<br />
»Ich-Gesellschaft« oftmals<br />
verlorengegangen ist. Ohne<br />
Zweifel geht die Schere zwischen<br />
Arm und Reich immer<br />
weiter auseinander. Aktuell ist<br />
unsere Medienlandschaft wieder<br />
von Hartz-IV-Debatte und Mindestlöhnen<br />
geprägt. Schlagwörter<br />
wie »Völliger Neuanfang des<br />
Sozialstaats ist angesagt«, »Spätrömische<br />
Deka<strong>den</strong>z« und »Minilöhne<br />
erlauben kein menschenwürdiges<br />
Leben« spalten geradezu<br />
unsere Gesellschaft.<br />
Bei allen Diskussionen ist<br />
jedoch eines klar – Geld ist nur<br />
die eine Seite der Medaille, die<br />
Würde der Menschen eine andere.<br />
Sicherlich wer<strong>den</strong> Minilöhne<br />
entsprechend aufgestockt – aber<br />
wie sieht es mit der Würde dieser<br />
Menschen aus, die erkennen<br />
7<br />
müssen, dass sie trotz täglicher<br />
Arbeit von einem Zuschuss der<br />
Allgemeinheit abhängig sind.<br />
Sprachgeschichtlich verwandt<br />
ist das Wort »Würde« mit dem<br />
Wort »Wert«. Wenn das Selbstwertgefühl<br />
leidet, dann ist es<br />
um ganze Familien nicht gut<br />
bestellt. Im Artikel 1 unseres<br />
Grundgesetzes wird dies eigentlich<br />
allen Menschen zugesprochen.<br />
Statistisch gesehen gilt in<br />
Deutschland jedes sechste Kind<br />
als arm – betroffen sind hier<br />
auch sehr stark alleinerziehende<br />
Mütter. Armut ist also nicht nur<br />
ein Problem der 3. Welt.<br />
Die Fußball-WM 2010 im Juni<br />
diesen Jahres ist die erste auf<br />
afrikanischem Bo<strong>den</strong> und zeigt<br />
überdeutlich, dass Afrika immer<br />
noch das Image des »Verlorenen<br />
Kontinents« aufweist. Möglicherweise<br />
nimmt nun Südafrika<br />
eine positive Vorreiterrolle ein.<br />
Die Investitionen im Zusammenhang<br />
mit der Fußball-WM<br />
bringen zunächst Arbeitsplätze,<br />
die Infrastruktur wird eine Verbesserung<br />
erfahren und vielleicht<br />
auch eine Initialzündung<br />
<strong>für</strong> die Arbeitsmärkte bringen.<br />
Ein Grundübel in ganz Afrika ist<br />
sicherlich noch immer das Feh-
len von demokratischen Strukturen<br />
und das Vorhan<strong>den</strong>sein<br />
von Korruption und Misswirtschaft.<br />
Afrika ist ein Kontinent,<br />
der in Teilen reichlich mit Rohstoffen<br />
gesegnet ist. Das Problem<br />
ist nur, dass andere davon<br />
profitieren und nicht die Bevölkerung.<br />
Auch der Weltgebetstag der<br />
Frauen, der am 5. März stattfand,<br />
hat dieses Jahr einen Bezug<br />
zu Afrika, speziell zu dem zentralafrikanischen<br />
Land Kamerun.<br />
In über 170 Ländern der Welt<br />
wur<strong>den</strong> ökumenische Gottesdienste<br />
gefeiert. Die Liturgie<br />
wurde von Frauen des zentralafrikanischen<br />
Staates erarbeitet<br />
– die Gottesdienste stan<strong>den</strong><br />
unter dem Motto: »Alles was<br />
Atem hat, lobe Gott«. Gerade in<br />
Afrika übernehmen oftmals die<br />
Frauen in <strong>den</strong> Familien die Initiative,<br />
um aus der Armut und<br />
Trostlosigkeit herauszufin<strong>den</strong>.<br />
Viele Selbsthilfeprojekte wur<strong>den</strong><br />
auch unter Mithilfe der Kirchen<br />
ins Leben gerufen, um <strong>den</strong> Menschen<br />
die Möglichkeit zu geben,<br />
in wirtschaftliche Eigenständigkeit<br />
zu fin<strong>den</strong>. Wir als Kirche<br />
möchten <strong>den</strong> Menschen eine<br />
Starthilfe geben und Sie aus der<br />
8<br />
dauerhaften Abhängigkeit von<br />
Hilfslieferungen und Spen<strong>den</strong><br />
herausführen – nur dieser Weg<br />
bringt <strong>den</strong> Menschen Würde<br />
zurück. Gleichermaßen gilt dies<br />
auch <strong>für</strong> viele Menschen in<br />
Deutschland. Wir können es uns<br />
nicht erlauben, dass ganze Teile<br />
unserer Gesellschaft ihr Selbstwertgefühl<br />
verloren haben. Diese<br />
Herausforderung kann nicht<br />
nur von Seiten des Staates gelöst<br />
wer<strong>den</strong> – hier sind wir alle<br />
gefragt, gerade die jungen Menschen<br />
<strong>für</strong> das Leben zu begeistern,<br />
sie <strong>für</strong> Bildung zu begeistern,<br />
was ein wichtiger Schritt<br />
in die richtige Richtung ist.<br />
Noch einmal kurz zurück zu<br />
<strong>den</strong> Frauen in unserer <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche. Noch vor einigen<br />
Wochen stand mit Margot<br />
Käßmann eine Frau an der<br />
Spitze der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />
Deutschlands. Sie brachte neuen<br />
Wind in unsere Kirche und wurde<br />
in Folge der allseits bekannten<br />
Verfehlung, die natürlich <strong>für</strong><br />
keinen Menschen zu entschuldigen<br />
ist, von <strong>den</strong> Medien auf teilweise<br />
unwürdige Weise vorgeführt<br />
und zerrissen. Trotzdem<br />
glauben viele, dass der Rücktritt<br />
von allen Ämtern nicht notwen-
dig gewesen wäre. Genauso<br />
gradlinig wie sie sich öffentlich<br />
zu diversen Themen geäußert<br />
hat, so war diese Entscheidung<br />
von Würde, Geradlinigkeit und<br />
Verantwortung geprägt. Auch<br />
Frau Käßmann wird es sicherlich<br />
belastet haben, dass beispielsweise<br />
die Russisch-Orthodoxe<br />
Kirche ihre langjährigen<br />
Beziehungen zur EKD im letzten<br />
Jahr abgebrochen hat. Der<br />
Grund – eine Frau an der Spitze<br />
der EKD. Wir wollen hoffen,<br />
dass die positiven Entwicklungen<br />
in unserer Kirche, die Offenheit,<br />
die Frau Käßmann nach<br />
außen getragen hat, auch weiterhin<br />
fortgeführt wird.<br />
Doch nun zurück aus der großen,<br />
weiten Welt zur <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirchengemeinde Nierstein.<br />
Seit 1. November 2009 ist<br />
nun der neue Kirchenvorstand<br />
im Amt und hat seine<br />
Arbeit <strong>für</strong> die nächsten 6 Jahre<br />
aufgenommen. Einen Sonntag<br />
zuvor – am 25. Oktober – hatten<br />
wir im Anschluss an <strong>den</strong> Erntedankgottesdienst<br />
unsere Mit -<br />
arbeiter zu dem alljährlichen<br />
Mitarbeiterbrunch eingela<strong>den</strong>.<br />
Wie jedes Jahr war dies eine<br />
willkommene Möglichkeit, sich<br />
9<br />
besser kennen zu lernen und ein<br />
Dankeschön an alle Mitarbeiter,<br />
die sich ehrenamtlich <strong>für</strong> die<br />
Gemeinde eingesetzt haben,<br />
weiterzugeben. Eine schöne Tradition,<br />
die wir auch in Zukunft<br />
fortführen möchten. Auf unserer<br />
Sitzung am 4. November haben<br />
wir dann auch Diethard Mayer,<br />
unseren bisherigen Vorsitzen<strong>den</strong><br />
des Kirchenvorstandes, zunächst<br />
<strong>für</strong> weitere zwei Jahre in seinem<br />
Amt bestätigt – 2. Vorsitzender<br />
wird Pfarrer Dautermann sein.<br />
Offiziell zum 1. Februar 2010<br />
konnten wir nun endlich unsere<br />
vakante halbe Pfarrstelle wieder<br />
fest besetzen. Am 28. Februar<br />
2010 wurde Pfarrer Michael<br />
Graebsch in der katholischen<br />
Kilianskirche in einem Festgottesdienst<br />
in unserer Gemeinde<br />
eingeführt. Leider findet sich<br />
Herr Graebsch zunächst in Nierstein<br />
als Pfarrer ohne Kirche und<br />
Pfarrhaus wieder. Wieso dieses?<br />
Pfarrer Graebsch wird selbstverständlich<br />
nach Abschluss der<br />
Vakanzrenovierung des Pfarrhauses<br />
mit seiner Familie von<br />
seiner bisherigen Wirkungsstätte<br />
in Dolgesheim und Weinolsheim<br />
nach Nierstein umziehen.<br />
Da die Renovierungsarbeiten
nun doch etwas umfangreicher<br />
ausfallen wer<strong>den</strong> als gedacht,<br />
wer<strong>den</strong> sich diese sicherlich bis<br />
in <strong>den</strong> Spätsommer hinziehen.<br />
Die Finanzierung steht inzwischen<br />
– Bestandteil wer<strong>den</strong><br />
auch Mittel der Städtebauförderung<br />
und der Kreisverwaltung<br />
sein. Im Zuge dessen wer<strong>den</strong><br />
wir das Pfarrbüro in das<br />
JoBuHa verlegen – auch dies<br />
wird einige Umbaumaßnahmen<br />
erfordern.<br />
Wie Sie vielleicht bereits aus<br />
der Tagespresse erfahren haben,<br />
ist im Januar der Altar in der<br />
Martinskirche abgebrannt. Die<br />
Umstände, die zu diesem Brand<br />
geführt haben, wer<strong>den</strong> wahrscheinlich<br />
nie geklärt wer<strong>den</strong><br />
können. Eines ist jedoch klar –<br />
dies alles hätte zu einem Super-<br />
GAU führen können, der Gottlob<br />
ausgeblieben ist. Trotz allem<br />
wer<strong>den</strong> erhebliche Kosten <strong>für</strong><br />
Reinigung (Innenraum, Orgel,<br />
Bestuhlung), Teilrenovierung<br />
und eben einen neuen Altar auf<br />
uns zukommen. Nach derzeitigem<br />
Stand der Dinge wird hier<br />
die Versicherung sämtliche<br />
Kosten übernehmen.<br />
Zwei Drittel des 2009er Ertrags<br />
aus der Gemeindestiftung –<br />
10<br />
dies sind 1.582,52 € – wer<strong>den</strong><br />
wir <strong>für</strong> <strong>den</strong> neuen Altar verwen<strong>den</strong>.<br />
Da diese Maßnahmen einige<br />
Monate in Anspruch nehmen<br />
wer<strong>den</strong>, sind wir bis dahin ohne<br />
Kirche. Die normalen Gottesdienste<br />
wer<strong>den</strong> also bis auf<br />
weiteres im JoBuHa stattfin<strong>den</strong>.<br />
Spontan wurde uns von der<br />
Katholischen Kirchengemeinde<br />
Nierstein die Kilianskirche <strong>für</strong><br />
größere Gottesdienste angeboten.<br />
Dies möchten wir selbstverständlich<br />
gerne in Anspruch<br />
nehmen. Auf diesem Wege noch<br />
einmal vielen Dank <strong>für</strong> diese<br />
Gastfreundschaft. Die Einführung<br />
von Pfarrer Graebsch fand<br />
bereits in der Kilianskirche statt<br />
– <strong>für</strong> die Konfirmation möchten<br />
wir auch gerne dieses Angebot<br />
annehmen.<br />
Auch der Neubau der Kinderkrippe<br />
innerhalb unserer Kindertagesstätte<br />
nimmt inzwischen<br />
klare Konturen an. Hier zeichnet<br />
das Architekturbüro Knipping<br />
und Klöckner aus Nierstein<br />
verantwortlich und stellte uns<br />
sein Konzept in der ersten Sitzung<br />
des neuen Jahres vor. Die<br />
Schätzungen <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Gewerke, sowohl <strong>für</strong> das Pfarrhaus,<br />
als auch <strong>für</strong> die Kinder-
krippe, sind inzwischen abgeschlossen.<br />
Im JoBuHa hat sich auch einiges<br />
getan. Mit Mitteln aus der Ehrenamtsförderung<br />
hat der Jugendkreis<br />
des CVJM in monatelanger<br />
Arbeit <strong>den</strong> JoBuHa-Keller <strong>für</strong><br />
die Jugend neu gestaltet. Am 13.<br />
März hatte der CVJM nun zu ei -<br />
ner Einweihungsfeier einge la<strong>den</strong>.<br />
Am Anfang einer neuen Periode<br />
wer<strong>den</strong> die Weichen <strong>für</strong> die<br />
nächsten Jahre gestellt. Jeder<br />
Kirchenvorsteher wird seinen<br />
Platz und seine Aufgabe in der<br />
nächsten Zeit fin<strong>den</strong>. Gerade die<br />
Ausschussarbeit ist überaus<br />
wichtig. Diese vorbereitende<br />
Arbeit soll und wird <strong>den</strong> Kirchenvorstand<br />
im Plenum entschei<strong>den</strong>d<br />
entlasten. Wir wer<strong>den</strong><br />
hier folgende Ausschüsse bil<strong>den</strong>:<br />
Kinder- und Jugendarbeit,<br />
Ökumene, Musik, Gottesdienst<br />
und Gemeinde, Bau, Verwaltung<br />
(inkl. Finanzen und Liegenschaften),<br />
Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Besuchsdienst. Insbesondere der<br />
Verwaltungsausschuss wird die<br />
monatlichen Kirchenvorstandssitzungen<br />
zu einem erheblichen<br />
Teil mit vorbereiten.<br />
Eine Neuerung haben wir <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Besuchsdienst beschlossen.<br />
11<br />
Wir wer<strong>den</strong> zukünftig erstmals<br />
zum 75. und nicht mehr zum 70.<br />
Geburtstag persönlich gratulieren<br />
– danach ab dem 80.<br />
Geburtstag jährlich. Zwischen<br />
dem 76. und 79. Geburtstag wer<strong>den</strong><br />
wir in schriftlicher Form<br />
unsere Grüße übermitteln.<br />
In unserer Dezember-Sitzung<br />
hatten wir das Kindergottesdienstteam<br />
zu Gast, um uns<br />
über die aktuelle Arbeit und die<br />
weiteren Ziele auszutauschen.<br />
Wichtig ist uns immer, zu<br />
hören, was <strong>den</strong> Mitarbeitern<br />
unter <strong>den</strong> Nägeln brennt und<br />
welche Unterstützung benötigt<br />
wird. Hier wurde einstimmig der<br />
Wunsch geäußert, dass gerade<br />
bei der Vorbereitung einer der<br />
bei<strong>den</strong> Pfarrer mit Rat und Tat<br />
zur Verfügung stehen sollte.<br />
Diesem Wunsch wer<strong>den</strong> wir<br />
selbstverständlich gerne nachkommen.<br />
Da das Pfarrhaus in<br />
Zukunft wieder von der Familie<br />
Graebsch bewohnt sein wird,<br />
findet der Kindergottesdienst<br />
wieder im JoBuHa statt.<br />
Am 27. Juni 2010 wird in Hahnheim<br />
der Dekanatskirchentag<br />
stattfin<strong>den</strong>. Die einzelnen<br />
Gemein<strong>den</strong> sollen sich hier sehr<br />
viel stärker kennen lernen und
einen Ausschnitt ihrer Arbeit<br />
präsentieren. Nierstein wird hier<br />
drei Projekte präsentieren – <strong>den</strong><br />
Gospelworkshop, die Ökumenische<br />
Frauengruppe / Kreistänze<br />
(Almut Jakob) und die Qualitätsentwicklung<br />
in der Kita (Frau<br />
Bezvald).<br />
Auch in der Betreuung des<br />
Johannes-Busch-Hauses hat sich<br />
Anfang März eine Veränderung<br />
ergeben. Frau Michel, die über<br />
lange Jahre als Hausmeisterin<br />
tätig war, hat aus persönlichen<br />
Grün<strong>den</strong> die Stelle gekündigt.<br />
Wir möchten Frau Michel auf<br />
diesem Wege nochmals <strong>für</strong> ihre<br />
engagierte Arbeit im Namen<br />
der Kirchengemeinde recht herzlich<br />
danken. Der Bewerbung<br />
von Frau Yvonne Klotzbach auf<br />
diese Hausmeisterstelle hat der<br />
Kirchenvorstand in seiner Sitzung<br />
am 2. März entsprochen.<br />
Frau Klotzbach hat bisher schon<br />
Frau Ramminger bei ihrer Arbeit<br />
als Küsterin unterstützt und<br />
wird ab sofort als Hausmeisterin<br />
<strong>für</strong> das JoBuHa verantwortlich<br />
sein. Wie bisher wird Frau<br />
Irmgard Mayer von Seiten des<br />
Kirchenvorstandes die Veranstaltungsbetreuungübernehmen.<br />
12<br />
Also, zahlreiche Herausforderungen,<br />
die der neue Kirchenvorstand<br />
meistern muss. Um hier<br />
gerüstet zu sein, wer<strong>den</strong> wir<br />
vom 2. bis zum 4. Juli 2010 eine<br />
Rüstzeit in Kronberg / Taunus.<br />
durchführen, die uns die Gelegenheit<br />
geben wird, uns besser<br />
kennen zu lernen und in aller<br />
Ruhe Dinge zu erarbeiten, <strong>für</strong><br />
die wir in <strong>den</strong> normalen Sitzungen<br />
keine Zeit und Ruhe fin<strong>den</strong>.<br />
Abschließend noch einmal<br />
zurück zum Anfang – das Symbol<br />
der Olympischen Winterspiele<br />
in Vancouver hat man<br />
einem traditionellen Steinmann<br />
der Inuit nachempfun<strong>den</strong> – sein<br />
Name ist »Inusuk«, was soviel<br />
wie Freund bedeutet. Diese<br />
Steinmännchen dienten <strong>den</strong><br />
Menschen als Wegweiser und<br />
wiesen auf Gefahren hin. Auch<br />
in unserem Christsein benötigen<br />
wir tagtäglich Orientierung und<br />
Wegweisung. Wir erinnern uns<br />
an die Wüstenwanderung der<br />
Israeliten, die im Alten Testament<br />
berichtet wird – Gott ging<br />
dem Volk tagsüber als Wolkensäule<br />
voran und des nachts als<br />
Feuersäule. Im Neuen Testament<br />
fin<strong>den</strong> wir die Zusage Jesu,<br />
die da heißt: »Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben; niemand<br />
kommt zum Vater <strong>den</strong>n<br />
durch mich.« (Johannes 14,6). Er<br />
geht uns voran, er stellt uns<br />
Menschen an die Seite und er<br />
fängt uns auf, wenn es nicht so<br />
läuft, wie wir uns unser Leben<br />
vorstellen. Er will uns ein<br />
Freund sein, der uns führt und<br />
leitet. Doch trotz vieler Probleme<br />
und Niederlagen sind wir<br />
trotzdem gesegnete Menschen.<br />
<strong>Heiliger</strong> <strong>Geist</strong>:<br />
<strong>Proviant</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Alltag</strong><br />
13<br />
Er ist der Weg zum Ewigen<br />
Leben. Das ist seine Segens -<br />
zusage <strong>für</strong> alle Menschen,<br />
unabhängig von allen irdischen<br />
Problemen und Niederlagen.<br />
In diesem Bewusstsein wer<strong>den</strong><br />
auch wir als Kirchengemeinde<br />
und der gesamte Kirchenvorstand<br />
in die Arbeit der nächsten<br />
sechs Jahre gehen.<br />
Ihr Friedolf G. Schütz<br />
Nach dem Dreifaltigkeitssonntag<br />
beginnt nach dem<br />
Osterfestkreis der »<strong>Alltag</strong> des Kirchenjahres«. Doch in diesen<br />
<strong>Alltag</strong> hat uns Gott jede Woche <strong>den</strong> Sonntag geschenkt. Den<br />
Tag, der <strong>den</strong> <strong>Alltag</strong> unterbricht, damit wir Kraft schöpfen und<br />
uns neu orientieren können. Den Tag, der uns im Gottesdienst<br />
daran erinnert, dass Gott im Zeichen der Dreifaltigkeit alle<br />
Tage bis zum Ende der Welt bei uns ist. Weil Gott um unsere<br />
Schwäche weiß, weil er weiß, wie schnell wir im <strong>Alltag</strong><br />
ermü<strong>den</strong>, die Orientierung und uns selbst verlieren können,<br />
sendet er uns seinen <strong>Geist</strong> als <strong>Proviant</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Alltag</strong>.
Was ist los im Kirchenjahr<br />
nach Monika Elsner<br />
Mit dem Palmsonntag beginnt<br />
die Heilige Woche, die Karwoche.<br />
Kara, das hieß im Althochdeutschen<br />
Klage, Trauer – und<br />
davon ist diese Woche geprägt.<br />
Sie beginnt mit der Erinnerung<br />
an <strong>den</strong> Einzug Jesu in Jerusalem,<br />
bei dem die Menschen ihm noch<br />
zujubelten. Am Gründonnerstag<br />
<strong>den</strong>ken wir an Jesu letztes<br />
Mahl mit seinen Jüngern, bei<br />
dem er die Worte sagte, die wir<br />
in unseren Abendmahlsfeiern<br />
wieder holen. Grün-Donnerstag,<br />
das hat nichts mit der Farbe zu<br />
tun, sondern kommt von greinen,<br />
weinen. Gemeint waren die<br />
Büßer, die zu Beginn der Fastenzeit<br />
aus der Kirche vertrieben<br />
wur<strong>den</strong> und nicht an der Abendmahlsfeier,<br />
sondern nur am<br />
Wortgottesdienst teilnehmen<br />
durften. Am Gründonnerstag<br />
wur<strong>den</strong> sie wieder aufgenommen.<br />
Heute ist er geprägt von<br />
dem Abendmahlsgottesdienst,<br />
<strong>den</strong> wir bei uns oft anders feiern<br />
als sonst: an Tischen sitzend<br />
verbin<strong>den</strong> wir die Abendmahls-<br />
14<br />
feier mit einem gemeinsamen<br />
Abendessen – und erinnern uns<br />
so auf besondere Weise an Jesus,<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> das gemeinsame Essen<br />
mit anderen Menschen, auch<br />
mit <strong>den</strong>en, mit <strong>den</strong>en sonst niemand<br />
an einem Tisch sitzen<br />
wollte, sehr wichtig war.<br />
Der Karfreitag, die Erinnerung<br />
an <strong>den</strong> Kreuzestod Jesu, wurde<br />
lange Zeit in der Kirche nicht<br />
mit Gottesdiensten begangen. Es<br />
wurde gefastet. In der Jerusalemer<br />
Gemeinde bildete sich ab<br />
dem 4. Jahrhundert dann die<br />
Tradition heraus, in einer Prozession<br />
an Jesu Kreuzweg und an<br />
seinen Tod zu erinnern. Daran<br />
schloss sich allmählich ein<br />
Gottesdienst an. Der Karfreitagsgottesdienst<br />
ist besonders<br />
wichtig – wird hier doch daran<br />
gedacht, wie viel Gott investiert<br />
hat, wie viel Jesus bereit war<br />
einzusetzen <strong>für</strong> die Menschen,<br />
damit sie die Liebe und Nähe<br />
Gottes erkennen können. Karfreitag<br />
ohne Ostern freilich<br />
bleibt leer – aber Ostern ohne
Karfreitag vergisst, dass der Weg<br />
zur Auferstehung auch <strong>für</strong> Jesus<br />
durch <strong>den</strong> Tod hindurch führen<br />
musste.<br />
Dann ist es endlich so weit: wir<br />
dürfen Ostern feiern, <strong>den</strong> Mittelpunkt,<br />
das wichtigste christ -<br />
liche Fest. Das Wichtigste? Ist<br />
das nicht Weihnachten? Bei uns<br />
hier ist das so: Weihnachten<br />
stellt alles in <strong>den</strong> Schatten –<br />
und Ostern läuft hinterher.<br />
Doch die Reihenfolge ist falsch:<br />
ohne Ostern, ohne Jesu Auferstehung<br />
hätten wir überhaupt<br />
keinen Grund Weihnachten zu<br />
feiern. Ostern ist das älteste<br />
Fest, vermutlich das erste, das<br />
die Christen im Ablauf eines<br />
Jahres überhaupt gefeiert haben.<br />
Zuerst war jeder Sonntag<br />
Ostern, an jedem Sonntag wurde<br />
die Auferweckung Jesu gefeiert –<br />
und dann entstand die jährliche<br />
15<br />
Osterfeier. Seit dem Konzil von<br />
Nicäa 325 einigten sich dann<br />
die meisten Kirchen auf einen<br />
Termin: Immer der erste Sonntag<br />
nach dem ersten Vollmond<br />
nach Frühlingsanfang: das war<br />
das Datum <strong>für</strong> das Osterfest.<br />
Ostern war lange Zeit der ein -<br />
zige Tauftermin im Jahr. Hier<br />
begann das neue Leben.<br />
Die zu Ostern Getauften trugen<br />
eine ganze Woche lang ihre<br />
weißen Taufgewänder, die sie<br />
erst am ersten Sonntag danach<br />
wieder ablegten. Quasimodo -<br />
geniti heißt er: wie die neuge -<br />
borenen Kinder. Miserikordias<br />
Domini ist der nächste Sonntag:<br />
das Erbarmen Gottes – an diesem<br />
Tag spielt das Bild vom<br />
guten Hirten eine große Rolle.<br />
Und dann noch einmal alle<br />
Osterfreude: Jubilate (jauchzet,<br />
jubelt).
Unsere Baumaßnahmen<br />
So viel wurde wahrscheinlich noch nie in unserer Gemeinde<br />
gleichzeitig renoviert, saniert und gebaut.<br />
von Richard Dautermann<br />
Ich fange mal bei der KiTa an:<br />
Die Kita Morgenstern in der<br />
Langgasse wurde (oder wird<br />
noch) saniert. Es wur<strong>den</strong> erhebliche<br />
Mängel festgestellt, die<br />
eine Sanierung notwendig<br />
gemacht haben, und im Zuge<br />
dessen konnten auch einige<br />
Neuerungen getätigt wer<strong>den</strong>.<br />
Ein großer Teil der Sanierung<br />
betraf energetische Maßnahmen,<br />
sodass auch die Räume im Obergeschoss<br />
nun so isoliert sind,<br />
dass sie auch bei heißem Wetter<br />
nutzbar sind. Das Dach ist wieder<br />
dicht und die Beleuchtung<br />
entspricht <strong>den</strong> Maßgaben der<br />
Beleuchtungsverordnung. Das<br />
Konjunkturprogramm II und die<br />
bürgerliche Gemeinde haben<br />
uns dabei finanziell sehr geholfen.<br />
Genauso wie auch unsere<br />
Landeskirche, die EKHN, die<br />
einen großen Teil der Sanierungskosten<br />
übernommen hat.<br />
Der Rest wurde aus <strong>den</strong> Rück -<br />
lagen der Kirchengemeinde<br />
bezahlt.<br />
16<br />
Als zweites wird in der KiTa<br />
eine Krippengruppe angebaut.<br />
Auf dem jetzigen Spielgelände<br />
der Kinder entsteht eine moderne<br />
Krippengruppen nach <strong>den</strong><br />
Vorschriften der Kreisverwaltung<br />
und des Landes Rheinland-<br />
Pfalz. Da die Bereitstellung von<br />
Krippenplätzen zu <strong>den</strong> sogenannten<br />
Pflichtaufgaben der<br />
Kommunen gehört, wurde auch<br />
der weitaus größte Teil der Maßnahme<br />
über öffentliche Gelder<br />
finanziert. Die Synode der<br />
EKHN hat als Anschubfinanzierung<br />
<strong>für</strong> die Krippen auf dem<br />
Kirchengebiet 30 000,– Euro Zu -<br />
schuss <strong>für</strong> die Baukosten übernommen<br />
und bezuschusst fünf<br />
Jahre lang die Personalkosten.<br />
Danach geht die Finanzierung in<br />
kommunale Hände über. Dazu<br />
war ein Vertrag notwendig mit<br />
der Gemeinde Nierstein, <strong>den</strong><br />
wir dankenswerterweise mit<br />
Hilfe der Verbandsgemeinde und<br />
der Landeskirche unter Dach<br />
und Fach bringen konnten.
Die dritte Baumaßnahme betrifft<br />
unser Pfarrhaus. Seit dem Weggang<br />
von Yvonne Siegel wurde<br />
das Pfarrhaus als Büroräume und<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> sonntäglichen Kindergottesdienst<br />
genutzt. Wir sind froh,<br />
dass Dekan Michael Graebsch<br />
nun mit seiner Familie in das<br />
Pfarrhaus einziehen möchte.<br />
Dazu muss es allerdings renoviert<br />
wer<strong>den</strong>. Die Landeskirche<br />
hat ihre Bezuschussung zu <strong>den</strong><br />
sogenannten Vakanzrenovierungen<br />
geändert, sodass nun anteilig<br />
mehr Geld von der Kirchengemeinde<br />
aufgebracht wer<strong>den</strong><br />
muss. Allerdings können wir<br />
17<br />
einen zinslosen Kredit bei der<br />
Landeskirche beantragen, <strong>den</strong><br />
wir über die Zuschüsse <strong>für</strong> das<br />
Pfarrhaus in <strong>den</strong> nächsten zehn<br />
Jahren hoffen abtragen zu können.<br />
Auch konnten wir durch<br />
<strong>den</strong> Verkauf eines Grundstückanteiles<br />
einen Eigenanteil <strong>für</strong> die<br />
Vakanzrenovierung aufbringen.<br />
Dazu kommt noch, dass die<br />
Städtebauförderung einen prozentualen<br />
Anteil an <strong>den</strong> Renovierungskosten<br />
trägt. Auch hier<br />
ein Dank an die bürgerliche<br />
Gemeinde, die uns in allen<br />
Belangen sehr gut unterstützt<br />
hat.
Das Gemeindebüro kann nun<br />
nicht mehr im Pfarrhaus sein<br />
und wird voraussichtlich im<br />
Mai/Juni diesen Jahres ins<br />
Johannes-Busch-Haus umziehen.<br />
Auch hier<strong>für</strong> wird der vordere<br />
Raum zur Mühlgasse hin etwas<br />
umgebaut und renoviert. Das<br />
Johannes-Busch-Haus wird erst<br />
im Jahre 2012 seine Sanierung<br />
erfahren, aber dieser Raum wird<br />
schon entsprechend hergerichtet<br />
mit neuen Fenstern, mit Isolierungen,<br />
mit einem neuen Bo<strong>den</strong>belag<br />
und einer notwendigen<br />
Trennwand. Also, Edith Heerde<br />
wird zukünftig im Johannes-<br />
Busch-Haus zu fin<strong>den</strong> sein. Wir<br />
hoffen, die Telefonnummern<br />
übernehmen zu können.<br />
Unsere Kirche ist nach dem<br />
Altarbrand noch nicht wiederhergestellt.<br />
Es waren umfang -<br />
reiche Arbeiten, die einer Innen -<br />
18<br />
renovierung sehr<br />
nahe kommen,<br />
notwendig gewor<strong>den</strong>.<br />
Wir sind sehr<br />
dankbar, dass die<br />
Versicherung die<br />
gesamten Kosten<br />
übernehmen<br />
wird. In unserer<br />
Kirche ist zurzeit<br />
ein Flächengerüst aufgebaut,<br />
damit auch die Decke neu<br />
gestrichen wer<strong>den</strong> kann. Die<br />
Arbeiten gehen gut voran. Uns<br />
wurde angekündigt, dass wir im<br />
Juni wieder die Kirche nutzen<br />
können. Wir sind sehr gespannt.<br />
Ein neuer Altar muss ja ebenfalls<br />
in die Kirche eingepasst<br />
wer<strong>den</strong>. Es hat sich ein Ausschuss<br />
gebildet, in dem sich<br />
neben Kirchenvorstehern auch<br />
zwei Niersteiner Künstler bereit<br />
erklärt haben, mitzu<strong>den</strong>ken und<br />
die Kirchengemeinde zu beraten.<br />
In <strong>den</strong> 70er Jahren wurde der<br />
alte Altar entworfen und gebaut.<br />
Sicher gibt es jetzt in 2010 neue<br />
und andere Ideen. Ob der Altar<br />
nun aus Stein, aus Stahl oder aus<br />
anderen Mate rialien bestehen<br />
wird, muss der Kirchenvorstand<br />
in <strong>den</strong> nächsten Monaten beraten.
Offene Arbeit<br />
mit hoher Qualität:<br />
<strong>Evangelische</strong> Kindertagesstätte Morgenstern<br />
präsentiert Qualitätsentwicklung.<br />
von Sabine Bezvald<br />
Nierstein, 14. Januar 2009.<br />
Qualität sichern, überprüfen<br />
und weiterentwickeln: Dies<br />
geschieht in der evangelischen<br />
Kindertagesstätte Morgenstern<br />
in Nierstein nicht allein nach<br />
<strong>den</strong> Kriterien der Qualitätsentwicklung<br />
(QE) in der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche in Hessen und Nassau<br />
(EKHN), die der Kita-Arbeit<br />
seit 2008 zugrunde liegen. »Seit<br />
jeher«, so betont Sabine Bezvald,<br />
seit 2000 Leiterin der Kindertagesstätte,<br />
»orientiert sich<br />
unsere Arbeit am Wohl und der<br />
Entwicklung der Kinder. Sie<br />
sind der Maßstab,<br />
an dem wir<br />
unsere Qualität<br />
ausrichten.«<br />
Die Betreuung der<br />
Kinder ist in der<br />
evangelischen<br />
Kita Morgenstern<br />
– mit Verlänge-<br />
19<br />
rung und Spätdienstangebot –<br />
täglich zwischen 7.00 und 17.00<br />
Uhr gewährleistet. Da<strong>für</strong> sorgt<br />
ein Team aus 14 Erzieherinnen,<br />
einer Sprachkraft, zwei PraktikantInnen<br />
und zwei FSJlern, das<br />
unterstützt wird von zwei Reinigungskräften,<br />
einer Hauswirtschaftskraft<br />
und dem Hausmeister.<br />
Schwerpunkte in der offen<br />
arbeiten<strong>den</strong> Kindertagesstätte<br />
Morgenstern sind die Projekt -<br />
arbeit und das Außengelände.<br />
Leiterin Sabine Bezvald weist<br />
darauf hin, dass die Einrichtung,<br />
deren Träger die evangelische
Kirchengemeinde Nierstein ist,<br />
permanent auf Weiterentwicklung<br />
setzt: Zu 75 Kindertagesstättenkindern<br />
im Alter von<br />
zwei bis sechs Jahren und 20<br />
Hortkindern zwischen sechs<br />
und elf Jahren gesellen sich ab<br />
Sommer 2010 weitere acht bis<br />
zehn Krippenkinder, die zwischen<br />
acht Wochen und zwei<br />
Jahren alt sind. »Allein diese<br />
neue Altersspanne macht es<br />
notwendig, die bisherigen<br />
Voraussetzungen zu prüfen und<br />
unsere Konzeption so zu über -<br />
arbeiten, dass unser Angebot<br />
auch wirklich jeder Altersgruppe<br />
gerecht wird«, macht Bezvald<br />
deutlich.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
wur<strong>den</strong> die bisherigen altersgemischten<br />
»Stammgruppen« nun<br />
zugunsten von altershomogenen<br />
»Projektgruppen« aufgelöst.<br />
Zuvor hatte die Projektarbeit<br />
zusätzlich zur Arbeit in <strong>den</strong><br />
Stammgruppen bereits viel Raum<br />
eingenommen. In <strong>den</strong> vier Projektgruppen,<br />
die jetzt nach<br />
Schuljahrgängen eingeteilt sind,<br />
wer<strong>den</strong> Themen gemeinsam mit<br />
<strong>den</strong> Kindern inhaltlich erarbeitet<br />
und gestalterisch umgesetzt.<br />
Eine altershomogene Gruppen-<br />
20<br />
konstellation ist dabei von Vorteil,<br />
weil so gezielt auf die jeweiligen<br />
Fähigkeiten der Kinder<br />
eingegangen wer<strong>den</strong> kann. »Den<br />
Erzieherinnen steht mehr Vorbereitungszeit<br />
zur Verfügung, die<br />
Elternarbeit liegt wieder in einer<br />
Hand und der ´Spagat´ zwischen<br />
Stamm- und Projektgruppen<br />
entfällt ebenso«, bringt Bezvald<br />
die Vorteile der überarbeiteten<br />
Konzeption auf <strong>den</strong> Punkt.<br />
Parallel dazu entwickelte das<br />
Team zwischen Mai und<br />
November 2008 in intensiver<br />
Arbeit ein Leitbild und fand<br />
einen Namen <strong>für</strong> die Kita – mit<br />
klarem Bezug zur evangelischen<br />
Kirche: »Morgenstern«.<br />
Im Rahmen der Qualitätsentwicklung<br />
bietet die Kita außerdem<br />
eine Förderung <strong>für</strong> Kinder<br />
mit sprachlichen Defiziten<br />
durch eine Fachkraft. Von Oktober<br />
2004 bis November 2007 lief<br />
in der Kita das DJI-Projekt<br />
»Dokumentieren und Beobachten«.<br />
Des weiteren gibt es Projekte<br />
zum Übergang zwischen<br />
Kita und Grundschule, die u.a.<br />
Meditation oder Ballsport zum<br />
Inhalt haben. Mit der Grundund<br />
Schwerpunktschule Nierstein<br />
wurde darüber hinaus im
März 2009 eine Kooperationsvereinbarung<br />
geschlossen. Im<br />
Februar 2009 wurde ein Ausbildungsplan<br />
als Standard <strong>für</strong> alle<br />
angehen<strong>den</strong> Erzieherinnen und<br />
Erzieher fertiggestellt. Aus diesem<br />
entstand überdies ein Handbuch<br />
<strong>für</strong> Praktikanten, das auch<br />
neuen Mitarbeitern als praktische<br />
Orientierung zum Einstieg<br />
dient.<br />
Aus Sicht der Elternschaft schildert<br />
Pia Johannson, Mutter von<br />
zwei Kindern in der Einrichtung,<br />
ihren Eindruck von der Qualität<br />
der Arbeit, die das Team leistet:<br />
21<br />
»Aus Elternsicht bedeutet Qualität<br />
wohl in erster Linie, die<br />
Kinder mit einem guten Gefühl<br />
dort zu lassen, und zu wissen,<br />
dass sie dabei glücklich sind und<br />
sich positiv entwickeln.« Ebenfalls<br />
gelobt wurde die inhaltliche<br />
Vielfalt der Projekte und das<br />
überdurchschnittliche Engagement<br />
des Teams: »In <strong>den</strong> vergangenen<br />
fünf Jahren traf ich mit<br />
meinen Anliegen immer auf<br />
gesprächsbereite, verständnisvolle<br />
und aktive Erzieherinnen.<br />
Auch die Elternarbeit im Ausschuss<br />
habe ich ausgesprochen
positiv erlebt«, bilanziert<br />
Johannson.<br />
Kirchenpräsi<strong>den</strong>t Dr. Volker<br />
Jung unterstützt die Qualitätsentwicklung<br />
in der EKHN nach<br />
Kräften. Er sagt dazu: »Qualitätsentwicklung<br />
ist eine gemeinsame<br />
Suche danach, die Arbeit<br />
so gut wie möglich zu machen.<br />
Das ist kein Perfektionsstreben.<br />
Menschen sind nicht perfekt<br />
und müssen es auch nicht sein.<br />
Es geht darum, die vorhan<strong>den</strong>en<br />
Gaben und Fähigkeiten zur Entfaltung<br />
zu bringen. Strukturen<br />
sollen dazu helfen, dass dies<br />
gelingt. Qualitätsentwicklung<br />
geht diese Aufgabe bewusst und<br />
reflektiert an und nutzt ein<br />
methodisches Instrumentarium<br />
als Hilfsmittel. Qualitätsentwicklung<br />
ist kein Selbstzweck.<br />
Sie ist um der Menschen willen<br />
da. Arbeit soll gelingen und<br />
Freude machen, und zwar<br />
<strong>den</strong>en, die arbeiten, und <strong>den</strong>en,<br />
<strong>für</strong> die gearbeitet wird – in <strong>den</strong><br />
Kindertagesstätten <strong>den</strong> Kindern<br />
und in <strong>den</strong> Verwaltungen <strong>den</strong><br />
angeschlossenen Gemein<strong>den</strong><br />
und Einrichtungen.«<br />
Übereinstimmend betonen<br />
Monika Griep, Referentin <strong>für</strong><br />
QE in der EKHN und Roberta<br />
22<br />
Donath, Fachberaterin <strong>für</strong> QE in<br />
Kindertagesstätten der EKHN,<br />
<strong>den</strong> Unterschied der QE in der<br />
EKHN gegenüber <strong>den</strong> Anforderungen<br />
in der Industrie: »Qualitätsentwicklung<br />
in der EKHN<br />
muss sich von Qualitätsbestrebungen<br />
in der Industrie oder<br />
anderen Zusammenhängen<br />
natürlich unterschei<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n<br />
sie verfolgt eigene, kirchengemäße<br />
Ziele. QE in der Kirche<br />
setzt nicht von oben vorgefertigte<br />
Maßstäbe durch. Vielmehr<br />
setzt QE in der EKHN in guter<br />
evangelischer Tradition auf <strong>den</strong><br />
Willen der Beschäftigten, gute<br />
Arbeit leisten zu wollen, und<br />
unterstützt sie dabei, indem sie<br />
Hilfsmittel, Metho<strong>den</strong> und Ressourcen<br />
bereitstellt. QE machen<br />
alle Beschäftigten, nicht nur die<br />
Leitung. Was Qualität ist, ist<br />
nicht vorab definiert, sondern<br />
entsteht im Dialog vor Ort. Allgemeine<br />
EKHN-Standards wer<strong>den</strong><br />
aus der QE-Arbeit der Einrichtungen<br />
vor Ort heraus entwickelt.<br />
Institutionen, die <strong>den</strong><br />
QE-Prozess voranbringen, sind<br />
das Team vor Ort, die regionalen<br />
Anwenderkonferenzen, die Fachberatung<br />
und die QE-Beraterinnen.«
Jubiläum<br />
Am 1. August 2010 gibt es<br />
ein Jubliläum zu feiern.<br />
Sabine Bezvald arbeitet<br />
seit zehn Jahren in unserer<br />
Kirchengemeinde. Sie<br />
fing an im <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kindergarten Nierstein, es gab<br />
ein kleines Team von Mitarbeiterinnen,<br />
und die Kinder zwischen<br />
drei und sechs Jahren<br />
mussten betreut wer<strong>den</strong>. Die<br />
»Großen« wur<strong>den</strong> auf die Schule<br />
vorbereitet. Es gab feste Bringund<br />
Holzeiten. Die Welt war<br />
noch in Ordnung. Heute ist die<br />
Kindertagesstätte Morgenstern<br />
eine moderne Einrichtung, die<br />
sich <strong>den</strong> Anforderungen unserer<br />
Zeit stellt. In der Kita Morgenstern<br />
wer<strong>den</strong> die Kinder immer<br />
jünger und älter. Von null bis elf<br />
Jahre wer<strong>den</strong> die Kinder ab 1.<br />
Oktober diesen Jahres sein. Das<br />
Team ist gewachsen, und die<br />
Ansprüche wachsen ständig.<br />
Sabine Bezvald hat diese Veränderungen<br />
gut und gerne bewältigt,<br />
ja man kann sogar <strong>den</strong><br />
Eindruck gewinnen, dass es ihr<br />
Spaß macht. Es gibt <strong>für</strong> sie keine<br />
wirklichen Probleme, sondern<br />
23<br />
Anforderungen und Themen, die<br />
bewältigt wer<strong>den</strong> müssen. Bei<br />
knapp 100 Kindern und ebenso<br />
vielen Eltern gibt es einiges an<br />
Konfliktpotenzial. Wer Sabine<br />
Bezvald kennt, weiß dass sie die<br />
Konflikte nicht umschifft, sondern<br />
auf sie zugeht und sie auch<br />
in der Regel lösen kann. In diesem<br />
Jahr war die KiTa Morgenstern<br />
mit einer weiteren Einrichtung<br />
in Hessen von unserer<br />
Landeskirche ausgesucht, um<br />
die Qualitätsentwicklungsarbeit<br />
in <strong>den</strong> evangelischen KiTas der<br />
Presse zu präsentieren. Das sagt<br />
vieles aus über die Würdigung<br />
unserer KiTa Morgenstern. Der<br />
weitaus größte Anteil hat daran<br />
Sabine Bezvald. Der Kirchenvorstand<br />
sagt: Herzlichen Glückwunsch,<br />
und unser Wunsch ist<br />
es, dass sie sich weiter bei uns<br />
wohl fühlt. Wir fühlen uns mit<br />
ihr sehr wohl. Danke.
Kleine Fastnachter ganz groß<br />
Kita Morgenstern gewinnt 333,00 Euro<br />
beim Jugendmaskenzug in Mainz<br />
Unter der Leitung der Erzieherinnen<br />
Ina Ziegler und Birgit<br />
Kessel drehte sich wochenlang<br />
alles im Projekt um die Teilnahme<br />
am Mainzer Jugendmaskenzug<br />
bei <strong>den</strong> Kindern der Kindertagesstätte<br />
Morgenstern in Nierstein.<br />
Dem Motto entsprechend<br />
wurde festgelegt, dass die Zeit<br />
des Turnvater Jahns dargestellt<br />
wer<strong>den</strong> sollte. Die Sonnenkinder<br />
bekamen die Aufgabe zu Hause<br />
zu recherchieren, welche Turnkleidung<br />
während dieser Zeit im<br />
Einsatz war. Besonders die<br />
Gewichtheber in ihren Ringel -<br />
anzügen und die Bademode der<br />
damaligen Zeit hatte es ihnen<br />
angetan. Aber auch die Reifenund<br />
Bänderschwinger zählten zu<br />
<strong>den</strong> Favoriten.<br />
Nun konnte die Produktion der<br />
Kostüme beginnen. Mit wachsender<br />
Begeisterung besorgten
die Kinder und die Erzieherinnen<br />
gemeinsam die notwendigen<br />
Materialien. Turnanzüge in<br />
blauweiß gestreift und wunderschöne<br />
Matrosenbadeanzüge<br />
entstan<strong>den</strong> ebenso, wie große<br />
schwere Hanteln, rotweiße<br />
Schwimmreifen, lange Schwingbänder,<br />
Holzreifen und kleine<br />
Paddelboote. Jetzt stellte sich<br />
noch die Frage, was <strong>den</strong>n die<br />
Erzieherinnen und die begleiten<strong>den</strong><br />
Eltern wer<strong>den</strong> sollten.<br />
Schiedsrichter war die einhellige<br />
Meinung, und somit wurde von<br />
<strong>den</strong> Kindern auch diese Verkleidung<br />
gebastelt. »Das sieht richtig<br />
toll aus«, meinte Charlotte.<br />
»Wann geht <strong>den</strong>n der Zug endlich<br />
los?«, fragte Enrico. Ja und<br />
dann war es endlich soweit.<br />
25<br />
Bei zunächst leichtem Schneefall<br />
mit zunehmendem Sonnenschein<br />
marschierten die teil -<br />
nehmen<strong>den</strong> Kinder fröhlich und<br />
begeistert in Mainz mit. Sie<br />
stemmten ihre Gewichte,<br />
schwenkten die Bänder und<br />
Reifen oder schwammen munter<br />
mit lautem Helau durch die<br />
bunten Straßen. »Das war richtig<br />
schön«, strahlte Maya am<br />
Ende des Zuges, und wir konnten<br />
ihr da nur noch mit einem<br />
dreifach donnern<strong>den</strong> Helau<br />
zustimmen.<br />
Das Ganze wurde anschließend<br />
noch mit einem Preis von<br />
333,00 Euro durch <strong>den</strong> Mainzer<br />
Carneval Verein gekrönt, über<br />
<strong>den</strong> sich alle riesig freuten.
Kyrie und Gloria –<br />
Himmelwärts beten<br />
Uwe Rieske<br />
Wie ein Aufseufzen erfolgt das<br />
Eingeständnis: Es läuft nicht<br />
alles rund in meiner Welt. Und<br />
<strong>den</strong>noch muss daraus nicht<br />
gleich ein Änderungswunsch<br />
folgen. Das Zugeben reicht oft<br />
schon aus. Auch im Gottesdienst<br />
legt die Bestandsaufnahme<br />
der belasten<strong>den</strong> Mitbringsel<br />
vor Gott, was vor ihn gehört:<br />
Auf das Psalmgebet, das sich im<br />
Alten Testament Worte leiht<br />
und in das Bekenntnis zum dreieinigen<br />
Gott mündet, folgt im<br />
26<br />
evangelischen Gottesdienst das<br />
aktuelle Schuldbekenntnis. Was<br />
das Gewissen belastet und das<br />
Herz beschwert, mündet in die<br />
einzig angemessene Bitte: »Herr,<br />
erbarme dich – Kyrie eleison!«<br />
Uralt ist dieser Gebetsruf. Dreimal<br />
wird er gesprochen oder<br />
gesungen: »Christus, erbarme<br />
dich – Christe eleison! Herr,<br />
erbarme dich – Kyrie eleison!«<br />
Die Worte stammen noch aus<br />
vorchristlicher Zeit und rückten<br />
früh in die christliche Liturgie.
Allein Gott, einzig Christus<br />
wird zugetraut, das zu ändern,<br />
was anzunehmen so unendlich<br />
schwerfällt.<br />
Die Antwort formuliert das<br />
»Gloria«. Wie Einatmen und<br />
Ausatmen gehören diese bei<strong>den</strong><br />
Gebetsrufe zusammen: »Ehre sei<br />
Gott in der Höhe!« Der Hymnus<br />
des Gloria wird in manchen<br />
evangelischen Gemein<strong>den</strong> nach<br />
einem Text des Nikolaus Decius<br />
von 1525 gesungen. Er verband<br />
ihn mit der Tonfolge aus einer<br />
Ostermesse des 10. Jahrhunderts:<br />
»Allein Gott in der Höh’<br />
sei Ehr und Dank <strong>für</strong> seine<br />
Glaube<br />
Vertrauen<br />
27<br />
&<br />
Gnade …« (EG 179). Was das<br />
Kyrie vor Gott legt, traut das<br />
Gloria ihm zu: »Ganz ungemess’n<br />
ist deine Macht, allzeit<br />
geschieht, was du bedacht. Wohl<br />
uns solch eines Herren!« So<br />
heißt es im Gloria des Decius.<br />
Bereits durch das Bekennen<br />
einer Schuld tritt eine Veränderung<br />
ein. Etwas gerät in Bewegung.<br />
In Gottes Hand wird<br />
gelegt, was unseren Hän<strong>den</strong><br />
unendlich schwerfällt: Zu<br />
tragen, was kaum erträglich und<br />
zu tun, was nötig ist. Gottes<br />
Macht allein kann Herz und<br />
Hand dazu Stärke geben.<br />
Wir glauben alles zu wissen! Aber was wissen wir über unseren Glauben.<br />
Haben wir überhaupt einen und wenn, ist es wirklich so, dass der Glaube<br />
Berge versetzen kann? Kann man nur glauben, wenn man religiös ist, ist<br />
Glaube nicht vertrauen in etwas, das nicht sichtbar und fühlbar ist. Ich<br />
glaube, wenn wir glauben, besitzen wir eine kostbare und machtvolle Gabe.
CVJM Mädchenjungscharfreizeit<br />
2010<br />
Mädels!!!<br />
Endlich ist es so weit! Die Sonne brennt ununterbrochen vom Himmel.<br />
In <strong>den</strong> Freibädern ist ein gna<strong>den</strong>loser Kampf um die wenigen<br />
Schattenplätze entfacht. Der Eismann ist rund um die Uhr unterwegs,<br />
um die Scharen von Menschen mit fantastischem Eis zu versorgen,<br />
und die Freude aller Schüler ist riesig groß, <strong>den</strong>n sie sind endlich da:<br />
die Sommerferien!<br />
Und darum ist wieder höchste Zeit <strong>für</strong> unsere … Mädchenfreizeit!<br />
Wir wollen mit euch vom 3. bis 11. Juli 2010 durchstarten in <strong>den</strong><br />
Taunus nach Langenseifen in das Julius-Rumpf-Heim. Dort erwartet<br />
uns eine aufregende Zeit …<br />
Letztes Jahr zum Beispiel hatten wir Besuch von einem echten<br />
Scheich, der seine Eisprinzessin suchte, wir gingen auf Wildschweinjagd<br />
und überquerten beim Waldlauf eine Schlucht mit Klettergurt<br />
und viel Gleichgewichtssinn … Genauso abenteuerlich und verrückt<br />
wird’s auch dieses Jahr.<br />
Außerdem gibt’s selbstverständlich gute Laune pur, biblische<br />
Geschichten und Jesus höchstpersönlich, <strong>den</strong> wir kennenlernen<br />
möchten, tolle Lieder zum lauten Mitsingen, Bewegung, neue<br />
Freundschaften, Relaxen … einfach alles, was das Herz begehrt. Wir,<br />
das Team, haben schon<br />
’ne riesen Vorfreude und<br />
können es kaum erwarten,<br />
mit euch auf Tour zu<br />
gehen.<br />
Und eine Besonderheit<br />
gibt es noch in diesem<br />
Jahr, die vor allem auch<br />
Sie, liebe Eltern betrifft:<br />
28
Wir möchten die Freizeit zusammen mit Ihnen ausklingen lassen,<br />
Ihnen einen kleinen Einblick in die Freizeit geben, gemeinsam zum<br />
Abschluss Gottesdienst feiern und zu Mittag essen.<br />
Darum möchten wir Sie bitten, dass Sie Ihre Kinder selbst in Langenseifen<br />
abholen. In diesem Jahr ist das ohne Probleme möglich, da wir<br />
nicht weit von Nierstein entfernt sind (mit dem Auto etwa eine dreiviertel<br />
Stunde, 54 km). Vielen Dank!!<br />
Kennziffer<br />
Termin 03.07. bis 11.07.2010<br />
Teilnehmer Mädchen von 8 bis 13 Jahren<br />
Leitung Anke Schmitt, Anne-Kathrin Seifen<br />
und Mitarbeiter des CVJM Nierstein<br />
Leistung Hinfahrt im modernen Reisebus, Unterkunft,<br />
volle Verpflegung, Insolvenzschutz<br />
Preis 165 Euro, Geschwister je 130 Euro<br />
Informationen<br />
und Anmeldung • Anke Schmitt,<br />
Müller-Thurgau-Weg 4, 55283 Nierstein<br />
Telefon 0 61 33 / 5 01 25<br />
• Anne-Kathrin Seifen<br />
Wörrstädter Straße 58, 55283 Nierstein<br />
Telefon 0 61 33 / 53 56<br />
• Ev. Dekanatsbüro<br />
Am Markt 10, 55276 Oppenheim<br />
Telefon 0 61 33 / 5 79 20<br />
29
Seit dem 1. November 2009<br />
gehört Pfarrerin Ellen Simon<br />
zum Team der Landwirtschaft -<br />
lichen Familienberatung der<br />
Kirchen in der Pfalz und in<br />
Rheinhessen.<br />
Sie ist – speziell <strong>für</strong> Rheinhessen<br />
– Ansprechpartnerin <strong>für</strong><br />
Menschen aus Landwirtschaft<br />
und Weinbau mit persönlichen,<br />
familiären oder betrieblichen<br />
Problemen.<br />
Schweigepflicht und Vertraulichkeit<br />
sind selbstverständlich.<br />
Was tun, wenn …<br />
… wichtige oder schwierige<br />
Entscheidungen anstehen?<br />
… keine Perspektive mehr<br />
gesehen wird?<br />
… finanzielle Sorgen drücken?<br />
… die Ehe in <strong>den</strong> Hintergrund<br />
getreten ist?<br />
… Streit das Leben schwer<br />
macht?<br />
… Jung und alt sich nicht mehr<br />
verstehen?<br />
30<br />
Landwirtschaftliche<br />
Familienberatung der<br />
Kirchen in Rheinhessen<br />
… die Hofnachfolge ungewiss<br />
ist?<br />
… die Arbeit über <strong>den</strong> Kopf<br />
wächst?<br />
… Sucht und Zwang das Leben<br />
bestimmen?<br />
Dann könnte es hilfreich sein,<br />
telefonisch mit der Landwirtschaftlichen<br />
Familienberatung<br />
Kontakt aufzunehmen.<br />
Die Beratung – übrigens <strong>für</strong> alle<br />
Ratsuchen<strong>den</strong> kostenfrei – kann<br />
nach Absprache im eigenen<br />
Betrieb oder auch an einem<br />
neutralen Ort stattfin<strong>den</strong>.<br />
Kontakt:<br />
Telefon 0 63 21 / 57 68 08<br />
dienstags<br />
von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
mittwochs und donnerstags<br />
von 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
oder<br />
im Zentrum Gesellschaftliche<br />
Verantwortung
Friedrich von Bodelschwingh –<br />
Stationen eines<br />
bedeuten<strong>den</strong> Lebens<br />
Unzählige Straßen, Kirchengemein<strong>den</strong><br />
und Schulen in<br />
Deutschland sind nach ihm<br />
benannt. Bekannter als die<br />
Person Friedrich von Bodelschwingh<br />
ist jedoch sein Lebenswerk:<br />
»Bethel«. Die Diakonie-<br />
Einrichtung wurde im Jahr 1867<br />
gegründet. Fünf Jahre später<br />
übernahm Bodelschwingh ihre<br />
Leitung. Und er forcierte ihre<br />
Entwicklung mit großem Tatendrang.<br />
Sein Leben hätte eigentlich ganz<br />
anders verlaufen sollen. Seine<br />
31<br />
Familie gehörte zum westfälischen<br />
Uradel. Der Vater und ein<br />
Onkel bekleideten hohe preußische<br />
Ministerämter. Es wäre<br />
standesgemäß gewesen, wenn<br />
Friedrich von Bodelschwingh<br />
ebenfalls eine Beamten- oder<br />
militärische Laufbahn angestrebt<br />
hätte. Doch er wurde<br />
Pastor. Und zwar einer, der sich<br />
mit ganzer Kraft <strong>für</strong> die Kranken<br />
und Benachteiligten einsetzte.<br />
Friedrichs Vater, Ernst von<br />
Bodelschwingh, wurde 1842<br />
vom Preußenkönig Friedrich<br />
Wilhelm IV nach Berlin berufen.<br />
Er war Finanzminister und einige<br />
Jahre später Minister des<br />
Inneren. Das war die höchste<br />
Stellung, die ein Beamter zur<br />
damaligen Zeit einnehmen<br />
konnte. Friedrich besuchte das<br />
Gymnasium in Berlin. Er war<br />
ein Spiel gefährte des Kronprinzen<br />
und späteren »99-Tage-<br />
Kaisers« Friedrich III.
In seiner Freizeit betätigte er<br />
sich sportlich. Er erlernte<br />
Rudern, Reiten und Fechten,<br />
wie es sich <strong>für</strong> einen Sohn aus<br />
adligem Hause gehörte. Friedrich<br />
von Bodelschwingh wuchs<br />
auf der Sonnenseite des Lebens<br />
auf. Doch auch die Schatten<br />
blieben dem adeligen Spross<br />
nicht verborgen. Sein Hauslehrer,<br />
der sich <strong>für</strong> wohltätige Zwecke<br />
engagierte, nahm ihn mit in<br />
die Armenviertel der preußischen<br />
Hauptstadt Berlin. Friedrich<br />
notierte seinen Eindruck<br />
»von Hunger, Blöße und Elend<br />
der Armen, ganz besonders aber<br />
auch von dem unbillig großen<br />
Abstand zwischen arm und<br />
reich.«<br />
1848 gingen in Berlin die Menschen<br />
aus Zorn über die gesellschaftlichen<br />
Missstände auf die<br />
Straße, es wurde geschossen, es<br />
gab Tote. Friedrichs Vater wurde<br />
als Minister gestürzt und die<br />
Familie kehrte zurück nach<br />
Westfalen. Die Erfahrungen<br />
erschütterten <strong>den</strong> damals 17-jährigen<br />
zutiefst. Bei allem Verständnis<br />
<strong>für</strong> die soziale Lage der<br />
arbeiten<strong>den</strong> Bevölkerung verabscheute<br />
er die gewaltsamen<br />
Proteste des »Pöbels«. Für ihn<br />
32<br />
stellte die Monarchie mit ihren<br />
Adelsgeschlechtern eine gottgegebene<br />
Ordnung dar. Friedrich<br />
von Bodelschwingh war ein<br />
Konservativer und blieb dem<br />
Herrscherhaus der Hohenzollern<br />
Zeit seines Lebens verbun<strong>den</strong>.<br />
Friedrich bestand sein Abitur<br />
1849 in Dortmund und machte<br />
anschließend eine Ausbildung<br />
zum Landwirt. So lernte er das<br />
Elend der Landarbeiter kennen<br />
und versuchte Hilfen zu organisieren,<br />
indem er sich um die<br />
Ernährung kümmerte und die<br />
Arbeitsbedingungen verbesserte.<br />
Er suchte <strong>den</strong> Kontakt zu christ -<br />
lichen Gruppen. Dort bekam er<br />
ein Büchlein des Baseler Missionshauses<br />
in die Hände. »Tschin<br />
der arme Chinesenknabe«, so<br />
der Titel. Die Geschichte war<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> 24-jährigen ein Schlüsselerlebnis.<br />
Bodelschwingh fühlte sich zum<br />
Missionar berufen und begann<br />
daher Theologie zu studieren.<br />
Im April 1858 legte er sein<br />
erstes theologisches Examen ab.<br />
Doch sein Weg führte ihn nicht<br />
in die Mission nach Afrika oder<br />
China. Seine bereits damals<br />
angeschlagene Gesundheit ließ<br />
diesen Lebensweg nicht zu.
Stattdessen nahm er ein Angebot<br />
als Pfarrer in Paris an. Seine<br />
Gemeindemitglieder dort waren<br />
deutsche Fremdarbeiter, die ihr<br />
Leben als Gassenkehrer bestritten.<br />
Bodelschwingh gelang es,<br />
in Deutschland <strong>für</strong> Spen<strong>den</strong> zu<br />
werben und auf dem Mont -<br />
martre eine kleine Kirche und<br />
Schule zu errichten. Während<br />
dieser Zeit heiratete er seine<br />
Cousine Ida von Bodelschwingh,<br />
mit der er in einer engen Holzhütte<br />
in Paris lebte.<br />
Nach Deutschland zurückgekehrt<br />
übernahm Bodelschwingh<br />
1864 eine Pfarrstelle in Dellwig<br />
an der Ruhr. Dort machte er sich<br />
durch seine energische Art nicht<br />
nur Freunde. Er wetterte gegen<br />
Schützenfeste, Tanzveranstaltungen<br />
und <strong>den</strong> ungehemmten<br />
»Branntweingenuss«. In Dellwig<br />
erfuhren er und seine Frau Ida<br />
aber auch einen furchtbaren<br />
Schicksalsschlag, der Bodelschwingh<br />
drei Jahre später wohl<br />
zu einem Neuanfang als Leiter<br />
der jungen Einrichtung <strong>für</strong> Menschen<br />
mit Epilepsie bei Bielefeld<br />
bewegen sollte. In Dellwig starben<br />
im Januar 1869 alle vier<br />
Bodelschwingh-Kinder innerhalb<br />
von 14 Tagen an Diphtherie.<br />
33<br />
»Gestern Abend um 11 Uhr hat<br />
unser lieber kleiner Friedrich auf<br />
dem Schoße seiner Mutter sein<br />
Köpfchen sehr sanft in <strong>den</strong><br />
Schlaf geneigt«, schrieb Friedrich<br />
von Bodelschwingh an seine<br />
Mutter nach dem Tod des ersten<br />
Kindes.<br />
Für Ida und Friedrich wurde<br />
Dellwig nun ein Ort schmerzlicher<br />
Erinnerungen. Deshalb<br />
wagte der Pastor 1872 einen<br />
beruflichen Neuanfang in Bielefeld.<br />
Noch 1869 bekam das Ehepaar<br />
<strong>den</strong> Sohn Wilhelm und in<br />
<strong>den</strong> ersten Jahren in Bethel drei<br />
weitere Kinder.<br />
Für ein Jahresgehalt von 1.000<br />
Talern übernahm Friedrich von<br />
Bodelschwingh in Bielefeld die<br />
»Anstalt <strong>für</strong> Epileptische«. Die<br />
Entwicklung der Einrichtung<br />
trieb er mit enormer Kraft<br />
voran. Jedes Jahr wur<strong>den</strong> neue<br />
Häuser gebaut, immer mehr<br />
kranke und hilfebedürftige Menschen<br />
konnten aufgenommen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Bodelschwingh entschied, dass<br />
der Ort Bethel heißen sollte. Das<br />
hebräische Wort bedeutet Haus<br />
Gottes. Bethel heißt der alttestamentarische<br />
Ort, an dem Jakob<br />
von der Himmelsleiter träumte
»Wie heilig ist diese Stätte. Hier<br />
ist nichts anderes als Gottes<br />
Haus, und hier ist die Pforte des<br />
Himmels.« (1. Mose 28, 17)<br />
Das von Bodelschwingh beförderte<br />
schnelle Wachstum der<br />
Einrichtung Bethel kostete viel<br />
Geld. Aber der neue Vorsteher<br />
der Anstalt erwies sich als talentierter<br />
Spen<strong>den</strong>sammler. Er bat<br />
einflussreiche Menschen um<br />
Hilfe. Und er gründete »Pfennigvereine«,<br />
in <strong>den</strong>en viele Menschen<br />
die Arbeit Bethels unterstützten.<br />
Theodor Heuss, der<br />
erste Bundespräsi<strong>den</strong>t der Bundesrepublik<br />
Deutschland,<br />
bezeichnete Bodelschwingh später<br />
deshalb als <strong>den</strong> genialsten<br />
Bettler, <strong>den</strong> Deutschland je gesehen<br />
habe. Wo Bodelschwingh<br />
Not sah, wollte er helfen. Und<br />
zwar schnell und unbürokratisch.<br />
So beschäftigten ihn auch<br />
die Armut und Massenarbeitslosigkeit.<br />
Er nutzte seinen Einfluss<br />
und gründete Arbeiterkolonien,<br />
Wilhelmsdorf bei Bielefeld, Freistatt<br />
bei Diepholz und Lobetal<br />
bei Berlin. Sein Motto lautete:<br />
»Arbeit statt Almosen«. 1903<br />
ging er sogar in die Politik und<br />
engagierte sich noch mehrere<br />
Jahre als Abgeordneter im preu-<br />
34<br />
ßischen Landtag <strong>für</strong> die Lage der<br />
Wanderarbeiter.<br />
Doch sein Gesundheitszustand<br />
verschlechterte sich zusehends.<br />
Bereits ein Jahr vor seinem Tod<br />
hatte ein Schlaganfall Friedrich<br />
von Bodelschwingh teilweise das<br />
Sprachvermögen genommen und<br />
dazu geführt, dass er überwiegend<br />
im Rollstuhl saß. Am 2.<br />
April 1910 starb er an <strong>den</strong> Folgen<br />
eines weiteren Schlaganfalls<br />
in Bethel im Kreise seiner Kinder.<br />
Bethels zweiter Leiter und<br />
prägender Gestalter über vier<br />
Jahrzehnte wurde 79 Jahre alt.<br />
Seine letzten zehn Lebensjahre<br />
waren immer wieder von Krankheiten<br />
bestimmt.<br />
Dennoch ließ sich Vater Bodelschwingh<br />
möglichst wenig<br />
davon in seinem Ideenreichtum<br />
und seinem Gestaltungswillen<br />
beeindrucken. Neben dem weiteren<br />
Ausbau Bethels und der<br />
neu gegründeten Arbeiterkolonien<br />
setzte er sich auch <strong>für</strong> ein<br />
neues Missionsgebiet in Ruanda<br />
ein.<br />
»Das Geheimnis Bodelschwinghs<br />
war, dass er nicht wegschauen<br />
konnte. Buchstäblich bis in<br />
seine letzten Lebenstage hinein<br />
hat er sich von der Begegnung
mit menschlichem Elend<br />
existenziell berühren lassen«,<br />
schreibt der Historiker Hans-<br />
Walter Schmuhl in seiner 2005<br />
erschienenen Bodelschwingh-<br />
Biografie.<br />
Die Leitung seines Lebenswerkes<br />
Bethel hatte Bodelschwingh<br />
kurz vor seinem Tod seinem<br />
jüngsten Sohn, Pastor »Fritz«<br />
35<br />
übertragen. Wie der Vater so<br />
stellte auch der Sohn sein Leben<br />
ganz in <strong>den</strong> Dienst von behinderten,<br />
kranken und benachteiligten<br />
Menschen.<br />
In <strong>den</strong> v. Bodelschwinghschen<br />
Stiftungen Bethel wird Friedrich<br />
von Bodelschwingh anlässlich<br />
seines 100. Todestags im Jahr<br />
2010 in besonderer Weise<br />
Bethelsammlung 2010<br />
Abgabestelle <strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde<br />
Pfarrhaus, Tempelhof 1, 55283 Nierstein<br />
Wann in der Zeit vom 18. bis 22. Mai 2010<br />
und vom 24. bis 25. Mai 2010<br />
jeweils von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
Was kann in die<br />
Kleidersammlung? Gut erhaltene Kleidung und Wäsche,<br />
Schuhe, Handtaschen, Plüschtiere, Pelze<br />
und Federbetten – jeweils gut verpackt<br />
(Schuhe bitte paarweise bündeln).<br />
Nicht in die Kleidersammlung<br />
gehören: Lumpen, nasse, stark verschmutzte oder<br />
stark beschädigte Kleidung und Wäsche,<br />
Textilreste, abgetragene Schuhe, Einzelschuhe,<br />
Gummistiefel, Skischuhe, Kleinund<br />
Elektrogeräte
Nicht alleine sein –<br />
<strong>den</strong> eigenen Trauerweg fin<strong>den</strong><br />
Trauergruppe des ökumenischen Hospizvereins<br />
Verlust und Trennung gehören<br />
zum Leben. Für die Zurückgebliebenen<br />
gerät das ganze Leben<br />
aus <strong>den</strong> Fugen, vieles bleibt<br />
stehen. Alle Gefühle sind<br />
gedämpft, Lebensperspektiven<br />
zerbrochen …<br />
In einem geschützten Rahmen<br />
mit maximal acht Personen<br />
bieten wir Trauern<strong>den</strong> die Möglichkeit,<br />
ihre Trauererlebnisse<br />
zu verarbeiten.<br />
Unter der Anleitung von ausgebildeten<br />
Trauerbegleiterinnen<br />
trifft sich die Gruppe an insgesamt<br />
sechs Aben<strong>den</strong><br />
15. April 2010<br />
22. April 2010<br />
06. Mai 2010<br />
20. Mai 2010<br />
27. Mai 2010<br />
17. Juni 2010 (mit Andacht)<br />
– jeweils in der Zeit von 19.00<br />
bis 21.00 Uhr. Beginn ist am 15.<br />
April 2010 im katholischen<br />
Pfarrzentrum »Haus der Begegnung«<br />
in Dexheim.<br />
36<br />
Hospiz<br />
verein<br />
Das Angebot richtet sich an alle<br />
Betroffenen, unabhängig von<br />
Alter, Geschlecht, Familienstand<br />
und Konfession. Kosten<br />
entstehen <strong>den</strong> TeilnehmerInnen<br />
keine.<br />
Neben dem Gruppenangebot<br />
bieten wir zeitlich begrenzt<br />
auch Trauereinzelbegleitung an.<br />
Weitere Informationen und<br />
Anmeldungen bitte an:<br />
Ökumenische Hospizarbeit<br />
Rhein-Selz e.V.<br />
Telefon 0 61 33 / 57 17 65<br />
info@hospiz-rhein-selz.de<br />
www.hospiz-rhein-selz.de)
Autorenlesung<br />
mit Siglinde Bickl<br />
Der Ökumenische Hospizverein Rhein-<br />
Selz e.V. lädt alle Interessierten zu einer<br />
Autorenlesung ein. Siglinde Bickl liest<br />
aus ihrem Buch »Du wurdest gerufen<br />
…«. In ihrem Buch schildert sie <strong>den</strong><br />
verlorenen Kampf ihres Mannes gegen<br />
seine Krebserkrankung.<br />
Die Veranstaltung findet am Dienstag,<br />
13. April 2010 um 19.00 Uhr im katholischen<br />
Pfarrheim, Alsheimer Straße in<br />
Guntersblum statt. Der Eintritt ist frei.<br />
Weitere Informationen:<br />
Ökumenische Hospizarbeit Rhein-Selz e.V., Am Markt 10, 55276<br />
Oppenheim, Telefon 0 61 33 / 57 17 65, info@hospiz-rhein-selz.de,<br />
www.hospiz-rhein-selz.de<br />
37<br />
Seit der Himmelfahrt Jesu<br />
können wir ihn<br />
überall fin<strong>den</strong>.
Kirchenmusik<br />
in der Martinskirche<br />
von Katrin Bibiella<br />
Wir sind dankbar, dass die<br />
Instandsetzungsarbeiten nach<br />
dem Altarbrand in unserer Kirche<br />
so gut voranschreiten. Wen<br />
man auch anspricht, alle erwarten<br />
mit großer Freude <strong>den</strong> Tag,<br />
an dem die Gemeinde in der<br />
frisch renovierten Kirche wieder<br />
<strong>den</strong> ersten Gottesdienst feiern<br />
kann.<br />
An die Arbeiten im Kirchen -<br />
inneren schließt sich eine Spezialreinigung<br />
der Orgel an, <strong>den</strong>n<br />
auch sie ist an allen offen liegen<strong>den</strong><br />
Teilen mit Ruß bedeckt und<br />
muss von diesem befreit wer<strong>den</strong>.<br />
Das bedeutet: Die Pfeifen,<br />
die Pfeifenstöcke (die Halterungen<br />
<strong>für</strong> die Pfeifen) und alle<br />
offen liegen<strong>den</strong> Teile müssen<br />
herausgenommen und in aufwändiger<br />
Handarbeit mit Spezialmitteln<br />
gereinigt wer<strong>den</strong>. Zum<br />
Glück sind die Windla<strong>den</strong>, die<br />
ja ganz dicht schließen müssen,<br />
sauber geblieben. Das bedeutet<br />
aber auch, dass die Orgel vor<br />
38<br />
ihrer Reinigung nicht gespielt<br />
wer<strong>den</strong> darf, <strong>den</strong>n sonst würde<br />
mit dem Wind auch der<br />
Schmutz der Umgebung in die<br />
Windla<strong>den</strong> geraten. So muss die<br />
Königin der Instrumente in<br />
unserer Kirche also noch<br />
schweigen, bis auch sie wieder<br />
im alten-neuen Glanz erstrahlt.<br />
Da das Ende der Renovierung im<br />
Moment nicht genau datierbar<br />
ist, hat sich unser Chor schweren<br />
Herzens entschie<strong>den</strong>, die<br />
»<strong>Geist</strong>liche Abendmusik <strong>für</strong><br />
Chor, Solosopran, Harfe und<br />
Orgel« (zum Weinfest am Roten<br />
Hang) am 13. Juni abzusagen.<br />
Allerdings hat er ein neues und<br />
schönes Ziel <strong>für</strong> Weihnachten<br />
ins Auge gefasst: Die Aufführung<br />
des Eingangschores nebst<br />
mehreren Chorälen aus dem<br />
»Weihnachtsoratorium« von<br />
Johann Sebastian Bach im Gottesdienst<br />
am 2. Weihnachtsfeiertag.<br />
Es gehört sicher zu <strong>den</strong><br />
schönsten und erhebendsten
Erlebnissen, an dieser<br />
festlichen Musik<br />
teilzuhaben, ob nun<br />
hörend oder (und)<br />
selbst einstimmend,<br />
singend, musizierend.<br />
Daher freuen<br />
sich alle auf dieses<br />
Vorhaben.<br />
Unser Chor freut<br />
sich zudem auch<br />
sehr über Sängerinnen<br />
und Sänger, die,<br />
über das kräftige<br />
Einstimmen in <strong>den</strong><br />
Choralgesang im<br />
Sonntagsgottesdienst<br />
hinaus, an diesem Projekt<br />
mitwirken wollen. Da<strong>für</strong> gibt es<br />
einen Probenplan (zunächst bis<br />
zu <strong>den</strong> Sommerferien 2010 –<br />
siehe Infokasten).<br />
PROBENPLAN<br />
39<br />
Auskünfte erteilen gern:<br />
� Irmgard Mayer<br />
Telefon 0 61 33 / 5 03 13<br />
� Katrin Bibiella<br />
Telefon 0 61 33 / 12 67<br />
Freitag 23.04. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />
Freitag 14.05. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus*<br />
Mittwoch 26.05. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />
Samstag 29.05. 14.00 bis 18.00 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />
Freitag 11.06. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />
Mittwoch 23.06. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus<br />
Mittwoch<br />
* Kleiner Saal<br />
30.06. 20.00 bis 21.45 Uhr Johannes-Busch-Haus
Dietrich Bonhoeffer<br />
„Von guten Mächten wunderbar geborgen,<br />
erwarten wir getrost, was kommen mag.<br />
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen<br />
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ von Anne Steffen<br />
Nahezu jeder kennt diese Strophe<br />
aus dem Lied »Von guten<br />
Mächten«, aber nicht seine<br />
Geschichte: Der evangelische<br />
Theologe und Pfarrer Dietrich<br />
Bonhoeffer legte im Dezember<br />
1944 einen Text, der mit diesen<br />
Zeilen endete, dem Brief an<br />
seine Verlobte Maria von Wedemeyer<br />
und seine Eltern als<br />
Weihnachtsgruß und »Mut -<br />
40<br />
macher« bei. Es war einer der<br />
letzten Briefe, <strong>den</strong> er aus der<br />
Gefangenschaft an seine Angehörigen<br />
verschickte, bevor er in<br />
das KZ Buchenwald verlegt<br />
wurde, später in das KZ Flossenbürg.<br />
Am 9. April 1945 wurde<br />
Dietrich Bonhoeffer nach zweijähriger<br />
Gefangenschaft wegen<br />
»Wehrkraftzersetzung« zum<br />
Tode verurteilt und erhängt.<br />
Dietrich Bonhoeffer<br />
wurde am 4. Februar 1906<br />
in Breslau geboren und<br />
begann 1923 sein Theologiestudium<br />
in Tübingen,<br />
welches er 1927 in Berlin<br />
abschloss. Nach einem<br />
Vikariat in Barcelona<br />
habilitierte er in Berlin,<br />
wo er nach einem Studienaufenthalt<br />
in New York<br />
eine Dozentur an der<br />
theologischen Universität<br />
antrat. Bonhoeffer vertrat<br />
eine auf die Bergpredigt
akzentuierte Theologie, im Mittelpunkt<br />
stand die praktische<br />
Nachfolge Jesu als Aufgabe des<br />
einzelnen und der Kirche. Bevor<br />
Bonhoeffer 1935 die Ausbildung<br />
im Predigerseminar der Bekennen<strong>den</strong><br />
Kirche in Finkenwalde<br />
übernahm, war er ab 1933 an<br />
einem Pfarramt der deutschen<br />
evangelischen Kirche in London<br />
tätig. Bonhoeffer engagierte sich<br />
früh im Kirchenkampf gegen die<br />
»Deutschen Christen«. 1937<br />
wurde das Seminar der Bekennen<strong>den</strong><br />
Kirche durch die<br />
Gestapo geschlossen, jedoch bis<br />
1940 im Untergrund fortgeführt.<br />
Nachdem Bonhoeffer bereits<br />
1936 die Lehrerlaubnis entzogen<br />
41<br />
wurde, erteilte man ihm nun<br />
Rede- und Schreibverbot. Zu dieser<br />
Zeit schloss sich Bonhoeffer<br />
dem Widerstandskreis um<br />
Admiral Canaris an und übernahm<br />
in dessen Auftrag mehrere<br />
Reisen in das neutrale Ausland.<br />
Ein gescheiterter Anschlag auf<br />
Hitler im März 1943 führte<br />
einen Monat später zur Verhaftung<br />
Dietrich Bonhoeffers.<br />
Jedoch erst nach dem gescheiterten<br />
Hitler-Attentat vom 20. Juli<br />
1944 und Aktenfun<strong>den</strong> vom<br />
September 1944 konnte ihm die<br />
Beteiligung am Widerstand<br />
nachgewiesen wer<strong>den</strong>. Dies<br />
führte schließlich zur Hinrichtung<br />
des Widerstandskämpfers.<br />
Die Auferstehung Christi<br />
macht offenbar, dass wir<br />
Zukunft haben. Lei<strong>den</strong> und Tod<br />
verlieren dadurch nichts<br />
von ihrer Bitterkeit, aber sie<br />
erscheinen in einem neuen Licht.<br />
Dietrich Bonhoeffer
Buch-Vorstellung<br />
Energieautonomie<br />
Eine neue Politik <strong>für</strong> Erneuerbare Energie<br />
Der Wechsel zu Erneuerbaren<br />
Energien ist ein Wettlauf mit der<br />
Zeit – aus ökologischen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Grün<strong>den</strong>.<br />
Die Ablösung atomarer und<br />
fossiler Energien kann jedoch<br />
weder über die globale Energiewirtschaft<br />
noch über globale<br />
Verträge kommen. Der archime-<br />
42<br />
dische Punkt<br />
ist »Energieautonomie«<br />
– als politisches,<br />
technologisches und wirtschaftliches<br />
Konzept, das eine<br />
weltweite Dynamik in Gang<br />
setzen kann.<br />
Die Erdölvorräte gehen zur Neige;<br />
Ressourcenkonflikte schüren<br />
die »neuen Kriege« unseres Jahrhunderts.<br />
Bei steigendem Energieverbrauch<br />
rast die Welt auf<br />
eine existenzielle Krise zu. Deshalb<br />
wird derzeit massiv <strong>für</strong> die<br />
»Renaissance der Atomenergie«<br />
mobil gemacht, versucht die<br />
Energieindustrie mit allen Mitteln,<br />
ihre Vormachtstellung zu<br />
zementieren. Ein Spiel mit dem<br />
Feuer, <strong>den</strong>n nur ein umfassender<br />
Wechsel zu Erneuerbaren Energien<br />
kann die Weltenergiever -<br />
sorgung sichern. Warum fällt<br />
das Um<strong>den</strong>ken so schwer, mit<br />
Erschienen im Mai 2005,<br />
Verlag Antje Kunstmann,<br />
München, 320 Seiten,<br />
ISBN 3-88897-390-2<br />
welchen neuen<br />
Strategien und<br />
Technologien
kann der Durchbruch gelingen?<br />
Hermann Scheer beschreibt in<br />
seinem neuen Buch die viel -<br />
fältigen mentalen Barrieren, die<br />
»Macht des tradierten Energie<strong>den</strong>kens«,<br />
zeigt aber auch, wie<br />
der Wechsel zu Erneuerbaren<br />
Energien gelingen und unumkehrbar<br />
gemacht wer<strong>den</strong> kann.<br />
Der archimedische Punkt da<strong>für</strong><br />
ist »Energieautonomie« – als<br />
vielfältig realisierbares politisches,<br />
technologisches und wirtschaftliches<br />
Konzept. Energie -<br />
autonomie ist nur mit Erneuerbaren<br />
Energien realisierbar – und<br />
kann sofort und überall ins<br />
Werk gesetzt wer<strong>den</strong>: dezentral,<br />
individuell, mit unmittelbar<br />
spürbaren Folgen. Die von<br />
Scheer entwickelte »neue Politik<br />
<strong>für</strong> Erneuerbare Energien«<br />
führt die Energie diskussion aus<br />
dem geistigen Gefängnis des<br />
spezialisierten Energie<strong>den</strong>kens<br />
heraus. Ein ideeller und praktischer<br />
Leit fa<strong>den</strong> <strong>für</strong> die längst<br />
fällige Energiewende.<br />
Stimmen zu diesem Buch<br />
»Scheer verfügt über eine Strategie<br />
und über visionäres Denken,<br />
verbun<strong>den</strong> mit einer wirtschaft-<br />
43<br />
lichen Basis. Dieses Buch bringt<br />
viel neue Energie in die alte<br />
Politik.«<br />
Franz Alt,<br />
Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung<br />
»Die Energiekonzerne tun so,<br />
als ob sie das Rückgrat der Wirtschaft<br />
seien. Doch ihr Untergang<br />
ist besiegelt. Die Zukunft<br />
gehört <strong>den</strong> vielen kleinen Energieproduzenten,<br />
wie Hermann<br />
Scheer überzeugend darstellt.«<br />
Annette Jensen,<br />
Die Tageszeitung<br />
»Hermann Scheer ruft zum<br />
Streit. Den wird er mit diesem<br />
Buch bekommen.«<br />
Christian Schütze,<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
»Vorsicht! Dies ist kein versöhnliches<br />
oder gar harmloses Buch.<br />
Autonomie heißt <strong>für</strong> Scheer<br />
nicht nur ein bisschen unabhängiger<br />
von fossilen Energien zu<br />
wer<strong>den</strong>, sondern unabhängig<br />
von der derzeitigen Energiewirtschaft<br />
als solcher. Unbedingt<br />
lesenswert – auch <strong>für</strong> anders<br />
Denkende!«<br />
Energiebrief
»Obwohl der Bereich der erneuerbaren<br />
Energien boomt, ist<br />
seine Zukunft ungewiss. Da<br />
kommt Hermann Scheers Buch<br />
gerade recht, <strong>den</strong>n er widerlegt<br />
alle Vorwürfe, die <strong>den</strong> erneuerbaren<br />
Energien gemacht wer<strong>den</strong>.«<br />
DeutschlandRadio<br />
»Bissig, sarkastisch, einleuchtend<br />
und selbstbewusst rechnet<br />
der Solarpolitiker mit der atomar-fossilen<br />
Energiewirtschaft<br />
ab und plädiert <strong>für</strong> <strong>den</strong> politischen<br />
Mut, endlich ausschließlich<br />
und ohne Umwege auf er -<br />
neuerbare Energien zu setzen.«<br />
Saarländischer Rundfunk<br />
44<br />
»Das neue Werk des Alternativen<br />
Nobelpreisträgers gibt einen<br />
Überblick über <strong>den</strong> Status quo<br />
auf dem Energiemarkt und<br />
analysiert, wie die vielfältigen<br />
mentalen Barrieren aussehen.<br />
Vor allem aber beschäftigt sich<br />
der Autor mit der Frage, mit<br />
welchen neuen Strategien und<br />
Technologien der Durchbruch<br />
zu erneuerbaren Energien gelingen<br />
kann. Sein Ziel heißt Energieautonomie<br />
und besitzt große<br />
Sprengkraft.«<br />
Natur und Kosmos<br />
?<br />
Was wären wir ohne Pfingsten?<br />
…<br />
ohne <strong>den</strong> Heiligen <strong>Geist</strong> ist Gott fern,<br />
…<br />
bleibt Christus in der Vergangenheit,<br />
ist das<br />
…<br />
Evangelium ein toter Buchstabe,<br />
…<br />
die Kirche ein bloßer Verein,<br />
die Autorität<br />
…<br />
eine Herrschaftsform,<br />
…<br />
die Mission Propaganda,<br />
…<br />
die Liturgie eine <strong>Geist</strong>erbeschwörung<br />
und das christliche Leben eine Sklavenmoral.<br />
Athenagoras von Athen, Kirchenvater im 2. Jh. nach Christus
Öko-Doku »Die 4. Revolution«<br />
So gut sah die Energiewende noch nie aus<br />
von Daniel Boese<br />
Kein Öl, keine Kohle, keine<br />
Atomenergie – der Kinofilm<br />
»Die 4. Revolution« zeigt, wie<br />
die Welt allein mit erneuerbaren<br />
Energien auskommen könnte.<br />
Auch die Finanzierung der Doku<br />
ist spektakulär: Statt Filmförderung<br />
brachten mehr als 150<br />
Unternehmen und Privatpersonen<br />
das nötige Geld auf. Mal<br />
ehrlich, will man das im Kino<br />
sehen. Die Verfilmung des Sachbuches<br />
»Energieautonomie« des<br />
Politikers Hermann Scheer? Der<br />
Dokumentarfilmer Carl Fechner<br />
war sich sicher: Das will man<br />
nicht nur, das muss man. Rund<br />
150 Unterstützer sahen das<br />
ebenso. Sein unbeschei<strong>den</strong>er<br />
Titel: »Die 4. Revolution«. »Die<br />
Menschen wollen Antworten,<br />
sie wollen Visionen«, erklärt<br />
Fechner die Vielzahl seiner<br />
Unterstützer. Was »Die 4. Revolution«<br />
einzigartig macht: Es ist<br />
der erste Film, der auf die Bedrohung<br />
durch <strong>den</strong> Klimawandel<br />
tatsächlich eine positive Ant-<br />
45<br />
wort hat. Große Solarkraftwerke,<br />
vernetzte Windparks, Blockheizkraftwerke,<br />
Solaranlagen im<br />
ländlichen Afrika: Mit solchen<br />
Projekten könne die Menschheit<br />
innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte<br />
ganz auf Öl, Kohle und<br />
Nuklearenergie verzichten und<br />
trotzdem prosperieren. Das wäre<br />
dann, so Fechners Ansatz, nach<br />
der industriellen, agrarwirtschaftlichen<br />
und digitalen Revolution<br />
der vierte globale technische<br />
Umbruch.<br />
Pfälzer Unternehmer trifft<br />
indischen Nobelpreisträger<br />
Über eine Website<br />
http://www.energyautonomy.org<br />
sammelte Fechner Geld von<br />
Sponsoren im In- und Ausland.<br />
Das Prinzip nennt sich »Crowd -<br />
funding« – viele Menschen<br />
finanzieren gemeinsam, was<br />
einer nicht alleine kann. Für<br />
1.000 Euro konnte man ein<br />
»Supporter« wer<strong>den</strong>, erhielt<br />
da<strong>für</strong> eine Nennung im Abspann
und auf der Website sowie 50<br />
DVDs des fertigen Films. Zahlreiche<br />
Installateure von Solar -<br />
anlagen beteiligten sich so, aber<br />
auch Bündnis 90/Die Grünen<br />
und der BUND. Vor allem aber<br />
waren es Privatpersonen, die<br />
Geld gaben. Als im Dezember<br />
2008 der Weltklimagipfel in<br />
Poznan nur Stillstand produzierte,<br />
hatte Fechner 1,25 Millionen<br />
Euro beisammen und konnte<br />
mit <strong>den</strong> Dreharbeiten beginnen.<br />
Einer der Protagonisten der »4.<br />
Revolution« ist Matthias Willenbacher,<br />
ein Unternehmer aus<br />
Rheinland-Pfalz. Mit 550.000<br />
Euro ist er zugleich der größte<br />
Sponsor des Films. »Der erste<br />
Bankberater, mit dem ich ge -<br />
sprochen habe, hat mich wieder<br />
nach Hause geschickt«, erzählt<br />
der 40-Jährige. Das von ihm<br />
gegründete Unternehmen Juwi<br />
baut Anlagen <strong>für</strong> erneuerbare<br />
Energien rund um die Welt,<br />
2009 lag der Umsatz bei 600<br />
Millionen Euro. Das erste<br />
Gespräch zwischen Fechner und<br />
Willenbacher dauerte drei Stun<strong>den</strong><br />
statt der vereinbarten einen.<br />
Eigentlich wollten sie nur über<br />
die Filmproduktion sprechen,<br />
daraus wurde ein Casting. Fech-<br />
46<br />
ner suchte noch einen jungen,<br />
dynamischen Unternehmer. In<br />
Willenbacher fand er ihn, und so<br />
landete der Pfälzer neben Nobelpreisträger<br />
Mohammad Yunus<br />
und Bianca Jagger in einem Film,<br />
<strong>den</strong> er eigentlich nur mitfinanzieren<br />
wollte.<br />
Die Mischung aus Financier und<br />
Filmheld ist nicht gerade glücklich,<br />
aber Fechner geht damit<br />
offensiv um: Im Abspann und<br />
auf der Website ist Juwi deutlich<br />
als Hauptsponsor ausgewiesen.<br />
»Jegliche Einflussnahme auf die<br />
Inhalte des Films von Seiten der<br />
Financiers wurde im Vorfeld vertraglich<br />
ausgeschlossen«, betont<br />
Fechner. Wahrscheinlich wäre<br />
man sich auch kaum in die<br />
Quere gekommen: Was <strong>für</strong> Fechner<br />
zählt, ist die klare Fürsprache<br />
<strong>für</strong> erneuerbare Energien.<br />
Sogar Hermann Scheer<br />
nervt nicht<br />
Dieses Engagement ist auch in<br />
Fechners Lebensgeschichte<br />
begründet. Seine ersten professionellen<br />
Erfolge als Dokumentarfilmer<br />
hatte er während des<br />
Golfkriegs 1990/91. Auf eigene<br />
Faust war er unabhängig im Irak<br />
unterwegs. »Ich habe 10.000
Stun<strong>den</strong> Archivmaterial aus<br />
dem Krieg zu Hause«, erzählt<br />
der drahtige Regisseur. »Grauenvoll,<br />
Stun<strong>den</strong> mit Bildern toter<br />
Kinder«. Die Gewalt, die die<br />
Abhängigkeit von Öl hervorbringt,<br />
erfuhr er hautnah: »Wir<br />
produzierten <strong>für</strong> das deutsche<br />
Fernsehen das menschliche<br />
Gesicht des Krieges.« Er hätte<br />
damit weitermachen können,<br />
Konflikte auf dem Balkan und in<br />
Ruanda filmen können. Statt -<br />
dessen wollte er aus diesem Teil<br />
des Mediensystems ausbrechen<br />
und mit seinen Filmen Lösungen<br />
vermitteln. In seinem Film<br />
»Die vierte Revolution« folgt<br />
Fechner <strong>den</strong> Pionieren rund um<br />
die Welt, nach Dänemark, Mali,<br />
Bangladesch und China. Dass er<br />
dabei nicht in die Propaganda-<br />
Falle tappt und Agit-Prop produziert,<br />
liegt zum einen an <strong>den</strong><br />
Protagonisten, die die wichtigsten<br />
Aspekte der globalen Energieproduktion<br />
<strong>für</strong> Laien verständlich<br />
machen. Zum anderen<br />
sind es der emotionale Soundtrack<br />
und die dramatischen Bilder,<br />
die <strong>den</strong> Film tragen. Fechner<br />
traut sich, das Treffen der neuseeländischen<br />
Expertin <strong>für</strong> Batterien<br />
und des dänischen Wind-<br />
47<br />
kraft-Pioniers wie in einem<br />
Thriller zu inszenieren: schnelle<br />
Schnitte, ein Treffen an einer<br />
einsamen Kreuzung – wann sah<br />
Ökologie je so gut aus?<br />
»Es ist ein Film aus der Bewegung<br />
<strong>für</strong> die Bewegung", sagt<br />
Fechner. Seine Unterstützer<br />
haben ein Eventhandbuch<br />
gedruckt und in über hundert<br />
Städten Veranstaltungen organisiert:<br />
regionale Premieren mit<br />
dem Bürgermeister, Fahrradsternfahrten,Podiumsdiskussionen.<br />
Das Kalkül ist: Wer Hunderttausende<br />
Euro gesammelt<br />
hat, bringt nun auch Freunde<br />
und Familie ins Kino. Es könnte<br />
gut sein, dass dieser Film tatsächlich<br />
eine Revolution startet.<br />
Zumindest der Slogan »100 Prozent<br />
Erneuerbare« hat das<br />
Potenzial, »Atomkraft - Nein<br />
Danke« oder »100 – Dem Wald<br />
zu Liebe« abzulösen und der<br />
neue Klassiker der Ökobewegung<br />
zu wer<strong>den</strong>.
Haitis Klima ist tropisch heiß<br />
und feucht, die Temperaturen<br />
variieren mehr im Laufe eines<br />
Tages, als zwischen <strong>den</strong> Jahreszeiten.<br />
Die Höchsttemperaturen<br />
liegen in der Regel bei etwa 30°<br />
C, in der Nacht wer<strong>den</strong> Tiefstwerte<br />
von 20° C ereicht (deutlich<br />
weniger in höheren Lagen).<br />
Im Land kommt es zu zwei<br />
Regenzeiten: von April bis Mai<br />
und von September bis Oktober,<br />
wobei der meiste Regen in <strong>den</strong><br />
Bergen fällt. Beste Reisezeit:<br />
Wenn Sie planen zu wandern, zu<br />
48<br />
Energie-Hurrican – Satelittenfoto Hurikan Hanna 2008<br />
Haiti – Klima und<br />
beste Reisezeit von Richard Dautermann<br />
trekken oder Auto zu fahren,<br />
sollten Sie die Regenzeit ver -<br />
mei<strong>den</strong>. Haiti befindet sich im<br />
Einzugsbereich von tropischen<br />
Wirbelstürmen, die Hurrikan-<br />
Saison liegt zwischen Juni und<br />
September. Im September 2004<br />
forderte der Hurrikan Jeanne<br />
3.000 Todesopfer und richtete<br />
schwere Schä<strong>den</strong> in der Region<br />
um die Stadt Gonaïves an. Es<br />
gibt keine wirklich touristische<br />
Saison, so dass Haiti ein ideales<br />
Reiseziel während des Nord-<br />
Winters, wenn die meisten
karibischen Inseln mit Touristen<br />
überla<strong>den</strong> sind, sein könnte. Es<br />
lohnt sich, einen Haiti-Besuch<br />
zum Karneval (die drei Tage bis<br />
zum Aschermittwoch) oder Rara<br />
(die Woche bis Ostern) zu planen,<br />
wenn Musik und Tanz<br />
scheinbar spontan ausbrechen.<br />
Vermei<strong>den</strong> Sie die Wochen vor<br />
einer Wahl, wenn ebenso spontan<br />
Gewalt ausbrechen kann.<br />
So beschreiben die Reise ver -<br />
anstalter Haiti. Nach dem ver -<br />
heeren<strong>den</strong> Erdbeben mit über<br />
300.000 Toten und noch sehr<br />
49<br />
viel mehr Leid und Elend steht<br />
der Sinn nicht nach Tourismus.<br />
Haiti ist auf große finanzielle<br />
Hilfe im Wiederaufbau angewiesen.<br />
Das Diakonische Werk in<br />
Hessen und Nassau unterstützt<br />
schon seit Jahren die Entwicklungshilfe<br />
in Haiti im Bereich<br />
des Klimawandels. Auch 2008<br />
haben die Hurrikane Hanna und<br />
Ike viel Leid und Zerstörung<br />
nach Haiti gebracht. Die Verstärkung<br />
der Hurrikane in <strong>den</strong><br />
letzten Jahrzehnten wird von<br />
Fachleuten auf die Klimakatastrophe<br />
zurückgeführt.<br />
Was haben Hurrikane mit der Klimakatastrophe zu tun?<br />
Bekanntlich steigen aufgrund der Treibhausgasemissionen die Temperaturen<br />
und auch die Wassertemperaturen weltweit an. Bei höheren<br />
Meerestemperaturen können die tropischen Wirbelstürme noch<br />
höhere Zerstörungskräfte entfalten, weil die Wassertemperatur der<br />
Meeresoberfläche die Energie <strong>für</strong> <strong>den</strong> Wirbelsturm liefert. Wenn die<br />
Menschheit also Katastrophen noch schlimmerer Art als bei Katrina,<br />
Stan und Wilma nicht geradezu heraufbeschwören will, muss sie die<br />
weitere Erwärmung der Meeresoberfläche verhindern.<br />
Die Gefahr rückt näher<br />
Nach Aussage von Prof. Schönwiese (Uni Frankfurt) hat sich 2005<br />
der erste Tropische Wirbelsturm in der Geschichte der Meteorologie<br />
vor der Küste Portugals gebildet, ist aber glücklicherweise nicht bis<br />
zum europäischen Festland gekommen. In einem Land in dem die<br />
Sonne nicht nur <strong>für</strong> Touristen scheint ist es nun sicher sinnvoll, beim
Wiederaufbau auf regenerierbare Energie zu setzen. Sicher ist auch<br />
die Windkraft eine sinnvolle Energie nicht nur <strong>für</strong> Haiti.<br />
Was können wir tun?<br />
Diese Frage haben wir uns im Konfirman<strong>den</strong>unterricht gestellt. Haiti<br />
braucht natürlich viel, viel Geld zum Wiederaufbau. Deshalb wollen<br />
wir mit der Konfirman<strong>den</strong>spende und der Kollekte des Konfirmationsgottesdienstes<br />
ein Projekt in Haiti unterstützen. Darüber hinaus ist es<br />
aber eine Hilfe, nicht nur <strong>für</strong> Haiti, dass wir uns hier bei uns einsetzen<br />
da<strong>für</strong>, dass die Klimaveränderung nicht weiter angeheizt wird. Der<br />
Film »Die vierte Revolution« behauptet, dass wir innerhalb von dreißig<br />
Jahren die Energieversorgung allein auf regenerierbare umgebaut<br />
haben könnten. Energie ist natürlich im Überfluss vorhan<strong>den</strong>, wir<br />
haben die Technologie, sie zu nutzen, es fehlt lediglich der politische<br />
Wille. In einer Demokratie ist der Wähler der Souverän, so wird<br />
behauptet, also können wir auch die Politiker auf die Spur bringen.<br />
Die Verbindung der Energiepolitik, des Klimawandels und des Welthungers<br />
sind schon vielfach nachgewiesen. Jesus von Nazareth hat<br />
auf Anfrage das ganze Gesetz und die Propheten in dem Satz zusammengefasst:<br />
Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich<br />
selbst. Wer der Nächste ist, wird ebenfalls in der Bibel betont, es ist<br />
der Mensch, der dir begegnet. Die ungerechte Verteilung der Güter<br />
in dieser Welt ist ein Skandal im Angesicht der Bibel und ihrer<br />
Weisungen. Christ sein in dieser Welt heißt sich einzusetzen <strong>für</strong><br />
Gerechtigkeit, Frie<strong>den</strong> und die Bewahrung unserer Schöpfung.<br />
50<br />
Herzliche Einladung<br />
zum Vorstellungsgottesdienst<br />
unserer diesjährigen Konfirman<strong>den</strong><br />
am 25. April 2010 um 14.00 Uhr<br />
in der katholischen Kirche St. Kilian<br />
Die Jugendlichen wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Gottesdienst zu diesem Thema<br />
gestalten.
Neuer Konfirman<strong>den</strong>jahrgang<br />
2010/2011<br />
Die Kirchengemeinde Nierstein lädt alle Jugendlichen der Jahrgänge<br />
1996/97 zum Konfirman<strong>den</strong>unterricht, immer dienstags im Johannes-<br />
Busch-Haus, Mühlgasse 28, ein. In diesem Jahr ist Dekan Michael<br />
Graebsch zuständig.<br />
Zwischenzeitlich wur<strong>den</strong> die uns bekannten Anschriften der zu Konfirmieren<strong>den</strong><br />
bereits persönlich angeschrieben. Sollten Sie noch nicht<br />
angeschrieben wor<strong>den</strong> sein und konfirmiert wer<strong>den</strong> möchten, mel<strong>den</strong><br />
Sie sich bitte im Pfarrbüro 0 61 33 / 56 87.<br />
Folgende Termine stehen bereits fest:<br />
3. Mai 2010 Konfirman<strong>den</strong>elternabend<br />
19.30 Uhr im Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28<br />
4. Mai 2010 1. gemeinsame Konfirman<strong>den</strong>stunde<br />
15.00 Uhr im Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28<br />
9. Mai 2010 Gottesdienst, 10.00 Uhr im Johannes-Busch-Haus –<br />
Einführung der Konfirman<strong>den</strong><br />
15. Mai 2011 Vorstellung der Konfirman<strong>den</strong><br />
22. Mai 2011 Konfirmation<br />
51
Christus spricht: Seht und schmecket wie freundlich der<br />
Herr ist, kommt, <strong>den</strong>n es ist alles bereit.<br />
Am 2. Mai 2010 wer<strong>den</strong> in Nierstein um 9.30 Uhr<br />
in der Kirche St. Kilian, Kiliansberg, konfirmiert:<br />
Rebecca Barth, Paterweg 10<br />
Mirco Bauer, Mainzer Straße 60<br />
Jennifer Bingenheimer, Neue Schmiedgasse 4<br />
Yannick Borgerding, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 14<br />
Helen Busch, Leonorenstraße 7<br />
Kristina Dautenheimer, Schillerstraße 1<br />
Kim Ebling, Ostergärten 37<br />
Jennifer Falkenau, Pestalozzistraße 6<br />
Alina Fischer, Oberdorfstraße 44a<br />
Sandra Fröhlich, Boschstraße 15<br />
Clara Frommelt, Am Ziegelofen 14<br />
Maximilian Gerhard, Paul-Hexemer-Straße 6<br />
Tabea Heidrich, Leipziger Straße 17<br />
Mareike Hill, Ringstraße 67j<br />
Sebastian Hock, Bleichweg 2<br />
Lilith Janik, Kiliansweg 30<br />
Paul Kehl, Große Fischergasse 3<br />
Tanita Kessel, Bleichweg 6<br />
Nathalie Klein, Saalpförtchen 2<br />
Elena Klein, Saalpförtchen 2<br />
Marleen Kroeger, Ernst-Ludwig-Straße 27<br />
Julian Rebstock, Am Paterberg 40<br />
Till Rosinus, Roßbergstraße 29<br />
Marco Schäfer, Mainzer Straße 34<br />
Lioba Sixel, Am langen Rech 18<br />
Denise Walther, Potsdamer Straße 10<br />
Lea Weber, Daubhausstraße 36<br />
Sophia Westhäuser, Am Hummertal 47<br />
Bjarne Wolff, Gutenbergstraße 28<br />
53
5. Jugendkirchentag 2010<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in<br />
Hessen und Nassau<br />
3. bis 6. Juni 2010 in Mainz<br />
Schon zum fünften Mal lädt die<br />
<strong>Evangelische</strong> Kirche in Hessen<br />
und Nassau alle Jugendlichen<br />
zwischen 13 und 18 Jahren zum<br />
Jugendkirchentag, <strong>den</strong> »go(o)d<br />
days & nights«, ein. Erstmalig in<br />
Rheinland-Pfalz wer<strong>den</strong> vom 3.<br />
54<br />
bis 6. Juni 2010 rund 5.000<br />
Jugendliche in der Landeshauptstadt<br />
Mainz erwartet. Das Motto<br />
des Jugendkirchentages 2010<br />
»go(o)d days & nights – Denk<br />
mal … JETZT!« bezieht sich auf<br />
einen Satz aus dem Buch der
Sprüche im Alten Testament:<br />
»Weisheit aber ist gut <strong>für</strong> dein<br />
ganzes Leben. Wenn du sie<br />
erwirbst, dann kannst du hoffnungsvoll<br />
in die Zukunft blicken<br />
und deinem Glück steht nichts<br />
mehr im Weg.« (Sprüche 24, 14).<br />
Zehn Themen beim<br />
Jugendkirchentag<br />
In fünf Themenparks sind die<br />
mehr als 150 Veranstaltungen<br />
organisiert. Von Freitag auf<br />
Samstag wird es in jedem Themenpark<br />
einen thematischen<br />
Wechsel geben, so dass insgesamt<br />
zehn Themenschwerpunkte<br />
gesetzt wer<strong>den</strong>. Von Spiritualität<br />
und Schöpfung, Interreligiosität<br />
und Ökumene bis hin zu<br />
»Leben extrem« wer<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>ste<br />
Lebens- und Glaubensbereiche<br />
angesprochen. Auf<br />
dem Weg des Erwachsenwer<strong>den</strong>s<br />
spielen Fragen nach Liebe und<br />
Sexualität ebenso eine Rolle wie<br />
die nach Zweifeln und Ausweglosigkeit.<br />
Politik und Bildung,<br />
Jugendarbeit in Mainz und auch<br />
das Thema Medienwelt wer<strong>den</strong><br />
eine wichtige Rolle spielen.<br />
55<br />
Programmhighlights<br />
Die Auswahl der Workshops<br />
reicht von Tanz, über Malerei,<br />
eine Trickfilmwerkstatt bis hin<br />
zum Jugendhandwerkerdorf<br />
oder Workshops zu <strong>den</strong> zehn<br />
Themenschwerpunkten. In <strong>den</strong><br />
Talks kann sich jede und jeder<br />
zu <strong>den</strong> Themen einbringen, die<br />
interessieren. So gibt es z.B. die<br />
Möglichkeit, mit muslimischen<br />
Jugendlichen oder der rheinlandpfälzischen<br />
Kultusministerin<br />
Doris Ahnen ins Gespräch zu<br />
kommen. Der Info-Truck des<br />
Bundestages wird über die Möglichkeiten,<br />
Politik zu gestalten,<br />
informieren. In <strong>den</strong> Jugendgottesdiensten,<br />
im Raum der Stille<br />
und in der Nacht der Lichter<br />
kommen auch geistliche Elemente<br />
nicht zu kurz.<br />
Bei <strong>den</strong> vielfältigen Sportangeboten<br />
wie Hockey, Streetsoccer<br />
oder am Kletterturm kann man<br />
sich ebenso austoben wie bei<br />
<strong>den</strong> zahlreichen Konzerten von<br />
Gospel über Heavy Metal bis zu<br />
Rock und Pop. Ein besonderes<br />
Highlight ist das Konzert der<br />
À Capella Band Viva Voce am<br />
Samstagabend.<br />
Die Medienpartner des Jugendkirchentages<br />
You FM und DAS-
DING machen besondere Angebote<br />
wie die DASDING-Party in<br />
einer Kirche oder <strong>den</strong> Talk YOU<br />
FM Nightline, der live vom Veranstaltungsgelände<br />
gesendet<br />
wird.<br />
Neben dem Programm <strong>für</strong> junge<br />
Jugendliche wird es auch Veranstaltungen<br />
<strong>für</strong> ältere Jugendliche<br />
(16-plus) und junge Erwachsene<br />
geben. Diese sind im Programmheft<br />
gesondert ausgewiesen.<br />
Insbesondere <strong>für</strong> Konfirman<strong>den</strong><br />
präsentiert der Jugendkirchentag<br />
besondere Angebote wie beispielsweise<br />
eine Konfiparty, ein<br />
Stadtspiel oder ein interaktiver<br />
Bibel-Parcours.<br />
Ihr individuelles Programm<br />
können Sie sich im Vorfeld des<br />
Jugendkirchentages ab April auf<br />
www.good-days.de zusammenstellen.<br />
Weitere Informationen<br />
gibt es im Internet unter<br />
www.good-days.de<br />
oder telefonisch unter<br />
0 61 31 / 62 78-230.<br />
56<br />
Und zum Schluss das<br />
Wichtigste: Wie und wo<br />
kann ich mich anmel<strong>den</strong>?<br />
Den Anmeldeflyer zum Jugendkirchentag<br />
gibt es bei <strong>den</strong><br />
Dekanatsjugendstellen, Stadt -<br />
jugendpfarrämtern und Kirchengemein<strong>den</strong>.<br />
Den Anmeldeabschnitt,<br />
der am Anmeldeflyer<br />
hängt, kann man einfach bei der<br />
auf dem Flyer angegebenen<br />
Kontaktadresse (z. B. der Schule,<br />
der Gemeinde, dem Dekanat)<br />
abgeben. Die zuständige Kontaktperson<br />
meldet die gesamte<br />
Gruppe dann bei der Arbeits -<br />
stelle des Jugendkirchentages<br />
an.<br />
Die Dauerkarte vom 3. bis 6. Juni<br />
einschließlich des RMV/RNN-<br />
Kombitickets kostet 29 Euro.<br />
Die Tageskarten <strong>für</strong> <strong>den</strong> 4. bzw.<br />
5. Juni kosten jeweils 15 Euro<br />
(ebenfalls einschließlich Kombiticket).<br />
Drei Übernachtungen<br />
mit Frühstück in einer Quartierschule<br />
kosten 20 Euro, eine<br />
Übernachtung mit Frühstück<br />
kostet 7 Euro.
2. Ökumenischer Kirchentag<br />
Motto und Plakatmotiv des 2. Ökumenischen Kirchentags in München<br />
bringen meine Stimmung auf <strong>den</strong> Punkt: Der Kirchentag macht<br />
mir Hoffnung, dass es in der Ökumene weitergeht, mögen die<br />
Schritte auch klein sein.<br />
Und der Grund der Hoffnung ist der Glaube an Gott, der unsere<br />
Bemühungen zum Ziel führen wird und der seine rettende Hand<br />
reicht, wenn uns auf dem Weg zur Einheit der Mut verlässt und wir<br />
in <strong>den</strong> Schwierigkeiten zu versinken drohen.<br />
Ökumenischer Kirchentag – ich freu’ mich drauf!<br />
57
ZUGÄNGE<br />
2. Dekanatskirchentag<br />
am 27. Juni in Hahnheim<br />
Dekanat Oppenheim – Nach dem<br />
Erfolg des 1. Dekanatskirchentags<br />
2007 in Un<strong>den</strong>heim ist in<br />
diesem Jahr Hahnheim gastgebende<br />
Gemeinde des Dekanatskirchentags.<br />
Unter dem Motto<br />
»Zugänge – hOFFENtlich«<br />
sind die Vorbereitungen hierzu<br />
im vollen Gange. In einem großen<br />
Areal um die evangelische<br />
Kirche in Hahnheim wird sich<br />
am 27. Juni in der Zeit von<br />
10.30 bis 18.00 Uhr das gesamte<br />
Dekanat präsentieren und vor<br />
allem miteinander feiern.<br />
Mit einem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst<br />
beginnt der<br />
Tag, der mit einem reichhaltigen<br />
und bunten Programm das<br />
facettenreiche und hoffnungsvolle<br />
Thema in vielen Nuancen<br />
präsentieren wird. Verschie<strong>den</strong>e<br />
Darbietungen, Diskussionen,<br />
zwanglose Gespräche und musikalische<br />
Angebote, die auch<br />
zum Mitmachen einla<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> ganzen Tag über immer<br />
neue Zugänge zur Kirche, zu <strong>den</strong><br />
Menschen in der Region und<br />
58<br />
hOFFENtlich auch zum Glauben<br />
öffnen.<br />
Da gibt es ein reichhaltiges<br />
Kinder- und Jugendprogramm:<br />
neben Mitmachangeboten kann<br />
man im Liegestuhl oder in der<br />
»Chill-Out-Zone« entspannen.<br />
Mit Orgelmusik, Posaunenbläsern<br />
und Sängerchören eröffnen<br />
sich musikalische Zugänge an<br />
diesem Tag in Hahnheim. Alle<br />
Gemein<strong>den</strong> und Einrichtungen<br />
des Dekanates beteiligen sich<br />
gemeinsam an der Gestaltung<br />
dieses Tages. Ein Fest von allen<br />
<strong>für</strong> alle.<br />
Also, bitte merken Sie sich<br />
diesen Termin bereits jetzt in<br />
Ihrem Kalender vor, damit wir<br />
alle mitfeiern können an diesem<br />
Dekanatstag – und Zugänge<br />
fin<strong>den</strong> zueinander.<br />
ZUGÄNGE – hOFFENtlich<br />
Dekanatskirchentag Oppenheim<br />
am 27. Juni 2010, ab 10.30 Uhr<br />
in Hahnheim<br />
Eintritt frei, Kontakt und Infos:<br />
<strong>Evangelische</strong>s Dekanat Oppenheim,<br />
Telefon 0 61 33 / 5 79 20. Ein ausführ -<br />
liches Programm er scheint im Frühjahr<br />
bzw. kann unter www.oppenheimevangelisch.de<br />
eingesehen wer<strong>den</strong>.
Kirche – mehr als ein Verein?<br />
von Michael Tillmann<br />
Gremien und Sitzungen, Feiern<br />
und Feste, auch Streit und Mauscheleien<br />
– in all diesen Dingen<br />
unterscheidet sich die Kirche<br />
nicht von einem x-beliebigen<br />
Verein, mag es ein Sport-, ein<br />
Musik- oder irgendein anderer<br />
Verein sein. Und das ist auch<br />
nicht weiter verwunderlich: In<br />
der Kirche leben und arbeiten<br />
Menschen und deshalb geht es<br />
dort auch menschlich zu – mit<br />
allen Vorzügen, aber eben auch<br />
59<br />
mit allen Fehlern. Dennoch –<br />
glaube ich – ist die Kirche mehr<br />
als ein Verein. Das Bild von <strong>den</strong><br />
Menschen am Schwungtuch<br />
kann diesen Unterschied sym -<br />
bolisieren: Nicht sie, die Menschen,<br />
die Vereinsmitglieder<br />
sind der Mittelpunkt, das Zentrum,<br />
um das sich alles dreht:<br />
Die Mitte der Kirche ist Gott, er<br />
ist das Zentrum, ohne ihn ist die<br />
Kirche nichts. Und es ist sein<br />
<strong>Heiliger</strong> <strong>Geist</strong>, <strong>den</strong> er zu Pfingsten<br />
gesandt hat,<br />
der die Kirche in<br />
Schwung hält.<br />
Und der zeigt,<br />
worum es in der<br />
Kirche geht: um<br />
das Reich Gottes,<br />
um Gottes<br />
Liebe zu <strong>den</strong><br />
Menschen, um<br />
das Kreuz und<br />
die Erlösung.<br />
Und darüber<br />
müssen die<br />
Christen re<strong>den</strong>:<br />
»Wir müssen
wieder klarer sagen, dass wir als<br />
Christen etwas anbieten können,<br />
was keine andere Gruppe<br />
sonst bietet, sonst entschei<strong>den</strong><br />
sich die Leute einfach nur zwischen<br />
Tanzstun<strong>den</strong>, Sportverein<br />
und Kirche.« (Katrin Göring-<br />
Eckardt, Präses der EKD-Synode)<br />
Ein Zweites entdecke ich in<br />
dem Bild: Alle Menschen packen<br />
mit an, alle sind gleich wichtig,<br />
gleichberechtigt. So ist es auch<br />
in der Kirche. Am deutlichsten<br />
wird dies beim Abendmahl: Da<br />
gibt es kein Reich und kein<br />
Arm, kein Schön oder Hässlich,<br />
kein Klug oder Dumm. So sollte<br />
60<br />
es zumindest sein. Denn ich<br />
weiß, dass es auch in der Kirche<br />
Unterschiede gibt.<br />
Ein Hinweis, dass die Kirche<br />
Gefahr laufen kann, ein Verein<br />
zu wer<strong>den</strong>: Wenn Gott nicht<br />
mehr der Mittelpunkt ist. Das<br />
bemerkte schon vor rund fünfzig<br />
Jahren Martin Luther King:<br />
»Wenn die christliche Kirche<br />
nicht <strong>den</strong> Heiligen <strong>Geist</strong> wiedergewinnen<br />
kann, der die frühere<br />
Kirche beseelte, so wird sie ihre<br />
Glaubwürdigkeit verlieren und<br />
abgetan wer<strong>den</strong> als ein <strong>für</strong> das<br />
20. Jahrhundert bedeutungsloser<br />
geselliger Verein.«<br />
Stimmen-Labyrinth<br />
Der Priester und Dichter Lothar Zenetti<br />
formuliert in einem Kirchenlied:<br />
„Worauf sollen wir hören,<br />
sag uns worauf? So viele Geräusche,<br />
welches ist wichtig? … So viele Re<strong>den</strong>!<br />
Ein Wort ist wahr.“<br />
Die Stimme erkannt,<br />
welchen Weg wählen wir?<br />
Wer weist uns die Richtung?<br />
Leite dein Wort uns an.
Die Geburtstagsbesuche<br />
in unserer Gemeinde<br />
Der Besuchsdienstausschuss hat<br />
sich erstmals nach der Wahl des<br />
Kirchenvorstandes getroffen.<br />
Herrn Meß hatte viele Jahre die<br />
Organisation des Besuchsdienstkreises<br />
gemacht und wird dies<br />
zukünftig abgeben. Er wird<br />
selbst noch Besuche machen,<br />
aber die Organisation möchte er<br />
in andere Hände geben. Die<br />
Kirchengemeinde möchte<br />
Siegbert Meß ganz herzlich <strong>für</strong><br />
sein Engagement danken. Als<br />
Kirchen vorsteher hat er sich in<br />
vielen Bereichen unserer<br />
Gemeinde vorbildlich eingesetzt.<br />
Zu seiner Vision einer<br />
Kirche und der Gemeinde gehört<br />
die gegen seitige Achtung und<br />
Hilfe. In Zukunft wird Dekan<br />
Michael Graebsch <strong>für</strong> diesen<br />
Ausschuss verantwortlich sein.<br />
Der neue Besuchsdienstausschuss<br />
hat auch gleich neue<br />
Kriterien erarbeitet, um diese an<br />
<strong>den</strong> Kirchenvorstand weiterzugeben.<br />
Der Kirchenvorstand ist der<br />
Empfehlung des Ausschusses<br />
61<br />
gefolgt und hat die Kriterien wie<br />
folgt neu fest gelegt:<br />
Geburtstagsbesuche so wie Ehejubiläen<br />
im Johanneshaus wer<strong>den</strong>,<br />
wie bisher, weiter von Frau<br />
Christel Ullrich und Herrn<br />
Ernst Günther Tillmann übernommen.<br />
Am 75. Geburtstag wer<strong>den</strong> die<br />
Niersteiner zukünftig zum<br />
ersten Mal von der Kirchengemeinde<br />
besucht. Das übernimmt<br />
die zuständige Person<br />
aus dem Besuchsdienstausschuss.<br />
Vom 76. bis 79. Geburtstag<br />
grüßt die Kirchengemeinde<br />
zukünftig mit einem Kartengruß.<br />
Zum 80. kommt dann einer der<br />
bei<strong>den</strong> Pfarrer sowie auch zum<br />
85. und 90. Geburtstag. In <strong>den</strong>
weiteren Neunzigern kommt<br />
ein Pfarrer jährlich. Auch gerne<br />
über die 100 hinaus. Ebenso<br />
besuchen die Pfarrer bei <strong>den</strong><br />
Ehejubiläen. Zwischen <strong>den</strong><br />
run<strong>den</strong> 80ern besuchen die Personen<br />
des Besuchsdienstausschusses.<br />
Herr Meß besucht weiterhin die<br />
Damen von dem montäglichen<br />
Seniorenkreis.<br />
62<br />
Dem Ausschuss gehören folgende<br />
Personen an: Dr. Madeleine<br />
Busch, Gertrud Dietewich, Dr.<br />
Matina Heinrichs, Jürgen Kleefeld,<br />
Arnd Klein, Irmgard Mayer,<br />
Elke Nödling, Elke Püschel,<br />
Angelika Schmitt, Jochen<br />
Schmitt, Friedolf Schütz und<br />
Karl Heinz Wilhelm.<br />
Er ringt die Hände, will sich entäußern, der Mensch.<br />
Er sucht die neuen Kräfte, die aus der Ohnmacht wachsen.<br />
Dazu wendet er sich zugleich nach innen und nach außen.<br />
Das ist Gebet, das Annehmen seiner<br />
selbst in der Hinwendung zu Gott.<br />
Gebet ist immer beides. Im Blick<br />
auf Gott sehe ich mich selbst.<br />
Beten ist eine Gegenbewegung<br />
in aller Stille:<br />
Zu sich kommen, im sich<br />
Verlassen. Bekenntnis der<br />
Ohnmacht, aus der die Kräfte<br />
kommen.
Warum hängt der da?<br />
von Christina Bramkamp<br />
Das Kreuz ist eigentlich ein komisches<br />
»Schmuckstück« <strong>für</strong> unsere<br />
Wohnung oder <strong>für</strong> <strong>den</strong> Hals. Denn<br />
das Kreuz ist ja ein Foltergerät.<br />
Die Römer hatten sich diese Art der<br />
Hinrichtung <strong>für</strong> schlimme Verbrecher<br />
ausgedacht. Jesus wurde<br />
gekreuzigt, weil Pontius Pilatus, der<br />
Vertreter des römischen Kaisers in<br />
Jerusalem, ihn <strong>für</strong> einen Terroristen<br />
hielt. Und die Obersten des jüdischen<br />
Volkes, die Priester im Hohen<br />
Rat, meinten, Jesus wolle Gott<br />
beleidigen und die Menschen vom<br />
Glauben abbringen. Alle Macht -<br />
haber von damals hielten Jesus <strong>für</strong><br />
einen Aufrührer und wollten ihn<br />
zum Schweigen bringen.<br />
Jesus wollte natürlich weder die Römer bekriegen noch Gott lästern. Für<br />
ihn war klar: Was er <strong>den</strong> Leuten über Gott erzählte, war richtig, das<br />
konnte er nicht verschweigen. Gott liebt die kleinen Leute, er will nicht,<br />
dass man mit Gewalt eine Meinung durchdrückt, und er will auch nicht,<br />
dass die Priester und Gelehrten alle ausgrenzen, die sich nicht an das<br />
Gesetz und die Regeln halten. Das hat Jesus verkündigt, und <strong>für</strong> diese<br />
Wahrheit hat er Angst, Schmerzen und Tod auf sich genommen.<br />
Seine Jünger erkannten später: Wer so etwas macht, hat Mut. Der liebt<br />
die anderen Menschen mehr als sich selbst. Deshalb erzählten sie immer<br />
wieder von Jesu Tod am Kreuz und sagten: »Du musst keine Angst<br />
haben – auch nicht vor dem Alleinsein und dem Tod. Jesus hat das auch<br />
erlebt, er weiß, wie du dich fühlst. Aber er vertraute auf Gott, und der<br />
hat ihm geholfen. Gott wird auch dir helfen.« Als Zeichen da<strong>für</strong> hängen<br />
wir ein Kreuz in die Kirche, in die Wohnung und um <strong>den</strong> Hals: Damit wir<br />
nie vergessen, dass Gott uns liebt und bei uns ist in jeder Not.<br />
63
Kinder-<br />
Seiten<br />
64<br />
Finde die Veränderungen!<br />
Das Bild rechts oben unterscheidet<br />
sich durch 8 Veränderungen<br />
von dem Bild darunter.<br />
Welche sind es?<br />
Was fliegt<br />
<strong>den</strong>n da?<br />
Schreibe die Begriffe der Reihe nach<br />
auf und entnimm jedem Begriff <strong>den</strong><br />
Buchstaben, der auf dem Schild mit<br />
einer Nummer angegeben ist.
Das Vater unser<br />
Eines Tages beobachteten die Jünger Jesus beim Beten. Als er später zu<br />
ihnen kam, fragten sie ihn: »Worauf kommt es beim Beten eigentlich<br />
an?« Da lehrte er sie das Beten und sagte: »Hütet euch davor, anderen<br />
bloß vorzutäuschen, dass ihr betet. Am besten geht ihr nach Hause,<br />
macht die Türe zu und wendet euch ganz still und ohne Ablenkung an<br />
Gott. Denn unser Vater im Himmel sieht das Verborgene genau.<br />
Auch plappert beim Beten nicht einfach irgendwelche leeren Worthülsen<br />
nach. Beten ist keine Zauberei oder Beschwörung, bei der sich unsere<br />
Wünsche erfüllen, wenn wir nur die richtigen Worte vor uns hin murmeln.<br />
Seid mit dem Herzen dabei.<br />
Be<strong>den</strong>kt, dass unser Vater im Himmel<br />
ja längst weiß, was wir brauchen,<br />
bevor wir es ausgesprochen<br />
haben.«<br />
Und dann zeigte Jesus ihnen, wie<br />
er selber mit seinem Vater im<br />
Himmel redet. Er betete: »Du da<br />
im Himmel. Ich nenne dich<br />
Papa, so sehr vertraue ich dir.<br />
Du bist mir heilig – auf dich<br />
lasse ich nichts kommen.<br />
Komm zu uns und führe<br />
uns so, dass dein Wille<br />
im Himmel und auf der<br />
Erde geschehen kann.<br />
Gib uns heute Brot und<br />
was wir sonst nötig<br />
zum Leben brauchen.<br />
Verzeih uns, wenn wir<br />
Fehler machen, genau<br />
so, wie wir anderen<br />
verzeihen. Mach uns<br />
stark, dass uns das<br />
Böse nicht anlocken<br />
kann, so dass wir es<br />
vermei<strong>den</strong>. Amen.«<br />
jbm<br />
65
Ostern – Pfingsten<br />
nach Monika Elsner<br />
Ostern dauert 50 Tage, reicht bis<br />
Pfingsten – so wie im Ju<strong>den</strong>tum<br />
zwischen Passahfest und dem<br />
Wochenfest 50 Tage lagen. Der<br />
fünfte und sechste Sonntag der<br />
Osterzeit bereiten mit Teilen<br />
aus der Abschiedsrede<br />
Jesu aus dem Johannesevangelium<br />
auf<br />
<strong>den</strong> Abschied vor, <strong>den</strong><br />
wir am Donnerstag<br />
danach feiern: Christi<br />
Himmelfahrt –<br />
Abschied, aber auch<br />
ein neuer Anfang:<br />
Jetzt tragen die Jünger<br />
und Jüngerinnen die<br />
Botschaft von der<br />
Auferstehung weiter.<br />
Dass sie dabei nicht<br />
allein bleiben, das<br />
hatte Jesus ihnen versprochen.<br />
Am siebten<br />
Sonntag der Osterzeit<br />
geht es um die Bitte<br />
Jesu <strong>für</strong> die Jüngerinnen<br />
und Jünger.<br />
Und dann ist Pfingsten<br />
– der Lebensatem<br />
66<br />
Gottes, der Sturm fegt die Angst<br />
der Jünger und Jüngerinnen, ihre<br />
Unentschlossenheit, ihre Trauer<br />
und Einsamkeit entschlossen<br />
weg. Sie singen, loben Gott,<br />
erzählen – und taufen – die
Geschichte der Kirche beginnt.<br />
Deshalb ist Pfingsten so etwas<br />
wie der Geburtstag der Kirche.<br />
Regelmäßig und fast überall<br />
gefeiert wurde es ab dem Ende<br />
des 4. Jahrhunderts, fast so alt<br />
wie Weihnachten, aber sehr viel<br />
weniger bekannt. Dabei haben<br />
wir ihn oft so nötig – <strong>den</strong> langen<br />
Atem Gottes, wenn wir nach<br />
Ostern immer wieder neu <strong>den</strong><br />
Weg zum neuen Leben suchen.<br />
Pfingsten ist vorbei – hoffentlich<br />
nicht vorbei ist die Begeisterung,<br />
die Gottes <strong>Geist</strong> schenkt. Bei<br />
<strong>den</strong> Jüngern und Jüngerinnen<br />
Jesu je<strong>den</strong>falls reichte diese<br />
Gabe des Heiligen <strong>Geist</strong>es weit.<br />
Und doch war etwas anders als<br />
vorher, als Jesus bei ihnen da<br />
war. Sie mussten und wollten<br />
nun weitertragen, was sie von<br />
ihm gehört und mit ihm erlebt<br />
hatten. Die Geschichte der Kirche<br />
begann. Auch im Kirchenjahr<br />
wird jetzt etwas anders als<br />
vorher. Das nächste Fest, eine<br />
67<br />
Woche nach Pfingsten, ist das<br />
erste, das uns nicht erinnert an<br />
ein Ereignis aus dem Leben Jesu.<br />
Keine Geschichte, sondern ein<br />
Thema steht jetzt im Mittelpunkt:<br />
Wie begegnet Gott uns,<br />
welche Wege nimmt Gott zu<br />
uns? Der christliche Glaube hat<br />
da<strong>für</strong> drei Antworten: Gott<br />
begegnet uns als der Schöpfer,<br />
von dem wir alles Leben haben,<br />
Jesus nannte ihn Vater. Gott<br />
begegnet uns in Jesus, seinem<br />
Sohn, in allem, was er tat und<br />
sagte, in seinem Tod und seiner<br />
Auferstehung. Und wir erfahren<br />
ihn als <strong>den</strong> Heiligen <strong>Geist</strong>, die<br />
Kraft, <strong>den</strong> Atem Gottes: Gott<br />
Vater, Sohn und <strong>Heiliger</strong> <strong>Geist</strong> –<br />
das ist die Dreifaltigkeit. Ein<br />
Gott, der verschie<strong>den</strong>e Wege<br />
nimmt uns entgegenzukommen<br />
– deshalb ist der Dreifaltigkeitssonntag<br />
besonders ein Tag des<br />
Lobes. Gott zu loben, ihn anzubeten,<br />
Gott zu danken – darum<br />
geht es.
Freud und Leid in der Gemeinde<br />
Taufen<br />
Mattis Boesebeck<br />
Helena Violante Fischer<br />
Lilly Freund<br />
68<br />
BESTATTUNGEN<br />
Trauung<br />
Anna Maria Frank geb. Reichert 85 Jahre<br />
Klara Kehl 96 Jahre<br />
Hans Becker 81 Jahre<br />
Christine Klein geb. Mayer 90 Jahre<br />
Eva Leineweber geb. Gilbert 93 Jahre<br />
Otto Schröder 80 Jahre<br />
Elisabeth Stepp geb. Edler 100 Jahre<br />
Werner Ruhland 60 Jahre<br />
Anna Maria Schmidt geb. Mayer 98 Jahre<br />
Alexander Schmitt 32 Jahre<br />
Roswitha Schneider geb. Albrecht 75 Jahre<br />
Juliane (Jula) Waltenberg geb. Wilhelm 83 Jahre<br />
Friedrich Kehl 93 Jahre<br />
Wilhelm Kraft 82 Jahre<br />
Hanna Dietwich geb. Arhelger 81 Jahre<br />
Kenneth Schwinn 53 Jahre<br />
Georg William Brideau und<br />
Vanessa Brideau geb. Mc Cabe
Kassettendienst<br />
Alle Gottesdienste wer<strong>den</strong> auf Kassette aufgenommen. Wenn Sie<br />
aus gesundheitlichen Grün<strong>den</strong> nicht am Gottesdienst teilnehmen,<br />
können Sie sich im Pfarrbüro mel<strong>den</strong> und bekommen eine Kopie<br />
dieser Kassette im Laufe der kommen<strong>den</strong> Woche zugestellt.<br />
Dieser Service ist kostenlos! Wenn Sie einmal <strong>den</strong> Gottesdienst<br />
besuchen möchten, Ihnen das aber schwer fällt, weil Sie krank<br />
oder gehbehindert sind – dann rufen Sie doch bitte eine/n Kirchenvorsteher/in<br />
in Ihrer Nähe an. Diese/r ist gerne bereit, Ihre Fahrt<br />
zur Kirche und anschließend wieder nach Hause kostenlos zu<br />
organisieren.<br />
Kirchenvorstand<br />
Jörg Adrian, An der Kaiserlinde 8, Telefon 57 16 80<br />
Dr. Madeleine Busch, Leonorenstraße 7, Telefon 6 13 89<br />
Dr. Matina Heinrichs, Wörrstädter Straße 31, Telefon 6 02 98<br />
Jörg Johannson, Im Bacchuswinkel 15, Telefon 5 92 65<br />
Arnd Klein, Saalpförtchen 2, Telefon 6 00 91<br />
Diethard Mayer, Fäulingstraße 36, Telefon 5 95 00<br />
Irmgard Mayer, Mühlgasse 25, Telefon 5 03 13<br />
Birgit Neubert, Ernst-Wernher-Straße 6, Telefon 5 97 61<br />
Elke Nödling, Am langen Rech 24a, Telefon 7 02 83<br />
Angelika Schmitt, Müller-Thurgau-Weg 4, Telefon 5 01 25<br />
Jochen Schmitt, Uttrichstraße 1, Telefon 57 16 22<br />
Friedolf Schütz, Wörrstädter Straße 41a, Telefon 5 90 29<br />
Gottesdienste im Johanneshaus<br />
Die Gottesdienste im Johanneshaus fin<strong>den</strong> an jedem Mittwoch<br />
um 10.00 Uhr im Wechsel zwischen der katholischen und der<br />
evangelischen Konfession statt.<br />
69
Gottesdienstordnung bis 08/2010<br />
18.04.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />
Pfr. Klaus Lehrbach<br />
25.04.2010 14.00 Uhr Vorstellung der Konfirman<strong>den</strong> in der<br />
Kilianskirche, Pfr. Richard Dautermann<br />
02.05.2010 09.30 Uhr Konfirmation mit Abendmahl in der<br />
Kilianskirche, Pfr. Richard Dautermann<br />
09.05.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus<br />
mit Einführung der neuen Konfirman<strong>den</strong>,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
13.05.2010 10.00 Uhr Himmelfahrt im Johannes-Busch-Haus,<br />
Herr Fetzer<br />
16.05.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />
Herr Hans Jakob Schmitt<br />
23.05.2010 10.00 Uhr Pfingstsonntag Gottesdienst mit Abendmahl<br />
im Johannes-Busch-Haus,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
24.05.2010 10.30 Uhr Ökumenisches Gemeindefest,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
30.05.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />
Prädikantin Karin Best<br />
06.06.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
13.06.2010 10.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus,<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
20.06.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
27.06.2010 10.30 Uhr Gottesdienst in Hahnheim –<br />
Dekanatskirchentag<br />
Kein Gottesdienst in Nierstein<br />
70
04.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />
Herr Hans Jakob Schmitt<br />
11.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
18.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
25.07.2010 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in der<br />
Martinskirche, Prädikantin Heidi Eller<br />
01.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
08.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
15.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
17.08.2010 09.00 Uhr Ökumenischer Schulanfängergottesdienst<br />
in St. Kilian, Pfr. Haas/Pfr. Dautermann<br />
22.08.2010 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und Taufen<br />
in der Martinskirche,<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
29.08.2010 10.00 Uhr CVJM-Jahresfest,<br />
Pfr. Michael Graebsch<br />
71
Die Woche auf einen Blick<br />
SONNTAG<br />
10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche<br />
10.00 Uhr Kindergottesdienst Helga Mayer (50183)<br />
15.00 Uhr Gemeinschaftsstunde, Langgasse 18<br />
K. H. Wilhelm (50638)<br />
18.30 Uhr Familienkreis 14-tägig, Norbert Schütz (5354)<br />
Hauskreis IV Son-Day 14-tägig<br />
Ehepaar J. & S. Adrian<br />
MONTAG<br />
14.30 – 16.30 Uhr Seniorengruppe<br />
19.30 Uhr Meditatives Tanzen – Ökumenische<br />
Frauengruppe an zwei Montagen im Monat:<br />
Almut Jakob (60226)<br />
18.00 – 22.00 Uhr CVJM-Sport <strong>für</strong> alle Altersgruppen in der<br />
Rundsporthalle: Kai Hoffmann (0177/3 02 90 81)<br />
DIENSTAG<br />
16.30 – 18.30 Uhr Mädchenjungschar 10 – 13 Jahre:<br />
Charlotte Lauber, Svenja Franke,<br />
Anne Kathrin Seifen<br />
16.30 – 18.00 Uhr Minimädchenjungschar 6 – 9 Jahre:<br />
Christina Hill, Anke Schmitt,<br />
Clara Friedrich, Larissa Nagel, Dora Busch<br />
19.00 – 20.30 Uhr Jugendkreis I, Jugendliche ab 14 Jahre:<br />
Christopher Püschel, Burkhard Mayer,<br />
Martin Borzner<br />
19.30 Uhr Gebets-Bibelstunde, Langgasse 18,<br />
K. H. Wilhelm (50638)<br />
20.00 Uhr Hauskreis III in Nierstein 14-tägig:<br />
Fam. Hill / Trapp<br />
72
MITTWOCH<br />
6.00 Uhr Gebetsfrühstück, Uttrichstraße 4, 14-tägig:<br />
Fam. Mayer (59390)<br />
10.00 Uhr Gottesdienst im Johanneshaus, Gutenbergstraße<br />
13 im Wechsel mit der katholischen<br />
Kirche<br />
19.30 Uhr Gemeindebibelstunde: Klaus Strub (5358)<br />
20.00 Uhr Hauskreis I<br />
Familie Seifen in Nierstein 14-tägig<br />
Hauskreis II Familie Störger / Püschel in<br />
Schwabsburg 14-tägig<br />
DONNERSTAG<br />
10.00 – 11.30 Uhr Krabbelgruppe: Nadja Kafitz (57 0273)<br />
20.00 Uhr CVJM-Posaunenchor-Übungsstunde,<br />
Langgasse 18, Bernhard Mayer (59390)<br />
Jungbläser-Anfänger nach Absprache<br />
FREITAG<br />
16.30 – 18.00 Uhr Jungen-Jungschar 9 – 13 Jahre; Thorsten und<br />
Björn Mayer, David Mayer, Andreas Hahn,<br />
Bernhard Brickwede, Lorenz und Martin Ripka,<br />
Anna Martin<br />
18.15 – 19.00 Uhr Der Junge Chor – Übungsstunde <strong>für</strong> Jugend liche<br />
10 – 15 Jahre: Katrin Bibiella ( 12 67)<br />
20.00 – 21.45 Uhr Kirchenchor – Übungsstunde:<br />
Katrin Bibiella (12 67)<br />
Hinweis: Der Veranstaltungsort der Gruppen und Kreise ist – wenn<br />
nicht anders angegeben – das Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28<br />
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In seine Spuren treten<br />
Jesu Spuren zu folgen ist eine<br />
ständige Herausforderung –<br />
spannend und anstrengend<br />
zugleich – und trotzdem<br />
hilfreich.<br />
Oft wer<strong>den</strong> mir Jesu Fußspuren<br />
zu groß sein und ich<br />
werde nicht in der Lage sein,<br />
ihm überall hin zu folgen. Manchmal<br />
werde ich anderen Spuren folgen, weil<br />
sie bequemer erscheinen.<br />
Doch Jesu Spuren lassen mich spüren,<br />
dass ich nicht umsonst gehe, dass<br />
ich bei allen Widerstän<strong>den</strong>, beim<br />
Stolpern und auch beim Hin -<br />
fallen bei ihm auf -<br />
gehoben bin.<br />
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Impressum<br />
Redaktion des Gemeindebriefs:<br />
Pfr. Richard Dautermann, Edith Heerde, Friedolf G. Schütz<br />
Fremdautoren:<br />
Daniel Boese, Christina Bramkamp, Monika Elsner, Uwe Rieske,<br />
Anne Steffen, Michael Tillmann<br />
Redaktionsadresse:<br />
Ev. Gemeindebriefredaktion, Gemeindebüro,<br />
Tempelhof 1, 55283 Nierstein<br />
redaktion@martinskirche-nierstein.de<br />
Gestaltung und Druck:<br />
Lattreuter GmbH – design media print, Nierstein<br />
Auflage 1.900 Exemplare<br />
Der nächste Gemeindebrief (ökumenische Ausgabe) wird im<br />
Oktober 2010 erscheinen. Beiträge oder Leserbriefe erbitten wir bis<br />
spätestens 10. September 2010. Vielen Dank!<br />
* Gemeinde der EKHN (<strong>Evangelische</strong> Kirche in Hessen<br />
und Nassau) www.ekhn.de<br />
Kirchenverwaltung der EKHN, Paulusplatz 1, 64285 Darmstadt,<br />
Telefon 0 6151 / 405-0<br />
Propsteibereich Rheinhessen, Propst Dr. Klaus-Volker Schütz,<br />
Jakob-Steffan-Straße 1, 55122 Mainz, Telefon 06131/31027,<br />
propstei.rheinhessen@t-online.de<br />
www.rheinhessen-evangelisch.de<br />
Dekanat Oppenheim, Dekan Michael Graebsch, Am Markt 10,<br />
55276 Oppenheim, Telefon 06133/57920<br />
ev.dekanat.oppenheim@ekun-net.de<br />
www.oppenheim-evangelisch.de<br />
Bankverbindung der Kirchengemeinde Nierstein, Ev. Kollektenkasse<br />
Volksbank Alzey eG, BLZ 550 912 00, Konto Nr. 50 013901<br />
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Öffnungszeiten des Gemeindbüros:<br />
Montag und Dienstag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Donnerstag von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
Edith Heerde, Tempelhof 1<br />
buero@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 56 87, Fax 5 75 39<br />
Vorsitzender des Kirchenvorstandes<br />
Diethard Mayer, Fäulingstraße 38<br />
kv@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 5 95 00<br />
Pfarrerstelle 1<br />
Pfr. Richard Dautermann, Ringstraße 69k<br />
rd@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 57 04 65, Mobil 01 70 / 5 61 55 27<br />
Pfarrerstelle 2<br />
Dekan Pfr. Michael Graebsch<br />
mg@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon: 0173 / 6694997<br />
Kirchenmusik<br />
Dr. Katrin Bibiella, Zuckerberg 4, 55276 Oppenheim<br />
kirchenmusik@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 12 67<br />
Hausmeisterin Johannes-Busch-Haus<br />
Yvonne Klotzbach<br />
buschhaus@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 01 51 / 15 83 09 64<br />
Küsterin<br />
Tanja Ramminger<br />
kuesterdienst@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 38 96 01<br />
Ev. Kindertagesstätte Morgenstern, Langgasse 20<br />
Sabine Bezvald<br />
kita.morgenstern@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon und Fax 0 61 33 / 5 01 55<br />
www.evangelischer-kindergarten.de<br />
CVJM<br />
Wolfgang Bürkle, Hinter Saal 21<br />
wo.bu@web.de<br />
Telefon 0 61 33 / 5 09 99 76