Erfassung genetischer Strukturen wichtiger Waldbaumarten - BLE
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Auf allen vier Flächen ist der Altbestand am wenigsten differenziert, d.h. die in ihm<br />
enthaltene genetische Information ist für die Gesamtheit der drei Kollektive am<br />
repräsentativsten. Am stärksten differenziert ist auf allen Flächen die Samengeneration, was<br />
sich auch mit den Ergebnissen des genetischen Abstands deckt. Die Ursächlichkeit dieses<br />
Ergebnisses wurde bereits diskutiert. Auf den Flächen 2-Mitte und 4-Süd ist der Unterschied<br />
zur Naturverjüngung aber nur sehr gering.<br />
Insgesamt sprechen diese Ergebnisse für einen effizienten Genfluss, der die Weitergabe der<br />
genetischen Information über die Zeit sichert, ohne dass wesentliche Selektionseffekte an den<br />
untersuchten Genorten auftreten.<br />
3.1.2.4 Räumlich genetische <strong>Strukturen</strong><br />
Zur Beschreibung der räumlichen Verteilung der genetischen Variation innerhalb der<br />
Monitoringflächen wurden räumliche Autokorrelationsanalysen mit dem Programm „SGS –<br />
Spatial Genetic Software“ (DEGEN et al. 2001) durchgeführt. Als Maße für die statistische<br />
Korrelation einzelner Genmarker bzw. der Multilocus-Genotypen wurden der genetische<br />
Abstand nach GREGORIUS (1978) und der MORAN´s Index verwendet.<br />
Gerechnet wurde jeweils in Distanzklassen von 10 m mit 500 Permutationen und dem<br />
Konfidenzintervall 95%. Signifikante räumliche Autokorrelationen nach Distanzklassen [(+)<br />
signifikant positive Korrelation, (-) signifikant negative Korrelation] sind aus den Tab. 18 bis<br />
Tab. 21 ersichtlich. Signifikant positive Korrelationskoeffizienten, d.h. geringe genetische<br />
Abstände bzw. hohe Werte des MORAN´s Index, weisen vor allem in den unteren<br />
Distanzklassen auf eine Aggregation bestimmter Genotypen eines Genortes oder ähnlicher<br />
Multilocus-Genotypen hin. Sie können damit als Hinweis auf die Ausprägung von<br />
Familienstrukturen von Bedeutung sein.<br />
Die Auswertung wurde für alle vier Bestände in zwei bzw. drei Etappen durchgeführt, da die<br />
verschiedenen Gruppen von Genmarkern an unterschiedlich großen Stichproben analysiert<br />
wurden.<br />
Etappe 1: Untersuchung der räumlichen Autokorrelationen an 16 (bzw. 15) Isoenzym-<br />
Genorten aller untersuchter Altbäume (Intensivfläche und Erweiterungsbereich)<br />
MDH-A wurde nicht einzeln berechnet, da hier in keinem der Bestände Variation<br />
nachgewiesen wurde und bei 6-PGDH-B besteht die Gefahr, dass eine Allelvariante nicht<br />
immer erkannt wurde; AAT-A fehlt in der Fläche 3-Ost.<br />
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