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Apparate- und Rohrleitungs bau in Edelstahl - SAC Sektion Piz Terri

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<strong>Sektion</strong>stour Bishorn 4153 m<br />

9. – 10. April 2011<br />

Leitung: Michael Braschler, Tourenleiter<br />

Teilnehmer: siehe Bericht…<br />

Am Wochenende vom 9. <strong>und</strong> 10. April 2011 stand das Bishorn auf dem Programm mit<br />

Michael Braschler als Leiter. Ich b<strong>in</strong> ich Leuk aufgewachsen <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>er Entfernung<br />

von bloss r<strong>und</strong> 20km ist das Bishorn der nächstgelegene 4000er, auf dessen Gipfel ich<br />

endlich e<strong>in</strong>mal die Aussicht geniessen wollte. Der Treffpunkt war um 08.00 <strong>in</strong> Z<strong>in</strong>al im<br />

schönen Val d’Anniviers, das mir als Oberwalliser unter dem Namen Eifischtal geläufig ist.<br />

Michael startete früh morgens <strong>in</strong> Graubünden zusammen mit Claus Tischhauser, Ra<strong>in</strong>er<br />

Follader <strong>und</strong> Klaus Vieli. In Z<strong>in</strong>al angekommen trafen wir Beatrice Buchenel, die bereits<br />

am Vorabend angereist war.<br />

Das Mittelwallis war <strong>in</strong> diesem W<strong>in</strong>ter nicht gesegnet von ergiebigen Niederschlägen <strong>und</strong><br />

die letzte Woche herrschte ausserdem T-Shirt Tourenwetter, welches dem Schnee bis<br />

<strong>in</strong> hohe Lagen sehr zusetzte. Michael <strong>und</strong> ich konsultierten beide noch die Webcams<br />

von Z<strong>in</strong>al am Vortag <strong>und</strong> wir waren eigentlich guter D<strong>in</strong>ge dass es noch etwas Schnee<br />

hat. Wie sich heute aber herausstellte, waren diese Webcams vom Tourismusvere<strong>in</strong><br />

sehr punktuell auf e<strong>in</strong>ige Schneereste gerichtet. Wir waren alle sehr erstaunt wie wenig<br />

Schnee es hatte <strong>und</strong> entschieden uns daher den Sommerwanderweg zur Tracuithütte<br />

zu nehmen anstatt des W<strong>in</strong>terwegs. Wir parkierten e<strong>in</strong> wenig oberhalb Z<strong>in</strong>al im Weiler<br />

Pralonzet um e<strong>in</strong> paar Höhenmeter zu gew<strong>in</strong>nen. Hier wurden die Ski auf dem Rucksack<br />

befestigt <strong>und</strong> los g<strong>in</strong>g es auf dem Wanderweg. Die Temperatur war sehr angenehm <strong>und</strong><br />

so gewannen wir schnell an Höhe.<br />

Oberhalb 2200m <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er langen Querung befand sich Law<strong>in</strong>enschnee <strong>und</strong> wir zogen<br />

sicherheitshalber die Steigeisen an. Obwohl es bereits gute Tritte hatte war es e<strong>in</strong> wenig<br />

eisig <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Sturz an dieser Stelle hätte böse enden können. Nach dieser Stelle konnten<br />

wir die Ski anschnallen. Obwohl man die Tracuithütte bald e<strong>in</strong>mal sah, zog sich der Weg<br />

sehr <strong>in</strong> die Länge <strong>und</strong> der pralle Sonnensche<strong>in</strong> <strong>und</strong> die schon fast heissen Temperaturen<br />

erschwerten den Aufstieg. Am frühen Nachmittag erreichten wir schweissgebadet die<br />

Hütte - aber nach e<strong>in</strong>er salzigen Suppe <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Nickerchen konnte man das überwältigende<br />

Panorama geniessen. Über die Tracuithütte hatte ich schon e<strong>in</strong>iges gehört,<br />

<strong>und</strong> dies war nicht immer positiver Natur. Ich war daher positiv von der Hütte überrascht:<br />

Das Essen war gut, der Hüttenwart fre<strong>und</strong>lich, es hatte Duvets <strong>und</strong> wir hatten das Glück,<br />

dass die Hütte nicht voll belegt war. Der e<strong>in</strong>zige Nachteil war halt was typisch ist bei älteren<br />

Hütten das WC, welches ausserhalb der Hütte war <strong>und</strong> nur über e<strong>in</strong> leicht schräges<br />

Schneefeld zu erreichen. Dies führte zu akrobatischen E<strong>in</strong>lagen, vor allem <strong>in</strong> der Nacht.<br />

Nach e<strong>in</strong>em atemberaubenden Sonnenuntergang zogen wir uns zurück <strong>und</strong> fielen <strong>in</strong><br />

unseren wohlverdienten Schlaf.<br />

Am nächsten Morgen assen wir zuerst <strong>in</strong> aller Ruhe das Frühstück <strong>und</strong> da alle Teilnehmer<br />

Tourenerfahrung haben, gestaltete sich das Aufbrechen problemlos. Auf dem Turtmanngletscher<br />

seilten wir uns sogleich an, da dieser Gletscher bekannt ist für Spalten.<br />

Die erste St<strong>und</strong>e war flacheres Gelände <strong>und</strong> so konnte man sich sehr gut e<strong>in</strong>laufen. Für<br />

Beatrice’s Felle war es heute aber zu kalt <strong>und</strong> so streikte der Kleber. Sie konnte e<strong>in</strong> Band<br />

darum befestigen <strong>und</strong> mit guter Technik konnte sie glücklicherweise trotzdem aufsteigen.<br />

Es war typisches Walliserwetter <strong>und</strong> so konnten wir die Dämmerung <strong>und</strong> Sonnenaufgang<br />

wolkenlos geniessen. Im steileren oberen Teil montierten wir die Harscheisen da<br />

ab <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>ige eisige Stellen zum Vorsche<strong>in</strong> traten. Die Berichte über Gletscherspalten<br />

bestätigten sich <strong>und</strong> obwohl diese zurzeit noch kle<strong>in</strong> waren, mussten wir doch e<strong>in</strong>ige<br />

überqueren. Kurz unterhalb 4000m begrüsste uns dann die Sonne, die uns bald wärmte.<br />

Am Skidepot angekommen, berichteten uns Rückkehrer vom Gipfel, dass am Schlussaufstieg<br />

guter Trittschnee war <strong>und</strong> man ke<strong>in</strong>e Steigeisen benötigte. Wir liessen diese<br />

daher im Rucksack <strong>und</strong> legten die letzten Höhenmeter am kurzen Seil auf den Gipfel<br />

zurück. Auf dem Gipfel bot sich uns e<strong>in</strong>e atemberaubende Aussicht <strong>und</strong> den wohl schönsten<br />

Blick aufs Weisshorn. Es wehte e<strong>in</strong> kalter W<strong>in</strong>d auf dem Gipfel <strong>und</strong> so beschlossen<br />

wir, wieder zum Skidepot h<strong>in</strong>ab zu steigen für e<strong>in</strong>e Rast. Nachdem wir uns gestärkt<br />

hatten, machten wir uns bereit zu Abfahrt. Michael hatte sich die Spalten gut gemerkt<br />

<strong>und</strong> führte uns sicher um diese herum oder gab uns Anweisungen, wo man nicht halten<br />

sollte. Der Schnee war wie erwartet w<strong>in</strong>dgepresst aber liess sich sehr gut fahren. Viel zu<br />

schnell erreichten wir wieder die Hütte, <strong>in</strong> der wir e<strong>in</strong>ige deponierte Gegenstände wieder<br />

abholten. Wir diskutierten den weiteren Abstieg <strong>und</strong> wählten den W<strong>in</strong>terweg. Die weitere<br />

Abfahrt war e<strong>in</strong> wenig hart <strong>und</strong> eisig, da der leichte W<strong>in</strong>d das Auffirnen verzögerte.<br />

Unten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schwemmebene des Torrent du Barmé hiess es dann nochmals die Felle<br />

anlegen für e<strong>in</strong>en kurzen Gegenanstieg zum Roc de la Vache. Auf der Hütte wurde uns<br />

berichtet, dass es aper sei bis dort, aber wir fanden zum Glück noch e<strong>in</strong>ige Schneereste<br />

<strong>und</strong> konnten noch e<strong>in</strong>ige Höhenmeter abfahren. Danach hiess es aber die Skier auf den<br />

Rucksack aufschnallen <strong>und</strong> den langen Rückweg nach Z<strong>in</strong>al zu Fuss zurück zu legen. In<br />

Z<strong>in</strong>al kehrten wir <strong>in</strong> die erste Beiz e<strong>in</strong> <strong>und</strong> genossen unser wohlverdientes Kühles.<br />

Es war e<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>erschöne Tour <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er tollen Umgebung, leider mit sehr wenig Schnee,<br />

was dieses Jahr sehr aussergewöhnlich war. Dies lässt uns schneereiche W<strong>in</strong>ter umso<br />

mehr schätzen.<br />

Freddy Meichtry<br />

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