Das Bad – die private Wellnessoase06 - Richner
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archaiSche<br />
TradiTion in<br />
ModerneM<br />
WellneSS-look<br />
aTMoSPhère <strong>–</strong> no.2<strong>–</strong>2012<br />
richner <strong>–</strong> Wir verstehen bauende Menschen.<br />
mit poetischen<br />
Analysen zum Erfolg<br />
<strong>Das</strong> Wiener Designbüro EOOS schafft das Kunststück,<br />
Wannen, Duschen, Saunas und Möbel von hohem technischen Standard<br />
zu entwerfen und <strong>die</strong> sinnlichen Rituale dabei hochzuhalten.<br />
01_<strong>Das</strong> EOOS-Trio: Martin Bergmann Harald Gründl, Gernot Bohmann (v.l.n.r.). 02_«Inipi B» wurde <strong>die</strong>ses Jahr lanciert<br />
und ist <strong>die</strong> kleinere Ausgabe von «Inipi». Sie eignet sich ideal für Mietwohnungen, da sie einfach auf- und abzubauen ist;<br />
für Duravit, 2009, www.duravit.de 03_In der Floating-<strong>Bad</strong>ewanne «Nahho» kann man <strong>die</strong> Seele baumeln lassen <strong>–</strong> und<br />
den Kopf entspannt auf einem Buschmann ablegen; für Duravit, 2011, www.duravit.de 04_Der drehbare Fauteuil «Bao»<br />
vereint gekonnt <strong>die</strong> Materialien: Leder im Rücken, Stoff im Sitz; für Walter Knoll, 2012, www.walterknoll.de<br />
_03<br />
02_ _01<br />
Am Anfang jedes neuen Projektes wird in alten Geschichtsbüchern<br />
gestöbert und werden Hunderte von Bildern zum<br />
Thema gesammelt. «Poetische Analysen» nennen Martin<br />
Bergmann (*1963), Gernot Bohmann (*1968) und Harald<br />
Gründl (*1967) vom renommierten Designbüro EOOS <strong>die</strong>se<br />
Recherchearbeit. «Die poetische Analyse ist eine Strategie,<br />
es ist eine grundlegende Zugangsweise zu Design. <strong>Das</strong> geht<br />
nicht vorbei oder kommt aus der Mode», erklären sie. Und<br />
wenn es dann an <strong>die</strong> Umsetzung geht, kommt es immer wieder<br />
vor, dass das Modell auch gleich im Atelier realisiert wird,<br />
1:1 aus Draht, Schaumstoff oder Karton: «Durch das Bauen<br />
der Modelle wird der Weg vorgezeichnet. Wir merken so am<br />
besten, wo noch Mängel sind, was noch nicht richtig funktioniert.<br />
Dann geben wir sie weiter, und der Firmenprototyp<br />
wird darauf basierend entwickelt.» Wichtig ist den Wiener<br />
Produktgestaltern aber auch das Verstehen von Alltagshandlungen<br />
<strong>–</strong> wie sie früher abliefen, und wie sie sich im<br />
Laufe der Zeit verändert haben. Den Name für <strong>die</strong> Sauna<br />
«Inipi» etwa hat EOOS aus der Sprache der Lakota-Indianer<br />
entlehnt, was «sie schwitzen» bedeutet. Die Lakota-Indianer<br />
hatten ihr eigenes Reinigungsritual: Sie erhitzten Steine zuerst<br />
im Feuer und trugen sie dann in eine Schwitzhütte. Für<br />
<strong>die</strong> moderne Interpretation wurde <strong>die</strong>ser traditionelle Gedanken<br />
insofern übernommen, dass <strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung <strong>die</strong><br />
Form eines handlichen Steines aufweist, der an <strong>die</strong> besagten<br />
Schwitzsteine erinnert.<br />
Durchdachte Wellnessanlagen<br />
Ein Ritual war auch der Anstoss für den Entwurf eines anderen<br />
Wellness-Produktes: Für <strong>die</strong> Floatingwanne «Nahho»<br />
(das Wort bedeutet in Althochdeutsch ‹Einbaum›) hat das<br />
Trio aus Wien eine spezielle Kopfstütze entworfen und sich<br />
dabei von sogenannten ‹Buschmännern› inspirieren lassen.<br />
Diese Holzelemente wurden früher in Äthiopien verwendet,<br />
um während des Schlafens vom Boden abgehoben und gegen<br />
Ungeziefer geschützt zu sein. Nach jenem Vorbild<br />
schufen <strong>die</strong> Designer einen modernen, organisch<br />
geschwungenen Buschmann, der<br />
-><br />
04_<br />
PorTraiT 21