Newsletter 01/02/2010 http://www.katnet.de
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Steigerung <strong>de</strong>r Heuproduktion mit <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r ganzjährigen<br />
Stallhaltung und einer verstärkten Stalldüngerproduktion erfolgt. Sie<br />
sei aber auch durch unmittelbare Düngung <strong>de</strong>r Wiesen ? sei es durch<br />
Sedimentation von Schwebstoffen, durch die Aufnahme von löslichen<br />
Nährsalzen o<strong>de</strong>r die Einleitung von Haus- und Gewerbeabwässern ?<br />
geschehen. Große Verän<strong>de</strong>rungen im Landschaftsbild hätten sich durch <strong>de</strong>n<br />
so genannten Rückenbau ergeben, wie er von <strong>de</strong>r Su<strong>de</strong>rburger Schule<br />
vertreten wor<strong>de</strong>n sei. Die künstlich erzeugten dachförmigen Rücken hätten<br />
zu einer fast vollständigen Umgestaltung von Flusstälern geführt. Die<br />
Anlage solch umfangreicher Komplexe habe die Bildung von<br />
Genossenschaften erfor<strong>de</strong>rt, da sie arbeitsintensiv in Anlage und<br />
Unterhaltung gewesen wären und auch einen erheblichen Kapitalaufwand<br />
erfor<strong>de</strong>rt hätten, weshalb die Finanzierung über Einrichtungen wie die<br />
hannoversche Lan<strong>de</strong>skreditanstalt be<strong>de</strong>utsam gewesen sei. Noch 1935 habe<br />
es mehr als 30.000 ha Wiesenbewässerungsanlagen gegeben, doch angesichts<br />
<strong>de</strong>r intensiveren Nutzung von Mineraldünger und <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n<br />
Mechanisierung <strong>de</strong>r Landwirtschaft (Trecker mit Mähwerken hätten die<br />
Rücken <strong>de</strong>r Bewässerungsanlagen nicht mehr befahren können), sei es<br />
bereits En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1950er-Jahre zur Einstellung <strong>de</strong>r Wiesenbewässerung<br />
gekommen.<br />
MARTIN JANSEN (Göttingen) untersuchte ?Das Gedächtnis <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n ?<br />
Langfristige Auswirkungen <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>wirtschaft auf Wäl<strong>de</strong>r?. Er betonte,<br />
dass die traditionelle Hei<strong>de</strong>wirtschaft in weiten Teilen Europas bis in<br />
die Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts eine verbreitete Nutzungsform gewesen<br />
sei. Die beson<strong>de</strong>re Wirtschaftsweise auf <strong>de</strong>n zumeist nährstoffarmen<br />
Sandbö<strong>de</strong>n sei mit einer drastischen Form <strong>de</strong>r Nähstoffumverteilung<br />
einhergegangen. Die Hei<strong>de</strong>wirtschaft sei kein in sich geschlossenes<br />
System ohne Nebenwirkungen gewesen, son<strong>de</strong>rn sie führte längerfristig zur<br />
Versauerung und zur Bildung von Podsole. Durch die Plaggenakkumulation<br />
seien Eschbö<strong>de</strong>n entstan<strong>de</strong>n. All das habe zu einer Devastierung geführt.<br />
Als extreme Folgen resultierten daraus großflächige Blößen und<br />
Wan<strong>de</strong>rdünen. Am Beispiel <strong>de</strong>r Lüneburger Hei<strong>de</strong> wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass diese<br />
Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Standorte heute noch in <strong>de</strong>n Waldbö<strong>de</strong>n sichtbar seien.<br />
Die Geschichte <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>wirtschaft biete darüber hinaus ein warnen<strong>de</strong>s<br />
Beispiel für aktuelle und zukünftige Probleme <strong>de</strong>r Nutzung natürlicher<br />
Ressourcen. Es stelle sich die Frage, inwieweit <strong>de</strong>r wirtschaftliche<br />
Kollaps <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>wirtschaft eine Folge <strong>de</strong>r ökologischen Kollaps gewesen<br />
sei.<br />
HEIKE DÜSELDER (Osnabrück) beschäftigte sich mit <strong>de</strong>m Thema ??Das Schöne<br />
mit <strong>de</strong>m Nützlichen verbin<strong>de</strong>n? ? Gestaltete Natur als Kulisse a<strong>de</strong>liger<br />
Lebenswelt und Symbol a<strong>de</strong>ligen Herrschaftsverständnisses?. Sie befasste<br />
sich mit <strong>de</strong>r Wahrnehmung, Nutzung und Funktionalisierung <strong>de</strong>r Natur durch<br />
<strong>de</strong>n landsässigen A<strong>de</strong>l in Nordwest<strong>de</strong>utschland im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Der<br />
Umgang mit <strong>de</strong>r Natur sei für das Selbstverständnis und die Legitimation<br />
<strong>de</strong>s A<strong>de</strong>ls in <strong>de</strong>r Frühen Neuzeit von grundlegen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung gewesen,<br />
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