14.01.2013 Aufrufe

schéi Vakanz - Sales-Lentz

schéi Vakanz - Sales-Lentz

schéi Vakanz - Sales-Lentz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hermes on tour<br />

Eine Reisekolumne<br />

von Monique Hermes<br />

Königin Zimba gibt sich die Ehre<br />

Das „Matterhorn Vorarlbergs“ lädt zum ehrfürchtigen Staunen ein<br />

Sie ist zweifellos die Königin der Vandanser Steinwand. Dieses imposante Bergmassiv,<br />

das zum Rätikon gehört, „beginnt“ mit dem fast 2.000 Meter hohen „Steinwandeck“<br />

und wird von der Zimba (2.643 m) gekrönt. Dazwischen liegen Zweitausender wie<br />

der Schafgufel (2.351 m), die Gottvaterspitze (2.438 m) oder der Rosskopf (2.086 m).<br />

Mit ihren Nachbarn möchte die stolze Zimba allerdings<br />

recht wenig zu tun haben. Betrachtet<br />

man sie von Bartholomäberg aus, so neigt sie sich<br />

eher dem Saulakopf zu, den sie immerhin um 126<br />

Meter überragt. Oder sie blickt gar etwas weiter, in<br />

Richtung Schesaplana, zu jenem beinahe Dreitausender<br />

auf, der, vom Sonnenbalkon im Montafon<br />

aus gesehen, niedriger scheint.<br />

Vielleicht beneidet die Zimba ja die Schesaplana<br />

ein bisschen, denn immerhin ist ihre „große<br />

Schwester“, mit dem Brandner Gletscher am<br />

Nordhang, der höchste Berg im Rätikon. Doch eine<br />

echte Konkurrenz für das „Matterhorn Vorarlbergs“<br />

ist der direkt an der österreichisch-schweizerischen<br />

Grenze gelegene Berg nicht, denn die Zimba lässt<br />

sich die Schau nicht so leicht stehlen.<br />

Auch auf die Berge der Sulzfluh-Gruppe wirft „Frau<br />

Zimba“ einen Blick. Die Drei Türme – der höchste<br />

von ihnen ist 2.830 m hoch – und die Drusenfluh<br />

(2.827 m) könnten ihr gar die Sicht versperren.<br />

Nicht aber das Tilisuna-Schwarzhorn mit seinem<br />

markanten, dunklen Gestein, oder der Hausberg<br />

von Tschagguns, die 2.168 m hohe Tschaggunser<br />

Mittagsspitze…<br />

Die Zimba „beherrscht“ - immer auf Montafoner<br />

Seite - das Rellstal. Dessen wird man sich auf der<br />

Heinrich Hueter Hütte (1.766 m), die ihr regelrecht<br />

zu Füßen liegt, so richtig bewusst. Sie blickt ebenfalls<br />

etwas weiter hinaus auf das Gampadelstal<br />

und liebäugelt vielleicht ab und zu gar mit dem<br />

höchsten Berg des „Ländles“, dem in der Silvretta-<br />

Gruppe gelegenen Piz Buin (3.312 m).<br />

Das Matterhorn<br />

im Kleinformat<br />

Selbstverständlich sticht „Frau Königin“ auch im<br />

benachbarten Brandnertal ins Auge. Dort überragt<br />

sie die Brander Mittagsspitze um ganze 86 Meter.<br />

Von Brand aus wurde übrigens der höchste Gipfel<br />

der Zimba-Gruppe erstmals bestiegen. Am 8. September<br />

1848, vom Brunnenmacher Anton Neier<br />

aus Bludenz. Über die Sarotla-Alpe und im Alleingang.<br />

So ist es jedenfalls dokumentiert. Heute sind<br />

die Sarotlahütte oberhalb des Brandnertals und die<br />

bereits erwähnte Heinrich Hueter Hütte im Rellstal<br />

beliebte Ausgangspunkte für die Besteigung des<br />

Matterhorns im Kleinformat.<br />

Doch kehren wir zurück ins Montafon, nach Schruns,<br />

nach Bartholomäberg oder auch nach Grabs. Von<br />

dort aus kann die Zimba nämlich am besten betrachten.<br />

Dort will sie imponieren – und sie tut es!<br />

Kein Wunder, denn die Zimba ist weiblich und somit<br />

ein bisschen eitel! Liebend gern zeigt sie sich hoch<br />

erhobenen Hauptes in der strahlenden Morgensonne.<br />

Oder im flammenden Abendrot. Manchmal<br />

setzt sie sogar im Sommer ein Spitzenhäubchen<br />

auf, wenn’s droben gar zu kalt wird. Hie und da<br />

lässt sie zu, dass ein kesses Wölkchen ihre Spitze<br />

verhüllt. Und wenn Regen naht, trägt sie einen Trauerflor,<br />

versteckt sich immer mehr und ist schließlich<br />

ganz verschwunden. So neckt sie die Menschen.<br />

Im Winter legt „Frau Zimba“ ihr weißes Brautkleid<br />

an. Als unantastbar gibt sie sich, unberührt scheint<br />

sie, wenn die Wintersonne sie ins rechte Licht rückt.<br />

Eine eitle Königin, die sich bewundern lässt…<br />

Wenn man am Rellseck über Bartholomäberg steht,<br />

blickt man sommers wie winters ehrfürchtig auf die<br />

grandiose Vandanser Steinwand, aus der die Zimba<br />

stolz herausragt. Eben wie das Matterhorn. Doch<br />

dieser Name würde gar nicht zu ihr passen, denn<br />

die Zimba ist, wie bereits erwähnt, weiblich!<br />

Dieser stolze Berg weiß denn auch, wo oben ist –<br />

im Fall der Vandanser Steinwand sogar ganz oben!<br />

Und die Zimba erkennt wohl auch, wo unten ist.<br />

Denn sie blickt ja „von oben herab“.<br />

Sich „um Berge besser“ fühlen<br />

Was mag „Ihre Majestät“ wohl gedacht haben, als<br />

Anton Neier sie damals zum ersten Mal bestieg?<br />

Was mag sie empfinden, wenn Bergsteiger stolz<br />

neben dem Gipfelkreuz stehen und glauben, sie<br />

erneut bezwungen zu haben?<br />

Eine Antwort auf diese Fragen gibt es nicht. Vielleicht<br />

wäre diese auch gar nicht wichtig. Denn die<br />

majestätische Zimba ist und bleibt die stolze Königin,<br />

die Herausragende, in der Berggruppe, die<br />

ihren Namen trägt. Und sie fühlt sich im Montafon<br />

ganz sicher „um Berge besser“.<br />

Dieses Gefühl kann man nachvollziehen. In<br />

Schruns, dem Hauptort der Talschaft. In einem<br />

Hotel, wo „Träume wahr werden“. Dort dürfen<br />

Zimba-Fans sogar die Formen der beeindruckenden<br />

Königin abtasten und ihre Spitze berühren…<br />

Reisen Voyages | 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!