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trennt 4/2008 - Altstoff Recycling Austria

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ARA System Inside<br />

ABFALLVERMEIDUNG FOREVER<br />

Nach dem Motto „Vermeiden vor verwerten vor entsorgen“ setzte das ARA System bereits eine Reihe von<br />

Maßnahmen zur Abfallvermeidung um. Diese Maßnahmen entlasten zum einen die Umwelt, bedeuten zum<br />

anderen aber auch Kostenersparnisse für Wirtschaft und KonsumentInnen.<br />

Entsprechend den Vorgaben des Abfallwirtschaftsgesetzes und<br />

den Grundsätzen modernen Ressourcenmanagements unterstützt<br />

das ARA System seit fünf Jahren Maßnahmen zur Abfallvermeidung.<br />

Indirekt liefert das ARA System allerdings bereits<br />

seit seiner Gründung im Jahr 1993 einen Beitrag zu Abfallvermei -<br />

dung. Zu diesem Zeitpunkt trat die Verpackungs verordnung in<br />

Kraft und Verpackungswirtschaft, Abpacker, Abfüller und Handel<br />

wurden in die Pflicht genommen, für die Entsorgung ihrer<br />

Verpackungen Verantwortung zu übernehmen. Um die Kos ten<br />

für die Entpflichtung ihrer Verpackungen durch das ARA System<br />

möglichst gering zu halten, setzten sich viele Unter nehmen mit<br />

der Optimierung ihrer Verpackungen auseinander. Das brachte<br />

zum einen erhebliche Kostenersparnisse in Pro duk tion und Ent -<br />

sorgung, anderer seits aber auch eine Entlastung der Umwelt.<br />

VERPACKUNGSOPTIMIERUNG DER WIRTSCHAFT. Seit damals<br />

hat sich viel getan: Viele Verbundmaterialien wurden<br />

durch Monopackstoffe ersetzt, Umverpackungen eingespart<br />

und das Verpackungsgewicht erheblich reduziert: So wiegt<br />

heute z.B. eine Aludose um 10 Prozent weniger als 1993. Das<br />

Gewicht einer 0,5-Liter-PET-Flasche wurde allein in den letzten<br />

zwei Jahren um 14 % reduziert. Und auch bei Glas hat sich<br />

einiges getan: Eine Glasflasche für alkoholfreie Getränke wiegt<br />

heute im Durchschnitt um 120 Gramm weniger als im Jahr<br />

2006. Die Verpackungs optimierung ist ein unendlicher Prozess,<br />

durch technische Entwicklung und Forschung gibt es immer<br />

wieder neue Möglichkeiten, Verpackungen einzusparen.<br />

PFLICHT ZUR ABFALLVERMEIDUNG. Das Abfallwirtschaftsgesetz<br />

nimmt aber nicht nur Produzenten, sondern auch das<br />

Sammel- und Verwertungssystem in die Pflicht. Entsprechend<br />

den Vorgaben des Abfallwirtschaftsgesetzes ist das ARA System<br />

verpflichtet, 3 Promille seiner Lizenzeinnahmen für Maßnahmen<br />

zur Abfallvermeidung einzusetzen. In den letzten fünf<br />

Jahren wurden Projekte für Wirtschaft, Forschung, Kommunen<br />

und KonsumentInnen finanziert:<br />

WIRTSCHAFTLICHE EINSPARUNGEN IM FOKUS. Seine Kunden<br />

bei der Umsetzung von Projekten zur Abfallvermeidung<br />

zu unterstützen war und ist eine wichtige Aufgabe für das<br />

ARA System. Seit die Bestimmung zur Abfallvermeidung im<br />

Abfallwirtschaftsgesetz verankert wurde, hat sich für das ARA<br />

System einiges geändert. „Davor konnten wir eigentlich erst<br />

eingreifen, nachdem Abfall entstanden war. Jetzt haben wir die<br />

Möglichkeit, ja sogar die Verpflichtung, dort anzusetzen, wo es<br />

am wirksamsten ist – in den unternehmerischen Prozessen.<br />

Damit können wir die Entstehung von Abfall verhindern bzw.<br />

die Menge reduzieren“, erklärt ARA Vorstand Dr. Christoph<br />

Scharff das erweiterte Aufgabengebiet des ARA Systems.<br />

14<br />

PET-Flaschen, Getränkedosen und Glasflaschen sind heute<br />

wesentlich dünnwandiger und damit ressourcenschonender<br />

als noch vor ein paar Jahren.<br />

FÖRDERUNGSINITIATIVE ABFALLVERMEIDUNG. 2005<br />

initiierte das ARA System die Förderungsinitiative Abfallvermeidung.<br />

Gemeinsam mit der Stadt Wien, dem Land<br />

Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Österreich<br />

unterstützte das ARA System im Jahr <strong>2008</strong> nun bereits zum<br />

vierten Mal kleine und mittlere Unternehmen, aber auch<br />

kommunale Betriebe, Dienststellen und Gebietskörperschaften<br />

bei der Umsetzung von Abfall vermeidenden Maßnahmen.<br />

Von 2005 bis 2007 wurden 48 Projekte mit insgesamt 700.000<br />

Euro unterstützt. Gefördert werden Projekte zur Vermeidung<br />

gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle, die technisch<br />

und wirtschaftlich umsetzbar sind, zu konkreten Abfallvermeidungs<br />

ergebnissen führen, möglichst effizientes Kosten-<br />

Nutzen- Verhält nis aufweisen und sich durch umfassenden<br />

Nachhaltigkeitseffekt auszeichnen.<br />

Fotos: L.M. Hüller / Fotolia.com / Vetropack<br />

Die geförderten Projekte werden mit einem einmaligen<br />

Investitionszuschuss im Ausmaß von bis zu 30 % der abfall -<br />

relevanten Kosten, mindestens jedoch mit 2.000 Euro und<br />

maximal mit 30.000 Euro unterstützt.<br />

PROJEKT QUEVEP. Zur quantitativen Evaluierung von Vermeidungsprojekten<br />

entwickelte Prof. Helmut Rechberger vom<br />

Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft an der TU Wien<br />

ein Modell, um die Vergabekriterien und Zielsetzungen bei<br />

der ARA Förderung zu objektivieren. Seit der Förderungsinitiative<br />

Abfallvermeidung 2007 wird das Modell bereits erfolgreich<br />

eingesetzt.<br />

ARA SYSTEM PREISE. Um Unternehmen, die sich durch<br />

besondere Ressourcenschonung auszeichnen, zu prämieren,<br />

verleiht das ARA System im Rahmen etablierter österreichischer<br />

Preise und Sonderpreise:<br />

• Staatspreis Vorbildliche Verpackung: Mit dem Staatspreis<br />

Vorbildliche Verpackungen würdigt das Wirtschaftsminis -<br />

terium gemeinsam mit dem Lebensministerium außer gewöhnliche<br />

Verpackungslösungen. Das ARA System verleiht<br />

dabei einen Sonderpreis für besonders ressourcenschonende<br />

Verpackungen, über den sich <strong>2008</strong> die<br />

Theodor Fries GmbH für ihre normpalettengerechte<br />

Mehrweg-Transportverpackung „CR 600“ freuen. 2007<br />

ging der Preis an die Teich AG für „Low Seal Lidding“,<br />

eine energiesparende Lösung zur Siegelung von Becherverschlüssen,<br />

2006 an Mosburger, die eine innovative<br />

Transporteinlage für Bordeauxgläser entwickelten und<br />

2005 an Mondi Bags, die mit „ONE“, einen 1-lagigen<br />

und damit materialsparenden Industriesack produzierten.<br />

• Emballissimo: Mit dem Emballissimo zeichnet die österreichische<br />

Papierindustrie jährlich Verpackungen aus, die<br />

einem hohen funktionalen und gestalterischen Anspruch<br />

gerecht werden und zugleich neue und innovative Wege<br />

Mit dem Sonderpreis zum Staatspreis Vorbildliche Verpackung<br />

zeichnet das ARA System innovative ressourcenschonende<br />

Verpackungen aus, wie den 1-lagigen Industriesack ONE<br />

von Mondi Packaging.<br />

Foto: BMWA<br />

ARA System Inside<br />

Die Kartonverpackung von Riedel dient dem Produktschutz<br />

und gleichzeitig als Display und wurde dafür mit dem ARA<br />

Sonderpreis zum Emballissimo ausgezeichnet.<br />

beschreiten. Unter der Patronanz des ARA Systems wird<br />

der „Sonderpreis der Jury“ für eine besonders ressourcenschonende<br />

Verpackungslösung verliehen. <strong>2008</strong> erhielt die<br />

von Rondo Ganahl für Pannobile produzierte „Neuner<br />

Wein box“ den ARA Sonderpreis. 2007 ging die Auszeichnung<br />

an die Spargelverpackung „Feel Good“, die Mosburger<br />

für Sojarei entwickelte, 2006 an Riedel Glas für eine<br />

außergewöhnliche Glasverpackung.<br />

• Phönix: Der Innovationspreis der Abfallwirtschaft wird<br />

jährlich vom Lebensministerium gemeinsam mit dem<br />

Österreichischen Wasser- und Abfallverband verliehen.<br />

Das ARA System unterstützt den Preis bereits seit 2005<br />

und verlieh heuer erstmals einen Sonderpreis „Vermeidung“.<br />

Prämiert wurde „Umpädicus“, ein Ausbildungslehrgang<br />

zum/r qualifizierten Umweltpädagogin, den<br />

Preis. In einem Pilotprojekt wurde von Liese Esslinger<br />

und eco4ward in Kooperation mit vier Abfallwirtschaftsverbänden<br />

und mit finanzieller Unterstützung durch das<br />

Lebensministerium ein berufsbegleitender Lehrgang<br />

zum/zur qualifizierten Umweltpädagogin entwickelt.<br />

Ziel des Lehrganges ist es, die TeilnehmerInnen zu<br />

befähigen, in Kindergärten, Volksschulen und Betreuungseinrichtungen<br />

die Umweltbildung und die ökologische<br />

Betriebsführung unter Einbindung der Kommunen, der<br />

ortsansässigen Betriebe und UmweltexpertInnen miteinander<br />

optimal zu vernetzen.<br />

NACHHALTIGKEITSAGENDA FÜR GETRÄNKEVERPACKUNGEN.<br />

Abfüller, Vertreiber und Importeure von Getränken, Verpackungs<br />

hersteller sowie Betreiber von Sammel- und Verwertungssystemen,<br />

und damit auch das ARA System, erbringen<br />

im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda – auch finanzielle –<br />

Beiträge zur Gewährleistung einer möglichst nachhaltigen<br />

Gestaltung der in Österreich verwendeten Getränkeverpackungen.<br />

Fortsetzung auf Seite 16<br />

15<br />

Foto: Austropapier

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