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C VERDECKTE/SCHLICHTE EINLAGE - gottschalk-rechtsanwaelte.de

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Unternehmensteuerrecht<br />

Sommersemester 2012<br />

Teil E:<br />

Wichtige Son<strong>de</strong>rthemen<br />

<strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Besteuerung<br />

II.<br />

Offene und ver<strong>de</strong>ckte<br />

Einlagen<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 1


GLIEDERUNG: OFFENE UND <strong>VERDECKTE</strong> <strong>EINLAGE</strong>N<br />

A Einführung<br />

1. Übersicht<br />

2. Begriffsabgrenzung<br />

B Offene Einlage<br />

C Ver<strong>de</strong>ckte/Schlichte Einlage<br />

1. Begriffsabgrenzung<br />

2. Behandlung Einlage in BV/MUS<br />

3. Behandlung Einlage in KapGes<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 2


A EINFÜHRUNG [1/5]<br />

1. ÜBERSICHT [1/1]<br />

�<br />

ÜBERSICHT:<br />

von außen:<br />

inhaber-/gesellschafterveranlasst<br />

Offene<br />

Gewinnausschüttungen<br />

Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rungen<br />

von innen:<br />

Gewinne/Verluste<br />

Eigenkapitalmin<strong>de</strong>rungen Eigenkapitalerhöhungen<br />

Ver<strong>de</strong>ckte<br />

Gewinnausschüttungen<br />

Ausbringungen (Min<strong>de</strong>rung Gesellschaftsrechte)<br />

Offene<br />

Einlagen<br />

Ver<strong>de</strong>ckte<br />

Einlagen<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 3


A EINFÜHRUNG [2/2]<br />

�<br />

GRUNDLEGENDE UNTERSCHEIDUNG:<br />

GESELLSCHAFTSRECHTLICHE / SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

<strong>de</strong>s Gesellschafters<br />

(z.B. oE, vE)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

<strong>de</strong>s Gesellschafters<br />

(z.B. Einbringung)<br />

EK-Erhöhung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu geringe Bezüge)<br />

<strong>EINLAGE</strong>-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

<strong>EINLAGE</strong>- +<br />

Keine Folgen<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

* WG = Wirtschaftsgüter; NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 4


A EINFÜHRUNG [2/2]<br />

�<br />

GRUNDLEGENDE UNTERSCHEIDUNG:<br />

GESELLSCHAFTSRECHTLICHE / SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

<strong>de</strong>s Gesellschafters<br />

(z.B. oE, vE)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

<strong>de</strong>s Gesellschafters<br />

(z.B. Einbringung)<br />

EK-Erhöhung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu geringe Bezüge)<br />

<strong>EINLAGE</strong>-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

<strong>EINLAGE</strong>- +<br />

Keine Folgen<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

* WG = Wirtschaftsgüter; NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 5


A EINFÜHRUNG [2/2]<br />

�<br />

GRUNDLEGENDE UNTERSCHEIDUNG:<br />

GESELLSCHAFTSRECHTLICHE / SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

<strong>de</strong>s Gesellschafters<br />

(z.B. oE, vE)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

<strong>de</strong>s Gesellschafters<br />

(z.B. Einbringung)<br />

EK-Erhöhung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu geringe Bezüge)<br />

<strong>EINLAGE</strong>-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

<strong>EINLAGE</strong>- +<br />

Keine Folgen<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

* WG = Wirtschaftsgüter; NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 6


A EINFÜHRUNG [2/5]<br />

2. BEGRIFFSABGRENZUNG [1/4]<br />

�<br />

AUSGANGSPUNKT: § 4 Abs. 1 Satz 7 EStG:<br />

�<br />

�<br />

„Einlagen sind alle Wirtschaftsgüter (Bareinzahlungen und sonstige Wirtschaftsgüter),<br />

die <strong>de</strong>r Steuerpflichtige <strong>de</strong>m Betrieb im Laufe <strong>de</strong>s Wirtschaftsjahres zugeführt hat; einer<br />

Einlage steht die Begründung <strong>de</strong>s Besteuerungsrechts <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>s Gewinns aus <strong>de</strong>r Veräußerung eines Wirtschaftsguts gleich.“<br />

Gegenstand <strong>de</strong>r Einlage (Einlagefähigkeit)<br />

�<br />

�<br />

Wirtschaftsgüter:<br />

Einlagefähigkeit: Wirtschaftsgut muss im rechtlichen, zumin<strong>de</strong>st aber im wirtschaftlichen<br />

Eigentum <strong>de</strong>s Unternehmers stehen und darf kein notwendiges Privatvermögen darstellen<br />

Nutzungen und Leistungen:<br />

�<br />

�<br />

Nutzungsrechte: grundsätzlich einlagefähig, da Wirtschaftsgüter. Voraussetzung ist<br />

allerdings, dass sie <strong>de</strong>m Nutzungsberechtigten eine gesicherte, bewertbare und<br />

übertragbare Rechtsposition verschaffen<br />

Schlichte Nutzungen: nicht einlagefähig (BFH GrS v. 26. 10. 1987, BStBl. II 1988,<br />

348)<br />

� Wür<strong>de</strong>n Nutzungen als einlagefähig behan<strong>de</strong>lt, so wür<strong>de</strong> dies dazu führen, dass<br />

<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Nutzung beruhen<strong>de</strong>, im Betrieb erwirtschaftete Gewinn <strong>de</strong>r<br />

Besteuerung entzogen wird<br />

� Gegenmaßnahme: Aufwandseinlage<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 7


A EINFÜHRUNG [3/5]<br />

2. BEGRIFFSABGRENZUNG [2/4]<br />

�<br />

AUSGANGSPUNKT: § 4 Abs. 1 Satz 7 EStG:<br />

�<br />

�<br />

Gegenstand <strong>de</strong>r Einlage (Einlagefähigkeit)<br />

�<br />

ABGRENZUNG ZUR ENTNAHME:<br />

Einlage ist im Hinblick auf <strong>de</strong>n Einlagegegenstand Gegenstück, aber nicht das<br />

Spiegelbild <strong>de</strong>r Entnahme, da grundsätzlich nur Wirtschaftsgüter, nicht jedoch<br />

Nutzungen einlagefähig sind (letztere sind jedoch entnahmefähig)<br />

Einlagevorgang<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Definition: eine vom Willen <strong>de</strong>s Unternehmers getragene Handlung, durch die <strong>de</strong>r<br />

Widmungswille <strong>de</strong>s Unternehmers klar und <strong>de</strong>utlich erkennbar wird (wie Entnahme)<br />

Betriebliche Zwecke<br />

Einlagewille<br />

� Es muss erkennbar sein, dass <strong>de</strong>r Widmungswille darauf gerichtet ist, das Wirtschaftsgut auf<br />

Dauer betrieblich zu nutzen und zur Verfolgung <strong>de</strong>r Gewinnerzielungsabsicht einzusetzen<br />

(BFH v. 2.12.1982, BStBl. II 1983, 215)<br />

� Beachte: nicht erfor<strong>de</strong>rlich, dass sich <strong>de</strong>r Unternehmer <strong>de</strong>r steuerlichen Konsequenzen <strong>de</strong>r<br />

Zuführung eines Wirtschaftsgutes zum Betriebsvermögen bewusst ist<br />

� Nachweis:<br />

� Tatsächliche betriebliche Nutzung<br />

� Ausweis in <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Buchführung (BFH v. 13.10.1983, BStBl. II 1984, 294)<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 8


A EINFÜHRUNG [4/5]<br />

2. BEGRIFFSABGRENZUNG [3/4]<br />

�<br />

AUSGANGSPUNKT: § 4 Abs. 1 Satz 7 EStG:<br />

�<br />

Son<strong>de</strong>rfälle: Aufwandseinlage, Drittaufwand<br />

�<br />

�<br />

Aufwandseinlage:<br />

Einzelunternehmer die ihm aus <strong>de</strong>r (nicht einlagefähigen) schlichte betrieblichen Nutzung<br />

eines ihm gehören<strong>de</strong>n Wirtschaftsguts <strong>de</strong>s Privatvermögens resultieren<strong>de</strong>n<br />

Aufwendungen - insbeson<strong>de</strong>re die AfA - im Wege einer Aufwandseinlage gewinnmin<strong>de</strong>rnd<br />

geltend machen<br />

Drittaufwand:<br />

Nutzt <strong>de</strong>r Einzelunternehmer dagegen unentgeltlich das Wirtschaftsgut eines Dritten (etwa<br />

<strong>de</strong>s Ehegatten), so kommt eine Berücksichtigung <strong>de</strong>r diesem entstan<strong>de</strong>nen Aufwendungen<br />

(sog. Drittaufwand) nicht in Betracht (BFH v. 20. 9. 1990, BStBl. II 1991, 82; BFH GrS v.<br />

23. 8. 1999, DB 1999, 2087 ff.)<br />

Achtung: Die Abzugsfähigkeit bleibt beim Nutzen<strong>de</strong>n dann erhalten, wenn die<br />

Aufwendungen letztlich von ihm getragen und von <strong>de</strong>m Dritten lediglich vorgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 9


A EINFÜHRUNG [5/5]<br />

2. BEGRIFFSABGRENZUNG [4/4]<br />

�<br />

AUSGANGSPUNKT: § 4 Abs. 1 Satz 7 EStG:<br />

�<br />

Unterschei<strong>de</strong> im Folgen<strong>de</strong>n:<br />

Offene Einlage:<br />

Zuführung in Gesamthandso<strong>de</strong>r<br />

Gesellschaftsvermögen<br />

gegen Gewährung von<br />

Gesellschaftsrechten<br />

Unterscheidung<br />

Ver<strong>de</strong>ckte/schlichte Einlage:<br />

(unentgeltliche) Zuführung<br />

in EU-Betriebsvermögen<br />

o<strong>de</strong>r Gesamthands-/<br />

Gesellschaftsvermögen<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 10


B OFFENE <strong>EINLAGE</strong> [1/2]<br />

�<br />

�<br />

VORBEMERKUNG:<br />

Offene Einlage nur bei MUS o<strong>de</strong>r KapGes <strong>de</strong>nkbar<br />

BEHANDLUNG ALS VERÄUSSERUNGS-/ANSCHAFFUNGSGESCHÄFT<br />

Argument: Tausch WG gegen GesAnteile, § 6 Abs. 6 EStG<br />

�<br />

�<br />

Steuerliche Folgen bei MUS/KapGes:<br />

�<br />

Anschaffung durch MUS/KapGes<br />

Steuerliche Folgen bei <strong>de</strong>m Gesellschafter:<br />

�<br />

Veräußerung an Gesellschaft führt zu Veräußerungsgewinn/-verlust<br />

BEACHTE: Gewinn/Verlust ist nur steuerbar bei Gewinneinkünften,<br />

Spekulationsgeschäft (§ 23 EStG), Veräußerung von Kapitalvermögen<br />

(§ 20 Abs. 2 EStG), Veräußerung wesentlicher Beteiligungen (§ 17<br />

EStG), Veräußerung umwandlungssteuerrechtlich gebun<strong>de</strong>ner<br />

Wirtschaftsgüter (§ 22 UmwStG)<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 11


B OFFENE <strong>EINLAGE</strong> [2/2]<br />

�<br />

PROBLEM: GEGENBUCHUNG AUF RÜCKLAGEKONTEN BEI MUS<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Gesellschaftsrechtlich vermitteln Kapitalrücklagekonten keine Stimm- und<br />

Vermögensrechte, so dass keine „Gesellschaftsrechte“ gewährt wer<strong>de</strong>n<br />

Buchung auf gesamthän<strong>de</strong>risch gebun<strong>de</strong>nen Rücklagekonten sind daher nach<br />

allgemeiner Meinung keine offenen Einlagen<br />

Nach jüngerer Auffassung <strong>de</strong>r Finanzverwaltung vermittelt die Gutschrift auf einem<br />

personengebun<strong>de</strong>nen Kapitalrücklagekonto Gesellschaftsrechte und ist daher wie eine<br />

offene Einlage (Veräußerung/Anschaffung) zu behan<strong>de</strong>ln<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 12


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [1/16]<br />

1. BEGRIFFSABGRENZUNG [1/2]<br />

�<br />

<strong>VERDECKTE</strong> <strong>EINLAGE</strong>:<br />

�<br />

�<br />

Definition:<br />

Zuführung<br />

�<br />

�<br />

eines einlagefähigen Vermögensvorteils<br />

�<br />

�<br />

�<br />

nur solche Vermögensvorteile sind einlagefähig, die zur Erhöhung eines Aktivpostens o<strong>de</strong>r zur<br />

Vermin<strong>de</strong>rung eines Passivpostens führen<br />

�<br />

Beispiele: Zuführung Wirtschaftsgut, For<strong>de</strong>rungsverzicht<br />

Überlassung eines Wirtschaftsguts zur Nutzung o<strong>de</strong>r zum Gebrauch sowie Dienstleistungen<br />

können nicht Gegenstand einer ver<strong>de</strong>ckten Einlage sein<br />

�<br />

Beispiele: unentgeltliche o<strong>de</strong>r teilentgeltliche Nutzungüberlassung o<strong>de</strong>r Darlehensgewährung,<br />

unentgeltliche Dienstleistungen<br />

Ver<strong>de</strong>ckte Einlage hat engeren Anwendungsbereich als ver<strong>de</strong>ckte Gewinnausschüttung!<br />

<strong>de</strong>r seine Ursache im Gesellschaftsverhältnis hat.<br />

�<br />

�<br />

Ist stets anzunehmen, wenn ein Nichtgesellschafter bei Anwendung <strong>de</strong>r Sorgfalt eines or<strong>de</strong>ntlichen<br />

Kaufmanns <strong>de</strong>n Vorteil nicht zugewen<strong>de</strong>t hätte (Drittvergleich; BFH v. 26. 10. 1987, BStBl. II 1988,<br />

348)<br />

Nahestehen<strong>de</strong> Person reicht aus.<br />

� ständige Rechtsprechung <strong>de</strong>s BFH zu ver<strong>de</strong>ckten Einlagen bei Kapitalgesellschaften)<br />

Beispiele:<br />

Unter-Preis-Lieferungen/Leistungen, Über-Preis-Veräußerungen<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 13


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [2/16]<br />

1. BEGRIFFSABGRENZUNG [2/2]<br />

�<br />

<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong>:<br />

siehe oben – Glie<strong>de</strong>rungspunkt A -<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 14


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [3/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [1/9]<br />

�<br />

unentgeltliche ver<strong>de</strong>ckte Einlage:<br />

�<br />

�<br />

Begriff:<br />

�<br />

�<br />

Buchung auf gesamthän<strong>de</strong>risch gebun<strong>de</strong>nem Kapitalrücklagekonto ist immer<br />

unentgeltlich (vgl. Bran<strong>de</strong>nberg, FR 2000, 1716; van Lishaut, DB 2000, 1785)<br />

Problem: Buchung auf personengebun<strong>de</strong>nem Kapitalrücklagekonto ist nach Auffassung<br />

<strong>de</strong>r Finanzverwaltung nicht unentgeltlich!<br />

Unterschei<strong>de</strong>:<br />

aus <strong>de</strong>m steuerlichen<br />

Privatvermögen<br />

<strong>de</strong>s Mitunternehmers<br />

Unentgeltliche<br />

ver<strong>de</strong>ckte Einlage<br />

aus <strong>de</strong>m steuerlichen<br />

Betriebsvermögen<br />

<strong>de</strong>s Mitunternehmers<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 15


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [4/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [2/9]<br />

�<br />

Einlage aus <strong>de</strong>m steuerlichen Privatvermögen:<br />

�<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Einlage bei <strong>de</strong>r Mitunternehmerschaft<br />

� entsprechend <strong>de</strong>n Grundsätzen bei Einzelunternehmen (arg.: unentgeltliche Einlagen und Einlagen<br />

ohne Rechtsträgerwechsel sind wertungsmäßig gleich zu behan<strong>de</strong>ln):<br />

Teilwert<br />

Zwei Werte<br />

möglich<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungs- o<strong>de</strong>r<br />

Herstellungskosten<br />

o<strong>de</strong>r Entnahmewert<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 16


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [5/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [3/9]<br />

�<br />

�<br />

Grundsatz: Teilwert (§ 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG)<br />

�<br />

�<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Einlage mit <strong>de</strong>m Teilwert ist gewährleistet, dass die bis zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r<br />

Eigenkapitalerhöhung eingetretenen Wertän<strong>de</strong>rungen steuerlich nicht erfasst wer<strong>de</strong>n<br />

Teilwert ist grundsätzlich Basis für die Berechnung <strong>de</strong>r Abschreibungen o<strong>de</strong>r eines eventuellen<br />

(späteren) Veräußerungsgewinns<br />

�<br />

�<br />

Beachte: Bei Wirtschaftsgütern, die vor <strong>de</strong>r Einlage zur Erzielung von Einkünften im<br />

Rahmen einer Überschusseinkunftsart genutzt wur<strong>de</strong>n, wird allerdings <strong>de</strong>r Einlagewert um<br />

die bis zur Einlage in Anspruch genommenen Abschreibungen gekürzt (§ 7 Abs. 1 Satz 4<br />

EStG)<br />

Grund: keine doppelte Verrechnung von Anschaffungskosten<br />

Fortgeführte Anschaffungs- o<strong>de</strong>r Herstellungskosten/Entnahmewert als<br />

Obergrenze (§§ 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG)<br />

�<br />

Wird Wirtschaftsgut eingelegt, das vor <strong>de</strong>r Einlage aus einem Betriebsvermögen <strong>de</strong>s<br />

Steuerpflichtigen entnommen wor<strong>de</strong>n ist, tritt an die Stelle <strong>de</strong>r Anschaffungs- o<strong>de</strong>r<br />

Herstellungskosten <strong>de</strong>r Wert, mit <strong>de</strong>m die Entnahme damals bewertet wur<strong>de</strong>, und an die Stelle<br />

<strong>de</strong>s Zeitpunkts <strong>de</strong>s Erwerbs tritt <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r damaligen Entnahme (§ 6 Abs. 1 Nr. 5 Satz 3<br />

EStG)<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 17


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [6/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [4/9]<br />

Erwerb innerhalb<br />

von drei Jahren<br />

vor Einlage<br />

(§ 6 Abs. 1 Nr. 5 Buchst. a<br />

EStG)<br />

Zwei Fälle<br />

<strong>de</strong>r Wertbegrenzung<br />

Einlage von<br />

wesentlichen<br />

Beteiligungen<br />

(§ 6 Abs. 1 Nr. 5 Buchst. b<br />

EStG)<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 18


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [7/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [5/9]<br />

�<br />

�<br />

Zwei Fälle <strong>de</strong>r Wertbegrenzung:<br />

Einlage von Wirtschaftsgütern, die <strong>de</strong>r Steuerpflichtige in <strong>de</strong>n letzten drei Jahren<br />

angeschafft o<strong>de</strong>r hergestellt hat (§ 6 Abs. 1 Nr. 5 Satz 1 Halbs. 2 Buchst. a EStG)<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Zweck: Ersatztatbestand, da schlichte Einlage eines Wirtschaftsguts keine Veräußerung<br />

ist.<br />

Beachte: Wertbegrenzung bedingt, dass im Privatvermögen entstan<strong>de</strong>nen<br />

Wertsteigerungen im gewerblichen Bereich erfasst wer<strong>de</strong>n; Wertverluste, die zwischen<br />

<strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Anschaffung und <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Einlage entstan<strong>de</strong>n sind, bleiben<br />

dagegen ohne steuerliche Relevanz<br />

Bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern sind die Anschaffungs- o<strong>de</strong>r Herstellungskosten um die<br />

Abschreibungen zu kürzen, die auf <strong>de</strong>n Zeitraum zwischen <strong>de</strong>r Anschaffung o<strong>de</strong>r Herstellung<br />

<strong>de</strong>s Wirtschaftsguts und <strong>de</strong>r Einlage entfallen (§ 6 Abs. 1 Nr. 5 Satz 2 EStG)<br />

Einlage von wesentlichen Beteiligungen (§ 6 Abs. 1 Nr. 5 Satz 1 Halbs. 2 Buchst. b EStG)<br />

�<br />

�<br />

Zweck: Ersatztatbestand, da Einlage eines Wirtschaftsguts keine Veräußerung ist (s.o.)<br />

Beachte: Wertbegrenzung bedingt, dass im Privatvermögen entstan<strong>de</strong>nen<br />

Wertsteigerungen im gewerblichen Bereich erfasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Wertverluste, die zwischen <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Anschaffung und <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Einlage<br />

entstan<strong>de</strong>n sind, bleiben dagegen ohne steuerliche Relevanz.<br />

Dies ist jedoch unbillig, da die Wertmin<strong>de</strong>rung im Falle <strong>de</strong>r Veräußerung als<br />

Veräußerungsverlust gemäß § 17 EStG berücksichtigt wor<strong>de</strong>n wäre. Daher: Gewinnmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Berücksichtigung, soweit <strong>de</strong>r Veräußerungsverlust im Rahmen <strong>de</strong>s § 17 Abs. 2 Satz 4 EStG<br />

ausgleichs- und abzugsfähig ist (R 140 Abs. 8 EStR; Billigkeitsregelung).<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 19


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [8/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [6/9]<br />

�<br />

Folgen <strong>de</strong>r unentgeltlichen Einlage für <strong>de</strong>n Mitunternehmer/EU:<br />

�<br />

�<br />

keine Veräußerung (da unentgeltlich)<br />

Ausnahme: Veräußerungsfiktion bei Spekulationsgeschäft (§ 23 Abs.<br />

1 Satz 5 Nr. 1 EStG)<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 20


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [9/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [7/9]<br />

�<br />

Einlage aus <strong>de</strong>m steuerlichen Betriebsvermögen:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Einlage bei <strong>de</strong>r Mitunternehmerschaft<br />

� entsprechend <strong>de</strong>n Grundsätzen bei Einzelunternehmen (arg.: unentgeltliche Einlagen und Einlagen<br />

ohne Rechtsträgerwechsel sind wertungsmäßig gleich zu behan<strong>de</strong>ln):<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Zwingen<strong>de</strong> Buchwertfortführung (§ 6 Abs. 5 Satz 1 EStG)<br />

Da sich die persönliche Zurechnung nicht än<strong>de</strong>rt, sind bei <strong>de</strong>m abgeben<strong>de</strong>n Betrieb die stillen<br />

Reserven nicht aufzulösen.<br />

Bei Prüfung, ob die Besteuerung <strong>de</strong>r stillen Reserven sichergestellt ist, wird ausschließlich auf die<br />

einkommensteuerliche Erfassung abgestellt, die gewerbesteuerliche Behandlung ist ohne Be<strong>de</strong>utung<br />

Folgen <strong>de</strong>r unentgeltlichen Einlage für <strong>de</strong>n Mitunternehmer:<br />

� entsprechend <strong>de</strong>n Grundsätzen bei Einzelunternehmen (arg.: unentgeltliche Einlagen und Einlagen<br />

ohne Rechtsträgerwechsel sind wertungsmäßig gleich zu behan<strong>de</strong>ln):<br />

�<br />

�<br />

eigentlich Entnahmebesteuerung<br />

aber zwingen<strong>de</strong> Fortführung <strong>de</strong>r stillen Reserven, soweit § 6 Abs. 5 EStG greift.<br />

Problem: Überspringen stiller Reserven auf an<strong>de</strong>re Mitunternehmer<br />

�<br />

�<br />

Mit <strong>de</strong>m Zwang zur Fortführung <strong>de</strong>r steuerlichen Buchwerte springen die stillen Reserven auf die<br />

Anteile <strong>de</strong>r übrigen Mitunternehmer über, was im Regelfall nicht gewollt ist<br />

Lösung: Auf<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r stillen Reserven in <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz <strong>de</strong>r Mitunternehmerschaft und<br />

Korrektur über negative steuerliche Ergänzungsbilanz<br />

UStR 2012 [E.II.] © Dr. Paul Richard Gottschalk 21


C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [10/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [8/9]<br />

�<br />

Problem: Veräußerungsgeschäfte gegen unangemessenes Entgelt (I)<br />

Beispiel: Mitunternehmer liefert unter Preis an Mitunternehmerschaft<br />

(Unter-Preis-Lieferung)<br />

voll entgeltliches Geschäft<br />

(entgeltliches Geschäft mit 30/120 = 25 %)<br />

Aufteilung AK: 70*25 % = 17,5<br />

bei Lieferung aus Privatvermögen:<br />

Veräußerungsgewinn: VP 30 ./. AK 17,5 = 12,5<br />

(sofern Vorr. §§ 17, 23 EStG o. § 21 UmwStG erf.)<br />

bei Lieferung aus Betriebsvermögen:<br />

(immer) Veräußerungsgew.: VP 30 ./. AK 17,5 = 12,5<br />

Unter-Preis-Lieferung<br />

(z.B. AK 70, TW/GW 120, VP 30)<br />

voll unentgeltliches Geschäft<br />

(unentgeltliches Geschäft mit 90/120 = 75 %)<br />

Aufteilung AK: 70 *75 % = 52,5<br />

bei Lieferung aus Privatvermögen:<br />

ver<strong>de</strong>ckte Einlage zum TW: 120*75 % = 90<br />

keine Veräußerung (nur § 23 Abs. 1 S. 5 Nr. 1 EStG)<br />

bei Lieferung aus Betriebsvermögen:<br />

Buchwertfortführung (§ 6 Abs. 5 EStG): AK 52<br />

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C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [11/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN BV/MUS [9/9]<br />

�<br />

Problem: Veräußerungsgeschäfte gegen unangemessenes Entgelt (II)<br />

Beispiel: Mitunternehmerschaft liefert über Preis an Mitunternehmer<br />

(Über-Preis-Lieferung)<br />

voll entgeltliches Geschäft<br />

(entgeltliches Geschäft mit 120/150 = 80 %)<br />

Aufteilung AK: 70*80 % =56<br />

bei Lieferung in Privatvermögen o<strong>de</strong>r<br />

Betriebsvermögen:<br />

Veräußerungsgewinn: VP 150*80 % ./. AK 56 = 64<br />

Über-Preis-Lieferung<br />

(z.B. AK 70, TW/GW 120, VP 150)<br />

voll unentgeltliches Geschäft<br />

(unentgeltliches Geschäft mit 30/150 = 20 %)<br />

Aufteilung AK: 70 *20 % = 14<br />

bei Lieferung in Privatvermögen:<br />

ver<strong>de</strong>ckte Einlage in Mitunternehmerschaft zum TW:<br />

150*20 % ./. AK 14 = 16<br />

bei Lieferung in Betriebsvermögen:<br />

verd. Einlage in MUS = 150*20 % ./. AK 14 = 16<br />

(Fortführung AK 14 durch MU, § 6 Abs. 5 EStG)<br />

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C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [12/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN KAPGES [1/5]<br />

�<br />

<strong>VERDECKTE</strong> <strong>EINLAGE</strong>:<br />

�<br />

Behandlung bei <strong>de</strong>r Gesellschaft:<br />

�<br />

�<br />

Bewertung <strong>de</strong>s eingelegten Wirtschaftsguts: immer Teilwert (§ 6 Abs. 1<br />

Nr. 5 EStG analog)<br />

� Beachte: § 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG wird im Wege <strong>de</strong>r teleologischen<br />

Reduktion dahingehend eingeschränkt, dass die dort geregelten<br />

Obergrenzen (i.W. Anschaffungskosten) nicht angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (vgl. BMF-<br />

Schreiben v. 2. 11. 1998, BStBl. I 1998, 1227; BFH v. 11. 2. 1998, BStBl. II<br />

1998, 691)<br />

Gegenbuchung:<br />

�<br />

�<br />

Han<strong>de</strong>lsbilanz: Kapitalrücklage (§ 272 Abs. 4 HGB)<br />

Steuerbilanz: steuerliches Einlagekonto (§ 27 KStG)<br />

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C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [13/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN KAPGES [2/5]<br />

�<br />

Behandlung bei <strong>de</strong>m Gesellschafter:<br />

�<br />

Unterschei<strong>de</strong>:<br />

ver<strong>de</strong>ckte Einlage<br />

aus <strong>de</strong>m steuerlichen<br />

Privatvermögen<br />

Gesellschafter:<br />

ver<strong>de</strong>ckte Einlage<br />

aus <strong>de</strong>m steuerlichen<br />

Betriebsvermögen<br />

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C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [14/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN KAPGES [3/5]<br />

�<br />

Ver<strong>de</strong>ckte Einlage aus <strong>de</strong>m steuerlichen Privatvermögen:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Grundsätzlich keine Veräußerung (da kein Tausch, wie bei<br />

Mitunternehmerschaften)<br />

aber in folgen<strong>de</strong>n Fällen Fiktion einer Veräußerung (Tausch: Ansatz <strong>de</strong>s<br />

gemeinen Werts):<br />

private Spekulationsgeschäfte:<br />

§ 23 Abs. 1 Satz 5 Nr. 2<br />

EStG<br />

Tauschfiktion<br />

(gemeiner Wert)<br />

wesentliche<br />

Beteiligungen:<br />

§ 17 Abs. 1 Satz 2 EStG<br />

einbringungsgeborene<br />

Anteile:<br />

§ 21 Abs. 2 Nr. 4<br />

UmwStG<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Anschaffungskosten <strong>de</strong>r Beteiligung <strong>de</strong>r aufnehmen<strong>de</strong>n Kapitalgesellschaft in<br />

Höhe <strong>de</strong>s gemeinen Werts<br />

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C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [15/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN KAPGES [4/5]<br />

�<br />

Ver<strong>de</strong>ckte Einlage aus <strong>de</strong>m steuerlichen Betriebsvermögen:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Ver<strong>de</strong>ckte Einlage in Kapitalgesellschaft ist grundsätzlich Entnahme<br />

aus Betriebsvermögen<br />

aber § 6 Abs. 6 Satz 2 EStG vorrangig: Veräußerungsfiktion<br />

Ansatz zum Teilwert (analog zur Bewertung auf Gesellschaftsebene:<br />

Korrespon<strong>de</strong>nzprinzip im Betriebsvermögen)<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Anschaffungskosten <strong>de</strong>r Beteiligung an <strong>de</strong>r<br />

aufnehmen<strong>de</strong>n Kapitalgesellschaft in Höhe <strong>de</strong>s Teilwerts<br />

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C <strong>VERDECKTE</strong>/<strong>SCHLICHTE</strong> <strong>EINLAGE</strong> [16/16]<br />

2. BEHANDLUNG <strong>EINLAGE</strong> IN KAPGES [5/5]<br />

�<br />

Problem: Verzicht auf eine nicht mehr werthaltig For<strong>de</strong>rung gegen die<br />

Kapitalgesellschaft<br />

werthaltiger Teil:<br />

Grundsätze <strong>de</strong>r ver<strong>de</strong>ckten<br />

Einlage (s.o.)<br />

Achtung: Einlage = Zufluss!<br />

(vgl. BFH v. 6. 9. 1997, BStBl. II 1998, 307)<br />

Aufteilung<br />

wertloser Teil:<br />

keine Einlage,<br />

son<strong>de</strong>rn laufen<strong>de</strong>r Gewinn<br />

Zuflussfiktion gilt nicht!<br />

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