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Gemeindebrief - Kirchengemeinde Nusse-Behlendorf

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Lange Rede kurzer Schluss. Der Kirchenvorstand hat beschlossen, dass das KU4-Modell in Zukunft nicht aufrecht<br />

erhalten werden kann. Wir haben uns diese Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht und wäre es nur nach dem<br />

„Herzen“ gegangen, hätten alle anders abgestimmt. Aber wir müssen eben die gesamte Gemeindearbeit und unsere<br />

Mitarbeitenden im Blick behalten. Bislang wurde der Unterricht von einem Dreier-Team sowie den Pastoren<br />

vorbereitet und begleitet. Darüber hinaus wurden Eltern in die Gruppenarbeit eingebunden und angeleitet. Diese<br />

Arbeit kann von ehrenamtlichen Laien nicht übernommen werden. Eine theologische Vorbildung ist hier<br />

wünschenswert, wenn nicht sogar Voraussetzung. Fakt ist weiterhin, dass mit der Ausweitung der Schulzeiten in die<br />

Nachmittage hinein und steigender Erwerbstätigkeit vieler Eltern, es in den letzten Jahren schwieriger geworden ist,<br />

die hier erforderliche Bereitschaft in den Familien zur Mitarbeit zu finden.<br />

Ich denke ich kann für den ganzen Kirchenvorstand sprechen, wir sind bedrückt, ein so erfolgreiches<br />

Gemeindearbeitskonzept auslaufen lassen zu müssen, aber wir haben schon in die Zukunft geplant. Wir haben die<br />

Ausbildung von Teamern angefangen. Dies sind konfirmierte Jugendliche, die vom Jugendpfarramt betreut, sich zu<br />

Jugendgruppenleitern fortbilden. Wir werden in Zukunft mit dem Sozialpädagogen Herrn Stute die Arbeit mit<br />

Jugendlichen aufbauen, wir werden die kirchliche Präsenz in den Kindertagesstätten verstärkt in den Blick nehmen,<br />

um auch dort in die Familien hineinwirken zu können. Die Teamer werden in Zukunft in die Konfirmanden-Arbeit mit<br />

eingebunden sein und der Jugendausschuss wird in den kommenden Monaten zusammen mit Herrn Stute und evtl. in<br />

Kooperation mit Nachbargemeinden ein neues und zukunftsfähiges Konzept entwickeln.<br />

Gerne erläutern wir der Gemeinde noch einmal anlässlich der Gemeindeversammlung am 10.06.2012 unsere<br />

Beweggründe und auch unsere Vorstellungen, Ansätze und Pläne.<br />

Simone Siemers<br />

For the sake of fairness (der Fairness halber…)<br />

Ernst Ferstl (geb.1955), österreichischer Lehrer und Dichter, hat einmal gesagt: „Die Achtung voreinander<br />

bestimmt den Umgang miteinander“.<br />

Respekt, Achtung, Akzeptanz, Fairness…in einer Zeit, in der diejenigen, die am lautesten schreien,<br />

Recht bekommen, in der sich Egoismus oft rücksichtslos durchsetzt und in der man gelegentlich den<br />

Eindruck hat, dass ‚Rechthaben‘ Pflicht ist, eskalieren Auseinandersetzungen manchmal in<br />

destruktive Gefechte, bei denen es nur Verlierer geben kann. Dabei sind die christlichen Grundwerte<br />

wie Achtung voreinander, Toleranz, Hilfsbereitschaft, friedliche Konfliktlösung und respektvoller<br />

Umgang miteinander so wichtig. Sie helfen uns, eine Streitkultur zu pflegen, in der wir mit Worten den eigenen Standpunkt<br />

vertreten können, ohne dem Anderen das Recht abzusprechen, dass auch er einen abweichenden Standpunkt<br />

besitzen darf. Streitkultur steht für die Überzeugung, dass der Streit grundsätzlich Positives hervorbringen kann, da er<br />

alte Normen und Fakten in Frage stellt und nach der Möglichkeit von Alternativen Ausschau hält, unabhängig davon<br />

wie nützlich oder angemessen das Bewährte auch ist. Ein Geltenlassen fremder Überzeugungen erfordert es,<br />

weitherzig zu sein und Argumente, die nicht der eigenen Meinung entsprechen, zu tolerieren, ohne die eigenen<br />

Überzeugungen aufzugeben. Toleranz bedeutet die Anerkennung der Tatsache, dass die eigenen Ansichten anderen<br />

nicht aufgezwungen werden dürfen. Viele Schulen bieten deshalb Unterricht in Streitkultur wieder vermehrt an.<br />

In unseren Ganztagessitzungen und kontrovers geführten Beratungen im Kirchenvorstand reden wir<br />

uns oft die Köpfe heiß und führen alle möglichen Argumente für oder gegen eine Entscheidung an.<br />

Dabei versuchen wir fair zu bleiben und die Sache aus der Sicht des anderen zu betrachten, was<br />

natürlich nicht immer leicht ist � Je mehr Herzblut im Spiel ist, desto schwerer fällt ein friedliches<br />

Streitgespräch. Ich bin immer wieder stolz darauf, dass trotzdem am Ende aller Diskussion meistens<br />

ein Beschluss hervorgeht, der mit großer Mehrheit gefasst wird und hinter dem wir gemeinsam stehen.<br />

So auch jetzt, wo wir die Neustrukturierung unserer Konfirmandenarbeit beschlossen haben. Unsere<br />

‚großen‘ Jugendlichen fielen bislang in der Gemeinde schlicht hinten runter. Vielleicht gerade deshalb,<br />

weil der Umgang mit ihnen nicht immer leicht ist und ihre Welt oft meilenweit von der unseren entfernt<br />

zu liegen scheint. Sie kennen sicher den Witz mit den Fledermäusen:…er hat sie konfirmiert und danach<br />

nie wieder gesehen…? Wir wollen die jungen Menschen nach der Konfirmation wieder sehen. In der Kirche, in den<br />

Jugendräumen, und zusammen mit den Jugendlichen unserer Nachbargemeinden. Vielleicht erwachsen daraus, dass<br />

wir den Konfirmandenunterricht in Frage stellen, auch Alternativen, die Leben in unsere Gemeinde bringen.<br />

Auf jeden Fall wünschen wir uns bei der Diskussion um dieses Thema eine friedliche Auseinandersetzung, und<br />

Respekt vor einer Entscheidung, die niemandem von uns leicht gefallen ist. For the sake of fairness.<br />

Ich würde mich freuen, bei der Gemeindeversammlung am 10. Juni, mit vielen von Ihnen ins Gespräch zu kommen.<br />

Petra Müller-Koop<br />

Der Witz mit den Fledermäusen…<br />

Zwei Pfarrer treffen sich und scheinen betrübt. "In meinem Glockenturm hausen Fledermäuse, und die wollen<br />

einfach nicht verschwinden. Obwohl ich die Glocken immer besonders lange läuten lasse, bleiben sie, wo sie<br />

sind.""Bei mir ist es noch schlimmer, bei mir sind die Viecher sogar oben im Schiff. Und wenn Gottesdienst ist,<br />

muss ich die Predigt abkürzen, sonst stürzen sie sich auf die Gläubigen." Kommt frohen Sinnes ein dritter Pfarrer<br />

des Wegs: "Na Kollegen? Ihr seht ja so betreten drein, was ist denn los?" Die beiden klagen ihm ihr Leid:<br />

Fledermäuse. "Hach," sagt der dritte, "die hatte ich auch. Sind aber alle weg!" "Wie weg?" fragen die zwei.<br />

"Wie hast du denn das hingekriegt?" "Ganz einfach. Zuerst habe ich sie getauft, dann hab' ich sie konfirmiert..."

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