Mein Stein, mein Schliff ! Hinweise für ambitionierte Amateur-Schleifer
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Abb. 12 Arbeiten am Polierrad unter Einsatz der Kante: a und c sind Bereiche, in denen der <strong>Stein</strong> nicht aufliegt. Nur im<br />
schmalen Bereich b wird am <strong>Stein</strong> gearbeitet. So ist es möglich, einen hohen Anpressdruck zu erreichen.<br />
Kontrolle über die Poliergüte gibt auch hier wieder der reflektive Blick auf den <strong>Stein</strong>. Das Abbild<br />
der Lampe muss scharfgezeichnet sein. Es sagt uns, ob die maximale Güte erreicht worden ist. Nach<br />
dem bewußten Polieren des Randbereiches stellt sich bei dieser Kontrolle oft schon heraus, dass<br />
auch die Mitte des <strong>Stein</strong>es schon gut oder gar komplett poliert ist. Je nachdem müssen wir im<br />
Inneren Bereich nacharbeiten. Die Polierichtung im Generellen sollte ein Kreuzen darstellen,<br />
vorzugsweise von zwei Seiten in einem spitzen Winkel zu den eventuell vorhandenen Schleifspuren<br />
des vorhergehenden Arbeitsganges. Arbeitet man parallel zu diesen, kann ein Vertiefen der Kratzer<br />
erfolgen. Arbeitet man nur in einer Richtung am <strong>Stein</strong>, können sich ebenfalls Kanäle einer<br />
Vorzugsrichtung des abfließenden Polierfilmes ausbilden. Wahrgenommen werden diese vom Auge<br />
ebenfalls als Kratzer.<br />
Fieber bei der Arbeit ?<br />
Um eine gute Politur zu erzielen, ist es beim <strong>Stein</strong>material Achat wesentlich, während des<br />
abschließenden Polierens Wärme entstehen zu lassen (4). Ich rate beim Bearbeiten einheimischer<br />
Achate oder wertvoller Sammlungsstücke zu einem Erwärmen knapp oberhalb der<br />
Wahrnehmungsgrenze – <strong>mein</strong>e Schüler verstehen hier sehr gut den Begriff „Fieberwärme“. Getestet<br />
wird dies bei größeren <strong>Stein</strong>en mit dem Handballen, bei kleineren <strong>Stein</strong>en empfiehlt sich der Test<br />
mit den noch temperaturempfindlicheren Lippen. Während <strong>mein</strong>er Ausbildung wurden wir dazu<br />
gedrängt, Achatcabochons aus brasilianischem Material weitaus wärmer zu polieren. Ein „zu heiß“<br />
war hier erst erreicht, wenn der deutlich nasereizende Geruch versengten Filzes in der Werkstatt<br />
hing. Durch dieses fast heiße Polieren nehmen Achate die beste Politur an. Die Poliergüte nimmt<br />
auch mit dem abgegebenen Druck zu. Aufgrund ihrer sphärischen Form die eine geringere<br />
Auflagefläche beim Bearbeiten bewirkt, zeigen daher Cabochons und gewölbte Anschliffe einen<br />
meist besseren Glanz als flache Anschliffe.<br />
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