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Mein Stein, mein Schliff ! Hinweise für ambitionierte Amateur-Schleifer

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Dieser Effekt ist natürlich auch wesentlich bei der Handführung kleinerer <strong>Stein</strong>e an schnellaufenden<br />

Trimmsägen geringer Durchmesser (von etwa 10cm bis 18cm Durchmesser bei einer Dicke von<br />

0,75mm bis 1,5mm). (Abb 1) Die Schneidscheiben dieser Sägen müssen sintergebunden sein, da<br />

man sich an anders gebundenen Schneidscheiben beim handgeführten Schnitt schnell verletzen<br />

kann. Eine Schutzbrille ist zwingend erforderlich. Dem unerfahrenen Bearbeiter wird empfohlen,<br />

Schnitte handgeführt nur in Verbindung mit einer geraden Führungsplatte, auf die der <strong>Stein</strong> ohne<br />

umzukippen verschoben werden kann zu schneiden. Der Schnitt soll langsam durchgeführt werden.<br />

Der Vorschub sollte möglichst gerade erfolgen. Am Besten gelingt dies, wenn man die Scheibe nach<br />

einer kurzen handgelenkten Strecke die Richtung selbst vorgeben läßt und nur noch den<br />

notwendigen Andruck herstellt. Gegen Ende des Schnittes reduziert man den Andruck um ein<br />

Reissen des <strong>Stein</strong>es zu vermeiden (Abb. 3 a). Nachdem man Erfahrungen mit dieser Art des<br />

Schneidens gewonnen hat, kann man sich Achatmandeln, die keinen stabilen Ansatz auf der<br />

Trägerplatte erlauben, widmen. Diese hält man während des Schnittes komplett frei in der Hand.<br />

Gegen Ende kann man dann den <strong>Stein</strong> sogar im Schnitt drehen, um ein unvorteilhaftes Abbrechen<br />

zu verhindern.(Abb 3 b)<br />

Abb. 3 verschiedene Arten des handgeführten Sägens: a) handgeführt auf gerader Ebene<br />

b) freigeführt<br />

c) trimmen durch kleine Schnitte und Abschaben<br />

Trimmen formt den Körper<br />

Um einen gerundeten Anschliff oder einen Cabochon vorzuschneiden nutze ich eine freihängende<br />

Schneidscheibe an einem Schnelläufer. Diese Technik wird traditionell von plastischen Graveuren<br />

in Idar-Oberstein verwendet (Abb 3 c). Das Kühlmittel ist bei dieser Arbeit allerdings Wasser – also<br />

ist ein Stressen des <strong>Stein</strong>es unvermeidlich. Der Stress betrifft allerdings nur die ersten 1-2 mm der<br />

<strong>Stein</strong>oberfläche, die in der Folge sowieso noch weggeschliffen wird. Mit dieser technischen<br />

Anordnung ist nicht nur das Zerteilen eine <strong>Stein</strong>es möglich, vielmehr erlaubt sie eine dem<br />

Abschaben ähnliche Vorgehensweise, bei der man sie Scheibe so knapp an der Oberfläche des<br />

<strong>Stein</strong>es führt, daß die zu entfernende Seite in schneller Folge und in kleinen Krümmelchen<br />

absplittert. Schabt man nur geringe Schichtdicken weg, entfällt sogar der eigentlich zu erwartende<br />

Stress im <strong>Stein</strong>. (Abb.4)<br />

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