Gewerbeverband Pöcking
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Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
jeden Tag erreichen uns neue<br />
Horrormeldungen über die<br />
angespannte finanzielle Lage<br />
der öffentlichen Haushalte.<br />
Egal ob Bund, Land, Kreis oder<br />
Gemeinde - die Schere zwischen<br />
Einnahmen und<br />
Ausgaben öffnet sich immer<br />
weiter. Die Verschuldung nimmt<br />
zu. Sparen heißt die Devise.<br />
Streichungen von Leistungen<br />
sind die Folge.<br />
Vor wenigen Tagen verkündete<br />
Bürgermeister Rainer Schnitzler<br />
auf der diesjährigen<br />
Bürgerversammlung: <strong>Pöcking</strong><br />
geht es weiterhin finanziell gut.<br />
Die Grundlage dafür legten<br />
wieder einmal <strong>Pöcking</strong>s<br />
Unternehmen: Alleine in diesem<br />
Jahr spülte die<br />
Gewerbesteuer rund 20 Mio. in<br />
die Gemeindekasse - 11 Mio.<br />
mehr als kalkuliert. Wir alle<br />
profitieren davon - egal ob<br />
durch niedrige Hunde- und<br />
Grundsteuer, Wasser- und<br />
Kanalgebühren, durch ausreichend<br />
Kindergartenplätze oder<br />
einfach nur durch ein verschönertes<br />
Ortsbild. 2004 tätigte die<br />
Gemeinde Investitionen in einer<br />
Größenordnung und Fülle, an<br />
die andere Gemeinden wohl<br />
noch die nächsten zehn Jahre<br />
nicht zu denken wagen werden:<br />
Die neue Bahnbrücke und<br />
die Umgestaltung der Ortsmitte<br />
bilden dabei nur die Spitze<br />
einer beeindruckenden Liste an<br />
Investitionsprojekten.<br />
Man könnte also fast das<br />
Gefühl bekommen, wir leben<br />
auf einer Insel der<br />
Glückseligen.<br />
Doch weit gefehlt: Jemand der<br />
glaubt, <strong>Pöcking</strong> könnte sich<br />
langfristig und vollständig von<br />
den Entwicklungen im<br />
Landkreis, im Freistaat und in<br />
der Republik abkoppeln, verkennt<br />
die Realitäten.<br />
Unternehmer würden sagen,<br />
der Markt ist in deutlich spürbarer<br />
Bewegung. Die Faktoren,<br />
welche uns diese finanzielle<br />
Ausstattung ermöglichen, wolllen<br />
auch gehegt und gepflegt<br />
werden. Der Spitzenreiter ist<br />
immer der Gejagte. Wir dürfen<br />
deshalb nicht stehen bleiben<br />
und unsere Aufmerksamkeit<br />
vernachlässigen.<br />
Kurz: Der Standort <strong>Pöcking</strong><br />
muss weiterhin attraktiver werden.<br />
Dies ist keineswegs nur von<br />
Bedeutung für die<br />
Neuansiedlung von<br />
Gewerbebetrieben. Auch für<br />
ortsansässige Firmen ist die<br />
Weiterentwicklung der<br />
Attraktivität des Standortes<br />
maßgebend. <strong>Pöcking</strong> hat noch<br />
ausreichend Möglichkeiten liebens-<br />
und lebenswerter zu werden.<br />
Wohnen und Arbeiten ist<br />
die richtige Mischung für<br />
<strong>Pöcking</strong>. Insofern ist jedes noch<br />
so kleine Unternehmen für<br />
<strong>Pöcking</strong> wichtig, denn an jedem<br />
Betrieb hängen Arbeitsplätze.<br />
Und wie schwer es ist, ein<br />
neues Unternehmen in <strong>Pöcking</strong><br />
zu etablieren, demonstriert<br />
aktuell der Fall Postagentur. Die<br />
in letzter Zeit abgewanderten<br />
Betriebe seien an dieser Stelle<br />
gar nicht erwähnt.<br />
Was also muss getan werden,<br />
damit <strong>Pöcking</strong> weiter ganz<br />
vorne in der Liga mitspielt? Wie<br />
soll unsere Gemeinde in fünf,<br />
zehn oder fünfzehn Jahren<br />
aussehen? Können wir uns<br />
auch künftig größere<br />
Investitionsprojekte leisten?<br />
Stichwort Bahnhof oder<br />
Mehrzweckhalle. Welche<br />
Rücklagen haben wir für<br />
schlechtere Zeiten gebildet?<br />
Wie sieht die Perspektive unseres<br />
<strong>Pöcking</strong>s aus?<br />
Uns - dem <strong>Gewerbeverband</strong><br />
<strong>Pöcking</strong> - ist es bei allen diesen<br />
Fragen wichtig, dass das Band<br />
zwischen Unternehmen und<br />
Kommune ein Klima gegenseitiger<br />
Vorteile schafft: Auf der<br />
einen Seite steht die Gemeinde,<br />
die eine sichere<br />
Finanzausstattung zur Tätigung<br />
kommunaler Investitionen<br />
benötigt, auf der anderen Seite<br />
stehen die Unternehmen und<br />
somit viele Menschen.<br />
Menschen, die gute<br />
Standortbedingungen erwarten<br />
und auch brauchen.<br />
Was aber gehört zu guten<br />
Standortbedingungen? Die<br />
Frage um die Höhe des<br />
Gewerbesteuerhebesatzes ist<br />
dabei sicherlich ein zentraler<br />
Punkt, keineswegs aber der<br />
einzige. Zu einem nachhaltig<br />
attraktiven Gewerbestandort<br />
zählt zum Beispiel auch die<br />
Frage der Wohnmöglichkeiten.<br />
Wenn <strong>Pöcking</strong> weiter unternehmerisch<br />
wachsen will - und das<br />
muss es zwangsläufig - dann<br />
brauchen wir am Ort<br />
Wohnmöglichkeiten, die es insbesondere<br />
auch jungen<br />
Menschen ermöglichen, sich<br />
hier niederzulassen. Ein<br />
Arbeitsplatz der 200 Meter entfernt<br />
von der Wohnung oder<br />
dem Haus liegt und ein sicherer<br />
Kindergartenplatz 300 Meter<br />
entfernt - das sind<br />
Standortvorteile, die<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
gleichermaßen anziehen beziehungsweise<br />
nachhaltig an<br />
einen Ort binden. Unser Ziel<br />
muss es deshalb sein, Arbeit<br />
erreichbarer und flexibler zu<br />
machen und somit zeitgerechter.<br />
Ein Thema, das den<br />
Gewerbetreibenden seit<br />
Wochen unter den Nägeln<br />
brennt. Schließlich geht es bei<br />
dieser Frage auch um den<br />
Erhalt einer ausgewogenen<br />
Gesellschafts- und<br />
Altersstruktur in den<br />
Ortschaften.<br />
Liebe Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger, Sie sehen, es gibt<br />
genügend anzupacken im<br />
neuen Jahr 2005. Ich bin sicher,<br />
dass wir gemeinsam diese<br />
Herausforderungen bewältigen<br />
Unter uns<br />
3<br />
werden. Damit wir auch Ende<br />
2005 wieder feststellen können:<br />
<strong>Pöcking</strong> geht es gut - uns<br />
geht es gut!<br />
Mein Dank gilt allen<br />
Mitgliedern im<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> für ihre engagierte<br />
Mitarbeit und<br />
Unterstützung, dem<br />
Vorstandsteam, das 2004 wieder<br />
zahlreiche ehrenamtliche<br />
Stunden in die<br />
Verbandstätigkeit investiert hat<br />
und dem Redaktionsteam des<br />
Gemeinde-Boten, das mit großem<br />
Engagement diese<br />
Zeitschrift ermöglicht. Ein großes<br />
Lob gebührt in diesem<br />
Zusammenhang aber auch<br />
Ihnen - egal ob als Leser, gelegentlicher<br />
Redakteur oder<br />
Gewerbetreibender, der mit seiner<br />
Annonce diese Zeitung<br />
unterstützt.<br />
2005 gehen der<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> und die<br />
Redaktion des Gemeinde-Boten<br />
für Sie online. Unter<br />
www.gewerbeverband-poekking.de<br />
und www.gemeindebote-poecking.de<br />
können Sie<br />
sich in naher Zukunft aktuell<br />
und rund um die Uhr über alle<br />
Themen zum Gewerbe in<br />
<strong>Pöcking</strong> informieren. Zwei weitere<br />
kleine Pflänzchen, die sich<br />
hoffentlich ebenfalls langfristig<br />
zu festen Bestandteilen unseres<br />
Gemeindelebens entwickeln<br />
werden.<br />
Ihnen allen wünsche ich eine<br />
besinnliche Adventszeit, ein<br />
gesegnetes Fest und einen<br />
fröhlichen Rutsch ins Jahr<br />
2005.<br />
Michael Scheunert<br />
1. Vorsitzender<br />
Bund der Selbständigen/<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Pöcking</strong>