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weil die neuen Glocken die verbliebene kleine übertönt hatten, konnte bestellt werden. „Hundert Jahre erschallte der Klang dieser Glocken über das Kirchdorf in die anderen Parzellen Wolfurts.“ Nicht nur diese in der pfarrchronik versammelte Geschichte erzählt von der Besonderheit der Wolfurter pfarrer und ihrer pfarrgemeinschaft. In der zeit des Wiederaufbaus nach 1945 hätten die damals noch Jungen Unglaubliches zuwege gebracht, sagt richard Eberle. Maßgeblich war damals das Wirken von kaplan Gisinger. „Gemeinsam probten und spielten die Jugendlichen Theater. Die Buben bauten dafür die Kulissen, die Mädchen nähten die Kostüme. Die Pfarrjugend gründete einen eigenen Chor und ein Orchester mit Bläsern und Streichern. Eine Gruppe von Chorknaben sang an Weihnachten und anderen Festen in der Kirche. Ausflüge und Unterhaltungsabende für Buben und Mädchen wurden organisiert und fanden regen Zulauf.“ Seine eigenen kindheitserinnerungen an die pfarre in den 1960er und 70er Jahren hat der 49jährige richard Eberle in die letzten drei kapitel der chronik eingearbeitet. Er habe damals gar nicht mitbekommen, dass er eigentlich eine revolutionäre zeit des Umbruchs aufgrund des zweiten Vatikanischen konzils erlebt habe. Im zuge der arbeit an dem Buch habe er sich aber daran erinnert, dass sich einige alte Menschen aus dem Dorf geweigert hätten, in die „moderne“ kirche zu gehen und stattdessen lieber den Umweg nach Schwarzach genommen hätten. Neben seinen akribischen archivrecherchen hat richard Eberle auch zahlreiche Gespräche mit zeitzeugen geführt, um – wie er sagt – „ein Gefühl zu bekommen und zusammenhänge korrekt zu erkennen“. Über Geschehnisse im 20. und 21. Jahrhundert zu schrei ben, ohne jemanden zu verletzen, sei nicht leicht gewesen, gibt er offen zu. andererseits habe er es abgelehnt, Wahrheiten „umzudeuteln“. Etwa das „Verhältnis“ zwischen dem zwischen 1939 und 1946 in Wolfurt tätigen pfarrer Wilhelm Brunold und einem Großteil seiner pfarrgemeinde, das sich recht unerfreulich entwickelte, da dieser eine Beziehung mit einer Flüchtlingsfrau pflegte. „Bürgermeister Hinteregger meldete das Problem (...) dem bischöflichen Ordinariat in Feldkirch und bat um Rat. In der Hoffnung, die Sache damit zu lösen, erwirkte er, dass der Bregenzer Bezirkshauptmann Dr. Seeberger die Aufenthaltsgenehmigung für die Flüchtlingsfrau nicht verlängerte. Sie wurde nach Deutschland abgeschoben.“ pfarrer Brunold verließ daraufhin über Nacht die pfarrgemeinde. leicht verständlich, aber niemals plakativ hat richard Eberle in der mit schönen Fotografien versehenen chronik „pfarre Wolfurt St. Nikolaus“ die Geschichte der pfarre im landesgeschichtlichen kontext dargestellt: vom Streit der klöster und Grafen um kirchliche pfründe über die Entstehung des politischen katholizismus im 19. Jahrhundert und die kirche im Nationalsozialismus bis in die heutige zeit. pfarre Wolfurt st. Nikolaus 1512 - 2012 geschichte und geschichten aus 500 Jahren Das lesenswerte Buch ist zum preis von 32 Euro im gemeindeamt Wolfurt, in der Buchhandlung teutsch in Wolfurt, sowie über pfarrbuch.wolfurt@gmx.at erhältlich.
Ing. Lukas Gmbh · Kesselstraße 11 · A-6922 Wolfurt · www.lukasgmbh.at · Telefon +43 (0) 5574 864 86 - 0 BAUEN SIE IHR HEIM INNOVATIV UND NACHHALTIG... Nachrüsten im Altbau – gewerblich oder privat. Platzsparende Anlagen, Nutzung von Sonnen-, Erd- & Grundwasser-Energie. VERTRAUEN SIE 30 JAHREN ERFAHRUNG! ... UND SPAREN SIE BIS ZU 50% IHRER ENERGIE- UND HEIZKOSTEN! <strong>Marktplatz</strong><strong>Hofsteig</strong> 20 | 21
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