Marktplatz Hofsteig
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Er DEN Bart GEScHaUt<br />
Mandarinen, Nüsse, Nikolaus und natürlich der krampus – das gehört zu einem<br />
ordentlichen 6. Dezember. Der sogenannte Einkehrbrauch, bei dem die beiden<br />
Gesellen in die Stuben kommen, ist bei uns seit Mitte des 17. Jahrhunderts<br />
verbreitet. Während der Nikolaus die braven kinder beschenkte, sollte der knecht<br />
ruprecht oder krampus die unartigen kinder bestrafen.<br />
aber wie sieht es mit den beiden mittlerweile aus? Wie werden Nikolaus und<br />
krampus in Wolfurts Stuben aufgenommen? <strong>Marktplatz</strong> <strong>Hofsteig</strong> besuchte die<br />
beiden und fragte nach.<br />
t & F: BB<br />
<strong>Marktplatz</strong> <strong>Hofsteig</strong>: Seit wann seid ihr zwei schon<br />
als Nikolaus und krampus unterwegs?<br />
Nikolaus: Seit 8 Jahren gehe ich als Nikolaus, davor<br />
war ich zwei Jahre krampus. Ich bin also sozusagen<br />
befördert worden.<br />
knecht ruprecht: So genau weiß ich das gar nicht,<br />
heuer dürfte es das 8. oder 9. Mal sein.<br />
MpH: Was ist für euch der Grund, immer wieder mitzumachen?<br />
N: aus Spaß! Es ist interessant und auch irgendwie<br />
witzig zu sehen, wie nervös und voller Vorfreude die<br />
kinder bereits warten.<br />
kr: Es ist jedes Jahr wieder ein sehr schöner und lustiger<br />
Nachmittag. Und da wir mittlerweile ein bisschen<br />
zu alt sind, dass der Nikolaus zu uns kommt, gehen wir<br />
halt selber als Nikolaus und knecht ruprecht. außerdem<br />
finde ich, dass es ein sehr schöner Brauch ist, der<br />
nicht verloren gehen sollte.<br />
MpH: Wie lange dauert so ein Einsatz? Macht ihr das<br />
ehrenamtlich?<br />
N: Das ist ganz unterschiedlich. In Wolfurt sind es<br />
zwischen zehn und zwölf Häuser, die einem zugeteilt<br />
werden. Insgesamt sind 13 Nikoläuse und krampusse<br />
unterwegs, so teilt sich das gut auf und ist an einem<br />
tag machbar. Ja, das ist ehrenamtlich. aber nach getaner<br />
arbeit gibt es ein Essen als Dankeschön, bei dem<br />
wir den abend gemütlich ausklingen lassen.<br />
MpH: Wie ist es, wenn man die kleidung anzieht?<br />
N: Inzwischen ist es ein wenig zur routine geworden.<br />
aber wenn man zu einer neuen Familie geht, kommt<br />
doch hin und wieder eine gewisse Nervosität auf.<br />
kr: Man schlüpft in diesem Moment in eine ganz andere<br />
rolle. als knecht ruprecht hat man ja nur eine<br />
Nebenrolle, deshalb hält sich bei mir die Nervosität in<br />
Grenzen, die Vorfreude überwiegt ganz klar.<br />
MpH: Wie trägt sich das kostüm?<br />
N: Es ist grundsätzlich bequem, nur der Bart ist ein<br />
wenig lästig. aber ohne geht es nicht.<br />
kr: Der Bart ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig!<br />
Da bin ich schon froh, wenn man den abends wieder<br />
weglegen kann.<br />
MpH: Wie werden Nikolaus und krampus empfangen?<br />
Sagen die kinder noch Gedichte auf?<br />
N: Das ist von Familie zu Familie unterschiedlich. Meistens<br />
wird man von einer runde, z.B. mit oma und opa<br />
oder anderen Verwandten gespannt erwartet. Wir hatten<br />
jedoch auch schon auftritte, bei denen wir nicht<br />
so freudig aufgenommen wurden. Wenn beispielsweise<br />
der Fernseher daneben läuft, oder die leute nicht<br />
zuhören, wenn man redet, dann ist man froh, wieder<br />
gehen zu können.<br />
Ja doch, Gedichte werden hin und wieder aufgesagt.<br />
Manchmal wird auch ein lied vorgespielt oder eine<br />
zeichnung übergeben.<br />
<strong>Marktplatz</strong><strong>Hofsteig</strong> 4 | 5