zekazin 1/2010 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
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Du gehst nun schon seit über 10 Jahren in die Physiotherapie.<br />
Gibt es auch Motivationsschwierigkeiten?<br />
Wie hilft dir die Physio?<br />
Layla: Ich gehe immer gerne in die Physiotherapie. Im Fitness-Center<br />
gehen wir aufs Laufband, machen Tempoläufe,<br />
üben das Stehen und kümmern uns um den Muskelaufbau.<br />
Am Sonntag gehe ich auch regelmässig mit meiner<br />
Mutter ins Fitness. Allerdings sollte ich selber noch mehr<br />
machen, aber da bin ich oft zu bequem dazu. Trotzdem ist<br />
mein grosses Ziel, einmal ohne Stöcke laufen zu können.<br />
Warum kam es zum Entscheid, künftig aufs gemeinsame<br />
Schwimmen mit der Klasse zu verzichten?<br />
Welches waren die Aufgaben unserer Klassenassistenz,<br />
die dich früher im Schwimmen begleitete?<br />
Layla: Die Klassenassistentin hat mich im Einzelunterricht<br />
im Schwimmen gefördert. In der 2. Sek hatte es dann aber<br />
während unserer Lektion über 40 Kinder im Hallenbad,<br />
da hatte es schlicht keinen Platz mehr für den Einzelunterricht.<br />
Der Stundenplan liess es nicht zu, die Stunde zu<br />
verschieben. Dafür kann ich jetzt während dieser Lektion<br />
in den Förderunterricht.<br />
Die Integration von Layla in die Regelschule ist ganz<br />
offensichtlich geglückt. Welche Voraussetzungen<br />
glauben Sie, waren dafür massgeblich verantwortlich?<br />
Was würden Sie anderen Eltern raten?<br />
Eltern: Layla ist eine sehr positive und offene Person. Das<br />
war und ist bestimmt eine sehr gute Voraussetzung. Zu-<br />
Irene Fuchs*<br />
Während der Primarschulzeit benötigte Layla im<br />
Schwimmunterricht Unterstützung. Bis der Transport zur<br />
Schwimmhalle und der Ablauf der Schwimmstunde geklärt<br />
waren, übernahm ich diese Aufgabe. Später wurde<br />
Layla von einer Klassenassistentin mit Halliwick-Ausbildung<br />
begleitet. Seit einem Jahr kann Layla schwimmen.<br />
Eine Klassenassistentin, die Layla bei besondern Schulanlässen<br />
begleitet, war nie erforderlich, die Eltern übernahmen<br />
diese Aufgabe. Dies geschah immer im Einverständnis<br />
mit der jeweiligen Klassenlehrperson.<br />
Beim Standortgespräch im letzten Schuljahr blieben einige<br />
Fragen bezüglich Laylas Probleme in Mathe unbeantwortet.<br />
Um genauer hinschauen zu können, begann<br />
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dem wurden uns nie Steine in den Weg gelegt, weder von<br />
<strong>zeka</strong> noch von den Regelschulen oder der Stadt Baden.<br />
Unsere Wünsche wurden immer ernst genommen und<br />
umgesetzt. Es ist schwierig, anderen Personen einen Rat<br />
zu geben. Wir glauben, dass eine positive Haltung und<br />
offene Kommunikation hilft. Zudem braucht es ein selbstbewusstes<br />
Auftreten in Bezug auf die Behinderung.<br />
Welches sind deine Zukunftspläne, Layla?<br />
Layla: Nach der Schule möchte ich ein Jahr ins Ausland<br />
gehen, nach Brasilien und dort portugiesisch lernen. Dank<br />
meiner Mutter verstehe ich die Sprache bereits recht gut.<br />
Danach möchte ich Haustechnikplanerin im Bereich Sanitär<br />
lernen.<br />
Laylas Unterstützung durch den Heilpädagogischen Beratungs- und<br />
Begleitdienst von <strong>zeka</strong><br />
ich mit Layla wöchentlich zu arbeiten. Es stellte sich<br />
heraus, dass Layla aufgrund feinmotorischer Schwierigkeiten<br />
Werkzeuge wie z.B. Geodreieck oder Zirkel nicht<br />
wie gefordert nutzen kann. Hier setzt die wöchentliche<br />
Förderstunde an. Gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer<br />
Reto Eglauf, den Eltern und Layla erarbeiteten wir einen<br />
Nachteilsausgleich im Fach Geometrie. So wird heute<br />
in diesem Fach primär Laylas Wissen geprüft und nicht<br />
ausschliesslich ihre motorischen Fertigkeiten bzw. ihre<br />
motorischen Leistungen.<br />
Der Heilpädagogische Beratungs- und Begleitdienst von<br />
<strong>zeka</strong> ist im ganzen Kanton <strong>Aargau</strong> tätig.<br />
*Irene Fuchs ist Heilpädagogin im Ambulatorium Baden.