E-Book Wirtschaftsjournal Dezember 2011
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18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Höhepunkte der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
Von der Idee zum Unternehmen<br />
Ein gut durchdachter Businessplan ist die Grundlage für jede Existenzgründung<br />
Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland gab das Gründernetzwerk<br />
Saxeed potenziellen Gründern am 14. und 15.<br />
November die Möglichkeit, mit Existenzgründern, erfahrenen<br />
Unternehmern und potenziellen Geldgebern ins Gespräch<br />
zu kommen. Schnell wurde den Besuchern der Veranstaltung<br />
klar: Selbstständig zu sein, bedeutet weit mehr als<br />
sein eigener Chef zu sein. Zunächst einmal braucht es eine<br />
Idee mit Potenzial.<br />
Die Idee – Grundstein der Gründung<br />
„BASS steht für Begleitung. Assistenz. Souverän. Sicher",<br />
erklärt Susanna Riedel den Namen ihres Unternehmens.<br />
Gemeinsam mit zwei ehemaligen Arbeitskollegen hat sie<br />
im Mai <strong>2011</strong> die BASS Unternehmensservice GmbH gegründet.<br />
Die drei Jungunternehmer sind persönlicher Assistent<br />
ihrer Kunden, begleiten sie auf Geschäftstermine und koordinieren<br />
und erledigen für sie kleinere und größere Aufgaben<br />
und Projekte. Neben der Idee für den Erfolg eines Unternehmens<br />
sind auch andere Faktoren ausschlaggebend, wie<br />
Ivo Harzdorf, Beteiligungsmamager beim TGFS Technologiegründerfonds<br />
Sachsen für die Region Südwestsachsen,<br />
weiß: „Zunächst einmal muss die Idee innovativ sein und<br />
Wachstumspotenzial haben. Außerdem sollte die Gründung<br />
der Region, in der sie erfolgt, Nutzen bringen." Auch die<br />
persönliche Eignung ist eine wichtige Voraussetzung. „Eigenschaften<br />
wie Mut, Risikobereitschaft, Selbstbewusstsein,<br />
Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent sind nur<br />
einige der Wesenszüge, die einen Unternehmer auszeichnen<br />
sollten", so Uwe Thuß, Geschäftsführer der Büroland<br />
GmbH. Doch mit der Idee und dem Talent zum Führen allein<br />
ist es nicht getan.<br />
Der Businessplan – Rückgrat der Idee<br />
Mit dem Businessplan legt der Existenzgründer den Grundstein<br />
für sein Unternehmen. Darin werden die Teilpläne wie<br />
Mehr Nutzen als Naseputzen<br />
Im Rahmen der bundesweiten Gründerwoche rief die<br />
Dresdner Gründungsinitiative der Technischen Universität,<br />
dresden exists, die Studierenden auf, in einer Woche so viel<br />
Wert wie möglich mit der ausgehändigten Packung Papiertaschentücher<br />
zu generieren. Neben den Taschentüchern<br />
konnten auch weitere Hilfsmittel verwendet werden, solan-<br />
zum Beispiel der Produktions-,<br />
Finanz-, Personal- und Marketingplan<br />
zusammengefasst.<br />
„Die Qualität dieser Unterlagen<br />
entscheidet darüber, ob<br />
die Gründungen erfolgreich<br />
verlaufen oder nicht", weiß<br />
Dr. Jenz Otto, Geschäftsführer<br />
der Technologie Centrum Chemnitz<br />
GmbH (TCC), aus Erfahrung.<br />
Mit günstigen Konditionen<br />
und dem Herstellen wichtiger<br />
Kontakte unterstützt das<br />
TCC pro Jahr 10 bis 15 technologieorientiere Startups und<br />
Existenzgründer, die mit einem ausgefeilten Konzept überzeugen.<br />
„Außerdem ist das Management sehr wichtig und<br />
wird häufig unterschätzt", so Ivo Harzsdorf. „Der technische<br />
Vorteil der Geschäftsidee kann morgen schon wieder<br />
überholt sein. Deshalb sind die Nachhaltigkeit der Idee und<br />
ein gutes Team besonders wichtig, wenn es um die Vergabe<br />
von Finanzierungen geht." Das sei auch der Grund,<br />
warum viele Ideen, die Gründerwettbewerbe gewinnen, am<br />
Ende keine Finanzierung erhalten. „Die Finanzierung der<br />
eigenen Idee ist immer schwer. Deswegen muss man als<br />
Existenzgründer immer wieder überzeugen und nie den<br />
Glauben an die eigene Idee verlieren", weiß Uwe Thuß, der<br />
seit 21 Jahren Geschäftsführer ist und mehrere Unternehmen<br />
gegründet hat. „Deshalb kann ich jedem nur raten der<br />
gründen will: Kämpfen Sie und verlieren Sie nie ihr Ziel aus<br />
den Augen!"<br />
Fazit der Experten: Mit der Idee allein lässt sich noch<br />
kein Unternehmen gründen. Entscheidend sind ein durchdachter<br />
Businessplan mit einer starken Marketingstrategie<br />
und Durchhaltevermögen bei der Umsetzung.<br />
Stefanie Rudolph<br />
ge die Taschentücher im Zentrum der Wertschöpfung standen.<br />
Die Ideen sollten so kreativ wie möglich sein und der<br />
Begriff Wert sollte von den Teams monetär, künstlerisch,<br />
sozial oder ökologisch interpretiert werden. Als Dokumentation<br />
des Handelns diente eine Internetplattform.<br />
Im Mai <strong>2011</strong> sind Monique Pöhnitzsch,<br />
Tobias Hübner und Susanna Riedel mit<br />
der BASS Unternehmensservice GmbH<br />
in die Selbständigkeit gestartet.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.saxeed.net<br />
www.existenzgründer.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121801<br />
Die besten Teams können auf der<br />
KarriereStart am 20. Januar 2012<br />
ihre Ideen vor einer Jury zu präsentieren.<br />
wirtschaftsjournal.de/id11121802