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Nr. 36 Globaler Wandel aus Sicht der Wirtschaft - klimazwei

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3.1 Rohstoffverknappung<br />

Kein industrieller Produktionsprozess ist ohne Einsatz von Rohstoffen denkbar.<br />

Rohstoffe stellen wichtige Produktionsfaktoren dar. In <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen<br />

Produktionsfaktorensystematik wird zwischen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen<br />

unterschieden. Unter Rohstoffen sind Materialien zu verstehen, die als Grundstoffe<br />

in den Produktionsprozess eingehen, ihre Eigenschaften än<strong>der</strong>n und Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Produkte werden. Hilfsstoffe wie beispielsweise Leim, Kleber o<strong>der</strong><br />

Nägel gehen ebenfalls in die Produktion ein. Die Unterscheidung zwischen Roh-<br />

und Hilfsstoffen dient vor allem zur Erklärung produktions- und kostenorientierter<br />

Sachverhalte auf einzelwirtschaftlicher Ebene. Betriebsstoffe wie etwa Energie<br />

werden im Produktionsprozess verbraucht, ohne jedoch Bestandteil <strong>der</strong> Produkte<br />

zu werden.<br />

In volkswirtschaftlicher Hinsicht werden unter Rohstoffen generell die von<br />

<strong>der</strong> Natur bereitgestellten Materialien verstanden, also nicht o<strong>der</strong> kaum bearbeitete<br />

Materialien, die in industrielle Be- und Verarbeitungsprozesse als Grundstoffe<br />

eingehen. Hierfür ist auch <strong>der</strong> Ausdruck „natürliche Ressourcen“ üblich<br />

(Ströbele, 1987, 1). Die natürlichen Ressourcen lassen sich nach verschiedenen<br />

Kriterien wie „regenerierbare natürliche Ressourcen“ (wie etwa Holz, Pflanzen<br />

und Trinkwasser), „nicht regenerierbare natürliche Ressourcen“ (wie etwa<br />

Kupfer, Eisen, Aluminium, Erdöl und Erdgas) und „Stromressourcen“ (wie etwa<br />

Sonnenenergie und Erdwärme) typologisieren (Ströbele, 1993, 1828 f.).<br />

Vor dem Hintergrund des weltweit zunehmenden Verbrauchs an natürlichen<br />

Ressourcen wird die Frage kontrovers diskutiert, ob die Bestände tatsächlich<br />

bereits stark abgenommen haben. Bei <strong>der</strong> Beurteilung dessen spielen vor allem<br />

drei Faktoren eine wesentliche Rolle: „die jährlichen Extraktionsmengen, die<br />

geschätzten Gesamtvorräte und die erfor<strong>der</strong>liche Minimum-Reichweite dieser<br />

Vorräte“ (Müller-Wenk, 2003, 1). Während die gegenwärtigen jährlichen Extraktionsmengen<br />

aufgrund <strong>der</strong> guten Datenbasis als relativ unstrittig anzusehen sind,<br />

gehen bei den an<strong>der</strong>en beiden Größen die Meinungen weit <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>. Vor allem<br />

bezüglich <strong>der</strong> Gesamtvorräte liegen keine sicheren Daten vor. Des Weiteren gibt<br />

es auch keine objektiven Fakten zur Festlegung und Beurteilung <strong>der</strong> minimalen<br />

Reichweite <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen. Für die „Ressourcen-Pessimisten“ sind<br />

die Abbauraten im Verhältnis zu den Restbeständen zu groß, während für die<br />

„Ressourcen-Optimisten“ die Bestände immer noch nahezu unerschöpflich sind<br />

(Müller-Wenk, 2003, 1). Diese Kontroverse zeigt sich nach Müller-Wenk auch<br />

bei an<strong>der</strong>en ressourcenbezogenen Fragestellungen wie zum Beispiel bei <strong>der</strong><br />

Kompensationsmöglichkeit <strong>der</strong> abnehmenden Ressourcenbestände durch gleichzeitig<br />

zunehmende Wissens- und Sachkapitalbestände.

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