Nr. 36 Globaler Wandel aus Sicht der Wirtschaft - klimazwei
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sehen sie hier in <strong>der</strong> Frage, wie die Peripherie gestärkt werden kann. Dabei geht<br />
es zum Beispiel um den Ausbau <strong>der</strong> ländlichen Infrastruktur o<strong>der</strong> um die gezielte<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen außerhalb <strong>der</strong> Städte.<br />
3.5 Wasserversorgung und -entsorgung<br />
Kein an<strong>der</strong>es Thema ist so vielfältig wie das Thema Wasser. Wasser stellt als<br />
Grundnahrungsmittel eine lebensnotwendige Basis für das menschliche Dasein<br />
dar und ist zudem ein unverzichtbarer Produktionsfaktor für Landwirtschaft und<br />
Industrie. Es gilt als Macht- und Konfliktfaktor. Wasser hat nicht nur eine ökologische,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine technologische, gesellschaftliche, politische und<br />
ökonomische Dimension – und ist somit letztendlich ein universales Thema, eine<br />
globale Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung. Vor diesem Hintergrund ist Wasser Objekt wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen, politischer Auseinan<strong>der</strong>setzungen und gesellschaftlicher<br />
Debatten (Bardt, 2006b, 5). Wer sich mit einem solch umfassenden Thema<br />
beschäftigt, muss dabei notwendigerweise auf einige <strong>aus</strong>gewählte Aspekte fokussieren<br />
(Gaidetzka, 1996, 7).<br />
Jenseits von regionalen Unterschieden und von Meinungsdifferenzen bezüglich<br />
<strong>der</strong> bestehenden Wasserreserven und ihrer Verfügbarkeit gilt Wasser auf globaler<br />
Ebene als eine <strong>der</strong> zunehmend knapper werdenden natürlichen Ressourcen (Lee,<br />
2003, 9). Nicht alle Weltbewohner haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die<br />
Ursachen für die steigenden Wasserprobleme sind vielfältig und reichen von<br />
einem kontinuierlich wachsenden Bedarf, <strong>der</strong> Zunahme von Wasserverbrauch<br />
und -verschmutzung über die ungleichmäßige Verteilung auf <strong>der</strong> Erde und das<br />
ungebremste Bevölkerungswachstum bis hin zu Armut, regionalen Konflikten<br />
und politischen Fehlentscheidungen (Becker/Grünewald, 2003, 11; Hoffmann,<br />
2002, 8). Angesichts ihrer enormen Auswirkungen wird die Gefahr <strong>der</strong> Wasserknappheit<br />
immer wie<strong>der</strong> als dringendstes globales Problem diskutiert. Diese<br />
Gefahr bezieht sich insbeson<strong>der</strong>e auf Län<strong>der</strong> mit einem begrenzten Bestand an<br />
verfügbarem Trink- und Grundwasser sowie auf heiße Regionen mit wenig Regen,<br />
in denen die künstliche Bewässerung in <strong>der</strong> Landwirtschaft durch das Grund- und<br />
Oberflächenwasser erfolgt (Bardt, 2006b, 5). Wasserprobleme in quantitativer<br />
Hinsicht zeigen sich nicht nur in Form von mangeln<strong>der</strong> Verfügbarkeit und Wasserknappheit<br />
(etwa durch extreme Trockenheit in Afrika), son<strong>der</strong>n auch in Form<br />
von steigenden Wassermengen und Wasserüberfluss, die zu Hochwasser und<br />
Überflutungen (etwa in Bangladesch) mit erheblichem Schaden für Menschen<br />
und Umwelt führen.<br />
Global betrachtet stellen nicht nur Wasserknappheit sowie Überschwemmungen<br />
gravierende Probleme dar; es ergeben sich auch zahlreiche Probleme, die sich