Eine Branche sieht grün S. 10 - Parken ohne Ende?
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Im Fokus<br />
Kosten (Richtwerte) Konventionelle Garage Mechanische Garage<br />
Errichtungskosten 13.500 bis 18.000 18.000 bis 25.000<br />
(in Euro pro Stellplatz)<br />
Betriebskosten<br />
(in Euro pro Stellplatz 25 45<br />
und Monat)<br />
Generelle Kostenschätzung<br />
ge Rampen ins erste Garagengeschoss. Die<br />
Baudurchführung wird durch geringe Ab-<br />
stände zur angrenzenden Bebauung er-<br />
schwert und birgt erhebliche Risken in sich.<br />
• Mechanische Garagen<br />
Mechanische Garagen sind in den letzten<br />
zehn Jahren stärker ins Blickfeld gerückt,<br />
realisiert wurden derartige Garagen ange-<br />
sichts der hohen Kosten allerdings nur in<br />
Sonderfällen. Ab 15 m Straßenbreite ist<br />
dieser Garagentyp machbar.<br />
Kosten<br />
Da die Umlegungskosten für Einbauten<br />
und die Wiederherstellung der Straßen-<br />
oberfläche mehr als 50 Prozent der Gara-<br />
genbaukosten betragen können, sollten<br />
Standorte mit folgenden Einbauten ver-<br />
mieden werden:<br />
• Profilkanäle 70 / <strong>10</strong>5 cm und größer<br />
• Transportleitungen für Wasser und Gas<br />
• Fernwärmeleitung<br />
• Starkstromleitungen<br />
• Kabelkanäle<br />
Unabhängig davon beträgt der Kosten-<br />
anteil für Einbautenumlegungen bei kon-<br />
ventionellen Garagen mindestens 30 %,<br />
bei mechanischen Garagen 25 %. Die Er-<br />
richtungs- und Betriebskosten der unter-<br />
suchten Garagentypen sind hoch, aller-<br />
dings sind mechanische Garagen deutlich<br />
teuer.<br />
Für betriebswirtschaftliche Überlegun-<br />
gen ist bei mechanischen Garagen die kür-<br />
zere Lebensdauer wesentlicher Investiti-<br />
onsteile zu beachten. Dies und die<br />
höheren Betriebskosten erfordern jeden-<br />
falls ein spezifisches Finanzierungsmodell.<br />
Garagen unter Stadtstraßen sind – be-<br />
trachtet man die Wiener Gründerzeitvier-<br />
tel – nur in Sonderfällen zweckmäßig: die<br />
hohen Kosten für Einbautenumlegungen<br />
16 <strong>Parken</strong> aktuell · Juni 20<strong>10</strong><br />
und die geringen Straßenbreiten beeinflus-<br />
sen die Wirtschaftlichkeit negativ, was be-<br />
sondere Finanzierungsmodelle erfordert.<br />
Für Wohnsammelgaragen mit begrenzten<br />
Tarifen dürften derartige Garagen ökono-<br />
misch nicht darstellbar sein. Nur dort, wo<br />
ein hoher Anteil von Kurzparkern zu er-<br />
warten ist und keine alternativen Standor-<br />
te verfügbar sind, können Garagen im<br />
Straßenraum sinnvoll sein. ■<br />
Der Autor<br />
Dipl.-Ing. Dr. Werner Rosinak trug<br />
beim 14. EPA-Kongress in Wien eine<br />
Präsentation zu diesem Thema vor.<br />
Auf dem zugehörigen Handout basiert<br />
dieser Fachbeitrag. Rosinak ist Ge-<br />
schäftsführer der Rosinak & Partner<br />
Ziviltechniker GmbH in Wien, die sich<br />
intensiv mit Verkehrsplanung befasst.<br />
Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten<br />
unter anderem ein Verkehrskonzept<br />
für Wien und Vorarlberg sowie ein Ge-<br />
neralverkehrsplan Österreich.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.rosinak.at