1997 - Fachgebiet Hochspannungstechnik - Schering-Institut
1997 - Fachgebiet Hochspannungstechnik - Schering-Institut
1997 - Fachgebiet Hochspannungstechnik - Schering-Institut
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<strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong><br />
für <strong>Hochspannungstechnik</strong> und Hochspannungsanlagen<br />
Universität Hannover<br />
UNIVERSITÄT<br />
HANNOVER<br />
<strong>1997</strong>
Anschriften:<br />
<strong>Institut</strong> für <strong>Hochspannungstechnik</strong> und Hochspannungsanlagen - <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong> - ( 3103 *) )<br />
Universität Hannover<br />
Callinstraße 25 A<br />
30167 Hannover<br />
Telefon: 0511/762-2703<br />
Telefax: 0511/762-2726<br />
E-Mail : schering@mbox.si.uni-hannover.de<br />
WWW: http://www.unics.uni-hannover.de/schering<br />
Zum <strong>Institut</strong> gehörige zusätzliche Gebäudeteile:<br />
Mehrzweckgebäude ( 3408 *) ), 9. Etage, Appelstraße 9 A<br />
Parkhaus ( 3201 *) ), Nienburger Straße 17<br />
*) siehe Lageplan im Anhang<br />
Mitarbeiter des <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong>s (von links):<br />
Dipl.-Ing. Peter Werle, Brigitte Kirsch, Dr.-Ing. Claus-Dieter Ritschel, Dipl.-Ing. Thomas<br />
Koschnitzki, Dipl.-Ing. Jürgen Gärtner, Claus-Dieter Hasselberg, Prof. Dr.-Ing. Ernst<br />
Gockenbach, Erich Semke, Dipl.-Ing. Dirk Wenzel, Ralf Drewes, Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Hossein Borsi, MsEE Weerapun Rungseevijitprapa, Dipl.-Ing. Matthias Krins, Dipl.-Ing.<br />
Ralf Kotte, Patrick Ozou
Liebe Freunde des <strong>Schering</strong>-lnstitutes,<br />
mit dem Jahresbericht <strong>1997</strong> möchten wir Ihnen einen Überblick über die aktuellen Lehr- und<br />
Forschungstätigkeiten sowie die wichtigsten Ereignisse am <strong>Schering</strong>-lnstitut geben.<br />
Die seit Jahren andauernde schwierige finanzielle Situation des Landes Niedersachsen zeigt<br />
sich nun in voller Wirkung. Neben der zentralen, zeitlich befristeten Stellensperre müssen zum<br />
Erbringen der finanziellen Auflagen weitere Mitarbeiterstellen vorübergehend unbesetzt<br />
bleiben. Zusätzlich werden für verschiedene Maßnahmen innerhalb des Landes und der<br />
Universität Stellen von den Fachbereichen bzw. den <strong>Institut</strong>en eingefordert, so daß in den<br />
nächsten Jahren mit einem weiteren Rückgang der personellen Ressourcen am Fachbereich zu<br />
rechnen ist. Aufgrund der Förderung von Forschungsvorhaben durch den Arbeitskreis<br />
industrielle Forschung und die Europäische Union konnten wir für verschiedene<br />
Forschungsgebiete neue Mitarbeiter im vergangenen Jahr gewinnen.<br />
Am 01. Mai hat Herr<br />
Dipl.-Ing. Klaus Hackemack<br />
seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter begonnen. Er wird sich mit der Auswertung<br />
von Stoßspannungsimpulsen und der Teilentladungsmessungen an Hochspannungskabeln vor<br />
Ort im Zusammenhang mit dem Alterungsverhalten von vernetztem Polyethylen (VPE)<br />
beschäftigen.<br />
Am 01. Juli hat Herr<br />
Dipl.-Ing. Peter Werle<br />
seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter begonnen. Er wird auf dem Gebiet der<br />
mathematischen Behandlung von digitalisierten Meßwerten bei der Stoßspannungsprüfung<br />
und der Teilentladungsmessung an Transformatoren vor<br />
Auswerteverfahren und Störunterdrückungsmethoden arbeiten.<br />
Am 01. November hat Herr<br />
Ort im Hinblick auf<br />
Dipl.-Ing. Ralf Kotte<br />
seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter begonnen. Er wird sich mit dem Verhalten<br />
von Reaktionsharzformstoffen mit erhöhter Temperaturbeständigkeit beschäftigen und damit<br />
das seit vielen Jahren bearbeitete Forschungsgebiet der festen Isolierstoffe weiter vertiefen.<br />
Erfreulicherweise hat sich der leichte Anstieg der Anfängerzahlen fortgesetzt, eine<br />
Trendwende im Bereich der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge ist aber leider trotz<br />
vieler Maß- nahmen noch nicht zu erkennen. Es ist jedoch zu hoffen, daß mit der Verstärkung<br />
der Informationstechnik, der Fachbereich hat dies in seinem Namen "Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik" bereits zum Ausdruck gebracht, mit der Konzentration auf zentrale<br />
Studienrichtungen und mit der Reform der Studien- und Prüfungsordnungen wieder mehr<br />
Schülerinnen und Schüler für das Ingenieurstudium gewonnen werden können. Der bereits<br />
eingetretene Engpaß bei der Nachfrage nach Absolventen wird sich in den nächsten Jahren<br />
noch verstärken, so daß für die Zukunft sehr gute Berufsaussichten im Ingenieurbereich zu<br />
erwarten sind.<br />
Die Bewertung der Leistungen in Lehre und Forschung wird stärker institutionalisiert. Es ist<br />
dabei zu hoffen, daß objektive Kriterien für die Bewertung gefunden werden und daß diese<br />
Kriterien den jeweiligen Bedingungen des Faches bzw. des Fachbereiches angepaßt werden.<br />
Alle Mitarbeiter des <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong>es stehen daher im Rahmen ihrer Forschungsaufgaben im<br />
engen Kontakt mit dem entsprechenden Partner in der Industrie und den Forschungseinrichtungen,<br />
so daß neben der Betreuung in der Lehre auch aktuelle und interessante<br />
Forschungsaufgaben für die Studierenden im Rahmen der Studien- und Diplomarbeiten zur<br />
Verfügung stehen.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Partnern in der Industrie sehr herzlich für die gute<br />
Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem<br />
Arbeitskreis industrielle Forschung, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, der<br />
Alexander von Humboldt Stiftung sowie allen Freunden des <strong>Institut</strong>es gilt ebenso mein Dank<br />
für die Unterstützung durch Forschungsmittel, Spenden, Prüfaufträge und Anregungen.<br />
Ich wünsche Ihnen auch im Namen von Prof. Beyer und allen Mitarbeitern des <strong>Institut</strong>es<br />
Gesundheit, Erfolg und Zufriedenheit,<br />
Hannover, im Juni 1998<br />
Prof. Dr.- Ing. E. Gockenbach
Inhaltsübersicht Seite<br />
1 Personelle Besetzung des <strong>Institut</strong>es 1<br />
2 Lehre<br />
2.1 Vorlesungen, Übungen und Laboratorien 2<br />
2.2 Studienarbeiten 5<br />
2.3 Diplomarbeiten5<br />
2.4 Exkursionen 7<br />
3 Forschung 8<br />
4 Veröffentlichungen und Vorträge 33<br />
5 Mitarbeit in Fachgremien und Verbänden sowie bei Tagungen 39<br />
6 Ereignisse und Kontakte 41<br />
7 Gastwissenschaftler 45<br />
Anhang<br />
Technische Ausstattung<br />
Lageplan<br />
1 Personelle Besetzung des <strong>Institut</strong>s<br />
- 1 -<br />
<strong>Institut</strong>sdirektor: Prof. Dr.-Ing. Ernst GOCKENBACH<br />
Emeritus: Prof. em. Dr.-Ing. Manfred BEYER<br />
Privatdozent: Prof. Dr.-Ing. habil. Rainer v. OLSHAUSEN<br />
Lehrbeauftragter: Dr.-Ing. Rainer BITSCH<br />
Geschäftszimmer: Frau Lisa BECKER<br />
Akademischer Direktor: Prof. Dr.-Ing. habil. Hossein BORSI<br />
Akademischer Rat: Dr.-Ing. Claus-Dieter RITSCHEL<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Knut DUMKE (bis 31.12.)<br />
Dipl.-Ing. Jürgen GÄRTNER<br />
Dipl.-Ing. Klaus HACKEMACK (ab 01.05.)<br />
Dipl.-Ing. Thomas KOSCHNITZKI<br />
Dipl.-Ing. Ralf KOTTE (ab 01.11.)<br />
Dipl.-Ing. Matthias KRINS<br />
Dipl.-Ing. Karsten STRASSBURG (bis 30.09.)<br />
Dipl.-Ing. Dirk WENZEL<br />
Dipl.-Ing. Peter WERLE (ab 01.07.)<br />
Gastwissenschaftler: MsEE Weerapun RUNGSEEVIJITPRAPA<br />
Chulalongkorn Universität, Bangkok, Thailand<br />
Technische Assistentin: Frau Brigitte KIRSCH<br />
Dr.-Ing. Oscar CACHAY<br />
Universidad Nacional del Callao, Lima, Peru<br />
Werkstatt: Feinmechaniker-Meister Karl-Heinz MASKE<br />
Claus-Dieter HASSELBERG<br />
Erich SEMKE<br />
Ralf DREWES<br />
Auszubildender: Patrick OZOU
2 Lehre<br />
2.1 Vorlesungen, Übungen, Laboratorien<br />
Prof. Dr.-Ing. E. Gockenbach<br />
- 2 -<br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong> I WS TV 2<br />
Anwendung, Erzeugung und Messung hoher Wechsel-, Gleich- und Stoßspannungen,<br />
Transformatorkaskaden - Gleichrichterschaltungen zur Spannungsvervielfachung -<br />
Elektrostatische Generatoren - Erzeugung von Stoßspannungen - Stoßspannungsvervielfachungsschaltungen<br />
- Funkenstrecken - Elektrostatische Spannungsmesser -<br />
Kapazitive, ohmsche und gemischte Spannungsteiler - Methoden zur Berechnung<br />
elektrostatischer Felder - Durchschlag von Gasen<br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong> II SS TV 2<br />
Durchschlag flüssiger Isolierstoffe - Elektrischer Durchschlag, Wärmedurchschlag und<br />
Erosionsdurchschlag fester Isolierstoffe - Einflußgrößen auf die Durchschlagspannung -<br />
Dielektrisches Verhalten flüssiger und fester Isolierstoffe - Dielektrische Messungen -<br />
Teilentladungsmessungen<br />
Hochspannungsgeräte WS TV 2<br />
Ein- und Ausschaltvorgänge in Netzen, Betrachtung der dabei auftretenden Überbeanspruchungen<br />
- Funktionsweise und Bauform verschiedener Hochspannungsschalter -<br />
SF6-Anlagen - Strom- und Spannungswandler und ihr Verhalten bei Wanderwellen -<br />
Hochspannungskabel - Spannungsdurchführungen und -ausleitungen - Konstruktion,<br />
Dimensionierung und Betriebsverhalten von Hochspannungs-Leistungskondensatoren -<br />
Ableiter<br />
Isolierstoffe der Elektrotechnik SS TV 2<br />
Physikalische Grundlagen - Elektrisches und dielektrisches Verhalten von Isolierstoffen<br />
und Isolierstoffsystemen wie z.B. Epoxidharzen, Polyesterharzen, Papier, Isolierölen,<br />
chlorierten Biphenylen (PCB), Ersatzflüssigkeiten für PCB, Papier-Öl-Dielektrikum,<br />
hochpolymeren Kunststoffen und Isoliergasen<br />
Grundlagen der Elektrotechnik I WS TV 2<br />
(für Maschinenbauer)<br />
Physikalische Größen, Einheiten, Gleichungen - Grundbegriffe der Elektrotechnik -<br />
Eigenschaften von Widerständen - Elektrische Feldgrößen, Berechnung elektrischer<br />
Felder, Kondensatoren - Energie und Kräfte im elektrischen Feld - Magnetische<br />
Feldgrößen, Berechnung magnetischer Felder - Induktionsgesetz - Gleichstromkreise -<br />
Mathematische Mittel zur Beschreibung elektrischer Vorgänge<br />
Grundlagen der Elektrotechnik II SS TV 2<br />
(für Maschinenbauer)<br />
Wechselstromkreise - Reihenschaltung, Parallelschaltung - Leistungsumsatz - Schwingkreise<br />
- Ausgleichsvorgänge - Mehrphasensysteme - Drehstromsystem, Leistung im<br />
Drehstromsystem - Nicht sinusförmige periodische Vorgänge - Elektrische Meßsysteme<br />
- Energiewandlung - Gleichstrommaschine, Synchronmaschine, Asynchronmaschine -<br />
Elektrische Antriebe - Energieübertragung, Komponenten der Energieübertragung -<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Mit Assistenten:<br />
- 3 -<br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong> I (Übungen) WS TU 1<br />
Kaskadenschaltung zur Erzeugung hoher Wechselspannungen - Gleichrichterschaltungen<br />
zur Spannungsvervielfachung - Stoßspannungsschaltungen - Messung hoher<br />
Wechselspannungen - Feldberechnung von verschiedenen geometrischen Anordnungen<br />
Hochspannungsgeräte (Übungen) WS TU 1<br />
Berechnung und Darstellung von Schaltvorgängen in linearen Stromkreisen - Berechnung<br />
statischer und dynamischer Lichtbogenkennlinien - Abschaltung von<br />
Stromkreisen unter Berücksichtigung der Vorgänge im Schalter - Dimensionierung von<br />
SF6-isolierten Anordnungen unter Berücksichtigung festigkeitsmindernder Einflüsse -<br />
Dimensionierung von Spannungswandlern und Durchführungen - Berechnung der<br />
Feldverteilung in Kon- densatordielektrika<br />
Grundlagen der Elektrotechnik I (Übungen) WS TU 1<br />
(für Maschinenbauer)<br />
Berechnung physikalischer Größen - Berechnung des elektrischen Feldes verschiedener<br />
geometrischer Anordnungen - Berechnung elektrischer Ladungen und der Kräfte auf<br />
Ladungen im elektrischen Feld - Berechnung magnetischer Kreise mit und ohne<br />
Luftspalt - Anwendung des Induktionsgesetzes - Berechnung von<br />
Widerstandsnetzwerken<br />
Grundlagen der Elektrotechnik II (Übungen) SS TU 1<br />
(für Maschinenbauer)<br />
Umwandlung von linearen Netzwerken mit Ersatzspannungs- und Ersatzstromquellen -<br />
Wirkungsgrad - Mittelwert, Gleichrichtwert, Leistung nichtsinusförmiger Spannungen<br />
und Ströme - Wechselstromkreise mit variabler Frequenz - Graphische Addition<br />
sinusförmiger phasenverschobener Spannungen mit unterschiedlicher Amplitude -<br />
Berechnung von Impedanzen in Wechselstromkreisen - Schein-, Blind- und<br />
Wirkleistung in Wechselstromkreisen - Kompensation in Wechselstromkreisen -<br />
Berechnung von Wechselstromnetzwerken - Aufladung eines Kondensators mit<br />
Gleichspannung - Symmetrische Drehstromnetze, Stern/Dreieck-Umwandlung<br />
Hochspannungslaboratorium I SS EU 4<br />
Erzeugung und Messung hoher Gleichspannungen - Messung hoher<br />
Wechselspannungen - Erzeugung von Stoßspannungen und Aufnahme von<br />
Stoßkennlinien - Der elektrische Durchschlag in Gasen - Bestimmung der<br />
Durchschlagspannung von festen Isolierstoffen - Verlustfaktormessungen an<br />
verschiedenen Isolierstoffen bei 50 Hz - Ausmessung von elektrischen Feldern -<br />
Bestimmung der Durchschlagspannung von Mineralöl<br />
Hochspannungslaboratorium II WS EU 4<br />
Untersuchungen an einem Modell einer 1500 km langen 220-kV-Hochspannungsfreileitung<br />
- Berechnung und Messung des Übersetzungsfaktors eines Hochspannungstransformators<br />
bei kapazitiver Last - Oszillographische Untersuchungen von Stoßspannungen<br />
an einem Transformatormodell und an verschiedenen Teilern - Verlustfaktormessungen<br />
bei verschiedenen Frequenzen an geerdeten Objekten - Messung von Teilentladungen in<br />
einer Reuse - Entladungsformen an Isolierstoffen beim unvollkommenen Durchschlag -<br />
Einsatz eines Mikrocomputers in der Hochspannungsmeß- und Versuchstechnik -<br />
Externer Laborversuch<br />
Kolloquium über hochspannungstechnische Probleme SS, WS Co 2
Prof. Dr.- Ing. habil. H. Borsi<br />
- 4 -<br />
Hochspannungsmeßtechnik I WS TV 1<br />
Analoge und digitale Meßwerterfassung in der <strong>Hochspannungstechnik</strong> - Grundlagen,<br />
Aufbau und Funktionsweise von Meßsystemen - Probleme der elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit - Schirmung und Filterung<br />
Hochspannungsmeßtechnik II SS TV 1<br />
Verlustfaktor- und Teilentladungsmeßtechnik - 0,1-Hz-Meßtechnik - Messung hoher<br />
schnellveränderlicher Ströme - Probleme und Besonderheiten bei der Messung von<br />
hohen Gleich-, Wechsel- und Stoßspannungen<br />
Dr-.Ing. R. Bitsch<br />
Hochspannungsschaltanlagen und Leitsysteme I WS TV 1<br />
Energiewirtschaftliche Einführung - Grundlagen der Schaltertechnik - Beanspruchung,<br />
Bemessung, Prüfung - Schaltgeräte für Wechselstrom<br />
Hochspannungsschaltanlagen und Leitsysteme II SS TV 1<br />
Schaltanlagen für Wechselstrom - Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) -<br />
Statische Kompensatoren - Leitsysteme<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. R. v. Olshausen<br />
Hochspannungs- und Hochleistungskabel WS TV 2<br />
Es werden die physikalischen, werkstoff- und fertigungstechnischen Grundlagen von<br />
Mittel-, Hoch- und Höchstspannungskabeln mit den heute gebräuchlichen Dielektrika<br />
(PVC, vernetztes Polyethylen, imprägniertes Papier sowie SF6 als Isoliermedium für<br />
Rohrgasstrecken) und deren Betriebseigenschaften behandelt. Weitere Schwerpunkte<br />
der Vorlesung bilden die für die verschiedenen Kabelarten geeigneten Garnituren<br />
(Endver- schlüsse und Muffen), deren Aufgaben, Funktionsweise, Kontruktion und<br />
Fertigung sowie die im Rahmen der Entwicklung und Qualitätssicherung von Kabeln<br />
und Garnituren erforderlichen elektrischen Prüfungen mit den dabei angewendeten<br />
Meßmethoden.<br />
2.2 Studienarbeiten<br />
Bearbeitungszeit: ca. 3 Monate<br />
2.3 Diplomarbeiten<br />
Bearbeitungszeit : 6 Monate<br />
- 5 -<br />
Bellroth, Klaus:<br />
Aufbau und Inbetriebnahme einer Versuchseinrichtung<br />
zur Prüfung von Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherungen<br />
in<br />
Kabelgarnituren<br />
Funk, Helge:<br />
Untersuchungen an feldsteuernden Beschichtungen<br />
auf Basis von Siliciumcarbid<br />
Lübbers, Jan:<br />
Untersuchungen zum Gasungsverhalten<br />
von Isolierflüssigkeiten<br />
Röttger, Klaus:<br />
Aktualisierung und Erweiterung einer Programmbibliothek<br />
zur Messung und Verarbeitung<br />
von Teilentladungskenngrößen<br />
Stirl, Tobias:<br />
Messung von Teilentladungen und Vergleich<br />
der Übertragunsfunktionen verschiedener<br />
Transformatoren<br />
Antonischki, Jörn:<br />
Influence of Metal Inclusions on the<br />
Breakdown Strength of Model Cables<br />
von den Benken, Ulrich:<br />
Der Einfluß von Teilentladungen auf die<br />
elektrische Festigkeit von imprägnierten<br />
Isolierpapieren
- 6 -<br />
Berndsen, Martin:<br />
Untersuchung der elektrischen Eigenschaften<br />
von porösen Isolierstoffen am<br />
Beispiel von Sand<br />
Brünen, Rainer:<br />
Auswertung von Stoßspannungen<br />
Fiedeldey, Michael:<br />
Entwicklung und Aufbau einer synthetischen<br />
Prüfeinrichtung für Hochspannungs<br />
und Hochstromuntersuchungen<br />
Galler, Björn:<br />
Bestimmung der Überschlagspannung<br />
von GFK-Stäben unter Öl mit<br />
definierten Oberflächenfehlstellen<br />
Gehrs, Heinrich:<br />
Bestimmung des Feuchteeinflusses auf<br />
die Überschlagspannung von GFK-<br />
Stäben unter Öl<br />
Kotte, Ralf:<br />
Überschlagfestigkeit von verschiedenen<br />
Feststoffmaterialien unter Öl bei Wechselund<br />
Stoßspannungsbeanspruchung<br />
Lindkämper, Holger:<br />
Entwicklung eines zentralen Energiemanagement-Kontrollsystems<br />
für Dienstleistungen<br />
unter Einbeziehung Technischen<br />
Gebäudemanagements<br />
Pöschel, Orleff:<br />
Einfluß einer Fehlstelle auf die Überschlagspannung<br />
von GFK-Stäben unter<br />
Öl bei verschiedenen Rußgehalten<br />
Werle, Peter:<br />
Entwicklung und Realisation von auf<br />
Fuzzy-Logik basierenden Clusteranalysemethode<br />
auf einem Rechnersystem mit<br />
integriertem digitalen Signalprozessor<br />
2.4 Exkursionen<br />
- 7 -<br />
06.02. Studentenexkursion nach Lehrte mit Besichtigung des Umspannwerkes und<br />
des Lastverteilers der PreussenElektra und Durchführung eines Schaltversuches<br />
im Rahmen des Hochspannungslaboratoriums II
3 Forschung<br />
3.1 Arbeitsgebiete<br />
Feste Isolierstoffe<br />
- 8 -<br />
Die elektrischen Eigenschaften von vernetztem Polyethylen (VPE) im Hinblick auf die<br />
Zusam-mensetzung des Werkstoffes (homopolymer, copolymer) und der Qualität der<br />
Leitschichten (glatt, superglatt), das Alterungsverhalten von VPE bei elektrischer, thermischer<br />
und mechanischer Beanspruchung und das Verhalten der Reaktionsharzformstoffe bei<br />
erhöhter Temperatur stehen im Vordergrund der Untersuchungen von festen Isolierstoffen.<br />
Ziele dieser Vorhaben sind die Klärung der Alterungsmechanismen im VPE zur Bewertung der<br />
Restlebens-dauer der Isolierung und die Ertüchtigung der Reaktionsharzformstoffe für die<br />
Anwendung in einem höheren Temperatur- und Leistungsbereich.<br />
Flüssige Isolierstoffe<br />
Die Substitution PCB-haltiger Isolierflüssigkeiten durch andere flüssige Isolierstoffe steht im<br />
Vordergrund dieses Arbeitsgebietes. Dabei sind nicht nur die Untersuchungen der elektrischen<br />
Eigenschaften der reinen Flüssigkeit von Bedeutung, sondern auch deren Mischungen mit<br />
geringen Anteilen von Mineralöl, wie sie sich beim Austausch von PCB-haltigem Mineralöl<br />
durch andere Flüssigkeiten ergeben. Diese Untersuchungen werden von der DFG in einem<br />
Einzelantrag unterstützt. Die Arbeiten mit flüssigen Isolierstoffen werden im Hinblick auf das<br />
Monitoring von Transformatoren durch Gasanalyse und Untersuchungen des Teilentladungsverhaltens<br />
ergänzt.<br />
Teilentladungsmeßtechnik<br />
Die Teilentladungsmessung kann in zwei große Anwendungsgebiete unterteilt werden. Die<br />
Teilentladungsmessung während der Prüfung im Werk oder vor Ort als Bestandteil der<br />
Qualitätssicherung und die Teilentladungsmessung während des Betriebes zur Bestimmung<br />
des Zustandes des Betriebsmittels. Die Aufgaben der Meßtechnik sind für die beiden<br />
Anwendungs-gebiete sehr ähnlich, indem die Unterdrückung von Störsignalen eine<br />
wesentliche Aufgabe darstellt. Über diese Methode hinausgehende Möglichkeiten der<br />
Teilentladungserkennung sind die Anwendung von Mustererkennungsverfahren durch z. B.<br />
neuronale Netze. Da die Erschei-nungsformen der Teilentladungen zum Teil gerätespezifisch<br />
sind, werden z. Z. neben der Erhöhung der Empfindlichkeit der Teilentladungsmessung<br />
Untersuchungen an Transformatoren und Hochspannungskabeln durchgeführt.<br />
In elektrischen Einrichtungen der Diagnosetechnik werden häufig hohe Frequenzen der<br />
Speisespannung benötigt. Bedingt durch die bessere kapazitive Kopplung wird die<br />
Teilentladungserfassung im Vergleich zu 50-Hz Spannungsversorgung erheblich erschwert, so<br />
daß eine Trennung zwischen Nutz- und Störsignal noch dringender ist. Zusätzlich stören die<br />
Teilentladungssignale das Ergebnis der Messungen, so daß nicht nur aus Gründen der<br />
Qualitätssicherung der Isolierstoffertigung die Teilentladungserfassung und Ortung von großer<br />
Bedeutung ist. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Teilentladungsmeß- und Ortungssystems<br />
in festen Isolierstoffen für hohe Frequenzen, wobei neben der Spannungseinspeisung<br />
auch die Stromeinspeisung berücksichtigt werden muß.<br />
Hochspannungsprüftechnik<br />
- 9 -<br />
Im Rahmen der Normenarbeit für digitale Meßwerterfassungssysteme und der Auswertung<br />
von digital aufgezeichneten Stoßspannungen und Stoßströmen werden Verfahren erarbeitet,<br />
die eine einfache und robuste Auswertung für stoßförmigen Verlauf zulassen.<br />
Im Rahmen eines EU-Forschungsvorhabens werden die verschiedenen, in der Praxis<br />
angewandten Auswerteverfahren zusammengetragen und verglichen. Unter Berücksichtigung<br />
der für das Prüfergebnis physikalisch relevanten Parameter sollen Vorschläge für die<br />
Auswertung der gemessenen Stoßspannungen und die derzeit gültigen Vorschriften erarbeitet<br />
werden. Wichtig ist bei diesem Vorhaben die Einbeziehung der für die verschiedenen Geräte<br />
(Transformatoren, Kabel, Schaltanlagen, Freiluft) wichtigen Parameter (Stirnzeit,<br />
Scheitelwert, Überschwingen) und das Einbringen der Erfahrungen aus den in der Praxis<br />
angewandten Auswerteverfahren.<br />
Monitoring<br />
Die Überwachung von elektrischen Betriebsmitteln (Monitoring) nimmt in ihrer Bedeutung<br />
immer stärker zu, da durch das Monitoring eine Erhöhung der Betriebssicherheit erreicht<br />
werden kann und in Zukunft eine stärkere Belastung der Betriebsmittel erwartet wird. Die<br />
Anforderungen an die Erfassungssysteme sind hohe Zuverlässigkeit und Einsatz unter<br />
Betriebsbedingungen. Ausgehend von diesen Randbedingungen sind Parameter zu ermitteln,<br />
aus denen auf eine Veränderung des Betriebsmittels und eine mittelbare oder unmittelbare<br />
Beeinträchtigung der Betriebstüchtigkeit geschlossen werden kann. Die zur Zeit laufenden<br />
Untersuchungen beschränken sich im wesentlichen auf zwei Betriebsmittel, kunststoffisolierte<br />
Hochspannungskabel und gasisolierte Schaltanlagen. Dabei steht bei den Hochspannungskabeln<br />
die Erkennung von Wasser im Schirmbereich und die Erkennung der Entwicklung von<br />
sogenannten Wasserbäumchen im Vordergrund. Bei den gasisolierten Schaltanlagen liegt der<br />
Schwerpunkt in der frühzeitigen Erkennung von Teilentladungen unter verschiedenen<br />
Bedingungen wie Feuchtigkeit, Druck und Alterungsverhalten der eingesetzten Isolierstoffe.<br />
Elektromagnetische Verträglichkeit und Blitzschutz<br />
In diesen Arbeitsgebieten sind Untersuchungen an Blitzschutzeinrichtungen hinsichtlich ihrer<br />
Stromtragfähigkeit und Stromaufteilung enthalten, insbesondere das Zusammenwirken von<br />
metallischen Komponenten und Kohlefaserwerkstoffen, sowie die Beeinflussungen von Blitzentladungen<br />
auf Leitungen in Abhängigkeit ihres Aufbaues, ihrer Lage und ihrer Einkopplungswege.<br />
Die Nachbildungen direkter und indirekter Effekte einer Blitzentladung werden an Komponenten<br />
und Modellanordnungen vorgenommen. Die Messungen und Berechnungen der<br />
induzierten Spannungen auf verschiedenen Meßleitungen lassen eine Bewertung der Schutzmaßnahmen<br />
und der Art der Verlegung zu. Mit empfindlichen Videosystemen ist auch eine<br />
eindeutige Funkendetektion im Innenraum einer Modellanordnung möglich, so daß eine<br />
Bewertung der verschiedenen Verbindungselemente ermöglicht wird. Ziele dieses Forschungsvorhabens<br />
sind die Verbesserung der Blitzschutzmaßnahmen und die Erarbeitung von<br />
Empfehlungen von Blitzschutzmaßnahmen für zukünftige Konstruktionen.
3.2 Berichte<br />
Dipl.-Ing. K. Dumke<br />
- 10 -<br />
"Untersuchungen zum Gasungsverhalten von synthetischen Isolierflüssigkeiten"<br />
Untersuchungen zum Gasungsverhalten von Isolierflüssigkeiten befassen sich hauptsächlich<br />
mit den Konzentrationen gelöster Gase in Isolierflüssigkeiten sowie der für die Erzeugung<br />
einer bestimmten Konzentration notwendigen Energie. Neben den Konzentrationen dieser<br />
gelösten Gase ist jedoch auch die Menge und die Zusammensetzung der ungelösten Gase von<br />
großer Bedeutung. Diese Gase können z. B. durch Teilentladungen, thermische Fehler oder<br />
Lichtbögen infolge von Schalthandlungen entstehen. Die Analyse der Zusammensetzung<br />
dieser Gase ermöglicht Rückschlüsse auf die Art der Fehler in Transformatoren und Hochspannungswandlern.<br />
In Laboruntersuchungen wurden in den Isolierflüssigkeiten Mineralöl, Esterflüssigkeit und<br />
Siliconflüssigkeit verschiedene Fehler wie Teilentladungen, Überhitzung und<br />
Schalthandlungen simuliert. Dazu wurden die Isolierflüssigkeiten den unterschiedlichen<br />
Belastungen unter definierten Bedingungen in entsprechenden Versuchsanordnungen<br />
ausgesetzt. Bild 1 zeigt das Prüfgefäß zur TE-Belastung von Isolierflüssigkeiten mit angeschlossenen<br />
Elementen zum Auffangen der ungelösten Zersetzungsgase, Bild 2 zeigt den<br />
Versuchsaufbau zur thermischen Belastung von Isolierflüssigkeiten.<br />
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1 Einlaß für Füllgas (Argon 5.6)<br />
2 Anschluß für Gaschromatographen<br />
3 Ausgleichsgefäß<br />
4 Meßbürette<br />
5 Hochspannungsanschluß<br />
6 Isoliermantelgefäß<br />
7 Erdungsanschluß<br />
Bild 1<br />
Prüfgefäß zur TE-Belastung von<br />
Isolierflüssigkeiten<br />
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~ 220 V<br />
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1 Handstelltransformator<br />
2 Stromwandler (200 A)<br />
3 Meßstromwandler<br />
4 Anschluß für Argon 5.6<br />
5 Anschluß für Gaschromatographen<br />
6 Meßbürette<br />
7 Anschlußvorrichtung für Heizdraht<br />
8 Trichter<br />
9 Widerstandsdraht<br />
10 Prüfgefäß<br />
11 Ausgleichsgefäß<br />
Bild 2<br />
Versuchsaufbau und Prüfgefäß zur lokalen<br />
thermischen Belastung von Isolierflüssigkeiten<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1<br />
- 11 -<br />
Die TE-Belastung der Isolierflüssigkeiten erfolgte bei Spannungen bis zu 70 kV in einer<br />
Nadel-Platte-Konfiguration. Die Erfassung, Verarbeitung und Speicherung der relevanten TE-<br />
Kenngrößen mit Hilfe eines PC-gesteuerten TE-Meßsystems gestattete im Anschluß an die<br />
TE-Belastungen eine genaue Auswertung.<br />
In Bild 3 sind exemplarisch einige gemessene Verläufe der Impulsrate und der Impulsladung<br />
über der Zeit für die untersuchten Isolierflüssigkeiten dargestellt. Bei dieser Art der TE-<br />
Belastung ist eine exponentielle Abnahme der TE-Impulsrate über der Zeit bei nahezu<br />
konstanter scheinbarer Ladung der TE-Impulse zu erkennen, die aus früheren Untersuchungen<br />
für Nadel-Platte-Anordnungen bereits als typisch bekannt ist.<br />
N<br />
1x10 5<br />
1x10 6<br />
/h<br />
1x10 4<br />
1x10 3<br />
r 0 = 5 µm<br />
Mineralöl<br />
Esterflüssigkeit<br />
Siliconfluid<br />
1x10 2<br />
0 125 250<br />
t<br />
375 500<br />
s<br />
4000<br />
C<br />
3000<br />
2000<br />
r<br />
0<br />
= 5 µm<br />
Siliconfluid<br />
Mineralöl<br />
1000<br />
Esterflüssigkeit<br />
0<br />
0 125 250 375 500<br />
Bild 3 TE-Impulsrate N und TE-Impulsladung qs von Isolierflüssigkeiten über der Versuchsdauer<br />
t<br />
asvolumen<br />
10<br />
ml<br />
1<br />
0,1<br />
Esterflüssigkeit<br />
Siliconflüssigkeit<br />
Mineralöl<br />
0,01<br />
0,1 1 10 Ws 100<br />
TE-Energie<br />
Bild 4<br />
Abhängigkeit der entstandenen, ungelösten<br />
Gase von der TE-Energie<br />
Bild 4 zeigt für das Volumen dieser während der<br />
intensiven TE-Belastung entstandenen Gase eine<br />
lineare Abhängigkeit von der TE-Energie sowie<br />
ein sehr ähnliches Verhalten der drei Isolierflüssigkeiten<br />
bezüglich des bei gleicher TE-Belastung<br />
entstehenden Gasvolumens.<br />
Die Untersuchungen zeigten weiter, daß für Entstehung<br />
und Nachweis von ungelösten Gasen<br />
infolge von TE eine Mindestenergie einzelner<br />
Impulse und gleichzeitig eine hohe Impulsrate N<br />
erforderlich sind. Hinsichtlich der Zusammensetzung<br />
besitzen die Isolierflüssigkeiten ein sehr<br />
ähnliches Verhalten. Die Zersetzungsgase<br />
bestehen für alle hier untersuchten Isolierflüssigkeiten<br />
zu etwa 95 % aus H2 und weniger als<br />
4 % aus CH4. Bei der Belastung von Isolierflüssigkeiten mit<br />
Entladungen konnte eine vergleichbare Zusammensetzung der ungelösten Gase mit einem<br />
Wasserstoffanteil von über 90 % nachgewiesen werden. Die Spannungsform - netzfrequente<br />
Entladungen bzw. Entladungen mit impulsförmigen Spannungen - scheint dabei von<br />
untergeordneter Rolle zu sein. Die im Anschluß an die Simulation einer thermischen Belastung<br />
analysierten, ungelösten Gase zeigten für alle untersuchten Isolierflüssigkeiten fast identische<br />
Zusammensetzungen für den Temperaturbereich von 300 °C - 900 °C. Die Zersetzungsgase<br />
bestehen hauptsächlich aus H2 (60 %), Methan (> 20 %) und Ethen (10 - 20 %).<br />
t
- 12 -<br />
In den Untersuchungen wurde insgesamt eine von der Art der Zersetzung abhängige und<br />
unterschiedliche Zusammensetzung der ungelösten Gase nachgewiesen. Die Zersetzungsgase<br />
bestehen für alle simulierten Fehler hauptsächlich aus Wasserstoff, wobei der Anteil in der<br />
Folge thermischer Fehler - Entladung - Teilentladung ansteigt. Eine Klassifikation der Zusammensetzung<br />
der ungelösten Gase nach dem Fehlerkriterium von Dörnenburg für ungelöste<br />
Gase führt für alle untersuchten Isolierflüssigkeiten zur weitgehend korrekten Erkennung der<br />
unter Laborbedingungen simulierten Fehler.<br />
Dipl.-Ing. J. Gärtner<br />
"Teilentladungsarme Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherungen"<br />
Teilentladungsarme Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherungen (HH-Sicherungen) besitzen<br />
neben den Merkmalen üblicher HH-Sicherungen feldsteuernde Schichten zur Homogenisierung<br />
des Feldverlaufs.<br />
Es wurden erstmals Sicherungen mit Feldsteuerschichten<br />
realisiert und getestet, bei denen die Feldsteuerschicht<br />
direkt auf das Sicherungsrohr aufgebracht<br />
wird, so daß sie Bestandteil des Rohres ist. Zur Verwendung<br />
kamen Feldsteuerschichten auf keramischer<br />
Basis und auf Basis von organischen Bindemitteln wie<br />
Silikon- und Epoxidharz. In beiden Fällen wurde Siliziumkarbid<br />
(SiC) als leitfähiger Zusatz eingebracht.<br />
Beispiele solcher Sicherungsrohre sind in Bild 1 dargestellt.<br />
Die so gefertigten Sicherungen wurden in einem Hochleistungsfeld<br />
getestet, wobei neben den normalen<br />
Messungen (DIN VDE 0670, Teil 4) besondere Aufmerksamkeit<br />
der Messung des Reststroms galt, der<br />
durch die Ableitung der Feldsteuerschicht verursacht<br />
wird.<br />
Da es sich bei den Sicherungen um Prototypen handelte<br />
stand zu befürchten, daß einige Sicherungen versagten.<br />
Dies ist nicht ungewöhnlich und liegt an der<br />
Tatsache, daß in diesem frühen Produktstadium noch<br />
nicht alle Details aufeinander abgestimmt sind. Aus<br />
Bild 1 Sicherungsrohre mit<br />
diesem Grund wurde während der Schaltversuche eine<br />
leitfähiger Beschichtung<br />
Hochgeschwindigkeits-Videokamera eingesetzt, um<br />
bei einem eventuellen Versagen der Sicherungen genauere<br />
Informationen zu erhalten.<br />
Die Modifizierung des Versuchsaufbaus zur Schaltprüfung<br />
für die Messung des Reststromes bestand in einem<br />
Sicherung<br />
Meßsystem<br />
zusätzlichen Leistungsschalter, der einen Meßwiderstand<br />
in den Erdzweig der Sicherung einschalten<br />
Meßshunt<br />
konnte (Bild 2), nachdem der hohe Abschaltstrom<br />
und Schalter<br />
abgeklungen war. Aus Sicherheitsgründen wurde der<br />
Schalter nur jeweils für den Meßaugenblick betätigt.<br />
Die Meßergebnisse spiegeln den für die Leitschicht auf<br />
Basis von SiC typischen Verlauf wieder (Bild 3).<br />
Erwartungsgemäß tritt das Strommaximum im Spannungsmaximum<br />
auf.<br />
Bild 2 Nachstrommeßeinrichtung<br />
Prüfkreis<br />
VDE 0670<br />
- 13 -<br />
Die Untersuchungen ergaben, daß nahezu alle Sicherungen die in der Norm veranschlagten<br />
Grenzwerte erreichten.<br />
Einige wenige Prüflinge versagten jedoch, wobei mit Hilfe der Hochgeschwindigkeitskamera<br />
die Fehlerursache gefunden werden konnte. In Bild 4 ist ein Ausschnitt einer Videosequenz<br />
abgebildet. Das Bildformat ist durch das besondere Aufzeichnungsverfahren der Hochgeschwindigkeitskammera<br />
vorgegeben. Es werden immer zwei Bilder pro Fernsehhalbbild aufgezeichnet.<br />
Bild 3 Nachstrom einer Sicherungs-Muffenkombination<br />
a)<br />
b)<br />
Sicherungshalter<br />
Sicherung<br />
Stromindikator<br />
Bild 4 Sicherung im Schaltversuch<br />
a) t = 7 ms, b) t = 11 ms<br />
Lichterscheinung<br />
Um die Sicherung in ihrer vollen<br />
Länge zu erfassen, wurde die<br />
Kamera um 90° geschwenkt. In<br />
Bild 4a sieht man die Sicherung<br />
kurz nach dem Anschalten des<br />
Prüfstromes. Bild 4b zeigt eine<br />
Lichterscheinung im rechten (in<br />
Realität oberen) Kappenbereich,<br />
die durch das Austreten von<br />
Plasma oder heißen Gasen verursacht<br />
wird. Es ist auch zu erkennen,<br />
daß sich die Sicherungskappe<br />
gegenüber Bild 4a leicht<br />
verdreht hat. Im nächsten Bild<br />
(1 ms später) tritt schon der<br />
Lichtbogen aus und zerstört die<br />
Sicherung. Da das Rohr zunächst<br />
intakt bleibt, liegt hier der Fehler<br />
offenbar in den für diese Rohre<br />
ungeeigneten Sicherungskappen.<br />
Insgesamt zeigten die Untersuchung<br />
jedoch, daß teilentladungsarme<br />
HH-Sicherungen mit feldsteuernden<br />
Schichten realisierbar<br />
sind, so daß einem verstärkten<br />
Einsatz von Monitoringsystemen<br />
auch im Mittelspannungsbereich<br />
und der immer leistungsstärker<br />
werdenden TE-Meßtechnik<br />
Rechnung getragen werden kann.<br />
Durch Verwendung teilentladungsarmer<br />
HH-Sicherungen<br />
können ”Fehlalarme” ausgeschlossen<br />
werden.
- 14 -<br />
Dipl.-Ing. T. Koschnitzki<br />
"Das Teilentladungsverhalten von gießharzisolierten Spulen bei Beanspruchung mit höherfrequenten<br />
Spannungen"<br />
Durch Hohlräume, Risse oder Verunreinigungen in gießharzisolierten Systemen können unter<br />
normalen Betriebsbedingungen Teilentladungen (TE) entstehen, die für eine elektrische Alterung<br />
bzw. einen eventuellen Erosionsdurchschlag der Isolierstoffsysteme verantwortlich sind.<br />
Um Aussagen über die Qualität und die voraussichtliche Lebensdauer einer Isolierung zu<br />
erhalten, werden daher TE-Messungen durchgeführt. Aufgrund der Entwicklungen im Bereich<br />
der Gießharztransformatoren gibt es eine Fülle von Untersuchungen und Veröffentlichungen<br />
über die TE-Meßtechnik und das TE-Verhalten von gießharzisolierten Spulen bei<br />
Beanspruchung mit Wechselspannungen mit einer Frequenz von 50 Hz. Dagegen ist das TE-<br />
Verhalten von gießharzisolierten Spulen bei Beanspruchung mit höherfrequenten Spannungen<br />
weitgehend unbekannt.<br />
Die hier untersuchten Spulensysteme werden im realen Betrieb mit höherfrequenten, sinusförmigen<br />
Spannungen im Bereich von 1 kHz bis 5 kHz beansprucht. Um Aussagen über die<br />
Qualität dieser Spulen treffen zu können, sind daher TE-Messungen bei Beanspruchung mit<br />
höherfrequenten Spannungen notwendig.<br />
Hierzu wurde am <strong>Institut</strong> ein Aufbau entwickelt, der es gestattet, die Spulensysteme mit Spannungen<br />
im Frequenzbereich zwischen 1 kHz und 10 kHz mit der erforderlichen Spannungsamplitude<br />
zu beaufschlagen. Der Aufbau (Bild 1) besteht aus einem Serienresonanzkreis, der<br />
von einem Leistungsverstärker gespeist wird. Weiterhin besteht der Resonanzkreis aus der<br />
speziell angefertigten Resonanzspule Lr und der Prüflingskapazität Cp der Isolierstrecke<br />
zwischen 2 Spulensystemen.<br />
Funktionsgenerator<br />
Bild 1 Serienresonanzprüfkreis<br />
L r<br />
Verstärker<br />
Die Anforderungen an das TE-Meßsystem ergeben sich direkt aus der Frequenz der<br />
Hochspannung. Demnach müssen die untere Grenzfrequenz und die Bandbreite des TE-<br />
Meßsystems so ausgelegt werden, daß die Oberwellen der Hochspannung unterdrückt werden<br />
und die Impulsantwortzeit ausreichend ist, um Meßfehler durch unzulässige<br />
Impulsüberlagerung zu vermeiden. Dabei ist zu beachten, daß die Impulsantwortzeit von der<br />
Bandbreite des TE-Meßsystems abhängig ist. Aus diesen Gründen wurde am <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong><br />
ein speziell für diesen Fall geeignetes TE-Meßsystem entwickelt.<br />
Um eine Interpretation der TE-Meßergebnisse bei höherfrequenten Beanspruchungen zu ermöglichen,<br />
ist ein Vergleich mit Ergebnissen bei Beanspruchung mit 50 Hz notwendig. Es<br />
wurden am <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong> TE-Messungen bei höherfrequenten- und 50-Hz-Spannungsbeanspruchungen<br />
an 6 verschiedenen Prüflingen durchgeführt. Die Ergebnisse der Messungen sind<br />
in Tabelle 1 als Vergleich der TE-Einsetzspannung Ue und des TE-Ladungsinhaltes Q der<br />
beiden Beanspruchungsarten dargestellt.<br />
Gemäß den in Tabelle 1 dargestellten Ergebnissen, sind die TE-Einsetzspannung und der TE-<br />
Ladungsinhalt für beide Beanspruchungsarten nahezu identisch. Hieraus kann gefolgert wer-<br />
C p<br />
+<br />
-<br />
u(t)<br />
Prüfling Ue Q<br />
HF / 50 Hz HF / 50 Hz<br />
1 1 1.2<br />
2 1.1 1.1<br />
3 1 1.1<br />
4 0.9 0.7<br />
5 1 1<br />
6 1.1 1.5<br />
Tabelle 1<br />
Vergleich der TE-Einsetzspannung<br />
und des TE-Ladungsinhaltes bei<br />
verschiedenen Frequenzen<br />
Impulsamplitude bei 50Hz [V]<br />
Impulsamplitude bei 4 kHz [V]<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
-0,2<br />
-0,4<br />
-0,6<br />
- 15 -<br />
den, daß das TE-Verhalten der untersuchten<br />
Spulen bei höheren Frequenzen durch TE-<br />
Messungen bei 50 Hz ermittelt werden kann.<br />
Da für eine Zerstörung der Isolierschicht die TE-<br />
Energie pro Zeiteinheit entscheidend ist, wurde<br />
ein Vergleich der TE-Energie bei einer<br />
Beanspruchung mit einer Frequenz von 4 kHz und<br />
50 Hz durchgeführt. Der Faktor zwischen den TE-<br />
Energien, um den die Beanspruchung der<br />
Isolierstrecke bei 4 kHz im Vergleich zu 50 Hz<br />
höher ausfällt, wurde zu etwa 50 bestimmt. In<br />
Bild 2 wird dieser Sachverhalt durch einen<br />
Vergleich der TE-Impulsanzahl beider Beanspruchungsarten<br />
für einen Zeitabschnitt von 25 ms<br />
veranschaulicht.<br />
-0,8<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Time [ms]<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
-0,2<br />
-0,4<br />
Bild 2 Vergleich der TE-Impulsanzahl<br />
-0,6<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Time [ms]<br />
Aus den Untersuchungen können folgende Ergebnisse abgeleitet werden:<br />
• In bezug auf die TE-Einsetzspannung und den TE-Ladungsinhalt kann das Verhalten der<br />
untersuchten Spulen im Frequenzbereich zwischen 1 kHz und 5 kHz durch TE-Messungen<br />
bei von 50 Hz ermittelt werden.<br />
• Aufgrund der mit der Frequenz steigenden Impulsanzahl und TE-Energie pro Zeiteinheit,<br />
steigt die Beanspruchung der Isolierstrecke mit der Frequenz.
Dr.-Ing. C.-D. Ritschel<br />
- 16 -<br />
"Blitzschutzuntersuchungen an CFK-Flugzeugkomponenten"<br />
Die Anwendung der CFK-Technologie bietet im Flugzeugbau eine Reihe von überzeugenden<br />
Vorteilen gegenüber der herkömmlichen Bauweise. Für die sich in der Entwicklung befindenden<br />
Tragflächen eines großen Passagierflugzeuges bedeutet dies: 15 bis 20 Prozent Gewichtsersparnis,<br />
günstige Beeinflussung des elastischen Verhaltens durch entsprechenden Laminataufbau,<br />
geringes Ermüdungsverhalten und keine Korrosion.<br />
Allerdings erfordert der strukturelle Aufbau dieses Verbundwerkstoffes mit seinen charakteristischen<br />
elektrischen Eigenschaften, insbesondere seiner geringen Stromtragfähigkeit, ein<br />
geeignetes Blitzschutzkonzept.<br />
Es kommt hierbei darauf an, grobe Strukturschäden im Falle<br />
eines Blitzschlages so gering zu halten, daß das Flugzeug flugfähig<br />
bleibt und strukturmechanisch zwar unbedeutende, aber<br />
für den Integraltankbereich äußerst gefährliche Effekte wie die<br />
Entstehung von Zündfunken und hot spots zu verhindern.<br />
Für die Detektion von Zündfunken bewährt sich seit etwa zwei<br />
Jahren ein Videosystem mit Mikro-Kamera. Neu am <strong>Schering</strong>-<br />
<strong>Institut</strong> ist der Einsatz einer Infrarotkamera, durch<br />
Unterstützung des <strong>Institut</strong>s für Elektrowärme der Universität<br />
Hannover, zur Temperaturmessung an CFK-Elementen unter<br />
Blitzbeanspruchung, wodurch die Palette der Hilfsmittel zur<br />
Prüfung der Wirksamkeit von Blitzschutzmaßnahmen erweitert<br />
wurde. Der Vorteil dieser Temperaturmeßmethode liegt darin,<br />
daß die transienten Temperaturvorgänge an der CFK-<br />
Oberfläche berührungslos, flächig und zeitaufgelöst aufgenommen<br />
werden können.<br />
CFK-Komponente<br />
IR-Kamera<br />
Bild 1 Schematische<br />
Darstellung des<br />
Versuchaufbaus<br />
Das verwendete IR-Kamerasystem hat einen kurzwelligen Halbleiterdetektor mit einem spektralen<br />
Empfindlichkeitsbereich von 2 bis 5 µm. Die Prüflingsoberfläche wird mit 85 x 130<br />
Bildpunkten mit Hilfe eines in der Kamera vorhandenen Spiegelsystems abgetastet. Die Bildfolgefrequenz<br />
beträgt 6,25 Hz. Bei einer Entfernung von 1 m vom Meßobjekt und einem Bildwinkel<br />
von 7° sind die Abmessungen des Blickfeldes etwa 10 cm x10 cm und die des<br />
kleinsten auflösbaren Punktes etwa 1,2 mm x 0,8 mm. Die Kamera besitzt einen analogen<br />
Videoausgang, dessen Signal über eine 10-m-Leitung zur A/D-Wandlerkarte des in der geschirmten<br />
Kabine befindlichen PC gelangt. Hier werden die Rohdaten auf einer Festplatte<br />
gespeichert und im Anschluß an den<br />
200<br />
2 Versuch ausgewertet. Unter Berück-<br />
kA<br />
100<br />
kA<br />
1<br />
sichtigung einer 8-Bit-Quantisierung<br />
bei der digitalen Bildverarbeitung<br />
liegt die thermische Auflösung bei<br />
etwa 0,5 K.<br />
0<br />
0<br />
Um eine Oberfläche zu gewährleisten,<br />
die eine homogene Wärme-<br />
-100<br />
-1 strahlung emittiert, werden die<br />
unterschiedlichen Oberflächen-<br />
-200<br />
-2<br />
0 0,5 100 200 300 400 500 600 700 ms<br />
Bild 2 Blitzstromverlauf<br />
abschnitte der Proben mit einem von<br />
der PTB zertifizierten Schwärzungslack<br />
(Emmissionsgrad ε = 0,95)<br />
beschichtet.<br />
- 17 -<br />
Der prinzipielle Versuchsaufbau geht aus der<br />
Skizze in Bild 1 hervor. Das im Schnitt dargestellte<br />
CFK-Bauteil wird über einen kurzen<br />
Lichtbogen mit dem Blitzstrom beaufschlagt.<br />
Die IR-Kamera erfaßt die Erwärmung der<br />
dem Lichtbogen abgewandten Rückwandoberfläche.<br />
Der Blitzstrom setzt sich zusammen aus einem<br />
oszillierenden Stoßstromanteil, der innerhalb<br />
von 500 µs abgeklungen ist, mit Amplituden<br />
zwischen 100 kA und 200 kA sowie<br />
einem Langzeitanteil von einigen hundert<br />
Ampere und einer Dauer von 80 bis 800 ms,<br />
was Ladungsmengen von etwa 30 bis 300 C<br />
entspricht (Bild 2).<br />
Ein Beispiel für die Temperaturverteilung an<br />
einer CFK-Rückwand im Zeitaugenblick der<br />
Bild 3 Temperaturverteilung auf der CFK-<br />
Rückwandoberfläche<br />
maximalen Temperatur zeigt Bild 3. Der Ort der Maximaltemperatur ist durch ein weißes Fadenkreuz<br />
markiert. Entlang dieser weißen Linien verläuft das unterhalb bzw. rechts des Isothermendiagramms<br />
dargestellte Temperaturprofil. Im waagerechten Profil sind die durch unterschiedliche<br />
Wanddicken bedingten Temperaturstufen zu erkennen.<br />
Der zeitliche Temperaturverlauf im Oberflächenpunkt der Maximaltemperatur ergibt sich aus<br />
den mit der Bildfrequenz von 6,25 Hz aufeinanderfolgenden Einzelwerten (Bild 4). An den<br />
hier dargestellten Kurven ist eine deutliche Abhängigkeit von der Höhe der Blitzbelastung zu<br />
erkennen, wobei sich der Langzeitanteil des Blitzstromes mit 184 C durch Zerstörung des<br />
Blitzschutzsystems sehr stark auswirkt (Kurve 1). Bemerkenswert ist weiterhin die schwache<br />
Wärmeleitfähigkeit des CFK (langsamer Temperaturanstieg, Kurve 3) gegenüber der eines<br />
Schraubverbindungselementes aus Titan (schneller Temperaturanstieg, Kurve 2).<br />
Ein Vergleich der Zeitachsen in Bild 2 und Bild 4 läßt erkennen, daß der Temperaturanstieg<br />
erst nach dem vollständigen Abklingen des Blitzstromes verzögert einsetzt.<br />
Die umfassende Auswertung aller Ver-<br />
120<br />
suche zeigt, daß die Temperaturerhö-<br />
°C<br />
100<br />
1<br />
hung ∆T gegenüber einer Umgebungstemperatur<br />
von 17°C je nach Wanddicke<br />
und Blitzbelastung zwischen 6°C<br />
80<br />
und 21°C liegt. Metallische Verbindungselemente<br />
erreichen maximal ∆T =<br />
60<br />
40<br />
2<br />
46°C. Zerstört der Lichtbogen das Blitzschutzsystem<br />
oder ist der Blitzschutz<br />
bereits vorgeschädigt, so daß der<br />
Blitzstrom in die Struktur eindringt, so<br />
20<br />
3 erwärmt sich die Struktur auf der<br />
Rückwand je nach Wanddicke und<br />
0<br />
0 10 20 30 40 s 50<br />
Blitzbelastung bis auf ∆T = 84°C. In<br />
keinem Fall wird die kritische Entzündungstemperatur<br />
eines Kraftstoff/Luft-<br />
Bild 4 Zeitlicher Verlauf der Maximaltemperatur Gemisches von 220°C erreicht.<br />
1 CFK-Rückwand 94 kA, 0,33 MJ/Ω, 184 C<br />
2 Verbindungselement 186 kA, 1,93 MJ/Ω, 30 C<br />
3 CFK-Rückwand 94 kA, 0,33 MJ/Ω, 29 C
Dipl.-Ing. R. Kotte, Dipl.-Ing. M. Krins<br />
- 18 -<br />
"Einfluß von Feuchtigkeit auf die elektrische Festigkeit eines keramischen Isoliermaterials"<br />
Für die elektrische Isolation in Anlagen mit sehr hohen Betriebstemperaturen ist die Auswahl<br />
an geeigneten Materialien begrenzt. Hier bieten sich z. B. keramische Werkstoffe an, die sich<br />
unter anderem durch eine hohe Hitzebeständigkeit und gute elektrische sowie dielektrische<br />
Eigenschaften auszeichnen.<br />
Bei dem im Rahmen der vorgestellten Untersuchungen eingesetzten Keramik-Werkstoff<br />
handelt es sich um ein Produkt auf der Basis von Aluminiumoxid. Das im Ausgangszustand in<br />
Pulverform vorliegende Isoliermaterial wird mit Hilfe einer Plasmaflamme bei extrem hohen<br />
Temperaturen von ca. 20000 °C auf das zu isolierende Trägermaterial aufgebrannt. Als<br />
Prüflinge kamen bei den hier durchgeführten Versuchen Vierkantrohre aus Edelstahl mit<br />
einem Querschnitt von (36 • 36) mm2 und einer Länge von 195 mm zum Einsatz. Die<br />
Stahlkörper waren an den vier Längsseiten sowie an einer der Stirnflächen mit der Keramik<br />
beschichtet. Die zweite Stirnfläche mußte aufgrund der erforderlichen Kontaktierungsmöglichkeit<br />
des Stahlrohres unisoliert bleiben.<br />
Die Versuche zur elektrischen Stehspannungsfestigkeit der Keramik wurden an Anordnungen,<br />
bestehend aus jeweils zwei aufeinanderliegenden Probekörpern, durchgeführt. Durch das<br />
Eigengewicht des oberen Prüflings war ein konstanter Anpreßdruck zwischen den<br />
Kontaktflächen gewährleistet. Für die Messungen wurde der obere Prüfling mit Hochspannung<br />
und der untere mit Erdpotential verbunden. Die Beanspruchung der Anordnung<br />
erfolgte mit Gleichspannung im 60-s-Stufentest mit einer Anfangsspannung von 500 V sowie<br />
einer Stufenweite von ebenfalls 500 V.<br />
Bei der Bestimmung des Isolationswiderstands des Keramik-Werkstoffs bildete jeweils der<br />
Edelstahlkorpus des Prüflings die eine Elektrode. Die Gegenelektrode wurde mit Hilfe einer<br />
polierten Kupferplatte realisiert, auf der die Probe für die Messungen plaziert wurde. Die<br />
Ermittlung des Widerstands erfolgte nach dem Strom-Spannungs-Verfahren. Dabei wurde der<br />
durch den Prüfling fließende Strom eine Minute nach dem Anlegen der Beanspruchungs-<br />
Gleichspannung von 500 V gemessen.<br />
Es wurden Meßwerte bei relativen Umgebungsfeuchten von 33 %, 60 % und 90 % aufgenommen.<br />
Zusätzlich wurden Proben nach einer fünfminütigen Lagerung in Wasser den Festigkeitsversuchen<br />
unterzogen und die dabei ermittelten Werte einer Luftfeuchtigkeit von 100 %<br />
zugeordnet. In Bild 1 sind die bei Raumtemperatur bestimmten mittleren Stehspannungen der<br />
Isolieranordnung in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchtigkeit dargestellt. Tabelle 1 enthält<br />
die je Probenkollektiv gemessenen Minimalwerte des Widerstands der Keramik-Beschichtung<br />
für die untersuchten relativen<br />
Umgebungsfeuchten.<br />
mittlere Stehspannung<br />
3,0<br />
2,5 kV<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
30 40 50 60 70 80 90 % 100<br />
rel. Luftfeuchtigkeit<br />
Bild 1<br />
Stehspannungsfestigkeit der Keramik-Schicht<br />
in Abhängigkeit von der relativen<br />
Luftfeuchtigkeit<br />
rel.<br />
minimaler<br />
Luftfeuchtigkeit Widerstand<br />
[%] [MΩ]<br />
33 200<br />
60 2<br />
90 0,2<br />
Tabelle 1<br />
Minimalwiderstand der Keramik-Schicht<br />
für verschiedene relative Luftfeuchtigkeiten<br />
- 19 -<br />
Sowohl aus Bild 1 als auch aus Tabelle 1 geht hervor, daß mit zunehmender relativer Luftfeuchtigkeit<br />
und damit einhergehender ansteigender Feuchtigkeit des keramischen Isoliermaterials<br />
die elektrische Festigkeit der Anordnung stark abnimmt. So ist bei Raumtemperatur<br />
und einem relativen Feuchtegrad der Luft von 33 % eine elektrische Stehfestigkeit der<br />
Anordnung von etwa 2,1 kV zu verzeichnen, die sich jedoch bei 90 % relativer<br />
Luftfeuchtigkeit um ca. 70 % auf etwa 0,6 kV verringert. Im Anschluß an eine Lagerung der<br />
Proben in Wasser kann an der Isolierung keine Spannungsfestigkeit mehr ermittelt werden, da<br />
die Keramik-Beschichtung offensichtlich galvanisch leitend wird. Somit ist die Stehspannungsfestigkeit<br />
der Prüflingsanordnung für eine relative Luftfeuchtigkeit von 100 % zu 0 kV<br />
angegeben.<br />
Ein ähnlicher Einfluß der Feuchtigkeit ist auch für den Isolationswiderstand der untersuchten<br />
Beschichtung zu verzeichnen, wie die in Tabelle 1 aufgeführten Werte verdeutlichen. Bei<br />
einer relativen Luftfeuchtigkeit von 33 % kann für den somit vergleichsweise trockenen<br />
Isolierstoff noch ein Minimalwiderstand von 200 MΩ ermittelt werden. Das Isoliervermögen<br />
des Materials nimmt jedoch mit steigendem Feuchtegrad der Luft stark ab und beträgt bei<br />
einem Wassergehalt der Luft von 90 % nur noch ca. 200 kΩ, was 0,1 % des Ausgangs-Isolationswiderstands<br />
entspricht. Ausgehend von den Experimenten zur Spannungsfestigkeit kann<br />
für das Material bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 % ein gegen null strebender Isolationswiderstand<br />
angenommen werden.<br />
Als Ursache für die hohe Empfindlichkeit des Materials gegenüber der Umgebungsfeuchte ist<br />
die Porosität des Werkstoffs zu nennen. Das zur Herstellung der Beschichtung verwendete<br />
Pulver weist zu 90 % eine Korngröße von < 23 µm auf. An den dadurch bedingten Unregelmäßigkeiten<br />
in der Oberflächenbeschaffenheit der Keramik-Schicht kann es zu Wasserablagerungen<br />
kommen, die zu einer Verringerung der elektrischen Festigkeit der Isolation führen.<br />
Den vorangegangenen Ausführungen ist zu entnehmen, daß ein Kontakt des untersuchten<br />
keramischen Materials mit Wasser vermieden werden sollte. Daher ist der Einsatz dieses<br />
Isolierstoffs auf Systeme beschränkt, in denen stets ein definiertes, möglichst trockenes Klima<br />
vorherrscht bzw. einzustellen ist.<br />
Dipl.-Ing. M. Krins<br />
"Einfluß von Ruß auf die Stoßspannungsfestigkeit von Ölstrecken im inhomogenen Feld"<br />
Mit Stufenschaltern ausgerüstete Leistungstransformatoren sind in vielen Fällen direkt an das<br />
Freileitungsnetz angeschlossen, so daß die Isolation des Stufenschalters auch atmosphärischen<br />
Überspannungen ausgesetzt sein kann.<br />
Mit Blick auf diese Tatsache wurden als Fortführung der im letzten Jahresbericht vorgestellten<br />
Untersuchungen mit Wechselspannung ergänzende Messungen zum Einfluß von Rußpartikeln<br />
auf die Durchschlagfestigkeit von Ölstrecken in einem stark divergenten elektrischen Feld bei<br />
Beanspruchung mit negativer und positiver Blitzstoßspannung durchgeführt. Bei der<br />
gewählten Elektrodenkonfiguration handelte es sich um eine vertikale Anordnung aus zwei<br />
Rogowski-Profil-Elektroden, wobei in die obere Elektrode zur Nachbildung einer definierten<br />
Fehlstelle eine Nadel mit einem Spitzenradius von 50 µm eingebracht wurde. Die Nadelspitze<br />
ragte um 7 mm aus der Plattenelektrode heraus, so daß das Feld vornehmlich durch die vorgeschobene<br />
Spitze determiniert war. Für die Untersuchungen wurde ein Stoßspannungsgenerator<br />
verwendet, der eine maximale Ausgangsspannung von 310 kV mit einer Wellenform von<br />
1,2/50 µs lieferte. Die Stufenspannung wurde zu 10 kV gewählt, und die Ölstrecke im<br />
zeitlichen Abstand von 15 s jeweils mit fünf Impulsen pro Stufe beansprucht.<br />
In Bild 1 sind die bei Raumtemperatur ermittelten Durchschlagspannungen von technisch<br />
reinem sowie einem verrußten Mineralöl in Abhängigkeit von der Schlagweite für negative<br />
und positive Polarität der Blitzstoßspannung aufgetragen. Die Ölfeuchte betrug bei diesen<br />
Versuchen jeweils 20 ppm.
Durchschlagspannung<br />
U<br />
D<br />
300<br />
250 kV<br />
200<br />
150<br />
- 20 -<br />
100<br />
50<br />
E neg. Pol.Reinöl<br />
gweite pos. sPol.Reinöl<br />
neg. Pol.Rußöl<br />
0<br />
pos. Pol.Rußöl<br />
0 10 20 30 40 50 mm 60 70<br />
Dem Diagramm kann entnommen<br />
werden, daß sich für Reinöl und<br />
Rußöl bei einer Beanspruchung mit<br />
positiver Blitzstoßspannung geringere<br />
Festigkeitswerte ergeben als<br />
bei negativer Polarität. Dieses Verhalten<br />
ist auf die unterschiedliche<br />
Beschleunigungsrichtung der Ladungsträger<br />
zurückzuführen. Bei<br />
negativer Polarität werden Elektronen<br />
von der Nadelspitze in die<br />
jeweilige Flüssigkeit emittiert, bei<br />
positiver Polarität werden dagegen<br />
negative Ladungsträger aus dem<br />
Flüssigkeitsvolumen in Richtung<br />
Nadel bewegt.<br />
Darüber hinaus kann aus den Kurven<br />
abgeleitet werden, daß bei ne-<br />
gativer Blitzstoßspannung die Festigkeitswerte des Rußöls im gesamten betrachteten Schlagweitenbereich<br />
ca. 20 % unter den korrespondierenden Durchschlagspannungen von Reinöl<br />
liegen. Ursächlich hierfür ist die positive Polarität der Rußpartikel, die den Ruß bei Impulsbeanspruchung<br />
als eine positive Raumladung im Öl erscheinen läßt. Bei Beanspruchung mit<br />
negativer Blitzstoßspannung bedeutet dies eine virtuelle Verschiebung der Anode in Richtung<br />
der Kathode, was mit einer Reduktion der Schlagweite vergleichbar ist. Ferner führt die Anwesenheit<br />
der positiv geladenen Rußteilchen vor der Nadelkathode zu einer zusätzlichen Feldüberhöhung<br />
an der Nadelspitze und folglich zu einer verstärkten Elektroneninjektion, so daß<br />
sich deutlich niedrigere Festigkeitswerte ergeben als bei Reinöl.<br />
Dipl.-Ing. M. Krins<br />
Schlagweite s<br />
Bild 1 Durchschlagspannungen UD von Rein- und<br />
Rußöl in Abhängigkeit von der Schlagweite s<br />
bei negativer bzw. positiver Blitzstoßspannungs-Polarität<br />
"Überschlagverhalten verschiedener Feststoffmaterialien in verrußtem Mineralöl"<br />
Die Entstehung von verrußtem Mineralöl in Anlagen der <strong>Hochspannungstechnik</strong> unter<br />
normalen Betriebsbedingungen ist in Deutschland mehr oder weniger auf Stufenschalter von<br />
Transformatoren begrenzt. Während der Schalthandlungen tritt ein Lichtbogen auf, der zu<br />
einer pyrolytischen Zersetzung des Schaltöls unter der Bildung von Rußpartikeln führt.<br />
Bedingt durch die elektrischen Feldkräfte können sich diese Rußteilchen auf den Oberflächen<br />
der eingesetzten Feststoffmaterialien, z. B. glasfaserverstärktes<br />
Epoxidharz, absetzen und das<br />
1<br />
2<br />
∅ 10 mm<br />
���� �<br />
����<br />
���� �<br />
�<br />
(1) Rogowski-Profil-Elektrode<br />
(2) Prüfling<br />
Schlagweite<br />
s<br />
Bild 1 Verwendete Elektrodenanordnung<br />
Überschlagverhalten entlang der Feststoff/Flüssigkeits-Grenzfläche<br />
beeinflussen.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde in der in Bild 1<br />
dargestellten Elektrodenanordnung im homogenen<br />
Feld zwischen zwei Rogowski-Profil-<br />
Elektroden das Überschlagverhalten von verschiedenen<br />
Feststoff/Öl-Grenzflächen bei<br />
Wechselspannungsbeanspruchung mit einer<br />
Spannungssteigerungsgeschwindigkeit von<br />
1 kV/s näher untersucht. Im Mittelpunkt des<br />
Interesses stand dabei die Fragestellung,<br />
welchen Einfluß eine Variation der Feststoff-<br />
Permittivität sowie der Struktur der Feststoff-<br />
- 21 -<br />
Oberfläche auf die elektrische Festigkeit des Mehrstoffsystems insbesondere bei Anwesenheit<br />
von Rußpartikeln hat. Als Prüflinge kamen glasfaserverstärkte Isolierstoffstäbe aus Polyesterharz<br />
und lackiertem Epoxidharz sowie Polyethylen-Stäbe, jeweils mit einem Durchmesser von<br />
10 mm, zum Einsatz (s. Tabelle 1). Neben Reinöl gelangte als weitere Isolierflüssigkeit ein<br />
Rußöl zur Anwendung. Die Ölfeuchte betrug bei allen Versuchsreihen 20 ppm, die<br />
Temperatur variierte zwischen 18 und 21 °C.<br />
Material εr Ra [µm]<br />
Polyesterharz 4,8 1,8<br />
lackiertes Epoxidharz 4,5 2,2<br />
Polyethylen 2,3 0,6<br />
Tabelle 1 Dielektrizitätszahl εr und arithmetischer Mittenrauhwert Ra der untersuchten<br />
Materialien<br />
In Bild 2A sind die unter Reinöl ermittelten Überschlagspannungen der drei untersuchten<br />
Materialien in Abhängigkeit von der Schlagweite dargestellt. Darüber hinaus wurden zu Vergleichszwecken<br />
zusätzlich die korrespondierenden Durchschlagspannungen der reinen Ölstrecke<br />
ohne Prüfling in das Diagramm mit aufgenommen.<br />
Der Darstellung läßt sich entnehmen, daß mit dem Einbringen eines Polyester- bzw. eines<br />
lackierten Epoxidharz-Prüflings in die Ölstrecke eine signifikante Festigkeitseinbuße im<br />
Vergleich zur freien Ölstrecke verbunden ist, die mit zunehmender Schlagweite ausgeprägter<br />
Durch-/Überschlagspannung<br />
U<br />
D/Ü<br />
Durch-/Überschlagspannung<br />
U<br />
D/Ü<br />
200<br />
160 kV<br />
120<br />
A<br />
80<br />
40<br />
freie Ölstrecke<br />
Polyethylen<br />
lack. Epoxidharz<br />
0<br />
Polyesterharz<br />
0 10 20 30 40 50 mm 60 70<br />
200<br />
160 kV<br />
120<br />
B<br />
Schlagweite s<br />
80<br />
40<br />
freie Ölstrecke<br />
Polyethylen<br />
lack. Epoxidharz<br />
0<br />
Polyesterharz<br />
0 10 20 30 40 50 mm 60 70<br />
Schlagweite s<br />
Bild 2 Durch- bzw. Überschlagspannungen UD/Ü<br />
in Abhängigkeit von der Schlagweite s<br />
(A) Reinöl<br />
(B) Rußöl<br />
wird. Dabei ergibt sich im Falle der<br />
Polyesterharz-Stäbe die stärkste<br />
Reduktion der Festigkeit, die bezogen<br />
auf die Durchschlagspannung der<br />
reinen Ölstrecke mit 25 bis 30 %<br />
angegeben werden kann. Eine<br />
Ursache für dieses Verhalten ist in<br />
dem Permittivitäts-Unterschied<br />
zwischen dem Polyesterharz mit<br />
einer Dielektrizitätszahl von 4,8 und<br />
der Isolierflüssigkeit mit einer<br />
Dielektrizitätszahl von 2,2 in Kombination<br />
mit Oberflächenrauhigkeiten<br />
zu sehen. In diesem Zusammenhang<br />
durchgeführte Untersuchungen des<br />
Oberflächenfeinprofils haben gezeigt,<br />
daß an der Oberfläche der beiden<br />
faserverstärkten Materialien lokal<br />
Stellen mit sehr großer Oberflächenrauhigkeit<br />
auftreten und folglich die<br />
beanspruchte Feststoff/Öl-Grenzfläche<br />
nicht als eine ideale<br />
Parallelschaltung, sondern vielmehr<br />
als eine teilweise Reihenschaltung<br />
von glasfaserverstärktem Material<br />
und flüssigem Dielektrikum zu betrachten<br />
ist. Bedingt durch die<br />
geringere Dielektrizitätszahl des Öls<br />
führt dies zu Feldüberhöhungen im<br />
Ölvolumen in der Nähe der Grenzfläche<br />
und somit zu der im Vergleich<br />
zur freien Ölstrecke niedrigeren<br />
Festigkeit des Mehrstoffsystems. Die<br />
Richtigkeit dieser Theorie wird durch<br />
die Tatsache gestärkt, daß bei Ver-
- 22 -<br />
wendung der lackierten glasfaserverstärkten Epoxidharz-Prüflinge mit einer Dielektrizitätszahl<br />
von 4,5 im gesamten untersuchten Schlagweitenbereich eine signifikante Erhöhung der Überschlagfestigkeit<br />
um 15 bis 25 % im Vergleich zu den Polyesterharz-Stäben zu verzeichnen ist.<br />
Eine weitere Angleichung der Permittivitäten zwischen Öl (2,2) und Feststoff-Dielektrikum<br />
unter Verwendung der Polyethylen-Stäbe mit einer Dielektrizitätszahl von 2,3 resultiert dann<br />
sogar in einer elektrischen Festigkeit, die annähernd der Durchschlagspannung der freien<br />
Ölstrecke entspricht. In diesem Zusammenhang ist hinsichtlich des Überschlagverhaltens von<br />
Materialien, deren arithmetischer Mittenrauhwert Ra vornehmlich durch das Auftreten von<br />
lokal begrenzten Orten an der Oberfläche mit sehr hoher Rauhigkeit bestimmt ist, dem Permittivitäts-Unterschied<br />
zwischen festem und flüssigem Dielektrikum offensichtlich ein<br />
größerer Einfluß zuzuschreiben als dem arithmetischen Mittenrauhwert. Dies wird deutlich am<br />
Beispiel der beiden glasfaserverstärkten Materialien. Trotz eines geringeren arithmetischen<br />
Mittenrauhwertes der Polyesterharz-Stäbe von Ra = 1,8 µm weisen sie deutlich niedrigere<br />
Überschlagwerte auf als die lackierten Epoxidharz-Prüflinge mit Ra = 2,2 µm.<br />
Betrachtet man die unter Rußöl ermittelten Resultate, welche in Bild 2B aufgetragen sind, so<br />
ergeben sich hinsichtlich des Überschlagverhaltens analoge Tendenzen wie unter Reinöl.<br />
Daraus kann abgeleitet werden, daß bezüglich des Einflusses unterschiedlicher Permittivitäten<br />
von festem und flüssigem Dielektrikum sowie der Oberflächenrauhigkeit der Isolierstoffstäbe<br />
auf die Überschlagfestigkeit bei Verwendung von Rußöl offensichtlich die gleichen physikalischen<br />
Mechanismen wirksam sind wie in technisch reinem Mineralöl. Dabei ist jedoch<br />
zusätzlich zu berücksichtigen, daß bei Applikation der faserverstärkten Materialien mit ihrer<br />
sehr unregelmäßigen rauhen Oberflächenstruktur unter Rußöl eine Anlagerung von einzelnen<br />
Rußpartikeln an Stellen lokaler Feldüberhöhungen auf den Oberflächen der Stäbe auftritt,<br />
deren Ursache auf der Oberflächenrauhigkeit sowie dem Permittivitäts-Unterschied beruht.<br />
Die Folge ist eine Reduktion der tangential zur Grenzfläche verlaufenden elektrischen Feldkomponente<br />
und die Möglichkeit einer damit einhergehenden leichten Festigkeitszunahme<br />
gegenüber Reinöl. Im Gegensatz dazu findet bei Polyethylen, das annähernd die gleiche<br />
Dielektrizitätszahl wie die Isolierflüssigkeit sowie ein sehr glattes und regelmäßiges<br />
Oberflächenprofil besitzt, keine Anlagerung von Rußteilchen auf den Prüflingen statt, so daß<br />
hier den Rußpartikeln im Öl nur mehr oder weniger ein Störstellencharakter zuzusprechen ist,<br />
der für eine leichte Reduzierung der Überschlagfestigkeit im Vergleich zu Reinöl sorgt.<br />
Die vornehmliche Ausbreitung einer Entladung entlang einer Feststoff/Öl-Grenzfläche kann<br />
zur Ausbildung von Entladungsspuren auf der Oberfläche der Feststoffisolation führen,<br />
welche die dann noch verbleibende Restfestigkeit der Gesamtanordnung, je nach verwendetem<br />
Feststoffmaterial, nachhaltig beeinflussen können. Dabei haben die experimentellen<br />
Untersuchungen gezeigt, daß bei einer Beanspruchung im homogenen Feld unter Rein- und<br />
Rußöl die faserverstärkten Materialien sehr viel häufiger vom Auftreten einer Oberflächenerosion<br />
während der Überschlagentwicklung betroffen sind als beispielsweise Polyethylen.<br />
Eine Ursache für die vergleichsweise hohe Spurbildungsrate bei den glasfaserverstärkten<br />
Materialien ist in der Tatsache zu sehen, daß aufgrund lokal auftretender Stellen mit hoher<br />
Oberflächenrauhigkeit in Kombination mit dem Permittivitäts-Unterschied sowie den dadurch<br />
bedingten Feldüberhöhungen die Entladung in Richtung der Feststoffoberfläche geleitet und<br />
ihr zumindest teilweises Vorwachsen auf der Oberfläche erleichtert wird. Hingegen erwies<br />
sich für Polyethylen mit seiner glatten Oberflächenstruktur sowie seinem geringen Permittivitäts-Unterschied<br />
zur Isolierflüssigkeit das Auftreten eines Oberflächen-„trackings“ als<br />
eher selten.<br />
In Bild 3 sind die sich nach dem Auftreten einer Entladungsspur auf der Feststoffoberfläche<br />
ergebenden Restfestigkeiten exemplarisch für ein glasfaserverstärktes Material sowie für<br />
Polyethylen jeweils für Beanspruchungen unter Rein- bzw. Rußöl festgehalten. Die Schlagweite<br />
wurde als Parameter in die Diagramme aufgenommen.<br />
Rußöl Reinöl<br />
Überschlagspannung<br />
vor/nach Spurbildung<br />
Überschlagspannung<br />
vor/nach Spurbildung<br />
180<br />
150 V<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
180<br />
150 V<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
Polyesterharz<br />
- 23 -<br />
5 mm<br />
10 mm<br />
20 mm<br />
30 mm<br />
40 mm<br />
für s = 5 mm keine Spurbildung<br />
Polyethylen<br />
0<br />
0 1 2 3 4 0 1 2 3 4<br />
N nach Spurbildung<br />
N nach Spurbildung<br />
Bild 3 Überschlagspannungen von Polyesterharz- und Polyethylen-Prüflingen vor und nach<br />
einem Oberflächen-„tracking“ in Abhängigkeit von der Überschlaganzahl N nach<br />
Entstehung der ersten Entladungsspur<br />
Aus der Darstellung läßt sich die Erkenntnis ableiten, daß bei faserigen Materialien sowohl<br />
unter Rein- als auch unter Rußöl die Restfestigkeit nach einem „tracking“ signifikant reduziert<br />
ist. Dies kann auf ein Ablösen bzw. partielles Absplittern einzelner Glasfasern von der<br />
Oberfläche während des Überschlages zurückgeführt werden, an denen dann bei einer<br />
erneuten Beanspruchung aufgrund der zusätzlich durch sie hervorgerufenen Feldüberhöhungen<br />
der Überschlag bei deutlich niedrigeren Werten eingeleitet wird. Im Gegensatz dazu hat<br />
bei Polyethylen, bedingt durch seine anders geartete Oberfläche, die Ausbildung einer Überschlagspur<br />
auf der Feststoffoberfläche praktisch keinen Einfluß auf die Festigkeit bei einer<br />
nachfolgenden Beanpruchung.<br />
Dipl.-Ing. D. Wenzel<br />
"Auswertung von Teilentladungsmessungen an Transformatoren mit Clusteralgorithmen"<br />
Zur Erkennung von Defekten an Hochspannungsgeräten werden vor der Auslieferung an den<br />
Betreiber zahlreiche Prüfungen mit Teilentladungs(TE)-Messungen durchgeführt. Da viele<br />
Defekte aber erst durch Alterung der Isolierung im Betrieb entstehen, sind diese bei den<br />
abschließenden Untersuchungen in der Fabrik nicht feststellbar. Aus diesem Grund ist eine<br />
Erfassung der TE-Aktivität vor Ort sinnvoll. Konventionelle TE-Messungen basieren auf<br />
schmalbandigen Meßtechniken und lassen daher keine Diskriminierung von TE- und<br />
Störimpulsen zu, so daß bei Vor-Ort-Messungen eine breitbandige Signalauskopplung<br />
erforderlich ist.<br />
In den letzten Jahren wurden am <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong> zahlreiche Algorithmen untersucht und entwickelt,<br />
die eine Trennung von breitbandig aufgezeichneten TE- und Störimpulsen ermöglichen.<br />
Viele dieser Algorithmen leisten zudem auch einen Beitrag zur Fehlstellenlokalisierung.<br />
Da aber die meisten dieser Verfahren Referenzmuster benötigen, die insbesondere für<br />
Transformatoren im Netzbetrieb nur schwer zu erhalten sind, wurde untersucht, ob sich auch<br />
Algorithmen für eine Störunterdrückung eignen, die kein Vorwissen über die zu erwartenden<br />
Impulsklassen erfordern. Eine wesentliche Gruppe dieser Verfahren stellen<br />
Clusteralgorithmen dar.
- 24 -<br />
Clusteralgorithmen detektieren selbständig ohne Zuhilfenahme von Referenzimpulsen<br />
Gemeinsamkeiten in Mustern und teilen diese in homogene Gruppen ein. Dabei wird<br />
berücksichtigt, daß die Muster innerhalb einer Gruppe möglichst ähnlich sind, während sich<br />
die Cluster untereinander weitestgehend unterscheiden. Zur Beschreibung der Ähnlichkeit<br />
bzw. Verschiedenheit der Muster im Merkmalsraum dienen als Distanzmaße häufig der<br />
Euklidische Abstand und der City-Block-Abstand. Neben der Mustereinteilung ergeben sich<br />
für jede Gruppe Clusterzentren, die berechnete Referenzsignale darstellen.<br />
Zur Veranschaulichung einer Clusteranalyse soll beispielhaft ein Datensatz dienen, der drei<br />
Dreiecke, ein Viereck und drei Fünfecke enthält. Nach einer Verarbeitung der Muster könnte<br />
z. B. die in Bild 1 dargestellte Aufteilung in zwei Cluster erfolgt sein, wobei der Algorithmus<br />
idealerweise die Anzahl der Ecken als Unterscheidungskriterium verwendet.<br />
4<br />
5<br />
1<br />
3<br />
6<br />
7<br />
2<br />
Clusterung<br />
Bild 1<br />
Clusterung eines<br />
Datensatzes mit<br />
geometrischen Figuren<br />
Zur Ermittlung der Eignung von Clusteralgorithmen für die TE-Meßtechnik wurden<br />
- die ISODATA-Methode<br />
- das Fuzzy-ISODATA-Verfahren und ein<br />
- neuer selbstorganisierender Fuzzy-Clusteralgorithmus<br />
untersucht. Der "scharfe" konventionelle ISODATA-Algorithmus (Iterative Self-Organisation<br />
Data Analysis Techniques A) bestimmt die optimale Gruppenanzahl selbständig, während der<br />
zum Vergleich in die Untersuchungen einbezogene "unscharfe" Fuzzy-ISODATA-Algorithmus<br />
(vgl. Jahresbericht 1994) die Vorgabe der Clusteranzahl erfordert. Dafür erlaubt diese<br />
Methode aber partielle Zuordnungen der Muster zu mehreren Clustern, so daß im Beispiel das<br />
Viereck den Drei- und Fünfecken zu gleichen Anteilen zugewiesen werden kann. Da beide<br />
Verfahren Vor- und Nachteile aufweisen, wurde ein neuer selbstorganisierender Fuzzy-<br />
Clusteralgorithmus entwickelt, der deren positive Eigenschaften kombiniert und somit nach<br />
Vorgabe der Unschärfe eine Mustereinteilung bei selbständiger Ermittlung der optimalen<br />
Clusteranzahl vornimmt. Um in allen Verarbeitungsstufen möglichst wenig Vorwissen<br />
einzubringen, wird auch die Initialisierung der Algorithmen nicht mit Hilfe von<br />
Referenzmustern vorgenommen, sondern zufällig durchgeführt.<br />
Durchführung<br />
Nadelhalter<br />
Hochspannungswicklung<br />
Nadel<br />
3<br />
1<br />
v 1<br />
Clusterzentren<br />
2<br />
C 1<br />
C 2<br />
VER<br />
HP A/D<br />
HP : Hochpaßfilter<br />
VER : Verstärker<br />
A/D : Digitalisierer<br />
Bild 2<br />
Versuchsaufbau zur Erzeugung von TE-Impulsen an einem Transformator unter Spannung<br />
4<br />
5<br />
v 2<br />
Cluster 1 Cluster 2<br />
6<br />
7<br />
- 25 -<br />
Die Auskopplung der bei den Untersuchungen verwendeten TE-Impulse erfolgte an der Oberspannungsdurchführung<br />
eines 36 kV/380 V-Transformators. Bei diesem wurde eine Kesselwand<br />
durch eine Plexiglasscheibe ersetzt, so daß der Aktivteil zu sehen ist. Damit läßt sich<br />
eine an einer Stange befestigte Nadel gezielt vor den Wicklungen plazieren, um TE-Impulse<br />
an verschiedenen Wicklungsabschnitten zu initiieren, während der Transformator unter<br />
Spannung steht. Bei dem in Bild 2 wiedergegebenen Versuchsaufbau ist der<br />
Transformatorkessel zur besseren Übersicht nicht abgebildet.<br />
Beispiele für am ersten und vierten Wicklungsabschnitt der Oberspannungswicklung erzeugte<br />
TE-Impulse sind in Bild 3 aufgeführt. Es sind deutlich die unterschiedlichen, für den jeweiligen<br />
Wicklungsabschnitt charakteristischen Signalformen zu erkennen.<br />
)<br />
U<br />
500<br />
250<br />
0<br />
-250<br />
-500<br />
mV<br />
µs<br />
0 12,8 25,6 38,4 51,2<br />
t<br />
b)<br />
200<br />
100 V<br />
0<br />
U -100<br />
-200<br />
0 12,8 25,6 38,4 µs 51,2<br />
TE an Wicklungsabschnitt 1 TE an Wicklungsabschnitt 4<br />
Bild 3 TE-Impulse am ersten und vierten Wicklungsabschnitt des Transformators<br />
Die verwendeten Störimpulse wurden an einem Leistungstransformator (220 kV/110 kV/200<br />
MVA) vor Ort aufgezeichnet. Zur Simulation von fehlgetriggerten "Störimpulsen" dienen synthetisch<br />
generierte AM-Schwingungen. Die mit einer Abtastfrequenz von 20 MHz digitalisierten<br />
Signale werden auf ihre Maximalamplituden getriggert und mit einem Pretrigger von<br />
20 % versehen. Um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten, liegen den Untersuchungen nahezu<br />
1000 Muster zugrunde.<br />
Die Clusteranalysen mit dem ISODATA-Verfahren und dem neuen Algorithmus starten mit<br />
einer Clusteranzahl von fünf, während der Parameter der Unschärfe bei der Fuzzy-ISODATA-<br />
Methode und beim neuen Algorithmus einen Wert von drei erhält. Den Fehler bei der Impulsdiskriminierung<br />
mit den drei Algorithmen für jeweils beide Distanzmaße zeigt Bild 4. Sowohl<br />
das ISODATA-Verfahren als auch der neue Fuzzy-Clusteralgorithmus generieren jeweils selbständig<br />
drei Gruppen, während diese Anzahl bei der Analyse mit dem Fuzzy-ISODATA-<br />
Algorithmus vorgegeben wurde.<br />
Fehler<br />
0,6<br />
%<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
Euklidischer Abstand<br />
City-Block-Abstand<br />
ISODATA Fuzzy-ISODATA Neuer Algorithmus<br />
Bild 4<br />
Fehler bei der Separierung von TE- und Störimpulsen mit Hilfe von Clusteralgorithmen
- 26 -<br />
Bild 5 zeigt beispielhaft die Clusterzentren bei Einteilung der Muster mit dem neuen Algorithmus<br />
unter Verwendung der Euklidischen Distanz. Während die ersten beiden Cluster die TE-<br />
Impulse enthalten, vereint der dritte Cluster die Störsignale. Die TE-Impulse werden auf zwei<br />
Gruppen aufgeteilt, da ihre Maximalamplituden je nach Entstehungsort positiv oder negativ<br />
sind und aufgrund der Impulstriggerung auf die Maximalwerte somit vollkommen<br />
unterschiedliche Muster entstehen.<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
CZ/1<br />
CZ/1<br />
CZ/1<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
-0,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
-0,5<br />
-1<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
-0,1<br />
0 64 128 192 256<br />
Z : Clusterzentrum Abtastwerte<br />
Bild 5 Vom neuen Algorithmus generierte Clusterzentren für TE- (a, b) und Störimpulse (c)<br />
Die Untersuchungen verdeutlichen, daß sich mit Hilfe der Clusteralgorithmen Störunterdrückungen<br />
von mehr als 99 % erreichen lassen. Damit sind alle untersuchten Verfahren für<br />
eine Auswertung von breitbandigen TE-Messungen geeignet. Nach Anpassung der Parameter<br />
ermöglichen die Clusteralgorithmen zusätzlich eine Gruppierung der TE-Impulse<br />
entsprechend ihrer Entstehungsorte, so daß sich mit Hilfe dieser Verfahren auch eine Ortung<br />
der Fehlstellen im Transformator realisieren läßt. Da das ISODATA-Verfahren und der neue<br />
Algorithmus neben der Mustereinteilung auch die Clusteranzahl selbständig berechnen, ist mit<br />
diesen Methoden eine Impulsdiskriminierung ohne Vorwissen über die Signalformen und -<br />
klassen möglich.<br />
Dipl.-Ing. P. Werle<br />
"Digitale Erfassung und Auswertung von Blitzstoßspannungsparametern"<br />
Durch die Verwendung von analogen Meßsystemen ist die Bestimmung von Blitz- und Schaltstoßspannungsparametern,<br />
wie sie in den Normen IEC 60-1 bzw. VDE 0432-1 vorgesehen ist,<br />
begrenzt, da eine Evaluierung der Messungen nur manuell vorgenommen werden kann. In den<br />
letzten Jahren wurden deshalb die analogen Meßgeräte weitestgehend durch preisgünstigere<br />
und leistungsfähigere digitale Meßsysteme ersetzt, welche die erwähnten Einschränkungen<br />
bezüglich der Meßdatenauswertung nicht aufweisen.<br />
Der Einsatz digitaler Meßtechnik führte jedoch auch zu einigen Problemen, insbesondere hinsichtlich<br />
einer Automatisierung der Erfassung von in den Normen definierten<br />
charakteristischen Kenngrößen für Blitzstoßspannungen. Diese Schwierigkeiten sind<br />
hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß in der IEC 60-1 bzw. VDE 0432-1 keine<br />
- 27 -<br />
eindeutigen Prozeduren zur Bestimmung dieser Kennwerte angegeben sind. Aus diesem<br />
Grund führen verschiedene <strong>Institut</strong>ionen die Parameterbestimmung auf unterschiedliche Art<br />
durch, so daß letztendlich eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht immer gewährleistet ist,<br />
obwohl die entsprechenden Normen beachtet und eingehalten wurden.<br />
Um künftig solchen Problemen entgegenwirken zu können, eine eindeutige Bewertung der<br />
Kenngrößen sowie eine Einschätzung der Einflüsse dieser Größen auf die Durchschlagfestigkeit<br />
zu ermöglichen und damit in letzter Konsequenz die Stoßspannungsprüfung<br />
effektiver zu gestalten, wurde die Durchführung eines europäischen Projektes beschlossen.<br />
Teinehmer dieses Projektes sind neben dem <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong> die folgenden <strong>Institut</strong>ionen:<br />
KEMA, Niederlande, L.C.O.E., Spanien und NGC, England.<br />
Die Ziele des Projektes sind:<br />
• Festlegung signifikanter Kenngrößen zur Charakterisierung von Blitzstoßspannungen,<br />
• Etablierung eindeutiger Algorithmen zur Bestimmung dieser Kenngrößen und<br />
• Unterbreitung von Vorschlägen zur Verbesserung der entscheidenden Abschnitte der<br />
Normen IEC 60-1 bzw. VDE 0432-1.<br />
Zu Beginn des Projektes war es zunächst erforderlich, Informationen über die Probleme zu<br />
sammeln, die Hersteller von Hochspannungsanlagen sowie Test- und Kalibrierlabore bei der<br />
Ermittlung von Blitzstoßspannungskenngrößen haben. Dazu wurden an verschiedene<br />
Hersteller und Labore entsprechende Fragebögen versandt, deren Auswertung die<br />
Notwendigkeit dieses Projektes bestätigte.<br />
Aus den Fragebögen wurde zum einen ersichtlich, daß unterschiedliche <strong>Institut</strong>ionen verschiedene<br />
Algorithmen zur Bestimmung der Kenngrößen verwenden und zum anderen, daß einige<br />
der benutzten Algorithmen zum Teil größere Unterschiede zu den in den Normen festgelegten<br />
Auswerteprozeduren aufweisen.<br />
Zusätzlich erfolgten Literaturrecherchen über das Durchschlagverhalten verschiedener Isoliermaterialien<br />
bei Blitzstoßspannungsbeanspruchungen, um Erkenntnisse über den Einfluß der<br />
charakteristischen Stoßspannungskenngrößen auf das Durchschlagverhalten zu gewinnen. Wie<br />
sich dabei zeigte, sind in den letzten 10 Jahren nur wenige Informationen auf diesem Gebiet<br />
publiziert bzw. präsentiert worden, so daß es notwendig erschien, dahingehende Untersuchungen<br />
durchzuführen. Dazu war es jedoch zunächst erforderlich, einen geeigneten Stoßspannungskreis<br />
aufzubauen, ein entsprechendes Meßsystem auszuwählen und eine einheitliche<br />
Auswertungssoftware zu entwickeln.<br />
Die Auswertung umfangreicher Simulationen unter Berücksichtigung der Anforderungen<br />
führte zu der im Bild 1 dargestellten Schaltung. Diese Schaltung besteht aus zwei Teilkreisen,<br />
von denen der obere eine genormte Blitzstoßspannung (1.2/50) generiert, welche am<br />
Testobjekt mit einer schwingenden Spannung überlagert wird. Auf diese Weise ist es möglich,<br />
Blitzstoßspannungen mit Schwingungen beliebiger Amplituden und Frequenzen zu superponieren,<br />
wie dies schematisch im rechten Teil des Bildes dargestellt ist.<br />
Der Hauptvorteil der verwendeten Schaltung liegt in der Möglichkeit, die Blitzstoßspannung<br />
und den überlagerten schwingenden Spannungsanteil separat zu erzeugen, zu erfassen und<br />
auszuwerten. Dies ist vor allem bei der Bestimmung der Spannungsparameter entsprechend<br />
der Norm hilfreich, da es dazu in einigen Fällen nötig ist, eine mittlere, geglättete Kurve<br />
heranzuziehen, welche in unserem Fall der gemessenen überlagerungsfreien<br />
Blitzstoßspannung entspricht.<br />
Ein Nachteil der Schaltung ist darin zu sehen, daß sämtliche Elemente des Schwingkreises für<br />
die maximal auftretende Stoßspannung ausgelegt sein müssen, da diese im Falle eines Durchschlags<br />
des Testobjektes direkt am Schwingkreis anliegt. Deshalb wurden auch alle
- 28 -<br />
Meßsysteme mit speziellen Schutzschaltungen versehen, um eine Gefährdung dieser Geräte<br />
durch Spannungsüberhöhungen auszuschließen. Zusätzlich muß auf eine richtige<br />
Dimensionierung der Bauteile geachtet werden. So muß beispielsweise die Impedanz des<br />
Testobjekts wesentlich größer sein als die der beiden Teilkreise, da nur dann ein minimaler<br />
Einfluß der Teilschaltungen aufeinander gewährleistet ist.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
RL Cs •<br />
•<br />
Cm •<br />
RL •<br />
•<br />
Rl Cs •<br />
•<br />
Rl Cs •<br />
Re Rd Re Rd • •<br />
C b<br />
C b<br />
Stoßspannungs-<br />
meßgerät<br />
C<br />
Transienten-<br />
rekorder<br />
L<br />
•<br />
•<br />
R<br />
•<br />
Rl Cs •<br />
•<br />
Re Rd Re Rd • •<br />
•<br />
Cb C Stoßspannungskreis<br />
b<br />
•<br />
R Div1<br />
R Div2<br />
Cs = Stoßkapazität 6000pF RDiv1 = 140MΩ<br />
Rd = Dämpfungswiderstand 400Ω RDiv2 = 10kΩ<br />
Re = Entladewiderstand 9500Ω RL = 100MΩ<br />
Rl = Ladewiderstand 50kΩ C = 1200pF<br />
RL = Ladewiderstand 10MΩ R, L = variabel<br />
Cb = Belastungskapazität 1200pF<br />
Cm = Unterspannungskapazität 1.76µF<br />
Bild 1 Verwendeter Stoßspannungskreis mit schematischer Darstellung der Überlagerung<br />
der Spannungsverläufe<br />
Problematisch ist die Synchronisation der beiden Teilkreise. Um eine Überlagerung der Blitzstoßspannung<br />
mit der schwingenden Spannung zu beliebigen Zeitpunkten zu realisieren, wurde<br />
eine spezielle Digitalschaltung entwickelt worden, welche die Zündfunkenstrecken über ein<br />
optisches Signal mit einer einstellbaren Verzögerung zündet. Dabei wird die Schaltung von<br />
einem Arbeitsplatzrechner gesteuert, der auch den Transientenrekorder ausliest und anschließend<br />
die Meßdaten verarbeitet bzw. die Spannungskenngrößen berechnet.<br />
Das Ergebnis einer Simulation mit verzögerter Auslösung der Zündfunkenstrecken sowie das<br />
für diese Simulation benutzte Modell des Stoßspannungskreises sind in Bild 2 zu sehen.<br />
•<br />
•<br />
Schwingspannungskreis<br />
Testobjekt<br />
U<br />
U<br />
U<br />
t<br />
t<br />
t<br />
U<br />
C s´<br />
T imp<br />
• •<br />
•<br />
•<br />
S Utest A Uimp G Uosc R e´<br />
R d´<br />
C b´<br />
•<br />
•<br />
- 29 -<br />
C test<br />
U imp<br />
U test<br />
U osc<br />
Bild 2 Simulationsmodell und Simulationsergebnis<br />
• • •<br />
•<br />
R<br />
L<br />
t<br />
T osc<br />
C<br />
C s'<br />
C b'<br />
R e'<br />
R d'<br />
C test<br />
R<br />
L<br />
C<br />
= 1500pF<br />
= 300pF<br />
= 38 kΩ<br />
= 1600Ω<br />
= 20pF<br />
= 100Ω<br />
= 200µH<br />
= 1200pF<br />
Zur Zeit werden Messungen und Auswertungen an verschiedenen Prüfanordnungen<br />
vorgenommen, die anschließend miteinander verglichen werden, um eine Definition<br />
geeigneter Kenngrößen herbeizuführen.
Dipl.-Ing. J. Gärtner<br />
- 30 -<br />
"Feldsteuernde Schichten auf Basis von Siliziumkarbid (SiC)"<br />
Für die Entwicklung teilentladungsarmer Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherungen (HH-<br />
Sicherungen) ist es erforderlich, die in der Sicherung durch die Anordnung der Schmelzleiter<br />
entstehende Inhomogenität zu verhindern. Neben der Entwicklung einer keramischen Steuerschicht<br />
wurde auch für Kunststoffrohre eine Steuerschicht auf Basis von SiC erarbeitet, da<br />
diese Rohre die hohen Brenntemperaturen (ca. 1300 °C) nicht tolerieren, die zur Aufbringung<br />
einer keramischen Glasur notwendig sind.<br />
Ω<br />
Bild 1 Widerstandsverlauf unterschiedlicher SiC-<br />
Beschichtungen<br />
Die Untersuchung wurde mit<br />
unterschiedlichen Bindemittel/SiC-Kombinationendurchgeführt.<br />
Es wurden Kunststoffrohre<br />
mit einem Durchmesser<br />
von 50 mm eingesetzt<br />
und soweit möglich durch<br />
Tauchen beschichtet. Als Bindemittel<br />
kamen Epoxidharzlack,<br />
Silikonkautschuk und<br />
Silikonharzlack zum Einsatz.<br />
Das SiC wurde in verschiedenen<br />
Körnungen und Qualitäten<br />
eingesetzt.<br />
Nach ersten Versuchen mußte<br />
Silikongummi als Bindemittel<br />
bereits verworfen werden, da<br />
sich grundlegende mechanische<br />
Eigenschaften (Haftung,<br />
Haltbarkeit) nicht realisieren ließen. Mit den übrigen Bindemitteln wurde der Einfluß der<br />
verschiedenen Körnungen und Qualitäten des SiC auf die Leitfähigkeit untersucht. SiC stand<br />
in den Körnungen F100, F180, F280 und F800 zur Verfügung, jeweils undotiert , n-dotiert und<br />
p-dotiert .<br />
In Bild 1 sind die Kennlinien<br />
unterschiedlicher SiC-Beschichtungen<br />
dargestellt: n-dotiertes<br />
(EL G) und nicht dotiertes SiC<br />
(EL U) sowie Beschichtungen,<br />
bei denen die Leitfähigkeit<br />
durch Verwendung eines leitfähigen<br />
Lösungsmittels gesteigert<br />
wurde (EL R, EL GR).<br />
Die beste Leitfähigkeit der Proben<br />
ergab sich bei Verwendung<br />
von n-dotiertem SiC und<br />
leitfähigem Lösungsmittel. Den<br />
in Bild 1 dargestellten Verläufen<br />
liegen Leitschichten aus<br />
einer Mischkörnung (F280/F100)<br />
und Epoxidharzlack zugrunde.<br />
Ω<br />
Bild 2 Einfluß des Mischungsverhältnisses F280/F100<br />
Großen Einfluß auf das Verhalten<br />
der Leitschicht hat die Korngröße.<br />
Je nach verwendetem<br />
Matrixbildner schwankten die<br />
Werte erheblich. Erst bei Verwendung<br />
von Mischkörnungen<br />
konnten zufriedenstellende Widerstandswerte<br />
erreicht werden<br />
(Bild 2).<br />
Großer Wert wurde auf die Untersuchung<br />
des Verhaltens der<br />
Leitschichten bei thermischer<br />
Belastung gelegt. Bild 3 zeigt<br />
den Einfluß der Temperatur bei<br />
Verwendung von Silikon- (SL)<br />
und Epoxidharzlack (EL) über<br />
der Temperatur. Es ist zu erkennen,<br />
daß Epoxidharzlack<br />
erst nach dem ersten Aufheizen<br />
einen stabilen<br />
Temperaturverlauf zeigt. Die<br />
aus 4 Messungen gemittelten<br />
Werte nach dem ersten<br />
Aufheizen zeigen eine leicht<br />
exponentiell abfallende<br />
Charakteristik. Der Verlauf der<br />
1. Messung deutet darauf hin,<br />
daß der Epoxidharzlack erst bei<br />
höheren Temperaturen vollständig<br />
vernetzt.<br />
- 31 -<br />
Bild 4 Vergleich Keramik-/Kunststoffleitschicht<br />
Silikonharzlack zeigt von vornherein<br />
einen stark inhomogenen<br />
Verlauf, der sich auch nicht<br />
durch Aushärten verbessern<br />
läßt. Der zunächst steigende<br />
Widerstand deutet darauf hin,<br />
daß die leitfähigen Partikel durch die<br />
Ausdehnung der Matrix auseinander driften.<br />
Bei höheren Temperaturen fällt der<br />
Widerstand wieder, was auf eine<br />
beginnende Eigenleitung des Lackes hindeutetet.<br />
Bild 4 zeigt eine Gegenüberstellung der<br />
Strom/Temperaturkennlinie von keramischer<br />
Leitschicht und solchen auf Silikon- bzw.<br />
Epoxidharzlackbasis. Zu erkennen ist ein bei<br />
den Lacken über der Temperatur abnehmender<br />
Verlauf, während er bei der<br />
Keramik ansteigt.<br />
Bild 3: Einfluß der Temperatur bei Silikon- und<br />
Epoxidharzlack<br />
Bild 5: TE-Einsetzspannung
Obschon die Beschichtung in<br />
erster Linie für den Einsatz auf<br />
Kunststoffrohren bestimmt ist,<br />
wurden das Teilentladungsverhalten<br />
und das Schaltverhalten an<br />
beschichteten Sicherungen mit<br />
Porzellanrohr untersucht. Dadurch<br />
konnten die Ergebnisse mit den<br />
Messungen an den glasierten<br />
Porzellanrohren verglichen werden.<br />
In Bild 5 sind die Teilentladungs-<br />
Einsetzspannungen der untersuchten<br />
Sicherungsmuster und einer<br />
unbeschichteten Sicherung dargestellt.<br />
Bild 6 zeigt den Verlauf der<br />
scheinbaren Ladung über der angelegten<br />
Spannung. Es wurden<br />
- 32 -<br />
Bild 6 Verlauf der scheinbaren Ladung über der<br />
Spannung<br />
komplette Sicherungen in einem speziellen Sicherungs-Prüfkondensator (SiPK) montiert. Die<br />
Grundempfindlichkeit des Meßsystems betrug 2 pC. Die Muster 344 und 345 stellen glasierte<br />
Sicherungen dar, Si3 und Si4 solche mit einer Leitschicht aus einer Mischkörnung SiC und<br />
Epoxidharz als Bindemittel. Es ist offensichtlich, daß die beschichteten Sicherungen<br />
gegenüber der unbeschichteten ein im oberen Spannungsbereich besseres Teilentladungsverhalten<br />
haben.<br />
4 Veröffentlichungen und Vorträge<br />
- 33 -<br />
Borsi, H.<br />
Monitoring on High Voltage Cables<br />
1st Workshop High Voltage Techniques, <strong>Institut</strong> of Electrical Power Engineering, Poznan<br />
University of Technology, April <strong>1997</strong><br />
Neue Kabel können mit verschiedenen Sensoren für die Erfassung von Temperatur, Feuchte<br />
und Teilentladungen(TE) bestückt werden. Diese können das Kabel vor großen Fehlern<br />
schützen. Der Beitrag beschäftigt sich mit verschiedenen Möglichkeiten zur Überwachung von<br />
kunststoffisolierten Hoch- und Höchstspannungskabeln. Es wurde dabei auf die Messung der<br />
Temperatur mit Hilfe von Glasfasern unter der Ausnutzung des "Raman Effect" sowie auf die<br />
Verfahren zur Detektion von Wasser im Schirmbereich von Kabeln eingegangen. Es wurde<br />
insbesondere ein Verfahren vorgestellt, welches für die Praxis als vielversprechend erscheint.<br />
Das Verfahren basiert auf der Verwendung eines elektrochemischen Wassersensors, welcher<br />
die Spannung zwischen zwei verschiedenen Metallen unter dem Einfluß eines Elektrolyts<br />
ermittelt. Mit Hilfe dieses Sensors kann nicht nur die Existenz von Wasser im Schirmbereich<br />
festgestellt werden, sondern darüber hinaus ist eine Ortung der Fehlerstelle möglich.<br />
Weiterhin wird ein Verfahren zur TE-Überwachung an Kabeln beschrieben. Das Verfahren<br />
basiert auf der breitbandigen Messung von Teilentladungen unter Betriebsbedingungen und<br />
der Trennung von TE- und Störsignalen mit Hilfe der digitalen Signalverarbeitung.<br />
Borsi, H.<br />
Monitoring on High Voltage Transformers<br />
1st Workshop High Voltage Techniques, <strong>Institut</strong> of Electrical Power Engineering, Poznan<br />
University of Technology, April <strong>1997</strong><br />
Der Vortrag beschäftigt sich mit verschiedenen Möglichkeiten und Sensoren zur Überwachung<br />
von Leistungstransformatoren. Es wird ein Gesamtüberwachungskonzept vorgestellt, welches<br />
mit Hilfe verschiedener Sensoren die zur Überwachung notwendigen Größen kontinuierlich<br />
oder in bestimmten Zeitabständen aufnimmt und in eine Zentraleinheit zur Weiterverarbeitung<br />
leitet. Dabei wird neben der Ermittlung der nichtgelösten und der im Öl gelösten Gase eine<br />
Teilentladungsüberwachung durchgeführt. Auch wird über ein Expertenprogramm zur<br />
Steuerung und Beurteilung der Isolation von Transformatoren berichtet.<br />
Borsi, H.<br />
High Voltage Measuring Technique - State of the Art<br />
1st Workshop High Voltage Techniques, <strong>Institut</strong> of Electrical Power Engineering, Poznan<br />
University of Technology, April <strong>1997</strong><br />
Die Hochspannungsmeßtechnik erfaßt unter anderem Spannungen im Bereich einiger mV bis<br />
hin zu mehreren MV sowie Ströme im Bereich von pA bis hin zu hunderten von kA. Die<br />
Frequenzen bewegen sich dabei im Bereich von Gleichspannung bis hin zu GHz. Der Vortrag<br />
beschäftigt sich neben der Vorstellung verschiedener neuer Meßverfahren zur Erfassung<br />
unterschiedlicher Meßgrößen in der <strong>Hochspannungstechnik</strong> mit verschiedenen Verfahren der<br />
analogen und der digitalen Signalverarbeitung. Dabei werden Grenzen und Möglichkeiten der<br />
digitalen Filterung in der Hochspannungsmeßtechnik aufgezeigt. Weiterhin werden einige<br />
Verfahren zur modernen Überwachung verschiedener Hochspannungskomponenten<br />
vorgestellt.
Gockenbach, E., Borsi, H.:<br />
- 34 -<br />
Grundlagen der Diagnosemethoden an Transformatoren vor Ort<br />
Hochspannungskolloquium High Volt, Dresden, Mai <strong>1997</strong><br />
Das Ziel der Diagnose ist eine Beurteilung des Zustandes der Isolierung im Hinblick auf die<br />
noch zu erwartende Lebensdauer unter Berücksichtigung der Faktoren Sicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Verfügbarkeit. Die verschiedenen Diagnosemethoden, Teilentladungsmessung,<br />
Impedanzmessung, Temperaturmessung, Gas-in-Öl- Detektion und Feuchtigkeitsbestimmung<br />
werden beschrieben und hinsichtlich ihrer Aussagekraft bewertet. Grundlage<br />
dafür ist ein allgemeines Alterungsmodell für Isolierungen. Es wird gezeigt, daß eine Vielzahl<br />
von Parametern meßtechnisch erfaßt werden kann, daß aber für eine zuverlässige Diagnose<br />
weitere Messungen im Labor und Vor-Ort und eine Auswertung der Meßergebnisse im<br />
Hinblick auf die Lebensdauererwartung erforderlich sind.<br />
Krins, M.; Borsi, H.; Gockenbach, E.:<br />
Flashover Voltage of Epoxy-Resin Surfaces in Carbonized Transformer Oil<br />
5. International Conference on Properties and Applications of Dielectric Materials<br />
(ICPADM), Seoul, Südkorea, Mai <strong>1997</strong><br />
Der Aufsatz berichtet über die Ergebnisse experimenteller Untersuchungen zum Einfluß von<br />
Rußpartikeln auf die Überschlagfestigkeit der Grenzfläche zwischen glasfaserverstärkten<br />
Epoxidharz-Prüflingen und Mineralöl. Die diesbezüglichen Versuche wurden dabei sowohl in<br />
einem homogenen Feld als auch in einer inhomogenen Elektrodenanordnung für Schlagweiten<br />
zwischen 5 und 90 mm bei Beanspruchung mit Wechselspannung durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse zeigen, daß im homogenen Feld die Überschlagspannungen unter Rußöl bei<br />
großen Schlagweiten leicht höher liegen können als unter Reinöl. Im stark inhomogenen elektrischen<br />
Feld führt eine Erhöhung des Rußgehaltes im Öl zu einem signifikanten Festigkeitszuwachs.<br />
Schichler, U.:<br />
A Sensitive Method for On-Site Partial Discharge Detection on XLPE Cable Joints<br />
5. International Conference on Properties and Applications of Dielectric Materials<br />
(ICPADM), Seoul, Korea, Mai <strong>1997</strong><br />
Der Beitrag berichtet über ein empfindliches TE-Meßverfahren für Kabelmuffen von VPE-<br />
Kabelanlagen. Nach einer Beschreibung des verwendeten Meßverfahrens werden exemplarische<br />
Ergebnisse sowie TE-Signalverläufe dargestellt.<br />
Die Erfassung der TE erfolgt mit zwei im Bereich der Kabelmuffe montierten Rogowski-<br />
Spulen. Für die empfindliche TE-Detektion werden die beiden induktiv ausgekoppelten Meßsignale<br />
analog addiert, so daß ausschließlich die innerhalb der Kabelmuffe entstehenden TE<br />
detektiert werden. Die im Beitrag dargestellten Ergebnisse zeigen, daß die Verfügbarkeit von<br />
Kabelanlagen durch den Einsatz des neuen TE-Meßverfahrens an Kabelmuffen deutlich zu<br />
steigern ist.<br />
Koschnitzki, T., Borsi, H., Gockenbach, E.<br />
- 35 -<br />
Partial Discharge Behavior of Cast Resin Coils under Stress with High Frequency High<br />
Voltages<br />
10. International Symposium on High Voltage Engineering, Montréal, Kanada, August <strong>1997</strong><br />
In diesem Beitrag wird das TE-Verhalten von gießharzisolierten Spulen bei Beanspruchung<br />
mit höherfrequenten Spannungen dargestellt. Es wird ein Aufbau vorgestellt, der es<br />
ermöglicht, die Spulenprüflinge mit Spannungen in einem Frequenzbereich zwischen 1 kHz<br />
und 5 kHz zu beaufschlagen. Desweiteren werden die Anforderungen und die praktische<br />
Ausführung eines TE-Meßsystems für Messungen bei Spannungen im Frequenzbereich von 1<br />
kHz bis 5 kHz erläutert.<br />
Die in diesem Beitrag dargestellten Ergebnisse zeigen, daß das TE-Verhalten der untersuchten<br />
Spulen im Frequenzbereich von 1 kHz bis 5 kHz bezüglich der TE-Einsetzspannung und des<br />
TE-Ladungsinhaltes durch Messungen bei 50 Hz bestimmt werden kann. Weiterhin kann festgestellt<br />
werden, daß aufgrund der mit der Frequenz ansteigenden TE-Energie pro Zeiteinheit<br />
die Beanspruchung der Isolierstrecke mit steigender Frequenz zunimmt.<br />
Krins, M.; Borsi, H.; Gockenbach, E.:<br />
Effect of Carbon Particles on the Flashover Behaviour of a Solid/Liquid Interface in a Nonuniform<br />
Field<br />
10. International Symposium on High Voltage Engineering, Montréal, Kanada, August <strong>1997</strong><br />
Der Beitrag behandelt experimentelle Untersuchungen zum Einfluß von Rußpartikeln auf das<br />
Überschlagverhalten von glasfaserverstärkten Epoxidharz-Stäben unter Mineralöl in einer inhomogenen<br />
Elektrodenanordnung.<br />
Die erzielten Ergebnisse der Untersuchungen können dahingehend zusammengefaßt werden,<br />
daß bei einer Beanspruchung mit Wechselspannung durch die Anwesenheit von Rußteilchen<br />
im Isolieröl eine im Vergleich zu technisch reinem Mineralöl nachhaltige Zunahme der Durchund<br />
Überschlagfestigkeit auftreten kann. Im Gegensatz dazu wirken Rußpartikel im Öl bei<br />
einer Beanspruchung mit negativer Blitzstoßspannung vornehmlich als Störstellen und<br />
verursachen eine Reduzierung der Durch- und Überschlagspannungen gegenüber Reinöl.<br />
Wenzel, D., Borsi, H., Gockenbach, E.<br />
Evaluation of Wideband Partial Discharge Measurements on Transformers by Cluster<br />
Algorithms<br />
10. International Symposium on High Voltage Engineering, Montréal, Kanada, August <strong>1997</strong><br />
Der Beitrag berichtet über eine Auswertung von Teilentladungs(TE)-Messungen an<br />
Transformatoren mit Hilfe von Clusteralgorithmen. Hierfür werden vor Ort und im Labor<br />
breitbandig aufgezeichnete Signale digitalisiert und die darin enthaltenen Impulse einer<br />
Clusteranalyse unterzogen. Die Algorithmen suchen dabei nach Strukturen in den Daten und<br />
ermöglichen hierdurch ohne Zuhilfenahme von Referenzmustern eine Trennung von TE- und<br />
Störimpulsen anhand der Signalformen. Da die in die Untersuchungen einbezogenen<br />
konventionellen Verfahren und Fuzzy-Algorithmen jeweils Vor- und Nachteile aufweisen,<br />
wird ein neuer selbstorganisierender Fuzzy-Clusteralgorithmus entwickelt, der "unscharf" die<br />
Clustereinteilung und -anzahl bestimmt und damit die Vorteile der anderen Methoden<br />
miteinander verbindet. Weiterhin wird gezeigt, daß Clusteralgorithmen auch einen Beitrag zur<br />
Lokalisierung von TE-Fehlstellen in Transformatoren leisten.
- 36 -<br />
Kaindl, A., Koschnitzki, T., Borsi, H.<br />
Partial Discharge Testing as a Tool for Evaluating Processing Methods of Epoxy-Resin<br />
Impregnated Coils<br />
10. International Symposium on High Voltage Engineering, Montréal, Kanada, August <strong>1997</strong><br />
In diesem Beitrag wird die Möglichkeit aufgezeigt, im Rahmen der Qualitätskontrolle von<br />
gieß-harzisolierten Spulen Teilentladungsmessungen als zerstörungsfreies Prüfverfahren<br />
anzuwen-den. Es wird der Zusammenhang zwischen verschiedenen Prozeßparametern wie z.<br />
B. der Epoxidharzgehalt oder die Temperaturverteilung in der Vergußmasse auf das<br />
Rißbildungs-verhalten der gießharzisolierten Spulen dargestellt.<br />
Die in diesem Bericht vorgestellten Ergebnisse zeigen, daß ein hoher Gehalt an<br />
Reaktionsharzmasse und eine ungleichmäßige Temperaturverteilung während der Aushärtung<br />
für das Entstehen von Rissen und Spalten im gießharzisolierten System verantwortlich sind.<br />
Durch die Zugabe von Glaskugeln zur Reaktionsharzmasse wird die Rißbildung reduziert. Es<br />
konnte weiterhin gezeigt werden, daß eine Korrelation zwischen dem Rißbildungsverhalten<br />
und dem TE-Verhalten der gießharzisoierten Spulen besteht, da bei allen Spulen mit einer<br />
hohen Anzahl von großen Rissen niedrige TE-Einsetzspannungen und hohe TE-<br />
Ladungsinhalte gemessen werden konnten.<br />
Dumke, K.; Borsi, H.; Gockenbach, E.<br />
Investigations on the Gassing Characteristics of Synthetic Insulating Liquids<br />
10. International Symposium on High Voltage Engineering, Montréal, Kanada, August <strong>1997</strong><br />
Der Beitrag befaßt sich mit Untersuchungen über die charakteristischen TE-Kenngrößen<br />
verschiedener Isolierflüssigkeiten. Weiter wird über die infolge von Teilentladungen und<br />
infolge von energiereichen Durchschlägen freigesetzten Gase berichtet, wobei auf die Menge<br />
und auf die Zusammensetzung eingegangen wird.<br />
Das Gasungsverhalten der Isolierflüssigkeiten wird mit Hilfe der bekannten IEC-Fehlercodetabelle<br />
interpretiert und die im Labor simulierten Fehler anhand dieser Tabellen<br />
klassifiziert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird für eine neue synthetische<br />
Isolierflüssigkeit ein ähnliches Interpretationsverfahren entwickelt. Der Beitrag schließt mit<br />
einer Empfehlung für die Anwendung der Verfahren zur Interpretation von Gas-in-Öl-<br />
Analysen auch für synthetische Esterflüssigkeit.<br />
Gockenbach, E.:<br />
State of the Art in HV Electrical Insulating Monitoring<br />
Symposium on Electrical Insulating Material, Osaka, Japan, Oktober <strong>1997</strong><br />
Monitoring ist die Grundlage für die Diagnose der elektrischen Isolierung in Hochspannungsgeräten.<br />
Nach einer kurzen Beschreibung der Ziele des Monitoring werden die Bewertung des<br />
Zustandes der elektrischen Isolierung und die Anforderungen an ein Monitoring-System<br />
dargestellt. Ausgehend von den Aufgaben werden die verschiedenen zur Zeit verfügbaren<br />
Monitoring-Systeme im einzelnen und im Hinblick auf das Kosten/Nutzen-Verhältnis<br />
beschrieben. Die Bedeutung und die Lösung der meßtechnischen Probleme bei Vor-Ort-<br />
Messungen werden abschließend dargestellt.<br />
- 37 -<br />
Krins, M.; Borsi, H.; Gockenbach, E.:<br />
Flashover Behavior of Solid Materials in Carbonized Transformer Oil<br />
1. International Conference on Dielectrics and Insulation (I.C.D.I.), Budapest, Ungarn,<br />
September <strong>1997</strong><br />
In diesem Aufsatz wird der Einfluß von Rußpartikeln auf das Überschlagverhalten verschiedener<br />
Feststoffmaterialien unter Öl vorgestellt, die sich sowohl hinsichtlich ihrer Permittivität<br />
als auch in ihrer Oberflächenstruktur unterscheiden.<br />
Die bei den Untersuchungen gewonnenen Ergebnisse zeigen, daß im homogenen elektrischen<br />
Wechselfeld durch eine Angleichung der Dielektrizitätszahlen von flüssigem und festem<br />
Dielektrikum sowohl unter technisch reinem als auch unter verrußtem Mineralöl eine<br />
signifikante Steigerung der Überschlagfestigkeit erzielt werden kann. Dabei muß gerade für<br />
glasfaserverstärkte Materialien, deren Oberfläche lokal begrenzte Bereiche mit hoher<br />
Oberflächenrauhigkeit aufweisen, dem Permittivitäts-Unterschied ein größerer Einfluß auf die<br />
Festigkeit des Mehrstoffsystems zugesprochen werden als der mittleren<br />
Oberflächenrauhigkeit. Ferner wird in dem Beitrag ausgeführt, daß selbst bei einem relativ<br />
großen Unterschied zwischen den Dielektrizitätszahlen des festen und flüssigen Dielektrikums<br />
eine hohe Überschlagfestigkeit erreicht werden kann, sofern die auftretenden Oberflächenrauhigkeiten<br />
ein nahezu gleichmäßiges Oberflächenfeinprofil großer Oberfläche und damit<br />
erhöhter Kriechweglänge mit der Möglichkeit einer verstärkten Ladungsträger-Rekombination<br />
bedingen.<br />
Borsi, H.<br />
Teilentladungsmessung bei hochfrequenter Spannungsbeanspruchung<br />
1. International Conference on Dielectrics and Insulation (I.C.D.I.), Budapest, Ungarn,<br />
September <strong>1997</strong><br />
Traditionsgemäß treten hohe elektrische Beanspruchungen der Isolierungen in der<br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong> mit 50 Hz bzw. 60 Hz auf. Inzwischen ist es bekannt, daß in Geräten<br />
der Niederspannungstechnik sehr oft Feldstärken auftreten können, die nicht nur in der<br />
Größenordnung der in der <strong>Hochspannungstechnik</strong> auftretenden Feldstärke sein können,<br />
sondern sogar darüber hinausgehen, obwohl häufig die dazugehörigen Spannungen relativ<br />
gering sind und meistens einige 100 V nicht überschreiten. Es ist somit notwendig, die<br />
Grenzen des Isoliervermögens bei hochfrequenter Spannungsbeanspruchung und vor allem das<br />
Langzeit- und Teilentladungsverhalten derartiger Isolieranordnungen detalliert zu betrachten.<br />
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Aufsatz mit dem Aufbau eines Meßsystems zur<br />
Erfassung von Teilentladungen bei hochfrequenter Spannungsbeanspruchung. Am Beispiel<br />
von kleinen gießharzimprägnierten Transformatoren wird dann die Funktionsfähigkeit des<br />
Systems geprüft und das System bezüglich des Meßfrequenzbereiches und der Empfindlichkeit<br />
optimiert.
- 38 -<br />
Gockenbach, E.:<br />
Use of Digital Measuring Systems in HV Tests of Electrical Insulating System<br />
Symposium on Dielectric Insulating Material, Tokyo, Japan, Oktober <strong>1997</strong><br />
Analoge Meßsysteme werden durch digitale Meßsysteme mit Analog-Digital-Umsetzer zunehmend<br />
ersetzt. Die Anforderungen an digitale Meßsysteme für Hochspannungs-Prüfungen<br />
an Isolierstoffen werden im Detail beschrieben. Der zusätzliche Einsatz der digitalen<br />
Meßsysteme für Vergleichsmessungen und die Anwendung der sogenannten Transferfunktion<br />
werden an Beispielen aufgezeigt. Im Bereich der Teilentladungsmessung können digitale<br />
Meßwerterfas-sungssysteme zur Störunterdrückung, zur Auswertung verschiedener<br />
Fehlerursachen und zur Lokalisierung von Teilentladungsquellen eingesetzt werden, indem<br />
nach der digitalen Auf-zeichnung verschiedene mathematische Verfahren (Neuronale Netze,<br />
Fuzzy-Logik, Genetische Algorithmen) zur Weiterverarbeitung der Daten verwendet werden.<br />
Borsi, H.<br />
Partial Discharge Evaluation System based on Digital Signal Processing<br />
Fourth Volta Colloquium on Partial Discharge Measurements - Signal Processing and Digital<br />
Techniques, Como, Italien, November <strong>1997</strong><br />
Die umfangreichen Untersuchungen auf dem Gebiet der Teilentladungs(TE)-Meßtechnik in<br />
den letzten Jahren haben nicht nur zu weiteren Entwicklungen der Meßverfahren und<br />
Sensortechnologie, sondern auch zu verschiedenen Algorithmen für die TE-Bewertung<br />
geführt. Die meisten dieser Untersuchungen, die auf konventioneller relativ schmalbandiger<br />
TE-Meßtechnik basiert sind, führen zu Diagnosesystemen für einfache Prüflinge. Für die TE-<br />
Erkennung und -Ortung an komplexen Prüflingen wie Transformatoren ist jedoch die<br />
breitbandige TE-Erfassung vorteilhafter.<br />
In diesem Beitrag wird ein modular aufgebautes, breitbandiges TE-Bewertungssystem auf der<br />
Grundlage der digitalen Signalverarbeitung vorgestellt. Das System bewertet neben den<br />
charakteristischen Merkmalen der bereitbandig aufgenommenen TE-Signale auch die<br />
statistischen Eigenschaften der auf der Basis der konventionellen TE-Meßtechnik erfaßten<br />
Merkmale der Teilentladungen. Weiterhin werden die Anforderungen an zukünftige TE-<br />
Bewertungs- und -Überwachungssysteme diskutiert.<br />
- 39 -<br />
5 Mitarbeit in Fachgremien und Verbänden sowie bei Tagungen<br />
10.01. DKE 251 "Errichtung von Blitzschutzanlagen" in Braunschweig,<br />
Prof. Gockenbach<br />
22.01. DKE 181 "Feste Isolierstoffe" in Frankfurt, Prof. Gockenbach<br />
22.01. Forschungsgemeinschaft "Werkstoffe und Werkstofftechnologien der<br />
Elektrotechnik" in Frankfurt, Prof. Gockenbach<br />
06.02.-07.02. CIGRE TF 15.01.04 "Partial Discharges in Impregnated Insulation"<br />
in Genf, Schweiz, Prof. Borsi<br />
10.04. Sitzung Beirat Kabelseminar in Hannover, Prof. Gockenbach<br />
24.04. DKE Lenkungsausschuß in Berlin, Prof. Gockenbach<br />
24.04.-26.04. Hochspannungskolloquium in Poznan, Polen<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Gärtner, Dipl.-Ing. Straßburg<br />
mit den Vorträgen<br />
Prof. Gockenbach: - High Voltage Test Technique - State of the Art<br />
- Evaluation Procedure of Digital Recorded Impulses<br />
Prof. Borsi: - Monitoring on High Voltage Transformers<br />
- Monitoring on High Voltage Cables<br />
Dipl.-Ing. Gärtner: - High Voltage High Performance Fuses<br />
- Field Calculation of Complex Electrode<br />
Configurations<br />
Dipl.-Ing. Straßburg: - Partial Discharge Measurement in Gas-Insulated<br />
Substations for High and Medium Voltage<br />
28.04.-29.04. DKE K 124 "Hochspannungsprüftechnik" in München, Prof. Gockenbach<br />
02.05.-03.05. Deutscher Fakultätentag Elektrotechnik in Rostock, Prof. Gockenbach<br />
12.05.-15.05. Hochspannungskolloquium High Volt in Dresden,<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi mit dem Beitrag<br />
"Grundlagen der Diagnosemethoden von Transformatoren vor Ort"<br />
25.05.-30.05. 5. International Conference on Properties and Applications of Dielectric<br />
Materials, Seoul, Südkorea<br />
Dipl.-Ing. Krins, Dr.-Ing. Schichler (Beiträge siehe Kap. 4)<br />
19.06. DKE K 251 "Errichtung von Blitzschutzanlagen" in Neumarkt,<br />
Prof. Gockenbach<br />
19.06. Sitzung Beirat VDE Bezirksverein Hannover, Prof. Gockenbach<br />
22.06.-23.06. DKE K182 "Flüssigkeiten und Gase für elektrotechnische Anwendung", in<br />
Halle, Prof. Borsi
- 40 -<br />
09.07.-11.07. IEE "High Voltage Engineering and Testing", New Castle, Großbritannien,<br />
Prof. Gockenbach, mit den Vorträgen:<br />
"Basic Testing Techniques"<br />
"Basic Measuring Techniques"<br />
"Digital Measurements Basic Technique and Implication for new International<br />
Standards and Procedures"<br />
21.07.-24.07. IEEE Summer Meeting in Berlin, Prof. Gockenbach<br />
18.08.-21.08. CIGRE TF 15.01 "Fluid Impregnated Insulating Systems" und<br />
TF 15.02 " Dielectric Liquids" in Boston, USA, Prof. Borsi<br />
25.08.-29.08. ISH in Montreal, Canada, Prof. Gockenbach, Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Dumke,<br />
Dipl.-Ing. Gärtner, Dipl.-Ing. Koschnitzki, Dipl.-Ing. Krins, Dipl.-Ing.<br />
Rungseevijitprapa, Dipl.-Ing. Straßburg, Dipl.-Ing. Wenzel<br />
mit den Beiträgen:<br />
Gärtner: The Partial Discharge Behaviour of Gas-filled Granular<br />
Porous Material<br />
Dumke: Investigations on the Gassing Characteristics of Synthetic<br />
Insulating Liquids<br />
Koschnitzki: Partial Discharge Behaviour of Cast Rest Coils under Stress<br />
with High frequency High Voltages<br />
Partial Discharge Testing as a Tool for Evaluating<br />
Porcessing Methods of Epoxy-Resin Impregnated Coils<br />
Krins: Effect of Carbon Particles on the Flashover Behaviour of a<br />
Solid/Liquid Interface in a Non-uniform Field<br />
Straßburg: On-Site Testing of an All-Silicone Rubber Busbar via PD-<br />
Measurement<br />
Wenzel: Evaluation of Wideband Partial Discharge Measurements<br />
on Transformers by Cluster Algorithms<br />
01.09. SC 33 "Power Insulation Coordination Systems" in Toronto, Kanada,<br />
Prof. Gockenbach als Sekretär<br />
02.09.-03.09. Colloquium SC 33 "Power Insulation Coordination Systems", in Toronto,<br />
Canada, Prof. Gockenbach<br />
03.09.-06.09. CIGRE WG 33-03 "High Voltage Testing and Measuring Technique"<br />
in Lake George,USA, Prof. Gockenbach als Sekretär,<br />
mit den folgenden Beiträgen<br />
"Partial Discharge measurement and Gas Monitoring of a Power Transformer<br />
On-Site"<br />
"A New Approach for Partial Discharge Recognition on Transformers On-Site<br />
by Means of Genetic Algorithms"<br />
"On-Site Cable Testing with a Resonant Test Set and an Additional Discharge<br />
measurement<br />
- 41 -<br />
29.09.-10.10. Tagungen und Vorträge in Japan bei folgenden Firmen und Forschungseinrichtungen:<br />
Mitsubishi, Sumitomo, Osaka Universität Nagoya, <strong>Institut</strong> of<br />
Technology, Toyahashi, Fujikura, Tokyo, CRIEPI, Tokyo<br />
Prof. Gockenbach<br />
"State of the Art in HV Electrical Insulating Monitoring"<br />
"Use of Digital Measuring Systems in HV Tests of Electrical Insulating<br />
Systems"<br />
04.11.-05.11. DFG Schwerpunktprogramm "Elektromagnetische Verträglichkeit moderner<br />
energietechnischer Systeme" in Berlin, Prof. Gockenbach, Dipl.-Ing.<br />
D. Wenzel, Beitrag zum Berichtskolloquium: Algorithmen zur Unterdrückung<br />
von nicht periodischen Störsignalen<br />
11.11.-13.11. 4. Volta Colloquium on Partial Discharge Measurements-Signal Processing<br />
and Digital Techniques-, Como, Italy, Prof. Borsi (Beitrag siehe Kap. 4)<br />
18.11. DKE Lenkungsausschuß in Frankfurt/Main, Prof. Gockenbach<br />
6 Ereignisse und Kontakte<br />
16.01. Besprechung RWE Hauptverwaltung Essen, in Hannover<br />
"Transformatorüberwachung"<br />
Prof. Borsi<br />
31.01. Besprechung Maschinenfabrik Reinhausen in Hannover<br />
"Elektrische Festigkeit von Grenzschichten"<br />
Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Krins<br />
31.01 Besprechung EU Projekt "Digital measurements of parameters use for<br />
lightning impulse tests for High Voltage equipment" in Arnhem, Niederlande<br />
Prof. Gockenbach<br />
11.02. Besprechung Firma Dow in Stade<br />
"Verhalten von synthetischen Isolierflüssigkeiten in Transformatoren"<br />
Prof. Borsi<br />
26.02. Besprechung Prof. Sangkasaad, Bangkok, Thailand,<br />
über Center of Excellence in Power Engineering,<br />
Prof. Gockenbach, MsEE Rungseevijitprapa<br />
04.03. Besprechung Firma EES Scholz in Hannover,<br />
"Eigenschaften von flüssigen Isolierstoffen"<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Dumke, Dipl.-Ing. Krins,<br />
Dipl.-Ing. Wenzel<br />
05.03.-06.03. Besprechung DASA, Bremen, in Hannover<br />
Blitzschutz an Flügelkomponenten",<br />
Prof. Gockenbach, Dr. Ritschel<br />
10.03. Besprechung Kabelwerk Berlin der Siemens AG, in Hannover<br />
"Wassermonitoring von HS-Kabeln"<br />
Prof. Gockenbach,MsEE Rungseevijitprapa
- 42 -<br />
13.03. Besprechung Pirelli Kabel in Hannover<br />
"Diagnose von Kabelisolierungen"<br />
Prof. Gockenbach<br />
14.03. Besprechung Dr. Beck - BASF in Hannover<br />
"Eigenschaften neuer flüssiger Isolierstoffe"<br />
Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Dumke<br />
17.03. Besprechung Messko, Oberursel, in Hannover<br />
"Elektrisches Buchholzrelais"<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Wenzel<br />
20.03. Besprechung TA Esslingen in Hannover<br />
"Epoxidharze in der Elektrotechnik",<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi<br />
20.03. Besprechung Ciba Geigy, Basel, in Hannover<br />
"Epoxidharze in der Elektrotechnik"<br />
Prof. Borsi<br />
08.04. Besprechung DASA, Bremen, in Hannover<br />
"Blitzschutz an Flügelkomponenten"<br />
Prof. Gockenbach, Dr. Ritschel<br />
16.04. Besprechung Kabelwerk Berlin der<br />
Siemens AG und Lancier, Münster, in Hannover<br />
"Wassermonitoring von HS-Kabeln"<br />
Prof. Gockenbach, MsEE Rungseevijitprapa<br />
22.04.-23.04. Besprechung EU-Projekt "Digital measurement of parameters used for<br />
lightning impulse tests for high voltage equipment" in Madrid, Spanien,<br />
Prof. Gockenbach<br />
28.04. Besprechung Siemens Medizintechnik, Erlangen, in Hannover<br />
"TE-Messung an gießharzimprägnierten Spulen"<br />
Prof. Borsi<br />
27.05.-28.05. Externe Evaluation des Fachbereiches Elektrotechnik,<br />
Prof. Gockenbach<br />
12.06. Besprechung Kabelwerk Berlin der Siemens AG, in Berlin<br />
"Wassermonitoring", "Alterungsmodell von VPE-Kabeln"<br />
Prof. Gockenbach, MsEE Rungseevijitprapa<br />
20.06. Besprechung AEG Anglo Batteries, Ulm, in Ulm<br />
"Elektrische Festigkeit von Batterieisolierungen"<br />
Prof. Gockenbach<br />
20.06. Besuch der Firma Hedrich in Ehringshausen,<br />
Abnahmeprüfung an der neuen Vakuum-Gießanlage,<br />
Dipl.-Ing. Krins, Dipl.-Ing. Kotte, Herr Maske<br />
- 43 -<br />
27.06. Besprechung Haefely Trench, Basel, in Hannover<br />
"Diagnosemethoden für Öl-Papier-Isolierung"<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi<br />
30.06. Besprechung Ciba Geigy, Basel, in Hannover<br />
"Epoxidharze in der Elektrotechnik"<br />
Prof. Borsi<br />
03.07. Besprechung Kabelwerk Berlin der Siemens AG, in Hannover<br />
"Wassermonitoring von HS-Kabeln"<br />
Prof. Gockenbach, MsEE Rungseevijitprapa<br />
04.07. Demonstration von Blitzschutzmaßnahmen, Firma Miniruf, Hannover, in<br />
Hannover<br />
Prof. Gockenbach, Dipl.-Ing. Gärtner, Dipl.-Ing. Krins<br />
05.07. Treffen der Niedersächsischen Professoren der Elektrotechnik,<br />
Prof. Gockenbach<br />
16.07. Besprechung PreussenElektra, Hannover, in Hannover<br />
"Monitoring und Diagnose von Transformatoren"<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Wenzel<br />
06.08. Besprechung Erdöl-Chemie (EC) in Köln<br />
"Esterflüssigkeit als PCB-Ersatz in Transformatoren"<br />
Prof. Borsi<br />
17.09. Besprechung DASA, Bremen, in Koblenz<br />
"Blitzschutz an Flügelkomponenten"<br />
Prof. Gockenbach, Dr. Ritschel<br />
29.08. Besprechung EU-Projekt in Montréal<br />
"Digitale Auswertung und Erfassung von Blitzstoßspannungsparametern"<br />
Prof. Gockenbach, Dipl.-Ing. Werle<br />
10.10. Besprechung Siemens Medizintechnik in Erlangen<br />
"TE-Messung an gießharzimprägnierten Spulen"<br />
Prof. Borsi<br />
13.10. Besprechung Kabelwerk Berlin der Siemens AG in Berlin<br />
"Wassermonitoring in HS-Kabeln"<br />
Prof. Gockenbach, MsEE Rungseevijitprapa<br />
21.10.-30.10. Teilnahme am 48. Kabelseminar der Universität Hannover in Hannover,<br />
Prof. Gockenbach mit den Vorträgen: "Diagnoseverfahren im betrieblichen<br />
Einsatz","Magnetische Felder von Kabelanlagen"<br />
23.10.-24.10. Besprechung EU Projekt in Leatherhead, Großbritannien,<br />
Prof. Gockenbach, Dipl.-Ing. Werle<br />
29.10. Besprechung Firma Haefely Trench in Basel<br />
"Alterungsbestimmung von flüssigkeitsimprägnierten Papieren"<br />
Prof. Borsi
- 44 -<br />
12.11.-13.11. Besprechung DASA, Bremen, in Hannover<br />
"Blitzschutz an Flügelkomponenten",<br />
Prof. Gockenbach, Dr. Ritschel<br />
13.11.-14.11. Besprechung Maschinenfabrik Reinhausen in Regensburg<br />
"Elektrische Festigkeit von Grenzschichten"<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi, Dipl.-Ing. M. Krins<br />
17.11 Besprechung DFG Sonderforschungsbereich in Bonn<br />
"Elektromagnetische Verträglichkeit"<br />
Prof. Gockenbach<br />
17.11. Besprechung Messko, Oberursel, in Hannover<br />
"Gasmonitoring von Transformatoren"<br />
Prof. Borsi<br />
17.11-18.11. VDEW-Fachtagung in Hannover<br />
"Ölbewirtschaftung in der Stromerzeugung und -verteilung effizient und<br />
umweltschonend"<br />
Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Wenzel, Dipl.Ing. Krins, Dipl.-Ing. Dumke<br />
19.11. Besprechung Energieversorgung Weser-Ems, Hameln, in Hannover<br />
"Teilentladungen von Mittelspannungsdurchführungen"<br />
Prof. Gockenbach, Prof. Borsi<br />
24.11. Besprechung GFT Informationssysteme<br />
"Softwareentwicklungstools"<br />
Dipl.-Ing. Werle<br />
24.11. Besprechung Schaltwerk Frankfurt der Siemens AG in Frankfurt<br />
"Isoliersystem für Mittelspannungsanlagen"<br />
Prof. Gockenbach<br />
02.12. Besprechung Dr.Beck - BASF, Hamburg und Überlandwerke Nord-Hannover<br />
(ÜNH) in Hannover<br />
"PCB-Ersatzflüssigkeiten"<br />
Prof. Borsi<br />
04.12. Besprechung PreussenElektra in Landesbergen und<br />
Messungen vor Ort<br />
"Online Monitoring und intelligente Sensorik"<br />
Dipl.-Ing. Werle<br />
04.-05.12. Besprechung AEG Anglo Batteries, Ulm, in Ulm<br />
"Elektrische Festigkeit von Batterieisolierungen"<br />
Prof. Gockenbach, Dipl.-Ing. Kotte<br />
08.12.-09.12. Besprechung Siemens Medizintechnik in Erlangen<br />
"Teilentladungsmessung an Spulen"<br />
Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Koschnitzki<br />
12.12. Besprechung Kabelwerk Berlin der Siemens AG<br />
"Wassermonitoring, Alterungsmodell von VPE-Kabeln"<br />
Prof. Gockenbach, MsEE Rungseevijitprapa<br />
- 45 -<br />
15.12.-16.12. Besuch Prof.Dr.-Ing.habil. R. Wlodek und Dr.-Ing. J. Furgal, University of<br />
Mining & Metallurgy in Cracow Poland mit Vorträgen über<br />
"Hochspannungsdiagnostik" sowie "Modelling of Transient Voltages in Power<br />
Transformers" in Hannover<br />
15.12.-19.12. Besprechung mit Dr.Ing. J. Szczyglowski und Dipl.-Ing. D. Misiak von der<br />
Technical University of Czestochowa in Hannover<br />
"Sensoren zur TE-Erfassung und -Formung"<br />
Prof. Borsi<br />
16.12. Besprechung Solvay GmbH, Hannover, in Hannover<br />
"Neue Gase für die HS-Technik"<br />
Prof. Gockenbach<br />
19.12. Besprechung Dr. Beck - BASF in Hamburg<br />
"Vergleich verschiedener Esterflüssigkeiten für den Einsatz in<br />
Transformatoren"<br />
Prof. Borsi, Dipl.-Ing. Krins<br />
7 Gastwissenschaftler<br />
Herr MsEE Weerapun Rungseevijitprapa, <strong>Institut</strong> für Elektrische Energietechnik,<br />
Chulalongkorn Universität, Bangkok, Thailand, ist seit Oktober 1996 als Stipendiat des<br />
DAAD Gast am <strong>Schering</strong>-<strong>Institut</strong>. Er wird sich im Rahmen seiner Dissertation mit der<br />
Beurteilung der Nutzungsdauer von VPE-Hochspannungskabelisolierungen mit Hilfe<br />
eines Modelles zur Kabelalterung beschäf-tigen.<br />
Herr Dr.-Ing. Oscar Cachay war vom 1. September bis 30. November <strong>1997</strong> als DAAD<br />
Stipendiat am <strong>Institut</strong> tätig. Im Zusammenhang mit dem peruanischen Projekt<br />
"Planung, Aufbau und Inbetriebnahme des ersten Hochspannungs-labors in Peru" hat<br />
er sich intensiv mit den Fragen der Ausstattung und Aufgaben eines<br />
Hochspannungslabors beschäftigt. Herr Dr. Cachay war bereits als Gast am <strong>Institut</strong><br />
und hat in der Zeit von 1986 bis 1990 seine Dissertation angefertigt.
Hochspannungshalle<br />
- 46 -<br />
Technische Ausstattung<br />
Wechselspannungsanlagen 2 x 800 kV / 1 A<br />
Wechselspannungsanlage 200 kV mit Teilentladungsmeßplatz<br />
Stoßspannungsanlage bis 2400 kV<br />
Gleichspannungsanlage 800 kV / 50 mA<br />
Stoßstromanlage 250 kA für die Simulation von Blitzeinwirkungen<br />
Geschirmte Meßkabinen für Teilentladungsmessungen<br />
Labor für die Herstellung von Gießharzprüflingen: Presse, Extruder, Gießanlage<br />
Aufdampfanlage<br />
Labor für Flüssigkeitsuntersuchungen: Bestimmung von Wassergehalt, Bestimmung von<br />
Gasgehalt, Gasanalyse<br />
Spektrumanalysatoren, Signalgeneratoren<br />
Video-Systeme für Funkendetektion<br />
Automatische Meßwerterfassungssysteme für Teilentladungsmessungen und Kabelmonitoring