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q-<strong>ltour</strong>DEZEMBER <strong>20</strong>11 HISTORIE<br />

i<br />

Dr. Carsten Walczok<br />

Originaltitel:<br />

Das Weihnachtsfest –<br />

eine historische<br />

Betrachtung<br />

Jesu. Die Geschichte dazu sei nur kurz umrissen. Mit der Christianisierung<br />

des römischen Reiches wollte man auch die Geburt Jesu entsprechend<br />

feiern. Sol Invictus, das alte Fest zu Ehren des Sonnengottes wurde nun<br />

um 354 n. Chr. in ein christliches Symbol umgewandelt. Allerdings hielt<br />

man am gewohnten Datum, dem 25. Dezember, fest, und bis heute ist<br />

dies der erste Weihnachtstag.<br />

Viel später begann man, mit immergrünen Tannen und Misteln die Häuser<br />

für das wohl bedeutendste Fest des christlichen Abendlandes zu<br />

schmücken, Kerzen, damals ohnehin oft die einzige Lichtquelle, rundeten<br />

das sowohl feierliche als auch andächtige Bild <strong>ab</strong>.<br />

Erst im Laufe des 16. Jahrhunderts begannen die Menschen, sich einen<br />

ganzen Tannenbaum als grünes Symbol des Lebens ins Haus zu holen.<br />

In Stormarn kennen wir den Weihnachtsbaum seit 1796, dort stand erstmalig<br />

eine geschmückte Tanne im Wandsbeker Schloss. Der Philosoph<br />

Jacobi hatte dort für die Weihnachtsfeier eine Überraschung vorbereitet.<br />

Als Gäste auf dem gräflichen Schloss waren geladen: Matthias Claudius<br />

(Bote) mit Familie, Klopstock (Philosoph), die Grafen Christian und Friedrich<br />

Leopold von Stolberg und der junge Buchhändler Perthes aus dem<br />

noch fernen Hamburg. Noch am selben Abend wurde die Verlobung von<br />

Karoline Claudius mit dem Buchhändler Perthes bekannt gegeben. In<br />

den folgenden Jahren verbreitete sich der Tannenbaum überall in Stormarn.<br />

Damit war dieses wichtige Fest der Christen um einen besonderen<br />

Schmuck erweitert worden.<br />

Überall in den Dörfern wurde in diesen Tagen (bis ins 18. Jahrhundert g<strong>ab</strong><br />

es drei Weihnachtstage) Mensch und Vieh Gutes getan. Arme wurden eingeladen,<br />

Kinder mit nützlichen Dingen beschenkt, selbst die Katze bekam<br />

einen Teller Milch, die Pferde reinen Hafer, die Vögel in Feld und Flur bekamen<br />

oftmals eine volle Garbe Hafer auf den Misthaufen gestellt.<br />

Von all diesen kleinen milden G<strong>ab</strong>en war es kein großer Schritt zu echten<br />

Geschenken, eine neue Schürze für die Mutter oder einen Schal für den<br />

Opa und ein paar gute Socken für die Kinder usw.<br />

Man stand <strong>ab</strong>er nun vor der Notwendigkeit, die Herkunft der Geschenke<br />

zu erklären. Hier erschien dann um die Mitte des 19. Jahrhunderts der<br />

Weihnachtsmann als weitere Neuerung beim Fest. Mit Sankt Nikolaus<br />

hatte man ja bereits ein entsprechendes Vorbild, das man nur erweitern<br />

musste. Der deutsche Weihnachtsmann kam damals noch ganz ohne Schlitten<br />

und Rentiere aus und lebte nicht am Nordpol.<br />

Aber auch in unserer zuweilen hektischen und schnelllebigen Zeit h<strong>ab</strong>en<br />

wir noch die Kraft und Kreativität gefunden, unser bedeutendstes Fest<br />

durch einen Beitrag zu bereichern. Es ist die Möglichkeit, die Weihnachtsgeschenke<br />

auf Vorlage eines Kassenbons umzutauschen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Allen frohe und besinnliche Festtage.<br />

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