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eNVenta-Magazin Nr.3 - Nissen & Velten Software GmbH

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Mario Hug<br />

probiert ein Glas<br />

Roten in seinem<br />

Weinkeller.<br />

Mario Hug<br />

Ein Biowinzer im Markgräfler Land<br />

Ökologischen Weinbau nur als eine Möglichkeit<br />

des Marketings zu sehen, kommt für Mario<br />

Hug nicht in Frage. Für den Biowinzer aus dem<br />

Markgräflerland ist er eine Überzeugungssache,<br />

die nur in einem Leben mit der Natur umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Umgestellt auf Bio hat Hug im<br />

Jahr 2000, nachdem er elf Jahre<br />

zuvor das väterliche Weingut<br />

in Pfaffenweiler, einem kleinen<br />

Ort einige Kilometer südlich<br />

von Freiburg im Breisgau, übernommen<br />

hatte. „Als selbständiges<br />

Weingut ist man immer<br />

ein wenig der Außenseiter im<br />

Ort“, beschreibt Mario Hug die<br />

Situation, „und mit der Umstellung<br />

auf ökologischen Weinbau<br />

hat sich dies damals nicht<br />

ent spannt.“ Inzwischen ist ein<br />

normales Verhältnis zu den Winzern im Ort entstanden,<br />

vielleicht auch durch den Generationswechsel,<br />

der zwischenzeitlich bei den anderen<br />

Weingütern im Ort stattgefunden hat. „Und die<br />

jungen Kollegen merken teilweise, dass auch ihnen<br />

selber die Spritzmittel nicht gut tun“, so Hug.<br />

Seine eigene Linie finden und seine Kreativität<br />

ausschöpfen kann man aber nur, davon ist der<br />

Winzer überzeugt, wenn man weiterhin unabhängig<br />

bleibt.<br />

Dabei gehörte Großvater Hug zu den Mitbegründern<br />

der Winzereigenossenschaft in Pfaffenweiler.<br />

Dieser hatte 1932 das Familienunternehmen<br />

als Holzküferei gegründet. Der Küfer war damals<br />

als Erzeuger der Weinfässer im Ort jeweils auch<br />

der Verbindungsmann der Weinkäufer, oft Gastronomen<br />

aus der Umgebung, zu den Weinbauern<br />

und so nutzte er das sich entwickelnde Netzwerk<br />

mit anderen zur Gründung der Genossenschaft.<br />

Er selber behielt aber parallel zur Küferei immer<br />

auch den Weinbau und den eigenen Ausbau<br />

in seinem Weinkeller, unabhängig von der<br />

Genossenschaft. In der zweiten Generation, in<br />

den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts,<br />

machte das Aufkommen der Stahltanks für den<br />

Weinausbau der Küferei das Leben schwer und<br />

der Vater des heutigen Inhabers entschied sich,<br />

nicht zuletzt durch die bestehenden Kontakte, zur<br />

Gründung eines Getränkehandels. Aber auch hier<br />

lief der Weinbau in der Familie Hug immer mit.<br />

26 www.nissen-velten.de <strong>eNVenta</strong> - DAS MAGAZIN 1/2011<br />

Die Frage der Vermarktung<br />

Die entscheidende Frage bei der Übernahme des<br />

elterlichen Betriebs im Jahr 1989 war dann für<br />

Mario Hug: „Wie kommt der Wein zum Kunden?“<br />

Dass er sich voll und ganz dem Weinbau widmen<br />

wollte, diese Frage stellte sich für ihn nicht. In<br />

dieser Zeit wurde die alte Tradition der Straußenwirtschaften<br />

im Südwesten Deutschlands wiederbelebt<br />

und mit der alten Küferei stand den Hugs<br />

ein entsprechender Raum zur Verfügung. Die<br />

Idee erweist sich bis heute als tragfähig: Mario<br />

und Manuela Hug vermarkten die etwa 30.000<br />

Liter Wein, die sie auf ihren fünf Hektar Rebfläche<br />

erzeugen, nur über die Straußenwirtschaft<br />

und den Direktverkauf. „Mit der Umstellung auf<br />

den ökologischen Weinbau sind einige Kunden<br />

neu hinzugekommen“, so Mario Hug, „aber dies<br />

kann nicht den Ausschlag für die Entscheidung<br />

für Bio geben.“ Vor allem die Nachhaltigkeit in der<br />

Bewirtschaftung hat für ihn den Ausschlag gegeben:<br />

„Ich möchte die Weinberge mindestens in<br />

dem Zustand an die nächste Generation übergeben,<br />

wie ich sie vorgefunden habe.“<br />

Dazu gehört es dann beispielsweise auch, dass<br />

in den Hugschen Weinbergen nach wie vor<br />

Holzpfähle zu finden sind, an denen die Reben<br />

hochwachsen – auch wenn dann und wann diese<br />

Pfähle ausgetauscht werden müssen. In den<br />

umgebenden Weinbergen sind inzwischen fast<br />

ausnahmslos Metallstangen zu finden, die diese<br />

Funktion übernehmen. „Vom Holz geht eine ganz<br />

andere Wärme aus“, so Hug und hält an der Tradition<br />

fest.

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