eNVenta-Magazin Nr.3 - Nissen & Velten Software GmbH
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Cloud Computing<br />
Das Netz ist der Computer – Teil II<br />
Cloud Computing, der Bezug von Rechenleistung,<br />
<strong>Software</strong> und Speicherkapazität via Internet,<br />
ist ein großer Trend, der sich in den kommenden<br />
Jahren noch verstärken wird. Weltweit<br />
entstehen Mega-Rechenzentren zur Bereitstellung<br />
der Infrastruktur für die „Wolke“. Auch <strong>Nissen</strong><br />
& <strong>Velten</strong> beschäftigt sich intensiv mit den<br />
notwendigen Technologien und Geschäftsmodellen.<br />
Vor rund 15 Jahren wurde in den Computermedien<br />
die Idee des Network Computer (NC) lebhaft<br />
diskutiert. Das Konzept von Larry Ellison, des<br />
CEO der Firma Oracle, sah den Network-Computer<br />
(NC) als Gegenentwurf zum von Microsoft dominierten<br />
PC: Einfache, preiswerte Rechner ohne<br />
Festplatte, aber mit Internet-Anschluss sollten Anwendungen<br />
und Rechenleistung aus dem World<br />
Wide Web beziehen. „Das Netz ist der Computer“,<br />
lautete der griffige Slogan. Im Gegensatz zu<br />
damals stehen die Technologien, die diese Vision<br />
mit Leben erfüllen können, heute zur Verfügung.<br />
Die Vorreiter webbasierter Services sind, wie im<br />
ersten Teil dieses Beitrags berichtet, zahlreiche<br />
Angebote im Internet für private Nutzer: Millionen<br />
Menschen nutzen webbasierte E-Mail-Angebote<br />
wie Google Mail und Web.de oder lagern ihre Fotos<br />
auf Portalen wie Flickr aus. Was Spezialisten<br />
wie der US-amerikanische CRM-<strong>Software</strong>anbieter<br />
salesforce.com schon seit einigen Jahren<br />
mit Geschäftskunden praktizieren, nämlich die<br />
<strong>Software</strong>nutzung via Internet, hat sich zu einem<br />
umfassenden Ökosystem von Infrastruktur-, Plattform-<br />
und <strong>Software</strong>-Services entwickelt. Inzwischen<br />
verlagern viele Unternehmen Daten und<br />
Anwendungen auf Server-Farmen von Anbietern<br />
wie Amazon, Google, IBM oder Microsoft. Auch<br />
eine eigene deutsche Cloud-Infrastruktur wird<br />
gegenwärtig lebhaft diskutiert.<br />
Nach einer Schätzung der Marktforscher von International<br />
Data Corporation (IDC) wird der Branchenumsatz<br />
europäischer Cloud-Dienste auf<br />
etwa 6 Milliarden Euro im Jahr 2013 ansteigen.<br />
Abhängig von der Art der Dienstleistung unterscheidet<br />
man Infrastructure-as-a-Service („IaaS“<br />
– beispielsweise Speicherplatz über das Internet),<br />
Platform-as-a-Service („PaaS“ – beispielsweise<br />
die Bereitstellung von Entwicklertools über<br />
das Internet) und <strong>Software</strong>-as-a-Service („SaaS“<br />
– beispielsweise die Nutzung einer ERP-<strong>Software</strong><br />
über das Internet). Unter Organisationsaspekten<br />
8 www.nissen-velten.de <strong>eNVenta</strong> - DAS MAGAZIN 1/2011<br />
können schließlich Private Clouds für geschlossene<br />
Nutzergruppen und Public Clouds für eine<br />
große Anzahl verschiedener Nutzer unterschieden<br />
werden. In der Praxis finden sich heute überwiegend<br />
Nutzungskombinationen von Private<br />
Clouds, Public Clouds und traditioneller IT-Umgebung<br />
vor Ort im Unternehmen.<br />
Revolution des <strong>Software</strong>-Markts?<br />
In den vergangenen Jahren gab es bereits einige<br />
Angebote, die den Bezug von <strong>Software</strong> aus<br />
einem externen Rechenzentrum popularisieren<br />
sollten. Sie firmierten zum Beispiel als Application<br />
Service Providing (ASP) oder in der IBM-Welt als<br />
“On-Demand-Angebote”. Die Resonanz blieb<br />
gleichwohl begrenzt. Im Mittelstand dominierten<br />
sowohl die Sorge um die Sicherheit der Unternehmensdaten,<br />
als auch der Zweifel an der durchgehenden<br />
Verfügbarkeit der Services via Internet.<br />
Das Meinungsbild hat sich in den vergangenen<br />
Monaten jedoch deutlich gewandelt: So erwarten<br />
81 Prozent der im Rahmen der Studie LIFE<br />
2 „Vernetztes Arbeiten in Wirtschaft und Gesellschaft“<br />
im Jahr 2010 befragten IT-Entscheider,<br />
dass sich Cloud Computing innerhalb der<br />
nächsten Jahre am Markt etablieren wird. Das<br />
erscheint nicht zuletzt deshalb plausibel, weil<br />
Flexibilität, Mobilität und Kooperation für viele<br />
der Befragten zu den wichtigsten Trends der<br />
nächsten Jahre gehören. Von den 81 Prozent, die<br />
davon ausgehen, dass sich Cloud Computing innerhalb<br />
der nächsten Jahre am Markt etablieren<br />
wird, erwarten wiederum 51 Prozent, dass sich<br />
Cloud Computing als die dominierende Variante<br />
des ICT-Bezugs etablieren wird. Zwei Drittel der<br />
Studienteilnehmer (67 Prozent) gehen zudem davon<br />
aus, dass die Bedeutung dezentralen Arbeitens<br />
in ihrem Unternehmen in den kommenden<br />
fünf Jahren zunehmen wird. Auch<br />
die Anwender wünschen sich der<br />
Studie zufolge mehr mobile Zugriffsmöglichkeiten.<br />
Die Studie<br />
„LIFE 2 –Vernetztes Arbeiten in<br />
Wirtschaft und Gesellschaft“ wurde<br />
2010 am Institut für Kommunikationsökonomie<br />
an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München<br />
durchgeführt. Befragt wurden unter<br />
anderem 1559 IT-Manager mit Entscheidungskompetenzen.<br />
Mehrere Tausend Server<br />
in einer Box: Container-<br />
Rechenzentrum von<br />
Hewlett-Packard.