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eNVenta-Magazin Nr.3 - Nissen & Velten Software GmbH

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Professor<br />

Mario Fischer<br />

ist Experte für<br />

Web-Usability und<br />

Online-Marketing.<br />

Mario Fischer<br />

„Die Kür sind gute Links“<br />

Online-Marketing wird immer wichtiger. Professor<br />

Mario Fischer lehrt Wirtschaftsinformatik mit<br />

Schwerpunkt E-Commerce an der Fachhochschule<br />

Würzburg, ist Autor mehrerer Fachbücher<br />

und Direktor des tms Instituts. Im Rahmen<br />

seiner Praxisforschung berät und unterstützt er<br />

als Experte zahlreiche Unternehmen im Online-<br />

Marketing. Im Interview mit Vera Junge erzählt<br />

er aus seiner Beratungspraxis und gibt Hinweise,<br />

wie Unternehmen ihre Auffindbarkeit in<br />

Suchmaschinen und die Benutzerfreundlichkeit<br />

ihrer Website optimieren können.<br />

Herr Professor Fischer, was macht aus Ihrer Sicht<br />

Online-Marketing einzigartig?<br />

Ein wesentlicher Punkt, in dem<br />

sich Online-Marketing von<br />

traditionellen Marketing-Maßnahmen<br />

unterscheidet, ist die<br />

relativ „exakte Messung“ des<br />

Erfolgs. Den Erfolg von Werbespots,<br />

Zeitschriftenwerbung<br />

oder Plakatwerbung kann man<br />

nur mittelbar messen, etwa<br />

über Befragungen. Im Online-<br />

Marketing geht das hingegen<br />

exakt auf den Klick. Ich sehe,<br />

welche Keywords – also die<br />

Schlagworte, nach denen der<br />

potenzielle Kunde im Internet<br />

sucht – Verkäufe generiert oder neue Newsletter-<br />

Abonnenten gebracht haben oder welche nicht<br />

beziehungsweise welche für den Kundenkontakt<br />

zu teuer waren. So kann ich im Laufe der Zeit nur<br />

gewinnbringende Keywords weiterlaufen lassen<br />

und die weniger zielführenden rausnehmen. Dadurch<br />

können Budgets sehr viel effektiver eingesetzt<br />

und gesteuert werden. Henry Ford II. wird<br />

das Zitat zugeschrieben „Ich weiß, dass die Hälfte<br />

meiner Werbeausgaben sinnlos zum Fenster<br />

herausgeworfenes Geld ist, ich weiß nur nicht,<br />

welche Hälfte“. Über Online-Marketing entsteht<br />

für dieses Dilemma ein riesengroßer Hebel: Die<br />

halbe Million, die verpufft, kann ich einfach wegschneiden.<br />

Ein letzter Aspekt pro Online-Marketing<br />

ist die Tatsache, dass man keinerlei Medienbruch<br />

hat. Bei einer Plakatwerbung oder einem<br />

Fernsehspot werden die Leute nicht umgehend<br />

zum Telefonhörer greifen und das werbende Unternehmen<br />

anrufen. Im Internet kann ich die Leu-<br />

28 www.nissen-velten.de <strong>eNVenta</strong> - DAS MAGAZIN 1/2011<br />

te in dem Umfeld – vielleicht auch Problemumfeld<br />

– abholen, in dem sie sich bewegen. Und die<br />

Kontaktaufnahmemöglichkeit findet im gleichen<br />

Medium statt. Damit ist die Nähe zur Kontaktaufnahme<br />

oder zum Kauf viel höher als bei den anderen<br />

Werbemaßnahmen.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung des<br />

Online-Marketings ein? Führen diese eindeutigen<br />

Vorteile dazu, dass die Markeninszenierung im<br />

Internet die klassische Werbung langfristig verdrängt?<br />

Nein, das glaube ich nicht. Online-Marketing<br />

und klassische Werbemaßnahmen werden sich<br />

ergänzen. Die Medienlandschaft breitet sich derzeit<br />

aus, es kommen ständig neue Fernsehsender<br />

oder auch neue Zeitschriften dazu. Das Radio ist<br />

ja auch nicht vom neueren Medium Fernsehen<br />

verdrängt worden. Diese Ergänzung zeigt sich in<br />

der Praxis in einer erhöhten Nachfrage im Web<br />

als Folge von TV-Kampagnen. Mit Offline-Medien<br />

kann man sehr viel triggern. So können Unternehmen<br />

über Printwerbung viel eher Branding, Markenwirkung<br />

oder Imagebildung machen. Wichtig<br />

dabei ist, klassische Kanäle und Online konvergent<br />

zu fahren. Das bedeutet, dass sich die Stimmung,<br />

die über eine klassische Kam pagne<br />

erzeugt wird, auch im Web finden sollte – was leider,<br />

so sagt eine Studie aus dem Jahr 2009, die<br />

wenigsten Firmen tun. Grade große Unternehmen<br />

beschäftigen mehrere Dienstleister, das geht von<br />

der Media-Agentur über die Kreativ-Agentur bis<br />

hin zur Online-Agentur. Unterschiedlichste Ansprechpartner<br />

unter einen Hut zu bringen und<br />

deren Tun zu koordinieren ist nicht immer einfach.<br />

Welche Rolle spielt das Online-Marketing bei mittelständischen<br />

Unternehmen? Gibt es hier noch<br />

unentdeckte Potenziale?<br />

Im Mittelstand hat man heute großflächig begriffen,<br />

dass das Internet als Werbemedium oder als<br />

Medium zur Kundengewinnung wichtig ist. Aber<br />

meiner Erfahrung nach wird es noch nicht professionell<br />

genug genutzt. Das hat auch damit zu tun,<br />

dass das Online-Marketing in mittelständischen<br />

Unternehmen oft nur aus ein oder zwei Personen<br />

besteht, die wenig strategisch arbeiten, sondern<br />

eher redaktionell agieren oder Bilder hochladen.<br />

Der Mittelstand nutzt die durch das Internet ge-<br />

Beschaffung im Web:<br />

Andere Anbieter sind nur<br />

wenige Klicks entfernt.

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