Vom Holz zum Holzwerkstoff - AHB - Berner Fachhochschule
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FORSCHUNGSARBEITEN<br />
den <strong>Holz</strong>fasern. Wenn die Fasern parallel angeordnet sind wie in Vollholz, kön-<br />
nen sich mehr Wärmebrücken bilden als bei der gekreuzter Anordnung in Faser-<br />
platten. In den Spänen liegen die Fasern zwar parallel. Jedoch sind die Späne<br />
zueinander gekreuzt. Kollmann und Malmquist definierten einen Brückenfaktor,<br />
der umso höher ist, je größer die <strong>Holz</strong>partikel im <strong>Holz</strong>werkstoff sind.<br />
Bei der Interpretation der Wärmeleitfähigkeitswerte ist zu beachten, dass be-<br />
reits Änderungen dieser Werte von lediglich 10% einen erheblichen Einfluss auf<br />
die Durchwärmung der <strong>Holz</strong>werkstoffmatte haben können, wie durch Sensitivi-<br />
tätsanalysen mit dem in den Abschnitten 2.2.3, 2.3.2 und 2.4.2 beschriebenen<br />
Heißpressmodell gezeigt werden konnte.<br />
Abbildung 17: Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeiten für die Ausgangsmaterialien von<br />
der Dichte.<br />
FORSCHUNGSARBEITEN<br />
2.2.5 Simulation von Materialeigenschaften<br />
Vertiefende Publikation<br />
Thoemen et al. 2008<br />
Einleitung<br />
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Strömungen und komplexe Strukturen des<br />
Fraunhofer Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) in Kai-<br />
serslautern wurden Strömungssimulationen zur Berechnung der Koeffizienten<br />
der Permeabilität und der Wärmeleitfähigkeit für unterschiedliche Dichten<br />
durchgeführt und mit experimentellen Werten verglichen. Durch diesen Ver-<br />
gleich sollte der Nachweis erbracht werden, dass die hier eingesetzten Verfahren<br />
zur Strömungssimulation zu realistischen Ergebnissen führen und sich somit<br />
auch für die Berechnung der nicht experimentell nachprüfbaren Permeabilität<br />
und Wärmeleitfähigkeit von virtuellen Faserstrukturen eignen.<br />
Material und Methoden<br />
Die Strömungssimulationen wurden an den in Abschnitt 2.1.2 beschriebenen<br />
segmentierten 3D-Datensätzen der Größe 512 x 512 x 256 Voxel durchgeführt.<br />
Die Simulation der Permeabilität erfolgte in x, y und z-Richtung der Subvolumina<br />
unter Annahme periodischer Randbedingungen. Die mathematische Beschreibung<br />
des Verfahrens zur Simulation der Permeabilität findet sich bei<br />
Schulz et al. 2005. Die interzellulären Hohlräume sowie die Lumina, soweit diese<br />
nicht vollständig abgeschlossen sind, stehen für den Gasstrom zur Verfügung.<br />
Zunächst wird anhand der vorliegenden Geometrie geprüft, ob es einen durchgehenden<br />
Pfad durch das betrachtete Subvolumen gibt. Falls ein durchgängiger<br />
Pfad von einer Seite zur gegenüberliegenden Seite besteht, können die weiteren<br />
Berechnungen durchgeführt werden. Es wird nun zunächst ein fiktiver fester<br />
Differenzdruck Δp zwischen den gegenüberliegenden Seiten angenommen und<br />
unter Anwendung der Stokes-Gleichungen die Geschwindigkeit u sowie der<br />
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