Der Weg zur Arbeit - und Handelskammer Nord Westfalen
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Titel <strong>Der</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
R<strong>und</strong> 1800 Berufspendler nutzen täglich einen der Schnellbusse auf den sechs Linien, die die Regionalverkehr Münsterland GmbH anbietet. „Tendenz steigend“,<br />
meldet die RVM. Hinzu kommen noch einmal zahlreiche Berufspendler in den RegioBussen. Foto: RVM<br />
zusammenrücken, sagt er. Insbesondere die<br />
Mittelzentren seien gefordert, weiter an einer<br />
Stärkung ihrer Unternehmensbasis zu<br />
arbeiten. Ein positives Beispiel ist die Stadt<br />
Gronau, der es gelungen ist, die Zahl der<br />
Einpendler deutlich zu erhöhen <strong>und</strong> die<br />
Auspendlerquote niedrig zu halten. Auch<br />
die Gemeinde Saerbeck konnte die Zahl der<br />
nicht-pendelnden <strong>Arbeit</strong>nehmer steigern,<br />
<strong>und</strong> zwar um 25 Prozent. Einen Beitrag <strong>zur</strong><br />
Entzerrung des Pendlerstroms können nach<br />
IHK-Einschätzung auch große Gewerbegebiete<br />
an Autobahnen liefern oder große Industriegebiete<br />
wie newPark.<br />
Maßgeblich beeinflusst wird der Pendlerstrom<br />
durch die Unterschiede bei den<br />
28 wirtschaftsspiegel 4 · 2010<br />
Gr<strong>und</strong>stücks-, Haus- <strong>und</strong> Mietpreisen. Die<br />
IHK empfiehlt in ihrer Studie deshalb eine<br />
vorausschauende Wohnungsbaupolitik:<br />
„Die Politik sollte ihren Einfluss geltend<br />
machen, um ausreichend Flächen <strong>zur</strong> Verfügung<br />
zu stellen.“<br />
Doch: „Patentrezepte mit schneller Wirkung<br />
gibt es nicht“, resümiert Risch. Umso<br />
wichtiger sei es, „besser“ zu pendeln. Das<br />
heißt: das Potenzial der vorhandenen Möglichkeiten<br />
noch besser zu nutzen. Beispielsweise<br />
im ÖPNV durch flexiblere <strong>Arbeit</strong>szeiten<br />
wie bei der Provinzial <strong>Nord</strong>West <strong>und</strong><br />
durch Unterstützung bei der Nutzung eines<br />
Jobtickets im Firmenabonnement. Im Zusammenspiel<br />
mit Bus <strong>und</strong> Bahn werden<br />
Radstationen immer wichtiger, um „die<br />
letzten Meter“ zum <strong>Arbeit</strong>splatz <strong>zur</strong>ückzulegen<br />
(s. Seite 32). Telearbeitsplätze wie bei<br />
den LVM-Versicherungen machen so manche<br />
Fahrt überflüssig, internetgestützte<br />
Mitfahrzentralen könnten den noch geringen<br />
Anteil der Mitfahrer erhöhen.<br />
Diese <strong>und</strong> andere Beispiele zeigen, dass die<br />
Pendlerfrage keine akademische ist. Immer<br />
mehr Firmen ist es nicht egal, ob <strong>und</strong> wie<br />
ihre Mitarbeiter jetzt <strong>und</strong> zukünftig zum<br />
<strong>Arbeit</strong>splatz kommen, weil sie wissen, dass<br />
an der Antwort für viele auch die Standortfrage<br />
hängt.<br />
Werner Hinse<br />
Guido Krüdewagen